Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“, “lugansk-online” und „novorosinform“. Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot ( Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online, novorosinform) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.
vormittags:
RIA.de: Die Behörden der selbsterklärten Volksrepublik Donezk (VRD) haben Experten aus Malaysia am Montagabend zwei Flugschreiber von der abgestürzten Boeing übergeben. Bei der Zeremonie waren der Donezker Premier Alexander Borodai und Vizepremier Andrej Purgin dabei. Die Seiten unterzeichneten einen Übergabeakt, in dem verankert wurde, dass Experten der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO Zugang zu den Flugschreibern bekommen sollen. Die Übergabe erfolgte im Gebäude der Donezker Gebietsadministration, meldet RIA Novosti vor Ort. Der Chef der malaysischen Delegation erklärte, dass sich die Flugschreiber in gutem Zustand befinden. Laut einer Erklärung von Malaysias Premier Nadschib Razak, hatten Vertreter der VRD den unabhängigen internationalen Ermittlern sicheren Zugang zur Absturzstelle zugesichert. Wie es in der Erklärung weiter heißt, wird der Zug mit den Leichen der Boeing-Insassen nach Charkow geschickt. Nach der Ankunft dort werden die Leichen an die niederländischen Behörden zur weiteren Beförderung nach Amsterdam übergeben. Der Transport werde von sechs malaysischen Experten begleitet.
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Rusvesna.su: 205 Freiwillige aus Serbien kamen am Montag in der DVR an. Sie schließen sich der serbischen Gruppe „Iowan Schewitsch“ unter dem Kommando von Bratislaw Schiwkowitsch an, die bisher aus 45 Männern bestand. http://rusvesna.su/sites/default/files/styles/node_pic/public/wccn8zywths.jpg?itok=onGQWV13
Interfax: Der ukrainische Verteidigungsminister erklärte, dass die Armee beim Kampf um Donezk auf den Einsatz der Luftwaffe und der schweren Artillerie verzichte.
ITAR-TASS: Die Niederlande erklärten sich einverstanden, die Untersuchungen zur Absturzursache der Boeing 777 zu leiten.
RIA.de: Russlands Präsident Wladimir Putin und der niederländische Premier Mark Rutte haben die Resolution des Weltsicherheitsrats zum Absturz des Fluges MH17 über der Ostukraine am vergangenen Donnerstag begrüßt, teilt der Kreml-Pressedienst am Dienstag mit. Bei einem Telefongespräch Dienstagnacht tauschten sie Meinungen zur Gestaltung der internationalen Ermittlung zum Absturz des Flugzeuges der Malaysia Airlines bei Donezk aus. In einer am Montag verabschiedeten Resolution hatte der UN-Sicherheitsrat aufgefordert, die Schuldigen an der Flugzeugkatastrophe zur Verantwortung zu ziehen, Kämpfe in der Gegend um die Absturzstelle einzustellen und einen sicheren Zutritt zum Absturzort für internationale Experten zu gewähren. „Der niederländische Ministerpräsident hat die Erklärung von Russlands Präsident zu dem Vorfall als konstruktiven Beitrag zu diesen Bemühungen bewertet“, so die Mitteilung. „Die Spitzenpolitiker beider Länder haben die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolution zur Ermittlung der Flugkatastrophe hoch eingeschätzt“, heißt es ferner. Putin und Rutte erörterten mögliche weitere Schritte in dieser Richtung.
RIA.ru: Eine Gruppe aus 12 malaysischen Experten geriet unter Beschuss der ukrainischen Armee. Ihr Zug nach Donezk hatte sich verspätet und so wurden sie Zeugen des Artilleriebeschusses des Donezker Bahnhofs. Auf dem Weg zur Unglücksstelle nach Tores wurde die Straße, auf der sie unterwegs waren, von ukrainischen Kampffliegern beschossen. Daraufhin beschlossen sie, vorerst nach Donezk zurückzukehren.
