SINNSÄTZE

des großen Themenbereichs

STAAT - MORAL - KULTUR.


Adam, Konrad (*1942), deutscher Journalist, Publizist, nationalkonservativer Politiker: „Bis heute reden und handeln einige nach jener dubiosen Regel, nach der das schlechte Beispiel eines anderen genügt, um es ebenso schlecht wie er zu machen.“
Aichinger, Ilse (*1921), österreichische Schriftstellerin, bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. „Wir haben die Wahl zwischen Petrus und Judas: zu verleugnen oder zu verraten.“
Albee, Edward Franklin (*1928), US-amerikanischer Schriftsteller: „Wer eine Gesellschaft kritisieren will, muss Außenseiter dieser Gesellschaft sein.“
Altes indianisches Sprichwort: „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Monat lang in seinen Mokassins gelaufen bist.“
Ambrosius (Ambrosius von Mailand, 339-397), Politiker, Kirchenlehrer der Spätantike, Bischof von Mailand, in: Von den Pflichten 3: „Welche Strafe ist größer als die Wunde des Gewissens?“
Amery, Carl (Pseudonym von Christian Anton Mayer, 1922-2005), deutscher Schriftsteller und Umweltaktivist: „Der Wald rächt sich für das, was man ihm antut, dadurch, dass er stirbt.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Cleverness ist überall nützlich, aber nirgends ausreichend.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Alles, was gegen das Gewissen geschieht, ist Sünde.“
Arendt, Hannah (1906-1975), deutsch-jüdische Philosophin, Politologin, Historikerin, Soziologin: „Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln und zur Freiheit.“
Aristophanes (um 445-um 385 v. Chr.), berühmter griechischer Komödiendichter, in: Die Ritter V, 191: „Regieren ist keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Politeia, 3, 12: „Demokratie entsteht, wenn man nach Gleichheit aller Bürger strebt und die Zahl der Bürger aber nicht ihre Art berücksichtigt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Nikomachische Ethik, IV, 1125a, 11 (nach verschiedenen Übertragungen): ‚Der Langsamkeit der Bewegung ordnet sich megalopsychia zu, die Hochherzigkeit‘ – „denn keine Eile hat, wer sich nur um weniger Dinge willen bemüht, und nicht gespannt ist, wer sich von nichts beeindrucken läßt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Der ideale Mensch fühlt Freude, wenn er anderen einen Dienst erweisen kann.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung: „Du bist ein Mensch, und du sollst den Menschen nicht ausziehen, wenn du die Montur anziehst.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder, weil er gut ist oder damit er es werde.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen, VI, 6: „Die beste Art sich zu rächen ist: Nichts Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“
Aus China: „Täusche deine Vorgesetzten, aber nicht deine Untergebenen!“
Aus China: „Wenn du auch zehntausend Felder hast, kannst du nur ein Maß Reis am Tag essen; wenn auch dein Haus Tausende Zimmer hat, kannst du nur acht Fuß Raum brauchen bei Nacht.“
Aus dem Sudan: „Wo man das Recht hinauswirft, kommt der Schrecken zur Tür hinein.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der Richter soll sich fühlen, als ob ein scharfes Schwert zwischen seinen Knien liege und die Hölle unter ihm geöffnet sei.“
Aus den Niederlanden: „Wenn die Sau satt ist, stößt sie den Trog um.“
Aus Nigeria: „Mehr als ein Speer verursacht die Lüge Schmerzen.“
Aus Persien: „Des Volkes Zunge ist Gottes Kesselpauke.“
Aus Vietnam: „Mit Zorn und Hass reißt man alles nieder, mit Geduld und Liebe aber baut man aus nichts einen Tempel.“
Autor unbekannt: „Die Rettung des Planeten ist kein Zuschauersport.“
Autor unbekannt: „Einzeln sind wir nur Worte, zusammen sind wir ein Gedicht.“
Autor unbekannt: „Es wir nie soviel gelogen, wie vor einer Wahl, während eines Krieges, nach einer Jagd.“
Autor unbekannt: „Neben dem Schiff ist gut schwimmen.“
Autor unbekannt: „Ordnung kommt nicht von selbst, sie muß immer wieder neu geschaffen werden.“
Autor unbekannt: „Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.“
Autor unbekannt: „Von oben muß die Treppe gekehrt werden!“
Baader, Roland (1940-2012), deutscher neoliberaler Volkswirt, Unternehmer, Publizist: „Die politische Kaste muß ihre Existenzberechtigung beweisen, indem sie etwas macht. Weil aber alles, was sie macht, alles viel schlimmer macht, muß sie ständig Reformen machen, das heißt, sie muß etwas machen, weil sie etwas gemacht hat. Sie müßte nichts machen, wenn sie nichts gemacht hätte. Wenn man nur wüßte, was man machen kann, damit sie nichts mehr macht.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wenn Gedanke, Wort und Tat eine Einheit bilden, zeigt sich das Vorhandensein von Menschlichkeit. Heutzutage fehlt dem Menschen echtes Menschentum, weil das, was er denkt, weder mit dem, was er sagt, noch mit dem, was er tut, übereinstimmt. SAGT, WAS IHR DENKT; TUT, WAS IHR SAGT! Das ist das Zeichen wahren Menschseins. Ihr müsst also zuerst euren eigenen Empfehlungen entsprechend handeln, eure Gedanken, Worte und Taten in Einklang bringen und dann erst die Kinder anleiten. Sonst könnt ihr als Lehrer keinen guten Einfluss auf die Kinder ausüben.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Wenn einer der vier Grundpfeiler der Regierung, die da sind: Religion, Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzwesen, stark erschüttert oder gar geschwächt worden ist, dann sollte man wahrlich um gutes Wetter beten. [...] Die sicherste Art, Empörungen zu verhüten - sofern es die Zeitläufe erlauben -, ist die, ihren Anlass aus dem Wege zu räumen. [...] Der Stoff zu Empörung ist von zweierlei Art: große Not und großes Missvergnügen. Sicher ist, soviel zerrüttete Existenzen, soviel Stimmen für Unruhen.“
Bartoszewski, Wladyslaw (*1922), polnischer Historiker, Publizist, Politiker: „Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Für die Händler ist selbst die Ehrbarkeit noch eine Spekulation auf Gewinn.“
Becher, Johannes Robert (1891-1958), deutscher expressionistischer Dichter, Politiker, Minister für Kultur und erster Präsident des Kulturbundes der DDR, in „Auf andere Art so große Hoffnung“: „Als höchste menschliche Leistung, als Inbegriff menschlichen Heldentums erschienen mir im Vergangenen jene Menschen, denen es gelungen war, aus der Hölle des Konzentrationslagers als Menschen wiederzukehren.“
Bellamy, Edward (1850-1898), amerikanischer Science-Fiction-Autor, nahm 1888 in seinem Buch „Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf das Jahr 1887“ die Erfindung der Kreditkarte vorweg: „Niemand macht sich so um die Welt verdient wie gute Eltern.“
Bentham, Jeremy (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer: „Der einzig und allein gerechte und einzig und allein zu rechtfertigende Endzweck des Staates ist: das größte Glück der größten Zahl.“
Berger, Senta (*1941), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Filmproduzentin: „Wenn das Gewissen ein Rotlicht ist, dann bemühen sich die meisten, noch schnell bei Gelb über die Kreuzung zu kommen.“
Bernays, Edward Louis (1891-1995), amerikanischer Journalist und Mitbegründer der modernen Theorie der Propaganda, in: Propaganda, 1928: „Die bewußte und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht in unserem Land ist. … Wir werden regiert, unser Verstand wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben. Dies ist eine logische Folge der Art und Weise, wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Eine große Anzahl von Menschen muß auf diese Weise zusammenarbeiten, wenn sie als eine reibungslos funktionierende Gesellschaft zusammenleben sollen. … In fast jedem Akt unseres täglichen Lebens, sei es in der Politik oder in der Wirtschaft, in unserem sozialen Verhalten oder in unserem ethischen Denken, werden wir von der relativ kleinen Anzahl von Personen beherrscht…, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster der Massen verstehen. Sie sind es, die jene Drähte ziehen, die den öffentlichen Geist kontrollieren.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, zum Pfingstsonntag, am 24.05.2015: „Wenn Du die Welt in dir veränderst, veränderst du sogleich den Zustand der Welt. Denn ‚die Verhältnisse, das System‘ sind Ergebnis und Spiegel des Gesamtbewusstseins aller Menschen, ihres Denkens, Fühlens und Verhaltens. Jeder Gedanke verändert das Universum sowie die Schwingung in deinem unmittelbaren Umfeld. Doch viele fordern wie kleine Kinder: >Erst muss sich die Welt da draußen ändern, bevor ich zufrieden sein kann<.“ [Und - wie immer - ZUGLEICH sollte dieser Lehrsatz nicht verabsolutiert werden, denn auch die äußerliche Welt beeinflusst mein Befinden und Verhalten. Der Bedrängte täte nicht besser als die ‚bockigen Kinder‘, würde er seiner Unzufriedenheit nicht auf den Grund gehen - wozu er IMMER AUCH die äußeren Bedingungen infrage zu stellen hat.]
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Aufs hohe Ross setzen sich meistens diejenigen, die nicht reiten können.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Menschen, die nicht groß sind, machen sich gerne breit.“
Binding, Rudolf Georg (1867-1938), deutscher Dichter: „Du bist frei, wenn du dich einbeziehst in eine Beziehung oder Ordnung, die du anerkennst. Anders gibt es gar keine Freiheit.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, im Reichstag am 09.10.1878: „Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in: Gedanken und Erinnerungen III, 12: „Die Aufgabe der Politik liegt in der möglichst richtigen Voraussicht dessen, was andere Leute unter gegebenen Umständen tun werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in seiner Rede im Herrenhaus am 15.01.1867: „Nichts ist besser geeignet, die Verschmelzung der widerstrebenden Elemente zu fördern, als gemeinsame Arbeit an gemeinsamen Aufgaben.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, zu Robert von Keudell, 1864: „Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut. Aber Sie werden nicht selten finden, daß es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage fehlt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Eine zweifelhafte Behauptung muß recht häufig wiederholt werden, dann schwächst sich der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Es mag fünfzig Jahre dauern, bis politische Mißgriffe offenkundig werden und ihre letzten Konsequenzen tragen, aber schließlich legt die Geschichte für jeden Fehler Rechnung vor, und sie ist peinlicher dabei als unsere preußische Oberrechnungskammer.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Popularität hat für mich immer etwas Unbehagliches.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen Stiftungen: „Halbe Narren sind wir alle,/ ganze Narren sperrt man ein,/ aber die Dreiviertelnarren,/ machen uns die größte Pein.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy, Glaube und Leben: „Dein Haß ist deine Strafe.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Der Clou der Marktwirtschaft: Die Menschen brauchen ein Auto, um das Geld zu verdienen, das sie haben müssen, um ein Auto zu brauchen.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt zwei Motive der menschlichen Handlungen: Eigennutz und Furcht.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind und zu feige, es zu sagen.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Wer die Tugend nur in der Hoffnung übt, sich damit großen Ruhm zu verschaffen, ist eigentlich dem Laster schon sehr nahe.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: „Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen. Vorher aber nicht.“
Borchmeyer, Dieter (*1941), deutscher Literaturwissenschaftler, bis 2014 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, in: Was ist Deutsch?, 2017: „Die klassischen Definitionen des Deutschen sind kosmopolitisch. Deutsch-Sein heißt eigentlich überregional, heißt europäisch, heißt weltbürgerlich denken. So ist es nämlich in allen klassischen Definitionen des Deutsch-Seins der Fall gewesen.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Das Gewissen ist eingefleischte Kulturgeschichte.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Der Sozialismus muss eine Sache der Menschheit sein und darf nicht zur Sache einer Klasse herabgewürdigt werden.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in: Die Dreigroschenoper, 1931: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“
Bronner, Gerhard (1922-2007), österreichischer Komponist, Musiker, Autor, Kabarettist: „Fairness ist die Kunst, einander in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören.“
Brown, Jennifer Vera (*1972), schwedische Soul- und Popsängerin: „Der Stärkere schütze den Schwachen, dazu ist ihm die Kraft gegeben.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Gegen Lärm wird gekämpft - warum nicht gegen schreiende Ungerechtigkeit.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Ich kapituliere - aus Furcht vor dem Sieg.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Die große Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann, und nicht tut.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in: Geschichte der Zivilisation, Einleitung: „Sonst waren die reichsten Länder, wo die Natur am gütigsten war, jetzt sind es die, wo der Mensch am tätigsten ist.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Nicht durch die Feindschaft kommt in dieser Welt die Feindschaft zur Ruhe. Durch Nichtfeindschaft kommt sie zur Ruhe.“
Bulwer-Lytton, Edward Georg (1. Baron Lytton, 1803-1873), englischer Romanautor und Kolonialminister, in: Ernst Maltravers I, 7: „Das Gewissen ist der elastischste Stoff von der Welt. Heute kannst du es nicht über einen Maulwurfshügel spannen; morgen bedeckt es einen Berg.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte, in: weltgeschichtliche Betrachtungen 2, Die Kultur: „Das Neueste in der Welt ist das Verlangen nach Bildung als Menschenrecht, welches ein verhülltes Begehren nach Wohlleben ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte: „Die Wohltat des Staates besteht darin, dass er der Hort des Rechtes ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte: „Es hat auch der Verdienstvollste der Heimat mehr zu danken als diese ihm.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Neigung zum Erhalten und Geschicklichkeit zum Verbessern sind die beiden Elemente, deren Vereinigung in meinen Augen den Charakter des großen Staatsmannes bildet.“
Busek, Erhard (*1941), österreichischer Politiker der ÖVP und ehemaliger Vizekanzler: „Unsere Gesellschaften leiden mehr an der schrecklichen Arbeitslosigkeit der Seele als an der materiellen Arbeitslosigkeit.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Der Narr im Weißen Schwan 2: „Die Geschichte von Völkern und Staaten haben den Geschichtsschreibern und Buchhändlern, die ihre Werke verlegt, etwas Geld eingebracht. Was sie sonst noch genützt, das weiß ich nicht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Zu Ihren Lustbarkeiten laden die Fürsten nur Edelleute ein. Aber wenn das Ungglück über sie kommt, bitten sie auch ihre Bürger zu Gaste.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär: „Die Schritte der Menschheit sind langsam. Man kann sie nur in Jahrhunderten messen.“
