SINNSÄTZE
des großen Themenbereichs
STAAT – MORAL – KULTUR.
Adam, Konrad (*1942), deutscher Journalist, Publizist,
nationalkonservativer Politiker: „Bis heute reden und handeln einige nach jener
dubiosen Regel, nach der das schlechte Beispiel eines anderen genügt, um es
ebenso schlecht wie er zu machen.“
Aichinger, Ilse (1921-2016), österreichische
Schriftstellerin, bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen
Nachkriegsliteratur. „Wir haben die
Wahl zwischen Petrus und Judas: zu verleugnen oder zu verraten.“
Albee, Edward Franklin (1928-2016), US-amerikanischer Schriftsteller: „Wer eine Gesellschaft
kritisieren will, muß Außenseiter dieser Gesellschaft sein.“
Ambrosius (Ambrosius
von Mailand, 339-397), Politiker, Kirchenlehrer der Spätantike, Bischof von
Mailand, in: Von den Pflichten 3: „Welche Strafe ist größer als die Wunde des
Gewissens?“
Amery, Carl (Pseudonym von Christian Anton Mayer, 1922-2005), deutscher Schriftsteller und
Umweltaktivist: „Der Wald rächt sich für das, was man ihm antut, dadurch, daß
er stirbt.“ (Nur der Wald?)
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger
Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Cleverness ist überall nützlich, aber
nirgends ausreichend.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner
und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in der
katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Alles, was gegen
das Gewissen geschieht, ist Sünde.“
Arendt, Hannah (1906-1975), deutsch-jüdische Philosophin,
Politologin, Historikerin, Soziologin: „Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln
und zur Freiheit.“
Aristophanes (um 445-um 385 v. Chr.),
berühmter griechischer Komödiendichter, in: Die Ritter V, 191: „Regieren ist
keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung.“
Aristoteles (384-322
v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Nikomachische Ethik, IV,
1125a, 11 (nach verschiedenen Übertragungen): ‚Der Langsamkeit der Bewegung
ordnet sich megalopsychia zu, die
Hochherzigkeit‘ – „denn keine Eile hat, wer sich nur um weniger Dinge willen
bemüht, und nicht gespannt ist, wer sich von nichts beeindrucken läßt.“
Aristoteles (384-322
v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Politeia, 3, 12:
„Demokratie entsteht, wenn man nach Gleichheit aller Bürger strebt und die Zahl
der Bürger aber nicht ihre Art berücksichtigt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Der ideale Mensch fühlt Freude, wenn er anderen einen Dienst
erweisen kann.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze
entbehrlich.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860),
deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der
Frankfurter Nationalversammlung: „Du
bist ein Mensch, und du sollst den Menschen nicht ausziehen, wenn du die Montur
anziehst.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni
Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der
römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du
das Unmögliche.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer
Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder, weil er gut ist oder damit
er es werde.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius
Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen,
VI, 6: „Die beste Art sich zu rächen ist: Nichts Gleiches mit Gleichem zu
vergelten.“
Aus China:
„Täusche deine Vorgesetzten, aber nicht deine Untergebenen!“
Aus China: „Wenn du auch zehntausend Felder hast, kannst du
nur ein Maß Reis am Tag essen; wenn auch dein Haus Tausende Zimmer hat, kannst
du nur acht Fuß Raum brauchen bei Nacht.“
Aus dem Sudan: „Wo man das Recht hinauswirft, kommt der
Schrecken zur Tür hinein.“
Aus dem Talmud (zu
deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des
Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara
(dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich
aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der Richter soll
sich fühlen, als ob ein scharfes Schwert zwischen seinen Knien liege und die
Hölle unter ihm geöffnet sei.“
Aus den Niederlanden: „Wenn die Sau satt ist, stößt sie den
Trog um.“
Aus Nigeria: „Mehr
als ein Speer verursacht die Lüge Schmerzen.“
Aus Persien: „Des
Volkes Zunge ist Gottes Kesselpauke.“
