SINNSÄTZE

des großen Themenbereichs

GEFÜHL - GEIST - KUNST.


Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969), deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist: „Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Die Lebensmaschinerie: „Die wahre Kunst beginnt erst mit der Darstellung geistiger, seelischer Ereignisse. Das Leben muss durch einen Geist, durch eine Seele hindurchgehen, und da sich mit Geist und Seele durchtränken wie ein Badeschwamm. Dann kommt es heraus, größer, voller, lebendiger! Das ist Kunst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Den Gipfel ihres erreichbar möglichen Nerven-Tonus, ihrer Lebens-Energien, ihrer Emotions-Fähigkeit, erreichen die meisten Menschen nur in seltenen Augenblicken ihres Lebens. Beim Anziehen zum ersten Balle; beim ersten Berühren einer geliebten Hand; [...] Wir verreisen morgen früh; Er kommt, Er kommt, Verlobung; unerwartetes Geld, Der Tod geliebter Menschen. Da werden sie momentan zu inneren Künstlern, zu jauchzenden, jammernden, erbebenden in Freud und Leid, zu verzehrt werdenden! Aber die Künstler sind immer auf diesen Gipfeln. Alles macht sie erbeben, jauchzen und jammern. Das Schicksal der Welt tönt in ihnen nach [...]! Fünfzigmal höchstens während deines Daseins, schlapper unbewegter Mensch, wirst du zu empfindsamen Künstler-Menschen! Aber dieser ist es ewig, bis zu seiner Sterbestunde, jauchzend, jammernd! Verzehrt werdend und wieder auferstehend!“
Ambros, August Wilhelm (1816-1876), Musikhistoriker und -Kritiker, Komponist, Professor für Musikgeschichte in Prag und Wien: „Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf.“
Anacharsis (um 600 v. Chr.), ein sagenumwobener Skythe; der einen Legende nach aus einer barbarischen Abstammung, einer anderen zufolge aus königlichem Geschlecht, wird er auch zu den Sieben Weisen der griechischen Antike gezählt: „Spiele, damit du ernst sein kannst! Das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens.“
Andersen, Hans Christian (1805-1875), dänischer Schriftsteller und Dichter, weltberühmt vor allem durch seine Märchen: „Das Zufällige ist die Blume der Poesie auf dem Alltagsbaum.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Es ist erforderlich für die Entspannung des Geistes, dass wir von Zeit zu Zeit spielerische Aktionen und Scherze setzen.“
Arabisches Sprichwort: „Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen, in: Im Visier, Erfahrenes Wissen: „Wir geraten in Schulden, wenn wir unsere Empfindungen nicht ausfühlen.“
Arnim, Bettina von (Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, Elisabeth, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano: „Ich will geliebt sein oder ich will begriffen sein. Das ist eins.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Die Kunst also ist ungelebte Magnetkraft, die alles Leben an sich reißt. - Ach! - in der fernsten Ferne meines Lebens sehe ich, fühle ich die Magnetkraft mich beherrschen, - sie ist Kunst an sich. Feuerkraft ist sie, dem Geisteswillen sich zu unterwerfen. Das Ungelebte zwingt das Lebende!“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Die Kunst stirbt, weil das Abenteuer stirbt.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Kunst und Wissenschaft werden in jedem Toast am patriotischen Feiertage nebeneinander genannt und sind dem Idioten wohl auch ungefähr dasselbe. Sie sind Todfeindinnen, und wo die eine ist, da flieht die andere.“
Auerbach, Berthold (Moses Baruch Auerbach, 1812-1882), deutscher Schriftsteller, in: „Schwarzwälder Dorfgeschichten“: „Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“
Aus China: „Einen Tag lang ungestört in Muße verleben, heißt, einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein.“
Aus China: „Man hat seinen Geist nie so nötig, wie wenn man mit einem Dummkopf zu tun hat.“
Aus dem Zhouli: „Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe.“
Aus Rhodesien: „Was reif ist, ist schon halb verfault.“
Autor unbekannt: „Die Suche ist das Wesentliche in der Kunst.“
Autor unbekannt: „Ein großer Gedanke kennt keine Grenzen.“
Autor unbekannt: „Verstanden werden – ist Heimat auf Erden.“
Autor unbekannt: „Wahre Größe mißt sich an stiller Würde.“
Autor unbekannt: Über das Leben des deutsch-amerikanischen Malers, Grafikers und Karikaturisten George Grosz (1893-1959): „Es ist wohl das größte, was ein Künstler leisten kann: das Gesicht seiner Zeit zu erfassen, indem er penibel die Gesichter seiner Zeit beobachtet und sie zu den Archetypen verdichtet, die auch heute noch den Nachgeborenen als idealtypische Ikonografien seiner Zeit gelten können. George Grosz hat das für die 1920er Jahre des vorigen Jahrhunderts geleistet.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter des Empirismus: „Die Aufgabe des Künstlers besteht immer darin, das Geheimnis zu vertiefen.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller, in: Massimilla Doni: „Wenn ein Künstler das Pech hat, von der Leidenschaft erfüllt zu sein, die er ausdrücken will, so kann er sie nicht schildern, denn er ist die Sache selber, anstatt ihr Abbild zu sein. Die Kunst entspringt dem Gehirn und nicht dem Herzen. Wer von seinem Thema beherrscht wird, ist dessen Sklave und nicht dessen Herr.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Du darfst alles Deinige, das Äußere, das Innerste, Gebärde der Frömmigkeit und Ungebärde der Wut, ohne Scheu wagen, denn für alles, heiße es höllisches Paradies oder paradiesische Hölle, gibt es einen Ausdruck.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Es gibt nur zwei Rassen, die geistige und die ungeistige.“
Bateson, Gregory (1904-1980), angloamerikanischer Anthropologe, Sozialwissenschaftler, Biologe, Kybernetiker und Philosoph: „Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation./ Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher.“
Bazaine, Jean René (1904-2001), französischer Maler: „Die Aufrichtigkeit des Künstlers besteht zweifellos darin, daß er sich führen läßt, ohne zu wissen wohin.“
Baziotes, William (1912-1963), US-amerikanischer Maler und ein Vertreter des Abstrakten Expressionismus: „Jedes Gemälde hat seine eigene Entstehungsgeschichte ... Wenn das Gemälde fertig ist, enthüllt sich der Mensch.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist, in: Briefe: „Die Kunst, die verfolgte, findet überall eine Freistatt; erfand doch Dädalus, eingeschlossen im Labyrinthe, die Flügel, die ihn oben hinaus in die Luft emporhoben.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wahre Kunst bleibt unvergänglich.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wälder, Bäume, Felsen - sie geben den Widerhall, den ich brauche.“
Benjamin, Walter Bendix Schoenflies (1892-1940), deutscher Philosoph, Kulturkritiker, Übersetzer: „Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Die Kunst ist Entsagung, aber eine Entsagung, die alles empfängt.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit.“
Bernhardi, Sophie (oder auch: Sophie Thiek, 1775-1833), deutsche Dichterin und Schriftstellerin der Romantik: „Die höchste Schönheit, die der Mensch erreichen kann, ist,/ dass er alle Leidenschaften in sich zu einem Kunstwerk verarbeitet,/ dass er wie ein Gott über allen steht und sie regiert,/sodass sie nur immer von der Kraft der Seele zeugen,/ aber nie in widrige Verzerrungen ausarten.“
Bierbaum, Otto Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist, in: Pankrazius Graunzer: „Es ist eine ewige seelische Prostitution, und das Beste, was die Kultur hervorbringt, die Kunst, ist aller Prostitutionen tragischste. Gottlob, dass ich kein Künstler bin. Es muss etwas Grässliches sein, sich von aller Welt befingern und kennerhaft abtasten lassen zu müssen.“
Bingen, Hildegard von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt wird: „Dein Schöpfer hat dir den besten Schatz gegeben, einen lebendigen Schatz, deinen Verstand.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Die Kunst ist der Baum des Lebens. / Die Wissenschaft ist der Baum des Todes.“
Blok, Alexander Alexandrowitsch (1881-1921), Dichter der russischen Moderne, Vertreter der sog. zweiten Generation der Symbolisten: „Die Malerei lehrt schauen und sehen (das sind verschiedene Dinge, die selten zusammenfallen). Dadurch erhält die Malerei jenes Gefühl lebendig und intakt, das die Kinder auszeichnet.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Genies sind Unglückliche, sind Meteore, die verbrennen müssen, um ihr Jahrhundert zu erleuchten.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber die Güter der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Schönheit, alle großen Leistungen überhaupt, brauchen Zeit, Beständigkeit, >Gedächtnis<, oder sie degenerieren. Wer nicht eine Vergangenheit zu verantworten hat und eine Zukunft zu gestalten gesonnen ist, der ist >vergesslich<, und ich weiß nicht, wo man einen solchen packen, stellen, zur Besinnung bringen kann.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Nur wer viel allein ist, lernt gut denken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Kunst entsteht nicht aus der Mühe, sondern aus der Fülle. Der Künstler ringt nicht mit seinem Werk, sondern mit dem, was ihn daran hindert.“
Bordeaux, Henry (1870-1963), französischer Anwalt, Romanschriftsteller, Essayist, im Vorwort von „La peur de vivre“ (Angst vor dem Leben): „Es gibt keinen großen Künstler, der nicht eine maßlose Liebe zum Leben besäße.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur, in: Die Hornisse, Nr. 4 (wie anderorts): „Die Kunst ist Vorahmung des Spiels mit der Wirklichkeit. Auch wenn das nicht ihre einzige Funktion ist, so ist es doch diejenige, welche die Kunst an eine Grundsehnsucht des Menschen anschließt. Womit die Definition schlüssig und die Kunst wesentlich wird.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur, in: Weimarer Beiträge, 1987, Nr. 5, 33. Jahrgang, im Interview mit P. Reichel: „Kunst ist nichts als die Form der Kultur. Sie ist also nichts, wenn sie nicht vor allem Kultur ist. Und Kultur ist Sammeln, Auslesen, Bewahren, Pflegen, Fortführen. Kultur ist nicht das, was man aus dem Nichts schaffen kann, sondern das, woran viele nebeneinander und nacheinander beteiligt sein müssen und sind. Nur ein an diesem Prozess Beteiligter kann Kultur gewinnen und Kultur schaffen. - Aufhebenswert ist alles, was sich aufheben lässt, das heißt das, was von Dauer ist und sich höher heben lässt, was sich bereichern lässt und bereichert. Aber nicht nur das Aufgehobene ist Kultur, mehr noch ist es das Aufheben selbst. - Das eine ist bereits das andere. Wer nicht aufheben (höher heben) kann, weiß nicht, was des Aufhebens wert ist.
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Frei ist der Mensch erst, wenn ihm die Mittel seiner Existenz zu Spielmitteln geworden sind.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Ohne spielerische Leichtigkeit ist der Gegenstand der Kunst ästhetisch nicht zu bewältigen.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim, in: Alles lieben oder Eins lieben - All-Eins: „Es wird kein stolzes Schloß gebauet, es wird kein edles Bild geschnitzt, die Liebe hat es durchgeschauet, die Liebe hat hindurchgeblitzt.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim: „Herr, dies Werk ist nicht von mir in seiner Vollkommenheit; Du hast Dich nur meiner Hände bedienet. Mein ist nichts daran als die Mängel; diese aber decke zu mit dem Mantel Deiner Liebe und lasse sie verschwinden im Geheimnis Deiner Maße.“
Brod, Max (1884-1968), deutschsprachiger Schriftsteller, Theater- und Musikkritiker, Herausgeber der Werke Franz Kafkas, gilt auch als Entdecker des Dichters Franz Werfel: „Lernen kann man stets nur von jenen, die ihre Sache lieben, nicht von denen, die sie ablehnen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Die wahre Größe ist ungezwungen, vertraulich, leutselig. Sie lässt sich nahekommen und mit sich umgehen. Sie verliert nichts, wenn man sie in der Nähe sieht. Je mehr man sie kennenlernt, desto mehr bewundert man sie.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Es gibt Dinge, bei denen die Mittelmäßigkeit unerträglich ist: Dichtkunst, Tonkunst, Malerei und öffentliche Rede.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Geist und Talent verhalten sich zueinander wie das Ganze zu seinem Teile.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du wirst morgen sein, was du heute denkst.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“
Busch, Friedrich Wilhelm Ernst (1900-1980), deutscher Sänger, Schauspieler und Regisseur: „Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Der Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde.“
Calcagno, Lawrence: „Für einen Künstler ist es von zentraler Bedeutung unzufrieden zu sein. Das ist keine Gier, es könnte jedoch Appetit sein.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst.“
Carr, Emily (1871-1945), kanadische Malerin und Schriftstellerin: „Echte Kunst ist eine Religion, eine Suche für die Schönheit Gottes tief in allen Dingen.“
Chagall, Marc (1887-1985), französischer Maler russisch-jüdischer Herkunft: „Kunst ist der unaufhörliche Versuch mit der Schönheit der Blumen zu konkurrieren.“
Chirico, Giorgio de (1888-1978), italienischer Maler und Grafiker: „Um wirklich unsterblich zu werden, muss ein Kunstwerk jegliche menschliche Begrenzung überwinden: Logik und Vernunft stehen dem im Wege. Aber sobald diese Grenzen durchbrochen sind, wird es in die Bereiche der Kindheitsvisionen und Kindheitsträume eintreten.“
Chopra, Deepak (*1946), indischer Arzt, Internist, Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über alternative Medizin: „Wenn wir herauskommen aus unserem Versteck und für den Geist selbst leben, wird unsere Identität eine geistige Identität.“
Chrysander, Friedrich (1826-1901), deutscher Musikwissenschaftler und ein Herausgeber der Werke Georg Friedrich Händels: „Jedes große und allgemein verständliche Kunstwerk muss auf dem goldenen Grunde der Heiterkeit, auf durchsichtiger Klarheit und individueller Lebendigkeit ruhen.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Das Glühen des Herzens ist mehr wert als das Glänzen des Verstandes.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Fantasie.“
Cocteau, Jean (1889-1963), französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler: „Stil ist die Fähigkeit komplizierte Dinge einfach zu sagen, nicht umgekehrt.“
Collins, John Churton, englischer Schriftsteller: „Der Narr scheitert, weil er schwierige Dinge für leicht hält. Der kluge Mann scheitert, weil er leichte Dinge für schwierig hält.“
Cotta, Johann Friedrich (1764-1832), deutscher Verleger, Industriepionier und Politiker: „Der Beginn der Größe ist die Einsicht der eigenen Kleinheit.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Um groß zu sein, sei ganz! Verstelle und verleugne nichts, was dein. Sei ganz in allem! Und leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Es gibt eine Logik der Farben und nur damit, und nicht mit der Logik des Gehirns, sollte der Maler übereinstimmen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus: „Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur.“
Dali, Salvador (Salvador Felipe Jacinto Dali i Domènech, Marqués de Pubòl, 1904-1989), spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer, Schriftsteller, Bühnenbildner, ein Hauptvertreter des Surrealismus, zählt zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts: „Wer interessieren will, muss provozieren.“ [Auf diesen Satz berufen sich unsere Pseudoavantgardisten: Sie vermeinen, das Fehlen jedweden künstlerischen Konflikts durch sinnentleerte Provokation verschleiern zu können. Wahres Interesse an einer Sache wird jedoch nur geweckt, sofern mich die sinnstiftende Intention am Grund des ureigenen Motivs des Künstlers anspricht und inspiriert.]