Bühler, Philipp, Berliner Filmkritiker und Autor, in: Der Filmkanon, zu Rashomon: „Schlimmer als jede Schuld wiegt die Schande, mit der Scham leben zu müssen.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Insbesondere das Wohlergehen der Menschen war schon immer das Alibi von Tyrannen, und es hat zudem den Vorteil, daß es den Dienern der Tyrannei ein gutes Gewissen verschafft.“
Cardenal, Ernesto (Ernesto Cardenal Martinez, *1925), nicaraguanischer suspendierter katholischer Priester, sozialistischer Politiker und Dichter: „Die Falschheit des Reichtums besteht darin, dass wir das, was wir haben, mit dem verwechseln, was wir sind.“
Cervantes (Miguel de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter: „Leiste guten Menschen Gesellschaft, und du wirst einer von ihnen werden.“
Chamberlain, Houston Steward (1855-1927), englisch-deutscher Verfasser populärwissenschaftlicher pangermanischer und teilweise antisemitischer Schriften, Schwiegersohn Richard Wagners: „Das Prinzip des geschichtlichen Unterrichts ist noch heute überall bei uns in Europa die systematische Entstellung. Indem die eigenen Leistungen immer hervorgehoben, die Errungenschaften der anderen verschwiegen oder vertuscht, gewisse Dinge immer ins hellste Licht gestellt, andere im tiefsten Schatten gelassen werden, entsteht ein Gesamtbild, welches in manchen Teilen nur für das subtilste Auge von der nackten Lüge sich unterscheidet.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen I: „Nachsichtige Verachtung mit seelischer Heiterkeit zu verbinden, ist die beste Philosophie für den Lauf der Welt.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen II: „Eine tugendhafte Haltung, die Aufopferung seiner Interessen oder seiner selbst, ist das Bedürfnis einer adeligen Seele, die Eigenliebe eines großmütigen Herzens, ich möchte sagen, der Egoismus eines großen Charakters.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die Gesellschaft, das, was man die Welt nennt, ist nur der Kampf tausend kleiner entgegengesetzter Interessen, ein ewiges Ringen sicher kreuzender, einander störender, abwechselnd verletzter und gedemütigter Eitelkeiten [...]. Einsam leben, nicht zerrieben werden in diesen jammervollen Zusammenstößen, in denen man einen Augenblick die Blicke der Welt auf sich zieht, um im nächsten unterzugehen, das nennt man nichts sein, keine Existenz haben. Arme Menschheit!“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die physischen Geißeln und Drangsale der menschlichen Natur haben die Gesellschaft notwendig gemacht. Die Gesellschaft hat die Leiden der Natur noch gesteigert. Die Nachteile der Gesellschaft haben die Regierung notwendig gemacht, und die Regierung steigert noch die Leiden der Gesellschaft. Das ist die Geschichte der menschlichen Natur.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Vom Gemeinwesen: „Es ist also [...] das Gemeinwesen die Sache des Volkes, ein Volk aber nicht jede Ansammlung von Menschen, sondern die Ansammlung einer Menge, die in Anerkennung des Rechtes und der Gemeinsamkeit des Nutzens vereinigt ist.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von der Weissagung 2, 2: „Welches größere und bessere Geschenk können wir dem Staate darbringen, als wenn wir die Jugend unterrichten und erziehen?“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Die höchste Bewunderung aber trifft den, auf den das Geld keinen Eindruck macht.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Rede nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote, Erklärung der Menschenrechte: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote: „Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.“
Cossmann, Paul Nikolaus (1869-1942 KZ Theresienstadt), deutscher politischer Schriftsteller und Redakteur: „Ausbildung ist das Lernen von Regeln, Erfahrung das Lernen der Ausnahmen.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923, in: Held und Heiliger: „Der moderne Staat ist ein untermenschliches Wesen mit einem riesigen Leib und einem winzigen Kopf, mit einem unstillbaren Hunger nach Geld und Macht und sehr wenig Vernunft, sehr wenig Gewissen, sehr wenig Charakter.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Es gibt kein Land dieser Erde ohne Menschen guten Willens. Es ist mein Traum, diese Menschen zusammenzuführen.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie am 28. März 1916: „Im letzten Grunde ist der Krieg heute ein Sich-gegenseitig-die-Kultur-Ausprügeln.“
Deeping, George Warwick (1877-1950), englischer Schriftsteller: „Wir wollen eine Sache nicht besitzen, weil wir einen Grund dafür haben, sondern wir finden einen Grund, weil wir sie besitzen wollen.“
Dehler, Thomas (1897-1967), deutscher Politiker, Justizminister: „Recht ist, was der Freiheit dient.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14./15. Oktober 1760: „Stellt man für ein Volk Regeln auf, so vermehrt man seine innere Kraft für das Gute wie für das Böse; man ermutigt es, wenn man so sagen darf, zu großen Verbrechen und großen Tugenden.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland im November 1760: „Die Natur hat uns nicht schlecht erschaffen; es sind die schlechte Erziehung, das schlechte Beispiel, die schlechte Gesetzgebung, die uns verderben. [...] Man müsste entweder für sich allein leben oder sich ständig von Schlechten umgeben glauben; weder das eine noch das andere behagt mir.“
Diettrich, Fritz (1902-1964), deutscher Lyriker, Nachdichter, Schriftsteller: „Idiotes nannte man in Griechenland Leute, die weder wählen durften noch zur Ausübung eines staatlichen Amtes zugelassen waren. Heute bedarf es der Schaffung einer solchen Menschenkategorie nicht, weil es von Idioten wimmelt, die ihre staatsbürgerlichen Rechte freiwillig nicht ausüben.“
Disraeli, Benjamin (1. Earl of Beaconsfield, 1804-1881), konservativer britischer Staatsmann und erfolgreicher Romanautor, zweimaliger britischer Premierminister: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistik.“
Drewermann, Eugen (*1940), katholischer Theologe, suspendierter Priester, Philosoph, Psychoanalytiker, Schriftsteller: „Wollen wir wirklich nichts weiter von uns, als dass wir im Konkurrenzkampf die Fittesten ermitteln? Dann gnade uns Gott oder hol uns der Teufel!“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin, in: Die Judenbuche: „Wer nach seiner Überzeugung handelt, und sei sie noch so mangelhaft, kann nie ganz zugrunde gehen, wogegen nichts seelentötender wirkt, als gegen das innere Rechtsgefühl das äußere Recht in Anspruch zu nehmen.“
Dönhoff, Marion Gräfin (1909-2002), bedeutende Publizistin der deutschen Nachkriegszeit, Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘: „Institutionen und Gesetze allein tun es nicht. Entscheidend ist das Verhalten jedes Einzelnen.“
Dürrenmatt, Friedrich Reinhold (1921-1990), Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler: „Jeder Versuch des Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „>Er ist ein guter Mensch<, sagen die Leute gedankenlos. Sie wären sparsamer mit diesem Lobe, wenn sie wüssten, dass sie kein höheres zu erteilen haben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der größte Feind des Rechtes ist das Vorrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Großen schaffen das Große, die Guten das Dauernde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Ein Merkmal großer Menschen ist, daß sie an andere weit geringere Anforderungen stellen, als an sich selbst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein, feige sein heißt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet, der noch nichts Außerordentliches leisten wollte.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nichts ist schwerer, als den gelten zu lassen, der uns nicht gelten läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Vaterlandsliebe ist erweiterte Familienliebe.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Eine stolz getragene Niederlage ist auch ein Sieg.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Daß soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu verfallen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Kein Mensch steht so hoch, dass er anderen gegenüber nur gerecht sein dürfte.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sind leicht bereit, uns selbst zu tadeln. Unter der Bedingung, dass niemand einstimmt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sollen immer verzeihen: Dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir verlangen sehr oft nur deshalb Tugenden von anderen, damit unsere Fehler sich bequemer breitmachen können.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Edda: Sammlung isländischer Skaldendichtung (‚Skalden‘: altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘); überliefert von Snorri Sturluson, 13. Jahrhundert: „Enkel bist Du! / Siegen und  Sorgen gestern Gewesener / dankst du dein Dasein. / Hältst als Ahnherr Segen und Fluch / fernster Geschlechter hütend in Händen.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Considerations by the way: “Lasst das heuchlerische Gerede von den Massen. Die Massen sind roh, stumpf und ungehobelt, verderblich in ihren Forderungen und ihrem Einfluss und sollen nicht umschmeichelt, sondern erzogen werden. Ich wünsche ihnen gar keine Zugeständnisse zu machen, sondern sie zu zähmen, zu drillen, zu zerteilen, in Stücke zu brechen und aus ihnen Individuen herauszuziehen. Weg mit dem Hurra der Massen! Wir wollen das schwerwiegende Wort einzelner Menschen hören, die Stimme ihrer Ehre und ihres Gewissens.“
Engels, Friedrich (1820-1895), deutscher Philosoph, Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär, zusammen mit Karl Marx Begründer der marxistischen Gesellschaftstheorie: „Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluss von Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Grundlagen der neuen Gesellschaft: „Eine jede Arbeit, welche den Menschen in Anspruch nimmt, macht den Menschen still und bewirkt, dass er sich in das gesellschaftliche Gefüge seiner Stelle einordnet.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker: „Die Masse will sklavisch sein. Das ist ihr leidenschaftlicher Trieb. Sie verlangt aber, dass auch alle andern Menschen sklavisch sind.“
Esche, Eberhard (1933-2006), deutscher Schauspieler und Schriftsteller, Träger des Eduard von Winterstein-Rings des Deutschen Theaters Berlin, in seinem Bestseller: Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen, 2005: „Wir europäischen Menschen befinden uns innerhalb eines Vorganges, in welchem der Versuch gestartet wird, ganze Nationen dazu zu bringen, nach aufgeblasenen Ungeheuern zu hüpfen und dabei in die Hände zu klatschen, dass es wie Beifall klingt, um sich so dem Glauben hinzugeben, wir alle täten etwas für den Weltfrieden.“
Eschenbach, Wolfram von (zwischen 1160 und 1180-um 1220), Dichter mittelhochdeutscher Literatur, Minnesänger: „Um edel zu empfinden,/ lasst Scham nicht aus der Seele schwinden.“
Eschenburg, Theodor Rudolf Georg (1904-1999), deutscher Politikwissenschaftler und Staatsrechtler: „Wir sollten wählen, um regiert zu werden. Heute werden wir regiert, um zu wählen.“
Federer, Roger (*1981), Schweizer Tennisspieler: „Es ist nett, wichtig zu sein. Aber es ist wichtiger, nett zu sein.“
Fellini, Federico (1920-1993), italienischer Filmregisseur: „Für jeden kommt der Zeitpunkt, an dem er von seinem Gewissen eingeholt wird.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge der Sprache: „Wie verhält sich dagegen der Mensch ursprünglich gegen den Menschen selbst? Sollte wohl zwischen ihnen im rohen Naturzustande dasselbe Verhältnis stattfinden, welches zwischen dem Menschen und der Natur ist? Sollten sie wohl darauf ausgehen, sich selbst untereinander zu unterjochen, oder, wenn sie sich dazu nicht Kraft genug zutrauen, einander gegenseitig fliehen? Und doch finden wir, dass die Menschen sich miteinander vertragen, dass sie sich gegenseitig unterstützen, dass sie in gesellschaftlicher Verbindung miteinander stehen. Der Grund dieser Erscheinung muss wohl in dem Menschen selbst liegen: in dem ursprünglichen Wesen desselben muss sich ein Prinzip aufzeigen lassen, welches ihn bestimmt, sich gegen seinesgleichen anders zu betragen, als gegen die Natur.“
Filmzitat, aus dem Schwarzweiß-Spielfilm von 1945 nach Carl Zuckmayers gleichnamigen Drama „Des Teufels General“, in der Regie von Helmut Käutner, ‚Harry Harras‘ alias Curt Jürgens: „Das Böse in der Welt lebt nicht durch die, die Böses tun, es lebt durch die, die Böses dulden.“
Finck, Werner Paul Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller: „Man hört am Lachen, wenn der Spaß aufhört.“
Fischart, Johann Baptist Friedrich (1547-1591), frühneuhochdeutscher Schriftsteller und Satiriker, in: Kehrab: „Wer über sich haut – weißt du das nicht? / dem fallen die Späne ins Gesicht.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Der Freie nur ist treu.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Was wäre aus der Welt geworden, wenn es nicht zu allen Zeiten tapfere, herrliche Menschen gegeben hätte!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung, in: Erfolg im Leben: „Die Zeit ist gekommen, um die aussaugende, tötende Arbeit aus dem werktätigen Leben zu entfernen. Wir werden solange kein Kulturvolk sein, bis nicht die Tretmühle aus dem Tagewerk entfernt worden ist.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin, Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Jeder Mensch, gleich wie er lebt, ist ein Stück weit Opfer und ein Stück weit Täter. Es ist die Dimension, die den Unterschied macht.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Wir müssen den Menschen so nehmen, wie er sein soll, damit er wird, was er sein könnte.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Staatsmann: „Ein wahrhaft großer Mensch wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“
Françoise d’ Aubigné, Marquise de Maintenon (1635-1719), gilt als letzte Mätresse Ludwigs XIV. von Frankreich und als seine zweite Gemahlin in geheimgehaltener morganatischer Ehe (hier ihr Wikipediaeintrag): „Man verzählt sich stets, wenn man mit Angst und Hoffnung rechnet.“
Frey, Johann Gottfried (1762-1831), preußischer Verwaltungsbeamter: „Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.“
Fried, Erich (1921-1988), österreichischer Schriftsteller, Hauptvertreter der politischen Lyrik der Nachkriegszeit, Übersetzer, Essayist: „Wer will, daß die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, daß sie bleibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Aller Fortschritt zersetzt, trennt, löst auf, zersplittert kompakte Solidaritäten, zerreißt althergebrachte Zusammenhänge, zerstört, sprengt in die Luft. Aller Fortschritt hat das Thema, das Dasein zu irrrationalisieren, es widerspruchsvoller und fragwürdiger, tiefer und bodenloser zu machen.