Aus Vietnam: „Mit Zorn und Haß reißt man alles nieder, mit
Geduld und Liebe aber baut man aus nichts einen Tempel.“
Autor unbekannt: „Einzeln
sind wir nur Worte, zusammen sind wir ein Gedicht.“
Autor unbekannt: „Es
wir nie soviel gelogen, wie vor einer Wahl, während eines Krieges, nach einer
Jagd.“
Autor unbekannt: „Neben
dem Schiff ist gut schwimmen.“
Autor unbekannt: „Ordnung
kommt nicht von selbst, sie muß immer wieder neu geschaffen werden.“
Autor unbekannt:
„Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen
zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu
wollen.“
Autor unbekannt:
„Von oben muß die Treppe gekehrt werden!“
Baader, Roland (1940-2012), deutscher neoliberaler Volkswirt,
Unternehmer, Publizist: „Die politische Kaste muß ihre Existenzberechtigung
beweisen, indem sie etwas macht. Weil aber alles, was sie macht, alles viel
schlimmer macht, muß sie ständig Reformen machen, das heißt, sie muß etwas
machen, weil sie etwas gemacht hat. Sie müßte nichts machen, wenn sie nichts
gemacht hätte. Wenn man nur wüßte, was man machen kann, damit sie nichts mehr
macht.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram,
1926-2011), indischer Guru: „Wenn Gedanke, Wort und Tat eine Einheit bilden,
zeigt sich das Vorhandensein von Menschlichkeit. Heutzutage fehlt dem Menschen
echtes Menschentum, weil das, was er denkt, weder mit dem, was er sagt, noch mit
dem, was er tut, übereinstimmt. SAGT, WAS IHR DENKT; TUT, WAS IHR SAGT! Das ist
das Zeichen wahren Menschseins. Ihr müsst also zuerst euren eigenen
Empfehlungen entsprechend handeln, eure Gedanken, Worte und Taten in Einklang
bringen und dann erst die Kinder anleiten. Sonst könnt ihr als Lehrer keinen
guten Einfluß auf die Kinder ausüben.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler
Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Wenn einer der vier Grundpfeiler der Regierung, die da sind: Religion,
Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzwesen, stark erschüttert oder gar
geschwächt worden ist, dann sollte man wahrlich um gutes Wetter beten. [...]
Die sicherste Art, Empörungen zu verhüten – sofern es die Zeitläufe erlauben –,
ist die, ihren Anlaß aus dem Wege zu räumen. [...] Der Stoff zu Empörung ist
von zweierlei Art: große Not und großes Mißvergnügen. Sicher ist, soviel
zerrüttete Existenzen, soviel Stimmen für Unruhen.“
Bartoszewski, Wladyslaw (1922-2015), polnischer Historiker, Publizist, Politiker: „Das
Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und
Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Für die Händler ist selbst die Ehrbarkeit
noch eine Spekulation auf Gewinn.“
Becher, Johannes Robert (1891-1958), deutscher
expressionistischer Dichter, Politiker, Minister für Kultur und erster
Präsident des Kulturbundes der DDR, in: Auf andere Art so große Hoffnung: „Als
höchste menschliche Leistung, als Inbegriff menschlichen Heldentums erschienen
mir im Vergangenen jene Menschen, denen es gelungen war, aus der Hölle des
Konzentrationslagers als Menschen wiederzukehren.“
Bellamy, Edward (1850-1898), amerikanischer Science-Fiction-Autor, nahm 1888 in seinem Buch ‚Ein
Rückblick aus dem Jahr 2000 auf das Jahr 1887‘ die Erfindung der Kreditkarte
vorweg: „Niemand macht sich so um die Welt verdient wie gute Eltern.“
Bentham, Jeremy (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer: „Der einzig und allein gerechte und einzig und
allein zu rechtfertigende Endzweck des Staates ist: das größte Glück der
größten Zahl.“
Berger, Senta (*1941), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Filmproduzentin: „Wenn das
Gewissen ein Rotlicht ist, dann bemühen sich die meisten, noch schnell bei Gelb
über die Kreuzung zu kommen.“
Bernays, Edward Louis (1891-1995), amerikanischer Journalist und Mitbegründer der modernen Theorie
der Propaganda, in: Propaganda, 1928: „Die bewußte und intelligente
Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein
wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen
unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare
Regierung, die die wahre herrschende Macht in unserem Land ist. … Wir werden
regiert, unser Verstand wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen
vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben.
