SINNSÄTZE
des großen Themenbereichs
GEFÜHL – GEIST – KUNST.
Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969),
deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist: „Kunst ist
Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in:
Die Lebensmaschinerie: „Die wahre Kunst
beginnt erst mit der Darstellung geistiger, seelischer Ereignisse. Das Leben muß
durch einen Geist, durch eine Seele hindurchgehen, und da sich mit Geist und
Seele durchtränken wie ein Badeschwamm. Dann kommt es heraus, größer, voller,
lebendiger! Das ist Kunst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos:
„Den Gipfel ihres erreichbar möglichen
Nerven-Tonus, ihrer Lebens-Energien, ihrer Emotions-Fähigkeit, erreichen die
meisten Menschen nur in seltenen Augenblicken ihres Lebens. Beim Anziehen zum
ersten Balle; beim ersten Berühren einer geliebten Hand; [...] Wir verreisen
morgen früh; Er kommt, Er kommt, Verlobung; unerwartetes Geld, Der Tod
geliebter Menschen. Da werden sie momentan zu inneren Künstlern, zu jauchzenden,
jammernden, erbebenden in Freud und Leid, zu verzehrt werdenden! Aber die
Künstler sind immer auf diesen Gipfeln. Alles macht sie erbeben,
jauchzen und jammern. Das Schicksal der Welt tönt in ihnen nach [...]!
Fünfzigmal höchstens während deines Daseins, schlapper unbewegter Mensch, wirst
du zu empfindsamen Künstler-Menschen! Aber dieser ist es ewig, bis zu seiner
Sterbestunde, jauchzend, jammernd! Verzehrt werdend und wieder auferstehend!“
Ambros, August Wilhelm (1816-1876), Musikhistoriker und -Kritiker, Komponist, Professor für
Musikgeschichte in Prag und Wien: „Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im
Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu
Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste
einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf.“
Anacharsis (um 600
v. Chr.), ein sagenumwobener Skythe; der einen Legende nach aus einer
barbarischen Abstammung, einer anderen zufolge aus königlichem Geschlecht, wird
er auch zu den Sieben Weisen der griechischen Antike gezählt (vgl. Thales): „Spiele, damit du
ernst sein kannst! Das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da
sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens.“
Andersen, Hans Christian (1805-1875), dänischer Schriftsteller und Dichter, weltberühmt vor
allem durch seine Märchen: „Das Zufällige ist die Blume der Poesie auf dem
Alltagsbaum.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Es ist erforderlich für die Entspannung des
Geistes, daß wir von Zeit zu Zeit spielerische Aktionen und Scherze setzen.“
Arabisches
Sprichwort: „Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.“
Arnim, Bettina von (Catharina Ludovica
Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, Elisabeth, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano: „Ich will geliebt sein oder ich will begriffen sein. Das
ist eins.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Die Kunst also ist ungelebte Magnetkraft, die alles Leben an sich reißt.
– Ach! – in der fernsten Ferne meines Lebens sehe ich, fühle ich die Magnetkraft
mich beherrschen, – sie ist Kunst an sich. Feuerkraft ist sie, dem
Geisteswillen sich zu unterwerfen. Das Ungelebte zwingt das Lebende!“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Die Kunst stirbt, weil
das Abenteuer stirbt.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Kunst und Wissenschaft
werden in jedem Toast am patriotischen Feiertage nebeneinander genannt und sind
dem Idioten wohl auch ungefähr dasselbe. Sie sind Todfeindinnen, und wo die
eine ist, da flieht die andere.“
Auerbach, Berthold (Moses Baruch Auerbach, 1812-1882), deutscher Schriftsteller, in: Schwarzwälder
Dorfgeschichten: „Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer
Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“
Aus China: „Einen Tag lang ungestört in Muße verleben,
heißt, einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein.“
Aus China: „Man hat
seinen Geist nie so nötig, wie wenn man mit einem Dummkopf zu tun hat.“
Aus dem Zhouli:
„Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe.“
Aus Rhodesien: „Was reif ist, ist schon halb verfault.“
Autor unbekannt:
„Die Suche ist das Wesentliche in der Kunst.“
Autor unbekannt: „Ein
großer Gedanke kennt keine Grenzen.“
Autor unbekannt: „Verstanden
werden – ist Heimat auf Erden.“
Autor unbekannt:
„Wahre Größe mißt sich an stiller Würde.“
Autor unbekannt: Über
das Leben des deutsch-amerikanischen Malers, Graphikers und Karikaturisten
George Grosz (1893-1959): „Es ist wohl das größte, was ein Künstler leisten
kann: das Gesicht seiner Zeit zu erfassen, indem er penibel die Gesichter
seiner Zeit beobachtet und sie zu den Archetypen verdichtet, die auch heute
noch den Nachgeborenen als idealtypische Ikonographien seiner Zeit gelten
können. George Grosz hat das für die 1920er Jahre des vorigen Jahrhunderts
geleistet.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann
und als Wissenschaftler Wegbereiter des Empirismus: „Die Aufgabe des Künstlers
besteht immer darin, das Geheimnis zu vertiefen.“
Balzac, Honoré
de (1799-1850), französischer Schriftsteller, in: Massimilla Doni: „Wenn ein Künstler das Pech hat, von der
Leidenschaft erfüllt zu sein, die er ausdrücken will, so kann er sie nicht
schildern, denn er ist die Sache selber, anstatt ihr Abbild zu sein. Die Kunst
entspringt dem Gehirn und nicht dem Herzen. Wer von seinem Thema beherrscht
wird, ist dessen Sklave und nicht dessen Herr.“
Barlach, Ernst (Ernst
Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner,
künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Du darfst
alles Deinige, das Äußere, das Innerste, Gebärde der Frömmigkeit und Ungebärde
der Wut, ohne Scheu wagen, denn für alles, heiße es höllisches Paradies oder
paradiesische Hölle, gibt es einen Ausdruck.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller,
Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Es
gibt nur zwei Rassen, die geistige und die ungeistige.“
Bateson, Gregory (1904-1980), angloamerikanischer
Anthropologe, Sozialwissenschaftler, Biologe, Kybernetiker und Philosoph: „Das
kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation. / Ganz unten auf dem Grunde
des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher.“
Bazaine,
Jean René (1904-2001), französischer Maler: „Die Aufrichtigkeit des Künstlers
besteht zweifellos darin, daß er sich führen läßt, ohne zu wissen wohin.“
Baziotes, William (1912-1963), US-amerikanischer Maler und ein
Vertreter des Abstrakten Expressionismus: „Jedes Gemälde hat seine eigene
Entstehungsgeschichte ... Wenn das Gemälde fertig ist, enthüllt sich der
Mensch.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher
Nationalkomponist, in: Briefe: „Die Kunst, die verfolgte, findet überall eine
Freistatt; erfand doch Dädalus, eingeschlossen im Labyrinthe, die Flügel, die
ihn oben hinaus in die Luft emporhoben.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wälder, Bäume, Felsen –
sie geben den Widerhall, den ich brauche.“
Benjamin, Walter Bendix
Schoenflies (1892-1940), deutscher Philosoph, Kulturkritiker,
Übersetzer: „Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Die Kunst ist Entsagung, aber
eine Entsagung, die alles empfängt.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter,
Essayist: „Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein
Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen
und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit.“
Bernhardi, Sophie (oder auch: Sophie Thiek, 1775-1833), deutsche Dichterin und
Schriftstellerin der Romantik: „Die höchste Schönheit, die der Mensch erreichen
kann, ist, / daß er alle Leidenschaften in sich zu einem Kunstwerk verarbeitet,
/ daß er wie ein Gott über allen steht und sie regiert, /sodaß sie nur immer
von der Kraft der Seele zeugen, / aber nie in widrige Verzerrungen ausarten.“
Bierbaum, Otto Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher
Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist, in: Pankrazius Graunzer:
„Es ist eine ewige seelische
Prostitution, und das Beste, was die Kultur hervorbringt, die Kunst, ist aller
Prostitutionen tragischste. Gottlob, daß ich kein Künstler bin. Es muß etwas
Gräßliches sein, sich von aller Welt befingern und kennerhaft abtasten lassen
zu müssen.“
Bingen, Hildegard
von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die
von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt
wird: „Dein Schöpfer hat dir den besten Schatz gegeben, einen lebendigen
Schatz, deinen Verstand.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der
Reliefradierung: „Die Kunst ist der Baum des Lebens. / Die Wissenschaft ist der
Baum des Todes.“
Blok, Alexander
Alexandrowitsch (1881-1921), Dichter der russischen Moderne, Vertreter der
sog. zweiten Generation der Symbolisten: „Die Malerei lehrt schauen und sehen
(das sind verschiedene Dinge, die selten zusammenfallen). Dadurch erhält die
Malerei jenes Gefühl lebendig und intakt, das die Kinder auszeichnet.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821),
französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Genies sind
Unglückliche, sind Meteore, die verbrennen müssen, um ihr Jahrhundert zu
erleuchten.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe,
Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den
Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und
Ergebung: „Aber die Güter der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Schönheit, alle
großen Leistungen überhaupt, brauchen Zeit, Beständigkeit, >Gedächtnis<,
oder sie degenerieren. Wer nicht eine Vergangenheit zu verantworten hat und
eine Zukunft zu gestalten gesonnen ist, der ist >vergeßlich<, und ich
weiß nicht, wo man einen solchen packen, stellen, zur Besinnung bringen kann.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren
des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen
Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die Biene Maja und ihre
Abenteuer‘ machte ihn weltberühmt: „Nur wer viel allein ist, lernt gut denken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er
Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen
Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch ‚Die Biene Maja und ihre
Abenteuer‘ machte ihn weltberühmt: „Kunst
entsteht nicht aus der Mühe, sondern aus der Fülle. Der Künstler ringt nicht
mit seinem Werk, sondern mit dem, was ihn daran hindert.“
Bordeaux, Henry (1870-1963),
französischer Anwalt, Romanschriftsteller, Essayist, im Vorwort von „La peur de
vivre“ (Angst vor dem Leben): „Es gibt keinen großen Künstler, der nicht eine
maßlose Liebe zum Leben besäße.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur,
in: Die Hornisse, Nr. 4 (wie anderorts): „Die
Kunst ist Vorahmung des Spiels mit der Wirklichkeit. Auch wenn das nicht ihre
einzige Funktion ist, so ist es doch diejenige, welche die Kunst an eine
Grundsehnsucht des Menschen anschließt. Womit die Definition schlüssig und die
Kunst wesentlich wird.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur,
in: Weimarer Beiträge, 1987, Nr. 5, 33. Jahrgang, im Interview mit P. Reichel:
„Kunst ist nichts als die Form der Kultur. Sie ist also nichts, wenn sie nicht
vor allem Kultur ist. Und Kultur ist Sammeln, Auslesen, Bewahren, Pflegen,
Fortführen. Kultur ist nicht das, was man aus dem Nichts schaffen kann, sondern
das, woran viele nebeneinander und nacheinander beteiligt sein müssen und sind.
Nur ein an diesem Prozess Beteiligter kann Kultur gewinnen und Kultur schaffen.
– Aufhebenswert ist alles, was sich aufheben läßt, das heißt das, was von Dauer
ist und sich höher heben läßt, was sich bereichern läßt und bereichert. Aber
nicht nur das Aufgehobene ist Kultur, mehr noch ist es das Aufheben selbst. – Das
eine ist bereits das andere. Wer nicht aufheben (höher heben) kann, weiß nicht,
was des Aufhebens wert ist.
Branstner, Gerhard (1927-2008),
deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker,
Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Frei ist der Mensch erst, wenn
ihm die Mittel seiner Existenz zu Spielmitteln geworden sind.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist,
Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur:
„Ohne spielerische Leichtigkeit ist der Gegenstand der Kunst ästhetisch nicht
zu bewältigen.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim, in: Alles lieben oder Eins lieben – All-Eins: „Es wird kein
stolzes Schloß gebauet, es wird kein edles Bild geschnitzt, die Liebe hat es
durchgeschauet, die Liebe hat hindurchgeblitzt.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim: „Herr, dies Werk ist
nicht von mir in seiner Vollkommenheit; Du hast Dich nur meiner Hände bedienet.
Mein ist nichts daran als die Mängel; diese aber decke zu mit dem Mantel Deiner
Liebe und lasse sie verschwinden im Geheimnis Deiner Maße.“
Brod, Max (1884-1968), deutschsprachiger Schriftsteller,
Theater- und Musikkritiker, Herausgeber der Werke Franz Kafkas, gilt auch als
Entdecker des Dichters Franz Werfel: „Lernen kann man stets nur von jenen, die
ihre Sache lieben, nicht von denen, die sie ablehnen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Die wahre
Größe ist ungezwungen, vertraulich, leutselig. Sie läßt sich nahekommen und mit
sich umgehen. Sie verliert nichts, wenn man sie in der Nähe sieht. Je mehr man
sie kennenlernt, desto mehr bewundert man sie.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Es gibt Dinge, bei denen die
Mittelmäßigkeit unerträglich ist: Dichtkunst, Tonkunst, Malerei und öffentliche
Rede.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Geist und
Talent verhalten sich zueinander wie das Ganze zu seinem Teile.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du wirst morgen
sein, was du heute denkst.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Wir sind, was wir
denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren
Gedanken formen wir die Welt.“
Busch, Friedrich Wilhelm
Ernst (1900-1980), deutscher Sänger, Schauspieler und Regisseur: „Die
Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, daß sie echter aussieht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Der Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des
Herzens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir
unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde.“
Calcagno, Lawrence: „Für einen Künstler ist es von zentraler
Bedeutung unzufrieden zu sein. Das ist keine Gier, es könnte jedoch Appetit
sein.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und
Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957
Literaturnobelpreis: „Wenn
die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst.“
Carr, Emily (1871-1945), kanadische Malerin und
Schriftstellerin: „Echte Kunst ist eine Religion, eine Suche für die Schönheit
Gottes tief in allen Dingen.“
Chagall, Marc (1887-1985),
französischer Maler russisch-jüdischer Herkunft: „Kunst ist der unaufhörliche
Versuch mit der Schönheit der Blumen zu konkurrieren.“
Chirico, Giorgio de (1888-1978), italienischer Maler und Graphiker:
„Um wirklich unsterblich zu werden, muß ein Kunstwerk jegliche menschliche
Begrenzung überwinden: Logik und Vernunft stehen dem im Wege. Aber sobald diese
Grenzen durchbrochen sind, wird es in die Bereiche der Kindheitsvisionen und
Kindheitsträume eintreten.“
Chopra, Deepak (*1946), indischer Arzt, Internist,
Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über alternative Medizin: „Wenn
wir herauskommen aus unserem Versteck und für den Geist selbst leben, wird
unsere Identität eine geistige Identität.“
Chrysander, Friedrich (1826-1901), deutscher Musikwissenschaftler und ein Herausgeber der
Werke Georg Friedrich Händels: „Jedes große und allgemein verständliche Kunstwerk
muß auf dem goldenen Grunde der Heiterkeit, auf durchsichtiger Klarheit und
individueller Lebendigkeit ruhen.“
Clairvaux, Bernhard
von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer
Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz
Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Das Glühen des Herzens
ist mehr wert als das Glänzen des Verstandes.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Die Ordnung
ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.“
Cocteau, Jean (1889-1963), französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler: „Stil ist die
Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen, nicht umgekehrt.“
Collins, John Churton, englischer Schriftsteller: „Der Narr
scheitert, weil er schwierige Dinge für leicht hält. Der kluge Mann scheitert,
weil er leichte Dinge für schwierig hält.“
Cotta, Johann Friedrich (1764-1832), deutscher Verleger,
Industriepionier und Politiker: „Der Beginn der Größe ist die Einsicht der
eigenen Kleinheit.“
Câmara, Hélder
Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer
für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Um groß zu sein, sei
ganz! Verstelle und verleugne nichts, was dein. Sei ganz in allem! Und leg dein
ganzes Sein in dein geringstes Tun.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler, Wegbereiter
der klassischen Moderne: „Es gibt eine Logik der Farben und nur damit, und
nicht mit der Logik des Gehirns, sollte der Maler übereinstimmen.“
Cézanne,
Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der
klassischen Moderne: „Der Künstler ist
nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß
Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den
anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der
Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann
bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des
Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des
Impressionismus: „Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur.“
Dali, Salvador (Salvador Felipe Jacinto Dali i Domènech, Marqués de Pubòl, 1904-1989),
spanischer Maler, Graphiker, Bildhauer, Schriftsteller, Bühnenbildner, ein
Hauptvertreter des Surrealismus, zählt zu den bekanntesten Malern des 20.
