Presseschau vom 06.07.2014
Schüsse im "befreiten" Slawjansk, Jubel für Volksmilizen in Donezk und Kiews Hass auf Igor Strelkow
Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, hinzu kommen Informationen von den Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“. Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot ( Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und andere ukrainische Quellen
in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja, KorrenspondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.
Vormittags:
RIA.de: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat in einem Telefongespräch mit den Außenministern Deutschlands und Frankreichs auf die Notwendigkeit verwiesen, die Durchkreuzung der Vereinbarungen über die schnellstmögliche Einberufung der Kontaktgruppe zur Ukraine nicht zuzulassen, wird auf der Facebook-Webseite des russischen Außenministeriums mitgeteilt.
Die Telefongespräche Lawrows mit Frank-Walter Steinmeier und Laurent Fabius fanden am 5. Juli statt.
„Bei den Gesprächen betonte die russische Seite die Notwendigkeit, die Durchkreuzung der Vereinbarungen des Berliner Treffens der Außenminister Russlands, Deutschlands, Frankreichs und der Ukraine vom 2. Juli über die schnellstmögliche Einberufung der Kontaktgruppe mit dem Ziel, zwischen Kiew und dem Südosten der Ukraine eine bedingungslose und stabile Feuereinstellung abzustimmen, nicht zuzulassen, heißt es in der Mitteilung des Außenamtes.
Es wird auch hervorgehoben, dass diese Aufgabe unter den Bedingungen der drastischen Zuspitzung der Situation im Ergebnis der Intensivierung der Truppenoperation der ukrainischen Behörden immer mehr an Aktualität gewinnt.
„Steinmeier und Fabius stimmten zu, dass die Kontaktgruppe dringend ihre Arbeit wiederaufnehmen muss, und erklärten sich bereit, ihre Möglichkeiten für den Beitrag zur Bestimmung eines allgemein annehmbaren Treffpunktes von Vertretern der ukrainischen Behörden und von Spitzenvertretern der Volkswehr unter Vermittlung Russlands und der OSZE zu nutzen“, heißt es in der Mitteilung
Novorossia.su: Die Nationalgarde bereitet Provokationen an der russischen Grenze vor. So sollen Diversanten, die wie Volksmilizen gekleidet sind, das Feuer auf verschiedene russische Dörfer in Grenznähe eröffnen, erklärte der Stab der LVR.
Novorossia.su: Die Nacht in Donezk verlief ruhig, ukrainische Militärs sind nicht in der Stadt. Die Volksmilizen bereiten die Verteidigung vor.
Dnr-news: Die Einwohner von Slawjansk, Kramatorsk und Nikolajewka werden auf ihre Nähe zur Volksmiliz überprüft. Der ukrainische Innenminister gab bekannt, dass jeder auf seine Hilfe für die Volksmilizen oder auf Teilnahme am Widerstand überprüft wird. Es gab erste Festnahmen. Die Angehörigen der städtischen Polizei werden ebenfalls genau auf ihre Loyalität gegenüber Kiew überprüft. Der gesamte Polizeikader von Slawjansk soll ausgewechselt werden.
Dnr-news: In der Nähe von Lugansk dauern die Kämpfe an. Die ukrainischen Militärs, die den Flughafen besetzt halten, schossen aus Minenwerfern und Maschinengewehren.
Rusvesna.su: In der Umgebung von Slawjansk kämpfen die in der Stadt verbliebenen Volksmilizen in Partisanengruppierungen weiter.
ITAR-TASS: Der ukrainische Geheimdienst berichtete über die Verhaftung von drei Ausländern in Odessa. Sie sollen angeblich die Antimaidanbewegung finanziert haben und stammen aus Russland und Belorussland.