Dies ist eine logische Folge der Art und Weise, wie unsere demokratische
Gesellschaft organisiert ist. Eine große Anzahl von Menschen muß auf diese
Weise zusammenarbeiten, wenn sie als eine reibungslos funktionierende
Gesellschaft zusammenleben sollen. … In fast jedem Akt unseres täglichen
Lebens, sei es in der Politik oder in der Wirtschaft, in unserem sozialen
Verhalten oder in unserem ethischen Denken, werden wir von der relativ kleinen
Anzahl von Personen beherrscht…, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster
der Massen verstehen. Sie sind es, die jene Drähte ziehen, die den öffentlichen
Geist kontrollieren.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, zum Pfingstsonntag, am 24.05.2015: „Wenn Du die Welt in dir veränderst,
veränderst du sogleich den Zustand der Welt. Denn ‚die Verhältnisse, das
System‘ sind Ergebnis und Spiegel des Gesamtbewußtseins aller Menschen, ihres
Denkens, Fühlens und Verhaltens. Jeder Gedanke verändert das Universum sowie
die Schwingung in deinem unmittelbaren Umfeld. Doch viele fordern wie kleine
Kinder: >Erst muß sich die Welt da draußen ändern, bevor ich zufrieden sein
kann<.“ [Und – wie immer: – ZUGLEICH sollte dieser Lehrsatz nicht
verabsolutiert werden, denn auch die äußerliche Welt beeinflußt mein Befinden
und Verhalten. Der Bedrängte täte nicht besser als die ‚bockigen Kinder‘, würde
er seiner Unzufriedenheit nicht auf den Grund gehen, wozu er immer auch die
äußeren Bedingungen infrage zu stellen hat.]
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Aufs hohe Roß setzen
sich meistens diejenigen, die nicht reiten können.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Menschen, die nicht
groß sind, machen sich gerne breit.“
Binding, Rudolf Georg (1867-1938), deutscher Dichter: „Du
bist frei, wenn du dich einbeziehst in eine Beziehung oder Ordnung, die du
anerkennst. Anders gibt es gar keine Freiheit.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, im Reichstag
am 09.10.1878: „Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur
Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann
kennt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in: Gedanken
und Erinnerungen III, 12: „Die Aufgabe der Politik liegt in der möglichst
richtigen Voraussicht dessen, was andere Leute unter gegebenen Umständen tun
werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von
Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg,
1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall,
erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in seiner Rede im Herrenhaus am
15.01.1867: „Nichts ist besser geeignet, die Verschmelzung der widerstrebenden
Elemente zu fördern, als gemeinsame Arbeit an gemeinsamen Aufgaben.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, zu Robert von
Keudell, 1864: „Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut. Aber Sie
werden nicht selten finden, daß es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage
fehlt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall,
erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Eine zweifelhafte Behauptung muß
recht häufig wiederholt werden, dann schwächst sich der Zweifel immer etwas ab
und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit
und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Es mag
fünfzig Jahre dauern, bis politische Mißgriffe offenkundig werden und ihre letzten
Konsequenzen tragen, aber schließlich legt die Geschichte für jeden Fehler
Rechnung vor, und sie ist peinlicher dabei als unsere preußische
Oberrechnungskammer.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog
zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat,
Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Popularität
hat für mich immer etwas Unbehagliches.“
Bodelschwingh, Friedrich
von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und
Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen Stiftungen: „Halbe Narren sind wir
alle, / ganze Narren sperrt man ein, / aber die Dreiviertelnarren, / machen uns
die größte Pein.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen,
Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy,
Glaube und Leben: „Dein Haß ist deine Strafe.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Der Clou der
Marktwirtschaft: Die Menschen brauchen ein Auto, um das Geld zu verdienen, das
sie haben müssen, um ein Auto zu brauchen.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821),
französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt kein
gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine
Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine
Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer
Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator
und Kaiser: „Es gibt zwei Motive der menschlichen Handlungen: Eigennutz
und Furcht.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator
und Kaiser: „Wer die Tugend nur in der Hoffnung übt, sich damit großen Ruhm zu
verschaffen, ist eigentlich dem Laster schon sehr nahe.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche,
Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: „Mag sein, daß der Jüngste
Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft
aus der Hand legen. Vorher aber nicht.“
Borchmeyer, Dieter (*1941), deutscher Literaturwissenschaftler, bis 2014 Präsident der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste, in: Was ist Deutsch?, 2017: „Die klassischen
Definitionen des Deutschen sind kosmopolitisch. Deutsch-Sein heißt eigentlich
überregional, heißt europäisch, heißt weltbürgerlich denken. So ist es nämlich
in allen klassischen Definitionen des Deutsch-Seins der Fall gewesen.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Das
Gewissen ist eingefleischte Kulturgeschichte.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und
Schriftsteller, in: Bausteine: „Der Sozialismus muß eine Sache der Menschheit
sein und darf nicht zur Sache einer Klasse herabgewürdigt werden.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in: Die
Dreigroschenoper, 1931: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein
Einbruch gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes
gegen die Anstellung eines Mannes?“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker,
Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw.
Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen
hat.“
Bronner, Gerhard (1922-2007), österreichischer Komponist, Musiker, Autor, Kabarettist: „Fairness
ist die Kunst, einander in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören.“
Brown, Jennifer Vera (*1972), schwedische Soul- und Popsängerin: „Der Stärkere schütze den
Schwachen, dazu ist ihm die Kraft gegeben.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Gegen Lärm
wird gekämpft – warum nicht gegen schreiende Ungerechtigkeit.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Ich
kapituliere – aus Furcht vor dem Sieg.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer
jüdischer Religionsphilosoph: „Die große Schuld des Menschen ist, daß er in
jedem Augenblick die Umkehr tun kann, und nicht tut.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in:
Geschichte der Zivilisation, Einleitung: „Sonst waren die reichsten Länder, wo
die Natur am gütigsten war, jetzt sind es die, wo der Mensch am tätigsten ist.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama,
563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Nicht durch die Feindschaft
kommt in dieser Welt die Feindschaft zur Ruhe. Durch Nichtfeindschaft kommt sie
zur Ruhe.“
Bulwer-Lytton, Edward Georg (1. Baron Lytton,
1803-1873), englischer Romanautor und Kolonialminister, in: Ernst Maltravers I,
7: „Das Gewissen ist der elastischste Stoff von der Welt. Heute kannst du es
nicht über einen Maulwurfshügel spannen; morgen bedeckt es einen Berg.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer
Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität
Kunstgeschichte, in: weltgeschichtliche Betrachtungen 2, Die Kultur: „Das
Neueste in der Welt ist das Verlangen nach Bildung als Menschenrecht, welches
ein verhülltes Begehren nach Wohlleben ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer
Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität
Kunstgeschichte: „Die Wohltat des Staates besteht darin, daß er der Hort des
Rechtes ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897),
Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler
Universität Kunstgeschichte: „Es hat auch der Verdienstvollste der Heimat mehr
zu danken als diese ihm.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in
der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Neigung zum
Erhalten und Geschicklichkeit zum Verbessern sind die beiden Elemente, deren
Vereinigung in meinen Augen den Charakter des großen Staatsmannes bildet.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch,
1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als
Wegbereiter des Feuilletons, in: Der Narr im Weißen Schwan 2: „Die Geschichte
von Völkern und Staaten haben den Geschichtsschreibern und Buchhändlern, die
ihre Werke verlegt, etwas Geld eingebracht. Was sie sonst noch genützt, das
weiß ich nicht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons: „Zu Ihren Lustbarkeiten
laden die Fürsten nur Edelleute ein. Aber wenn das Unglück über sie kommt,
bitten sie auch ihre Bürger zu Gaste.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär:
„Die Schritte der Menschheit sind langsam. Man kann sie nur in Jahrhunderten
messen.“
Bühler, Philipp, Berliner Filmkritiker und Autor, in: Der Filmkanon,
zu Rashomon: „Schlimmer als jede Schuld wiegt die Schande, mit der Scham leben
zu müssen.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der
bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1957:
„Insbesondere das Wohlergehen der Menschen war schon immer das Alibi von
Tyrannen, und es hat zudem den Vorteil, daß es den Dienern der Tyrannei ein
gutes Gewissen verschafft.“