Jahrhunderts: „Wer interessieren will, muß provozieren.“ [Auf diesen Satz
berufen sich unsere Pseudoavantgardisten: Sie vermeinen, das Fehlen jedweden
künstlerischen Konflikts durch sinnentleerte Provokation verschleiern zu
können. Wahres Interesse an einer Sache wird jedoch nur geweckt, sofern mich die
sinnstiftende Intention am Grund des ureigenen Motivs des Künstlers anspricht
und inspiriert.]
Daly, Mary (1928-2010), US-amerikanische feministische
Theologin: „Das kreative Potenzial im Menschen ist ein Abbild Gottes.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer
des Impressionismus: „Erst wenn er nicht mehr weiß, was er tut, tut der Maler
gute Dinge.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Wer mir sagen kann, warum ein Bild schön
ist, dem bezahle ich eine Flasche!“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1824: „Das Wesen des genialen Menschen oder vielmehr
sein Wirken beruht nicht etwa in neuen Ideen, sondern in der Überzeugung, daß
alles, was vor ihm getan worden ist, nicht gut genug getan sei.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix,
1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter
des Impressionismus: „Das Gemälde ist nichts als eine Brücke, welche den Geist
des Malers mit dem des Betrachters verbindet.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650),
französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die größten
Geister sind der größten Fehler ebenso wie der größten Tugenden fähig.“
Doderer, Heimito
von (Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer
Schriftsteller: „Müßiggang ist aller Laster Anfang – und aller entscheidenden
Fähigkeiten Ursprung, Prüfung und Lohn.“
Droste-Hülshoff, Annette
von (1797-1848), deutsche Dichterin: „Was soll mir das Lob von
Menschen, die nicht tadeln können?“
Dräseke, Felis (1835-1913), deutscher Komponist und Lehrer am
Konservatorium in Dresden: „Wer immer ein Werk vorhat, das seine ganze Seele
beschäftigt, der ist nie unglücklich.“
Dávila, Nicolás Gómez (1913-1994), kolumbianischer Philosoph:
„Gegen die heutige Welt konspirieren wirksam nur die, die insgeheim die
Bewunderung der Schönheit verbreiten.“
Dürckheim, Karlfried Graf (1896-1988), deutscher Diplomat,
Psychotherapeut und Zen-Lehrer: „Wo immer der Mensch ein wirkliches Können
bezeugt, scheint seine Leistung ganz einfach zu sein.“
Dürer, Albrecht (der
Jüngere, 1471-1528), deutscher Maler, Graphiker, Mathematiker und
Kunsttheoretiker von europäischem Rang: „Die Kunst steckt in der Natur. Wer sie
herausreißen kann, der hat sie.“
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der alte Satz: Aller Anfang ist schwer,
gilt nur für Fertigkeiten. In der Kunst ist nichts schwerer als beenden.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Die Kunst ist im
Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des
Lasters wendet.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Im Entwurf, da zeigt sich
das Talent, in der Ausführung die Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Klarheit ist Wahrhaftigkeit in der
Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was uns an der sichtbaren Schönheit
entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich
ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Die Gedanken,
die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner
Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Geistlose
kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Kunst bedeutet, sich etwas aus den Dingen zu machen.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Das schönste Erlebnis ist
eine Begegnung mit dem Geheimnisvollen. Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst
und Wissenschaft. Wer nie diese Erfahrung gemacht hat, wer keiner Begeisterung
fähig ist und nicht starr vor Staunen dastehen kann, ist so gut wie tot. Seine
Augen sind geschlossen.“ – Oder auch
in dieser Übersetzung: „Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig
sind, ist das Erleben des Mystischen. Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft.
Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht
verlieren kann, der ist seelisch bereits tot.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Der Intellekt hat ein scharfes Auge für Methoden und Werkzeuge,
aber er ist blind gegen Ziele und Werte.“
Einstein,
Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Was wirklich zählt, ist
Intuition.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein großes Ereignis im Leben ist
der Tag, an dem man auf einen Kopf trifft, der uns in Erstaunen versetzt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Es gibt kein Übermaß an Liebe, kein
Übermaß an Wissen, kein Übermaß an Schönheit.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Glaube an deine eigenen Gedanken.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Jedes echte Kunstwerk hat soviel
Daseinsberechtigung wie die Sonne und der Mond.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Wann immer du dich aufrichtig freust,
wird dein Geist genährt.“
Ernst, Max (Maximilian Maria Ernst, 1891-1976), bedeutender
deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer, Mitbegründer des Surrealismus,
Wegbereiter des abstrakten Expressionismus: „Ein Maler mag wissen, was er nicht
will. Aber wehe, wenn er wissen will, was er will.“
Ernst, Otto (Otto
Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom
Strande des Lebens, Meersymphonie: „Ein Trostgeschenk Gottes an die
Menschheit ist die Kunst, ein Vorgeschmack unsrer Vollendung. Ein Künstler ist
ein Mensch, der selige Sinne hat. Seine Sinne hören aus Felsen und Bäumen Worte
und Töne eines höheren Lebens und sie sehen in Worten und Tönen Bäume und
Felsen einer beglückteren Welt. Und sein Auge vermag hunderttausend Augen
aufzutun, daß sie wie er die stillgeschäftigen Geister ahnen, die über Berg und
Tal die Schleier eines neuen Lichtes weben.“
Ernst, Otto (Otto
Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom
Strande des Lebens, Meersymphonie: „In der Kunst ist all das Erhabene und Schöne, das Gute und Weise, das
ihr ersehnt, zur Wirklichkeit geworden. Nicht zu einer Wirklichkeit, die ihr
abpflücken und in den Mund stecken, die ihr zählen und in die Tasche stecken
könnt. Dann hättet ihr keine Sehnsucht mehr, und das wäre das Ende der
Menschheit. Aber doch ist es eine Wirklichkeit, die ihr im Hirn und im Herzen,
in Augen und Ohren, in Nase und Zunge, in Händen und Haarwurzeln, in Blut und
allen Nerven und Muskeln eures Leibes mit sinnlicher Gewissheit fühlt!“
Feichtinger, Peter: „Ein
Gänseblümchen in der richtigen Hand bedeutet oft mehr als ein Strauß Rosen.“
Feldenkrais, Moshé (1904-1984), israelischer Wissenschaftler und Judolehrer, entwickelte die nach
ihm benannte Methode zu körperlicher Betätigung und Entspannung: „Wenn du
weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.“ (Sirius: Nur wenn du weißt, was du tust, darfst du tun, was du willst.)
Ferguson, Amos (1920-2009), bahamaischer Volkskünstler, trug
den Spitznamen ‚Picasso von Nassau‘: „Ich male nicht mit dem Auge, sondern mit
dem Glauben. Der Glaube gibt Dir das Auge.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten
Bild der Antike: „Das echte Kunstwerk bildet uns, indem wir es genießen.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler,
orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete, er kennt weder Gründe
noch Gegengründe.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels: „Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich
Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine
höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und Schönheit.“
Filmzitat, aus dem französischen Filmklassiker von 1981
„Diva“, Regie: Jean-Jacques Beineix, Produktion: Irène und Serge Silbermann
Film, ‚Cynthia Hawkins‘ alias Wilhelmenia Fernandez: „Der Kommerz hat sich der
Kunst unterzuordnen, nicht umgekehrt die Kunst dem Kommerz!“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller
und Romancier: „Der Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel
werden.“
Foerster, Karl (1874-1970), bedeutender deutscher Gärtner, Staudenzüchter,
Garten-Schriftsteller, Garten-Philosoph: „Ordnung ist das Festgewand des
Alltags.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung: „Nachahmung führt leicht zur Selbsttäuschung.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Das Leben ist für den Alltagsmenschen ein wissenschaftliches
Problem, für das Talent ein künstlerisches und für das Genie ein religiöses.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Der echte Philosoph ist dem Künstler viel
verwandter, als allgemein angenommen wird. Das Leben gilt ihm ebenso wie diesem
als Spiel, und er sucht die Spielregeln zu ergründen – nicht mehr. Auch er
erfindet und gestaltet, aber während der Künstler möglichst viele und
vielfältige Individuen abzubilden sucht, zeichnet der Denker immer nur einen
einzigen Menschen – sich selbst, den aber in seiner ganzen Vielartigkeit. Jede
tief empfundene Philosophie ist nichts anderes als ein autobiographischer
Roman.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Kultur ist und bleibt nun einmal das Gegenteil von Natur.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nun, in der Natur wird nichts als Unsinn
getrieben. Die Schmetterlinge tanzen, die Käfer musizieren, der Pfau schlägt
sein Rad, der Hahn benimmt sich gräßlich albern, und unser nächster Verwandter,
der Affe, hat nichts als Schabernack im Kopf. ... Ich glaube, daß einem
Apfelbaum seine Äpfel ziemlich unwichtig sind und er seinen Hauptspaß im Blühen
und Duften und derlei zwecklosem Unsinn findet. Im Grunde ist es unter den Menschen
auch nicht anders. Alles wirklich Wertvolle ist aus einer Spielerei
hervorgegangen. ... Ja, man kann soweit gehen zu sagen: Ein Mensch, der nicht
weiß, daß er ein Narr ist, ist nicht nur kein Künstler, sondern versteht
überhaupt nichts vom Leben.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk:
„Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was den Dilettantismus anlangt, so muß man
sich klarmachen, daß allen menschlichen Betätigungen nur so lange eine
wirkliche Lebenskraft innewohnt, als sie von Dilettanten ausgeübt wird. Nur der
Dilettant, der mit Recht auch Liebhaber, Amateur genannt wird, hat eine
wirkliche menschliche Beziehung zu seinen Gegenständen, nur beim Dilettanten
decken sich Mensch und Beruf; und darum strömt bei ihm der ganze Mensch in
seine Tätigkeit und sättigt sie mit seinem ganzen Wesen, während umgekehrt
allen Dingen, die berufsmäßig betrieben werden, etwas im üblen Sinne
Dilettantisches anhaftet: irgendeine Einseitigkeit, Beschränktheit,
Subjektivität, ein zu enger Gesichtswinkel.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte
der Neuzeit“: „Was ist alle Kunst? Sie gestaltet unsere Sehnsucht.“
Friedrich, Caspar David (1774-1840), bedeutendster Maler und Zeichner der deutschen
Frühromantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge am stärksten beeinflußte;
die Natur hatte in seinen Werken oft einen metaphysisch-transzendenten
Charakter: „Der Maler soll nicht
bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er
aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht.
Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur
Kranke und Tote erwartet.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer
Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Ich werde nur nach sehr viel
Übung ein Meister in dieser Kunst werden.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe: „Nicht nur Medizin, Technik und Malerei sind Künste. Leben an
sich ist eine Kunst.“
Fulda, Ludwig Anton Salomon (1862-1939, Freitod), bedeutender deutscher Bühnenautor, Dichter und
Übersetzer zwischen 1888 und 1932, in seinen Sinngedichten: „Ihr wärt modern?
Daß doch die schlimme / Verwechslung immer mehr gedeiht! / Ihr lauscht des
Tages lauter Stimme / und überhört den Ruf der Zeit.“
Gasset, José
Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist: „Die
erste künstlerische Tat des Menschen war, zu schmücken und vorzüglich seinen
eigenen Leib zu schmücken. Im Schmuck, der Erstgeborenen der Künste, finden wir
den Keim aller anderen.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner
Dichterkreis I, Spätherbstblätter, Sprüche 3: „Des Schülers Kraft entzündet
sich am Meister; doch schürt sein jugendlicher Hauch / zum Dank des Meisters
Feuer auch.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph,
in: Sand und Schaum: „Kunst ist ein Schritt
von der Natur zur Unendlichkeit.“
Gladkow, Fjodor
Wassilijewitsch (1883-1958), russisch-sowjetischer Schriftsteller: „Die
Seele zu entflammen und Menschen zu formen ist die schwerste und edelste
Kunst.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller, 30.11.1816:
„Zeichnen nötigt zur Aufmerksamkeit, und sie ist doch die höchste aller
Fähigkeiten.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 08.06.1787, Rom: „Es ist
nichts groß als das Wahre, und das kleinste Wahre ist groß.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Friedrich von Reinhard, 08.05.1811: „Dort habe
ich mir vorgenommen, allerlei wunderliche Dinge zu arbeiten, von denen ich zum
voraus nichts erwähnen darf; denn gewöhnlich, was ich ausspreche, das tue ich
nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an
Hetzler den Jüngeren (?), Konzept, 14.08.1770 (?): „Wenn ich Ihnen raten darf,
so werden Sie mehr Vorteil finden, zu suchen, wo Schönheit sein möchte, als
ängstlich zu fragen, was sie ist. Ein für alle Mal bleibt sie unerklärlich.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, an Johann Friedrich Reichardt, 28.02.1790: „Die
Deutschen sind im Durchschnitt rechtliche, biedere Menschen, aber von
Originalität, Erfindung, Charakter, Einheit und Ausführung eines Kunstwerks
haben sie nicht den mindesten Begriff. Das heißt mit einem Worte: Sie haben
keinen Geschmack.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus
den Tabulae Votivae, Die Sicherheit: „Nur das feurige Roß, das mutige, stürzt
auf der Rennbahn. / Mit bedächtigem Paß scheitet der Esel daher.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Leiden des jungen Werthers, 26.05.1771: „Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen,
bringt alle seine Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine
Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, daß er sich
ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem
öffentlichen Amte steht, und sagte ihm: Feiner junger Herr! Lieben ist
menschlich, nur müßt ihr menschlich lieben! Teilet eure Stunden ein, die einen
zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen! Berechnet euer
Vermögen, und was euch von eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr’ ich euch
nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts-
oder Namenstage! Folgt der Mensch, so gibt’s einen brauchbaren jungen Menschen,
und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen. Nur
mit seiner Liebe ist’s am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner
Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter II, 5: „Der
Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt? / Das Wesen, wär es, wenn es nicht
erschiene?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Faust 2 III, Innerer Burghof, Lynkeus: „Schönheit bändigt allen Zorn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Italienische Reise: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der
Schwierigkeit der Kunst, als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und
Altertum, 1825: „In der Idee leben heißt das Unmögliche behandeln, als wenn es
möglich wäre.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum,
1827: „Das Erste und Letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Kunst und Kunstgeschichte: „Man sagt
wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur
nicht wieder hören müßte! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen
Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens
einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Maximen und Reflexionen 183: „Das Schöne ist eine Manifestation geheimer
Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und
Reflexionen III: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur
der, der etwas dazuzutun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Tasso II, 1, Prinzessin: „Was nicht reizt, ist
tot.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm
Meisters Lehrjahre V, 3: „Eine gewisse feierliche Grazie bei gewöhnlichen
Dingen, eine Art von leichtsinniger Zierlichkeit bei ernsthaften und wichtigen
kleidet ihn wohl, weil er sehen läßt, daß er überall im Gleichgewicht ist.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 7: „Wie schwer ist es, was so natürlich
scheint, eine gute Statue, ein treffliches Gemälde an und für sich zu
beschauen, den Gesang um des Gesanges willen zu vernehmen, den Schauspieler im
Schauspiel zu bewundern, sich eines Gebäudes um seiner eigenen Harmonie und
seiner Dauer willen zu erfreuen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Es steht
manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen
zu entdecken und dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat. Die Blume gewinnt erst
ihren Reiz durch das Insekt, das ihr anhängt, durch den Tautropfen, der sie
befeuchtet, durch das Gefäß, woraus sie allenfalls ihre letzte Nahrung zieht.