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Man kann aus einem Wischlappen keinen Funken schlagen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nichts ist im Menschen, auch im scheinbar aufgeklärtesten, fester verwurzelt als der Glaube an irgendwelche Autoritäten.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Psychologie ist die Wissenschaft von der Seele dessen, der sie betreibt.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die Zerstörung ist die Kreativität der Hoffnungslosen und Verkrüppelten, sie ist die Rache, die das ungelebte Leben an sich selber nimmt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt.“
Fulbright, James William (1905-1095), US-amerikanischer demokratischer Politiker: „Langsam aber unverkennbar erliegen wir dem Hochmut der Macht.“
Fuller, Richard Buckminster (1895-1983), amerikanischer Architekt, Konstrukteur, Designer, Visionär, Philosoph und Schriftsteller: „Man schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu verändern, baut man neue Modelle, die das Alte überflüssig machen.“
Fuller, Thomas (1608-1661), englischer Historiker: „Besonnenheit ist die seidene Schnur, die durch die Perlenkette aller Tugenden läuft.“
Füssel, Dietmar (*1958), österreichischer Schriftsteller: „Der Preis der Freiheit ist der Verzicht auf Bequemlichkeit.“
Gadamer, Hans-Georg (1900-2002), deutscher Philosoph: „Ein Dialog setzt voraus, dass der andere recht haben könnte.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung: „Die innere Heiterkeit des Menschen, die wahre Heiterkeit, entsteht nur, wenn der Mensch sich für die Gegenwart und Zukunft in Ruhe und Sicherheit weiß.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung: „Furcht und Habgier sind die Ursachen der Grausamkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Unterschied zwischen dem, was wir tun und dem, was wir in der Lage wären zu tun, würde genügen, um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Die Erde ist groß genug für die Bedürfnisse aller Menschen - aber nicht groß genug für die Gier Einzelner.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Du musst die Veränderung sein, die Du in der Welt sehen willst.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wahre Zivilisation besteht nicht in der Vervielfachung der Bedürfnisse, sondern in freiwilliger, wohlüberlegter Einschränkung der Wünsche.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wenn ein Schwächling sich im Kampf nicht wehrt, ist es keine Gewaltlosigkeit, sondern Feigheit. Wenn ein Starker sich im Kampf nicht wehrt, so ist es Gewaltlosigkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wer Unrecht, das ihm zugefügt wird, schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen, Die Tatsache der Überfüllung: „Die Gesellschaft ist immer eine dynamische Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen: „Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl aber, was wir lassen müssen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und Soziologe: „Es ist nötig, dass alle Rettungsringe um den Menschen her versagen, dass er nichts findet, woran er sich klammern kann. Dann werden seine Arme sich wieder rettend regen.“
Gehlen, Arnold Karl Franz (1904-1976), deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe, galt als Gegenspieler T. W. Adornos: „... teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I, Gegen den Strom: „Die Freiheit hab ich stets im Sinn getragen,/ doch hass ich eins noch grimmer als Despoten:/ Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten/ zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.“
George, Henry St. (wahrscheinlich: Henry St. George Tucker senjor, 1780-1848), US-amerikanischer Politiker und Jurist, von 1815-1819 Mitglied im US-Repräsentantenhaus: „Freiheit ist für die Gesellschaft, was die Gesundheit für Einzelne ist.“
Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871), Literaturhistoriker, Publizist, Herausgeber, nationalliberaler Politiker: „Die Zeichen des Beifalls sind mir ebensoviel schmerzliche Zeichen davon, daß das einfachste Handeln nach Pflicht und Gewissen unter uns auffällig und selten ist.“
Getty, Jean Paul (1892-1976), US-amerikanischer Öl-Tycoon, Industrieller und Kunstmäzen: „Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag überflüssig.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Das Gefühl vollständiger Ebenbürtigkeit, das Gefühl der seelischen und physischen Gemeinschaft mit allen Rassen und Arten, das ist Unschuld.“
Gladstone, William Ewart (1809-1898), liberaler britischer Staatsmann, viermaliger Premierminister: „Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen, der Staatsmann an die nächste Generation.“
Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803), Dichter der Aufklärung, in: Sinngedichte: „Die Laster stritten, wer von ihnen/ am eifrigsten gewesen sei,/ dem Bösen in der Welt zu dienen./ Den Sieg erhielt - die Heuchelei.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Herder am 14.10.1786: „Die Fremde hat ein fremdes Leben und wir können es uns nicht zu eigen machen, wenn es uns gleich als Gästen gefällt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Clavigo IV, Carlos: „Was ist Größe, Clavigo? Sich in Rang und Ansehn über andere zu erheben? Glaub’ es nicht! Wenn dein Herz nicht größer ist als anderer ihres, wenn du nicht im Stande bist, dich gelassen über Verhältnisse hinauszusetzen, die einen gemeinen Menschen ängstigen würden, so bist du mit all deinen Bändern und Sternen, bist mit der Krone selbst nur ein gemeiner Mensch.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Clavigo IV, Clavigo: „Die Welt urteilt nach dem Scheine.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Märchen: „Drei sind, die da herrschen auf Erden: Die Weisheit, der Schein und die Gewalt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 04.05.1771: „Ich habe, meine Lieber, wieder bei diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 5: „Es gibt kein äußeres Zeichen der Höflichkeit, das nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre, welche dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 7: „Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern, so wird es überall wohl stehn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Elpenor I, 4: „Wer edel ist, den suchet die Gefahr.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, II, Felsbuchten des Ägäischen Meeres, Neureus: „Was Rat! Hat Rat bei Menschen je gegolten? / Ein kluges Wort erstarrt im harten Ohr. / So oft auch Tat sich grimmig selbst gescholten, / bleibt doch das Volk selbstwillig wie zuvor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1823: „Wenn die Menschen nur recht schlecht werden, haben sie keinen Anteil mehr als die Schadenfreude.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und Naturwissenschaft: „Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen, bemühen sich ums Unnütze.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Über Literatur und Leben: „Gerechtigkeit: Eigenschaft und Phantom der Deutschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vier Jahreszeiten, 77: „Wenn du laut den einzelnen schiltst, er wird sich verstocken, / wie sich die Menge verstockt, wenn du im ganzen sie lobst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, 8: „Ein guter Mensch verspricht durch seine Gegenwart nur immer zu viel! Das Vertrauen, das er hervorlockt, die Neigung, die er einflößt, die Hoffnungen, die er erregt, sind unendlich. Er wird und bleibt ein Schuldner, ohne es zu wissen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, 1: „Bei uns ist der Gesang die erste Stufe der Bildung; alles andere schließt sich daran und wird dadurch vermittelt. Der einfachste Genuß so wie die einfachste Lehre werden bei uns durch Gesang belebt und eingeprägt, ja selbst was wir überliefern von Glaubens- und Sittenbekenntnis, wird auf dem Wege des Gesangs mitgeteilt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Xenien aus dem Nachlass, Verkehrter Beruf: „Forsche der Philosoph, der Weltmann handle! Doch weh uns/ handelt der Forscher und gibt, der es vollzieht, das Gesetz.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 14.03.1830: „Es ist mit dem Nationalhaß ein eigenes Ding. Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht und man ein Glück oder ein Wehe seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen begegnet.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 15.02.1831: „Der Hass schadet niemandem, aber die Verachtung ist es, was den Menschen stürzet. Kotzebue wurde lange gehasst. Aber damit der Dolch des Studenten sich an ihn wagen konnte, mussten ihn gewisse Journale erst verächtlich machen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller am 06.12.1825: „Die Geschäfte müssen eben abstrakt, nicht menschlich mit Neigung oder Abneigung, Leidenschaft, Gunst behandelt werden. Dann setzt man mehr und schneller durch: lakonisch, imperativ, prägnant.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es hat von jeher nur Menschen gegeben und wird nur Menschen geben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Welt kann nur verbessert werden durch jene, die sich ihr auch entgegenstellen. Die sich anpassen, sind für jegliches tüchtige Leisten verloren.“
Goldmann, Heinz (1919-2005), Schweizer Schriftsteller und Verkaufstrainer: „Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist nicht behalten. Behalten ist nicht angewandt. Angewandt ist nicht beibehalten.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Vor den Rechten kommen die Pflichten. Wie jedes Eigentum sozialen Bindungen unterliegt, so zerstört ungehemmtes Erwerbsstreben das soziale Gefüge. Unverdienter Reichtum hat keinen Segen.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Wenn die Menschen einander verstünden und Liebe hätten zueinander, so wüßte der Unmündige, was gut wäre und jeder dem andern schuldig ist, und man hätte den Irrgarten von Gesetzen nicht nötig, worin man je länger je weniger weiß, wo man ist.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Der einzige Gewaltverzicht sind leere Kasernen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Der Grund jeder Revolution ist eine Unzufriedenheit mit der Zufriedenheit anderer.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Lust, Prozesse zu führen, nimmt in demselben Grade ab, in dem man den Wert der Zeit erkennt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die meisten tragen ihr Geld zur Bank, um es vor sich selbst in Sicherheit zu bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Einer der verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Ein kluger Arzt runzelt stets die Stirn. Geht der Fall übel aus, hat er damit auf die ‚höhere Gewalt‘, geht er gut aus, auf seine bescheidene Kunst aufmerksam gemacht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Jedes Regime benötigt Helden. Am angenehmsten sind ihm tote.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Nicht wenn jeder tun und sagen kann, was er will, sondern wenn man den Eindruck hat, dass es allen gleich gut oder gleich miserabel geht, sind die meisten mit den Zuständen zufrieden.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Zu guten Beziehungen kommt man am schnellsten, wenn man den Anschein erweckt, sie zu besitzen.“
Greene, Graham (10941991), englischer Schriftsteller, Journalist und Filmkritiker: „Wer den Menschen die Hölle auf Erden bereiten will, braucht ihnen nur alles zu erlauben.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Libussa, 2. Akt, Libussa: „Sind Recht doch und Beweis die beiden Krücken,/ an denen alles hinkt, was krumm und schief.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Zur Lehre vom Staate, 1844: „Wer in der Zeit immer nur das Alte sieht, ist ein Pedant. Wer in ihr nur Neues erblickt, ist ein Dummkopf.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Früher war es für einen Staatsmann genug, die Geschehnisse der Kabinette zu wissen, indes man jetzt die Geheimnisse der Völker kennen muss.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Im Staat geht es wie in der Welt: Wer nicht schwimmen kann, der ersäuft. Der Staat ist eine Anstalt zum Schutz, nicht zur Versorgung. Helfen sollen die einzelnen. Was der Staat dem Verhungernden gibt, muss er dem Hungernden nehmen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Was setzt ihr ihnen Bilder von Stein,/ als könnten sie jemals vergessen sein?/ Wollt ihr sie aber wirklich ehren,/ so folgt ihrem Beispiel, folgt ihren Lehren!“
Gumprecht, Otto (1823-1900), deutscher Jurist, Musikschriftsteller und -Kritiker, Realschuldirektor, in: Musikalische Charakterbilder, Schumann: „Wie aber Diamanten nur auf Kosten ihres Gewichts den kunstreichen Schliff erhalten, so bezahlen wir die Wohltaten der Bildung mit einem Teil unseres Wesens.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Fabelhafte Möglichkeit, sich von der Masse zu unterscheiden: treu sein.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Kein vernünftiger Mensch wird gegen Mitbestimmung sein, aber wie steht es mit der Mitverantwortung?“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Die Macht der Mächtigen beruht auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Wer die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in: Wandsbecker Bote, Vom Gewissen: „Kein Gewissen zu haben, bezeichnet das Höchste und Tiefste;/ denn es erlischt nur im Gott, doch es verstummt auch im Tier.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1. Band: „Wenn eine Revolution verunglückt, so verunglückt ein ganzes Jahrhundert; denn dann hat der Philister einen Sachbeweis.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 04.01.1860: „Es ist möglich, daß der Deutsche noch einmal von der Weltbühne verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 24.11.1838: „Die Menschheit läßt sich keinen Irrtum nehmen, der ihr nützt. Sie würde an Unsterblichkeit glauben, und wenn sie das Gegenteil wüßte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, Tagebuch am 24.10.1835: „Der Geschmack einer Nation geht dem Genius nie voraus, sondern hinkt ihm beständig nach.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Alles Leben ist Kampf des Individuellen mit dem Universum.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Staat beruht so wenig auf einem bloßen Vertrag wie der Mensch.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Krankheiten, die das Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolutionen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Menschen helfen lieber dem, der ihrer Hilfe nicht bedarf, als dem, welchem sie nötig ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Schäm dich! Es ist die billigste Art, sich zu schminken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Wo zwei Menschen sich küssen, da schleichen die andern vorüber;/ wo sie sich prügeln, da stehen alle als Chorus herum.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Begriff des Staates: „Eine Menschenmenge kann sich nur Staat nennen, wenn sie zur gemeinschaftlichen Verteidigung der Gesamtheit ihres Eigentums verbunden ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Die Phänomenologie des Geistes: „In einem freien Volke ist in Wahrheit die Vernunft verwirklicht. Sie ist gegenwärtiger lebendiger Geist, worin das Individuum seine Bestimmung, d. h. sein allgemeines und einzelnes Wesen nicht nur ausgesprochen und als Dingheit vorhanden findet, sondern selbst dieses Wesen ist und seine Bestimmung auch erreicht hat.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der germanische Geist ist der Geist der Freiheit.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Deutschland, ein Wintermärchen I: „Sie sang vom irdischen Jammertal,/ von Freuden, die bald zerronnen,/ vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,/ verklärt in ewigen Wonnen.// Sie sang das alte Entsagungslied,/ das Eiapopeia vom Himmel,/ womit man einlullt, wenn es greint,/ das Volk, den großen Lümmel.// Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,/ ich kenn’ auch die Herren Verfasser;/ ich weiß, sie tranken heimlich Wein/ und predigten öffentlich Wasser.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle IV, Staat und Gesellschaft: „Für die Güte der Republik könnte man denselben Beweis anführen, den Boccaccio für die Religion anführt: Sie besteht trotz ihrer Beamten.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wenn du aber gar nichts hast,/ ach, so lasse dich begraben;/ denn ein Recht zum Leben, Lump,/ haben nur, die etwas haben.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wer die Prügel bekommen hat, der behält sie.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wir müssen das Schlechte beim rechten Namen nennen und das Gute ohne Rücksicht verteidigen.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Ist der Staat das, was er sein soll, das Auge der allgemeinen Vernunft, das Ohr und Herz der allgemeinen Billigkeit und Güte, so wird er jede dieser Stimmen hören und die Tätigkeit der Menschen nach ihren verschiedenen Neigungen, Empfindbarkeiten, Schwächen und Bedürfnissen aufwecken und ermuntern.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Palmblätter, Vorrede: „Die Seele eines Kindes ist heilig, und was vor sie gebracht wird, muss wenigstens den Wert der Reinheit haben.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Humanität ist der Zweck der Menschennatur.“
Herzl, Theodor (1860-1904), jüdischer österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Publizist, Journalist, Vordenker zur Gründung des Staates Israels, Mitbegründer des politischen Zionismus, in einem Brief vom 19.06.1895 an Fürst Otto von Bismarck: „Die Judenfrage ist ein verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auf andere als die von mir geplante Weise auch beim besten Willen nicht fertig werden können. Man hat es mit der Emanzipation versucht, sie kam zu spät. Es nützt nichts, plötzlich im Reichsgesetzblatt zu erklären: >Von morgen ab sind alle Menschen gleich.<“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.“
Hippel, Theodor Gottlieb von (1741-1796), deutscher Staatsmann und Schriftsteller: „Auf die Frage >Was ist Freiheit?< antwortet ein Weiser: >Ein gutes Gewissen<.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Unter Demokratismus verstehe ich die totalitäre Vorspiegelung von ‚Demokratie‘ als angeblich umgesetzter Realität – bis hinein in einen politisch korrekten Sprachgebrauch; jedwede ‚Reform‘ (auch: ‚Rechtschreibreform‘) dient diesem System als Eingliederungsmaßnahme des Individuums zu seinem monströsen seelenlosen planetenfeindlichen Funktionalitätsgewinn; ich könnte sagen, es ginge über Leichen. Das wäre jedoch zu kurz gegriffen, denn die Leichenberge haben vorher noch als Bioroboter bei lebendigem Leibe erst in jedweder Form vergiftet, erpreßt, ausgebeutet und dann entsaftet zu werden.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil III, Lehre vom Menschen und Bürger: „Die meisten, welche über den Staat geschrieben haben, setzen voraus oder verlangen wenigstens von uns zu glauben, dass der Mensch von Natur ein zur Gesellschaft geeignetes Wesen sei, also das, was die Griechen zôon politikon nennen. Auf dieser Grundlage errichten sie ihre Lehre von der bürgerlichen Gesellschaft, als ob zur Erhaltung des Friedens und zur Regierung des menschlichen Geschlechts nichts weiter nötig wäre, als dass die Menschen sich einigten, gewisse Verträge und Bedingungen festzusetzen, die sie selbst dann Gesetze nennen. Dieses Axiom ist jedoch trotz der weitverbreiteten Geltung sicherlich falsch; es ist ein Irrtum, der aus einer allzu oberflächlichen Betrachtung der menschlichen Natur herrührt. Denn untersucht man genauer die Gründe, warum die Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig an ihrer Gesellschaft erfreuen, so findet man leicht, dass dies nur zufälligerweise, aber nicht naturnotwendig geschieht. Denn wenn die Menschen einander von Natur, nämlich bloß, weil sie Menschen sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in gleicher Weise liebte, da sie ja alle in gleicher Weise Menschen sind; oder weshalb der Mensch lieber die Gesellschaft derer aufsucht, die ihm mehr als den Übrigen Ehre und Vorteil erweisen. Der Mensch sucht von Natur keine Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu erlangen; dies begehrt er zuerst, das andere aber nur an zweiter Stelle.“
Hock, Dee Ward (*1929), US-amerikanischer Bankier: „Einfache, klare Prinzipien erlauben intelligentes, komplexes Verhalten. Komplizierte Regeln führen zu einfachem und dummem Verhalten.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Und dies ist die Frage: warum die größten Lehrer der Menschheit immer stellenlos sind.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern, in: Episteln I, 18: „Nam tua res agitur, parieus cum proximus ardet. - Brennet des Nachbarn Wand, so bist du selber gefährdet.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer Schriftsteller: „Wer arm ist, darf sich was vorlügen - das ist sein Recht. Vielleicht sein einziges Recht.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer Publizist: „Den Menschen fehlt nicht die Kraft. Es fehlt ihnen der Wille.“
Huizinga, Johann (1872-1945), niederländischer Kulturhistoriker, bekannt durch: Homo Ludens: „Eine Kultur kann hoch heißen, auch wenn sie keine Technik oder kein Skulpturenwerk hervorbringt, aber nicht, wenn ihr Barmherzigkeit fehlt.“