Daly, Mary (1928-2010), US-amerikanische feministische Theologin: „Das kreative Potenzial im Menschen ist ein Abbild Gottes.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Erst wenn er nicht mehr weiß, was er tut, tut der Maler gute Dinge.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Wer mir sagen kann, warum ein Bild schön ist, dem bezahle ich eine Flasche!“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1824: „Das Wesen des genialen Menschen oder vielmehr sein Wirken beruht nicht etwa in neuen Ideen, sondern in der Überzeugung, dass alles, was vor ihm getan worden ist, nicht gut genug getan sei.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus: „Das Gemälde ist nichts als eine Brücke, welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die größten Geister sind der größten Fehler ebenso wie der größten Tugenden fähig.“
Doderer, Heimito von (Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer Schriftsteller: „Müßiggang ist aller Laster Anfang - und aller entscheidenden Fähigkeiten Ursprung, Prüfung und Lohn.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Es ist nicht der Verstand, auf den es ankommt, sondern das, was ihn leitet: Herz und Charakter.“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin: „Was soll mir das Lob von Menschen, die nicht tadeln können?“
Dräseke, Felis (1835-1913), deutscher Komponist und Lehrer am Konservatorium in Dresden: „Wer immer ein Werk vorhat, das seine ganze Seele beschäftigt, der ist nie unglücklich.“
Dávila, Nicolás Gómez (1913-1994), kolumbianischer Philosoph: „Gegen die heutige Welt konspirieren wirksam nur die, die insgeheim die Bewunderung der Schönheit verbreiten.“
Dürckheim, Karlfried Graf (1896-1988), deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer: „Wo immer der Mensch ein wirkliches Können bezeugt, scheint seine Leistung ganz einfach zu sein.“
Dürer, Albrecht (der Jüngere, 1471-1528), deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker von europäischem Rang: „Die Kunst steckt in der Natur. Wer sie herausreißen kann, der hat sie.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der alte Satz: Aller Anfang ist schwer, gilt nur für Fertigkeiten. In der Kunst ist nichts schwerer als beenden.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Kunst ist im Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des Lasters wendet.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Klarheit ist Wahrhaftigkeit in der Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was uns an der sichtbaren Schönheit entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: "Die Gedanken, die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Kunst bedeutet, sich etwas aus den Dingen zu machen.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Das schönste Erlebnis ist eine Begegnung mit dem Geheimnisvollen. Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst und Wissenschaft. Wer nie diese Erfahrung gemacht hat, wer keiner Begeisterung fähig ist und nicht starr vor Staunen dastehen kann, ist so gut wie tot. Seine Augen sind geschlossen.“ - Oder auch in dieser Übersetzung: „Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind, ist das Erleben des Mystischen. Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft. Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist seelisch bereits tot.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Der Intellekt hat ein scharfes Auge für Methoden und Werkzeuge, aber er ist blind gegen Ziele und Werte.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein großes Ereignis im Leben ist der Tag, an dem man auf einen Kopf trifft, der uns in Erstaunen versetzt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Es gibt kein Übermaß an Liebe, kein Übermaß an Wissen, kein Übermaß an Schönheit.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Glaube an deine eigenen Gedanken.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Jedes echte Kunstwerk hat soviel Daseinsberechtigung wie die Sonne und der Mond.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Wann immer du dich aufrichtig freust, wird dein Geist genährt.“
Ernst, Max (Maximilian Maria Ernst, 1891-1976), bedeutender deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Mitbegründer des Surrealismus, Wegbereiter des abstrakten Expressionismus: „Ein Maler mag wissen, was er nicht will. Aber wehe, wenn er wissen will, was er will.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom Strande des Lebens, Meersymphonie: „Ein Trostgeschenk Gottes an die Menschheit ist die Kunst, ein Vorgeschmack unsrer Vollendung. Ein Künstler ist ein Mensch, der selige Sinne hat. Seine Sinne hören aus Felsen und Bäumen Worte und Töne eines höheren Lebens und sie sehen in Worten und Tönen Bäume und Felsen einer beglückteren Welt. Und sein Auge vermag hunderttausend Augen aufzutun, dass sie wie er die stillgeschäftigen Geister ahnen, die über Berg und Tal die Schleier eines neuen Lichtes weben.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom Strande des Lebens, Meersymphonie: „In der Kunst ist all das Erhabene und Schöne, das Gute und Weise, das ihr ersehnt, zur Wirklichkeit geworden. Nicht zu einer Wirklichkeit, die ihr abpflücken und in den Mund stecken, die ihr zählen und in die Tasche stecken könnt. Dann hättet ihr keine Sehnsucht mehr, und das wäre das Ende der Menschheit. Aber doch ist es eine Wirklichkeit, die ihr im Hirn und im Herzen, in Augen und Ohren, in Nase und Zunge, in Händen und Haarwurzeln, in Blut und allen Nerven und Muskeln eures Leibes mit sinnlicher Gewissheit fühlt!“
Feichtinger, Peter: „Ein Gänseblümchen in der richtigen Hand bedeutet oft mehr als ein Strauß Rosen.“
Feldenkrais, Moshé (1904-1984), israelischer Wissenschaftler und Judolehrer, entwickelte die nach ihm benannte Methode zu körperlicher Betätigung und Entspannung: „Wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.“ (Sirius: „Nur wenn du weißt, was du tust, darfst du tun, was du willst.“)
Ferguson, Amos: „Ich male nicht mit dem Auge, sondern mit dem Glauben. Der Glaube gibt Dir das Auge.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Das echte Kunstwerk bildet uns, indem wir es genießen.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete, er kennt weder Gründe noch Gegengründe.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und Schönheit.“
Filmzitat, aus dem französischen Filmklassiker von 1981 „Diva“, Regie: Jean-Jacques Beineix, Produktion: Irène und Serge Silbermann Film, ‚Cynthia Hawkins‘ alias Wilhelmenia Fernandez: „Der Kommerz hat sich der Kunst unterzuordnen, nicht umgekehrt die Kunst dem Kommerz!“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Der Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden.“
Foerster, Karl (1874-1970), bedeutender deutscher Gärtner, Staudenzüchter, Garten-Schriftsteller, Garten-Philosoph: „Ordnung ist das Festgewand des Alltags.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Nachahmung führt leicht zur Selbsttäuschung.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das Leben ist für den Alltagsmenschen ein wissenschaftliches Problem, für das Talent ein künstlerisches und für das Genie ein religiöses.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Der echte Philosoph ist dem Künstler viel verwandter, als allgemein angenommen wird. Das Leben gilt ihm ebenso wie diesem als Spiel, und er sucht die Spielregeln zu ergründen - nicht mehr. Auch er erfindet und gestaltet, aber während der Künstler möglichst viele und vielfältige Individuen abzubilden sucht, zeichnet der Denker immer nur einen einzigen Menschen - sich selbst, den aber in seiner ganzen Vielartigkeit. Jede tief empfundene Philosophie ist nichts anderes als ein autobiographischer Roman.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Kultur ist und bleibt nun einmal das Gegenteil von Natur.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nun, in der Natur wird nichts als Unsinn getrieben. Die Schmetterlinge tanzen, die Käfer musizieren, der Pfau schlägt sein Rad, der Hahn benimmt sich gräßlich albern, und unser nächster Verwandter, der Affe, hat nichts als Schabernack im Kopf. ... Ich glaube, daß einem Apfelbaum seine Äpfel ziemlich unwichtig sind und er seinen Hauptspaß im Blühen und Duften und derlei zwecklosem Unsinn findet. Im Grunde ist es unter den Menschen auch nicht anders. Alles wirklich Wertvolle ist aus einer Spielerei hervorgegangen. ... Ja, man kann soweit gehen zu sagen: Ein Mensch, der nicht weiß, daß er ein Narr ist, ist nicht nur kein Künstler, sondern versteht überhaupt nichts vom Leben.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was den Dilettantismus anlangt, so muß man sich klarmachen, daß allen menschlichen Betätigungen nur so lange eine wirkliche Lebenskraft innewohnt, als sie von Dilettanten ausgeübt wird. Nur der Dilettant, der mit Recht auch Liebhaber, Amateur genannt wird, hat eine wirkliche menschliche Beziehung zu seinen Gegenständen, nur beim Dilettanten decken sich Mensch und Beruf; und darum strömt bei ihm der ganze Mensch in seine Tätigkeit und sättigt sie mit seinem ganzen Wesen, während umgekehrt allen Dingen, die berufsmäßig betrieben werden, etwas im üblen Sinne Dilettantisches anhaftet: irgendeine Einseitigkeit, Beschränktheit, Subjektivität, ein zu enger Gesichtswinkel.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was ist alle Kunst? Sie gestaltet unsere Sehnsucht.“

Friedrich, Caspar David (1774-1840), bedeutendster Maler und Zeichner der deutschen Frühromantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge am stärksten beeinflusste; die Natur hatte in seinen Werken oft einen metaphysisch-transzendenten Charakter: „ Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Ich werde nur nach sehr viel Übung ein Meister in dieser Kunst werden.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Nicht nur Medizin, Technik und Malerei sind Künste. Leben an sich ist eine Kunst.“
Fulda, Ludwig Anton Salomon (1862-1939, durch Freitod), bedeutender deutscher Bühnenautor, Dichter und Übersetzer zwischen 1888 und 1932, in seinen Sinngedichten: „Ihr wärt modern? Daß doch die schlimme / Verwechslung immer mehr gedeiht! / Ihr lauscht des Tages lauter Stimme / und überhört den Ruf der Zeit.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist: „Die erste künstlerische Tat des Menschen war, zu schmücken und vorzüglich seinen eigenen Leib zu schmücken. Im Schmuck, der Erstgeborenen der Künste, finden wir den Keim aller anderen.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I, Spätherbstblätter, Sprüche 3: „Des Schülers Kraft entzündet sich am Meister; doch schürt sein jugendlicher Hauch/ zum Dank des Meisters Feuer auch.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Kunst ist ein Schritt von der Natur zur Unendlichkeit.“
Gladkow, Fjodor Wassilijewitsch (1883-1958), russisch-sowjetischer Schriftsteller: „Die Seele zu entflammen und Menschen zu formen ist die schwerste und edelste Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 08.06.1787, Rom: „Es ist nichts groß als das Wahre, und das kleinste Wahre ist groß.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Friedrich von Reinhard, 08.05.1811: „Dort habe ich mir vorgenommen, allerlei wunderliche Dinge zu arbeiten, von denen ich zum voraus nichts erwähnen darf; denn gewöhnlich, was ich ausspreche, das tue ich nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Hetzler den Jüngeren (?), Konzept, 14.08.1770 (?): „Wenn ich Ihnen raten darf, so werden Sie mehr Vorteil finden, zu suchen, wo Schönheit sein möchte, als ängstlich zu fragen, was sie ist. Ein für alle Mal bleibt sie unerklärlich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Johann Friedrich Reichardt, 28.02.1790: „Die Deutschen sind im Durchschnitt rechtliche, biedere Menschen, aber von Originalität, Erfindung, Charakter, Einheit und Ausführung eines Kunstwerks haben sie nicht den mindesten Begriff. Das heißt mit einem Worte: Sie haben keinen Geschmack.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus den Tabulae Votivae, Die Sicherheit: „Nur das feurige Roß, das mutige, stürzt auf der Rennbahn. / Mit bedächtigem Paß scheitet der Esel daher.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 26.05.1771: „Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle seine Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, dass er sich ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht, und sagte ihm: Feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, nur müsst ihr menschlich lieben! Teilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen! Berechnet euer Vermögen, und was euch von eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr’ ich euch nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts- oder Namenstage! Folgt der Mensch, so gibt's einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen. Nur mit seiner Liebe ist’s am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter II, 5: „Der Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt?/ Das Wesen, wär es, wenn es nicht erschiene?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, III, Innerer Burghof, Lynkeus: „Schönheit bändigt allen Zorn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Italienische Reise: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst, als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1825: In der Idee leben heißt das Unmögliche behandeln, als wenn es möglich wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1827: „Das Erste und Letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, III: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Kunst und Kunstgeschichte: „Man sagt wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur nicht wieder hören müsste! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen 183: „Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Tasso II, 1, Prinzessin: „Was nicht reizt, ist tot.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre V, 3: „Eine gewisse feierliche Grazie bei gewöhnlichen Dingen, eine Art von leichtsinniger Zierlichkeit bei ernsthaften und wichtigen kleidet ihn wohl, weil er sehen lässt, dass er überall im Gleichgewicht ist.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 7: „Wie schwer ist es, was so natürlich scheint, eine gute Statue, ein treffliches Gemälde an und für sich zu beschauen, den Gesang um des Gesanges willen zu vernehmen, den Schauspieler im Schauspiel zu bewundern, sich eines Gebäudes um seiner eigenen Harmonie und seiner Dauer willen zu erfreuen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Es steht manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen zu entdecken und dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat. Die Blume gewinnt erst ihren Reiz durch das Insekt, das ihr anhängt, durch den Tautropfen, der sie befeuchtet, durch das Gefäß, woraus sie allenfalls ihre letzte Nahrung zieht. Kein Busch, kein Baum, dem man nicht durch die Nachbarschaft eines Felsens, einer Quelle Bedeutung geben, durch eine mäßige einfache Ferne größern Reiz verleihen könnte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Wie wollte einer als Meister in seinem Fach erscheinen, wenn er nichts Unnützes lehrte!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre III, Aus Makariens Archiv: „Eigentlich kommt alles auf die Gesinnungen an. Wo diese sind, treten auch die Gedanken hervor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme Xenien IV: „Halte dich nur im stillen rein/ und lass es um dich wettern!/ Je mehr du fühlst, ein Mensch zu sein,/ desto ähnlicher bist du den Göttern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in Faust, Faust: „Wenn du es nicht erfühlst, du wirst es nicht erjagen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 5: „Man soll sich vor einem Talente hüten, das man in Vollkommenheit auszuüben nicht Hoffnung hat. Man mag es darin soweit bringen, als man will, so wird man doch immer zuletzt, wenn uns einmal das Verdienst des Meisters klar wird, den Verlust von Zeit und Kräften, die man auf eine solche Pfuscherei gewendet hat, schmerzlich bedauern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann, 1831: „Ich habe nun auch das ganze Manuskript des zweiten Teiles [Faust] heute heften lassen, damit es mir als eine sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden vierten Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, dass das Fertige anlocket und reizt, um das zu vollenden, was noch zu tun ist. Es liegt in solchen sinnlichen Dingen mehr, als man denkt, und man muss dem Geistigen mit allerlei Künsten zu Hülfe kommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 04.02.1829: „Der Künstler muß seine Jahre bedenken und danach seine Gegenstände wählen. Meine Iphigenie und mein Tasso sind mir gelungen, weil ich jung genug war, um mit meiner Sinnlichkeit das Ideelle des Stoffes durchdringen und beleben zu können. Jetzt, in meinem Alter, wären so ideelle Gegenstände für mich nicht geeignet, und ich tue vielmehr wohl, solche zu wählen, wo eine gewisse Sinnlichkeit bereits im Stoffe liegt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 02.04.1829: „Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke. Und da sind die Nibelungen klassisch wie der Homer, denn beide sind gesund und tüchtig. Das meiste Neuere ist nicht romantisch, weil es neu, sondern weil es schwach, kränklich und krank ist, und das Alte ist nicht klassisch, weil es alt, sondern weil es stark, frisch, froh und gesund ist. Wenn wir nach solchen Qualitäten Klassisches und Romantisches unterscheiden, so werden wir bald im Reinen sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 13.02.1831: „Ein wirklich großes Talent ist nicht irrezuleiten und nicht zu verderben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller, 30.11.1816: „Zeichnen nötigt zur Aufmerksamkeit, und sie ist doch die höchste aller Fähigkeiten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersetzen nicht einen Augenblick Vergnügen an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das bestärkte mich in meinem Vorsatze, mich künftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen Künstler.