Cardenal, Ernesto (Ernesto Cardenal Martinez, 1925-2020), nicaraguanischer suspendierter
katholischer Priester, sozialistischer Politiker und Dichter: „Die Falschheit
des Reichtums besteht darin, daß wir das, was wir haben, mit dem verwechseln,
was wir sind.“
Cervantes (Miguel
de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter:
„Leiste guten Menschen Gesellschaft, und du wirst einer von ihnen werden.“
Chamberlain, Houston
Steward (1855-1927), englisch-deutscher Verfasser populärwissenschaftlicher
pangermanischer und teilweise antisemitischer Schriften, Schwiegersohn Richard
Wagners: „Das Prinzip des geschichtlichen Unterrichts ist noch heute überall
bei uns in Europa die systematische Entstellung. Indem die eigenen Leistungen
immer hervorgehoben, die Errungenschaften der anderen verschwiegen oder
vertuscht, gewisse Dinge immer ins hellste Licht gestellt, andere im tiefsten
Schatten gelassen werden, entsteht ein Gesamtbild, welches in manchen Teilen
nur für das subtilste Auge von der nackten Lüge sich unterscheidet.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen I: „Nachsichtige Verachtung mit seelischer Heiterkeit
zu verbinden, ist die beste Philosophie für den Lauf der Welt.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen II: „Eine tugendhafte Haltung, die Aufopferung seiner
Interessen oder seiner selbst, ist das Bedürfnis einer adeligen Seele, die
Eigenliebe eines großmütigen Herzens, ich möchte sagen, der Egoismus eines
großen Charakters.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die
Gesellschaft, das, was man die Welt nennt, ist nur der Kampf tausend kleiner
entgegengesetzter Interessen, ein ewiges Ringen sicher kreuzender, einander
störender, abwechselnd verletzter und gedemütigter Eitelkeiten [...]. Einsam
leben, nicht zerrieben werden in diesen jammervollen Zusammenstößen, in denen
man einen Augenblick die Blicke der Welt auf sich zieht, um im nächsten
unterzugehen, das nennt man nichts sein, keine Existenz haben. Arme Menschheit!“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794),
französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen
Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die
physischen Geißeln und Drangsale der menschlichen Natur haben die Gesellschaft
notwendig gemacht. Die Gesellschaft hat die Leiden der Natur noch gesteigert.
Die Nachteile der Gesellschaft haben die Regierung notwendig gemacht, und die
Regierung steigert noch die Leiden der Gesellschaft. Das ist die Geschichte der
menschlichen Natur.“
Cicero,
Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller
und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluß auf das Denken der
christlichen Spätantike hatte, in: Vom Gemeinwesen: „Es ist also [...] das Gemeinwesen die Sache des Volkes, ein Volk aber
nicht jede Ansammlung von Menschen, sondern die Ansammlung einer Menge, die in
Anerkennung des Rechtes und der Gemeinsamkeit des Nutzens vereinigt ist.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von der
Weissagung 2, 2: „Welches größere und bessere Geschenk können wir dem Staate
darbringen, als wenn wir die Jugend unterrichten und erziehen?“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Die höchste
Bewunderung aber trifft den, auf den das Geld keinen Eindruck macht.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Rede nur,
wenn du gefragt wirst, aber lebe so, daß man dich fragt.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher
Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote, Erklärung der
Menschenrechte: „Die Freiheit besteht darin, daß man alles tun kann, was einem
anderen nicht schadet.“ (Gelegentlich auch Schopenhauer zugeschrieben.)