Humboldt, Alexander von (1769-1859), deutscher Naturforscher, Bruder von Wilhelm Freiherr von Humboldt: „Freiheit erhöht - Zwang erstickt unsere Kraft.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Die Menschen müssen leiden, um stark zu werden, dacht’ ich. Jetzt denk ich, sie müssen Freude haben, um gut zu werden.“
Huntington, John F.: „Die Wegwerfmentalität der Wohlstandsgesellschaft erstreckt sich schließlich auch auf menschliche Bindungen, Liebe und Freundschaft.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Wissenschaft, Freiheit und Frieden: „Macht ist ihrem Wesen nach expansiv und läßt sich durch nichts sonst beschränken als durch andere Mächte von gleicher oder wenigstens ähnlicher Größe.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker, an Magdalene Thoresen, am 05.10.1867: „Das ist das Verdammte an den kleinen Verhältnissen, daß sie die Seele kleinmachen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der Zweck im Recht: „Der Bildungsprozeß im Recht ist keine Sache der bloßen Erkenntnis wie bei der Wahrheit, sondern Sache des Kampfers der Interessen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Römisches Recht: „Der Gesetzgeber soll denken wie ein Philosoph, aber reden wie ein Bauer.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer der Universität Neapel, an Karl von Württemberg: „Die Finanzen sind der Nerv des Landes. Wenn Sie diese recht verstehen, wird das übrige ganz in Ihrer Gewalt sein.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer der Universität Neapel: „Bosheit ist eine Art Delirium und verwirrt den Verstand.“
II., Friedrich (Friedrich der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘, 1712-1786), ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg, entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern: „Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht zu erwerben.“
Indianisches Sprichwort: „Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.“
Ingrisch, Lotte (geb. Charlotte Gruber, *1930), österreichische Schriftstellerin: „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.“
Italienisches Sprichwort: „Den guten Seemann erkennt man beim schlechten Wetter.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Durchschneide nicht, was du lösen kannst!“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Manche Leute unterhalten in ihren Köpfen Fremdenzimmer für die Meinungen anderer Menschen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Wer für die Zukunft sorgen will, muß die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Mißtrauen aufnehmen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Menschen werden ungleich geboren. Der große Segen der Gesellschaft besteht darin, diese Ungleichheit soweit wie möglich durch die Beschaffung von Sicherheit, des erforderlichen Eigentums, der Ausbildung und des Beistands für einen jeden zu mindern.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Es gibt ein Recht des Weiseren, nicht ein Recht des Stärkeren.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Kinder brauchen Vorbilder nötiger als Kritiker.“
Jungk, Robert (1913-1994), österreichischer Journalist, Wissenschaftspublizist und einer der ersten Zukunftsforscher: „Wir haben das, was ich eine Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von Analphabeten.“
Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis, 58-138), römischer Satirendichter, von dem unter anderem das Wort ‚panem et circenses‘ = ‚Brot und Spiele‘ stammen soll, in: Satiren 6: „Hoc volo, sic iubeo; sit pro ratione voluntas. = Dies will ich, so befehle ich; statt eines Grundes gelte mein Wille.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Man muß den Punkt kennen, bis zu dem man zurückweichen kann.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Der hat am besten für die Zukunft gesorgt, der für die Gegenwart sorgt.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen sich alle anderen ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind die Menschen aus dem Paradiese vertrieben worden, und wegen der Lässigkeit kehren sie nicht zurück.“
Kahn, Herman (1922-1983), US-amerikanischer Stratege, Kybernetiker, Futurologe: „Aus der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, aus der Zukunft zu lernen.“
Kant, Hermann (*1926), deutscher Schriftsteller, in: Eine Übertretung“: „Euer Leben wird ganz besonders anstrengend sein, denn ihr werdet beteiligt werden an der kräftezehrendsten Hebeübung, die es je in der Menschheitsgeschichte gegeben hat: Ihr sollt unsere Gesellschaft auf eine neue Stufe heben, in den Kommunismus.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Grundlegung der Metaphysik der Sitten: „Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, das hat seine Würde.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ: „Handle so, dass der Beweggrund deines Willens jederzeit zugleich als Grundsatz einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik der Urteilskraft 2, 31: „Alles Gute, das nicht auf moralisch gute Gesinnung gepfropft ist, ist nichts als Schein und schimmerndes Elend.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Metaphysik der Sitten: „Wenn die Gerechtigkeit untergeht, so hat es keinen Wert mehr, daß Menschen leben auf Erden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Religion innerhalb der Grenzen der bösen Vernunft: „Man nennt einen Menschen böse nicht darum, weil er Handlungen ausführt, welche böse sind, sondern weil diese so beschaffen sind, dass sie auf böse Maximen schließen lassen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Staat ist ein Volk, daß sich selbst beherrscht.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Eines der größten Probleme der Erziehung ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit, sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Freiheit ist die Würde der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissen ist das Bewusstsein eines inneren Gerichtshofes im Menschen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissenlosigkeit ist nicht Mangel des Gewissens, sondern der Hang, sich an dessen Urteil nicht zu kehren.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern durch das, was man in Würde zu entbehren weiß. Und es könnte sein, daß die Menschheit reicher würde, indem sie ärmer wird, und gewinnt, indem sie verliert.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Das Recht muss nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepasst werden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Recht ist die Einschränkung der Freiheit eines jeden auf die Bedingung ihrer Zusammenstimmung mit der Freiheit von jedermann, insoferne diese nach einem allgemeinen Gesetz möglich ist.“
Karl V. (1500-1558), deutscher Kaiser von 1519-1556, hat das erste allgemeine Strafgesetzbuch im Heiligen Römischen Reich erlassen: „Der Sieg sollte nie ohne Übung der Barmherzigkeit sein.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht; Halbzeit der Emanzipationen: „Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker: „Die Straße des geringsten Widerstandes ist nur im Anfang asphaltiert.“
Kast, Verena (*1943), Professorin für Psychologie, Psychotherapeutin, Schriftstellerin: „Sich aufeinander verlassen können, ist ein zentraler Wert in allen menschlichen Beziehungen.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Das Wohlergehen des Einzelnen ist verankert im Wohlergehen aller.“
Kennedy, John F. (1917-1963), US-amerikanischer Politiker, 35. Präsident der USA: „Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihren Namen.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Das Edle liegt in der Art, wie einer Pflicht genügt wird.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Die Statistik ist das Märchen der Vernunft.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Willst Du wissen, woraus die Menschheit besteht? Aus denen, die sich nicht um Dich kümmern.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland vertrieben: „Je mehr einer die Menschen und ihre Welt liebt, um so mehr will er sie verbessern.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Es ist nicht zu glauben, wie schlau und erfinderisch wir Menschen sind, um Entscheidungen aus dem Weg zu gehen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man kann die Elastizität eines Menschen an seiner Kunst zu vergessen messen.“
Kindererziehung: „Man schlägt sieben Teufel hinein, wenn man einen herausschlagen will.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Die Liebe auch zu unseren Feinden ist der Schlüssel, mit dem sich die Probleme der Welt lösen lassen.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Wir Menschen haben gelernt, wie Vögel zu fliegen und wie Frosche zu schwimmen, aber noch immer nicht die einfache Kunst der Brüderlichkeit.“
Kingsley, Charles (1819-1875), anglikanischer Geistlicher, Theologe und Schriftsteller und Vertreter des sogenannten Christian Socialism: „Beschäme niemals einen Menschen, so töricht und unwissend er auch sein mag.“
Kirschner, Josef (*1931), österreichischer Autor und Fernsehjournalist: „Es ist besser, Lösungen bei sich selber aufzuspüren, statt unaufhörlich andere danach zu fragen.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph, Lün-jü 2, 17: „Wie können die niederträchtigen und verworfenen Menschen dem Fürsten dienen? Diese Menschen werden, ehe sie ihr Amt empfangen haben, von der Furcht gequält, sie möchten es nicht empfangen, und wenn sie es empfangen haben, werden sie von der Furcht gequält, es zu verlieren. Von Stund an, wo sie von der Furcht gequält werden, ihre Ämter zu verlieren, gibt es nichts, wozu sie nicht fähig wären.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Auch wenn er sich in Sicherheit wähnt, vergißt der überlegene Mensch nicht, daß Gefahr kommen kann. Im Zustand der Sicherheit vergißt er nicht die Möglichkeit des Ruins. Wenn alles in Ordnung ist, vergißt er nicht, daß Unordnung kommen kann. Somit ist seine Person nicht gefährdet, und auch seine Staaten und seine Sippen bleiben erhalten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Der sittliche Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Ehrerbietung ohne Einhaltung der Form wird Kriecherei. Vorsicht ohne Einhaltung der Form wird Feigheit. Mut ohne Einhaltung der Form wird Auflehnung. Aufrichtigkeit ohne Einhaltung der Form wird Grobheit.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Und wenn wir Deutschen Gott und sonst nichts in der Welt fürchten, so respektieren wir selbst ihn nicht um seiner Persönlichkeit willen, sondern wegen des Geräusches seiner Donner.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Das Recht ist eine Gewalt, die der Gewalt das Recht streitig macht.“
Körner, Theodor (Carl Theodor Körner, 1791-1813), deutscher Dichter und Dramatiker: „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. / Vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott! / Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, / dann richtet das Volk und es gnade Euch Gott!“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker, in: Geschichte der Girondisten: „Das Königtum ist die nach dem Bilde Gottes gemachte Regierung.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, darin, 24: „Wer sich auf die Zehen stellt, steht nicht fest.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen.“
Lapide, Pinchas (1922-1997), jüdischer Religionswissenschaftler: „Wer ist der Mächtigste im ganzen Land? Wer die Liebe seines Feindes gewinnt.“
Lassalle, Ferdinand (1825-1864), Schriftsteller, Hauptinitiator und Präsident der ersten sozialdemokratischen Bewegung in Deutschland, starb bei einem Duell: „Was der Sozialismus will, ist nicht Eigentum aufheben, sondern im Gegenteil individuelles Eigentum, auf Arbeit gegründetes Eigentum erst einführen.“
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung, in: Denken verdirbt den Charakter: „Je höher das Piedestal ist, auf das der Zwerg sich hinaufturnt, desto besser sieht man, was für ein Zwerg er ist.“
Laxness, Halldór (1902-1998), isländischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1955: „Fortschritt findet man meist dort, wo Menschen in einer bestimmten Situation beschließen, den Gehorsam zu verweigern.“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Der Mensch, der sich seiner Stellung zum Ganzen der Welt bewusst ist, begreift auch zugleich das Verhältnis, in welches er sich gerechterweise zu seinen Mitmenschen stellen muss, um auch ihnen die Freiheit der Bewegung zu garantieren. Er begreift, dass Freiheit nur bestehen kann in vernünftiger Unfreiheit, dass nur die gehorsame Unterwerfung unter das Gesetz freizumachen vermag. Diese Einsicht macht uns gerecht, tolerant, neidlos, friedliebend, sie erhebt uns so hoch über jene düsteren Zeiten, in denen schon eine Verschiedenheit der metaphysischen Überzeugung genügte, die wildesten und zerstörendsten Affekte zu entfesseln.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Die meisten Menschen sind Mörder. Sie töten einen Menschen. In sich selbst.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Es gibt so große leere Worte, dass man darin ganze Völker gefangen halten kann.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Gedankenlosigkeit tötet. Andere.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Hat ein Kannibale das Recht, im Namen dessen zu sprechen, den er gefressen hat?“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Analphabeten müssen diktieren.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Marionetten lassen sich sehr leicht in Gehenkte verwandeln. Die Stricke sind schon da.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der Aufklärung: „Der ewige Friede passt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Im Himmel gibt es kein Fernsehen. Bei der Hölle bin ich mir nicht sicher.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus: „Die Menschen waren in der Politik stets die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen, politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen, die Interessen dieser oder jener Klasse zu suchen.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Über den Staat: „Der Staat ist eine Maschinerie zur Aufrechterhaltung der Herrschaft einer Klasse über eine andere.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker: „Schlimmer als blind sein ist nicht sehen wollen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Gesetze, Strafen, Dogmen, Lehren, Bildung, Ermahnungen, Drohungen, Versprechungen, Jenseits-Hoffnungen und -Befürchtungen, nichts hat genügt, nichts genügt, nichts wird jemals genügen, um den einzelnen Menschen in irgendeiner wie auch immer geordneten Gesellschaft dahin zu bringen - dass er [...] davon absteht, einen Vorteil, den er über andere hat, zu missbrauchen [...], davon absteht, mehr als die anderen haben und sie übertrumpfen zu wollen, kurz, die ganze Gesellschaft so sehr wie möglich auf seinen Nutzen oder Genuss hinzulenken, was nicht ohne Schaden, nicht ohne Verdruss der Andern geschehen kann.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Ungezählte Gesellschaftsformen sind unter den Menschen aufgekommen, aus den verschiedensten Ursachen, unter den verschiedensten Umständen. Alle waren sie schlecht; und alle, die heute bestehen, sind es ebenso sehr. [...] Ich verstehe unter einer vollkommenen Gesellschaft nichts weiter als eine Form von Gesellschaft, in welcher die Einzelwesen, die sie bilden, gerade dank der Gesellschaft einander nicht schaden oder es nur aus Zufall und nicht aus Notwendigkeit tun; eine Gesellschaft, in der die Einzelnen nicht unablässig und unvermeidlich bestrebt sind, einander Böses zu tun.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Massaker der Illusionen: „Der Mensch hasst von Natur aus notwendig den anderen Menschen und ist folglich [...] für die Gesellschaft ungeeignet. Und da die Natur niemals bezwungen werden kann, sehen wir deshalb, dass kein Staat, kein Herrschaftssystem und keine Regierungsform, keine Gesetzgebung und keine Ordnung, kein Mittel der Moral, der Politik oder Philosophie, keine Überzeugung, keine Gewalt [...] jemals bewirken konnten oder bewirken werden, dass die Gesellschaft sich wunschgemäß entwickelt und dass die wechselseitigen Beziehungen unter den Menschen nach den Regeln dessen vonstattengehen, was man soziale Rechte und Pflichten des Menschen nennt.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter: „Die Menschen schämen sich nicht des Unrechts, das sie tun, sondern dessen, das sie leiden.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Minna von Barnhelm, Tellheim: „Die Dienste der Großen sind gefährlich und lohnen der Mühe, des Zwanges, der Erniedrigung nicht, die sie kosten.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Minna von Barnhelm III, 7, Werner: „Wir haben, solange unser Freund hat.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Ordnung muss auch ohne Regierung bestehen können, wenn jeder Einzelne sich selbst zu regieren weiß.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Die Natur ist weder grausam noch gut. Sie hat das Leben überall an Wollust geknüpft.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Wir sind kulturgetarnte Raubaffen.“ (Vgl. auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter, Journalist, Übersetzer, in seinen Sprüchen, 34: „Willst Du zeigen, daß Du von ganzem Holz, / sei nach unten bescheiden, nach oben stolz!“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt, weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Bemerkungen vermischten Inhalts 16: „Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Wir fressen einander nicht, wir schlachten uns bloß.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern finden sich ein.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die Menschen sind in ihren Anlagen alle gleich, nur die Verhältnisse machen den Unterschied.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt und die er solange wie möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert; und mehr als das Blei in der Flinte, jenes im Setzkasten des Druckers.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, daß alle Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer er auftreten möge.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Kein Mensch ist gut genug, einen anderen Menschen ohne dessen Zustimmung zu regieren.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann nicht in den Menschen den Charakter und den Mut ausbilden, wenn man ihnen die Initiative und die Unabhängigkeit nimmt.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.”
Lippmann, Walter (1889-1974), einlussreicher US-amerikanischer Publizist, Schriftsteller, Medienkritiker und Chefredakteur der New York World: „Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger in die Geschichtsbücher der Besiegten Einzug gehalten hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen angesehen werden.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Gedanken über die Erziehung 9, 93: „Der Erzieher muß also vor allem feine Lebensart besitzen; denn ein junger Mensch, dem von seinem Erzieher nur diese Eigenschaft mitgeteilt worden, hat schon sehr viel voraus.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Nichts macht auf den Geist des Menschen einen sanfteren und tieferen Eindruck als das Beispiel.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Schmeichler sind wie Sonnenblumen, / blicken nach dem Himmel hin, / wurzeln aber in der Erde, / suchen Vorteil und Gewinn.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der durch Waffen überwunden,/ hat noch lange nicht gesieget./ Friedemachen hat erfunden,/ dass der Sieger unten lieget.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der Tugend Lohn // Durch die Ehr und reichen Lohn kann die Tapferkeit erwachen, / aber Ehr und reicher Lohn kann die Tapferkeit nicht machen.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Wer gar zu bieder ist, bleibt zwar ein redlich Mann,/ bleibt aber, wo er ist, kommt selten höher an.“
Lorenz, Konrad Zacharias (1903-1989), österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger (1973), gehört zu den Gründervätern von ‚Tierpsychologie‘ und Verhaltensforschung: „Der Übergang vom Affen zum Menschen – das sind wir.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 387: „Die Verwirklichung des Schönen in der Erscheinung und in allen Lebensäußerungen, die bei so vielen Menschen durch die christlichen Vorstellungen vernachlässigt war, wurde den geistig Tiefen verleidet, weil sich als einzige die >Gesellschaftmoral< ihrer angenommen hatte. Diese aber geht von dem vollkommen gottfernen Beweggrunde aus, auf die Mehrheit des gleichen Gesellschaftskreises günstig zu wirken, und so lässt sie sich denn auch weit öfter von der >Mode< als von dem göttlichen Wunsch des Schönen leiten. Da sie überdies noch so unmoralisch ist, den Schein für das Wichtige zu halten, die Wahrheit des geäußerten Gefühles usw. durchaus nicht zu verlangen, ja sie meist überhaupt gar nicht anzunehmen, hat sie alle gottlebendigen Menschen abgestoßen. Es sind in unserem Volke dank dieser >Gesellschaftsmoral< heute unheilvolle Wertungen wirksam: Ein Trachten nach schöner Erscheinung der eigenen Person ist >gefallsüchtig und oberflächlich<, hässliche, geschmacklose, äußere Erscheinung ist gleichbedeutend mit >Vergeistigung<, Ernst, Frömmigkeit. Maßvolle, schöne Ausdrucksbewegungen sind >Gemachtheit und Unwahrhaftigkeit<; ungeschlachtes, maßloses, ja grobes Verhalten ist der Beweis der Wahrhaftigkeit und unbestechlichen Gesinnung!“
Luhmann, Sehr gute Formulierung von Niklas (1927-1998), dem deutschen Soziologen und Gesellschaftstheoretiker: dass nämlich Vertrauen grundsätzlich die Komplexität einer Sache reduziert!