RIA.de: Als besonders wichtig in der Resolution des UN-Sicherheitsrats zum Absturz der malaysischen Boeing über der Ostukraine hat das russische Außenministerium den Punkt bewertet, in dem alle Konfliktparteien zum Stopp der Kampfhandlungen aufgefordert werden.
Nachmittags:
ITAR-TASS: Die Ukraine will durch Kündigung zweier Abkommen mit Russland zum Abzug der russischen Friedenstruppen aus Transnistrien zwingen.
RIA.de: Die USA verfügen laut dem amerikanischen Investigationsjournalisten Robert Parry über Satellitenbilder, die belegen, dass die malaysische Boeing MH17 vom ukrainischen Militär abgeschossen worden ist. Die Aufnahmen sollen eine ukrainische Flugabwehr-Batterie zeigen, die sehr wahrscheinlich die Rakete abgefeuert habe, so Parry in einem Beitrag auf dem unabhängigen Portal consortiumnews.com. Dabei beruft sich der Reporter auf einen „verlässlichen Informanten“ aus US-Geheimdienstkreisen. In dem Medienrummel um den Boeing-Absturz mangle es an professioneller Skepsis, so Parry weiter. Es würden nämlich keine Schlüsselfragen gestellt und keine Antworten gegeben.
ITAR-TASS: Die Oberste Rada in Kiew schloss einen Abgeordneten der Partei der Regionen aus, weil er es wagte, den Friedensplan Poroschenkos zu kritisieren.
Dnr-news: In Folge der Kämpfe zwischen Volksmiliz der DVR und der Nationalgarde wurde in Awdejewka die Kokerei in Brand geschossen.
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novorosinform.com: In der heutigen Sitzung des russischen Sicherheitsrates ging es um die Situation in der Ukraine und um Probleme des Schutzes der territorialen Einheit der Russischen Förderation. Präsident Putin schätzte ein, dass eine Gefahr für die territoriale Einheit Russlands gegenwärtig nicht bestehe. Man nehme jedoch genau den Aufmarsch der NATO in Osteuropa an den russischen Grenzen wahr und werde adäquat reagieren. Die Situation in der Ukraine betreffend unterstrich Putin, dass Russland alles ihm Mögliche tun werde für eine vollständige und transparente Untersuchung der Katastrophe der Boeing 777. Der Panzerangriff auf Donezk während der Übergabe der Flugschreiber sei vollkommen inakzeptabel. Zur Normalisierung der Situation in der ehemaligen Ukraine sagte er, dass man nicht nur die Volksmilizen, sondern auch die Kiewer Machthaber zum Waffenstillstand während der Untersuchungen der abgestürzten Boeing auffordern müsse.
rusvesna.su: Kiew verletzte das eigene Moratorium über die Einstellung des Feuers im Umkreis von 40km um das Absturzgebiet der Boeing. Der Raketenangriff in der Nähe von Schachtjorsk fand nur 30km von der Untersuchungsstelle statt. Den internationalen Experten steht nun bevor, ihre Untersuchungen praktisch unter den Schüssen der Grad-Raketenwerfer, die bis zu ihrem Arbeitsort zu hören waren, durchzuführen.
rusvesna.su: In Dnepropetrowsk gab es heute Bombenalarm im Rekrutierungsbüros. Mitarbeiter und Besucher wurden evakuiert.
novorosinform.com: Die OSZE-Beobachter in Lugansk stellten fest, dass die ukrainische Armee zivile Ziele beschießt. Sie untersuchten das Ausmaß der Zerstörung durch Bombenabwürfe und Beschuss. Zum ersten Mal seit Beginn des Konfliktes erklärten sie, dass die ukrainischen Militärs hauptsächlich Zivilisten getötet haben. Kiew hatte behauptet, dass ihre Angriffe nur auf Stellungen der Volksmilizen gerichtet seien.