Kein Busch, kein Baum, dem man nicht durch die Nachbarschaft eines Felsens, einer
Quelle Bedeutung geben, durch eine mäßige einfache Ferne größern Reiz verleihen
könnte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Wie
wollte einer als Meister in seinem Fach erscheinen, wenn er nichts Unnützes
lehrte!“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre III, Aus Makariens
Archiv: „Eigentlich kommt alles auf die Gesinnungen an. Wo diese sind, treten
auch die Gedanken hervor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme
Xenien IV: „Halte dich nur im stillen rein / und laß es um dich wettern! / Je
mehr du fühlst, ein Mensch zu sein, / desto ähnlicher bist du den Göttern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
Faust, Faust: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen, / Wenn es
nicht aus der Seele dringt / Und mit urkräftigem Behagen / Die Herzen aller
Hörer zwingt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 5: „Man soll sich vor einem Talente hüten, das
man in Vollkommenheit auszuüben nicht Hoffnung hat. Man mag es darin soweit
bringen, als man will, so wird man doch immer zuletzt, wenn uns einmal das
Verdienst des Meisters klar wird, den Verlust von Zeit und Kräften, die man auf
eine solche Pfuscherei gewendet hat, schmerzlich bedauern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann, 1831: „Ich habe nun
auch das ganze Manuskript des zweiten Teiles [Faust] heute heften lassen, damit
es mir als eine sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden vierten
Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, daß das
Fertige anlocket und reizt, um das zu vollenden, was noch zu tun ist. Es liegt
in solchen sinnlichen Dingen mehr, als man denkt, und man muß dem Geistigen mit
allerlei Künsten zu Hülfe kommen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 04.02.1829: „Der Künstler muß seine
Jahre bedenken und danach seine Gegenstände wählen. Meine Iphigenie und mein
Tasso sind mir gelungen, weil ich jung genug war, um mit meiner Sinnlichkeit
das Ideelle des Stoffes durchdringen und beleben zu können. Jetzt, in meinem
Alter, wären so ideelle Gegenstände für mich nicht geeignet, und ich tue
vielmehr wohl, solche zu wählen, wo eine gewisse Sinnlichkeit bereits im Stoffe
liegt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am
02.04.1829: „Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das
Kranke. Und da sind die Nibelungen klassisch wie der Homer, denn beide sind
gesund und tüchtig. Das meiste Neuere ist nicht romantisch, weil es neu,
sondern weil es schwach, kränklich und krank ist, und das Alte ist nicht
klassisch, weil es alt, sondern weil es stark, frisch, froh und gesund ist.
Wenn wir nach solchen Qualitäten Klassisches und Romantisches unterscheiden, so
werden wir bald im Reinen sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 13.02.1831: „Ein wirklich großes Talent ist nicht irrezuleiten und
nicht zu verderben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das bestärkte mich in meinem
Vorsatze, mich künftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich
reich, und sie allein bildet den großen Künstler.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das Gefühl eigener Anmut macht anmutig. Anmut
ist ein Ausströmen der inneren Harmonie.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das sogenannte Aus-sich-Schöpfen
macht gewöhnlich falsche Originale und Manieristen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Den Stoff sieht jedermann vor
sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist
ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Des echten Künstlers Lehre
schließt den Sinn auf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Kunst ist eine Vermittlerin
des Unaussprechlichen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Künstler werden nie
bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle
bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die
elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die
Natur ist aller Menschen Meister, / sie zeigt uns erst den Geist der Geister.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Natur wirkt nach Gesetzen,
die sie in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über
die sie sich mit dem Genie einverstanden hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die
Schwierigkeiten wachsen, je näher man dem Ziel kommt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Technik im Bündnis mit dem
Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es gibt keine patriotische
Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute
der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller
zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig
und bekannt ist, gefördert werden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es hat doch im Grund niemand
einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist
viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein
erstausgesprochenes Wort Gottes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Gerade da, was ungebildeten
Menschen am Kunstwerk als Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen),
sondern der Mensch (Natur von innen).“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ich wüßte nicht, wessen Geist
ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müßte als der Geist eines echten
Handelsmannes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kunstwerke lernt man nicht
kennen, wenn sie fertig sind; man muß sie im Entstehen aufhaschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man braucht nicht zu fürchten, daß
das Besondere keinen Anklang finde. Jeder Charakter, so eigentümlich er sein
möge, und jedes Darzustellende, vom Stein herauf bis zum Menschen, hat
Allgemeinheit; denn alles wiederholt sich, und es gibt kein Ding in der Welt,
das nur ein Mal da wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man weicht der Welt nicht
sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr
als durch die Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nun
mache ich aber die Bemerkung, daß ich weder abends noch in der Nacht jemals
gearbeitet habe, sondern bloß des Morgens, wo ich den Rahm des Tages
abschöpfte, da denn die übrige Zeit zu Käse gerinnen mochte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nur
solchen Menschen, die nichts hervorzubringen wissen, denen ist nichts da.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Sie stehen jetzt auf dem Punkt,
wo Sie notwendig zum eigentlich Hohen und Schweren der Kunst durchbrechen
müssen, zur Auffassung des Individuellen. Sie müssen mit Gewalt, damit Sie aus
der Idee herauskommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Solange man sich im Allgemeinen
hält, kann es uns jeder nachmachen; aber das Besondere macht uns niemand nach.
Warum? Weil es die anderen nicht erlebt haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Unsere
Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten
desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. – Wirke gut, so wirkst Du
länger.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was
heißt zärtlicher Tadel? Der deine Schwäche verschonet? / Nein, der Deinen
Begriff von dem Vollkommenen stärkt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was nicht originell ist, daran
ist nichts gelegen, und was originell ist, trägt immer die Gebrechen des
Individuums an sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Welches Genie das größte wohl
sei? Das größte ist dieses, welches, umstrickt von der Kunst, bleibt auf der
Spur der Natur.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wie Natur im Vielgebilde / einen
Gott nur offenbart, / so im weiten Kunstgefilde / webt ein Sinn der ewgen Art; /
dieses ist der Sinn der Wahrheit, / der sich nur mit Schönem schmückt, / und
getrost der höchsten Klarheit / hellsten Tags entgegenblickt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt „Alle
Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersetzen nicht einen Augenblick
Vergnügen an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt „Der Künstler will zur Welt
durch ein Ganzes sprechen; dieses Ganze aber findet er nicht in der Natur,
sondern es ist die Frucht seines eigenen Geistes oder, wenn Sie wollen, des
Anwehens eines befruchtenden göttlichen Odems.“
Gogh, Vincent
van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer
der modernen Malerei, in: Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei: „Ich kenne noch keine bessere Definition von
Kunst als diese: Die Kunst, das ist der Mensch hinzugefügt zur Natur, die er
entbindet, die Wirklichkeit, die Wahrheit und doch mit einer Bedeutsamkeit, die
der Künstler darin zum Ausdruck bringt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Die einzige Ehrung, die die Welt dem Dichter
erweist, besteht darin, daß seine Armut nicht als beschämend gilt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller,
Dramatiker und Aphoristiker: „Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode
wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter, in: Libussa: „Wer seine Schranken kennt, der ist der Freie,
wer sich frei wähnt, ist seines Wahnes Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter,
in: Sappho II, 4, Phaon: „Es binden Sklavenfesseln nur die Hände, / der Sinn,
er macht den Freien und den Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Auch müßte jederzeit
der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten
werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer
Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des
Geistes zu bringen. Das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt
herzustellen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die falschen Theorien verderben
eigentlich die Kunst nicht; sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist.
Die Produktion hat eine so überwältigende Macht, daß ästhetisches Gefasel
dagegen unwirksam bleibt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Die Kunst verhält
sich zur Natur wie der Wein zur Traube.“
Groddeck, Georg Walther (1866-1934), deutscher Arzt, Schriftsteller und Wegbereiter der Psychosomatik,
in: Psychoanalytische Schriften zur Literatur und Kunst: „Kunst ist die Krone des Lebens. Wie könnte
unsere Zeit noch Kronen tragen? Glasperlen und Flittergold, das ist der Schmuck
des Todes. Zu späte Menschen sind wir, vergangenheitsliebend,
vergangenheitslebend. Uns ist die Kunst tot.“
Grün, Anastasius (Anton Alexander Graf von Auersperg,
1806-1876), Politiker und deutschsprachiger politischer Lyriker, Vorkämpfer für
die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „Kunst üben kann nur der Erkorene, /
Kunst lieben jeder Erdgeborene.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher Priester und Religionsphilosoph: „Je länger man
lebt, desto deutlicher sieht man, daß die einfachen Dinge die wahrhaft großen
sind.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der
Jungdeutschen Bewegung, in: Über Goethe 3: „Das Talent hat darin fast immer
einen Vorsprung vor dem Genie, daß jenes ausdauert, dieses oft verpufft.“
Gütersloh, Albert Paris (eigentlich: Albert
Conrad Kiehtreiber, 1887-1973), österreichischer Maler und Schriftsteller, gilt
als der geistige Vater der Wiener Schule des Phantastischen Realismus: „Das
Lächeln ist nur ein gut ausgetrocknetes Weinen.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und
Instrumentalsolistin: „Nur am Widerstand formen sich Kraft und Ausdauer.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und
Instrumentalsolistin: „Nur wer den
Augenblick erfaßt, hat die Chance, Herr über die Zeit zu sein.“
Halliday, Andrew (1830-1877), schottischer Journalist und Dramatiker: „Die Kunst ist ein Gefühl,
das ein Mensch durchlebt hat und das er durch ein Mittel – Stein, Bronze,
Farbe, Worte oder Musik – so auszudrücken vermag, daß es auf andere Menschen
übertragen wird.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es
Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, an Immanuel Kant im
Dezember 1759: „Es gehört Stolz zum Beten; es gehört Stolz zum Arbeiten. Ein
eitler Mensch kann weder das eine noch das andere.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher
Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und
Sprache geben kann, in einem Brief an
Immanuel Kant im Dezember 1959: „Nicht der Beifall des gegenwärtigen
Jahrhunderts, das wir sehen, sondern des künftigen, das uns unsichtbar ist,
soll uns begeistern.“
Harris, Frank (James
Thomas Harris, 1856-1931), irisch-englischer Autor, Publizist, Editor und
Redakteur: „Die Bewunderung von Schönheit ist der höchste Impuls in
unserer Menschlichkeit.“
Harris, Norma Jean: „Kunst reproduziert nicht das Sichtbare;
es ist eher so, daß sie es sichtbar macht. Der Mond entwickelt Kreativität, wie
Chemikalien Fotografien entwickeln.“
Haug, Johann Christoph
Friedrich (1761-1829), deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammatist: „Je
mehr eine Tätigkeit mit Lebendigem zu tun hat, desto mehr bedarf sie der Zeit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in: An den Menschen: „Wünsche Dir nicht zu scharf das Auge; denn
wenn Du die Toten / in der Erde siehst, siehst Du die Blumen nicht mehr.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1848: „Die Kunst ist nur eine höhere
Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber
durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 3806:
„>Kleist war gegen Kritik sehr empfindlich.< Bülow. Warum? Weil er mit
Notwendigkeit so und nicht anders produzierte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern am 20.05.1843: „Das Talent faßt sein Ziel scharf
und bestimmt ins Auge und sucht es auf dem nächsten Wege zu erreichen, was ihm,
wenn es ein echtes ist, auch gelingt. Nie aber erreicht es mehr. Das Genie weiß
auch recht gut, wohin es soll, aber vor innerem Drang und Überfülle macht es
allerlei Kreuz- und Quersprünge, die es scheinbar vom Ziel entfernen, aber nur,
damit es umso reicher ankomme.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Allegorie entsteht, wenn der Verstand sich vorlügt, er habe Phantasie.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Der Traum ist ganz
entschieden für den Geist, was der Schlaf für den Leib ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Kunst ist
nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte
der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Nicht was der
Mensch soll: Was und wie er’s vermag, zeige die Kunst.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Schönheit ist Tiefe der Fläche.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker:
„Es gibt nichts, das der Geist völlig ausdenken kann, und so sind wir Lichter,
die eigentlich nur sich selbst erleuchten.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über
die Ästhetik: „Das allgemeine
und absolute Bedürfnis, aus dem die Kunst [...] quillt, findet seinen Ursprung
darin, daß der Mensch denkendes Bewußtsein ist, d.h. daß er, was er ist
und was überhaupt ist, aus sich selbst für sich macht.“
Hegel, Georg
Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter
des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Im gewöhnlichen Leben zwar ist man gewohnt,
von schöner Farbe, einem schönen Himmel, schönem Strome,
ohnehin von schönen Blumen, schönen Tieren und noch mehr von schönen
Menschen zu sprechen, doch läßt sich [...] hiergegen zunächst schon behaupten,
daß das Kunstschöne höher stehe als die Natur. Denn die Kunstschönheit
ist die aus dem Geiste geborene und wiedergeborene Schönheit, und um
soviel der Geist und seine Produktionen höher steht als die Natur und ihre
Erscheinungen, um soviel auch ist das Kunstschöne höher als die Schönheit der
Natur.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über
die Ästhetik: „In dieser ihrer
Freiheit nun ist die schöne Kunst erst wahrhafte Kunst und löst dann erst ihre
höchste Aufgabe, wenn sie sich in den gemeinschaftlichen Kreis mit der Religion
und Philosophie gestellt hat und nur eine Art und Weise ist, das Göttliche,
die tiefsten Interessen des Menschen, die umfassendsten Wahrheiten des Geistes
zum Bewußtsein zu bringen und auszusprechen. [...] Es ist die Tiefe einer übersinnlichen
Welt, in welche der Gedanke dringt und sie zunächst als ein Jenseits
dem unmittelbaren Bewußtsein und der gegenwärtigen Empfindung gegenüber
aufstellt; es ist die Freiheit denkender Erkenntnis, welche sich dem Diesseits,
das sinnliche Wirklichkeit und Endlichkeit heißt, enthebt.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Die
Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener.“
Hesiod (um 700 v. Chr.), griechischer
Dichter, lebte als Ackerbauer und Viehzüchter; neben ‚Ilias‘ und ‚Odyssee‘ von
Homer bilden seine Werke die Hauptquellen unseres Verständnisses über die
griechische Mythologie und Mythographie, gilt zudem als Begründer des
didaktischen Epos = Lehrgedicht, in: Werke und Tage 289: „Schweiß verlangen die
Götter, bevor wir die Tugend erreichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das ist das Herrliche an jeder Freude: daß
sie unverdient kommt und niemals käuflich ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers
aus der Vergänglichkeit.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis,
erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in seinem Spruchbüchlein: „Fordre
kein lautes Anerkennen! / Könne was, und man wird dich kennen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher
Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis,
Nobelpreis für Literatur 1910: „Was ihr niemals überschätzt, / habt ihr nie
begriffen.“
Hiene, Stefan (*1975), spiritueller Lehrer und Buchautor: „Klarheit ist die wichtigste Form der
Manifestation.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet,
Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Die Natur meiner Gedanken ist ebenso auf das
Erkennen der Wahrheit und Betrachten der Schönheit gerichtet, wie die
Natur meiner Empfindungen auf dem Erlebnis der Freude basiert, denn das
nennen wir im ersten Falle gut, im zweiten Falle angenehm.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter,
früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Jetzt und Heute aber, bedeutet
alle Kunst nur noch eines: ErfahrenWOLLEN und Erkennen der Wunderbaren Natur
des Allschöpfers. Natur ist überAll und überall eines, weil alles und jedes
miteinander verwandt und verbunden ist, vom kleinsten Elementarteilchen bis zum
unermeßlichen Makrokosmos – alles ist eines; und – >Wie innen so außen<.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker,
Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau
einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer
des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Alles Vergnügen des Geistes, alle seine
Freude beruht darauf, daß er, wenn er sich mit anderen vergleicht, Gelegenheit
habe, über sich selbst recht hoch zu denken.“
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus (Ernst Theodor
Wilhelm, 1776-1822), deutscher berühmter Schriftsteller der Romantik, wie auch
Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist, in:
Nachricht von den neuesten Schicksalen
des Hundes Berganza: „Es gibt keinen höheren Zweck der Kunst, als in dem
Menschen diejenige Lust zu entzünden, welche sein ganzes Wesen von aller
irdischen Qual, von allem niederbeugenden Druck des Alltagslebens wie von
unsaubern Schlacken befreit und ihn so erhebt, daß er, sein Haupt stolz und
froh emporrichtend, das Göttliche schaut, ja mit ihm in Berührung kommt.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeiten ist nichts anderes als
aus dem Sterblichen übersetzen in das, was weitergeht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Kunst muß immer auf den
Mythen ruhn, das heißt auf demjenigen Greifbaren, Nennbaren, in dem der Sinn
mehr als in anderem, in dem er verdichtet vorhanden ist. Aber dieses Greifbare,
Nennbare, ist immer ein anderes. (Den Sinn selber kann niemand nennen. >Das
Beste wird nicht durch Worte klar.< Goethe.)“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Lebendigsten haben keine
Wirkungszonen. Darum ist die Kunst erfunden.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Es splittert – / und Geist kommt
hervor.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Ja, meine Liebe kann nur denen
gehören, die die Veränderung wollen. / Wohl ist vom höchsten Orte gesehen die
Welt wunderbar – aber es bleibt doch wahr, daß jene, die diese Welt nicht
verbessern wollen, sie nicht verdienen.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Kunst ist nicht Umfassen,
sondern Gebärde, beschwörende Gebärde, magische Gebärde – oder ist Linie, Linie
der Evokation.“ [Evokation lat.: Herausrufen, Aufforderung, Erweckung von
Vorstellungen oder Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerks.]