Nachmittags:
Interfax: Der ehemalige Volksbürgermeister von Slawjansk Ponomarjow ist nach dem Ausbruch der Volksmilizen aus der Stadt, zu dem sie Ponomarjow und seine Familie mitgenommen hatten, in Donezk in die Freiheit entlassen worden. Er teilte mit, dass er in den Reihen der Milizen weiterkämpfen werde.
ITAR-TASS: Der Vorsitzende des Parlaments von Novorossia Oleg Zarjow teilte mit, dass die ukrainische Armee in Slawjansk des Nachts alle Polizisten verhaftet und aus der Stadt weggebracht habe. Außerdem seien alle jungen Männer zwischen 25 und 35 Jahren verhaftet worden, unabhängig, ob sie gekämpft haben oder nicht. Es finden Hausdurchsuchungen statt. Man sondere alle aus, die bei der Verpflegung von Verwundeten mitgeholfen haben.
Novorossia.su: In Slawjansk und Kramatorsk wird wieder mit Artillerie geschossen, berichten Einwohner. In verschiedenen Stadtbezirken seien Detonationen zu hören.
Novorossia.su: Die Volksmiliz der DVR hat heute die Höhe Saur-Mogila erfolgreich verteidigt. Dieser Punkt ist strategisch bedeutsam, da an ihr die Trasse Donezk – Lugansk –Russland vorbei führt.
Novorossia.su: Die ukrainische Armee begann heute den massiven Beschuss der Stadt Lugansk. Die Artillerie nimmt die gesamte Stadt ins Visier.
Abends:
RIA.de: Der Bürgermeister von Lugansk, Sergej Krawtschenko, hat die Einwohner gebeten, wegen der Zuspitzung der Situation in der Stadt ihre Häuser nicht zu verlassen, wie der Pressedienst des Stadtrates berichtet.
Seit Mittag wurde in Lugansk die Konfrontation zwischen der Volkswehr der sogenannten Lugansker Volksrepublik und der ukrainischen Armee wieder aufgenommen. Wie Augenzeugen berichten, sind in verschiedenen Stadtbezirken Schüsse zu vernehmen.
„Der Bürgermeister von Lugansk wandte sich an die Einwohner mit der Bitte, Ruhe zu bewahren, die Häuser nicht zu verlassen und ohne äußerste Notwendigkeit nicht durch die Stadt zu gehen“, so der Pressedienst des Stadtrates.
Interfax: Beim Beschuss von Lugansk starb ein Zivilist, vier Menschen wurden verletzt.
Interfax: Der Verteidigungsminister der Ukraine gab bekannt, dass die ukrainischen Militärs Donezk und Lugansk blockieren werden. Dies sei ein Schritt zur Entwaffnung der Terroristen.
ITAR-TASS: Der Innenminister der Ukraine Awakow teilte mit, dass die humanitären Korridore für die befreiten Städte nun offen seien. So benötigten die Menschen in Slawjansk dringend wieder das Lebensnotwendigste, Wasser, Strom, Mobilfunk etc.
Dnr-news: Der Kommandeur des Bataillons „Kiew-1“ erklärte die Jagd auf den Verteidigungsminister der vereinigten Republiken Igor Strelkow für eröffnet. Weiter sagte er, dass die Regierungstruppen in ein-zwei Wochen Donezk einnehmen werden.
Rusvesna.su: Die Einwohner von Donezk empfingen die Kämpfer von Slawjansk mit Jubel. Den Volksmilizionären wurde mit allem geholfen, was möglich war. „Unsere Jungs sind Prachtkerle!“, riefen die Donezker.
Timer.ua: In Odessa erschienen an verschiedenen Stellen Agitationsmaterial für Novorossia. Es wird angemerkt, dass schwere Strafen auf derartige Agitationen stehen. So droht einem Mann, der die Zeitung „Novorossia“ geschickt bekam, 3 Jahre Haft nach ukrainischem Gesetz.
KorrespondenT.net: Auch über Artjomowsk und Druschowka weht nun die ukrainische Flagge.