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Mir imponieren nur Ratschläge und Grundsätze, die die Rat gebenden selbst beherzigen.“
Macaulay, Thomas Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay, 1800-1859), britischer Historiker, Dichter, Politiker: „Manche Politiker unserer Zeit pflegen es als einen sich von selbst verstehenden Satz hinzustellen, daß kein Volk frei sein dürfe, bis es fähig sei, sich seiner Freiheit zu bedienen. Dieser Grundsatz ist des Toren in der alten Geschichte würdig, der beschloß, nicht eher ins Wasser zu gehen, als bis er schwimmen gelernt hätte.“
Machiavelli, Niccolò di Bernardo dei (1469-1527), florentinischer Philosoph, Politiker, Diplomat, Chronist und Schriftsteller, in: Florentiner Geschichte VIII: „Zwang und Not, nicht geschriebene Verträge und Verpflichtungen treiben den Herrscher dazu, sein Wort zu halten.“
Madariaga, Salvador de (1886-1978), nationalliberaler spanischer Diplomat und Schriftsteller, in seinem Buch „Portrait Europas“, Stuttgart, 1939: „Deutschland bildet das Herzstück Europas, ist im Mittelpunkt seines Körpers, am Gipfel seines Geistes, in den innersten Räumen seines bewußten und unbewußten Wesens: die Quelle seiner erhabensten Musik, Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichte, Technik - sie alle sind undenkbar ohne Deutschland. Wenn Deutschland fällt, so fällt Europa. Wenn Deutschland verrückt wird, so wird auch Europa verrückt. Die moralische Gesundheit des deutschen Volkes ist eine der Hauptbedingungen für die moralische Gesundheit Euro­pas, ja für seine Existenz selbst.“
Maistre, Joseph de (Joseph Marie, Comte de Maistre, 1753-1821), savoyischer Staatsmann, Schriftsteller, politischer Philosoph der Gegenaufklärung: „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient!“
Makarenko, Anton Semjonowitsch (1888-1939), Pädagoge und Schriftsteller, gilt als der bedeutendste russische Pädagoge: „Erzieherische Arbeit ist vor allem organisatorische Arbeit.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929, zum zehnten Jahrestag der Bücherverbrennung 1943: „Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Romane, Essays, Novellen, 1929 Nobelpreis, in: Betrachtungen eines Unpolitischen: „Ich bekenne mich tief überzeugt, dass das deutsche Volk die politische Demokratie niemals wird lieben können, aus dem einfachen Grunde, weil es die Politik selbst nicht lieben kann, und dass der viel verschriene >Obrigkeitsstaat< die dem deutschen Volk angemessene, zukömmliche und von ihm im Grunde gewollte Staatsform ist.“
Manzoni, Alessandro Francesco Tommaso (1785-1873), einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Opportunismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.“
Marcel, Gabriel (1889-1973), französischer Philosoph und führender Vertreter des christlichen Existentialismus: „Es gibt ein Stückchen Welt, das man bessern kann – sich selbst.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Der Nichtgenormte wird als Verrückter genormt.“
Marshall, George Catlett, Jr. (1880-1959), US-amerikanischer Armeegeneral und Staatsmann, nach ihm wurde der ‚Marshallplan‘ benannt, für den er 1953 den Friedensnobelpreis erhielt: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Himmelsgedanken: „Die Menschheit ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und auch hätte leben können.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Himmelsgedanken: „Die Weltgeschichte ist zu neun Zehnteln Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwicklung geworden ist, dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht!“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer, Bassist der Beatles: „Wenn Schlachthöfe Glasfenster hätten, wäre jeder Mensch Vegetarier.“
McNamara, Robert Strange (1916-2009), US-amerikanischer Manager, Politiker, Verteidigungsminister, Weltbankpräsident: „Management ist die Kunst, Talente richtig einzusetzen.“
Mead, Margaret (1901-1978), US-amerikanische Ethnologin, vertrat die Auffassung, dass Sozialverhalten formbar und kulturbestimmt sei: „Wir müssen ein System schaffen, indem der Friede stärker belohnt wird als der Krieg.“
Mencken, Henry Louis (1880-1956), US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Kolumnist, Kulturkritiker, Satiriker: „Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, sauber und falsch ist.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der Aufklärung, Wegbereiter der Haskala (hebräisch: Bildung): „Auch die Begriffe von Tugend und Sittlichkeit sind der Mode unterworfen, und wer sich nicht nach den Modebegriffen seines Jahrhunderts schmiegen kann, der wird von den Zeitgenossen verkannt und verschrien.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Ein edler Mensch kann nie sein kindliches Herz verlieren.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister, in: Denkwürdigkeiten: „Nur auf dem Begriff von >Ordnung< kann jener der >Freiheit< ruhen.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister: „In meinem ganzen Leben habe ich nur zehn oder zwölf Menschen gekannt, mit denen zu sprechen eine Freude war. Sie hielten sich an das Thema, wiederholten sich nicht, sprachen nicht von sich selbst, hörten nicht auf die eigenen Worte, waren zu gebildet, um sich in Gemeinplätze zu verlieren, und hatten genügend Takt und guten Geschmack, nicht die eigene Person über das Thema zu stellen.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „Unsere Schulen sind die Hexenküchen, in denen der Verstand so lange verbildet wird, bis das Herz verdurstet ist. Wenn das glücklich gelungen ist, bekommt man das Zeugnis der Reife.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der einflussreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts, in: Über Freiheit, 4: „Wenn geniale Menschen einen starken Charakter besitzen und ihre Fesseln sprengen, so macht die Gesellschaft, der es nicht gelungen ist, sie zur Trivialität herabzudrücken, Warnungszeichen aus ihnen, auf die man mit feierlichem Schauder als auf Beispiele wilder Verirrungen hinweist.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts: „Ein Mann mit einer Überzeugung ist stärker als neunundneunzig andere, die nur Interesse haben.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter: „Es gibt keine Pflicht, die nicht der Heiterkeit bedürfte, um recht erfüllt zu werden.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte sich an der Französischen Revolution, sagte vor der Nationalversammlung: „Es ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte sich an der Französischen Revolution: „Es ist immer verkehrt zu befehlen, wenn man des Gehorsams nicht gewiß ist.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Ach, diese Intellektuellen haben es gut. Sie machen sich bloß die Köpfe schmutzig.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Demokratie ist, wenn jeder sagen kann, was er denkt. Selbst wenn er gar nicht denken kann.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Die meisten Ärzte, die ich in meinem Leben aufgesucht habe, waren auch bloß - Simulanten.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Er schwamm kühn gegen den Strom; aber es ärgerte ihn, dass dieser ständig seine Richtung wechselte.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Prostitution hat in der Bundesrepublik kaum noch mit Sex zu tun.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Wir leben in einer perfekten Marktwirtschaft: Die Schlechteren werden nach und nach alle verdrängt. An die Spitze.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886), deutscher Aphoristiker und Erzähler, Schulrektor in Frankfurt, in seinen Aphorismen: „Die höchste sittliche Schönheit entdecken wir doch immer in den einfachsten anspruchslosesten Handlungen der Menschen.“
Molière (Jean-Baptiste Poquelin, 1622-1673), französischer Dramatiker, Schauspieler, Theaterdirektor, gehört zu den Klassikern der französischen Theaterliteratur, stellte in der Rezeptionsgeschichte die Komödie der Tragödie als gleichwertige Gattung gegenüber: „Die lächerlichsten aller Träume sind die Träumereien der Weltverbesserer.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19. Jahrhunderts, 1902 erhielt er den Literaturnobelpreis für seine „Römische Geschichte“, in: Römische Geschichte 1, 7: „Wenn der Mensch keinen Genuss mehr an der Arbeit findet und nur arbeitet, um so schnell wie möglich zum Genuss zu gelangen, so ist es nur ein Zufall, wenn er kein Verbrecher wird.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Niemand ist so rechtschaffen, dass er, wenn er alle seine Handlungen und Gedanken dem Gesetz unterwürfe, nicht zehnmal hängen müsste.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Der Geist der Gesetze 6, 9: „Die glücklichsten und die allerunglücklichsten Menschen sind im gleichen Maße zur Härte geneigt.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger, in: Utopia V: „Der Senat befolgt sogar den Brauch, kein Geschäft an dem Tage zu besprechen, an dem es zum ersten Male vorgelegt wird: Er verschiebt es auf die nächste Sitzung, damit nicht ein Redner, der unüberlegt gesagt hat, was ihm gerade in den Mund kam, nachher eifriger auf die Rechtfertigung seiner Meinung als auf das Interesse des Staats bedacht sei.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Wir fanden einen Pfad: „Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Je mehr du für das Allgemeine getan haben wirst, desto mehr hast du für dich selbst getan.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Was mir ‚Patriotismus‘ ist? / Ein Gefühl das zehn andere frißt.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia: „Wo alle an alles das Geld als Maßstab anlegen, wird kaum jemals eine gerechte und glückliche Politik möglich sein, es sei denn, man will dort von Gerechtigkeit sprechen, wo gerade das Beste immer den Schlechtesten zufällt, oder von Glück, wo alles unter ganz wenige verteilt wird und [...] der Rest aber ein elendes Dasein führt.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Denen, die ein Vergehen ehrlos gemacht hat, hängen von den Ohren goldene Ringe herab, umgibt Gold die Finger, umfaßt eine Goldkette den Hals und umspannt ein Goldstreifen den Kopf. So sorgen sie auf jede Art dafür, daß bei ihnen Gold und Silber in Verruf stehen.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Wer weiß nicht, dass Betrug, Diebstahl, Raub, Streit, Tumult, Beleidigung, Empörung, Totschlag, Verrat und Giftmord - durch die üblichen Strafen mehr geahndet als verhütet - ausstürben, wenn das Geld erwürgt wäre?“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt: „Nichts wird gut und vollkommen sein, ehe die Menschen selbst gut und vollkommen geworden sind.“
Mosala, Bernadette: „Wenn Männer unterdrückt werden, ist es eine Tragödie. Wenn Frauen unterdrückt werden, ist es Tradition.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Ich habe das Bedürfnis, einen Aufruf an die gesamte Menschheit, an alle Brüder und Schwestern zu verfassen und sie aufzufordern, die Dinge in ihre eigenen Hände zu nehmen; denn das Volk ist der Wahrheit näher als seine Regierungen.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „In der Nacht hat der Mensch nur ein Nachthemd an, und darunter kommt gleich der Charakter.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Eine Gegenwart, die die Vergangenheit nicht verdaut hat, ist für die Zukunft nicht zu brauchen.“
Naevius, Gnaeus (265-201 v. Chr.) römischer Dramatiker und Epiker: „Male parta male dilabuntur. - Unrecht Gut gedeiht nicht.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Als Kain den Abel erschlug, begann die Geschichte der Menschheit.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Der Deutsche ist am sympathischsten mit siebzehn, der Engländer mit dreißig, der Franzose mit sechzig Jahren.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Die Kinder haben mehr für die Entwicklung der Moral getan als alle Prediger zusammen.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Was gerecht ist, erkennt nur das Herz.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Wer die Uniform erfunden hat, wollte keine Gesichter mehr sehen.“
Niemöller, Martin (1892-1984), evangelischer Theologe: „Als sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme hätte erheben können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse 8, 244: „Als ein Volk der ungeheuerlichsten Mischung und Zusammenführung von Rassen, vielleicht sogar mit einem Übergewicht des vorarischen Elementes, als >Volk der Mitte< in jedem Verstande, sind die Deutschen unfassbarer, umfänglicher, widerspruchsvoller, unbekannter, unberechenbarer, überraschender, selbst erschrecklicher, als es andere Völker selbst sind: Sie entschlüpfen der Definition.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, I. 531: „Wer davon lebt, einen Feind zu bekämpfen, hat ein Interesse daran, daß er am Leben bleibt.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Anfang 1871: „Der Staat, von schmählicher Geburt, für die meisten Wesen eine fortwährend fließende Quelle der Mühsal, in häufig wiederkommenden Perioden die fressende Fackel des Menschengeschlechts - und dennoch ein Klang, bei dem wir uns vergessen, ein Schlachtruf, der zu zahllosen wahrhaft heroischen Taten begeistert hat, vielleicht der höchste ehrwürdigste Gegenstand für die blinde und egoistische Masse, die auch nur in den ungeheuren Momenten des Staatslebens den befremdlichen Ausdruck von Größe auf ihrem Gesichte hat!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Mai-Juni 1883: „Cultur ist nur ein dünnes Apfelhäutchen über einem glühenden Chaos.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Sommer-Herbst 1882: „Unter friedlichen Umständen fällt der kriegerische Mensch über sich selber her - in Ermangelung von anderen Feinden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: „Fröhliche Wissenschaft“: „Der Fanatismus ist die einzige >Willensstärke<, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Das Werk aller Erziehung ist, bewußte Tätigkeiten in mehr oder weniger unbewußte umzubilden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Feminismus ist nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des missratenen Weibes gegen das wohlgeratene.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die Empörung über das Unglück des anderen ist der männliche Bruder des Mitleidens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Toleranz ist ein Beweis des Mißtrauens gegen sein eigenes Ideal.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wen nennst du schlecht? Den, der immer beschämen will.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Das Individuum, als solches, steht seiner Natur nach unter dem Zufall. In der vollkommenen Demokratie steh ich unter sehr vielen, in repräsentativer Demokratie unter Wenigern, in der Monarchie unter Einem willkürlichen Schicksale.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Wären die Menschen schon das, was sie sein sollten und werden können - so würden alle Regierungsformen einerlei sein - die Menschheit würde überall einerlei regiert, überall nach den ursprünglichen Gesetzen der Menschheit.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Moralität des Weibes ist im Gefühl wie die des Mannes in der Vernunft begründet.“
NT, Lukas 16, 10: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“
NT, Matthäus 7, 16: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Erfolgreich sind wir nur, wo wir nützen, nicht wo wir ausnützen.“
Orth, Elisabeth (1921-1976), deutsche Politikerin: „Lasst die Träumer Sehnsucht haben und die Realisten Angst - vielleicht erhält uns die Mischung am Leben.“
Osborn, John James (1929-1994), britischer Dramatiker: „Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“
Ossietzky, Carl von (1889-1938), deutscher Schriftsteller, Journalist, Pazifist, Herausgeber der Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘, 1935 Friedensnobelpreis: „Einmal wird die Zeit von uns Rechenschaft fordern, was wir all die Jahre getan haben.“
Overbeck, Franz Camille (1837-1905), Kirchenhistoriker, Professor für evangelische Theologie, Freund und Briefpartner Nietzsches, in: Trost für mancherlei Tränen: „Lasst uns besser werden! Gleich wird’s besser sein.“
Pannwitz, Rudolf (1881-1969), deutscher Schriftsteller und Philosoph, in: Kulturphilosophische Schriften: „Das Recht ist die Form der Macht. Es begrenzt die Macht wie die Form ihren Inhalt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken 257: „Die Gerechtigkeit ist ohnmächtig ohne die Macht; die Macht ist tyrannisch ohne die Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit erfährt viel Widerspruch, wenn sie keine Macht hat, weil es immer böse Menschen gibt; die Macht wird angeklagt, wenn sie nicht gerecht ist. Man muß also die Gerechtigkeit und die Macht vereinigen, und dazu muß man bewirken, daß das mächtig sei, was gerecht ist, oder daß gerecht sei, was mächtig ist.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da man nicht erreichen kann, dass man gewaltsam der Gerechtigkeit gehorchen muss, hat man erreicht, dass es gerecht ist, der Gewalt zu gehorchen. Da man der Gerechtigkeit nicht Gewalt verleihen kann, hat man die Gewalt gerechtfertigt, damit Gerechtigkeit und Gewalt vereint sind und Frieden herrscht, der das höchste Gut ist.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der eigentliche Sinn des Reichtums ist, freigiebig davon zu spenden.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Mensch ist nur ein Rohr, das schwächste der Natur, aber ein denkendes Rohr ... Unsere ganze Würde beruht auf dem Denken. Bemühen wir uns also gut zu denken: Das ist das Prinzip der Sittlichkeit.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es gibt Größe, die auf menschlicher Konvention beruht, und natürliche Größe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Falsche Bescheidenheit ist ebenfalls Hochmut.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wie die Mode das Vergnügen bestimmt, so bestimmt sie auch das Recht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wieviel jemand auf Erden auch besitzen mag, welcher Gesundheit und wahrhafter Annehmlichkeiten er sich auch erfreuen mag, er ist nicht zufrieden, wenn er bei den Menschen keine Achtung genießt. Dies geht soweit, dass selbst diejenigen, welche den Menschen am meisten verachten und ihn den Tieren gleichsetzen, doch noch von ihm bewundert sein wollen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Fragmente: „Der Tyrann fällt den Geist früher als den Körper an. Ich meine, er versucht seine Sklaven vorher dumm zu machen, ehe er sie elend macht, weil er weiß, dass Leute, die einen Kopf haben, ihre Hände damit regieren und sie gegen den Tyrannen aufheben.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Levana 3, 6: „Man soll in den ersten sechs Jahren keinem Kinde befehlen, etwas zu verschweigen, und wäre es eine Freude, die man einem geliebten Wesen heimlich zubereitet. Den offenen Himmel der kindlichen Offenherzigkeit darf nichts verschließen, nicht einmal die Morgenröte der Scham. An euren Geheimnissen werden sie sonst bald eigne verstecken lernen. Die Heldentugend der Verschwiegenheit fordert zu ihrer Übungszeit die Kraft der angreifenden Vernunft. Nur die Vernunft lehrt schweigen; das Herz lehrt reden.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Schätze sparen heißt Gegenwart opfern und verschwenden; dazu muntert aber nicht gefürchtete Zukunft auf, sondern gehoffte.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer Rügen und Strafen mit einem Gefühle austeilt, als bekomme er sie selber, der kann seiner Gerechtigkeit versichert sein.“