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Nicht ohne weiteres versteht
man, was faul ist. Faul sind die
Apotheker. Denn sie machen nie eine ungewohnte Bewegung. Es gibt aber keine
produktive Bewegung (geistig ist das eine Bewegung schlechthin), die nicht
ungewohnt wäre.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn man diesen Glauben an Gott –
oder irgend einen anderen Glauben – nicht mehr hat, die Kunst aber dennoch so
ausüben will, wie man sie zu jener Zeit ausübte, da man den Glauben an Gott –
oder den bestimmten anderen Glauben – noch hatte, wird unter allen Umständen die
Kunst falsch. / Und darum ist ja auch fast alle Kunst falsch, fast alles
keine Kunst, was sich als solche ausgibt. Der für das Leben geprägte Satz:
>Nur das, woran du Glauben hast, rettet dich; das, woran du nicht vollen
Glauben, sondern manchmal Zweifel hast, rettet dich nicht.< ist mühelos und
vollständig auf die Kunst anwendbar.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wie es an anderer Stelle steht:
>In Notlagen erheben sich die Geringern zu des Wortes Stärke; dann können
sie hören, können reden. Die großen Künstler sind immer in solchen
Notlagen.<“
Holz, Arno (1863-1929),
deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Die Kunst:
„Kunst = Natur - x. Damit locke
ich noch keinen Hund hinterm Ofen hervor! Gerade um dieses x handelt es sich
ja!“
Homer (um 850 v.
Chr.), frühester Dichter des Abendlandes, (vermutlich) Autor der Ilias und
Odyssee, in Odyssee IIIV, 167: „Wisse, Gott verleiht nicht alle vereinigte
Anmut allen sterblichen Menschen: Gestalt und Weisheit und Rede.“
Hsjang, Lju: „Dem
Herz, das ehrlich ist, / öffnen selbst Steine sich.“
Huber, Martin (*1942), Schweizer Schauspieler: „Das Spiel ist
der Jubel über das Mögliche.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Alles, was
wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art der Liebe.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Es ist unglaublich,
wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“): „In
der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, einer moralischen Wahl
zwischen Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit. Sie ist hauptsächlich eine Frage der
Begabung.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: An
die Parzen: „Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht / nicht ward, sie ruht
auch drunten im Orkus nicht; / doch ist mir einst das Heilige, das am / Herzen
mir liegt, das Gedicht, gelungen, / willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
/ Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel / mich nicht hinabgeleitet.
Einmal / lebt ich wie Götter, und mehr bedarf’s nicht.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in:
Sokrates und Alkibiades: „Wer das Tiefste gedacht, / liebt das Lebendigste.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Die
Kunst ist der Übergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur
Natur.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Denken ist des
Menschen bestes Teil.“
Islamisches Sprichwort: „Des Menschen Psyche findet vor
allem im Schönen Ruhe.“
Jong, Erica (geb. Erica Mann, *1942), US-amerikanische
Schriftstellerin: : „Jeder hat Talente. Was selten ist, ist der Mut, den
Talenten an den dunklen Ort zu folgen, zu dem sie führen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ein einziger schöner
Klang ist schöner als langes Gerede.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ihre Entstehung
verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „In jederlei
Kunstwerk bildet die augenscheinliche oder verborgene Symmetrie den sichtbaren
oder geheimen Grund des Vergnügens, das wir empfinden. Alles Zusammengesetzte bedarf
irgendeiner Wiederholung in seinen Teilen, um verstanden zu werden, um im
Gedächtnis haften zu bleiben und uns als ein Ganzes zu erscheinen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Suchen wir unser
Licht in unseren Gefühlen! In ihnen liegt eine Wärme, die viel Klarheit in sich
schließt.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und der
Begründer der analytischen Psychologie: „Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den
Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt
mit den Objekten, die er liebt.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Dreieinig
sind das Wort, die Freiheit und der Geist.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über
Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendet-Sein: Das Licht auf dem
zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.“
Kandinsky, Wassily (1866-1944), russischer Maler, Graphiker, Kunsttheoretiker, Mitbegründer der
Redaktionsgemeinschaft ‚Der blaue Reiter‘, Lehrer am Weimarer Bauhaus: „Die
Notwendigkeit schafft die Form.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Anthropologie III: „Witz hascht nach Einfällen; Urteilskraft strebt nach
Einsichten. Witz geht mehr nach der Brühe, Urteilskraft nach der Nahrung.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Ich
verstehe unter einer Idee einen notwendigen Vernunftbegriff, dem kein
kongruierender Gegenstand in den Sinnen gegeben werden kann.“
Keeffe, Georgia O’ (1887-1986), eine der bekanntesten
US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts: „Niemand sieht eine Blume
wirklich – es ist so klein, daß es Zeit erfordert –wir haben keine Zeit – und zu
sehen erfordert Zeit, so wie es Zeit erfordert, einen Freund zu haben.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher
Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Der echte Charakter liebt
die Entscheidung; er legt sich fest, und zwar durch die Tat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„An einem Kunstwerk ist alles verständlich und selbstverständlich außer der
Kraft, die es hervorgebracht hat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl,
1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Kunst ist das,
was übrig bleibt, nachdem alles an ihr bis ins Letzte analysiert worden ist.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in:
Die Krankheit zum Tode: „Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Klee, Paul (1879-1940), deutscher Maler und Graphiker, dessen Werk dem Expressionismus,
Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und Surrealismus zugeordnet wird:
„Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist, in: Der Bewunderer des Shakespeare: „Narr, du prahlst,
ich befried’ge dich nicht! Am Mindervollkommnen / sich erfreuen zeigt Geist,
nicht am Vortrefflichen, an!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist, in: „Die Familie Schroffenstein“, IV, 1, Eustache: „Denn
nie besser ist / Der Mensch, als wenn er es recht innig fühlt, / Wie schlecht
er ist.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler,
Lyriker und Publizist: „Ein frei denkender Mensch bleibt da nicht stehen, wo
der Zufall ihn hinstößt.“
Kokoschka, Oskar (1886-1980), österreichischer Maler, Graphiker
und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, im Spiegel Nr.
44, 1966: „Was heißt moderne Malerei? Es gibt moderne Krawatten, moderne
Schuhe, moderne Autos, aber Kunst unterliegt niemals den Ansprüchen auf Mode.“
Kolbenheyer, Erwin Guido (1878-1962), österreichisch-deutscher
Romanautor, Dramatiker, Lyriker, in: Klaas Y, der große Neutrale: „Die
ungelösten Probleme erhalten einen Geist lebendig und nicht die gelösten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse,
551-479), chinesischer Philosoph:
„Stillstand ist Rückschritt, Aufhören des Strebens geistiger Tod.“
Krag, Gillian Pederson: „Kunst macht das Leben erträglich.
Sie ist kein Luxus. Wie unsere Fähigkeit zu verstehen und unsere Erfahrung von
Liebe, so ist sie ein lebensnotwendiger Teil des Lebens.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Talente finden Lösungen,
Genies entdecken Probleme...“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „In der Kunst kommt es nicht darauf an, daß
man Eier und Fett nimmt, sondern daß man Feuer und Pfanne hat.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Kunst ist das, was Welt wird, nicht, was Welt
ist.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Liebe und Kunst umarmen nicht, was schön ist,
sondern was eben dadurch schön wird.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Wissenschaft ist Spektralanalyse. Kunst ist Lichtsynthese.“
Kruppa, Hans (*1952), deutscher Lyriker und Schriftsteller: „Gelobt sei, was zart
macht.“
Kästner, Erhart (1904-1974), deutscher Schriftsteller und Bibliothekar, in: Ölberge, Weinberge;
Rhamnus: „So hat das Kind ein königliches Verhältnis zur Zeit, nämlich keins, wenn
es spielt. Das ist es, was wir an der Kindheit bewundern: Ausstieg aus Zeit,
Paradies.“
Kühner, Axel (1941),
deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Zuversicht für jeden Tag:
„Sich amüsieren, heißt eigentlich von der Wortgeschichte her: die Muse
loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen ohne Kunst und Verstand, ohne
Inspiration und Weisheit, der Spaß der Hohl- und Plattköpfe.“
Lateinisches Sprichwort: Das Einfache ist das Zeichen des
Wahren.
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Diese
Rolle eben, welche die Künstler jetzt spielen, werden künftighin die
Physiologen übernehmen. Wenn ihr mit euren Kunstwerken die Menschen in eine
Stimmung versetzen wollt, kommt ihr mir vor wie ein Arzt, der die Aufgabe hat,
einen Patienten von einer unverdaulichen Speise zu befreien, und ihn zu diesem
Zwecke eine Seereise unternehmen läßt, damit er die Seekrankheit bekomme. Wie
würde dir ein solcher Arzt gefallen? Du würdest sagen, warum gibt der Mann
nicht lieber ein direktes Brechmittel? Ihr Künstler seid in derselben Lage, nur
kennt ihr eben das einfache, von innen wirkende Mittel nicht. Wir werden es
auffinden, das heißt, wir werden zeigen, wie man das Gehirn unmittelbar in
jenen Zustand versetzen kann, den ihr nach großer Mühe vermittels der Sinne
durch eure Kunstwerke hervorzurufen versucht.“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Sind
wir es denn nicht, die in diesem unentfliehbaren Mechanismus uns den Rest von
Freiheit bewahren, der allein das Leben erträglich macht? Sind wir es nicht, die
der Menschheit die Rettung aus der niederdrückenden Schwere der Wirklichkeit in
das heitere Reich des Ideals allein ermöglichen, indem wir alle edleren und
zarteren Regungen des Gemütes leiten und beherrschen? Nur durch die Kunst ist
es möglich, Stimmung zu erzeugen, das heißt einen Gesamtzustand unseres
Seelenlebens hervorzurufen, in welchem wir in dem Lustgefühl des in sich
abgeschlossenen Empfindens gewissermaßen erfahren, was es heißt zu sein.“
Leixner, Otto von (Otto Leixner von Grünberg, 1847-1907),
österreichisch-deutscher Schriftsteller, Literaturkritiker, Journalist und
Historiker, in: Aus meinem Zettelkasten 1: „Begeisterung ist ein Feuer, das die
Innenwelt in Fluß erhält. Aber Vernunft muß ihr die Gußform richten, in die
sich das geschmolzene Metall ergießt.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Kritik ist der
Versuch, Kurven mit einem Lineal zu messen.“
Lemper, Ute Gertrud (*1963), deutsche Musicaldarstellerin,
Chansonsängerin, Schauspielerin, Malerin: „Ich male verzerrte Gesichter. Ich
will nichts Romantisches produzieren.“
Leo, Maxim (*1970), deutscher Journalist, in: Haltet euer
Herz bereit – Eine ostdeutsche Familiengeschichte: „Einmal fragt Gerhard den
Vater, warum sie nur so ein normales Auto haben, während der Nachbar, ein
Bonbonfabrikant, einen riesigen chromverzierten Wagen fährt. Da sagt Wilhelm:
>Wissenschaftliche, künstlerische Verdienste fallen ins Gewicht, Geld zählt
nicht.<“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Laokoon, II: „Der Endzweck
der Wissenschaft ist Wahrheit, der Endzweck der Künste hingegen ist Vergnügen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Miss Sara Sampson III, 5, Sara: „Die Verstellung bleibt immer kalt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in
Emilia Galotti I, 4, Conti: „Die Kunst muß malen, wie sich die plastische Natur
– wenn es eine gibt – das Bild dachte: Ohne den Abfall, welchen der
widerstrebende Stoff unvermeidlich macht; ohne das Verderb, mit welchem die
Zeit dagegen ankämpft.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Was die Meister der Kunst zu
befolgen für gut finden, das sind Regeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Beobachtungen über den Menschen: „In allen Geschäften sei geduldig und übereile
nie! Man hat Geduld den zweiten Verstand genannt. Das heißt: Wieviel Verstand
ein Mensch auch haben mag, so wird er doch, wenn er alle seine Besorgungen mit
Geduld und Bedächtigkeit verrichtet, seinen Verstand verdoppeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Sudelbücher: „Das Doktorwerden ist eine Konfirmation des Geistes.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es
gibt hundert Witzige gegen einen, der Verstand hat.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „In dem Hause, wo ich wohnte,
hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe
gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir
wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem
Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung:
„Gute Eigenschaften sind die wahren Kleinode des Geistes, aber sie müssen
sozusagen erst in gute Lebensart gefaßt werden, und wer sich selbst beliebt
machen will, muß nicht mit Festigkeit und Kraft, sondern auch mit Grazie
handeln.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 249: „ ... aber es läßt sich gar nicht leugnen, daß man den meisten
Kunstwerken sehr leicht ansieht, inwieweit der Schöpfer seinen Willen zum Guten
entfaltet hat. Diese Genialität möchte ich, wenn ein Bild aus der Erscheinungswelt,
aus der Chemie, zum Vergleich herangezogen werden darf, den Katalysator* der
Genialität des Denkens und der Genialität der Wahrnehmung nennen. (*Das ist
eine Substanz, deren Anwesenheit einen chemischen Vorgang beschleunigt, an dem
sie im übrigen unbeteiligt bleibt.) Aber entsprechend dieser schöpferischen
Befruchtung, die sie ausübt, erfährt sie dann durch die Gestaltung der
Schöpfung selbst wieder einen weiteren, höheren Grad der Entfaltung. So
befruchtet der Wunsch zum Guten das Kunstwerk, das selbst seinerseits wieder
den Wunsch zum Guten im Schaffenden stärkt und entfaltet. Das Kunstwerk selbst
aber redet für den Beschauer eine deutliche Sprache über die Art und den Grad
dieser befruchtenden und fördernden Wechselwirkung. Beethoven hat dies Bettina
von Arnim gegenüber in die Worte gefaßt: >Auch der Musik liegen die hohen
Zeichen des Moralsinns zugrunde, wie jeder Kunst; alle echte Erfindung ist ein
moralischer Fortschritt.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 250: „Das Erleben der Genialität ist jedem möglich, solange er sich
selbst die Seele noch nicht erstickte, nicht etwa nur dem genialen Menschen und
dem Genie. Er wird hierzu um so eher gelangen, je vollkommener er die Wünsche
der Genialität von Zweckgedanken fernhält. Bei den meisten heute lebenden
Menschen bedarf es, bis dies erreicht ist, noch einer gründlichen Erlösung von
dem Christentum und seinen unseligen Lohn- und Straflehren. Erst von dem
Augenblicke an kann sich ihre Genialität voll entfalten, in welchem sie aus
innerster Überzeugung sagen können: >Ich tue das Gute, erforsche das Wahre,
liebe oder hasse nach göttlicher Wahl und ersehne das Schöne, nicht um mir die
Seligkeit nach dem Tode oder Güter im Diesseits, aber auch nicht, um mir
geistige Glücksbereicherung und inneren Frieden zu erringen, nein, es ist mein
der Vernunft unbegreiflicher, grundloser, zweckloser Wille.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 251: „Segnet denn nicht die Genialität das Leben mit einem unsagbar
inneren Reichtum, der doch wohl von allen angestrebten Glücksgütern an erster
Stelle diesen Namen verdient? Welch reiches, glückseliges Erleben ist nicht das
Versenken in ein herrliches Kunstwerk! Wie schrumpfen daneben alle
Glücksgefühle der Diesseitsmenschen zusammen! Dies scheint so wahr und wird dadurch
noch so wahrscheinlich, daß der Mensch, der zu Erlebnissen im Bereiche der
Genialität fähig ist, dabei aber die Diesseitsfreuden alle kennt und erlebt,
niemals mit einem Menschen tauschen möchte, dessen verkümmerte Genialität
unberücksichtigt bleibt. – – Es scheint so wahr und ist dennoch ein Irrtum! Wer
je das Reich der Genialität betritt, wer je sein Leben ihren Wünschen
unterstellt, wir dadurch nicht etwa allein an Glück reicher. Gewiß, er erlebt
ein unendlich vertieftes und bereichertes Glücksgefühl, wie es nur das Reich
der Genialität zu geben vermag, aber noch öfter erlebt er ein Leid, das die
letzten Tiefen seiner Seele erschüttert, ein Leid, wie es der stumpfen
Genialität ewig fern bleibt. Was die Diesseitszwerge Leid, was sie Trauer nennen,
dünkt ihm im Vergleich mit seinem Erleben Mißvergnügen oder eine oberflächliche
Traurigkeit; ganz ebenso wie ihr Glück, an seinem Maßstabe gemessen, nur die
Bezeichnung Vergnügen verdient. Da die Stunden des tiefsten Leids bei den
unsagbar häufigen Verwundungen, die die Genialität im Dasein erfährt, so viel
zahlreicher sind, als die Stunden des Glückes, so können wir sicher nicht
behaupten, daß die Entfaltung der Wünsche der Genialität das Glück fördert.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 254: „Das geniale Erlebnis ist eine gänzlich anders geartete höhere
Stufe des Bewußteins, die sich ein Mensch, der sie nicht erlebt hat, ebenso
wenig vorstellen kann, wie ein Tier die Bewußtseinsstufe des Diesseitserlebens.