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter,
Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote: „Der Adel besteht in Stärke des
Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.“
Cossmann, Paul Nikolaus (1869-1942 KZ Theresienstadt), deutscher politischer Schriftsteller
und Redakteur: „Ausbildung ist das Lernen von Regeln, Erfahrung das Lernen der
Ausnahmen.“
Coudenhove-Kalergi,
Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923, in: Held und
Heiliger: „Der moderne Staat ist ein untermenschliches Wesen mit einem riesigen
Leib und einem winzigen Kopf, mit einem unstillbaren Hunger nach Geld und Macht
und sehr wenig Vernunft, sehr wenig Gewissen, sehr wenig Charakter.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für
Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Es gibt kein Land dieser
Erde ohne Menschen guten Willens. Es ist mein Traum, diese Menschen
zusammenzuführen.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief
an seine Frau Annie am 28.03.1916: „Im letzten Grunde ist der Krieg heute ein
Sich-gegenseitig-die-Kultur-Ausprügeln.“
Deeping, George Warwick (1877-1950), englischer
Schriftsteller: „Wir wollen eine Sache nicht besitzen, weil wir einen Grund
dafür haben, sondern wir finden einen Grund, weil wir sie besitzen wollen.“
Dehler, Thomas (1897-1967), deutscher Politiker, Justizminister: „Recht ist, was der
Freiheit dient.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14./15.10.1760: „Stellt man für ein Volk Regeln auf, so
vermehrt man seine innere Kraft für das Gute wie für das Böse; man ermutigt es,
wenn man so sagen darf, zu großen Verbrechen und großen Tugenden.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland im November 1760: „Die Natur hat uns nicht schlecht erschaffen;
es sind die schlechte Erziehung, das schlechte Beispiel, die schlechte
Gesetzgebung, die uns verderben. [...] Man müßte entweder für sich allein leben
oder sich ständig von Schlechten umgeben glauben; weder das eine noch das
andere behagt mir.“
Diettrich, Fritz (1902-1964),
deutscher Lyriker, Nachdichter, Schriftsteller: „Idiotes nannte man in
Griechenland Leute, die weder wählen durften noch zur Ausübung eines
staatlichen Amtes zugelassen waren. Heute bedarf es der Schaffung einer solchen
Menschenkategorie nicht, weil es von Idioten wimmelt, die ihre
staatsbürgerlichen Rechte freiwillig nicht ausüben.“
Disraeli, Benjamin (1. Earl of Beaconsfield, 1804-1881), konservativer britischer Staatsmann und
erfolgreicher Romanautor, zweimaliger britischer Premierminister: „Es gibt drei
Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistik.“
Drewermann, Eugen (*1940), katholischer Theologe, suspendierter Priester, Philosoph,
Psychoanalytiker, Schriftsteller: „Wollen wir wirklich nichts weiter von uns,
als daß wir im Konkurrenzkampf die Fittesten ermitteln? Dann gnade uns Gott
oder hol uns der Teufel!“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche
Dichterin, in: Die Judenbuche: „Wer nach seiner Überzeugung handelt, und sei
sie noch so mangelhaft, kann nie ganz zugrunde gehen, wogegen nichts
seelentötender wirkt, als gegen das innere Rechtsgefühl das äußere Recht in
Anspruch zu nehmen.“
Dunning, Thomas Joseph (1799-1873), englischer Buchbinder und
Journalist beim ‚Quarterly Reviewerum‘, um 1867: „Das Kapital flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher
Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat
einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur
vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent
sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50
Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen
Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es
nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit
bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.“
(Dieses Zitat überträgt Karl Marx in sein Werk ‚Das Kapital‘; vgl. Bd. I, S.
801, Dietz-Verlag Berlin, 1961.)
Dönhoff, Marion Gräfin (1909-2002), bedeutende Publizistin der deutschen Nachkriegszeit,
Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘:
„Institutionen und Gesetze allein tun es nicht. Entscheidend ist das Verhalten
jedes Einzelnen.“
Dürrenmatt, Friedrich Reinhold (1921-1990), Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler: „Jeder Versuch des
Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muß scheitern.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „>Er ist ein guter Mensch<, sagen die Leute gedankenlos. Sie
wären sparsamer mit diesem Lobe, wenn sie wüßten, daß sie kein höheres zu
erteilen haben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der größte Feind des Rechtes ist das
Vorrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Großen schaffen das Große, die Guten
das Dauernde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Ein Merkmal großer Menschen ist, daß sie
an andere weit geringere Anforderungen stellen, als an sich selbst.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein,
feige sein heißt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet,
der noch nichts Außerordentliches leisten wollte.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nichts ist schwerer, als den gelten zu
lassen, der uns nicht gelten läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Vaterlandsliebe ist erweiterte Familienliebe.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Das Recht des Stärkeren ist das
stärkste Unrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein
mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Eine
stolz getragene Niederlage ist auch ein Sieg.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘
findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren
Aphorismen: „Daß soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die
Wohlerzogenheit schuld.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein
mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so
verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu
verfallen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Es stände
besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten
Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Kein
Mensch steht so hoch, daß er anderen gegenüber nur gerecht sein dürfte.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sind
leicht bereit, uns selbst zu tadeln. Unter der Bedingung, daß niemand
einstimmt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten
Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische
Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sollen immer
verzeihen: Dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir
verlangen sehr oft nur deshalb Tugenden von anderen, damit unsere Fehler sich
bequemer breitmachen können.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Edda: Sammlung isländischer Skaldendichtung
(‚Skalden‘: altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘); überliefert von Snorri
Sturluson, 13. Jahrhundert: „Enkel bist Du! / Siegen und Sorgen gestern Gewesener / dankst du dein
Dasein. / Hältst als Ahnherr Segen und Fluch / fernster Geschlechter hütend in
Händen.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und
Philosoph: „Der übernächste Krieg wird
nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Considerations by the way: „Laßt das heuchlerische Gerede von den Massen.