RIA.de: Einheiten der Volkswehr-Milizen haben am Dienstag die Städte Sewerodonezk und Lissitschansk im Osten der Ukraine verlassen, teilt die selbsterklärte Volksrepublik Lugansk auf ihrer offiziellen Webseite mit. „Die Einheiten von Alexej Mosgowoi und Kosaken-Ataman Kosizyn haben die Städte verlassen“, heißt es. Der ukrainische Parlamentschef Alexander Turtschinow teilte am Dienstag in einer Parlamentssitzung mit: „Die Nationalgarde ist zusammen mit den ukrainischen Streitkräften in die große Stadt Sewerodonezk eingezogen. Momentan wird die Stadt von Terroristen gesäubert.“ Turtschinow berief sich dabei auf den Innenminister Arsen Awakow.
novorosinform.com: Trotz des Rückzugsbefehls von Mosgowoi blieben in Lissitschansk einige Gruppen der Volksmilizen, die sich weigerten die Stadt zu verlassen, und setzen den Kampf gegen die ukrainische Armee fort. Sie konnten einen Panzerangriff auf die Stadt erfolgreich abwehren. Auch in Sewerodonezk gehen die Kämpfe weiter, mehrere Kolonnen ukrainischer Panzer drangen in die Stadt ein.
novorosinform.com: Drei Kämpfer der Einheit von „Motorola“ wurden heute für Mut und Tapferkeit mit dem Georgskreuz der DVR ausgezeichnet.
rusvesna.su: Der Ataman des Kosakenkreises von Wladikawkas wurde in Lissitschansk von Kämpfern des Bataillons „Aidar“ festgenommen. Tamerlan Enadijew wollte der Volksmiliz Medikamente bringen.
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rusvesna.su: Die Flugschreiber, die der malaysischen Untersuchungsgruppe von der Volksmiliz zur Weiterleitung an die Internationale Organisation für zivile Luftfahrt übergeben worden war, werden nun auf Beschluss der Niederlande der britischen Aufklärung zur Dechiffrierung ausgehändigt. Im russischsprachigen Internet brach ein Sturm der Entrüstung aus. Man könne die Flugschreiber auch gleich zur Entschlüsselung nach Dnepropetrowsk zu Kolomoisky schicken.
abends:
RIA.de: Britische Experten werden die Flugschreiber der malaysischen Boeing 777 auswerten, die in der vergangenen Woche über der Ost-Ukraine abgestürzt ist. Dies bestätigte Premierminister David Cameron am Dienstag. „Wir haben der Anfrage aus den Niederlanden zugestimmt", teilte Cameron via Twitter mit. Nach seinen Angaben werden die Experten aus der Behörde für Untersuchung der Flugunfälle in Farnborough die Auswertung der МН17-Flugschreiber übernehmen.
novorosinform.com: Der Staatschef der LVR Bolotow befahl allen Einheiten der Volksmilizen den Gegenangriff. Heute sei erhebliche Verstärkung gekommen und nun habe man alle Möglichkeiten für den Beginn einer Gegenoffensive an allen Fronten.
RIA.de: Fünf Tage nach dem Absturz eines malaysischen Passagierjets mit 298 Insassen an Bord über der Ostukraine haben Interpol-Experten am Dienstag mit der Identifizierung der Leichen begonnen. Das teilte Interpol nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die sterblichen Überreste der Passagiere befinden sich derzeit im ostukrainischen Charkow. Die wichtigsten Maßnahmen zur Identifizierung werden später in den Niederlanden durchgeführt.
Novorosinform.com: Der Verteidigungsminister der DVR Strelkow erklärte, dass seit dem Morgen schwere Kämpfe an der Grenze zu Russland stattfinden. Zwei Siedlungspunkte konnten die Volksmilizen einnehmen. Der Kampf um den Grenzübergang Marinowka gehe weiter.
