Presseschau vom 15.07.2014
Panzer und Artillerie für Novorossia, Lügendetektoren für Slawjansk und Flugverbot für ukrainische Armee aus Angst vor Abschüssen
Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, hinzu kommen Informationen von den Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“. Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot ( Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und andere ukrainische Quellen
in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.
Vormittags:
Interfax: Der ukrainische Innenminister erklärte, dass etwa 600 Polizisten aus dem Gebiet Donezk aus dem Dienst entlassen wurden, da sie ihren Eid gegenüber der Ukraine nicht erfüllt haben. Gegen einige hundert laufen Verfahren.
ITAR-TASS: Washington beschuldigt Russland auch weiterhin, die Volksmilizen im Donbass zu unterstützen.
RIA.de: Moskau lädt Militärattachés ins Grenzgebiet Rostow ein
Russlands Verteidigungsministerium hat Militärattachés aus 18 Ländern, darunter den USA und Deutschland, eingeladen, den Abschnitt der russisch-ukrainischen Grenze im südrussischen Gebiet Rostow zu besuchen, der von der Ukraine aus beschossen wurde.
„Wir haben Militärattachés aus 18 Ländern (USA, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Ukraine, China, Japan u.a), die in Moskau akkreditiert sind, angeboten, am 15. Juli den betreffenden Raum zu besuchen“, teilte der russische Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow Journalisten mit.
Die Ukraine „leugnet klare Beweise ab und macht alles nur Mögliche, um den Vorwurf eines Beschusses des russischen Territoriums von sich zu weisen“.
„Wir erachten die bevorstehende Maßnahme als eine weitere Geste des guten Willens der russischen Seite sowie als eine Bekräftigung unserer Linie auf Offenheit in Bezug auf militärische Aktivitäten“, betonte Antonow. Moskau wolle eines weiteres Mal versuchen, die Weltöffentlichkeit über die reale Lage im Raum der russisch-ukrainischen Grenze in Kenntnis zu setzen.
RIA.de: Ost-Ukraine: Luftwaffe trifft Wohnblock in Sneschnoje – Tote und Verletzte
Die ukrainische Luftwaffe hat am Dienstagmorgen die Stadt Sneschnoje im Osten des Gebietes Donezk angegriffen. Wie RIA Novosti von Ortseinwohnern erfuhr, wurde dabei ein Wohnblock getroffen.
„Gegen 06.30 Uhr früh haben wir Flugzeuge kommen gehört, die Raketen abgefeuert haben“, teilte einer von ihnen mit. „Getroffen wurde ein viergeschossiger Wohnblock.“

Im örtlichen Krankenhaus erfuhr RIA Novosti, dass es in der Stadt viele Verletzte und auch Tote gibt. „Eine genaue Zahl ist vorerst nicht bekannt, mit der Räumung der Trümmer wurde erst begonnen“, sagte einer der Ärzte. „Es war früh, die Menschen waren noch zu Hause.“
In der Stadt Sneschnoje im Osten des Gebietes Donezk sind beträchtliche Kräfte der Volkswehr konzentriert. In Vororten der Stadt wurden bereits blutige Kämpfe zwischen Milizen und der Armee geführt.
RIA.de: Wegen “Eidbruch“: Ukrainischer Innenminister entlässt rund 600 Donezker Polizisten
Der ukrainische Innenminister Arsen Awakow hat nach eigenen Angaben 585 Polizisten in Donezk entlassen, die den Treueschwur auf die Ukraine verletzt haben sollen.
„Heute ist die erste Etappe der Überprüfung der Eid- und Diensttreue der Donezker Polizei zur Ukraine abgeschlossen worden. (…) 585 überprüften Polizeimitarbeitern wurde gekündigt. Gegen die meisten von ihnen sollen entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet werden“, schrieb Awakow am Montag bei Facebook.