Perez, Schimon (*1923), israelischer Politiker, Staatspräsident, Friedensnobelpreis 1994: „Alle Mächtigen, die ich näher beobachtet habe, sind ungeduldig und intolerant geworden, haben eitel das Maß ihrer Möglichkeit überschätzt und Prinzipien sowie Freunde selbstherrlich aufgegeben.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters: „Ihr kennt kein Völkerrecht ohne ein Volksrecht und kein Volksrecht ohne ein Menschenrecht.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: „Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung im Menschengeschlecht“: „Der Grund der Unterwerfung ist Selbstsorge.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Der Mensch muß sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe.“
Pindar (Pindarus, 518-446 v. Chr.), griechischer Lyriker: „Der Brauch ist der Herrscher in allem.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Die verhängnisvolle Gabel IV: „Die Tugend großer Seelen ist Gerechtigkeit.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des Sokrates: „Eine Demokratie entsteht, denke ich, alsdann bekanntlich, wenn die Armeen nach gewonnenem Siege einen Teil der anderen Partei ermorden, einen Teil verbannen und dann die Übriggebliebenen gleichen Anteil an der Staatsverwaltung und den Staatsämtern nehmen lassen [...].“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Staat, VIII, 7: „Siehst du also irgendwo in einem Staat Bettler, so steht fest, daß sich dort auch Diebe, Beutelschneider, Tempelräuber und Meister in allen anderen Schandtaten versteckt halten.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller, Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, in: Gastmahl der sieben Weisen: „Ein Fürst ist am glücklichsten, wenn er es dahin bringt, dass die Untertanen nicht ihn, sondern für ihn fürchten.“
Popper, Karl (Sir Karl Raimund Popper, 1902-1994), österreichisch-britischer Sozial- und Geschichtsphilosoph, begründete den kritischen Rationalismus: „Der Vorzug der Demokratie ist, dass ihre Fehler korrigierbar sind, dass Fortschritt über Fehlschritte möglich ist.“
Pritchard, Tom: „Angst ist die Dunkelkammer, in der Negative entwickelt werden.“
Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865), französischer Ökonom, Sozialist, Soziologe, Vertreter des ‚solidarischen Anarchismus‘, vielzitiert von ihm auch: „Eigentum ist Diebstahl“: „Kommunismus: Ausbeutung der Starken durch die Schwachen.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller, in: Sprung über den Schatten: „Wie die Partei sich am besten zu nützen vermöchte? Sie nütze selbstlos dem Staat, und sie ist unentbehrlich dem Volk.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller: „Besser als >Machet die Erde euch untertan!< stünde geschrieben: >Gäste in Meinem Haus seid ihr. Benehmt euch danach!<“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht, in seinen Essays: „Ein guter Jurist kann nur der werden, der mit einem schlechten Gewissen Jurist ist.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht: „Das Unrecht ist um so viel älter als das Recht, wie der Angriff älter ist als die Verteidigung. Und wie jeder Verteidigung durch den Angriff, so wird dem Recht durch das Unrecht die Weise seines Verhaltens unentrinnbar vorgeschrieben.“
Raimund, Ferdinand (Ferdinand Jakob Raimann, 1790-1836), österreichischer Schauspieler und Dramatiker, in: Verschwender: „Einem Menschen, dem ich Dank schuldig bin, der kann mir gar nicht fremd werden.“
Ranke, Franz Leopold von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates, Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Zwischen Gelingen und Mißlingen, in Streit, Anstrengung und Sieg bildet sich der Charakter.“
Ransmayr, Christoph (*1954), österreichischer Schriftsteller, in einem ND-Interview: „Wer in der Barbarei nicht glänzen will, arbeitet vielleicht nicht an der Rettung, aber doch an einer leichten, einer nur federleichten Verbesserung der Welt.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Den Tadel der Menschen nahm ich solange gern an, bis ich einmal darauf achtete, wen sie loben.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „In Deutschland entscheiden über einen Menschen nicht Vorzüge, sondern die Einwände. ‚Einwandfrei‘ muss der Mensch sein und seine Sache ‚tadellos‘ machen. - Einwandfrei ist aber nur die klare runde, tadellose Null.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Das Bedürfnis zeuget die Gewohnheit und die Gewohnheit zeuget das Gesetz.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Der hat die Macht, an den die Menge glaubt.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Die Kunst erfreut, es nützt die Wissenschaft./ Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude,/ wo eine Freude die nicht nützlich ist?“
Reed, John (John Silas Reed, 1887-1920), US-amerikanischer Journalist und 1919 Begründer und Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei der USA: „Friede ist die Achtung vor dem Recht des anderen.“
Remarque, Erich Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.“
Renn, Ludwig (Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, 1889-1979), deutscher kommunistischer Schriftsteller und Spanienkämpfer: „Ein Kompromiss ist die Kunst, einen  Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.“
Richter, Horst-Eberhard (1923-2011), deutscher Psychoanalytiker, Psychosomatiker, Sozialphilosoph und Autor: „Wer Angst hat, denkt nicht, wer Angst hat, lernt nicht.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Revolution hieße für mich ein einfaches reines Ins-Recht-Setzen des Menschen und seiner gern gewollten und gekonnten Arbeit. Jedes Programm, das nicht dieses Ziel sich ans Ende setzt, scheint mir ebenso aussichtslos, wie irgendeins der vorigen Regierungen und Herrschaften.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Ein geringes Maß von Ehrlichkeit und öffentlicher Moral leuchtet noch in dieser Welt. Ein Schuft wagt noch nicht, als solcher gelten zu wollen. Er nennt einen anderen so. Alles wäre verloren, wagte er laut zu sagen: Ich bin ein Schuft.“
Robert, Spaemann (*1927), deutscher Philosoph: „Alles Humane ist, wie jede Struktur des Lebendigen, dem universalen Trend abgerungen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Es ist mit der Dankbarkeit wie mit der Redlichkeit der Kaufleute: Sie hält den Handel aufrecht. Wir bezahlen nicht, weil es gerecht ist, unsere Schulden zu bezahlen, sondern um leichter wieder Leute zu finden, die uns borgen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Man sollte einen Menschen nicht nach seinen Vorzügen beurteilen, sondern nach dem Gebrauch, den er davon macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Was Edelmut scheint, ist oft nur verkleidete Ehrsucht, die kleine Vorteile verachtet, um großen nachzugehen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Absicht, niemals zu täuschen, bringt uns in Gefahr, oft getäuscht zu werden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Tugenden verlieren sich im Eigennutz, wie die Ströme sich im Meer verlieren.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Die Menschen würden nicht lange in Gesellschaft leben, wenn sie nicht Betrüger und Betrogene zugleich wären.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem an anderen schätzt.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Um in der Gesellschaft etwas zu gelten, setzt man alles daran, so zu tun, als gelte man dort schon etwas.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), politisch aktiver Adliger, französischer Moralist und Aphoristiker: „Eigennutz macht die einen blind, die anderen sehend.“
Rolland, Romain (1866-1944), französischer Schriftsteller, Musikkritiker, Biograf und Pazifist, 1915 Nobelpreis für Literatur: „Das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke des Bösen, sondern die Schwäche des Guten.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Heimgärtners Tagebuch: „Die vielen Wohltaten sind ein Zeichen des bösen Gewissens. Wenn die Leute einander nicht so viel Böses antäten, brauchten sie einander nicht so viel Gutes zu tun.“
Rothschild, Lionel Nathan (Baron Lionel de Rothschild, 1808-1879), britischer Bankier und Politiker, in einem Brief an US-Senatoren 1863: „Die Wenigen, die das System verstehen, werden so sehr an seinen Profiten interessiert und so abhängig von der Gunst des Systems sein, dass aus deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, mental unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu mutmaßen, dass das System ihren Interessen feindlich ist.“
Rougemont, Denis de (1906-1985), Schweizer politischer Philosoph und Vorkämpfer der europäischen Integration, 1950-1985 Gründer und Präsident des europäischen Kulturzentrums in Genf: „Es gibt gewisse Grunderscheinungen, die spezifisch europäischen Charakter tragen: Die systematische und kritische Auflehnung gegen alle Gesetze eines sakrosankten [vermeintlich: ‚hochheiligen, unverletzlichen‘] Kollektivs; den Begriff des Individuums, der Persönlichkeit, der persönlichen Berufung im Gegensatz zu allen irrationalen Riten und Gebräuchen und zu guter Letzt die Überzeugung, daß in der Mannigfaltigkeit der Sprache, der Parteien, der Nationen und selbst der Religionen die Grundvoraussetzung jedes schöpferischen und erfinderischen Geistes enthalten sei.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emile 4: „Läge im Herzen des Menschen nichts Moralisches, woher käme ihm die begeisterte Bewunderung heldenhafter Taten, die liebende Hinwendung zu den großen Seelen, der Enthusiasmus für die Tugend?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Émile 1: „Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen den Verfall der Sitten.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Edel denken ist sehr schwer, wenn man nur denkt, um Brot zu gewinnen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag: „>Finde eine Form des Zusammenschlusses, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes einzelnen Mitgliedes verteidigt und schützt und durch die doch jeder, indem er sich mit allen vereinigt, nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor.< Das ist das grundlegende Problem, dessen Lösung der Gesellschaftsvertrag darstellt.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag: „Nimmt man den Begriff in der ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung, dass die Mehrzahl regiert und die Minderzahl regiert wird.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder Über die Erziehung: „Die Schwäche des Menschen macht ihn gesellig; die Leiden, die uns allen gemeinsam sind, ziehen uns zum Menschengeschlechte hin. Wir würden demselben nichts schulden, wenn wir nicht Menschen wären. Jede Anhänglichkeit ist ein Zeichen der eigenen Unzulänglichkeit. Bedürfte niemand der anderen, so würde auch niemand daran denken, sich ihnen anzuschließen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Der Erste, welcher ein Stück Landes umzäunte, sich in den Sinn kommen ließ zu sagen: dieses ist mein, und einfältige Leute antraf, die es ihm glaubten, der war der wahre Stifter der bürgerlichen Gesellschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Um anderen gegenüber gerecht sein zu können, muss man sich selbst gegenüber ehrlich sein.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Wollen wir im Frieden leben, muss der Friede aus uns selber kommen.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Moral dient oft als Mantel, um die eigenen Schwächen zu verhüllen, statt dazu, andere vor der Kälte zu schützen.“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Ein guter Lehrer macht mit Beispielen Schule.“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Freut euch des Gebens!“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Ordnung soll nicht herrschen, sondern dienen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht!“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950, in: unpopuläre Betrachtungen: „Ein Demokrat braucht nicht zu glauben, daß eine Mehrheit immer eine weise Entscheidung treffen wird. Woran er glauben soll, ist die Notwendigkeit, daß der Mehrheitsbeschluß, ob klug oder unklug, angenommen werden muß, bis die Mehrheit einen anderen Beschluß faßt.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten voller Zweifel.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Keine durch Furcht veranlasste Einrichtung kann auf die Dauer leben. Hoffnung, nicht Furcht, ist das schöpferische Prinzip in menschlichen Dingen.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Zynismus ist das Ergebnis einer Verbindung von Bequemlichkeit mit Machtlosigkeit.“
Röck, Friedrich: „Frei ist nicht, wer tun kann, was er will, sondern wer werden kann, was er soll.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 1: „Die Demut ehre du, und zu der Demut Ehren/ sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland, Gewahrter Anstand: „Und wo ein Weiser streitet und ein Tor,/ schiebt jener leis auch einen Riegel vor./ Doch wo zwei Toren miteinander zanken,/ da tobt der Kampf, und niemand setzt ihm Schranken.“
Sachs, Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin, Nobelpreis für Literatur 1966: „Viel Unglück und Unverbesserlichkeit komme daher, daß Menschen lieber glücklich sein wollen als gut.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und Bestsellerautorin: „Niemand kann allein die Welt verändern. Aber jeder von uns muss auf seine Weise ungebärdig sein; keiner darf sich fügen.“
SAID (*1947), deutsch-iranischer Schriftsteller und Dichter; er sagte sinngemäß in den Sternstunden Philosophie vom Juli 2012: „Meine schönste und wichtigste Erinnerung an meine Kindheit im Iran war die Langsamkeit. Durch das Tempo heute, durch die zunehmende Geschwindigkeit, mit der die Menschen heute leben, in der sie denken und handeln, durch die fehlende Langsamkeit ist für mich etwas Entscheidendes verloren gegangen: die Betrachtung - ein Wort, das heute nicht mehr gebraucht und verstanden wird. Das Tempo ist für mich das Entscheidende, und das Tempo hat Wesentliches verschlungen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Eine auf den Profit beruhende Industrie ist bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für die Menschen hervorzubringen.“
Sanskrit, aus dem Sanskrit: „Unter all den Räuschen ist der Herrschaftsrausch der schlimmste. Wer vom Herrschaftsrausch befallen ist, erwacht nicht vor seinem Sturze.“
Scheel, Mildred (geb. Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen. Es sind die vielen Taten der Einzelnen.“
Scheel, Mildred (geb. Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Kultur ist kein Privileg für wenige, sondern ein Angebot für alle.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus: „Die Vernunft ist das Prinzip der allgemeinen Gleichheit, der Verstand ist das Prinzip der Ungleichheit unter den Menschen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Räuber V, 2, Franz Moor: „O über mich Narren, der ich wähnte, die Welt durch Gräuel zu verschönern und die Gesetze durch Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten! Ich nannte es Rache und Recht! Ich maßte mich an, o Vorsicht, die Scharten deines Schwerts auszuwetzen und deine Parteilichkeit gut zu machen - aber - o eitle Kinderei - da steh’ ich am Rand eines entsetzlichen Lebens und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, dass zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten würden. Gnade - Gnade dem Knaben, der dir vorgreifen wollte - dein allein ist die Rache!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua III, 1, Verrina: „Es gibt Taten, die sich keinem Menschenurteil mehr unterwerfen -/ - nur den Himmel zum Schiedsmann erkennen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod I, 4, Wallenstein: „Sei im Besitze und du wohnst im Recht, / und heilig wird’s die Menge dir bewahren.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 2, Gordon: „Denn um sich greift der Mensch, nicht darf man ihn/ Der eignen Mäßigung vertraun. Ihn hält/ In Schranken nur das deutliche Gesetz/ Und der Gebräuche tiefgetretne Spur.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 3, Stauffacher: „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Demetrius I., Sapieha: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen! / Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? / Mehrheit ist der Unsinn. / Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. / Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? / Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? / Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt, / um Brot und Stiefel seine Stimm’ verkaufen. / Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. / Der Staat muß untergehn, früh oder spät, / wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod, Die Piccolomini II, 6, Illo: „Die hohe Flut ist’s, die das schwere Schiff, / vom Strande hebt – und jedem einzelnen / wächst das Gemüt im großen Strom der Menge.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Dem Nächsten muss man helfen. Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Es ist einmal so die Mode in der Welt, dass die Guten durch die Bösen schattiert werden und die Tugend im Kontrast mit dem Laster das lebendigste Kolorit erhält. Wer sich den Zweck vorgezeichnet hat, das Laster zu stürzen und Religion, Moral und bürgerliche Gesetze an ihren Feinden zu rächen, ein solcher muss das Laster in seiner nackten Abscheulichkeit enthüllen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph, in Wilhelm Tell: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, / wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Schlieffen, Alfred Graf von (1833-1913), preußischer Offizier, zuletzt Generalfeldmarschall: „Wer sich nach allen Seiten richtet, verliert die Richtung.“