RIA.de: Die trilaterale Kontaktgruppe für die Ukraine und Vertreter der Volkswehr in der Ostukraine haben am Dienstag bei einer Videoschaltung einige mit dem Boeing-Crash zusammenhängende Probleme erörtert. Das teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien mit. „Bei den Konsultationen der letzten Tage, einschließlich des jüngsten Gesprächs, wurden gewisse Fortschritte zu mehreren Problemen erzielt, die aus Folgen des Absturzes des malaysischen Passagierjets über der Ostukraine resultieren“, hieß es. Es gehe unter anderem um den Beginn des Abtransports der meisten Leichen vom Absturzort und um die Übergabe der Flugschreiber an internationale Experten. Die OSZE wies weiterhin auf die Notwendigkeit hin, einen ungehinderten Zugang von Experten zur Absturzstelle der Boeing zu gewährleisten. Zur trilateralen Gruppe gehören der ukrainische Ex-Präsident Leonid Kutschma, der russische Botschafter in Kiew, Michail Surabow, und die Sondergesandte des OSZE-Vorsitzenden, Heidi Tagliavini (Schweiz). Zur Vertretung der Volkswehr bei der Videoschaltung machte die OSZE keine Angaben.
novorosinform.com: Der Angriff auf Donezk wurde abgeschlagen, die Volksmilizen drängten den Gegner noch hinter deren vorherige Stellungen zurück. Der Donezker Flughafen bleibt durch die Volksmilizen blockiert, ein Versuch der ukrainischen Kräfte, die Blockade zu durchbrechen, gelang nicht und forderte mehrere Menschenleben. Der Gegner rüstet sich nun zum Sturm auf Gorlowka.
RIA.de: Als merkwürdig und unannehmbar hat Russlands Präsident Wladimir Putin die „Logik des Westens“ im Ukraine-Konflikt bezeichnet: Von dieser Logik her müsse Russland entweder den Tod von Zivilisten dulden oder mit Sanktionen rechnen. „Russland werden beinahe Ultimaten gestellt: Entweder lasst ihr uns den Teil der Bevölkerung, der ethnisch, kulturell und historisch mit Russland verbunden ist, vernichten oder wir verhängen Sanktionen gegen euch“, sagte Putin am Dienstag in Moskau. „Diese Logik ist merkwürdig und natürlich absolut inakzeptabel.“ Putin erinnerte daran, dass es im Februar in Kiew zu einem bewaffneten und verfassungswidrigen Machtwechsel gekommen war. „Nach dem Umsturz hat es Wahlen gegeben, die auf merkwürdige Weise wieder diejenigen an die Macht gebracht haben, die den Umsturz finanziert beziehungsweise vollzogen hatten“. Jener Teil der Bevölkerung, der diese Entwicklung nicht akzeptiert habe, werde nun „mit Gewalt unterdrückt“.
Rusvesna.su: Der ukrainische Verteidigungsminister erklärte, dass die dritte Welle der Mobilmachung keinen Austausch der Soldaten an der Front der ATO mit sich bringen wird.
Novorosinform: Im Internet tauchten Informationen darüber auf, dass die Kiewer Streitkräfte eine neue Provokation vorbereiten. So soll ein Angriff einer auf ein ukrainisches Atomkraftwerk vorgetäuscht werden, der dann als Terrorakt der Volksmilizen des Donbass ausgegeben wird.
Novorosinform.com: Der ukrainische Außenminister Klimkin forderte das Europaparlament auf, die beiden Volksrepubliken DVR und LVR als terroristische Organisationen einzustufen. An Russland gerichtet sagte er: „Wir müssen ganz klar sagen, dass Russland sie jetzt zurücknehmen soll, nach Russland.“ Dabei ist anzumerken, dass die Aussage des ukrainischen Diplomaten genau so klingt wie die Forderung der Menschen im Donbass – Russland solle die DVR und die LVR zu sich zurückholen, nach Russland.