Weitere 242 Polizisten, die sich in Dauerurlaub befinden, sollen laut dem Innenminister zusätzlich überprüft werden. In der zweiten Etappe der Überprüfungsaktion sollen fünf eigens dafür gebildete Arbeitsgruppen einen Lügendetektor einsetzen.
Zuvor hatte der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk die Sicherheitsbehörden und das Justizministerium beauftragt, alle Abgeordneten sowie die Parteien und die gesellschaftlichen Vereinigungen in der Ukraine auf ihre Sympathie für die bewaffneten Anhänger der Eigenständigkeit der südöstlichen Regionen der Ukraine zu überprüfen. Zur selben Zeit teilte der stellvertretende Innenminister Sorjan Schkirjak mit, dass das Innenministerium und der Sicherheitsdienst der Ukraine die Beamten in den von den Militärs kontrollierten Städten der Ostukraine überprüfen. Denjenigen, die der Volkswehr geholfen haben, würden ein Gerichtsprozess und eine Freiheitsstrafe drohen, hieß es.
Nachmittags:
Novorossia.su: In Lugansk wurde eine dreitägige Trauer wegen der Toten der letzten Angriffe ausgerufen. In den letzten drei Tagen seien 17 Zivilisten getötet und 73 verletzt worden. Unter den Toten befindet sich auch ein Kind.
Novorossia.su: Aufgrund des Abschusses des Militärflugzeugs AN-26 hat die Kiewer Regierung vorerst alle Flüge in der Region gestoppt.

RIA.de: Kiew: Volkswehr-Milizen setzen moderne Tornado-Raketen ein
Ukrainische Sicherheitskräfte sind im Gebiet Lugansk mit Tornado-Raketen beschossen worden, und es gibt Fotos, die das beweisen, wie der Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine behauptet.
Am Freitag hatten ukrainische Medien berichtet, dass sich die Einsatzkräfte und die Bürgermilizen ein Gefecht in der Nähe des Dorfes Selenopolje lieferten. Dabei sollen mehr als 50 Soldaten getötet und über 100 verletzt worden sein. Dem Verteidigungsamt zufolge gab es 19 tote und 93 verletzte Militärs.
Laut Valeri Bolotow, Chef des selbsterklärten Volksrepublik Lugansk, verfügt die Volkswehr über Kanonen, Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad, bei den ukrainischen Truppen erbeutete Fla-Raketensysteme sowie Panzerabwehrwaffen.
„Wir Militärexperten sehen klar, dass k ein Grad-, sondern ein Tornado-Raketenwerfer geschossen hat“, sagte der Vize-Chef des Sicherheits- und Verteidigungsrats, Michail Kowal, am Dienstag im ukrainischen TV-Sender ICTV. Die russische Armee habe die Raketensysteme vom Typ Tornado 2010 in den Dienst gestellt. „Alle Schäden an unserer Militärtechnik sowie alles, was auf den Fotos zu sehen ist, verweist darauf, dass es sich dabei um reaktive Geschosse für diese Raketensysteme handelt.“
RIA.de: Ostukraine: Acht Tote bei Beschuss in Lugansk
Bei einem Beschuss des ostukrainischen Lugansk sind am Montag acht Menschen, darunter ein Kind, ums Leben gekommen, wie die Webseite des Chefs der Stadtverwaltung am Dienstag mitteilt.
Seit Montag seien insgesamt 209 Ambulanz-Einsätze registriert worden. 52 davon wegen Schuss- und anderer Verletzungen. Unter den Patienten befanden sich vier Kinder, heißt es. Laut einer neu eingetroffenen Meldung sind acht Zivilisten, darunter ein Kind, getötet worden.
Die bei dem Beschuss beschädigten Versorgungssysteme der Stadt sind teilweise abgeschaltet. Rund 5000 Haushalte sind ohne Strom. In mehr als 4000 Wohnungen gibt es kein Wasser. Da mehrere Gasröhren durch Geschosseinschläge beschädigt wurden, sind 1300 Wohnungen ohne Haushaltgas geblieben. Es laufen bereits Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten.