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das Gefühl eigener Anmut macht anmutig. Anmut ist ein Ausströmen der inneren Harmonie.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das sogenannte Aus-sich-Schöpfen macht gewöhnlich falsche Originale und Manieristen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Der Künstler will zur Welt durch ein Ganzes sprechen; dieses Ganze aber findet er nicht in der Natur, sondern es ist die Frucht seines eigenen Geistes oder, wenn Sie wollen, des Anwehens eines befruchtenden göttlichen Odems.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Des echten Künstlers Lehre schließt den Sinn auf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Künstler werden nie bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Natur wirkt nach Gesetzen, die sie in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über die sie sich mit dem Genie einverstanden hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Schwierigkeiten wachsen, je näher man dem Ziel kommt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Technik im Bündnis mit dem Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein erstausgesprochenes Wort Gottes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Gerade da, was ungebildeten Menschen am Kunstwerk als Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen), sondern der Mensch (Natur von innen).“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ich wüsste nicht, wessen Geist ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müsste als der Geist eines echten Handelsmannes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kunstwerke lernt man nicht kennen, wenn sie fertig sind; man muss sie im Entstehen aufhaschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man braucht nicht zu fürchten, dass das Besondere keinen Anklang finde. Jeder Charakter, so eigentümlich er sein möge, und jedes Darzustellende, vom Stein herauf bis zum Menschen, hat Allgemeinheit; denn alles wiederholt sich, und es gibt kein Ding in der Welt, das nur ein Mal da wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man sagt wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur nicht wieder hören müsste! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nun mache ich aber die Bemerkung, dass ich weder abends noch in der Nacht jemals gearbeitet habe, sondern bloß des Morgens, wo ich den Rahm des Tages abschöpfte, da denn die übrige Zeit zu Käse gerinnen mochte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nur solchen Menschen, die nichts hervorzubringen wissen, denen ist nichts da.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Sie stehen jetzt auf dem Punkt, wo Sie notwendig zum eigentlich Hohen und Schweren der Kunst durchbrechen müssen, zur Auffassung des Individuellen. Sie müssen mit Gewalt, damit Sie aus der Idee herauskommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Solange man sich im Allgemeinen hält, kann es uns jeder nachmachen; aber das Besondere macht uns niemand nach. Warum? Weil es die anderen nicht erlebt haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. - Wirke gut, so wirkst Du länger.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was heißt zärtlicher Tadel? Der deine Schwäche verschonet?/ Nein, der Deinen Begriff von dem Vollkommenen stärkt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was nicht originell ist, daran ist nichts gelegen, und was originell ist, trägt immer die Gebrechen des Individuums an sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Welches Genie das größte wohl sei? Das größte ist dieses, welches, umstrickt von der Kunst, bleibt auf der Spur der Natur.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wie Natur im Vielgebilde/ einen Gott nur offenbart,/ so im weiten Kunstgefilde/ webt ein Sinn der ewgen Art;/ dieses ist der Sinn der Wahrheit,/ der sich nur mit Schönem schmückt,/ und getrost der höchsten Klarheit/ hellsten Tags entgegenblickt.“
Gogh, Vincent van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer der modernen Malerei, in: Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei: „Ich kenne noch keine bessere Definition von Kunst als diese: Die Kunst, das ist der Mensch hinzugefügt zur Natur, die er entbindet, die Wirklichkeit, die Wahrheit und doch mit einer Bedeutsamkeit, die der Künstler darin zum Ausdruck bringt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die einzige Ehrung, die die Welt dem Dichter erweist, besteht darin, dass seine Armut nicht als beschämend gilt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Libussa: „Wer seine Schranken kennt, der ist der Freie, wer sich frei wähnt, ist seines Wahnes Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Sappho II, 4, Phaon: „Es binden Sklavenfesseln nur die Hände,/ der Sinn, er macht den Freien und den Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Auch müsste jederzeit der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des Geistes zu bringen. Das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt herzustellen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die falschen Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht; sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist. Die Produktion hat eine so überwältigende Macht, dass ästhetisches Gefasel dagegen unwirksam bleibt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube.“
Groddeck, Georg Walther (1866-1934), deutscher Arzt, Schriftsteller und Wegbereiter der Psychosomatik, in: Psychoanalytische Schriften zur Literatur und Kunst: „Kunst ist die Krone des Lebens. Wie könnte unsere Zeit noch Kronen tragen? Glasperlen und Flittergold, das ist der Schmuck des Todes. Zu späte Menschen sind wir, vergangenheitsliebend, vergangenheitslebend. Uns ist die Kunst tot.“
Grün, Anastasius (Anton Alexander Graf von Auersperg, 1806-1876), Politiker und deutschsprachiger politischer Lyriker, Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „Kunst üben kann nur der Erkorene, / Kunst lieben jeder Erdgeborene.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher Priester und Religionsphilosoph: „Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge die wahrhaft großen sind.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung, in: Über Goethe 3: „Das Talent hat darin fast immer einen Vorsprung vor dem Genie, daß jenes ausdauert, dieses oft verpufft.“
Gütersloh, Albert Paris (eigentlich: Albert Conrad Kiehtreiber, 1887-1973), österreichischer Maler und Schriftsteller, gilt als der geistige Vater der Wiener Schule des Fantastischen Realismus: „Das Lächeln ist nur ein gut ausgetrocknetes Weinen.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und Instrumentalsolistin: „Nur am Widerstand formen sich Kraft und Ausdauer.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und Instrumentalsolistin: „Nur wer den Augenblick erfasst, hat die Chance, Herr über die Zeit zu sein.“
Halliday, Andrew (1830-1877), schottischer Journalist und Dramatiker: „Die Kunst ist ein Gefühl, das ein Mensch durchlebt hat und das er durch ein Mittel - Stein, Bronze, Farbe, Worte oder Musik - so auszudrücken vermag, dass es auf andere Menschen übertragen wird.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, an Immanuel Kant im Dezember 1759: „Es gehört Stolz zum Beten; es gehört Stolz zum Arbeiten. Ein eitler Mensch kann weder das eine noch das andere.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, in einem Brief an Immanuel Kant im Dezember 1959: „Nicht der Beifall des gegenwärtigen Jahrhunderts, das wir sehen, sondern des künftigen, das uns unsichtbar ist, soll uns begeistern.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in: Die Macht der Musik: „Die Kunst ist es, die den Menschen am weitesten aus allen anderen Lebewesen hervorhebt. Sie macht ihn besser (das haben die Künstler von Anfang an so empfunden), sie ist die Sprache der Liebe, der Gefühle, sie ist ein Spiegel unserer Seele, läßt uns in die dunklen Abgründe unseres Selbst blicken ebenso wie unvorstellbare Seligkeit ahnen.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in: Die Macht der Musik: „Wir entwickeln uns auf das dekultivierteste Nützlichkeitswesen hin, das schließlich nicht einmal mehr fähig sein wird, die Grausamkeit, Unmenschlichkeit und letzte Unnützheit seiner vernünftigen Aktionen zu verstehen. Die Vernunft hat kein Herz, ohne Musik ist der Mensch kein Mensch.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis: „Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Menschsein.“
Harris, Frank (James Thomas Harris, 1856-1931), irisch-englischer Autor, Publizist, Editor und Redakteur: „Die Bewunderung von Schönheit ist der höchste Impuls in unserer Menschlichkeit.“
Harris, Norma Jean: „Kunst reproduziert nicht das Sichtbare; es ist eher so, dass sie es sichtbar macht. Der Mond entwickelt Kreativität, wie Chemikalien Fotografien entwickeln.“
Haug, Johann Christoph Friedrich (1761-1829), deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammist: „Je mehr eine Tätigkeit mit Lebendigem zu tun hat, desto mehr bedarf sie der Zeit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in: An den Menschen: „Wünsche Dir nicht zu scharf das Auge; denn wenn Du die Toten / in der Erde siehst, siehst Du die Blumen nicht mehr.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1848: „Die Kunst ist nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 3806: „>Kleist war gegen Kritik sehr empfindlich.< Bülow. Warum? Weil er mit Notwendigkeit so und nicht anders produzierte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern am 20.05.1843: „Das Talent fasst sein Ziel scharf und bestimmt ins Auge und sucht es auf dem nächsten Wege zu erreichen, was ihm, wenn es ein echtes ist, auch gelingt. Nie aber erreicht es mehr. Das Genie weiß auch recht gut, wohin es soll, aber vor innerem Drang und Überfülle macht es allerlei Kreuz- und Quersprünge, die es scheinbar vom Ziel entfernen, aber nur, damit es umso reicher ankomme.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Allegorie entsteht, wenn der Verstand sich vorlügt, er habe Fantasie.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Traum ist ganz entschieden für den Geist, was der Schlaf für den Leib ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Kunst ist nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Nicht was der Mensch soll: Was und wie er’s vermag, zeige die Kunst.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Schönheit ist Tiefe der Fläche.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Es gibt nichts, das der Geist völlig ausdenken kann, und so sind wir Lichter, die eigentlich nur sich selbst erleuchten.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Das allgemeine und absolute Bedürfnis, aus dem die Kunst [...] quillt, findet seinen Ursprung darin, dass der Mensch denkendes Bewusstsein ist, d. h. dass er, was er ist und was überhaupt ist, aus sich selbst für sich macht.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Im gewöhnlichen Leben zwar ist man gewohnt, von schöner Farbe, einem schönen Himmel, schönem Strome, ohnehin von schönen Blumen, schönen Tieren und noch mehr von schönen Menschen zu sprechen, doch lässt sich [...] hiergegen zunächst schon behaupten, dass das Kunstschöne höher stehe als die Natur. Denn die Kunstschönheit ist die aus dem Geiste geborene und wiedergeborene Schönheit, und um soviel der Geist und seine Produktionen höher steht als die Natur und ihre Erscheinungen, um soviel auch ist das Kunstschöne höher als die Schönheit der Natur.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „In dieser ihrer Freiheit nun ist die schöne Kunst erst wahrhafte Kunst und löst dann erst ihre höchste Aufgabe, wenn sie sich in den gemeinschaftlichen Kreis mit der Religion und Philosophie gestellt hat und nur eine Art und Weise ist, das Göttliche, die tiefsten Interessen des Menschen, die umfassendsten Wahrheiten des Geistes zum Bewusstsein zu bringen und auszusprechen. [...] Es ist die Tiefe einer übersinnlichen Welt, in welche der Gedanke dringt und sie zunächst als ein Jenseits dem unmittelbaren Bewusstsein und der gegenwärtigen Empfindung gegenüber aufstellt; es ist die Freiheit denkender Erkenntnis, welche sich dem Diesseits, das sinnliche Wirklichkeit und Endlichkeit heißt, enthebt.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener.“
Hesiod (um 700 v. Chr.), griechischer Dichter, lebte als Ackerbauer und Viehzüchter; neben ‚Ilias‘ und ‚Odyssee‘ von Homer bilden seine Werke die Hauptquellen unseres Verständnisses über die griechische Mythologie und Mythografie, gilt zudem als Begründer des didaktischen Epos = Lehrgedicht, in: Werke und Tage 289: „Schweiß verlangen die Götter, bevor wir die Tugend erreichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das ist das Herrliche an jeder Freude: dass sie unverdient kommt und niemals käuflich ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in seinem Spruchbüchlein: „Fordre kein lautes Anerkennen! / Könne was, und man wird dich kennen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur: „Was ihr niemals überschätzt,/ habt ihr nie begriffen.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Die Natur meiner Gedanken ist ebenso auf das Erkennen der Wahrheit und Betrachten der Schönheit gerichtet, wie die Natur meiner Empfindungen auf dem Erlebnis der Freude basiert, denn das nennen wir im ersten Falle gut, im zweiten Falle angenehm.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Jetzt und Heute aber, bedeutet alle Kunst nur noch eines: ErfahrenWOLLEN und Erkennen der Wunderbaren Natur des Allschöpfers. Natur ist überAll und überall eines, weil alles und jedes miteinander verwandt und verbunden ist, vom kleinsten Elementarteilchen bis zum unermesslichen Makrokosmos - alles ist eines; und - >Wie innen so außen<.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Alles Vergnügen des Geistes, alle seine Freude beruht darauf, dass er, wenn er sich mit anderen vergleicht, Gelegenheit habe, über sich selbst recht hoch zu denken.“
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus (Ernst Theodor Wilhelm, 1776-1822), deutscher berühmter Schriftsteller der Romantik, wie auch Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist, in: Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza: „Es gibt keinen höheren Zweck der Kunst, als in dem Menschen diejenige Lust zu entzünden, welche sein ganzes Wesen von aller irdischen Qual, von allem niederbeugenden Druck des Alltagslebens wie von unsaubern Schlacken befreit und ihn so erhebt, dass er, sein Haupt stolz und froh emporrichtend, das Göttliche schaut, ja mit ihm in Berührung kommt.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeiten ist nichts anderes als aus dem Sterblichen übersetzen in das, was weitergeht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Kunst muss immer auf den Mythen ruhn, das heißt auf demjenigen Greifbaren, Nennbaren, in dem der Sinn mehr als in anderem, in dem er verdichtet vorhanden ist. Aber dieses Greifbare, Nennbare, ist immer ein anderes. (Den Sinn selber kann niemand nennen. >Das Beste wird nicht durch Worte klar.< Goethe.)“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Lebendigsten haben keine Wirkungszonen. Darum ist die Kunst erfunden.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Es splittert -/ und Geist kommt hervor.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Ja, meine Liebe kann nur denen gehören, die die Veränderung wollen./ Wohl ist vom höchsten Orte gesehen die Welt wunderbar - aber es bleibt doch wahr, dass jene, die diese Welt nicht verbessern wollen, sie nicht verdienen.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Kunst ist nicht Umfassen, sondern Gebärde, beschwörende Gebärde, magische Gebärde - oder ist Linie, Linie der Evokation.“ [Evokation lat.: Herausrufen, Aufforderung, Erweckung von Vorstellungen oder Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerks.]