Mit dieser Unfähigkeit hängt natürlich auch die Urteilslosigkeit aller
Menschen, die nie die Genialität, oder wie wir im Bilde auch sagten, das
>Jenseits< erlebten, über den Wert eines Kunstwerks, das uns ja zum
Jenseitserleben führen kann, zusammen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 255: „Erst wenn es den Menschen vollbewußt ist, daß wahre Kunst ein
zur Erscheinung gestaltetes Jenseitserleben ist, wird es ihr Kunsterleben
vertiefen können, wenn sie sich mit den Vernunftforschungen über die Gesetze
von Rhythmus, Form, von Licht- und Schallwellen dieser Erscheinungen
beschäftigen. Der Kunsterlebende dagegen ist unerschütterlich sicher in seinem
Urteil und unbekümmert um die Meinung der Umwelt, und je höher sich in ihm die
Genialität entfaltet, um so rascher erkennt er, ob ein seelisch Toter das Werk
schuf, und ob es seelisch Tote sind, die über Kunst reden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 255: „Es ist nun für manchen vielleicht erstaunlich, aber sehr
begreiflich, daß sich derartige vollständige Urteilslosigkeit in Bezug auf das Wesentlichste so sehr häufig
unter den >Kunstfreunden<, den >Kunstverständigen< findet. Der
letztgenannte Name ist äußerst sinnreich gewählt und verrät den Grund dieser
Erscheinung! Sie wollen Genialität mit dem Verstande erfassen. Die
Beschäftigung mit der theoretischen Kunstwissenschaft wurde ihnen zum
Verhängnis. Sie half ihnen nicht zum genialen Erleben, sondern sie machte sie
unfähig dazu, unfähiger, als es vielleicht eine Bäuerin ist, die in einem
seltnen Augenblick ihres Daseins das Erstaunliche erlebte, in der Betrachtung
eines Bildes dem Diesseits vollkommen entrückt zu werden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 384: „Aber ein Tröstliches bleibt, daß der gottwache Mensch sich
nicht durch diesen Berg der Philosophaster durcharbeiten muß, bis er zu dem
Lebendigen vordringt! Da die Philosophie das Wirken der Genialität des Denkens
im Jenseits ist, verrät sich der Jenseitstote fast in jedem Satze, den er
niederschreibt und den ein Lebendiger gar nicht denken könnte. Wer aber als
Philosoph nur einen solchen verräterischen Satz geschrieben hat, der sich mit
dem Jenseitserleben nicht vereinen läßt, der ist ein Toter, und wir stören
seine Totenruhe nicht durch Weiterblättern in seinem Werke!“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 389: „So wären wir denn durch diese Erinnerung an die
Gegenwartskunst zu einer ganz anderen Auswirkung des Wunsches zum Schönen
gekommen, von dem Schaffen zu dem Genießen des Schönen. Für den Menschen, der
das einzige Bewußtsein Gottes sein kann, für den der Wunsch zum Schönen eine
Offenbarung seines Wesens neben den anderen Wünschen der Genialität ist, ist
das bewußte Wahrnehmen, das >Genießen<, des Schönen ein
>Gottesdienst< im tiefsten Sinne dieses Wortes. Wenn schon der Anblick
all der unbewußt gestalteten Schönheit in der Natur zum >Gottesdienste<
werden kann, so noch in weit höherem Grade die Versenkung, in ein vom bewußten
Erleben gestaltetes Kunstwerk.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 391: „Diese dritte, höchste Stufe der Kunst ist das Heiligtum der Seltenen,
nur denen im Schaffen und Erleben zugänglich, die bewußte klare Gotterkenntnis
erleben. Die Tatsache der Übertragung des Erlebens in Formen, farben, Rhythmen
und Klänge bildet den einzigen Zusammenhang dieser Kunst mit dem Diesseits, mit
der Erscheinungswelt. Es ist die Kunst der Genialität für die Genialität, die
ein Diesseitserleben überhaupt nicht wiedergibt. So entspricht diese Kunst dem
Heiligtum der Wissenschaft, der lebendigen Philosophie. Sie stellt
ausschließlich die religiöse Erschütterung oder die religiöse Versenkung dar.
Beispiel für diese Stufe ist die Musik Sebastian Bachs.“
Ludwig, Otto (1813-1865), deutscher Dichter des Poetischen Realismus:
„Alles Unwahre ist unschön.“
Lüpertz, Markus (*1941), deutscher Bildhauer und Bühnenbildner: „Kunst ist ein Synonym
für Revolution. >Revolutionäre Kunst< ist falsch, denn Kunst ist
Revolution.“
Magritte, René Francois Ghislain (1898-1967), belgischer
Maler des Surrealismus: „Kunst ruft das Geheimnis wach, ohne das die Welt nicht
existieren würde.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Ein voller Widerhall aus
dem Herzen des Empfangenden ist dem Schaffenden ein Bedürfnis.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und
Dirigent: „Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so
untertauchen zu lassen! Sich selbst und dem Höheren über sich selbst nur eine
Stunde untreu zu sein!“
Manet, Édouard (1832-1883), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der Moderne:
„Es gibt nur eine Wahrheit: sofort das auszuführen, was man direkt wahrnimmt.
Denn wenn etwas da ist, ist es da. Und wenn es nicht da ist, fängt man noch
einmal von vorne an. Der Rest ist Schwindel.“
Mann, Heinrich (1871-1950), deutscher Dichter und Essayist:
„Solange es menschliche Gesellschaften gibt, haben sie ihren gefährlichsten
Feind im Geist gesehen. Sie haben ihn eingeschränkt, gebunden zu Religionen.
Sie sind, sobald er sich freimachte, in Scharen, in Legionen, in Katarakten von
Körpern über ihn hergefallen, wie die Heere des Xerxes über
Griechenland.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller,
Nobelpreis für Literatur 1929, in: Doktor Faustus XXV, Teufel: „Der Künstler
ist der Bruder des Verbrechers und des Verrückten.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v.
Chr.), griechischer Komödiendichter, in: Fragmente, 602: „Kein Mensch ist mir fremd, wenn er tüchtig
ist.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer
Komödiendichter: „Bildung ist ein unentreißbarer Besitz.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Der Mensch sollte nicht ohne
Scham sein. Scham über schamloses Betragen ist der sicherste Weg, Beschämendem
zu entgehen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Ein großer Mensch, wer sein
Kinderherz nicht verliert.“
Menuhin, Yehudi (Baron Menuhin of Stoke d’Abernon, 1916-1999), US-amerikanischer, Schweizer und
britischer Geiger, Bratschist und Dirigent, gehört zu den größten
Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts: „Die Musik spricht für sich allein.
Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „…Auch haben
Sie ganz recht, wenn Sie sagen, alle Architekten, Maler, Bildhauer,
Goldschmiede und Ziseleure damaliger Zeit sind Freimaurer gewesen. Aber, und
darauf kommt es hier an: sie kannten nur die äußeren Riten und begriffen sie
bloß im ethischen Sinne; sie waren nur Werkzeuge jener unsichtbaren Macht, die
Sie als Katholik irrtümlicherweise für den Meister der ›Linken Hand‹ halten;
Werkzeuge waren sie, nichts sonst, zu dem einzigen Zweck, gewisse Geheimnisse
in symbolischer Form der Nachwelt aufzubewahren, bis die Zeit reif sein wird.
Doch sie blieben stecken auf dem Wege und kamen nicht vorwärts, weil sie immer
hofften, ein Menschenmund könne ihnen den Schlüssel geben, der das Tor
aufsperrt; sie ahnten nicht, daß er in der Betätigung der Kunst selber
vergraben liegt; sie begriffen nicht, daß Kunst einen tiefern Sinn birgt, als
bloß Bilder zu malen oder Dichtwerke zu schaffen, nämlich den: eine Art
überfeinerten Tast- und Wahrnehmungsgefühls im Künstler selbst zu erwecken,
dessen erste Kundgebung ›richtiges Kunstempfinden‹ heißt. Auch ein heute
lebender Künstler, sofern sich ihm durch seinen Beruf die inneren Sinne
erschließen für die Einflüsse dieser Macht, wird in seinen Werken jene Symbole
wieder auferstehen lassen können; er braucht sie durchaus nicht aus dem Munde
eines Lebenden erfahren zu haben, braucht keineswegs in diese oder jene Loge
aufgenommen zu sein! In Gegenteil: tausendmal klarer als Menschenzunge spricht
der ›unsichtbare Mund‹. Was ist wahre Kunst denn anderes als das Schöpfen einer
aus dem ewigen Reiche der Fülle?! / Wohl gibt es Menschen, die mit vollem Recht
den Namen ›Künstler‹ führen dürfen und doch nur besessen sind von einer
finsteren Kraft, die Sie von Ihrem Standpunkt aus ruhig als ›der Teufel‹
bezeichnen dürfen. Was sie schaffen, gleicht aufs Haar dem Höllenreich Satans,
wie es sich der Christ vorstellt; ihre Werke tragen den Hauch des eisigen,
erstarrenden Nordens, wohin doch schon das Altertum den Sitz der
menschenhassenden Dämonen verlegte; die Ausdrucksmittel ihrer Kunst sind: Pest,
Tod, Irrsinn, Mord, Blut, Verzweiflung und Verworfenheit. – – / Wie sollen wir
uns nun solche Künstlernaturen erklären? Ich will es Ihnen sagen: ein Künstler
ist ein Mensch, in dessen Hirn das Geistige, das Magische das Übergewicht über
das Materielle erlangt hat. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: bei den
einen – nennen wir sie die ›teuflischen‹ – ist das Gehirn durch eine
Ausschweifung, durch Lustseuche, durch ererbte oder angewöhnte Laster im
Begriffe zu entarten; dann wiegt es sozusagen leichter auf der Waagschale des
Gleichgewichtes, und das ›Schwerer- oder Offenbarwerden in der
Erscheinungswelt‹ und das Herabsinken des Magischen tritt von selber ein: die
Waagschale des Geistigen senkt sich herab, nur weil die anderen leichter und
nicht, weil sie selber schwerer wird. In diesem Falle haftet dem Kunstwerk der
Geruch der Fäulnis an. Es ist, als trüge der Geist ein Kleid, leuchtend im
Phosphorschein der Verwesung. / Bei den anderen Künstlern – ich will sie die
›Gesalbten‹ nennen – hat sich der Geist, wie der Ritter Georg, die Macht über
das Tier erkämpft: bei ihnen senkt sich die Waage des Geistes in die
Erscheinungswelt hernieder kraft eines eigenen Gewichtes. Dann trägt der Geist
das goldene Gewand der Sonne. / In beiden aber ist das Gleichgewicht der Waage
verschoben zugunsten des Magischen; beim Durchschnittsmenschen hat nur das Tier
Gewicht; die ›Teuflischen‹ wie die ›Gesalbten‹ werden bewegt vom Winde des
unsichtbaren Reiches der Fülle, der eine vom Nordwind, der andere vom Hauch des
Morgenrots. Der Durchschnittsmensch hingegen bleibt ein starrer Klotz. Wer ist
nun jene Macht, die sich der großen Künstler bedient wie eines Werkzeugs, das
den Zweck hat, die symbolischen Riten der Magie der Nachtwelt aufzubewahren?