RIA.de: Ukrainische Luftwaffe setzt Flüge wegen AN-26-Abschuss aus
Die Ukraine hat die Militärflüge im Osten des Landes „wegen des Unglücks mit einem Militärtransportflugzeug am Montag im Gebiet Lugansk“ bis auf weiteres ausgesetzt, wie das Pressezentrum der Sonderoperation des ukrainischen Militärs am Dienstag mitteilt.
Laut einer Meldung der ukrainischen Militärkräfte vom Montag war der Funkkontakt zu einer An-26 im Gebiet Lugansk verloren gegangen. Später wurde bekannt, dass die Maschine von Volksmilizen abgeschossen wurde. Laut der Volkswehr wurden mehrere Crewmitglieder gefangen genommen. Nach Angaben des ukrainischen Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung (SNBO) hatten sich eine achtköpfige Besatzung und ein Begleiter an Bord befunden.
„Wegen der Untersuchung der Situation mit dem Unglück eines Militärtransportflugzeuges vom Typ An-26 am 14. Juli im Gebiet Lugansk werden die Flüge der Luftwaffe bis auf weiteres ausgesetzt“, hieß es aus dem Pressezentrum. Die ukrainischen Fliegerkräfte befänden sich seit dem 14. Juli an ihren Heimatstandorten. An der Absturzstelle der An-26 werde weiter nach sechs Crewmitgliedern gesucht.
Die Milizenführung der „Volksrepublik Lugansk“ (VRL) hatte zuvor den Abschuss einer ukrainischen An-26 gemeldet. Wie die Volkswehr später präzisierte, ist die Maschine von einem Fla-Raketensystem Strela-10 im Raum der Stadt Lissitschank, Dutzende Kilometer von der russischen Grenze entfernt, angegriffen worden.
Der Pressedienst der VRL erläuterte, dass Volksmilizen Besatzungsmitglieder des ukrainischen Flugzeuges An-26 gefangen genommen haben. Wie der SNBO-Vorsitzende Andrej Lyssenko am Montagabend äußerte, liegen den ukrainischen Behörden noch keine Informationen über eine Gefangennahme der An-26-Crew vor.
RIA.de: Moskauer Politiker befürchtet eine Million Flüchtlinge bei Sturm auf Donezk und Lugansk
Georgi Fjodorow, Mitglied der russischen Bürgerkammer, befürchtet, dass die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Russland auf eine Million steigt, wenn das ukrainische Militär sich für eine Erstürmung der Rebellen-Hochburgen Donezk und Lugansk entscheiden sollte.
„Wenn es zu einem Sturm auf Donezk und Lugansk kommt, werden wir nach unserer Einschätzung bis Herbst zwischen 500.000 und einer Million Menschen haben, die von heute auf morgen die Grenze überschreiten werden“, sagte Fjodorow am Dienstag. Die Situation in der Ost-Ukraine, wo sich die Regierungsarmee seit April Gefechte mit Volksmilizen liefert, bezeichnete Fjodorow als humanitäre Katastrophe. Der Flüchtlingszustrom in Russland sei so gewaltig, dass die Migrationsbehörde vor Ort „überfordert“ und die Aufnahmestellen an der Grenze „überflutet“ seien.
RIA.de: Ukrainisches Militär dementiert Beschuss russischen Territoriums
Das ukrainische Verteidigungsministerium dementiert seine Teilnahme am Beschuss der Stadt Donezk im (russischen) Gebiet Rostow, wie die Zeitung „Ukrainskaja Prawda“ unter Berufung auf ein Interview des amtierenden Chefs des Bereiches Personalbestand der ukrainischen Streitkräfte, Alexander Rosmasnin, für den Fernsehsender „5. Kanal“ schreibt.