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Nicht ohne weiteres versteht man, was faul ist. Faul sind die Apotheker. Denn sie machen nie eine ungewohnte Bewegung. Es gibt aber keine produktive Bewegung (geistig ist das eine Bewegung schlechthin), die nicht ungewohnt wäre.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn man diesen Glauben an Gott - oder irgend einen anderen Glauben - nicht mehr hat, die Kunst aber dennoch so ausüben will, wie man sie zu jener Zeit ausübte, da man den Glauben an Gott - oder den bestimmten anderen Glauben - noch hatte, wird unter allen Umständen die Kunst falsch./ Und darum ist ja auch fast alle Kunst falsch, fast alles keine Kunst, was sich als solche ausgibt. Der für das Leben geprägte Satz: >Nur das, woran du Glauben hast, rettet dich; das, woran du nicht vollen Glauben, sondern manchmal Zweifel hast, rettet dich nicht.< ist mühelos und vollständig auf die Kunst anwendbar.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wie es an anderer Stelle steht: >In Notlagen erheben sich die Geringern zu des Wortes Stärke; dann können sie hören, können reden. Die großen Künstler sind immer in solchen Notlagen.<“
Holz, Arno (1863-1929), deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Die Kunst: „Kunst = Natur - x. Damit locke ich noch keinen Hund hinterm Ofen hervor! Gerade um dieses x handelt es sich ja!“
Homer (um 850 v. Chr.), frühester Dichter des Abendlandes, (vermutlich) Autor der Ilias und Odyssee, in Odyssee IIIV, 167: „Wisse, Gott verleiht nicht alle vereinigte Anmut allen sterblichen Menschen: Gestalt und Weisheit und Rede.“
Hsjang, Lju: „Dem Herz, das ehrlich ist,/ öffnen selbst Steine sich.“
Huber, Martin (*1942), Schweizer Schauspieler: „Das Spiel ist der Jubel über das Mögliche.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Alles, was wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art der Liebe.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“): „In der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, einer moralischen Wahl zwischen Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit. Sie ist hauptsächlich eine Frage der Begabung.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: An die Parzen: „Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht/ nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;/ doch ist mir einst das Heilige, das am/ Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,/ willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!/ Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel/ mich nicht hinabgeleitet. Einmal/ lebt ich wie Götter, und mehr bedarf’s nicht.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Sokrates und Alkibiades: „Wer das Tiefste gedacht,/ liebt das Lebendigste.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Die Kunst ist der Übergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur Natur.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Denken ist des Menschen bestes Teil.“
Islamisches Sprichwort: „Des Menschen Psyche findet vor allem im Schönen Ruhe.“
Jong, Erica (geb. Erica Mann, *1942), US-amerikanische Schriftstellerin: : „Jeder hat Talente. Was selten ist, ist der Mut, den Talenten an den dunklen Ort zu folgen, zu dem sie führen.“
Joseph Chilton Pearce, amerikanischer Neurobiologe und Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Um ein kreatives Leben zu führen, müssen wir unsere Angst verlieren, unrecht zu haben.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ein einziger schöner Klang ist schöner als langes Gerede.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ihre Entstehung verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „In jederlei Kunstwerk bildet die augenscheinliche oder verborgene Symmetrie den sichtbaren oder geheimen Grund des Vergnügens, das wir empfinden. Alles Zusammengesetzte bedarf irgendeiner Wiederholung in seinen Teilen, um verstanden zu werden, um im Gedächtnis haften zu bleiben und uns als ein Ganzes zu erscheinen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Suchen wir unser Licht in unseren Gefühlen! In ihnen liegt eine Wärme, die viel Klarheit in sich schließt.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie: „Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Dreieinig sind das Wort, die Freiheit und der Geist.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendet-Sein: Das Licht auf dem zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.“
Kandinsky, Wassily (1866-1944), russischer Maler, Grafiker, Kunsttheoretiker, Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der blaue Reiter“, Lehrer am Weimarer Bauhaus: „Die Notwendigkeit schafft die Form.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Anthropologie III: „Witz hascht nach Einfällen; Urteilskraft strebt nach Einsichten. Witz geht mehr nach der Brühe, Urteilskraft nach der Nahrung.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Ich verstehe unter einer Idee einen notwendigen Vernunftbegriff, dem kein kongruierender Gegenstand in den Sinnen gegeben werden kann.“
Keeffe, Georgia O’ (1887-1986), eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts: „Niemand sieht eine Blume wirklich - sie ist so klein, dass es Zeit erfordert - wir haben keine Zeit - und zu sehen erfordert Zeit, so wie es Zeit erfordert, einen Freund zu haben.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Der echte Charakter liebt die Entscheidung; er legt sich fest, und zwar durch die Tat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „An einem Kunstwerk ist alles verständlich und selbstverständlich außer der Kraft, die es hervorgebracht hat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Kunst ist das, was übrig bleibt, nachdem alles an ihr bis ins Letzte analysiert worden ist.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Die Krankheit zum Tode: „Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Klee, Paul (1879-1940), deutscher Maler und Grafiker, dessen Werk dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und Surrealismus zugeordnet wird: „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: Der Bewunderer des Shakespeare: „Narr, du prahlst, ich befried’ge dich nicht! Am Mindervollkommnen / sich erfreuen zeigt Geist, nicht am Vortrefflichen, an!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: „Die Familie Schroffenstein“, IV, 1, Eustache: „... Denn nie besser ist/ Der Mensch, als wenn er es recht innig fühlt,/ Wie schlecht er ist.“
Kokoschka, Oskar (1886-1980), österreichischer Maler, Grafiker und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, im Spiegel Nr. 44, 1966: „Was heißt moderne Malerei? Es gibt moderne Krawatten, moderne Schuhe, moderne Autos, aber Kunst unterliegt niemals den Ansprüchen auf Mode.“
Kolbenheyer, Erwin Guido (1878-1962), österreichisch-deutscher Romanautor, Dramatiker, Lyriker, in: Klaas Y, der große Neutrale: „Die ungelösten Probleme erhalten einen Geist lebendig und nicht die gelösten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Stillstand ist Rückschritt, Aufhören des Strebens geistiger Tod.“
Krag, Gillian Pederson: „Kunst macht das Leben erträglich. Sie ist kein Luxus. Wie unsere Fähigkeit zu verstehen und unsere Erfahrung von Liebe, so ist sie ein lebensnotwendiger Teil des Lebens.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme...“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „In der Kunst kommt es nicht darauf an, dass man Eier und Fett nimmt, sondern dass man Feuer und Pfanne hat.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Kunst ist das, was Welt wird, nicht, was Welt ist.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Liebe und Kunst umarmen nicht, was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Wissenschaft ist Spektralanalyse. Kunst ist Lichtsynthese.“
Kruppa, Hans (*1952), deutscher Lyriker und Schriftsteller: „Gelobt sei, was zart macht.“
Kästner, Erhart (1904-1974), deutscher Schriftsteller und Bibliothekar, in: Ölberge, Weinberge; Rhamnus: „So hat das Kind ein königliches Verhältnis zur Zeit, nämlich keins, wenn es spielt. Das ist es, was wir an der Kindheit bewundern: Ausstieg aus Zeit, Paradies.“
Kühner, Axel (1941), deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Zuversicht für jeden Tag: „Sich amüsieren, heißt eigentlich von der Wortgeschichte her: die Muse loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen ohne Kunst und Verstand, ohne Inspiration und Weisheit, der Spaß der Hohl- und Plattköpfe.“
Lateinisches Sprichwort: Das Einfache ist das Zeichen des Wahren.
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Diese Rolle eben, welche die Künstler jetzt spielen, werden künftighin die Physiologen übernehmen. Wenn ihr mit euren Kunstwerken die Menschen in eine Stimmung versetzen wollt, kommt ihr mir vor wie ein Arzt, der die Aufgabe hat, einen Patienten von einer unverdaulichen Speise zu befreien, und ihn zu diesem Zwecke eine Seereise unternehmen lässt, damit er die Seekrankheit bekomme. Wie würde dir ein solcher Arzt gefallen? Du würdest sagen, warum gibt der Mann nicht lieber ein direktes Brechmittel? Ihr Künstler seid in derselben Lage, nur kennt ihr eben das einfache, von innen wirkende Mittel nicht. Wir werden es auffinden, das heißt, wir werden zeigen, wie man das Gehirn unmittelbar in jenen Zustand versetzen kann, den ihr nach großer Mühe vermittels der Sinne durch eure Kunstwerke hervorzurufen versucht.“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Sind wir es denn nicht, die in diesem unentfliehbaren Mechanismus uns den Rest von Freiheit bewahren, der allein das Leben erträglich macht? Sind wir es nicht, die der Menschheit die Rettung aus der niederdrückenden Schwere der Wirklichkeit in das heitere Reich des Ideals allein ermöglichen, indem wir alle edleren und zarteren Regungen des Gemütes leiten und beherrschen? Nur durch die Kunst ist es möglich, Stimmung zu erzeugen, das heißt einen Gesamtzustand unseres Seelenlebens hervorzurufen, in welchem wir in dem Lustgefühl des in sich abgeschlossenen Empfindens gewissermaßen erfahren, was es heißt zu sein.“
Leixner, Otto von (Otto Leixner von Grünberg, 1847-1907), österreichisch-deutscher Schriftsteller, Literaturkritiker, Journalist und Historiker, in: Aus meinem Zettelkasten 1: „Begeisterung ist ein Feuer, das die Innenwelt in Fluss erhält. Aber Vernunft muss ihr die Gussform richten, in die sich das geschmolzene Metall ergießt.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Kritik ist der Versuch, Kurven mit einem Lineal zu messen.“
Lemper, Ute Gertrud (*1963), deutsche Musicaldarstellerin, Chansonsängerin, Schauspielerin, Malerin: „Ich male verzerrte Gesichter. Ich will nichts Romantisches produzieren.“
Leo, Maxim (*1970), deutscher Journalist, in: Haltet euer Herz bereit - Eine ostdeutsche Familiengeschichte: „Einmal fragt Gerhard den Vater, warum sie nur so ein normales Auto haben, während der Nachbar, ein Bonbonfabrikant, einen riesigen chromverzierten Wagen fährt. Da sagt Wilhelm: >Wissenschaftliche, künstlerische Verdienste fallen ins Gewicht, Geld zählt nicht.<“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Laokoon, II: „Der Endzweck der Wissenschaft ist Wahrheit, der Endzweck der Künste hingegen ist Vergnügen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Miss Sara Sampson, III, 5, Sara: „Die Verstellung bleibt immer kalt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in Emilia Galotti I, 4, Conti: „Die Kunst muss malen, wie sich die plastische Natur - wenn es eine gibt - das Bild dachte: Ohne den Abfall, welchen der widerstrebende Stoff unvermeidlich macht; ohne das Verderb, mit welchem die Zeit dagegen ankämpft.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Was die Meister der Kunst zu befolgen für gut finden, das sind Regeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Beobachtungen über den Menschen: „In allen Geschäften sei geduldig und übereile nie! Man hat Geduld den zweiten Verstand genannt. Das heißt: Wieviel Verstand ein Mensch auch haben mag, so wird er doch, wenn er alle seine Besorgungen mit Geduld und Bedächtigkeit verrichtet, seinen Verstand verdoppeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Sudelbücher: „Das Doktorwerden ist eine Konfirmation des Geistes.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die letzte Hand an sein Werk legen heißt es vernichten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es gibt hundert Witzige gegen einen, der Verstand hat.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „In dem Hause, wo ich wohnte, hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Gute Eigenschaften sind die wahren Kleinode des Geistes, aber sie müssen sozusagen erst in gute Lebensart gefaßt werden, und wer sich selbst beliebt machen will, muß nicht mit Festigkeit und Kraft, sondern auch mit Grazie handeln.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 249: „ ... aber es lässt sich gar nicht leugnen, dass man den meisten Kunstwerken sehr leicht ansieht, inwieweit der Schöpfer seinen Willen zum Guten entfaltet hat. Diese Genialität möchte ich, wenn ein Bild aus der Erscheinungswelt, aus der Chemie, zum Vergleich herangezogen werden darf, den Katalysator* der Genialität des Denkens und der Genialität der Wahrnehmung nennen. (*Das ist eine Substanz, deren Anwesenheit einen chemischen Vorgang beschleunigt, an dem sie im übrigen unbeteiligt bleibt.) Aber entsprechend dieser schöpferischen Befruchtung, die sie ausübt, erfährt sie dann durch die Gestaltung der Schöpfung selbst wieder einen weiteren, höheren Grad der Entfaltung. So befruchtet der Wunsch zum Guten das Kunstwerk, das selbst seinerseits wieder den Wunsch zum Guten im Schaffenden stärkt und entfaltet. Das Kunstwerk selbst aber redet für den Beschauer eine deutliche Sprache über die Art und den Grad dieser befruchtenden und fördernden Wechselwirkung. Beethoven hat dies Bettina von Arnim gegenüber in die Worte gefasst: >Auch der Musik liegen die hohen Zeichen des Moralsinns zugrunde, wie jeder Kunst; alle echte Erfindung ist ein moralischer Fortschritt.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 250: „Das Erleben der Genialität ist jedem möglich, solange er sich selbst die Seele noch nicht erstickte, nicht etwa nur dem genialen Menschen und dem Genie. Er wird hierzu um so eher gelangen, je vollkommener er die Wünsche der Genialität von Zweckgedanken fernhält. Bei den meisten heute lebenden Menschen bedarf es, bis dies erreicht ist, noch einer gründlichen Erlösung von dem Christentum und seinen unseligen Lohn- und Straflehren. Erst von dem Augenblicke an kann sich ihre Genialität voll entfalten, in welchem sie aus innerster Überzeugung sagen können: >Ich tue das Gute, erforsche das Wahre, liebe oder hasse nach göttlicher Wahl und ersehne das Schöne, nicht um mir die Seligkeit nach dem Tode oder Güter im Diesseits, aber auch nicht, um mir geistige Glücksbereicherung und inneren Frieden zu erringen, nein, es ist mein der Vernunft unbegreiflicher, grundloser, zweckloser Wille.