Ich sage Ihnen: es ist dieselbe, die einst die Kirche schuf. Sie baut zwei
lebendige Säulen zu gleicher Zeit, die eine weiß, die andere schwarz. Zwei
lebendige Säulen, die einander so lange hassen werden, bis sie erkennen, daß
sie nur die Pfeiler für einen künftigen Triumphbogen sind.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und
Choreographin: „Leben ist eine Form des Nicht-sicher-Seins, des nicht Wissens,
was als Nächstes kommt oder wie es kommt. In dem Augenblick, in dem Du weißt
wie, beginnst Du ein wenig zu sterben. Der Künstler weiß nie ganz genau. Wir
raten. Wir haben vielleicht unrecht, aber wir machen einen Sprung nach dem
anderen in die Dunkelheit hinein.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und
Choreographin: „Suche die Leidenschaft!“
Miller, Henry Valentine (1891-1980), US-amerikanischer Schriftsteller und Maler: „In jeder
Bewegung ist die Richtung wichtiger als die Schnelligkeit.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter:
„Des vernünftigen Mannes Scherze sind vernünftigen Leuten eine lehrreiche
Unterhaltung.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „In schlimmen Zeiten sind Denkende anders
Denkende.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der Intellektuelle
überdachte das Problem und machte es sich anschließend bequem darunter.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903),
deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des
19. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1902, ihm zuerkannt für seine ‚Römische
Geschichte‘: „Es ist die tiefste und
herrlichste Wirkung der musischen Künste und vor allem der Poesie, daß sie die
Schranken der bürgerlichen Gemeinden aufheben und aus den Stämmen ein Volk, aus
den Völkern eine Welt erschaffen.“
Mondrian, Piet (1872-1944), niederländischer Maler der
klassischen Moderne: „Die Position des Künstlers ist bescheiden. Er ist im
Wesentlichen ein Kanal.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer
Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Das Charakteristikum der Intelligenz
ist Ungewißheit. Tasten ist ihr Werkzeug.“
Moore, Henry (1898-1986), englischer Bildhauer und Zeichner:
„Ich suche nicht die Schönheit im Sinne der Griechen und der Künstler der
Renaissance. Es besteht ein funktioneller Unterschied zwischen der Schönheit
des Ausdrucks und der Macht des Ausdrucks. Die Erste will gefallen, die zweite
will eine geistige Vitalität widerspiegeln.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1907: „Glaube mir, es gibt nichts
Großes ohne Einfalt. Der Mensch, das Individuum ist Gottes Einfalt, ist einfältig
gewordene Gottheit. In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Politisches: „Der Preuße hat keinen anderen Weg zur Kunst als den der
Einfachheit. Pracht wird bei ihm zu Schwulst, Luxus zu Unsittlichkeit.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern,
Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen,
Psychologisches: „Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen
erstrebenswert. Aber es muß ein bißchen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen,
daß er auch geistig schön werde.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen: Zeitkritisches: „Ein wirklich eigener Gedanke
ist immer noch so selten wie ein Goldstück im Rinnstein.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur
Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik am anderen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Nirgends kann das
Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch –
das ist höchste Kunst.“
Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), weltberühmter
Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik, Wunderkind: „Genie ohne
Herz ist ein Unding.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Der Habitus des
Gemüts ist es allein, der Gedeihen, Schönheit und Freude herbeizieht.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller
und Theaterkritiker, in: Der Mann ohne Eigenschaften: „Kunst ist Liebe; indem
sie liebt, macht sie schön, und es gibt vielleicht auf der ganzen Welt kein
anderes Mittel, ein Ding oder Wesen schön zu machen, als es zu lieben.“
Nachmanovitch, Stephen: „Das Substantiv von Selbst wird zu
einem Verb. Dieser Siedepunkt der Schöpfung im gegenwärtigen Augenblick ist der
Punkt, an dem Arbeit und Spiel verschmelzen.“
Nachmanovitch, Stephen: „Kreative Arbeit ist Spiel. Sie ist
freies Nachdenken unter Verwendung der Materialien, die einem die gewählte Form
zur Verfügung stellt.“
Nevelson, Louise (Leah Berliawsky, 1899-1988), US-amerikanische Bildhauerin und Malerin: „Wahre
Stärke ist zart.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Kapitel 6: „Ich sage euch: man muß noch
Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. / Ich sage
euch: ihr habt noch Chaos in euch.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Dionysos-Dithyramben
99: „Sie sind kalt, diese Gelehrten! / Daß ein Blitz in ihre Speisen schlüge /
und ihre Mäuler lernten Feuer fressen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Ecce Homo: „Ich kenne keine Art mit großen Aufgaben fertig zu
werden, als das Spiel.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Götzendämmerung: Streifzüge eines Unzeitgemäßen: „Dies Verwandeln-Müssen ins Vollkommene ist –
Kunst. Alles, selbst was er nicht ist, wird ihm trotzdem zur Lust an sich; in
der Kunst genießt sich der Mensch als Vollkommenheit.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Als ob man sich fürchtete, an sich selber
durch Ekel und Stumpfheit zugrunde zu gehen, ruft man alle bösen Dämonen auf,
um sich durch diese Jäger wie ein Wild treiben zu lassen: man lechzt nach
Leiden, Zorn, Haß, Erhitzung, plötzlichem Schrecken, atemloser Spannung und
ruft den Künstler herbei als den Beschwörer dieser Geisterjagd. Die Kunst ist
jetzt in dem Seelen-Haushalte unserer Gebildeten ein ganz erlogenes oder ein
schmähliches, entwürdigendes Bedürfnis, entweder ein Nichts oder ein böses
Etwas. Der Künstler, der bessere und seltenere, ist wie von einem betäubenden
Traume befangen, dies alles nicht zu sehen, und wiederholt zögernd mit
unsicherer Stimme gespenstisch schöne Worte, die er von ganz fernen Orten her
zu hören meint, aber nicht deutlich genug vernimmt; der Künstler dagegen von
ganz modernem Schlage, kommt in voller Verachtung gegen das traumselige Tasten
und Reden seines edleren Genossen daher und führt die ganze kläffende Meute
zusammengekoppelter Leidenschaften und Scheußlichkeiten am Strick mit sich, um
sie nach Verlangen auf die modernen Menschen loszulassen: diese wollen ja lieber
gejagt, verwundet und zerrissen werden, als mit sich selber in der Stille
beisammenwohnen zu müssen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Die Kämpfe, welche sie zeigt, sind
Vereinfachungen der wirklichen Kämpfe des Lebens; ihre Probleme sind
Abkürzungen der unendlich verwickelten Rechnung des menschlichen Handelns und
Wollens. Aber gerade darin liegt die Größe und Unentbehrlichkeit der Kunst, daß
sie den Schein einer einfacheren Welt, einer kürzeren Lösung der Lebens-Rätsel
erregt. Niemand, der am Leben leidet, kann diesen Schein entbehren, wie niemand
des Schlafes entbehren kann. Je schwieriger die Erkenntnis von den Gesetzen des
Lebens wird, um so inbrünstiger begehren wir nach dem Scheine jener
Vereinfachung, wenn auch nur für Augenblicke, um so größer wird die Spannung
zwischen der allgemeinen Erkenntnis der Dinge und dem geistig-sittlichen
Vermögen des Einzelnen. Damit der Bogen nicht breche, ist die Kunst da.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Und hier wird auch mit einem Male die Aufgabe
der modernen Kunst deutlich: Stumpfsinn oder Rausch! Einschläfern oder
betäuben! Das Gewissen zum Nichtwissen bringen, auf diese oder die andere
Weise! Der modernen Seele über das Gefühl von Schuld hinweghelfen, nicht ihr
zur Unschuld zurück verhelfen! Und dies wenigstens auf Augenblicke! Den
Menschen vor sich selber verteidigen, indem er in sich selber zum
Schweigen-müssen, zum Nicht-hören-können gebracht wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Zarathustra III, Vom
Geist der Schwere 2: „Allgenügsamkeit, die alles zu schmecken weiß, das ist
nicht der beste Geschmack. Ich ehre die widerspenstigen, wählerischen Zungen
und Mägen, die ‚Ich‘ und ‚Ja‘ und ‚Nein‘ sagen lernten.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Die großen Ideen kommen
auf Taubenfüßen daher.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Geduld, die List,
die Verstellung, die große Selbstbeherrschung und alles, was Mimikry ist.“
[Mimikry: griechisch-englisch ‚Nachahmung, Anpassung‘.]
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Konvention heißt Übereinkommen in Worten und Handlungen ohne
Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wulst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man ist um den Preis Künstler, daß man das, was alle Nicht-Künstler
Form nennen, als Inhalt, als die Sache selbst empfindet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Warten, geduldig sein,
das heißt denken.“
Ning-yüan, Ku (um
1570), chinesischer Maler: „Nach der
Meisterschaft (shu) sollte Frische (sheng) das Ziel in der Malerei sein. Aber
es ist schwer frisch (spontan) zu sein, wenn man Meisterschaft errungen hat. Es
besteht jedoch ein Unterschied zwischen der bequemen Vertrautheit und
gezügelter Meisterschaft. Diese kann sich die Ursprünglichkeit bewahren.
Unbeholfenheit (in der Strichführung) ist besser als Geschicklichkeit, aber es
ist schwer, unbeholfen (naiv) zu sein, wenn man es zu Gewandtheit gebracht hat.
Doch, wenn ein Bild ohne Anstrengung originell ist, kann es unbeholfen und
dennoch vollendet sein.“
Novak, Michael (1933-2017), US-amerikanischer
Philosoph, Journalist und Diplomat: „Die Tradition lebt, weil immer wieder
junge Leute kommen, die ihren Zauber erfassen und ihr neuen Glanz verleihen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Aphorismen und Fragmente: „Nur ein Künstler kann
den Sinn des Lebens erraten.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Fragmente 414/5: „Der Maler malt eigentlich mit
dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Lyrik, Roman, Essay 414, 5: „Eine gewisse
Einsamkeit scheint dem Gedeihen der höheren Sinne notwendig zu sein, und daher
muß ein zu ausgebreiteter Umgang der Menschen miteinander manchen heiligen Keim
ersticken.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Der Mensch ist eine Sonne.
Seine Sinne sind seine Planeten.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Spielen ist Experimentieren mit
dem Zufall.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Philosophie ist eigentlich Heimweh, Trieb,
überall zu Hause zu sein.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Jedes
Geschäft muß künstlerisch behandelt werden, wenn es sicher und dauernd und
durchaus zweckmäßig gelingen soll.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Nachdenken: Es enthält eine unerschöpfliche Quelle von Trost
und Beruhigung.“
NT, 1.
Brief des Johannes 4, 16-18, unbekannter Übersetzer: „Leidenschaftlich, Leiden
schaffend ist also nur der Affekt, dem der Enthusiasmus, das Beseelte, das von
Gott erfüllte Sein, die Liebe, der Friede, der Wille des Himmlischen fehlt.“
Oberlin, Johann Friedrich (1740-1826), evangelischer Pfarrer
und Sozialreformer aus dem Elsass, Vordenker in der Frühpädagogik und
Mitbegründer des Kindergartens: „Lernen muß man mit dem ganzen Körper.“
Oldenburg, Claes Thure (1929-2022), schwedisch-amerikanischer Bildhauer, Vertreter der amerikanischen Pop-Art: „Kunst ist ein Kommunikationsmittel. Das
Bild ist die vollständigste Technik jeder Kommunikation.“
Orlowski, Hans Otto (1894-1967),
deutscher Maler und Holzschneider: „Kunst entsteht, wenn Schönheit Verstand
bekommt.“
Pagnol, Marcel (1895-1974), französischer Schriftsteller,
Dramaturg und Regisseur: „Und außerdem steckt in einem Mädchen von zwölf Jahren
soviel Geist und List wie in einem Jungen von siebzehn.“
Paris, Ronald (1933-2021), deutscher Maler und Graphiker: „Wenn man alles für
Wert hält, schmälert man das Wertvolle.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Die Inschrift auf
dem Findling, 1956: „Es läßt sich schwer ein Beispiel größerer Selbstentsagung
im Namen der Kunst finden als das Leben van Goghs. Sein Traum war, in
Frankreich eine >Malerbruderschaft< zu gründen, eine Art Kommune, in der
nichts die Maler vom Dienst an der Malerei ablenken sollte. / Van Gogh hat viel
gelitten. In seinen >Kartoffelessern< und dem >Anstaltshof< ist er
in die tiefsten Tiefen der menschlichen Verzweiflung hinabgestiegen. Er sah die
Aufgabe des Künstlers darin, den Leiden mit seiner ganzen Kraft, mit seinem
ganzen Talent entgegenzutreten. / ... Er war bettelarm, stolz und unpraktisch.
Er teilte das letzte Stück Brot mit dem Obdachlosen und wußte aus eigener,
leiblicher Erfahrung, was soziale Ungerechtigkeit ist. Er machte sich nichts
aus billigem Erfolg. / Gewiß, er war kein Kämpfer. Sein Heroismus bestand in
dem tiefen, unerschütterlichen Glauben an eine schöne Zukunft der tätigen
Menschen – der Landleute und der Arbeiter, der Dichter und der Gelehrten. Er
konnte kein Kämpfer sein, aber er wollte zu den Schätzen der Zukunft das Seine
beitragen – seine Gemälde, die die Erde besingen. Und er hat es geschafft.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine
Kunst, 1956: „Das stille, vom matten Glanz nachgedunkelter Vergoldung belebte
Dämmerlicht der Ermitage war mir immer wie etwas Heiliges erschienen. Die
Ermitage war für mich eine Schatzkammer des menschlichen Genies. Hier habe ich
zum ersten Mal, noch als Jüngling, das Glück empfunden, Mensch zu sein. Ich
begriff, daß der Mensch groß und gut sein kann.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine
Kunst, 1956: „Deshalb ist die Hetze gegen die Impressionisten völlig
unverständlich. Sie wurde eingeleitet von finsteren Heuchlern, die der Meinung
sind, daß die Malerei nur für kleinlich-utilitäre Ziele da ist und nicht zur
Vervollkommnung des Menschen. Manchmal gewinnen leider solche Ideen die Oberhand
über die große Idee, nach der es notwendig ist, für die sozialistische
Gesellschaft einen vollwertigen, gefühlsreichen, hochgebildeten Menschen zu
erziehen.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die
goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, sehen ist eine
Kunst, 1956: „Es liegt viel Wahres in den Worten Wladimir Odojewskis: >Die
Poesie ist der Vorbote jenes Zustandes der Menschheit, in dem sie aufhört zu erringen
und beginnt, sich des Errungenen zu freuen.<“
Pearce, Joseph Chilton (1926-2016), amerikanischer Neurobiologe und
Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Um ein kreatives
Leben zu führen, müssen wir unsere Angst verlieren, unrecht zu haben.“
Pearce, Joseph Chilton (1926-2016), amerikanischer Neurobiologe und
Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Wir müssen
akzeptieren, daß dieser kreative Herzschlag in uns Gottes eigener Herzschlag
ist.“
Petrarca, Francesco (1304-1374), italienischer Dichter und
Gelehrter: „Wohlbehagen ermattet den Geist, Schwierigkeiten erziehen und
kräftigen ihn.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter
spanischer Maler, Graphiker und Bildhauer: „Gewalt kränkt den Künstler in mir.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Graphiker und
Bildhauer: „Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Graphiker und
Bildhauer: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder
vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde,
1796-1835), deutscher Dichter: „Denken,
was wahr ist! / Fühlen, was schön ist! / Wollen, was gut ist!“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348 v. Chr.), griechischer
Philosoph, in: Kriton 6, Sokrates: „Von je ist es meine Art, daß ich von meinen
Regungen keiner anderen folge als dem Gedanken, der sich mir beim Nachdenken
als der beste erweist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348 v. Chr.), griechischer Philosoph:
„Das Denken ist das Selbstgespräch der
Seele.“
Poliakoff, Serge (1900-1969), russischer Maler, bedeutender Vertreter der École de Paris: „Stille
ist ein Schweigen, das den Menschen Augen und Ohren öffnet für eine andere
Welt.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und Kritiker: „Glücksgefühle
sind wohltätig für den Körper, aber die Kräfte des Geistes werden durch Kummer
entwickelt.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle:
„Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation
wiederfindet.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des
poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und
Novellen, in: Gedanken und Einfälle; „Eine französische vornehme Dame sagte
einmal: >Wer geniert sich vor seinem Kammerdiener!< Das ist das Kennzeichen
eines Genies, sich nicht vor der ganzen Nation zu genieren.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910),
deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser
gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Goethe ist der deutschen
Nation gar nicht der Dichterei usw. wegen gegeben, sondern daß sie aus seinem
Leben einen ganzen vollen Menschen von Anfang bis zum Ende kennenlerne. Keinem
anderen Volk ist je ein solches Geschenk von den Himmlischen gemacht worden.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alle Künste sind androgyn.
Außer der Kunst des Denkens.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Alles Abbild des Essentiellen, des Transzendenten und Ewigen im
Spiegel des menschlichen Geistes ist unveränderlich und gleich, von Mose bis
Plato, von Leonardo bis Goethe: Hier waltet keine Originalität. Originell ist
nur das Menschliche: Die Trübung.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Kunst ist unbewußte,
wirksame Betrachtung des Göttlichen.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), Unternehmer: „Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch
die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa
Gegensätze nebeneinander, sondern es läßt uns das Gegensätzliche in einem
unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig.
Das Wesen des Kitsches ist dagegen, daß in ihm das Süße nur süß ist.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 17. Februar
1903: „Ein Kunstwerk ist gut,
wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein
Urteil: Es gibt kein anderes. Darum, sehr geehrter Herr, wußte ich Ihnen keinen
Rat als diesen: in sich zu gehen und die Tiefen zu prüfen, in denen Ihr Leben
entspringt; an seiner Quelle werden Sie die Antwort auf die Frage finden, ob
Sie schaffen müssen.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Künstler steht es zu, aus vielen Dingen
eines zu machen und aus dem kleinsten Teil eines Dings eine Welt.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Schaffenden ist Gott die letzte,
tiefste Erfüllung.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Der Anfang der Kunst ist Frömmigkeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Die große Kunst ist ein Stück Zukunft, und wer
sie jetzt schon hat, hat noch kein Leben dazu und ist heimatlos und fremd in
der Zeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus
Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil. Es
gibt kein anderes.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Kunst ist Kindheit. Kunst heißt, nicht wissen,
daß die Welt schon ist und eine machen, nicht zerstören, was man vorfindet,
sondern einfach nichts Fertiges finden, lauter Möglichkeiten, lauter Wünsche.