RIA.de: Gefechte um Donezk: Ukrainische Armee soll erneut C-Waffen eingesetzt haben
Die Milizen im ostukrainischen Donezk werfen der Regierungsarmee den Einsatz chemischer Waffen vor.
Experten der nicht anerkannten „Donezker Volksrepublik“ (DVR) seien nach Begutachtungen und einer Untersuchung von Verletzten in einem Krankenhaus zu 99 Prozent sicher, dass die Kiewer Armee C-Waffen eingesetzt habe, sagte DVR-Generalstaatsanwalt Rawil Chalikow am Dienstag dem russischen Nachrichtensender Rossija 24. „Wir haben Bodenproben genommen und Beweismittel gesammelt und nach Russland geschickt.“
Die Volkswehr von Slawjansk hatte Ende Juni behauptet, dass die ukrainische Armee im Dorf Semjonowka unbekannte Chemikalien eingesetzt habe. Nach einem Beschuss durch das ukrainische Militär waren damals mehrere Menschen wegen Chlorvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Der russische Militärexperte Konstantin Siwkow mutmaßte, dass die ukrainische Armee das noch aus den Sowjetzeiten stammende Giftgas Phosgen verwendet habe. Der Kampfstoff wirkt auf die menschliche Lunge schädigend. Kiew bestritt dies.
Novorossia.su: Das Parlament der Vereinigten Volksrepubliken DVR und LVR beschloss heute, ihren Staat „Novorossia“ zu nennen. Dies wurde in der Verfassung verankert.

Rusvesna.su: Aus Krasnodon in der LVR ziehen sich die ukrainischen Truppen nach heftigen Gefechten zurück. Die Volksmiliz sichert nun die strategischen Punkte.
Rusvesna.su: Igor Strelkow, der Verteidigungsminister der DVR, kommentioerte die Äußerung eines Vertreters von Österreich, dass das ukrainische Gebiet Galizien wieder zu Österreich gehören sollte. Er erklärte als Ziel die Befreiung Kiews vom faschistischen Abschaum und versprach, die Abtrennung Galiziens nicht zuzulassen.
Rusvesna.su: Das Frauenbataillon der Volksmiliz-Garnison Sewerodonezk rief die männliche Bevölkerung dazu auf, von ihren Sofas aufzustehen und die Freiheit von Novorossia zu verteidigen. Die Frauen der Volksmiliz kontrollieren mit der Waffe in der Hand Autos und Dokumente an den Kontrollpunkten, helfen Verwundeten.

Abends:
Novorossia.su: Das Verteidigungsministerium der LVR dementierte, dass ihre Kräfte die ukrainische Armee mit “Tornado“-Systemen beschossen hätten. Im Bestand der Volksmilizen seien „Grad“-Raketenwerfer, die beim Feind erbeutet worden seien.
Rusvesna.su: Aus dem Slawjansker Untergrund:
In der Stadt gibt es wieder Strom…Es fährt wieder die S-Bahn von Slawjansk nach Charkow. Das Ticket kostet 20 Griwna… Der kleine Markt hat wieder geöffnet, auch zwei-drei Lebensmittelgeschäfte. Dort gibt es natürlich keine Delikatessen, aber das Lebensnotwendigste, das nicht eingefrostet werden muss… Morgens wird Brot gebracht, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot und so reicht das Brot nicht aus…Die Slawjansker Großbäckerei kann die Arbeit noch nicht wieder aufnehmen, es fehlt noch an Strom…In den ersten Tagen haben die ukrainischen Faschisten Lebensmittelpakete vor laufenden Kameras verteilt. Brot bringen sie in dreckigen LKW, werfen es einfach in die Menge. Was diese Fahrzeuge bisher transportierten, weiß man nicht….Billige humanitäre Hilfe. Getreide, Kochwurst (und wir haben keine Kühlschränke), abgelaufene Konserven. Die ukrainischen Soldaten sind selbst halbverhungert. Wie soll die Junta eine ganze Stadt durchfüttern?... Die wirklichen Slawjansker ernähren sich nicht vom Müll. Sie teilen mit den Nachbarn, was sie haben. Der eine hat einen kleinen Garten, der andere Konserven, alte Bestände aus der humanitären Hilfe der Volksmilizen…. Deshalb ist die Darstellung falsch, wie man sie in den Kiewer Medien sieht: dass die Slawjansker sich an die ukrainischen Faschisten für ein bisschen Brot und Konserven verkaufen….