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 251: „Segnet denn nicht die Genialität das Leben mit einem unsagbar inneren Reichtum, der doch wohl von allen angestrebten Glücksgütern an erster Stelle diesen Namen verdient? Welch reiches, glückseliges Erleben ist nicht das Versenken in ein herrliches Kunstwerk! Wie schrumpfen daneben alle Glücksgefühle der Diesseitsmenschen zusammen! Dies scheint so wahr und wird dadurch noch so wahrscheinlich, dass der Mensch, der zu Erlebnissen im Bereiche der Genialität fähig ist, dabei aber die Diesseitsfreuden alle kennt und erlebt, niemals mit einem Menschen tauschen möchte, dessen verkümmerte Genialität unberücksichtigt bleibt. - - Es scheint so wahr und ist dennoch ein Irrtum! Wer je das Reich der Genialität betritt, wer je sein Leben ihren Wünschen unterstellt, wir dadurch nicht etwa allein an Glück reicher. Gewiss, er erlebt ein unendlich vertieftes und bereichertes Glücksgefühl, wie es nur das Reich der Genialität zu geben vermag, aber noch öfter erlebt er ein Leid, das die letzten Tiefen seiner Seele erschüttert, ein Leid, wie es der stumpfen Genialität ewig fern bleibt. Was die Diesseitszwerge Leid, was sie Trauer nennen, dünkt ihm im Vergleich mit seinem Erleben Missvergnügen oder eine oberflächliche Traurigkeit; ganz ebenso wie ihr Glück, an seinem Maßstabe gemessen, nur die Bezeichnung Vergnügen verdient. Da die Stunden des tiefsten Leids bei den unsagbar häufigen Verwundungen, die die Genialität im Dasein erfährt, so viel zahlreicher sind, als die Stunden des Glückes, so können wir sicher nicht behaupten, dass die Entfaltung der Wünsche der Genialität das Glück fördert.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 254: „Das geniale Erlebnis ist eine gänzlich anders geartete höhere Stufe des Bewussteins, die sich ein Mensch, der sie nicht erlebt hat, ebenso wenig vorstellen kann, wie ein Tier die Bewusstseinsstufe des Diesseitserlebens. Mit dieser Unfähigkeit hängt natürlich auch die Urteilslosigkeit aller Menschen, die nie die Genialität, oder wie wir im Bilde auch sagten, das >Jenseits< erlebten, über den Wert eines Kunstwerks, das uns ja zum Jenseitserleben führen kann, zusammen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 255: „Erst wenn es den Menschen vollbewusst ist, dass wahre Kunst ein zur Erscheinung gestaltetes Jenseitserleben ist, wird es ihr Kunsterleben vertiefen können, wenn sie sich mit den Vernunftforschungen über die Gesetze von Rhythmus, Form, von Licht- und Schallwellen dieser Erscheinungen beschäftigen. Der Kunsterlebende dagegen ist unerschütterlich sicher in seinem Urteil und unbekümmert um die Meinung der Umwelt, und je höher sich in ihm die Genialität entfaltet, um so rascher erkennt er, ob ein seelisch Toter das Werk schuf, und ob es seelisch Tote sind, die über Kunst reden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 255: „Es ist nun für manchen vielleicht erstaunlich, aber sehr begreiflich, dass sich derartige vollständige Urteilslosigkeit  in Bezug auf das Wesentlichste so sehr häufig unter den >Kunstfreunden<, den >Kunstverständigen< findet. Der letztgenannte Name ist äußerst sinnreich gewählt und verrät den Grund dieser Erscheinung! Sie wollen Genialität mit dem Verstande erfassen. Die Beschäftigung mit der theoretischen Kunstwissenschaft wurde ihnen zum Verhängnis. Sie half ihnen nicht zum genialen Erleben, sondern sie machte sie unfähig dazu, unfähiger, als es vielleicht eine Bäuerin ist, die in einem seltnen Augenblick ihres Daseins das Erstaunliche erlebte, in der Betrachtung eines Bildes dem Diesseits vollkommen entrückt zu werden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 384: „Aber ein Tröstliches bleibt, dass der gottwache Mensch sich nicht durch diesen Berg der Philosophaster durcharbeiten muss, bis er zu dem Lebendigen vordringt! Da die Philosophie das Wirken der Genialität des Denkens im Jenseits ist, verrät sich der Jenseitstote fast in jedem Satze, den er niederschreibt und den ein Lebendiger gar nicht denken könnte. Wer aber als Philosoph nur einen solchen verräterischen Satz geschrieben hat, der sich mit dem Jenseitserleben nicht vereinen lässt, der ist ein Toter, und wir stören seine Totenruhe nicht durch Weiterblättern in seinem Werke!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 389: „So wären wir denn durch diese Erinnerung an die Gegenwartskunst zu einer ganz anderen Auswirkung des Wunsches zum Schönen gekommen, von dem Schaffen zu dem Genießen des Schönen. Für den Menschen, der das einzige Bewusstsein Gottes sein kann, für den der Wunsch zum Schönen eine Offenbarung seines Wesens neben den anderen Wünschen der Genialität ist, ist das bewusste Wahrnehmen, das >Genießen<, des Schönen ein >Gottesdienst< im tiefsten Sinne dieses Wortes. Wenn schon der Anblick all der unbewusst gestalteten Schönheit in der Natur zum >Gottesdienste< werden kann, so noch in weit höherem Grade die Versenkung, in ein vom bewussten Erleben gestaltetes Kunstwerk.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 391: „Diese dritte, höchste Stufe der Kunst ist das Heiligtum der Seltenen, nur denen im Schaffen und Erleben zugänglich, die bewusste klare Gotterkenntnis erleben. Die Tatsache der Übertragung des Erlebens in Formen, farben, Rhythmen und Klänge bildet den einzigen Zusammenhang dieser Kunst mit dem Diesseits, mit der Erscheinungswelt. Es ist die Kunst der Genialität für die Genialität, die ein Diesseitserleben überhaupt nicht wiedergibt. So entspricht diese Kunst dem Heiligtum der Wissenschaft, der lebendigen Philosophie. Sie stellt ausschließlich die religiöse Erschütterung oder die religiöse Versenkung dar. Beispiel für diese Stufe ist die Musik Sebastian Bachs.“
Ludwig, Otto (1813-1865), deutscher Dichter des Poetischen Realismus: „Alles Unwahre ist unschön.“
Lüpertz, Markus (*1941), deutscher Bildhauer und Bühnenbildner: „Kunst ist ein Synonym für Revolution. >Revolutionäre Kunst< ist falsch, denn Kunst ist Revolution.“
Magritte, René Francois Ghislain (1898-1967), belgischer Maler des Surrealismus: „Kunst ruft das Geheimnis wach, ohne das die Welt nicht existieren würde.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Ein voller Widerhall aus dem Herzen des Empfangenden ist dem Schaffenden ein Bedürfnis.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so untertauchen zu lassen! Sich selbst und dem Höheren über sich selbst nur eine Stunde untreu zu sein!“
Manet, Édouard (1832-1883), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der Moderne: „Es gibt nur eine Wahrheit: sofort das auszuführen, was man direkt wahrnimmt. Denn wenn etwas da ist, ist es da. Und wenn es nicht da ist, fängt man noch einmal von vorne an. Der Rest ist Schwindel.“
Mann, Heinrich (1871-1950), deutscher Dichter und Essayist: „Solange es menschliche Gesellschaften gibt, haben sie ihren gefährlichsten Feind im Geist gesehen. Sie haben ihn eingeschränkt, gebunden zu Religionen. Sie sind, sobald er sich freimachte, in Scharen, in Legionen, in Katarakten von Körpern über ihn hergefallen, wie die Heere des Xerxes über Griechenland.“ 
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929, in: Doktor Faustus XXV, Teufel: „Der Künstler ist der Bruder des Verbrechers und des Verrückten.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer Komödiendichter, in: Fragmente, 602: „Kein Mensch ist mir fremd, wenn er tüchtig ist.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer Komödiendichter: „Bildung ist ein unentreißbarer Besitz.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Der Mensch sollte nicht ohne Scham sein. Scham über schamloses Betragen ist der sicherste Weg, Beschämendem zu entgehen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Ein großer Mensch, wer sein Kinderherz nicht verliert.“
Menuhin, Yehudi (Baron Menuhin of Stoke d’Abernon, 1916-1999), US-amerikanischer, Schweizer und britischer Geiger, Bratschist und Dirigent, gehört zu den größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts: „Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „…Auch haben Sie ganz recht, wenn Sie sagen, alle Architekten, Maler, Bildhauer, Goldschmiede und Ziseleure damaliger Zeit sind Freimaurer gewesen. Aber, und darauf kommt es hier an: sie kannten nur die äußeren Riten und begriffen sie bloß im ethischen Sinne; sie waren nur Werkzeuge jener unsichtbaren Macht, die Sie als Katholik irrtümlicherweise für den Meister der ›Linken Hand‹ halten; Werkzeuge waren sie, nichts sonst, zu dem einzigen Zweck, gewisse Geheimnisse in symbolischer Form der Nachwelt aufzubewahren, bis die Zeit reif sein wird. Doch sie blieben stecken auf dem Wege und kamen nicht vorwärts, weil sie immer hofften, ein Menschenmund könne ihnen den Schlüssel geben, der das Tor aufsperrt; sie ahnten nicht, daß er in der Betätigung der Kunst selber vergraben liegt; sie begriffen nicht, daß Kunst einen tiefern Sinn birgt, als bloß Bilder zu malen oder Dichtwerke zu schaffen, nämlich den: eine Art überfeinerten Tast- und Wahrnehmungsgefühls im Künstler selbst zu erwecken, dessen erste Kundgebung ›richtiges Kunstempfinden‹ heißt. Auch ein heute lebender Künstler, sofern sich ihm durch seinen Beruf die inneren Sinne erschließen für die Einflüsse dieser Macht, wird in seinen Werken jene Symbole wieder auferstehen lassen können; er braucht sie durchaus nicht aus dem Munde eines Lebenden erfahren zu haben, braucht keineswegs in diese oder jene Loge aufgenommen zu sein! In Gegenteil: tausendmal klarer als Menschenzunge spricht der ›unsichtbare Mund‹. Was ist wahre Kunst denn anderes als das Schöpfen einer aus dem ewigen Reiche der Fülle?! / Wohl gibt es Menschen, die mit vollem Recht den Namen ›Künstler‹ führen dürfen und doch nur besessen sind von einer finsteren Kraft, die Sie von Ihrem Standpunkt aus ruhig als ›der Teufel‹ bezeichnen dürfen. Was sie schaffen, gleicht aufs Haar dem Höllenreich Satans, wie es sich der Christ vorstellt; ihre Werke tragen den Hauch des eisigen, erstarrenden Nordens, wohin doch schon das Altertum den Sitz der menschenhassenden Dämonen verlegte; die Ausdrucksmittel ihrer Kunst sind: Pest, Tod, Irrsinn, Mord, Blut, Verzweiflung und Verworfenheit. – – / Wie sollen wir uns nun solche Künstlernaturen erklären? Ich will es Ihnen sagen: ein Künstler ist ein Mensch, in dessen Hirn das Geistige, das Magische das Übergewicht über das Materielle erlangt hat. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: bei den einen – nennen wir sie die ›teuflischen‹ – ist das Gehirn durch eine Ausschweifung, durch Lustseuche, durch ererbte oder angewöhnte Laster im Begriffe zu entarten; dann wiegt es sozusagen leichter auf der Waagschale des Gleichgewichtes, und das ›Schwerer- oder Offenbarwerden in der Erscheinungswelt‹ und das Herabsinken des Magischen tritt von selber ein: die Waagschale des Geistigen senkt sich herab, nur weil die anderen leichter und nicht, weil sie selber schwerer wird. In diesem Falle haftet dem Kunstwerk der Geruch der Fäulnis an. Es ist, als trüge der Geist ein Kleid, leuchtend im Phosphorschein der Verwesung. / Bei den anderen Künstlern – ich will sie die ›Gesalbten‹ nennen – hat sich der Geist, wie der Ritter Georg, die Macht über das Tier erkämpft: bei ihnen senkt sich die Waage des Geistes in die Erscheinungswelt hernieder kraft eines eigenen Gewichtes. Dann trägt der Geist das goldene Gewand der Sonne. / In beiden aber ist das Gleichgewicht der Waage verschoben zugunsten des Magischen; beim Durchschnittsmenschen hat nur das Tier Gewicht; die ›Teuflischen‹ wie die ›Gesalbten‹ werden bewegt vom Winde des unsichtbaren Reiches der Fülle, der eine vom Nordwind, der andere vom Hauch des Morgenrots. Der Durchschnittsmensch hingegen bleibt ein starrer Klotz. Wer ist nun jene Macht, die sich der großen Künstler bedient wie eines Werkzeugs, das den Zweck hat, die symbolischen Riten der Magie der Nachtwelt aufzubewahren? Ich sage Ihnen: es ist dieselbe, die einst die Kirche schuf. Sie baut zwei lebendige Säulen zu gleicher Zeit, die eine weiß, die andere schwarz. Zwei lebendige Säulen, die einander so lange hassen werden, bis sie erkennen, daß sie nur die Pfeiler für einen künftigen Triumphbogen sind.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und Choreografin: „Leben ist eine Form des Nicht-sicher-Seins, des nicht Wissens, was als Nächstes kommt oder wie es kommt. In dem Augenblick, in dem Du weißt wie, beginnst Du ein wenig zu sterben. Der Künstler weiß nie ganz genau. Wir raten. Wir haben vielleicht unrecht, aber wir machen einen Sprung nach dem anderen in die Dunkelheit hinein.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und Choreografin: „Suche die Leidenschaft!“
Miller, Henry Valentine (1891-1980), US-amerikanischer Schriftsteller und Maler: „In jeder Bewegung ist die Richtung wichtiger als die Schnelligkeit.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter: „Des vernünftigen Mannes Scherze sind vernünftigen Leuten eine lehrreiche Unterhaltung.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „In schlimmen Zeiten sind Denkende anders Denkende.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der Intellektuelle überdachte das Problem und machte es sich anschließend bequem darunter.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19. Jahrhunderts, 1902 erhielt er den Literaturnobelpreis für seine „Römische Geschichte“: „Es ist die tiefste und herrlichste Wirkung der musischen Künste und vor allem der Poesie, dass sie die Schranken der bürgerlichen Gemeinden aufheben und aus den Stämmen ein Volk, aus den Völkern eine Welt erschaffen.“
Mondrian, Piet (1872-1944), niederländischer Maler der klassischen Moderne: „Die Position des Künstlers ist bescheiden. Er ist im Wesentlichen ein Kanal.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Das Charakteristikum der Intelligenz ist Ungewissheit. Tasten ist ihr Werkzeug.“
Moore, Henry (1898-1986), englischer Bildhauer und Zeichner: „Ich suche nicht die Schönheit im Sinne der Griechen und der Künstler der Renaissance. Es besteht ein funktioneller Unterschied zwischen der Schönheit des Ausdrucks und der Macht des Ausdrucks. Die erste will gefallen, die zweite will eine geistige Vitalität widerspiegeln.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1907: „Glaube mir, es gibt nichts Großes ohne Einfalt. Der Mensch, das Individuum ist Gottes Einfalt, ist einfältig gewordene Gottheit. In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Politisches: „Der Preuße hat keinen anderen Weg zur Kunst als den der Einfachheit. Pracht wird bei ihm zu Schwulst, Luxus zu Unsittlichkeit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Psychologisches: „Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen erstrebenswert. Aber es muß ein bißchen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen, daß er auch geistig schön werde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen: Zeitkritisches: „Ein wirklich eigener Gedanke ist immer noch so selten wie ein Goldstück im Rinnstein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik am anderen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Nirgends kann das Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch - das ist höchste Kunst.“
Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), weltberühmter Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik, Wunderkind: „Genie ohne Herz ist ein Unding.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Der Habitus des Gemüts ist es allein, der Gedeihen, Schönheit und Freude herbeizieht.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker, in: Der Mann ohne Eigenschaften: „Kunst ist Liebe; indem sie liebt, macht sie schön, und es gibt vielleicht auf der ganzen Welt kein anderes Mittel, ein Ding oder Wesen schön zu machen, als es zu lieben.“
Nachmanovitch, Stephen: „Das Substantiv von Selbst wird zu einem Verb. Dieser Siedepunkt der Schöpfung im gegenwärtigen Augenblick ist der Punkt, an dem Arbeit und Spiel verschmelzen.“
Nachmanovitch, Stephen: „Kreative Arbeit ist Spiel. Sie ist freies Nachdenken unter Verwendung der Materialien, die einem die gewählte Form zur Verfügung stellt.“
Nevelson, Louise (Leah Berliawsky, 1899-1988), US-amerikanische Bildhauerin und Malerin: „Wahre Stärke ist zart.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Kapitel 6: „Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können./ Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Dionysos-Dithyramben 99: „Sie sind kalt, diese Gelehrten!/ Dass ein Blitz in ihre Speisen schlüge/ und ihre Mäuler lernten Feuer fressen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Ecce Homo: „Ich kenne keine Art mit großen Aufgaben fertig zu werden, als das Spiel.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Götzendämmerung: Streifzüge eines Unzeitgemäßen: „Dies Verwandeln-Müssen ins Vollkommene ist - Kunst. Alles, selbst was er nicht ist, wird ihm trotzdem zur Lust an sich; in der Kunst genießt sich der Mensch als Vollkommenheit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Als ob man sich fürchtete, an sich selber durch Ekel und Stumpfheit zugrunde zu gehen, ruft man alle bösen Dämonen auf, um sich durch diese Jäger wie ein Wild treiben zu lassen: man lechzt nach Leiden, Zorn, Hass, Erhitzung, plötzlichem Schrecken, atemloser Spannung und ruft den Künstler herbei als den Beschwörer dieser Geisterjagd. Die Kunst ist jetzt in dem Seelen-Haushalte unserer Gebildeten ein ganz erlogenes oder ein schmähliches, entwürdigendes Bedürfnis, entweder ein Nichts oder ein böses Etwas. Der Künstler, der bessere und seltenere, ist wie von einem betäubenden Traume befangen, dies alles nicht zu sehen, und wiederholt zögernd mit unsicherer Stimme gespenstisch schöne Worte, die er von ganz fernen Orten her zu hören meint, aber nicht deutlich genug vernimmt; der Künstler dagegen von ganz modernem Schlage, kommt in voller Verachtung gegen das traumselige Tasten und Reden seines edleren Genossen daher und führt die ganze kläffende Meute zusammengekoppelter Leidenschaften und Scheußlichkeiten am Strick mit sich, um sie nach Verlangen auf die modernen Menschen loszulassen: diese wollen ja lieber gejagt, verwundet und zerrissen werden, als mit sich selber in der Stille beisammenwohnen zu müssen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Die Kämpfe, welche sie zeigt, sind Vereinfachungen der wirklichen Kämpfe des Lebens; ihre Probleme sind Abkürzungen der unendlich verwickelten Rechnung des menschlichen Handelns und Wollens. Aber gerade darin liegt die Größe und Unentbehrlichkeit der Kunst, dass sie den Schein einer einfacheren Welt, einer kürzeren Lösung der Lebens-Rätsel erregt. Niemand, der am Leben leidet, kann diesen Schein entbehren, wie niemand des Schlafes entbehren kann. Je schwieriger die Erkenntnis von den Gesetzen des Lebens wird, um so inbrünstiger begehren wir nach dem Scheine jener Vereinfachung, wenn auch nur für Augenblicke, um so größer wird die Spannung zwischen der allgemeinen Erkenntnis der Dinge und dem geistig-sittlichen Vermögen des Einzelnen. Damit der Bogen nicht breche, ist die Kunst da.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Und hier wird auch mit einem Male die Aufgabe der modernen Kunst deutlich: Stumpfsinn oder Rausch! Einschläfern oder betäuben! Das Gewissen zum Nichtwissen bringen, auf diese oder die andere Weise! Der modernen Seele über das Gefühl von Schuld hinweghelfen, nicht ihr zur Unschuld zurück verhelfen! Und dies wenigstens auf Augenblicke! Den Menschen vor sich selber verteidigen, indem er in sich selber zum Schweigen-müssen, zum Nicht-hören-können gebracht wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra III, Vom Geist der Schwere 2: „Allgenügsamkeit, die alles zu schmecken weiß, das ist nicht der beste Geschmack. Ich ehre die widerspenstigen, wählerischen Zungen und Mägen, die ‚Ich‘ und ‚Ja‘ und ‚Nein‘ sagen lernten.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die großen Ideen kommen auf Taubenfüßen daher.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Geduld, die List, die Verstellung, die große Selbstbeherrschung und alles, was Mimikry ist.“ [Mimikry: griechisch-englisch ‚Nachahmung, Anpassung‘]
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Konvention heißt Übereinkommen in Worten und Handlungen ohne Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wulst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Man ist um den Preis Künstler, dass man das, was alle Nicht-Künstler Form nennen, als Inhalt, als die Sache selbst empfindet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Warten, geduldig sein, das heißt denken.“
Ning-yüan, Ku (um 1570), chinesischer Maler: „Nach der Meisterschaft (shu) sollte Frische (sheng) das Ziel in der Malerei sein. Aber es ist schwer frisch (spontan) zu sein, wenn man Meisterschaft errungen hat. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen der bequemen Vertrautheit und gezügelter Meisterschaft. Diese kann sich die Ursprünglichkeit bewahren. Unbeholfenheit (in der Strichführung) ist besser als Geschicklichkeit, aber es ist schwer, unbeholfen (naiv) zu sein, wenn man es zu Gewandtheit gebracht hat. Doch, wenn ein Bild ohne Anstrengung originell ist, kann es unbeholfen und dennoch vollendet sein.“
Novak, Michael (*1933), US-amerikanischer Philosoph, Journalist und Diplomat: „Die Tradition lebt, weil immer wieder junge Leute kommen, die ihren Zauber erfassen und ihr neuen Glanz verleihen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Aphorismen und Fragmente: „Nur ein Künstler kann den Sinn des Lebens erraten.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Fragmente 414/5: „Der Maler malt eigentlich mit dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Lyrik, Roman, Essay 414, 5: „Eine gewisse Einsamkeit scheint dem Gedeihen der höheren Sinne notwendig zu sein, und daher muß ein zu ausgebreiteter Umgang der Menschen miteinander manchen heiligen Keim ersticken.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Der Mensch ist eine Sonne. Seine Sinne sind seine Planeten.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Spielen ist Experimentieren mit dem Zufall.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Philosophie ist eigentlich Heimweh, Trieb, überall zu Hause zu sein.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Nachdenken: Es enthält eine unerschöpfliche Quelle von Trost und Beruhigung.“
Novalis (oder auch: Georg Friedrich Phillip Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Schriftsteller, Philosophen und Bergbauingenieur: „Jedes Geschäft muss künstlerisch behandelt werden, wenn es sicher und dauernd und durchaus zweckmäßig gelingen soll.“
NT, 1. Brief des Johannes 4, 16-18, unbekannter Übersetzer: „Leidenschaftlich, Leiden schaffend ist also nur der Affekt, dem der Enthusiasmus, das Beseelte, das von Gott erfüllte Sein, die Liebe, der Friede, der Wille des Himmlischen fehlt.“
Oberlin, Johann Friedrich (1740-1826), evangelischer Pfarrer und Sozialreformer aus dem Elsass, Vordenker in der Frühpädagogik und Mitbegründer des Kindergartens: „Lernen muss man mit dem ganzen Körper.“
Oldenburg, Claus: „Kunst ist ein Kommunikationsmittel. Das Bild ist die vollständigste Technik jeder Kommunikation.“
Orlowski, Hans Otto (1894-1967), deutscher Maler und Holzschneider: „Kunst entsteht, wenn Schönheit Verstand bekommt.“
Pagnol, Marcel (1895-1974), französischer Schriftsteller, Dramaturg und Regisseur: „Und außerdem steckt in einem Mädchen von zwölf Jahren soviel Geist und List wie in einem Jungen von siebzehn.“
Paris, Ronald (*1933), deutscher Maler: „Wenn man alles für Wert hält, schmälert man das Wertvolle.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Die Inschrift auf dem Findling, 1956: „Es lässt sich schwer ein Beispiel größerer Selbstentsagung im Namen der Kunst finden als das Leben van Goghs. Sein Traum war, in Frankreich eine >Malerbruderschaft< zu gründen, eine Art Kommune, in der nichts die Maler vom Dienst an der Malerei ablenken sollte./ Van Gogh hat viel gelitten. In seinen >Kartoffelessern< und dem >Anstaltshof< ist er in die tiefsten Tiefen der menschlichen Verzweiflung hinabgestiegen. Er sah die Aufgabe des Künstlers darin, den Leiden mit seiner ganzen Kraft, mit seinem ganzen Talent entgegenzutreten./ ... Er war bettelarm, stolz und unpraktisch. Er teilte das letzte Stück Brot mit dem Obdachlosen und wusste aus eigener, leiblicher Erfahrung, was soziale Ungerechtigkeit ist. Er machte sich nichts aus billigem Erfolg./ Gewiss, er war kein Kämpfer. Sein Heroismus bestand in dem tiefen, unerschütterlichen Glauben an eine schöne Zukunft der tätigen Menschen - der Landleute und der Arbeiter, der Dichter und der Gelehrten. Er konnte kein Kämpfer sein, aber er wollte zu den Schätzen der Zukunft das Seine beitragen - seine Gemälde, die die Erde besingen. Und er hat es geschafft.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine Kunst, 1956: „Das stille, vom matten Glanz nachgedunkelter Vergoldung belebte Dämmerlicht der Ermitage war mir immer wie etwas Heiliges erschienen. Die Ermitage war für mich eine Schatzkammer des menschlichen Genies. Hier habe ich zum ersten Mal, noch als Jüngling, das Glück empfunden, Mensch zu sein. Ich begriff, dass der Mensch groß und gut sein kann.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine Kunst, 1956: „Deshalb ist die Hetze gegen die Impressionisten völlig unverständlich. Sie wurde eingeleitet von finsteren Heuchlern, die der Meinung sind, dass die Malerei nur für kleinlich-utilitäre Ziele da ist und nicht zur Vervollkommnung des Menschen. Manchmal gewinnen leider solche Ideen die Oberhand über die große Idee, nach der es notwendig ist, für die sozialistische Gesellschaft einen vollwertigen, gefühlsreichen, hochgebildeten Menschen zu erziehen.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, sehen ist eine Kunst, 1956: „Es liegt viel Wahres in den Worten Wladimir Odojewskis: >Die Poesie ist der Vorbote jenes Zustandes der Menschheit, in dem sie aufhört zu erringen und beginnt, sich des Errungenen zu freuen.<“
Pearce, Joseph Chilton, amerikanischer Neurobiologe und Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Wir müssen akzeptieren, dass dieser kreative Herzschlag in uns Gottes eigener Herzschlag ist.“
Petrarca, Fracesco (1304-1374), italienischer Dichter und Gelehrter: „Wohlbehagen ermattet den Geist, Schwierigkeiten erziehen und kräftigen ihn.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Gewalt kränkt den Künstler in mir.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter: „Denken, was wahr ist!/ Fühlen, was schön ist!/ Wollen, was gut ist!“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Kriton 6, Sokrates: „Von je ist es meine Art, das ich von meinen Regungen keiner anderen folge als dem Gedanken, der sich mir beim Nachdenken als der beste erweist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.“
Poliakoff, Serge (1900-1969), russischer Maler, bedeutender Vertreter der École de Paris: „Stille ist ein Schweigen, das den Menschen Augen und Ohren öffnet für eine andere Welt.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und Kritiker: „Glücksgefühle sind wohltätig für den Körper, aber die Kräfte des Geistes werden durch Kummer entwickelt.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle: „Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation wiederfindet.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Goethe ist der deutschen Nation gar nicht der Dichterei usw. wegen gegeben, sondern dass sie aus seinem Leben einen ganzen vollen Menschen von Anfang bis zum Ende kennenlerne. Keinem anderen Volk ist je ein solches Geschenk von den Himmlischen gemacht worden.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alle Künste sind androgyn. Außer der Kunst des Denkens.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alles Abbild des Essentiellen, des Transzendenten und Ewigen im Spiegel des menschlichen Geistes ist unveränderlich und gleich, von Mose bis Plato, von Lionardo bis Goethe: Hier waltet keine Originalität. Originell ist nur das Menschliche: Die Trübung.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Kunst ist unbewusste, wirksame Betrachtung des Göttlichen.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller: „Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa Gegensätze nebeneinander, sondern es lässt uns das Gegensätzliche in einem unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig. Das Wesen des Kitsches ist dagegen, dass in ihm das Süße nur süß ist.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 17. Februar 1903: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil: Es gibt kein anderes. Darum, sehr geehrter Herr, wusste ich Ihnen keinen Rat als diesen: in sich zu gehen und die Tiefen zu prüfen, in denen Ihr Leben entspringt; an seiner Quelle werden Sie die Antwort auf die Frage finden, ob Sie schaffen müssen.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Künstler steht es zu, aus vielen Dingen eines zu machen und aus dem kleinsten Teil eines Dings eine Welt.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Schaffenden ist Gott die letzte, tiefste Erfüllung.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Der Anfang der Kunst ist Frömmigkeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Die große Kunst ist ein Stück Zukunft, und wer sie jetzt schon hat, hat noch kein Leben dazu und ist heimatlos und fremd in der Zeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil. Es gibt kein anderes.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Kunst ist Kindheit. Kunst heißt, nicht wissen, dass die Welt schon ist und eine machen, nicht zerstören, was man vorfindet, sondern einfach nichts Fertiges finden, lauter Möglichkeiten, lauter Wünsche. Plötzlich Erfüllung sein, Sommer sein, Sonne haben, ohne dass man darüber spricht, unwillkürlich, niemals vollendet.“