Plötzlich Erfüllung sein, Sommer sein, Sonne haben, ohne daß man darüber
spricht, unwillkürlich, niemals vollendet.“
Ringelnatz, Joachim (Hans Gustav Bötticher, 1883-1934),
deutscher Poet, Schriftsteller, Kabarettist und Maler, in: Vom Schenken:
„Schenke groß oder klein, / aber immer gediegen. / Wenn die Bedachten die Gabe
wiegen, / sei dein Gewissen rein. / Schenke herzlich und frei. / Schenke dabei,
/ was in dir wohnt / an Meinung, Geschmack und Humor, / sodass die eigene
Freude zuvor / dich reichlich belohnt. / Schenke mit Geist und ohne List. / Sei
eingedenk, / daß dein Geschenk – / du selber bist.“
Ritt, Martin (1914-1990), amerikanischer Filmregisseur: „Die
Reflexion ist der Feind der Originalität in der Kunst.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Die menschliche Anmut ist eine Geschlossenheit des
Wesens, deren Gesetze man nicht kennt: eine geheime Sympathie aller Züge
untereinander und jedes einzelnen Zuges mit dem Ganzen.“
Rochefoucauld,
François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Bescheidenheit ist
nichts anderes als Faulheit, Mattigkeit und Mangel an Mut, so daß man mit Recht
sagen kann, daß die Bescheidenheit für die Seele eine Erniedrigung ist.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Der Künstler bietet ein großes
Beispiel. Er vergöttert seine Arbeit; köstlicher Lohn ist ihm die Freude, sie
recht zu machen. Die Menschheit wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen
Künstlerseelen haben werden, das heißt, wenn allen ihre Arbeit Freude macht,
wenn alle ihrem Leben einen Inhalt geben.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Die
Zeit ist weise. Ihre Einwirkung auf unsere Werke nützt dieselben ab, doch
während sie die Einzelheiten abwäscht, fügt sie den Flächen eine neue Größe
hinzu.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Es
kommt darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schaudern und zu
leben.“
Roethke, Theodore: „Ein zu aktiver Geist ist überhaupt kein
Geist.“
Roethke, Theodore: „Was erschüttert das Auge mit Ausnahme
des Unsichtbaren?“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller:
„Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen.“
Roy, Suzanna Arundhati (*1961), indische
Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Essayistin, Globalisierungskritikerin, in: Wahrheit und Macht: „Ich glaube, daß meine
Leidenschaft aus meinem Intellekt entsteht. Ebenso wie die Art, wie ich liebe,
aus meiner Denkweise erwächst. Aus dem Denken entsteht eine wunderbare
Fähigkeit zu lieben. Ich halte nichts von der künstlichen Grenze zwischen dem
Intellekt und dem Herzen. Sie sind nicht so voneinander getrennt, wie es uns
Literatur und die Poesie immer glauben machen wollen. Ihre Vereinigung ist das
Geheimnis, das Künstler und Schriftsteller ausmacht. Ich bin davon überzeugt,
daß man sich der Schönheit der Gefühle hingeben muß, und ich glaube auch an die
Unnachgiebigkeit des Intellekts. Ich halte nichts von übertriebener
Leidenschaft, aber für meine Begriffe gibt es nichts Schöneres als eine
unerschütterliche intellektuelle Begeisterung.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in:
Nebentöne: „Das Gefühl für die Freiheit entwickelt sich am Sinn für die
Zufälle.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und
Sozialphilosoph: „Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille
dazu, um ein Ding besser zu machen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 16, 5: „Dem Müßiggänger fehlt es
stets an Zeit zum Tun / und nie an einem Grund, warum er’s lasse ruhn.“
Sacharow, Andreij
Dimitrijewisch (1921-1989), russischer Physiker, Dissident,
Friedensnobelpreis 1975: „Es ist eine Sache, etwas zu wissen und eine andere,
es mit ganzer Seele in seiner Bedeutung für Leben und Tod zu empfinden.“
Saikaku, Ihara (eigentlich: Hirayama Togo, 1642-1693), japanischer Schriftsteller und
Gesellschaftskritiker: „Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich ist die
Liebe.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Der Geist
bewegt die Welt, nicht die Intelligenz.“
Schack, Adolf Friedrich Graf
von (1815-1894), deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker: „Der
Genuß des Schönsten vermag nicht zu befriedigen, wenn ich ihn für mich allein
haben soll.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: System des
transzendenten Idealismus: „Nehmt,
kann man sagen, der Kunst die Objektivität, so hört sie auf zu sein, was sie
ist, und wird Philosophie; gebt der Philosophie die Objektivität, so hört sie
auf Philosophie zu sein, und wird Kunst. – Die Philosophie erreicht zwar das
Höchste, aber sie bringt bis zu diesem Punkt nur gleichsam ein Bruchstück des
Menschen. Die Kunst bringt den ganzen Menschen, wie er ist, dahin, nämlich zur
Erkenntnis des Höchsten, und darauf beruht der ewige Unterschied und das Wunder
der Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, am 09.11.1795: „Goethe
verlangt von einem schönen Gebäude, daß es nicht nur auf das Auge berechnet
sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt
würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Von der Stirne heiß, /
rinnen muß der Schweiß, / soll das Werk den Meister loben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Mädchen von Orleans: „Krieg führt der Witz auf
ewig mit dem Schönen, / er glaubt nicht an den Engel und den Gott. / Dem Herzen
will er seine Schätze rauben; / den Wahn bekriegt er und verletzt den Glauben.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von
Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Es ist nicht wahr, was
man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht. Der
Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel,
ist sie durch die Künstler gefallen. Das Publikum braucht nichts als Empfängnis,
und diese besitzt es.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Die
Geschlechter: „Gönne dem Knaben, zu spielen, in wilder Begierde zu toben. / Nur
die gesättigte Kraft kehret zur Anmut zurück.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Die schwere
Verbindung: „Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen? / Jener
fürchtet die Kraft, dieses verachtet den Zaum.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Kabale und
Liebe, V., 7, Ferdinand: „Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins
Tod III, 13, Wallenstein: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in Wallenstein, Prolog: „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Alle Kunst ist
der Freude gewidmet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Auch ist ein
Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und
äußert eine zurückstoßende Kraft, statt daß er die Aufmerksamkeit der Leser
fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so
wenig anhaltende moralische Dissonanzen wie das Ohr das Gekritzel eines Messers
auf Glas.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph: „Das Genie ist
schamhaft, weil dies die Natur immer ist.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Leicht
gezimmert nur ist Thephis’ Wagen, / und er ist gleich dem acheront’schen Kahn: /
Nur Schatten und Idole kann er tragen, / und drängt das rohe Leben sich heran, /
so droht das leichte Fahrzeug umzuschlagen, / das nur die flücht’gen Geister fassen
kann. / Der Schein soll nie Wirklichkeit erreichen, / und siegt die Natur, so
muß die Kunst / entweichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Obgleich die
Kunst unzertrennlich und eins ist und beide, Phantasie und Empfindung, zu ihrer
Hervorbringung tätig sein müssen, so gibt es doch Kunstwerke der Phantasie und
Kunstwerke der Empfindung, je nachdem sie sich einem dieser beiden ästhetischen
Pole vorzugsweise nähern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Solche wähle zu Begleitern auf des Lebens Bahn, die
Dein Herz und Deinen Geist erweitern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Was unsterblich
im Gesang soll leben, muß im Leben untergehn.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Der
Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher
Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die Kunst ist eine Tochter der
Freiheit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher
Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die wahre Kunst hat es nicht bloß
auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr ernst damit, den Menschen
nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern
ihn wirklich und in der Tat freizumachen und dieses dadurch, daß sie eine Kraft
in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein
roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine
objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln.“
Schirrmann, Richard (1874-1961), Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes: „Der Mensch verträgt
eher Kritik an dem, was er meisterlich beherrscht, als an dem, was er
mangelhaft leistet.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher
Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und
Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als
Begründer der Romantik: „Der Künstler möge den Gang und die Gesetze der
vernünftig denkenden Vernunft aufheben.“ ... Aufgabe des Kunstwerkes sei es,
„in die schöne Verwirrung der Phantasie, in das ursprüngliche Chaos der
menschlichen Natur zu versetzen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931),
österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten
Vertreter der Wiener Moderne: „Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als
eine Schwäche des Gefühls.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Das Wesen der Poesie wie aller
Kunst besteht im Auffassen der Platonischen Idee, d.h. des Wesentlichen und
daher der ganzen Art Gemeinsamen, in jedem einzelnen, wodurch jedes Ding als
Repräsentant seiner Gattung auftritt und ein Fall für tausende gilt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen
zur Lebensweisheit, V, 9: „In der Einsamkeit fühlt der Jämmerliche seine ganze
Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena, II, Kapitel 26, Psychologische
Bemerkungen: „Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße
Ehrlichkeit. Bei großen Talenten ist sie Heuchelei. Darum ist Diesen offen
ausgesprochenes Selbstgefühl und unverhohlenes Bewußtsein ungewöhnlicher Kräfte
gerade sowohl anständig als jenen ihre Bescheidenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II,
XXIX, § 377: „Demgemäß ist Simplizität stets ein Merkmal nicht allein der
Wahrheit, sondern auch des Genies gewesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Natürlicher Verstand kann fast
jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Um fremden Wert
willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muß man eigenen haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Was dem Herzen widerstrebt, läßt der Kopf nicht ein.“
Schroeter, Werner (1945-2010), Schauspieler, Regisseur,
Schauspiellehrer: „Jedes Kunstwerk ist eine Befreiung von den Fesseln des
Nachgemachten.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Der gebildete Musiker wird an einer
Raffaelschen Madonna mit gleichem Nutzen studieren können wie der Maler an
einer Mozartschen Symphonie. Noch mehr! Dem Bildhauer wird jeder Schauspieler
zur ruhigen Natur, diesem die Werke jenes zu lebendigen Gestalten. Dem Maler
wird das Gedicht zum Bild; der Musiker setzt die Gemälde in Töne um.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Licht senden in die Tiefen des
menschlichen Herzen – des Künstlers Beruf!“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller,
Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Jahre runzeln
die Haut, aber den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele.“
Schwind, Moritz Ludwig von (1804-1871), österreichischer Maler und Zeichner der Spätromantik:
„Wenn einer an ein schön’s Bäumle sein Lieb’ und Freud’ hat, so zeichnet er all
sein Lieb’ und Freud’ mit, und’s schaut ganz anders aus, als wenn’s ein Esel
schön abschmiert.“
Schwitters, Kurt (1887-1948), deutscher Maler, Dichter und Werbegraphiker: „Ein Spiel
mit ernsten Problemen. Das ist Kunst.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist,
Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter, Erfinder: „In der Kunst
sollte es keine Aufgeregtheit geben. Wahre Kunst ist kalt.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer,
Maler, Dichter, Erfinder: „Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen.“
Segantini, Giovanni (Giovanni
Battista Emanuele Maria Segatini, 1858-1899), österreichischer Maler des
realistischen Symbolismus, aus seinen Aufzeichnungen: „An manchem Morgen,
während ich minutenlang die Berge betrachte, ehe ich zum Pinsel greife, fühle
ich den Drang, mich vor ihnen niederzuwerfen, als wären sie unter dem Himmel
aufgerichtete Altäre.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n. Chr.),
römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an
Lucilius: „Je mehr wir in uns
aufnehmen, desto größer wird unser geistiges Fassungsvermögen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann,
Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den
Zorn, 3, 6: „Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis von Geistesgröße, als wenn
man sich durch nichts, was begegnen kann, in Aufruhr bringen läßt.“
Seume, Johann
Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen:
„Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit Faulheit des Geistes.“
Seurat, Georges Pierre (1859-1891), französischer Maler des
Pointilismus: „Kunst ist Harmonie. Harmonie ist die Analogie gegensätzlicher
und ähnlicher Elemente.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker,
Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet II, 2: „Das Schauspiel sei die Schlinge, /
in die den König sein Gewissen bringe.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler
nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der
Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche
Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Kunst ist die reinste Form der Liebe.“
Shea, Michele: „Kreativität ist, ... etwas zu sehen, das
noch nicht existiert. Du mußt herausfinden, wie Du es ins Leben bringen und so
ein Spielgefährte Gottes sein kannst.“
Shrimad Bhagavatam, Kommentarschrift zu den Veden, den
religiösen Leittexten des Hinduismus: „Schöpfung ist nur das Übertragen in eine
Form von dem, was bereits existiert.“
Sirius, Peter: „Zu den Blitzen des Genies
machen die Talente den Donner.“
Spitzweg, Franz
Carl (1808-1885), Apotheker, deutscher Maler und Aphoristiker: „Leben
ist die Lust, zu schaffen!“
Sprichwort: „Kunst
ist Kräutlein, / nicht für alle Leutlein.“
Stahl, Arthur (Melanie Henriette Charlotte Caroline Valeska Bolgiani, geb. Müller,
auch Valeska Voigtel-Bolgiani, 1830-1876), deutsche Schriftstellerin,
veröffentlichte ihre Werke unter dem Pseudonym ‚Arthur Stahl‘:
„Selbstbeherrschung ist der erste Schritt zur Beherrschung anderer.“
Stanilslawski, Konstantin
Sergejewitsch (1863-1938), russisch-sowjetischer Schauspieler,
Regisseur, Schauspiellehrer, Theaterreformer, Vertreter der naturalistischen
Schule: „Das Äußere wirkt auf das Innere, und das Innere wirkt auf das Äußere.“
Staël, Frau von (Anna Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische
Schriftstellerin mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der
Literatursoziologie und vergleichenden Literaturwissenschaft: „Das Genie hat
kein Geschlecht.“
Steindl-Rast, David (*1926), österreichisch-US-amerikanischer
Benediktinermönch, spiritueller Lehrer und Autor: „Ein wirklich erwachsener
Mensch hat seine Kindheit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene
wiedererlangt.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer
Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des
Biedermeier, aus dem Album für Emilie von Schlechta, 1847: „Das Große geschieht
so schlicht wie das Rieseln des Wassers, das Fließen der Luft, das Wachsen des
Getreides…“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und
Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der
Nachsommer: „Der wahre Künstler stellt sich die Frage nicht, ob sein Werk
verstanden wird oder nicht.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und
Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Ich brauche Ruhe
und Heiterkeit der Umgebung und vor allem Liebe, wenn ich arbeite.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in:
Aphorismen: „Wo ein Genie auftaucht, verbrüdern sich die Dummkopfe.“
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler,
wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Graphiker, leidenschaftlicher
Lehrer, Autor, am 03.11.1930: „Ich will
meinen Trotz mit meiner ganzen Liebe nähren. Den Trotz gegen das Erstickende um
den Funken des Ideals.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R.
Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biographie von Violanthe
Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler,
wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Graphiker, leidenschaftlicher
Lehrer, Autor: „Der künstlerische Prozeß
ist ein Versuch zu verstehen. Das Unbegreifbare, das von außen her auf uns einwirkt,
wird von dem Willen des Menschen zu begreifen, eingefangen.“ (Weitere
Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und
in der Biographie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler,
wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Graphiker, leidenschaftlicher
Lehrer, Autor: „Gott denkt in Gegenständen, ich male in Gegenständen.“ (Weitere
Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und
in der Biographie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer
Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Wie der Fluß im Meer, so
findet unsere Arbeit ihre Erfüllung in der Tiefe der Muße.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910,
nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller,
im Tagebuch 1885-1898: „Die Kunst ist das Mikroskop, das der Künstler auf die
Geheimnisse seiner Seele einstellt, um diese allen Menschen gemeinsamen
Geheimnisse allen zu zeigen.“
Tolstoi, Lew
Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer
Nationaldichter und Schriftsteller: „Der Gedanke ist alles. Der Gedanke ist der
Anfang von allem. Und Gedanken lassen sich lenken.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach
gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller:
„Musik ist die Kurzschrift des Gefühls.“
Tranxu: „Erst wenn
der Bogenschütze schießt, ohne an den Erfolg zu denken, kann er seine ganze
Kunst entfalten.“
Troyes, Chrétien de (um 1140 bis um 1190), französischer
Autor: „Nur wer auf Abenteuer auszieht, ist auch wirklich ein Mensch.“
Tschechow, Anton
Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist,
Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer
Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Alexej S. Suworin am 25. November
1892: „Wer nichts will, nichts
erhofft und nichts fürchtet, der kann kein Künstler sein.“
Tschechow, Anton
Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker
und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur,
publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Iwan L. Leontjew am 22. März 1890: „Ich teile alle Werke in zwei Gruppen: in die,
die mir gefallen, und die, die mir nicht gefallen. Ein anderes Kriterium habe
ich nicht, [...]. Vielleicht finde ich, wenn ich mit der Zeit klüger geworden
bin, ein Kriterium, aber vorläufig ermüden mich nur alle Gespräche über das ‚Künstlerische‘,
sie scheinen mir die Fortsetzung derselben scholastischen Gespräche zu sein,
die im Mittelalter die Menschen ermüdet haben.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller,
schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger,
Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 7: „In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. Man hat es, oder
man hat es nicht.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Sie
sehen also, die Phantasie erfordert die entsprechende Laune – langes ineffizientes,
glückliches Untätigsein, Herumtrödeln und Heimwerkeln.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Warum
sollten wir alle unsere kreative Kraft nutzen ...? Weil es nichts gibt, das
Menschen so großzügig, so froh, so lebendig, so mutig und so mitfühlend werden
läßt, so gleichgültig dem Kämpfen gegenüber und der Anhäufung von Gütern und
Geld.“
Uhland, Johann
Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter,
Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Heilig achten wir die Geister, /
aber Namen sind uns Dunst. / Würdig ehren wir die Meister, / aber frei ist nur
die Kunst.“
Uhland, Johann
Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter,
Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Man rettet gern aus trüber
Gegenwart / sich in das heitere Gebiet der Kunst, / und für die Kränkungen der
Wirklichkeit / sucht man sich Heilung in des Dichters Träumen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747),
französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Großes erreicht der Geist nur sprungweise.“
Vauvenargues, Luc de
Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und
Schriftsteller: „Es gibt keinen wahren und echten Geist als jenen, der seine
Quelle im Herzen hat.“
Vauvenargues,
Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und
Schriftsteller: „Geist sichert uns
nicht gegen die Albernheiten unserer Laune.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker,
Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten
aller Zeiten: „Du hast zu zeigen, daß die Erde ein Stern ist, und so den Adel
unserer Welt zu erweisen.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler,
Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als
einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Schlecht steht es um
den Schüler, der seinen Meister nicht überflügelt.“
Vostell, Wolf (1932-1998), deutscher Maler, Graphiker, Bildhauer, Mitbegründer der
Fluxus-Bewegung, erklärt 1979 den Frieden zum größten Kunstwerk: „Im Idealfall
sind meine Bilder Störfeuer, Mahnungen, Drohungen, Proteste, Erinnerungen,
Fragezeichen.“ ... Zur Gegenüberstellung von Schönheit – Brutalität – Leben – Tod:
„Die Kunst ist nur möglich in der Erkenntnis des Todes. Künstler, die ich
schätze, haben ihre Malerei gegen den Tod als Gegenwelt aufgebaut. Ich meine
jetzt nicht den Tod als Abbild, keinen Totentanz – die Ambivalenz der Sekunde.
Malerei ist eine Medizin: den Tod zu bekämpfen als Prinzip, als Gegengestalt.
Zeitlich muß der Tod sein, sonst würden alle Künstler sagen, jetzt machen wir
erst einmal ein paar hundert Jahre Ferien; ich würde gerne erst einmal tausend
Jahre nichts machen, erst einmal lernen, tausend Jahre, dann Bilder mahlen. Der
innere Druck muß ja durch etwas motiviert werden. Was nun die Thematik angeht:
Sex und Krieg als Gegenüberstellung treten ab 1962 bei mir in den Verwischungen
auf. Ich bin ein Realist, der aber seine Realismen selbst schafft, durch eine
neue realistische Technik. Die Technik ist immer das Prinzipielle, während das
Motiv, die Idee oder die Kombination von sich widersprechenden Dingen wie Liebe
und Krieg das Universelle ist.“ (Zitiert aus: Wolf Vostell „Ms. America, 1968“,
vorgestellt in der 3sat-Serie „1000 Meisterwerke“, 2015, von Evelyn Weiss interpretiert:
„Die Macht hat sichtbare Opfer – unterschiedliche Kehrseiten derselben
Medaille.“)
Wackenroder, Friedrich Wilhelm Heinrich (1773-1798) Jurist,
Schriftsteller, Mitbegründer der Romantik, befreundet mit Ludwig Tieck, in:
Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders, zitiert hier aus der
Eckartschrift 218 >Das Jahrhundert der Romantik< von Georg Hauer: >Es
spricht eine tiefe religiöse Einstellung aus Wackenroders Worten, die
Überzeugung, daß Kunst und Religion eine Einheit bilden. Der Künstler selbst
wird dabei zum Vermittler göttlicher Offenbarung. Der Zugang zur Kunst erfolgt
über die Bereitschaft innerer Öffnung: „Nur dann wird eure Seele sich mit den
Werken der Künstler zu einem Ganzen vereinigen.“<
Waggerl, Karl
Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller
mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den
meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Das Genie entdeckt
die Frage, das Talent beantwortet sie.“
Waggerl, Karl
Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller
mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den
meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Gewöhne dich an nichts – und alles
wird ungewöhnlich bleiben.“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten
österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Die Kunst ist eine Sonne, die ihre
Strahlen entsendet, um das Herz der Welt zu erwärmen.“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten
österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Überall ist es die Moral, die
bessernd, veredelnd wirken soll. Das ist zuvörderst die Aufgabe der Kunst, ohne
diese Lösung ist sie unnützer Tand, ja auch von schädlichem Einflusse.“
Walser, Robert (1878-1956), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, in: Bedenkliche
Geschichten, Das Theater ein Traum, Beitrag zur Psychologie des Talents: „Ein
Talent muß flüssig sein, nicht staubig, glatt, nicht holperig, aber es darf
nicht allzu glatt davonfließen, es muß tief und ziemlich schwer sein, aber es
darf nicht allzu tief, noch viel weniger darf es schwerfällig sein. Es muß eine
gewisse Breite und Ruhe haben, das heißt, es muß warm sein, es muß sich sogar
bis in die Hitze hinauf versteigen können, aber es darf niemals hitzig sein,
niemals roh, niemals plump. Es muß kalt sein, doch es muß Wärme immer ahnen
lassen, es darf nie spitz und dünn sein, wohl aber fein, und doch nicht
ausschließlich. Es muß nicht zierlich sein, weil die Zierlichkeit in der Regel
als etwas lediglich Äußeres empfunden wird, aber es muß achtsam und ordentlich
sein, dann ist es von selber zierlich. Es darf niemals hin- und herschwanken,
es sei denn, es befehle sich das, um die Betrunkenheit nachzuahmen, es muß fest
sein, aber es muß die Härte vermeiden, es muß feurig sein. Es muß freudig und
fleißig sein und bescheiden; wenn es anmaßend ist, ist es nicht es selber mehr,
sondern es ist etwas andres und Fremdes, es zerspaltet, zerbricht und verfällt.
Wenn es nicht jede Stunde freudig und höchst zuversichtlich an sich arbeitet,
ist es anmaßend und so gut wie nichts mehr. / Es muß rasch sein, aber es darf
nie galoppieren, es darf keine Sprünge machen, sonst reißt es innerlich. Wenn
es aber schleppt, ist es krank, dann stirbt es langsam. Es muß mutig sein,
mutig sein bedeutet ihm dasselbe wie: niemals träge sein, aber Gott behüte es
vor der Keckheit, diese ist blind und führt in Abgründe hinunter, aus denen es
keine Wege ans Licht mehr gibt. Es soll streng gegen sich sein, niemals schroff
dem andern gegenüber; das andre hat immer Liebe und Achtung verdient, wenn das
Eigene seine Augen immer offen behalten hat. Es soll demütig sein, das wird es
stets sein, wenn es stets seiner bewußt ist. Es darf unbewußt sein, aber es
darf das nicht wollen, das führt zur Verdummung, die Dummheit aber wohnt in der
Nähe der Gemeinheit. Es muß vorsichtig und sparsam sein, damit es etwas zu
geben hat, wenn die Stunde des Ausgebens da ist, aber es hüte sich vor der
Besitzwut und Knausrigkeit, das sind Eigenschaften, die dem Wucherer ziemen,
das Talent aber ist von den Göttern zum Lieben, Mitempfinden und Geben
bestimmt. Es soll stolz sein und wissen, daß das das Gegenteil von hochmütig
ist. Es soll kühn sein, damit es jederzeit Lust hat, herabwürdigende Angebote
abzulehnen. Es soll die Gefahr lieben, es soll leiden, es darf sich nie weigern
zu leiden, sonst verflacht es, und dann leidet es erst recht.“
Weber, Carl Maria
Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und
Pianist: „Es ist gewiß, daß keine Musik komponiert, kein Gemälde gemalt und
kein Gedicht gedichtet würde, wenn nicht der Trieb, auf andere zu wirken, im
Menschen läge.“
Weber, Carl Maria Friedrich
Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in
einem Brief an Caroline Brandt, Berlin, am 03. September 1814: „Welch ewiger Kreislauf von Anstrengungen und
Tätigkeit ist doch mein Leben. Soll da nicht die Maschine bald zugrunde gehn?
[...] Manchmal ist es unerträglich, wie man durch diese Beweise von Achtung und
Andrängen, Bitten pp., Ehrenbezeugungen und dergleichen gequält wird, und die
Geduld so reißt, daß man alle massakrieren könnte. Aber das sind nur
Augenblicke, wo man rabiat wird. Der Künstler ist einmal zum Märtyrer des
geselligen Lebens erkoren, und wohl dem, der seine Bestimmung erfüllt.“
Weber, Carl Maria
Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist:
„Die Kunst hat kein Vaterland.“
Weiß, Ernst (1882-1940), österreichischer Arzt und Schriftsteller, hier als Hommage und
Extrakt der ‚Stifterschen Sittengesetze‘ (vgl. Adalbert Stifter: „Die
Narrenburg“), die vom Sinn des Gesprächs und der Macht der sanften Erziehung
künden: „Laßt wachsen! Baut Häuser. Lehret die Kinder. Sammelt! Bedeckt die
Wunden mit weicher Leinwand, faßt den Menschen mit Behutsamkeit, denn das
Edelste ist das am leichtesten Verletzbare. Seid werktätig.“
Werefkin, Marianne
von (1860-1938), russische Malerin, Vorarbeiterin des deutschen
Expressionismus: „Die Welt des Künstlers ist in seinem Auge, daß ihm seine
Seele schafft. Dieses Auge zu erziehen, um eine feine Seele zu erlangen, ist
die höchste Pflicht eines Künstlers.“
Whistler, James
Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer Maler: „Ein unter Gemälden verbrachtes Leben macht
noch keinen Maler – sonst könnte der Garderobendiener in der Nationalgalerie
seine Kunst sehen lassen.“
Whistler, James Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer
Maler: „Kunst passiert – keine Hütte ist vor ihr sicher, kein Prinz kann sich
auf sie verlassen, die größte Intelligenz kann sie nicht hervorbringen.“
Whitman, Walt (Walter
Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker: „Mag sein, daß alle Kunstwerke in erster Linie
nach ihren künstlerischen Qualitäten beurteilt werden müssen, nach ihrer
Gestaltungskraft, ihren dramatischen oder malerischen Fähigkeiten, ihrer Kunst,
eine Handlung zu schüren. Aber wenn sie den Anspruch erheben, Werke ersten
Ranges zu sein, so müssen sie streng und scharf danach beurteilt werden, ob sie
– im höchsten Sinn und immer nur mittelbar – in den ethischen Prinzipien
wurzeln und deren Ausstrahlung sind und ob sie Kraft haben, zu befreien, zu
erheben, zu erweitern.“
Wieland, Christoph
Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der
Philosophie und Prinzenerzieher: „Die Stimme der Natur läßt sich nicht
überschreien.“
Wieland, Christoph
Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der
Philosophie und Prinzenerzieher: „Ein Enthusiast sein ist das Liebenswürdigste,
Edelste und Beste, was ein Sterblicher sein kann.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben,
1962, S. 310: „Ich würde aber nicht die starke Individualität meines
wissenschaftlichen Stils entwickelt haben, die auf frühen Kontakt mit einem
sehr starken und sehr individualistischen Menschen zurückzuführen war. … Was
ich tat, das habe ich nicht aufgrund irgendwelcher Anordnungen von außen getan,
sondern weil meine Wünsche einem Vorbild folgten, das mir zusagte, und weil die
einzelnen Teile meiner Arbeit sich in eine bestimmte und geordnete Richtung
zusammenzufügen schienen.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben,
1962, S. 315: „So ist es denn höchstes Schöpfertum nichts weiter als höchste
Kritik.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Kunst offenbart die mangelnde Planung
der Natur, ihre sonderbare Grausamkeit, ihren durchaus unfertigen Zustand. Die
Natur hat gute Absichten, aber sie kann sie nicht ausführen. Die Kunst ist
unser ritterlicher Versuch, der Natur ihren richtigen Platz anzuweisen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Ein ewig heiterer
Gesichtsausdruck ermüdet uns auf die Dauer weit mehr als ein ständiges
Stirnrunzeln.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Kein großer Künstler sieht die Dinge jemals
so, wie sie wirklich sind. Täte er das, so würde er aufhören ein Künstler zu
sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Alle
Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Leben imitiert öfter die
Kunst als die Kunst das Leben.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Kunst darf nie populär sein wollen. Das
Publikum muß künstlerisch werden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Gar nichts tun, das ist die
allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist
voraussetzt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ich kann alles glauben. Vorausgesetzt es ist
unglaublich.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Man sollte
stets ein wenig unwahrscheinlich sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Natürlich sein heißt allzu
verständlich sein. Und allzu verständlich sein heißt unkünstlerisch sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Wir leben
in einer Zeit, in der die Menschen zuviel lesen, um weise zu sein, und zuviel
denken, um schön zu sein.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten
amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, in: Der achte
Schöpfungstag, St. Kitts: „Langsam hatte sie seitdem gelernt, daß schöne Dinge
nicht zum Besitzen, sondern zum Betrachten da sind.“
Zen-Weisheit: „Alles, was man im Herzen fühlt, finde im
Gesicht seinen Ausdruck.“
Zen-Weisheit: „Der Kopf muß sich vor dem Herzen verneigen.“
Zola, Émile (Émile
Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier,
Schriftsteller, Journalist, in seiner „Rede an die Jugend“, um 1890: „Ich hatte
nur einen Glauben, eine Kraft: die Arbeit. Mich hielt nur jene ungeheuere
Arbeit aufrecht, die ich mir aufgegeben hatte… die Arbeit, von der ich zu Ihnen
spreche, ist eine regelmäßige Arbeit, eine Lektion, eine Pflicht, die ich mir
gestellt habe, um in meinem Werke täglich, wenn auch nur um einen Schritt, vorwärtszukommen… Arbeit! Bedenken Sie, meine
Herren, daß sie das einzige Gesetz der Welt ausmacht. Das Leben hat keinen
anderen Zweck, keinen anderen Existenzgrund, wir alle entstehen nur dazu, um
unseren Anteil an Arbeit zu verrichten und dann zu verschwinden.“
Zola, Émile (Émile
Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier, Schriftsteller,
Journalist: „Ein Kunstwerk ist ein Stück Natur, gesehen durch ein Temperament.“