Die Massen sind roh, stumpf und ungehobelt, verderblich in ihren Forderungen
und ihrem Einfluß und sollen nicht umschmeichelt, sondern erzogen werden. Ich
wünsche ihnen gar keine Zugeständnisse zu machen, sondern sie zu zähmen, zu
drillen, zu zerteilen, in Stücke zu brechen und aus ihnen Individuen
herauszuziehen. Weg mit dem Hurra der Massen! Wir wollen das schwerwiegende
Wort einzelner Menschen hören, die Stimme ihrer Ehre und ihres Gewissens.“
Engels, Friedrich (1820-1895), deutscher Philosoph,
Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär, zusammen mit Karl Marx
Begründer der marxistischen Gesellschaftstheorie: „Wenn eine fremde Macht ein
Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluß von
Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu
verewigen.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer
Naturphilosoph und Historiker: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der
König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen
zu Sklaven, die anderen zu Freien.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und
Kulturkritiker, in: Grundlagen der neuen Gesellschaft: „Eine jede Arbeit,
welche den Menschen in Anspruch nimmt, macht den Menschen still und bewirkt, daß
er sich in das gesellschaftliche Gefüge seiner Stelle einordnet.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und
Kulturkritiker: „Die Masse will sklavisch sein. Das ist ihr leidenschaftlicher
Trieb. Sie verlangt aber, daß auch alle andern Menschen sklavisch sind.“
Esche, Eberhard (1933-2006), deutscher Schauspieler und
Schriftsteller, Träger des Eduard von Winterstein-Rings des Deutschen Theaters
Berlin, in seinem Bestseller: Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen,
2005: „Wir europäischen Menschen befinden uns innerhalb eines Vorganges, in
welchem der Versuch gestartet wird, ganze Nationen dazu zu bringen, nach
aufgeblasenen Ungeheuern zu hüpfen und dabei in die Hände zu klatschen, daß es
wie Beifall klingt, um sich so dem Glauben hinzugeben, wir alle täten etwas für
den Weltfrieden.“
Eschenbach, Wolfram von (zwischen 1160 und 1180-um 1220), Dichter mittelhochdeutscher
Literatur, Minnesänger: „Um edel zu empfinden, / laßt Scham nicht aus der Seele
schwinden.“
Eschenburg, Theodor Rudolf Georg (1904-1999), deutscher Politikwissenschaftler und Staatsrechtler:
„Wir sollten wählen, um regiert zu werden. Heute werden wir regiert, um zu
wählen.“
Fellini, Federico (1920-1993), italienischer Filmregisseur: „Für jeden kommt der Zeitpunkt, an
dem er von seinem Gewissen eingeholt wird.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), bedeutender deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge
der Sprache: „Wie verhält sich
dagegen der Mensch ursprünglich gegen den Menschen selbst? Sollte wohl zwischen
ihnen im rohen Naturzustande dasselbe Verhältnis stattfinden, welches zwischen
dem Menschen und der Natur ist? Sollten sie wohl darauf ausgehen, sich selbst
untereinander zu unterjochen, oder, wenn sie sich dazu nicht Kraft genug
zutrauen, einander gegenseitig fliehen? Und doch finden wir, daß die Menschen
sich miteinander vertragen, daß sie sich gegenseitig unterstützen, daß sie in
gesellschaftlicher Verbindung miteinander stehen. Der Grund dieser Erscheinung
muß wohl in dem Menschen selbst liegen: in dem ursprünglichen Wesen desselben
muß sich ein Prinzip aufzeigen lassen, welches ihn bestimmt, sich gegen
seinesgleichen anders zu betragen, als gegen die Natur.“
Filmzitat, aus dem Schwarzweiß-Spielfilm von
1945 nach Carl Zuckmayers gleichnamigen Drama „Des Teufels General“, in der
Regie von Helmut Käutner, ‚Harry Harras‘ alias Curt Jürgens: „Das Böse in der
Welt lebt nicht durch die, die Böses tun, es lebt durch die, die Böses dulden.“
Finck, Werner Paul Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller: „Man
hört am Lachen, wenn der Spaß aufhört.“
Fischart, Johann Baptist
Friedrich (1547-1591), frühneuhochdeutscher Schriftsteller und