Ringelnatz, Joachim (Hans Gustav Bötticher, 1883-1934), deutscher Poet, Schriftsteller Kabarettist und Maler, in: Vom Schenken: „Schenke groß oder klein,/ aber immer gediegen./ Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,/ sei dein Gewissen rein./ Schenke herzlich und frei./ Schenke dabei,/ was in dir wohnt/ an Meinung, Geschmack und Humor, / sodass die eigene Freude zuvor/ dich reichlich belohnt./ Schenke mit Geist und ohne List./ Sei eingedenk,/ dass dein Geschenk -/ du selber bist.“
Ritt, Martin (1914-1990), amerikanischer Filmregisseur: „Die Reflexion ist der Feind der Originalität in der Kunst.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Die menschliche Anmut ist eine Geschlossenheit des Wesens, deren Gesetze man nicht kennt: eine geheime Sympathie aller Züge untereinander und jedes einzelnen Zuges mit dem Ganzen.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Bescheidenheit ist nichts anderes als Faulheit, Mattigkeit und Mangel an Mut, so daß man mit Recht sagen kann, daß die Bescheidenheit für die Seele eine Erniedrigung ist.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Der Künstler bietet ein großes Beispiel. Er vergöttert seine Arbeit; köstlicher Lohn ist ihm die Freude, sie recht zu machen. Die Menschheit wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen Künstlerseelen haben werden, das heißt, wenn allen ihre Arbeit Freude macht, wenn alle ihrem Leben einen Inhalt geben.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Die Zeit ist weise. Ihre Einwirkung auf unsere Werke nützt dieselben ab, doch während sie die Einzelheiten abwäscht, fügt sie den Flächen eine neue Größe hinzu.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Es kommt darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schaudern und zu leben.“
Roethke, Theodore: „Ein zu aktiver Geist ist überhaupt kein Geist.“
Roethke, Theodore: „Was erschüttert das Auge mit Ausnahme des Unsichtbaren?“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen.“
Roy, Suzanna Arundhati (*1961), indische Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Essayistin, Globalisierungskritikerin, in: Wahrheit und Macht: „Ich glaube, daß meine Leidenschaft aus meinem Intellekt entsteht. Ebenso wie die Art, wie ich liebe, aus meiner Denkweise erwächst. Aus dem Denken entsteht eine wunderbare Fähigkeit zu lieben. Ich halte nichts von der künstlichen Grenze zwischen dem Intellekt und dem Herzen. Sie sind nicht so voneinander getrennt, wie es uns Literatur und die Poesie immer glauben machen wollen. Ihre Vereinigung ist das Geheimnis, das Künstler und Schriftsteller ausmacht. Ich bin davon überzeugt, daß man sich der Schönheit der Gefühle hingeben muß, und ich glaube, auch an die Unnachgiebigkeit des Intellekts. Ich halte nichts von übertriebener Leidenschaft, aber für meine Begriffe gibt es nichts Schöneres als eine unerschütterliche intellektuelle Begeisterung.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in: Nebentöne: „Das Gefühl für die Freiheit entwickelt sich am Sinn für die Zufälle.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille dazu, um ein Ding besser zu machen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 16, 5: „Dem Müßiggänger fehlt es stets an Zeit zum Tun / und nie an einem Grund, warum er’s lasse ruhn.“
Sacharow, Andreij Dimitrijewisch (1921-1989), russischer Physiker, Dissident, Friedensnobelpreisträger: „Es ist eine Sache, etwas zu wissen und eine andere, es mit ganzer Seele in seiner Bedeutung für Leben und Tod zu empfinden.“
Saikaku, Ihara (eigentlich: Hirayama Togo, 1642-1693), japanischer Schriftsteller und Gesellschaftskritiker: „Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich ist die Liebe.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Der Geist bewegt die Welt, nicht die Intelligenz.“
Schack, Adolf Friedrich Graf von (1815-1894), deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker: „Der Genuss des Schönsten vermag nicht zu befriedigen, wenn ich ihn für mich allein haben soll.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: System des transzendenten Idealismus: „Nehmt, kann man sagen, der Kunst die Objektivität, so hört sie auf zu sein, was sie ist, und wird Philosophie; gebt der Philosophie die Objektivität, so hört sie auf Philosophie zu sein, und wird Kunst. - Die Philosophie erreicht zwar das Höchste, aber sie bringt bis zu diesem Punkt nur gleichsam ein Bruchstück des Menschen. Die Kunst bringt den ganzen Menschen, wie er ist, dahin, nämlich zur Erkenntnis des Höchsten, und darauf beruht der ewige Unterschied und das Wunder der Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, am 09.11.1795: „Goethe verlangt von einem schönen Gebäude, dass es nicht nur auf das Auge berechnet sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Von der Stirne heiß,/ rinnen muss der Schweiß,/ soll das Werk den Meister loben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Das Mädchen von Orleans: „Krieg führt der Witz auf ewig mit dem Schönen,/ er glaubt nicht an den Engel und den Gott./ Dem Herzen will er seine Schätze rauben;/ den Wahn bekriegt er und verletzt den Glauben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Es ist nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht. Der Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel, ist sie durch die Künstler gefallen. Das Publikum braucht nichts als Empfängnis, und diese besitzt es.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Geschlechter: „Gönne dem Knaben, zu spielen, in wilder Begierde zu toben. / Nur die gesättigte Kraft kehret zur Anmut zurück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die schwere Verbindung: „Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen? / Jener fürchtet die Kraft, dieses verachtet den Zaum.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Kabale und Liebe, V., 7, Ferdinand: „Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallenstein, Prolog: „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod III, 13, Wallenstein: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Alle Kunst ist der Freude gewidmet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Auch ist ein Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und äußert eine zurückstoßende Kraft, statt dass er die Aufmerksamkeit der Leser fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so wenig anhaltende moralische Dissonanzen wie das Ohr das Gekritzel eines Messers auf Glas.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Das Genie ist schamhaft, weil dies die Natur immer ist.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Leicht gezimmert nur ist Thephis’ Wagen,/ und er ist gleich dem acheront’schen Kahn:/ Nur Schatten und Idole kann er tragen,/ und drängt das rohe Leben sich heran,/ so droht das leichte Fahrzeug umzuschlagen,/ das nur die flücht’gen Geister fassen kann./ Der Schein soll nie Wirklichkeit erreichen,/ und siegt die Natur, so muß die Kunst/ entweichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Obgleich die Kunst unzertrennlich und eins ist und beide, Phantasie und Empfindung, zu ihrer Hervorbringung tätig sein müssen, so gibt es doch Kunstwerke der Phantasie und Kunstwerke der Empfindung, je nachdem sie sich einem dieser beiden ästhetischen Pole vorzugsweise nähern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Solche wähle zu Begleitern auf des Lebens Bahn, die Dein Herz und Deinen Geist erweitern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Was unsterblich im Gesang soll leben, muß im Leben untergehn.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die wahre Kunst hat es nicht bloß auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr ernst damit, den Menschen nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern ihn wirklich und in der Tat freizumachen und dieses dadurch, dass sie eine Kraft in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln.“
Schirrmann, Richard (1874-1961), Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes: „Der Mensch verträgt eher Kritik an dem, was er meisterlich beherrscht, als an dem, was er mangelhaft leistet.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik: „Der Künstler möge den Gang und die Gesetze der vernünftig denkenden Vernunft aufheben.“ ... Aufgabe des Kunstwerkes sei es, „in die schöne Verwirrung der Fantasie, in das ursprüngliche Chaos der menschlichen Natur zu versetzen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als eine Schwäche des Gefühls.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, XXIX, § 377: „Demgemäß ist Simplizität stets ein Merkmal nicht allein der Wahrheit, sondern auch des Genies gewesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit. Bei großen Talenten ist sie Heuchelei. Darum ist diesem offen ausgesprochenen Selbstgefühl und unverhohlenes Bewusstsein ungewöhnlicher Kräfte gerade sowohl anständig als jenen ihre Bescheidenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in „Aphorismen zur Lebensweisheit“ V, 9: „In der Einsamkeit fühlt der Jämmerliche seine ganze Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Das Wesen der Poesie wie aller Kunst besteht im Auffassen der Platonischen Idee, d. h. des Wesentlichen und daher der ganzen Art Gemeinsamen, in jedem einzelnen, wodurch jedes Ding als Repräsentant seiner Gattung auftritt und ein Fall für tausende gilt.“
Schroeter, Werner (1945-2010), Schauspieler, Regisseur, Schauspiellehrer: „Jedes Kunstwerk ist eine Befreiung von den Fesseln des Nachgemachten.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Der gebildete Musiker wird an einer Raffaelschen Madonna mit gleichem Nutzen studieren können wie der Maler an einer Mozartschen Symphonie. Noch mehr! Dem Bildhauer wird jeder Schauspieler zur ruhigen Natur, diesem die Werke jenes zu lebendigen Gestalten. Dem Maler wird das Gedicht zum Bild; der Musiker setzt die Gemälde in Töne um.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzen – des Künstlers Beruf!“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Jahre runzeln die Haut, aber den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele.“
Schwind, Moritz Ludwig von (1804-1871), östereichischer Maler und Zeichner der Spätromantik: „Wenn einer an ein schön’s Bäumle sein Lieb’ und Freud’ hat, so zeichnet er all sein Lieb’ und Freud’ mit, und’s schaut ganz anders aus, als wenn’s ein Esel schön abschmiert.“
Schwitters, Kurt (1887-1948), deutscher Maler, Dichter und Werbegrafiker: „Ein Spiel mit ernsten Problemen. Das ist Kunst.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter, Erfinder: „In der Kunst sollte es keine Aufgeregtheit geben. Wahre Kunst ist kalt.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter, Erfinder: „Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen.“
Segantini, Giovanni (Giovanni Battista Emanuele Maria Segatini, 1858-1899), österreichischer Maler des realistischen Symbolismus, aus seinen Aufzeichnungen: „An manchem Morgen, während ich minutenlang die Berge betrachte, ehe ich zum Pinsel greife, fühle ich den Drang, mich vor ihnen niederzuwerfen, als wären sie unter dem Himmel aufgerichtete Altäre.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius: „Je mehr wir in uns aufnehmen, desto größer wird unser geistiges Fassungsvermögen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den Zorn, 3, 6: „Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis von Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit Faulheit des Geistes.“
Seurat, Georges Pierre (1859-1891), französischer Maler des Pointilismus: „Kunst ist Harmonie. Harmonie ist die Analogie gegensätzlicher und ähnlicher Elemente.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet II, 2: „Das Schauspiel sei die Schlinge,/ in die den König sein Gewissen bringe.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Kunst ist die reinste Form der Liebe.“
Shea, Michele: „Kreativität ist, ... etwas zu sehen, das noch nicht existiert. Du musst herausfinden, wie Du es ins Leben bringen und so ein Spielgefährte Gottes sein kannst.“
Shrimad Bhagavatam, Kommentarschrift zu den Veden, den religiösen Leittexten des Hinduismus: „Schöpfung ist nur das Übertragen in eine Form von dem, was bereits existiert.“
Sirius, Peter: „Zu den Blitzen des Genies machen die Talente den Donner.“
Spitzweg, Franz Carl (1808-1885), Apotheker, deutscher Maler und Aphoristiker: „Leben ist die Lust, zu schaffen!“
Sprichwort: „Kunst ist Kräutlein,/ nicht für alle Leutlein.“
Stahl, Arthur (Melanie Henriette Charlotte Caroline Valeska Bolgiani, geb. Müller, auch Valeska Voigtel-Bolgiani, 1830-1876), deutsche Schriftstellerin, veröffentlichte ihre Werke unter dem Pseudonym ‚Arthur Stahl‘: „Selbstbeherrschung ist der erste Schritt zur Beherrschung anderer.“
Stanilslawski, Konstantin Sergejewitsch (1863-1938), russisch-sowjetischer Schauspieler, Regisseur, Schauspiellehrer, Theaterreformer, Vertreter der naturalistischen Schule: „Das Äußere wirkt auf das Innere, und das Innere wirkt auf das Äußere.“
Staël, Frau von (Anna Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische Schriftstellerin mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der Literatursoziologie und vergleichenden Literaturwissenschaft: „Das Genie hat kein Geschlecht.“
Steindl-Rast, David (*1926), österreichisch-US-amerikanischer Benediktinermönch, spiritueller Lehrer und Autor: „Ein wirklich erwachsener Mensch hat seine Kindheit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene wiedererlangt.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, aus dem Album für Emilie von Schlechta, 1847: „Das Große geschieht so schlicht wie das Rieseln des Wassers, das Fließen der Luft, das Wachsen des Getreides…“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der Nachsommer: „Der wahre Künstler stellt sich die Frage nicht, ob sein Werk verstanden wird oder nicht.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Ich brauche Ruhe und Heiterkeit der Umgebung und vor allem Liebe, wenn ich arbeite.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in: Aphorismen: „Wo ein Genie auftaucht, verbrüdern sich die Dummkopfe.“