Heute gelang es uns, mit Babai in Verbindung zu treten. An das Gerücht des Desertierens nach Russland hat niemand von uns geglaubt. Und richtig: Der rechtgläubige Alexander Moschajew sammelt ein freiwilliges Kosakenbataillon und wird in wenigen Tagen zurückkehren…
Rusvesna.su: Mehrere Kolonnen mit Panzertechnik, die in Lugansk und Donezk unterwegs sind, beunruhigen die ukrainischen Patrioten der Nationalgarde. Es handelt sich um internationale antifaschistische Brigaden, die den Volksmilizen zu Hilfe kommen.
So sind nach Donezk 35 Panzer und 35 Selbstfahrlafetten unterwegs. Auch in Jenakiewo, Lugansk und Krasnodon wurde eine Kolonne mit Militärtechnik unter der Fahre von Novorossia gesehen.
Rusvesna.su: Die Volksmilizen haben Alexandrowsk eingenommen und beginnen mit dem Bau von Straßensperren.
Dnr-news: Beim Luftangriff auf Sneschnoje auf ein Wohnhaus starben 11 Menschen, 8 Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Kind.

Interfax: Die Volksmiliz der DVR informierte heute darüber, dass sie während des Luftangriffs auf Sneschnoje ein feindliches Flugzeug abgeschossen habe.
Interfax: Etwa ein Drittel der Polizisten aus Slawjansk ist verschwunden. Im Innenministerium der Ukraine schließt man nicht aus, dass sie „mit den Separatisten abgehauen“ sind und sich nun in Donezk befinden.
Weiter erklärte der Verantwortliche in Slawjansk, dass alle Polizisten überprüft werden, mit Psychologen und Lügendetektoren. Auch sammle man Zeugenaussagen der Bevölkerung.
Timer.ua: Die Euromaidaner wollen regelmäßig auf das Schnepfenfeld vor das Gewerkschaftshaus in Odessa ziehen und die Kundgebungen ihrer Gegner verhindern, wurde über soziale Netzwerke bekannt.
RIA.de: Nach Beschuss: OSZE schickt vorerst drei Beobachter an russisch-ukrainische Grenze
Auf Verlangen Moskaus schickt die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am 16. Juli eine Mission an die russisch-ukrainische Grenze.
Russland hatte nach den tödlichen Schüssen aus der Ukraine gefordert, dass die OSZE schnellstens Beobachter an den betroffenen Grenzabschnitten stationiert. Am Dienstag teilte das Außenministerium in Moskau mit, dass der entsprechende russische Antrag bei Großbritannien und OSZE-Delegationen anderer Staaten zunächst auf Widerstand gestoßen sei.
„Auf Einladung der Russischen Föderation entsendet die OSZE drei Mitglieder des Sekretariats", teilte die OSZE am Dienstag auf Anfrage der RIA Novosti mit. Es handle sich um eine Beurteilungsmission im Rahmen der Vorbereitungen auf einen vollwertigen OSZE-Überwachungseinsatz, für den ein Konsens aller 57 Mitgliedstaaten erforderlich ist. Die Beurteilungsmission soll an den Grenzübergangsstellen Donezk und Gukowo stationiert werden, die in den letzten Wochen wiederholt aus der Ukraine beschossen wurden. Die Experten sollen in der nächsten Woche einen Bericht über ihren Besuch erstatten.