Schmidt, Aurel, Schweizer Schriftsteller: „Wer die Spielregel aufstellt, gewinnt auch. Das ist der Sinn der Spielregel.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Jede Nation spottet über die andern, und alle haben recht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit V, 29: „Die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Kunst zu beleidigen, C. H. Beck Verlag, 2. Auflage, 2003, S. 31: „Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte, und mich schäme, ihr anzugehören.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung I, 3: „Was ist denn Bescheidenheit anderes als geheuchelte Demut, mittels welcher man in einer von niederträchtigem Neide strotzenden Welt für Vorzüge und Verdienste die Verzeihung derer erbetteln will, die keine haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Neue Paralipomena, 7: „Die Dummen sind meistens boshaft, und zwar aus dem Grunde, warum die Hässlichen und Ungestalteten es sind.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen die innere Ehre.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Es kann soweit kommen, dass manchem die Welt, von der ästhetischen Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Im Ganzen genommen, liegt [...] die Welt im Argen: die Wilden fressen einander und die Zahmen betrügen einander und das nennt man den Lauf der Welt. Was sind denn die Staaten, mit aller ihrer künstlichen, nach außen und nach innen gerichteten Maschinerie und ihren Gewaltmitteln anderes, als Vorkehrungen, der grenzenlosen Ungerechtigkeit der Menschen Schranken zu setzen?“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Kleinere Schriften: „Der Staat, dieses Meisterstück des sich selbst verstehenden, vernünftigen, aufsummierten Egoismus aller, hat den Schutz der Rechte eines jeden in die Hände einer Gewalt gegeben, welche, der Macht jedes Einzelnen unendlich überlegen, ihn zwingt, die Rechte alle andern zu achten. Da kann der grenzenlose Egoismus fast aller, die Bosheit vieler, die Grausamkeit mancher sich nicht hervortun: der Zwang hat alle gebändigt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Das Recht an sich selbst ist machtlos: von Natur herrscht die Gewalt. Diese nun zum Rechte hinüberzuziehn, sodass mittelst der Gewalt das Recht herrsche, dies ist das Problem der Staatskunst - und wohl ist es ein schweres.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Die Abrüstung der Geister muss der Abrüstung der Waffen vorausgehen.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Dass jeder in seiner Lage um wahres Menschentum ringt, davon hängt die Zukunft der Menschen ab.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Demokratie beginnt in der Familie.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so zu geben, wie wir sind. Unsere Natur ist Liebe. Nur wenn wir dem Verstand den Vorsitz geben, sieht es so aus, als wäre Kälte unsere Natur. Aber das können wir jederzeit wieder ändern: Wir lassen das Herz die Ziele formulieren, und geben dem Verstand die Verantwortung für die Umsetzung.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den Zorn, 2, 27: „Wer kann sagen, er habe sich gegen keines der Gesetze verfehlt? Und gesetzt, du könntest es? Was ist es doch für eine beschränkte Unschuld, vor dem Gesetze gut zu sein? Wie geht doch der Anfang der Pflichten so viel weiter als die Regel des Rechts! Wie vieles fordert die Frömmigkeit, die Menschenliebe, die Freigebigkeit, die Gerechtigkeit, die Treue, was alles auf den Tafeln der bürgerlichen Gesetze nicht steht!“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, inhaltlich etwa: ‚Die Absicht der Dinge ist entscheidend, nicht ihr Erfolg vor den Augen der Welt.‘
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Die Dekadenz der Freiheit kündigt sich damit an, daß sie so lüstern wird, sich auch ihren Feinden hinzugeben.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Einzig hoch und erhaben ist die sittliche Vollkommenheit, und nichts ist groß, wenn es nicht zugleich von Gelassenheit erfüllt ist.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Himmel hat uns die Erde verdorben.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Staat sollte vorzüglich nur für die Ärmeren sorgen, die Reichen sorgen leider nur zu sehr für sich selbst.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Es ist oft ein Glück für die Menschheit, dass die größeren Verbrecher die kleineren in Furcht halten. Wie dabei Vernunft und moralische Weltregierung bestehen, weiß ich freilich noch nicht zu entziffern.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Der Spaziergang nach Syrakus: „Wo keine Gerechtigkeit ist, ist keine Freiheit, und wo keine Freiheit ist, ist keine Gerechtigkeit.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter: „Misstrauen kommt nie zu früh, aber oft zu spät.“
Sewera, Michael: „Warum zählen wir unsere Erde nicht zu den Weltwundern?“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Romeo und Julia II, 3, Lorenzo: „In Laster wandelt sich selbst Tugend, falsch geübt,/ wie Ausführung auch wohl dem Laster Würde gibt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Der Kaufmann von Venedig V, 1, Portia: „Wie weit die kleine Kerze Schimmer wirft!/ So scheint die gute Tat in arger Welt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: König Lear, IV., 1, Gloster: „‘s ist Fluch der Zeit, daß Tolle Blinde führen.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Lady Macbeth I, 5: „Groß möchtest du sein./ Bist ohne Ehrgeiz nicht, doch fehlt die Bosheit,/ die ihn begleiten muss.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Othello III, 3, Jago: „Merk’ auf, o Welt!/ Aufrichtig sein und redlich bringt Gefahr.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Troilus und Cressida III, 3, Achilles: „Keinen Menschen gibt’s / der, weil er Mensch ist, irgend Ehre hat: / Er hat nur Ehre, jener Ehre halb, / die Zutat ist als Reichtum, Rang und Gunst.“
Shastri, Lal Bahadur (Devanagari Lalbahadur Sastri, 1904-1966), zweiter Premierminister des unabhängigen Indiens und wichtiger Beteiligter in dessen Unabhängigkeitskampf: „Es gibt kein besseres Vorzimmer zur Macht als die Zelle eines politischen Gefängnisses.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925, in: Major Barbara III, Undershaft: „Haß ist die Rache des Feiglings dafür, daß er eingeschüchtert ist.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an, der Unvernünftige versucht beharrlich, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom Unvernünftigen ab.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Die Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir verdienen.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Die Tugend besteht nicht im Verzicht auf das Laster, sondern darin, dass man es nicht begehrt.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Es ist frech, neugierig zu fragen, aber unmenschlich gleichgültig zu sein, als läge einem nichts daran.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit; aus diesem Grund fürchten sich die meisten Menschen vor der Freiheit!“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Wenn ein Mensch einen Tiger umbringen will, nennt er es Sport. Wenn ein Tiger ihn umbringen will, nennt der Mensch es Grausamkeit.“
Sieburg, Friedrich (1893-1964), deutscher Schriftsteller und Lyriker: „Es hat nie Privilegien gegeben, die nicht auf Kosten anderer genossen wurden.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer: „Der sittliche Mut ist es, der die höchste Stufe der Menschlichkeit kennzeichnet: Der Mut, die Wahrheit zu suchen und zu sagen. Der Mut, gerecht und rechtschaffen zu sein. Der Mut, der Versuchung zu widerstehen und seine Pflichten zu erfüllen.“
Sokrates (469-399 v. Chr.), griechischer Philosoph, der das abendländische Denken bestimmend mitprägte, hier zitiert nach Platon: „Es ist besser, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun.“
Solms-Wildenfels, Gisela Gräfin zu (Gisela Klementine Christophora Karola, 1891-1976): „Kämpfe, wenn einem Tier ein Leid geschieht, als ginge es um deinen Bruder.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph, in: Theologisch-politische Abhandlung: „Wären daher die Menschen von Natur so angewöhnt, dass sie nur das wahrhaft Vernünftige verlangten, so brauchte die Gesellschaft keine Gesetze, sondern es genügte die Unterweisung der Menschen in den moralischen Lehren, um freiwillig und von selbst das wahrhaft Nützliche zu tun. Allein die menschliche Natur ist ganz anders beschaffen; denn alle suchen zwar ihren Vorteil, aber nicht nach Vorschrift der gesunden Vernunft, sondern sie begehren in der Regel nur die Dinge im Antrieb von Lüsten und Affekten der Seele, ohne Rücksicht auf die Zukunft und andere Dinge; und sie entscheiden sich danach über den Nutzen. Deshalb kann keine Gesellschaft ohne oberste Gewalt und Macht und folglich nicht ohne Gesetze bestehen, welche die Begierden der Menschen und die zügellose Hast mäßigen und hemmen.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „In einem freien Staat muß jedem erlaubt sein, zu denken, was er will, und zu sagen, was er denkt. Ein Staat, dessen Friede von der Feigheit der Untertanen abhängt, die nämlich gleichsam wie das Vieh geleitet werden, um an Untätigkeit sich zu gewöhnen, hieße richtiger Stall als Staat.“
Spitteler, Carl Friedrich Georg (Pseudonym: Carl Felix Tandem, 1845-1924), Schweizer Schriftsteller, Kritiker, Dichter, Essayist, Literaturnobelpreis 1919: „In der Tat lässt sich die ganze Weisheit der Weltgeschichte in einem einzigen Satz zusammenfassen: Jeder Staat raubt, soviel er kann. Punktum. Mit Verdauungspausen und Ohnmachtsanfällen, welche man Frieden nennt.“
Spranger, Eduard (Franz Ernst Eduard Schönenbeck, 1882-1963), deutscher Philosoph, Pädagoge, Psychologe, vgl.: „Dritter Humanismus“: „Alle Erziehung ist nur Handreichung zur Selbsterziehung.“
Sprichwort: Ein Mensch ohne Bildung ist ein Spiegel ohne Politur.
Sprichwort: „Mitleid sieht die Not, nicht die Ursache.“
Sprichwort: „Tout comprendre c’est tout pardonner: Alles verstehen, heißt alles verzeihen.“
Sprichwort aus der Slowakei: „Wer in Frieden zu leben wünscht, muss Feuer in der einen und Wasser in der anderen Hand tragen.“
Sprüche Salomos, 26, 28: „Ein Heuchelmaul richtet Verderben an.“
Steffensky, Fulbert (*1933), deutscher Theologe, Religionspädagoge, Erziehungswissenschaftler, in seinem Vortrag: Die Angst, keinen Namen zu haben: „Ob ein Volk eine Einheit und ein Bewusstsein mit sich selbst hat, eine Identität, zeigt sich daran, wie es mit seinen Schwächsten umgeht.“
Steinbeck, John Ernst (1902-1968), einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts, zeitweilig auch als Journalist tätig, Nobelpreis für Literatur 1962: „Eine selbstbewusste Gesellschaft kann viele Narren ertragen.“
Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (1861-1925), österreichischer Publizist und Esoteriker, Begründer der Anthroposophie, in: Kunst der Erziehung, Kunst des Lebens (in veränderter Reihenfolge): „... Denn es muss für das Volksschulalter und noch lange über das Volksschulalter hinaus (...) der ganze Unterricht durchfeuert und durchglüht sein vom künstlerischen Element. ... Seele muss die Erziehung haben! ... Nicht die Pädagogik, die den Lehrer nur gescheit macht, ist die richtige, wohl aber diejenige, die den Lehrer innerlich regsam macht, ihn mit seelischem Lebensblut erfüllt ... Richtige Menschenkenntnis macht den Menschen zum Erzieher. ... Das >Kind<, das wir in uns haben, ist für den Menschen das Allerwichtigste. ... Hineinpfropfen können wir nichts in den Menschen durch Unterricht und Erziehung. Das gibt es gar nicht. Aber wir können dasjenige tun, wodurch der Mensch wirklich dazu kommt, als Heranwachsender die Anlagen, die in ihm sind, selber hervorzuholen. Das können wir. ... Die pädagogische Aufgabe besteht darin, dass wir die Kinder nicht nur zu dem Grad der Gescheitheit bringen, den wir selber haben, sondern zu dem, der in ihnen veranlagt ist. ... Nur wenn das Kind unser Erzieher wird, indem es Botschaften aus der geistigen Welt herunterbringt, wird sich das Kind auch bereitfinden, die Botschaften, die wir ihm aus dem Erdenleben entgegenbringen, entgegenzunehmen. ... Es steckt ja im Kind drinnen schon immer ein Gescheiterer als der Lehrer! ... Haben wir denn überhaupt eine Empfindung dafür, wenn wir einem Menschen gegenübertreten, was uns dieser Mensch sein kann? ... Denn in Wahrheit nimmt der Erzieher, wenn er nur ein ganzer Mensch ist, vom Kind ebenso viel für sich, als er dem Kinde gibt.“
Stirner, Max (eigentlich: Johann CasparSchmidt, 1806-1856), deutscher Philosoph und Journalist, in: der Einzige und sein Eigentum 2, 2: „Was die Religion den ‚Sünder‘ nennt, das nennt die Humanität den ‚Egoisten‘.“
Stirner, Max (eigentlich: Johann Caspar Schmidt, 1806-1856), deutscher Philosoph und Journalist, in: Der Einzige und sein Eigentum: „Ein Staat ist vorhanden auch ohne mein Zutun: ich werde in ihm geboren, erzogen, auf ihn verpflichtet und muss ihm ‚huldigen‘. Er nimmt mich auf in seine ‚Huld‘, und ich lebe von seiner ‚Gnade‘. So begründet das selbstständige Bestehen des Staates meine Unselbstständigkeit, seine ‚Naturwüchsigkeit‘, sein Organismus, fordert, dass meine Natur nicht frei wachse, sondern für ihn zugeschnitten werde. Damit er naturwüchsig sich entfalten könne, legt er an mich die Schere der ‚Kultur‘; er gibt mir eine ihm, nicht mir, angemessene Erziehung und Bildung, und lehrt mich z. B. die Gesetze respektieren, der Verletzung des Staatseigentums (d. h. Privateigentums) mich enthalten, eine Hoheit, göttliche und irdische, verehren usw., kurz, er lehrt mich - unsträflich sein, indem ich meine Eigenheit der ‚Heiligkeit‘ (heilig ist alles mögliche, z. B. Eigentum, Leben der andern usw.) ‚opfere‘. Darin besteht die Art der Kultur und Bildung, welche mir der Staat zu geben vermag: er erzieht mich zu einem ‚brauchbaren Werkzeug‘, einem ‚brauchbaren Gliede der Gesellschaft‘.“
Storm, Hans Theodor Woldsen (1817-1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker, Jurist, Vertreter des deutschen Realismus, in seinen Briefen: „Was mich hauptsächlich beherrscht [...], das ist der Ekel, einer Gesellschaft von Kreaturen anzugehören, die außer den übrigen ihnen von der Natur auferlegten Funktionen des Futtersuchens, der Fortpflanzung etc. auch die mit elementarischer Stumpfheit befolgt, sich von Zeit zu Zeit gegenseitig zu vertilgen.“
Stresemann, Gustav (1878-1929), Staatsmann der Weimarer Republik, 1923 Reichskanzler, Friedensnobelpreis 1926: „Es gibt ein unfehlbares Rezept, eine Sache gerecht unter zwei Menschen aufzuteilen: Einer von ihnen darf die Portionen bestimmen, und der andere hat die Wahl.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in: Aphorismen 49: „Die Selbstliebe mancher Menschen macht sie geneigt, anderen Freude zu bereiten. Die Selbstliebe anderer Menschen wieder beschränkt sich völlig darauf, sich selbst Freude zu bereiten. Dies macht den großen Unterschied zwischen Tugend uns Laster.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind überliefert: „Wer altes Unrecht hinnimmt, lädt zu neuem ein.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph, Publizist, Journalist, in: Das sogenannte Gute, 16: „Dies ist der Sinn der Ideologiebildung: Den Menschen Taten schmackhaft zu machen, die sich gegen ihre Wünsche und Interessen richten.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph, Publizist, Journalist, in: Das sogenannte Gute, 17: „Es gibt den Revolutionär, den Söldner und Abenteurer, der vor privaten Lebensproblemen in ein Kollektiv, in den Dienst einer Institution oder Idee flieht. Er ist damit den Schwierigkeiten eines Lebens mit einer Familie, den Anforderungen eines Berufes und selbstständiger alltäglicher Entscheidungen enthoben.“
Söhler, Karl-Heinz: „Einen Satz trag’ in den Ohren: Wer sich aufregt, hat verloren.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Die Stärke der Waffen zeigt die Schwäche der Menschen.“
Talleyrand-Périgord, Charles-Maurice de (1754-1838), französischer Staatsmann und Diplomat zurzeit der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und auf dem Wiener Kongreß: „Unwandelbarkeit in der Politik ist nur ein anderer Ausdruck für Mangel an Verstand.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff, 1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur: „Das Militär ist eine Pflanze, die man sorgfältig pflegen muß, damit sie keine Früchte trägt.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff, 1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur: „Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden.“
Terenz (Publius Terentius Afer, zwischen 195-184 bis 159-158 v. Chr.), einer der berühmtesten Komödiendichter der römischen Antike und Archaik: „Viele ungerechte und böse Dinge werden aus Gewohnheit getan.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Ich möchte nicht das Auge eines Tieres sehen, wenn es die Lüge des Menschen begreift.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Wer gerne tadelt, hat seinen Spiegel zerbrochen.“
Thomas Joseph Dunning, Journalist beim ‚Quarterly Reviewer‘, um 1867: „Das Kapital flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.“ (Dieses Zitat überträgt Karl Marx in sein Werk „Das Kapital“; vgl. Bd. I, S. 801, Dietz-Verlag Berlin, 1961.)