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor, am 03.11.1930: „Ich will meinen Trotz mit meiner ganzen Liebe nähren. Den Trotz gegen das Erstickende um den Funken des Ideals.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor: „Der künstlerische Prozess ist ein Versuch zu verstehen. Das Unbegreifbare, das von außen her auf uns einwirkt, wird von dem Willen des Menschen zu begreifen, eingefangen.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor: „Gott denkt in Gegenständen, ich male in Gegenständen.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Wie der Fluss im Meer, so findet unsere Arbeit ihre Erfüllung in der Tiefe der Muße.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller, im Tagebuch 1885-1898: „Die Kunst ist das Mikroskop, das der Künstler auf die Geheimnisse seiner Seele einstellt, um diese allen Menschen gemeinsamen Geheimnisse allen zu zeigen.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Der Gedanke ist alles. Der Gedanke ist der Anfang von allem. Und Gedanken lassen sich lenken.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Musik ist die Kurzschrift des Gefühls.“
Tranxu: „Erst wenn der Bogenschütze schießt, ohne an den Erfolg zu denken, kann er seine ganze Kunst entfalten.“
Troyes, Chrétien de (um 1140 bis um 1190), französischer Autor: „Nur wer auf Abenteuer auszieht, ist auch wirklich ein Mensch.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Alexej S. Suworin am 25. November 1892: „Wer nichts will, nichts erhofft und nichts fürchtet, der kann kein Künstler sein.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Iwan L. Leontjew am 22. März 1890: „Ich teile alle Werke in zwei Gruppen: in die, die mir gefallen, und die, die mir nicht gefallen. Ein anderes Kriterium habe ich nicht, [...]. Vielleicht finde ich, wenn ich mit der Zeit klüger geworden bin, ein Kriterium, aber vorläufig ermüden mich nur alle Gespräche über das ‚Künstlerische‘, sie scheinen mir die Fortsetzung derselben scholastischen Gespräche zu sein, die im Mittelalter die Menschen ermüdet haben.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 7: „In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. Man hat es, oder man hat es nicht.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Sie sehen also, die Fantasie erfordert die entsprechende Laune - langes ineffizientes, glückliches Untätigsein, Herumtrödeln und Heimwerkeln.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Warum sollten wir alle unsere kreative Kraft nutzen ...? Weil es nichts gibt, das Menschen so großzügig, so froh, so lebendig, so mutig und so mitfühlend werden lässt, so gleichgültig dem Kämpfen gegenüber und der Anhäufung von Gütern und Geld.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Heilig achten wir die Geister,/ aber Namen sind uns Dunst./ Würdig ehren wir die Meister,/ aber frei ist nur die Kunst.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Man rettet gern aus trüber Gegenwart/ sich in das heitere Gebiet der Kunst,/ und für die Kränkungen der Wirklichkeit/ sucht man sich Heilung in des Dichters Träumen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Großes erreicht der Geist nur sprungweise.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Es gibt keinen wahren und echten Geist als jenen, der seine Quelle im Herzen hat.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Geist sichert uns nicht gegen die Albernheiten unserer Laune.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Du hast zu zeigen, daß die Erde ein Stern ist, und so den Adel unserer Welt zu erweisen.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Schlecht steht es um den Schüler, der seinen Meister nicht überflügelt.“
Vostell, Wolf (1932-1998), deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Mitbegründer der Fluxus-Bewegung, erklärt 1979 den Frieden zum größten Kunstwerk: „Im Idealfall sind meine Bilder Störfeuer, Mahnungen, Drohungen, Proteste, Erinnerungen, Fragezeichen.“ ... Zur Gegenüberstellung von Schönheit - Brutalität, Leben - Tod: „Die Kunst ist nur möglich in der Erkenntnis des Todes. Künstler, die ich schätze, haben ihre Malerei gegen den Tod als Gegenwelt aufgebaut. Ich meine jetzt nicht den Tod als Abbild, keinen Totentanz - die Ambivalenz der Sekunde. Malerei ist eine Medizin: den Tod zu bekämpfen als Prinzip, als Gegengestalt. Zeitlich muss der Tod sein, sonst würden alle Künstler sagen, jetzt machen wir erst einmal ein paar Hundert Jahre Ferien; ich würde gerne erst einmal tausend Jahre nichts machen, erst einmal lernen, tausend Jahre, dann Bilder mahlen. Der innere Druck muss ja durch etwas motiviert werden. Was nun die Thematik angeht: Sex und Krieg als Gegenüberstellung treten ab 1962 bei mir in den Verwischungen auf. Ich bin ein Realist, der aber seine Realismen selbst schafft, durch eine neue realistische Technik. Die Technik ist immer das Prinzipielle, während das Motiv, die Idee oder die Kombination von sich widersprechenden Dingen wie Liebe und Krieg das Universelle ist.“ (Zitiert aus: Wolf Vostell „Ms. America, 1968“, vorgestellt in der 3sat-Serie „1000 Meisterwerke“, 2015, von Evelyn Weiss interpretiert: „Die Macht hat sichtbare Opfer - unterschiedliche Kehrseiten derselben Medaille.“)
Wackenroder, Friedrich Wilhelm Heinrich (1773-1798) Jurist, Schriftsteller, Mitbegründer der Romantik, befreundet mit Ludwig Tieck, in: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders, zitiert hier aus der Eckartschrift 218 >Das Jahrhundert der Romantik< von Georg Hauer: >Es spricht eine tiefe religiöse Einstellung aus Wackenroders Worten, die Überzeugung, dass Kunst und Religion eine Einheit bilden. Der Künstler selbst wird dabei zum Vermittler göttlicher Offenbarung. Der Zugang zur Kunst erfolgt über die Bereitschaft innerer Öffnung: „Nur dann wird eure Seele sich mit den Werken der Künstler zu einem Ganzen vereinigen.“<
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Das Genie entdeckt die Frage, das Talent beantwortet sie.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Gewöhne dich an nichts - und alles wird ungewöhnlich bleiben.“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Die Kunst ist eine Sonne, die ihre Strahlen entsendet, um das Herz der Welt zu erwärmen.“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Überall ist es die Moral, die bessernd, veredelnd wirken soll. Das ist zuvörderst die Aufgabe der Kunst, ohne diese Lösung ist sie unnützer Tand, ja auch von schädlichem Einflusse.“
Walser, Robert (1878-1956), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, in: Bedenkliche Geschichten, Das Theater ein Traum, Beitrag zur Psychologie des Talents: „Ein Talent muss flüssig sein, nicht staubig, glatt, nicht holperig, aber es darf nicht allzu glatt davonfließen, es muss tief und ziemlich schwer sein, aber es darf nicht allzu tief, noch viel weniger darf es schwerfällig sein. Es muss eine gewisse Breite und Ruhe haben, das heißt, es muss warm sein, es muss sich sogar bis in die Hitze hinauf versteigen können, aber es darf niemals hitzig sein, niemals roh, niemals plump. Es muss kalt sein, doch es muss Wärme immer ahnen lassen, es darf nie spitz und dünn sein, wohl aber fein, und doch nicht ausschließlich. Es muss nicht zierlich sein, weil die Zierlichkeit in der Regel als etwas lediglich Äußeres empfunden wird, aber es muss achtsam und ordentlich sein, dann ist es von selber zierlich. Es darf niemals hin- und herschwanken, es sei denn, es befehle sich das, um die Betrunkenheit nachzuahmen, es muss fest sein, aber es muss die Härte vermeiden, es muss feurig sein. Es muss freudig und fleißig sein und bescheiden; wenn es anmaßend ist, ist es nicht es selber mehr, sondern es ist etwas andres und Fremdes, es zerspaltet, zerbricht und verfällt. Wenn es nicht jede Stunde freudig und höchst zuversichtlich an sich arbeitet, ist es anmaßend und so gut wie nichts mehr./ Es muss rasch sein, aber es darf nie galoppieren, es darf keine Sprünge machen, sonst reißt es innerlich. Wenn es aber schleppt, ist es krank, dann stirbt es langsam. Es muss mutig sein, mutig sein bedeutet ihm dasselbe wie: niemals träge sein, aber Gott behüte es vor der Keckheit, diese ist blind und führt in Abgründe hinunter, aus denen es keine Wege ans Licht mehr gibt. Es soll streng gegen sich sein, niemals schroff dem andern gegenüber; das andre hat immer Liebe und Achtung verdient, wenn das Eigene seine Augen immer offen behalten hat. Es soll demütig sein, das wird es stets sein, wenn es stets seiner bewusst ist. Es darf unbewusst sein, aber es darf das nicht wollen, das führt zur Verdummung, die Dummheit aber wohnt in der Nähe der Gemeinheit. Es muss vorsichtig und sparsam sein, damit es etwas zu geben hat, wenn die Stunde des Ausgebens da ist, aber es hüte sich vor der Besitzwut und Knausrigkeit, das sind Eigenschaften, die dem Wucherer ziemen, das Talent aber ist von den Göttern zum Lieben, Mitempfinden und Geben bestimmt. Es soll stolz sein und wissen, dass das das Gegenteil von hochmütig ist. Es soll kühn sein, damit es jederzeit Lust hat, herabwürdigende Angebote abzulehnen. Es soll die Gefahr lieben, es soll leiden, es darf sich nie weigern zu leiden, sonst verflacht es, und dann leidet es erst recht.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist: „Es ist gewiss, dass keine Musik komponiert, kein Gemälde gemalt und kein Gedicht gedichtet würde, wenn nicht der Trieb, auf andere zu wirken, im Menschen läge.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in einem Brief an Caroline Brandt, Berlin, am 3. September 1814: „Welch ewiger Kreislauf von Anstrengungen und Tätigkeit ist doch mein Leben. Soll da nicht die Maschine bald zugrunde gehn? [...] Manchmal ist es unerträglich, wie man durch diese Beweise von Achtung und Andrängen, Bitten pp., Ehrenbezeugungen und dergleichen gequält wird, und die Geduld so reißt, dass man alle massakrieren könnte. Aber das sind nur Augenblicke, wo man rabiat wird. Der Künstler ist einmal zum Märtyrer des geselligen Lebens erkoren, und wohl dem, der seine Bestimmung erfüllt.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist: „Die Kunst hat kein Vaterland.“
Weiß, Ernst (1882-1940), österreichischer Arzt und Schriftsteller, hier als Hommage und Extrakt der ‚Stifterschen Sittengesetze‘ (vgl. Adalbert Stifter: „Die Narrenburg“), die vom Sinn des Gesprächs und der Macht der sanften Erziehung künden: „Laßt wachsen! Baut Häuser. Lehret die Kinder. Sammelt! Bedeckt die Wunden mit weicher Leinwand, faßt den Menschen mit Behutsamkeit, denn das Edelste ist das am leichtesten Verletzbare. Seid werktätig.“
Werefkin, Marianne von (1860-1938), russische Malerin, Vorarbeiterin des deutschen Expressionismus: „Die Welt des Künstlers ist in seinem Auge, dass ihm seine Seele schafft. Dieses Auge zu erziehen, um eine feine Seele zu erlangen, ist die höchste Pflicht eines Künstlers.“
Whistler, James Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer Maler: „Ein unter Gemälden verbrachtes Leben macht noch keinen Maler - sonst könnte der Garderobendiener in der Nationalgalerie seine Kunst sehen lassen.“
Whistler, James Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer Maler: „Kunst passiert - keine Hütte ist vor ihr sicher, kein Prinz kann sich auf sie verlassen, die größte Intelligenz kann sie nicht hervorbringen.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker: „Mag sein, dass alle Kunstwerke in erster Linie nach ihren künstlerischen Qualitäten beurteilt werden müssen, nach ihrer Gestaltungskraft, ihren dramatischen oder malerischen Fähigkeiten, ihrer Kunst, eine Handlung zu schüren. Aber wenn sie den Anspruch erheben, Werke ersten Ranges zu sein, so müssen sie streng und scharf danach beurteilt werden, ob sie - im höchsten Sinn und immer nur mittelbar - in den ethischen Prinzipien wurzeln und deren Ausstrahlung sind und ob sie Kraft haben, zu befreien, zu erheben, zu erweitern.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Die Stimme der Natur lässt sich nicht überschreien.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Ein Enthusiast sein ist das Liebenswürdigste, Edelste und Beste, was ein Sterblicher sein kann.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 310: „Ich würde aber nicht die starke Individualität meines wissenschaftlichen Stils entwickelt haben, die auf frühen Kontakt mit einem sehr starken und sehr individualistischen Menschen zurückzuführen war. … Was ich tat, das habe ich nicht aufgrund irgendwelcher Anordnungen von außen getan, sondern weil meine Wünsche einem Vorbild folgten, das mir zusagte, und weil die einzelnen Teile meiner Arbeit sich in eine bestimmte und geordnete Richtung zusammenzufügen schienen.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 315: „So ist es denn höchstes Schöpfertum nichts weiter als höchste Kritik.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Kunst offenbart die mangelnde Planung der Natur, ihre sonderbare Grausamkeit, ihren durchaus unfertigen Zustand. Die Natur hat gute Absichten, aber sie kann sie nicht ausführen. Die Kunst ist unser ritterlicher Versuch, der Natur ihren richtigen Platz anzuweisen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Ein ewig heiterer Gesichtsausdruck ermüdet uns auf die Dauer weit mehr als ein ständiges Stirnrunzeln.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Kein großer Künstler sieht die Dinge jemals so, wie sie wirklich sind. Täte er das, so würde er aufhören ein Künstler zu sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Leben imitiert öfter die Kunst als die Kunst das Leben.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Kunst darf nie populär sein wollen. Das Publikum muss künstlerisch werden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ich kann alles glauben. Vorausgesetzt es ist unglaublich.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Man sollte stets ein wenig unwahrscheinlich sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Natürlich sein heißt allzu verständlich sein. Und allzu verständlich sein heißt unkünstlerisch sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen zuviel lesen, um weise zu sein, und zuviel denken, um schön zu sein.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, in: Der achte Schöpfungstag, St. Kitts: „Langsam hatte sie seitdem gelernt, daß schöne Dinge nicht zum Besitzen, sondern zum Betrachten da sind.“
Zen-Weisheit: „Alles, was man im Herzen fühlt, finde im Gesicht seinen Ausdruck.“
Zen-Weisheit: „Der Kopf muss sich vor dem Herzen verneigen.“
Zola, Émile (Émile Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier, Schriftsteller, Journalist, in seiner „Rede an die Jugend“, um 1890: „Ich hatte nur einen Glauben, eine Kraft: die Arbeit. Mich hielt nur jene ungeheuere Arbeit aufrecht, die ich mir aufgegeben hatte… die Arbeit, von der ich zu Ihnen spreche, ist eine regelmäßige Arbeit, eine Lektion, eine Pflicht, die ich mir gestellt habe, um in meinem Werke täglich, wenn auch nur um einen Schritt,  vorwärtszukommen… Arbeit! Bedenken Sie, meine Herren, daß sie das einzige Gesetz der Welt ausmacht. Das Leben hat keinen anderen Zweck, keinen anderen Existenzgrund, wir alle entstehen nur dazu, um unseren Anteil an Arbeit zu verrichten und dann zu verschwinden.“
Zola, Émile (Émile Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier, Schriftsteller, Journalist: „Ein Kunstwerk ist ein Stück Natur, gesehen durch ein Temperament.“