In den zurückliegenden Wochen sind mehrere russische Grenzposten von ukrainischem Gebiet aus beschossen worden. Beim jüngsten Beschuss am Sonntag wurde ein Zivilist auf dem eigenen Hof im russischen Donezk (namensverwandt mit der ostukrainischen Kohlebergbau-Metropole) getötet. Eine Frau erlitt Verletzungen, als zwei Geschosse vor ihrem Haus explodierten. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees stehen die ukrainische Armee, die Nationalgarde und der Rechte Sektor hinter dem Beschuss. Die ukrainische Nationalgarde wies jede Verwicklung von sich.
RIA.de: Experten: Ukraine-Konflikt kann Krieg in EU auslösen
Ein Konflikt kann sich nach Expertenansicht nie nur innerhalb der Grenzen des betroffenen Landes abspielen. „In jeden Konflikt wird normalerweise eine große Zahl der Teilnehmer der Kampfhandlungen verwickelt“, sagte Dmitri Danilow, Leiter des Departements Europäische Sicherheit des Europa-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften, am Dienstag in Moskau.
„Die polnische Regierung befürchtet bereits, dass der ‚russisch-ukrainische Konflikt‘ bald die Grenzen Polens erreichen könnte, was tatsächlich nicht ausgeschlossen ist“, sagte der Experte in der Videokonferenz „Krieg im Zentrum Europas: Wie der Weg zum Frieden in der Ukraine zu finden ist? Blick aus Moskau und Berlin“.
Ukraine-Konflikt kann Krieg in EU provozieren
„Wenn der Konflikt im Südosten der Ukraine bis Jahresende nicht ins Stadium friedlicher Verhandlungen übergeht, könnte er in drei bis fünf Jahren einen ‚Bruderkrieg‘ in der Europäischen Union auslösen“, meinte der ukrainische Politologe Rostislaw Ischtschenko. „Wenn die Etappe der politischen Beilegung dieses Konflikts nicht zum Januar kommenden Jahres beginnt, werden wir in drei bis fünf Jahren an diesem Tisch besprechen, ob sich Russland einmischen sollte, um den Brudermord in der Europäischen Union zu stoppen“, sagte er.
„Ich würde nicht behaupten, dass zwischen Bayern und Preußen eine Grenze gezogen wird. Aber ich bin mir nicht sicher, dass Deutschland in der Lage sein wird, seine territoriale Integrität zu erhalten“, betonte der Ukrainer.
Entwaffnung der Volksmilizen wäre zu früh
Der stellvertretende Dekan der Fakultät für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Moskauer Wirtschaftshochschule, Andrej Susdalzew, äußerte sich skeptisch zur Idee der Entwaffnung der Volkswehr im Osten der Ukraine und eines „weichen“ demokratischen Szenarios der Beilegung des Konflikts in nächster Zeit. „Demokratische Prozesse bedeuten, dass Kämpfer und Aufständische in der Ostukraine in das örtliche Parlament gewählt werden. Sie (Aufständische und die Kiewer Behörden) wollen nicht zusammen leben, weil sie einander hassen. Darüber sollte man sich klar werden“, sagte Susdalzew.
RIA.de: Kiewer Sicherheitsrat: 258 Soldaten im Osten getötet, 922 weitere verletzt
Seit Beginn des Militäreinsatzes in den östlichen Gebieten Donezk und Lugansk hat die ukrainische Armee nach Angaben von Kiewer Behörden 258 Soldaten an Toten verloren. Regierungskritiker bezweifeln diese Zahlen.
„Während der ganzen Operation wurden 258 Armeeangehörige getötet und 922 weitere verletzt, 45 sind in Gefangenschaft“, teilte Andrej Lyssenko, Sprecher des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, am Dienstag in Kiew mit.
Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Oleg Zarjow warf der Regierung in Kiew vor, die Verluste zu vertuschen. „Nach Angaben aus diversen Quellen wurden zwischen 3.500 und 5.000 getötet“, sagte Zarjow am Dienstag. Dabei berief er auf „ranghohe Freunde“ in Kiew. Zarjow verwies er auch darauf, dass Kiewer Offizielle widersprüchliche Angaben machen. So hatte der ukrainische General Alexander Rosmasnin am 20. Juni mitgeteilt, dass 156 Soldaten getötet worden seien. Neun Tage später berichtete der Sicherheitsrats-Sprecher Andrej Lyssenko von 145 Toten. „Nach neun Tagen soll die Zahl der Toten sogar gesunken sein“, sagte Zarjow.
RIA.de: Lugansk dementiert: Volkswehr hat keine „Tornado“-Mehrfachraketenwerfer
Das Verteidigungsministerium der selbsternannten Republik Lugansk im Osten der Ukraine hat Kiewer Berichte dementiert, wonach die Volkswehr Mehrfachraketenwerfer des Typs „Tornado“ aus russischer Produktion besitzt. Das teilte Ministeriumssprecher Alexej Toporow am Dienstag in Lugansk mit.
Lugansk sowie die Republik Donezk hätten allerdings Mehrfachraketenwerfer des Typs "Grad", die am vergangenen Freitag bei einem Gefecht im Raum der Siedlung Selenopolje eingesetzt worden seien. „Für die ukrainische Armee war das eine Überraschung“, sagte der Sprecher. Die Raketenwerfer seien bei früheren Kämpfen gegen die ukrainische Armee erbeutet worden.
Bei dem Gefecht um Selenopolje verloren die ukrainischen Sicherheitskräfte nach Angaben der Lugansker Behörden mehr als 50 Mann an Toten und rund 100 an Verletzten. Das Verteidigungsministerium in Kiew sprach von 19 Toten und 93 Verletzten. Der Vizechef des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine, Michail Kowal, behauptete, Kiew habe Beweise dafür, dass die „Extremisten“ bei dem Gefecht „Tornado“-Anlagen eingesetzt hatten.
Zudem wirft Kiew Moskau vor, Waffen durch die Grenze in den Osten der Ukraine zu schmuggeln. Moskau weist dies zurück. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor erklärt, dass jegliche Vorwürfe mit Belegen zu untermauern sind, welche Kiew aber nicht hat. „Russland hat nie Waffen in die Ostukraine geliefert bzw. keine Truppen ins Land geschickt“, hieß es in Moskau.
RIA.de: Kiew fürchtet um eigene Wirtschaft nach Start Eurasischer Wirtschaftsunion 2015
Die Ukraine will bei Konsultationen mit Russland alles über mögliche Risiken für ihre Wirtschaft nach dem Start der Eurasischen Wirtschaftsunion im Jahr 2015 erfahren. Das teilte der Chef des Departements Informationspolitik beim ukrainischen Außenamt, Wassili Swaritsch, am Dienstag in Kiew mit.
„Die Ukraine interessiert sich dafür, wie sich der Beitritt neuer Staaten zur Eurasischen Wirtschaftsunion, darunter Armeniens, auf die ukrainische Wirtschaft auswirken wird.“ Zudem sei für Kiew wichtig zu wissen, ob Armenien nach dem Beitritt zur Union mit anderen WTO-Ländern, darunter mit der Ukraine, gültige Zolltarife werde revidieren müssen, sagte Swaritsch.
Die Eurasische Wirtschaftsunion wurde auf der Basis der Zollunion Russlands, Kasachstans und Weißrusslands ins Leben gerufen und wird ihre Tätigkeit am 1. Januar 2015 aufnehmen. Nach Angaben des kasachischen Außenministers Jerlan Idrissow wird ein Vertrag über den Beitritt Armeniens voraussichtlich im Oktober 2014 in der weißrussischen Hauptstadt Minsk unterzeichnet.