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik: „Edel nenn’ ich den, der auch im Recht den Eifer zügeln kann.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Man könnte die Unterordnung eines ganzen Volkes unter wenige Leute noch rechtfertigen, wenn die Regierenden die besten Menschen wären. Aber das ist nicht der Fall und kann es nie sein, denn es herrschen meist die schlechtesten, unbedeutendsten, grausamsten, sittenlosesten und besonders die verlogensten Menschen. Und das dem so ist, ist kein Zufall.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationalschriftsteller: „Die einzig wahre Revolution besteht darin, die Bürde des Volkes zu teilen.“
Truman, Harry S. (1884-1972), US-amerikanischer Politiker, von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten: „Ein Staatsmann ist ein Politiker, der seit zehn oder fünfzehn Jahren tot ist.“
Truman, Harry S. (1884-1972), US-amerikanischer Politiker, von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten: „Experten sind Leute, die, damit sie Experten bleiben, sich weigern, etwas hinzuzulernen.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Deutsches Tempo, in: Unart der Richter, 1929: „Eine der unangenehmsten Peinlichkeiten in deutschen Gerichtssälen ist die Überheblichkeit der Vorsitzenden im Ton den Angeklagten gegenüber. Diese Sechser-Ironie, verübt an Wehrlosen, diese banalen Belehrungen, diese Flut von provozierenden, beleidigenden und höhnischen Trivialitäten ist unerträglich.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Deutsches Tempo: „Die Erde ist ein Planet, der kaputt ist; das Ding ist in ewiger Reparatur.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Republik wider Willen: „Der Staat, so, wie er heute ist, soll sich überhaupt nicht um uns kümmern. Er soll uns zufriedenlassen, seine Straßen beleuchten, die Gefängnisse reformieren und, wenn er ein Übriges tun will, die Aborte der Deutschen Reichsbahn in einen menschlichen Zustand versetzen. Das sind seine Kulturaufgaben. Um den Rest kümmere er sich gar nicht. Es geht ja doch schief.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Wenn alle schweigen und einer spricht, das ist deine Chance: Missbrauche sie.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Es ist besser, Ehrungen zu verdienen und nicht geehrt zu sein, als geehrt zu sein und es nicht zu verdienen.“
Türkisches Sprichwort: „Eine Stunde Gerechtigkeit geübt, gilt mehr als 70 Jahre Gebet.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin, Literaturnobelpreis 1928: „Die Verantwortung wird nicht geringer dadurch, dass dieser oder jener auch etwas tun könnte.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin, Literaturnobelpreis 1928: „Wer fühlt, dass er die Pflicht hat, etwas zu tun, muss dieser Pflicht nachkommen.“
Ustinov, Peter (Sir Peter Alexander Baron von Ustinov, 1921-2004), britischer Autor, Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur: „Erst dann wird etwas böse, wenn es nicht mehr komisch ist.“
Valéry, Paul (Ambroise Paul Toussaint JulesValéry, 1871-1945), französischer Lyriker, Philosoph und Essayist: „Politik ist die Kunst, die Leute daran zu hindern, sich um das zu kümmern, was sie angeht.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Alle Lächerlichkeiten der Menschen charakterisieren nur eine schlechte Eigenschaft, nämlich die Eitelkeit.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Strenge Moral vernichtet die Kraft des Geistes.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Wer auf einem Ball die Masken beobachtet hat, wie sie verliebt miteinander tanzen, einander an den Händen halten und sich im nächsten Augenblick ohne das geringste Bedauern auf Nimmerwiedersehen trennen, der kann sich eine Vorstellung vom Wesen der Welt machen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Menschlichkeit ist die höchste Tugend.“
Vergil (Publius Vergilius Maro, 70-19 v. Chr.), wichtigster Autor und Epiker der klassisch römischen Antike und der lateinischen Schullektüre, hier in seinem berühmtesten Werk, das zum römischen Nationalepos avancierte, die Aeneis VI, 854: „Parcere subiectis et debellare superbos. - Die Unterworfenen schonen und die Hochmütigen züchtigen.“
Vesper, Will (1882-1962), deutscher Schriftsteller und Literaturkritiker, in: Rufe in die Zeit: „Der Redliche muß immer einsam streiten, / darf trauen nur des eigenen Schwertes Streichen. / Dem Schuft läuft Beistand zu von allen Seiten. / Er findet aller Orten seinesgleichen.“
Vester, Frederic (1925-2003), deutscher Biochemiker, Kybernetiker, Krebs- und Stressforscher, Verkehrsphilosoph: „Je komplexer ein System ist, und damit ein höheres Ganzes darstellt, desto einfacher sind seine Regeln.“
VIII, Papst Bonifatius (Benedetto Caetani, ca. 1235-1303), bekleidete das Papstamt von 1294-1303: „Qui tacet, consentire videtur. - Wer schweigt, scheint zuzustimmen.“
Vischer, Friedrich Theodor (Pseudonyme: Philipp U. Schartenmayer, Deutobold Symbolizetti, Allegoriowitsch Mystifizinsky, 1807-1887), deutscher Literaturwissenschaftler, Theologe, Philologe, Philosoph, Schriftsteller, Politiker, in: Auch Einer I, 25: „Das Moralische versteht sich immer von selbst.“
Volksgut: „Ob ein Mensch / dein Vertrauen verdient, / kannst du nur herausfinden, / wenn du so mutig bist, / es ihm zu schenken.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Candid oder Die beste der Welten: „Die Menschen [...] müssen wohl die ursprünglich vollkommene Natur ein wenig verdorben haben; sie sind nicht als Wölfe geboren, sondern sind erst zu Wölfen geworden; Gott hat ihnen weder vierundzwanzigpfündige Kanonen noch Bajonette gegeben: sie haben Bajonette und Kanonen erst erfunden, um sich gegenseitig umzubringen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Philosophisches Wörterbuch: „In Wirklichkeit hat der Mensch überall auf der Erde die Natur eines Lammes. Warum also und auf welche Weise wird er so oft zum Wolf und zum Fuchs? Nun, er kommt weder gut noch böse zur Welt, aber die Erziehung, das gute oder schlechte Beispiel, die Staatsordnung, in die er hineingesetzt wird, kurz, die äußeren Umstände und Gelegenheiten bestimmen ihn zur Tugend oder zum Verbrecher.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Zadik oder die Bestimmung: „Besser, man riskiert, einen Schuldigen zu retten als einen Unschuldigen zu verurteilen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist wiederum ein Irrsinn für sich.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Je weniger Aberglaube, desto weniger Fanatismus und je weniger Fanatismus, desto weniger Unheil.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Man soll vor allem Mensch sein und dann erst Arzt.“
We, Lü Bu (auch: Lü Buwei, um 300 v. Ch.-235 v. Ch.), chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph, in seinem Werk: Frühling und Herbst des Lü Bu We, 2: „Je rauschender die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährlicher wird das Land, desto tiefer sinkt der Fürst.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos: „Ein Regent ohne besondere Geistesgaben, der zum Thron erzogen worden ist, ist besser als ein Volkssenat.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos III, 14: „Zum Erzieher muss man eigentlich geboren sein wie zum Künstler.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos IV, 24: „Der Geldsack bleibt dennoch, selbst im verjüngten Maßstabe, das Gewicht an der Weltenuhr, an der das Frauenzimmer nur die Unruhe ist.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Der Landwirt oder Bauer: „Ackerbau und Viehzucht sind die zwei Brüste, die den Staat sicherer säugen als die Gold- und Silberminen Perus.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Grabmal: „Deutsche opferten sich recht eigentlich für die Menschheit, gaben ihren Nationalcharakter preis, um Weltbürgerrollen zu spielen, und wurden - nichts!“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Rede in die zweiunddreißig Winde an Jünglinge und meine Zeit: „Von oben herab muss reformiert werden, wenn nicht von untern herauf revolutioniert werden soll.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos: „Der große Haufen bekümmert sich wenig um Moral: Der Glaube ist ihm bequemer.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos I, 28: „Viele halten die Unparteilichkeit ihres Herzens für die ihres Kopfes.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos IV, 8: „Wachsamkeit ist die Tugend des Lasters.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos IV, 10: „Das Ehrgefühl pflegt bei Kleinen oft schärfer zu sein als bei Großen: Weil sie immer fürchten, sie kämen zu kurz.“
Weber, Max (Maximilian Carl Emil Weber, 1864-1920), bedeutender deutscher Soziologe und Nationalökonom, klassischer Vordenker der Kulturwissenschaften und Sozialethik: „In diesem Land kann man keine Politik machen! Da sind ja selbst die Juden dumm!“
Weil, Simone Adolphine (1909-1943), französische Philosophin und Mystikerin jüdischer Abstammung, war um die Einheit von Politik und Religion bemüht: „Eine Beziehung entsteht nur dann, wenn das Danken sie herstellt.“
Weinhofer, Karl (*1942), ehemaliger SPD-Politiker: „Die Menschen sind grob in drei Kategorien einzuteilen: Die wenigen, die dafür sorgen, dass etwas geschieht, die vielen die zuschauen, wie etwas geschieht und die überwältigende Mehrheit, die keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht.“
Weisheit aus China: „Wenn Licht in der Seele ist, ist Schönheit im Menschen. Wenn Schönheit im Menschen ist, ist Harmonie im Haus. Wenn Harmonie im Haus ist, ist Ordnung in der Nation. Wenn Ordnung in der Nation ist, ist Frieden in der Welt.“
Weißmann, Karlheinz (*1959), deutscher Historiker, Gymnasiallehrer für Geschichte und evangelische Theologie: „Erst in der Stunde der Gefahr begreifen alle, daß man sich nur auf etwas stützen kann, das Widerstand leistet.“
Welan, Manfried (*1937), österreichischer Politik- und Rechtswissenschaftler, Schriftsteller: „Widersprechen und Widerstand muss man lernen, üben, trainieren.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Kybernetik, 1968, S. 51: „Die Antwort ist natürlich, daß wir eine Gesellschaft haben müssen, die auf menschliche Werte gegründet ist und nicht auf Kaufen und Verkaufen. Um diese Gesellschaft zu erreichen, brauchen wir eine Menge von Planungen und Kämpfen, die, wenn es zum besten verläuft, sich auf der Ebene von Ideen abspielt, und wenn nicht – wer weiß, wie?“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 311: „Wenn ich in das heutige Feudalsystem des Intellekts hineingeboren worden wäre, ich glaube, dann wäre nicht viel aus mir geworden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962: „ Wir können es uns nicht leisten, die Gehirne unseres Landes ebenso auszulaugen, wie wir unseren Boden ausgelaugt haben. Wir dürfen nicht Leibeigene sein, die in den Büchern unserer Unternehmer als Eigentum aufgeführt werden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mensch und Menschmaschine, 1972, S. 45: „In den volkswirtschaftlichen Theorien des freien Handels haben wir ihn [den Ausbeuter der Natur] gepriesen, als hätte er die Reichtümer geschaffen, die er gestohlen und vergeudet hat.“
Wiesel, Elie: „Es mag Zeiten geben, in denen wir zu machtlos sind, Ungerechtigkeiten vorzubeugen. Aber es darf nie eine Zeit geben, wo wir nicht protestieren.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Welt in Bewegung.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Wir leben im Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung; das Zeitalter, in dem die Menschen so fleißig sind, dass die vollkommen verdummen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Das Bildnis des Dorian Gray 6, Lord Wotton: „Gut sein heißt, mit sich selber im Einklang sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: Nach einem trefflichen Mittagessen ist man geneigt, allen zu verzeihen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Gewissen macht uns alle zu Egoisten.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Demokratie ist nichts anderes als das Niederknüppeln des Volkes durch das Volk für das Volk.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die übelsten Werke sind stets mit den erhabensten Vorsätzen begonnen worden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ein Zyniker ist ein Mensch, der von allem den Preis und von nichts den Wert kennt.“
Wilson, Thomas Woodrow (1856-1924), US-amerikanischer Politiker, 28. Präsident der USA, Friedensnobelpreisträger, in: Der Staat: „Direkt oder indirekt beruht die Autorität der Regierenden schließlich auf Gewalt.“
Wolff, Charlotte (1897-1986), jüdische deutsch-englischsprachige Schriftstellerin, Sexualwissenschaftlerin, Psychiaterin, veröffentlichte grundlegende Werke zur weiblichen Homosexualität: „Alle Dinge enden, wenn ihre Anfänge nicht intakt gehalten werden. Lasst uns nicht Blumen züchten, sondern Knospen.“
Wood, Edward Frederick Lindley (1881-1959), britischer konservativer Politiker: „Man sollte der Hoffnung die Flügel beschneiden, damit sie nie mehr fortfliege.“
Zschokke, Johann Heinrich Daniel (auch: Johann von Magdeburg oder: Johann Heinrich David Zschokke, 1771-1848), deutscher Schriftsteller und Pädagoge, liberaler Volksaufklärer, in: Selbstbiographie: „Es ist unendlich schöner, sich zehn mal betrügen zu lassen, als einmal den Glauben an die Menschheit zu verlieren.“
Zulehner, Paul Michael (*1939), österreichischer Theologe, katholischer Priester und Religionssoziologe: „Wenn man erkennt, man kann sich ändern, und tut es doch nicht, dann wird man schuldig.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in seinen Erinnerungen: „Am Tage, da ich meinen Pass verlor, entdeckte ich mit achtundfünfzig Jahren, dass man mit seiner Heimat mehr verliert als einen Fleck umgrenzter Erde.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller: „Keine sittliche Ordnung kann durch Gewalt erzwungen werden.“