Satiriker, in: Kehrab: „Wer über sich haut – weißt du das nicht? / dem fallen
die Späne ins Gesicht.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und
Apotheker: „Der Freie nur ist treu.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Was wäre aus der Welt
geworden, wenn es nicht zu allen Zeiten tapfere, herrliche Menschen gegeben
hätte!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Wer schaffen will, muß
fröhlich sein.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung, in: Erfolg im Leben: „Die Zeit ist gekommen, um die
aussaugende, tötende Arbeit aus dem werktätigen Leben zu entfernen. Wir werden
solange kein Kulturvolk sein, bis nicht die Tretmühle aus dem Tagewerk entfernt
worden ist.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die
Fließbandfertigung: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein
Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin,
Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Jeder Mensch, gleich wie er lebt, ist ein
Stück weit Opfer und ein Stück weit Täter. Es ist die Dimension, die den
Unterschied macht.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und
Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Wir müssen den
Menschen so nehmen, wie er sein soll, damit er wird, was er sein könnte.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Schriftsteller, Verleger, Buchdrucker,
Naturwissenschaftler, Erfinder, Diplomat und Staatsmann, gehört zu den
Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ein wahrhaft großer Mensch wird weder einen
Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“
Françoise
d’ Aubigné, Marquise de Maintenon (1635-1719), gilt als letzte Mätresse Ludwigs
XIV. von Frankreich und als seine zweite Gemahlin in geheimgehaltener
morganatischer Ehe (hier ihr Wikipediaeintrag): „Man verzählt sich stets, wenn man
mit Angst und Hoffnung rechnet.“
Frey, Johann
Gottfried (1762-1831), preußischer Verwaltungsbeamter: „Zutrauen veredelt
den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.“
Fried, Erich (1921-1988), österreichischer Schriftsteller, Hauptvertreter der politischen
Lyrik der Nachkriegszeit, Übersetzer, Essayist: „Wer will, daß die Welt so
bleibt, wie sie ist, der will nicht, daß sie bleibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Aller Fortschritt zersetzt, trennt, löst auf, zersplittert
kompakte Solidaritäten, zerreißt althergebrachte Zusammenhänge, zerstört,
sprengt in die Luft. Aller Fortschritt hat das Thema, das Dasein zu
irrrationalisieren, es widerspruchsvoller und fragwürdiger, tiefer und
bodenloser zu machen.
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist,
Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler,
Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte der
Neuzeit‘: „Man kann aus einem Wischlappen keinen Funken schlagen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Nichts ist im Menschen, auch im scheinbar aufgeklärtesten,
fester verwurzelt als der Glaube an irgendwelche Autoritäten.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie:
Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker,
Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: ‚Kulturgeschichte
der Neuzeit‘: „Psychologie ist die Wissenschaft von der Seele dessen, der sie
betreibt.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und
Wohlleben sind unerläßliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer
Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die Zerstörung ist die
Kreativität der Hoffnungslosen und Verkrüppelten, sie ist die Rache, die das
ungelebte Leben an sich selber nimmt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe: „Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel
gibt.“
Fulbright, James William (1905-1095), US-amerikanischer demokratischer Politiker: „Langsam
aber unverkennbar erliegen wir dem Hochmut der Macht.“
Fuller, Richard Buckminster (1895-1983), amerikanischer
Architekt, Konstrukteur, Designer, Visionär, Philosoph und Schriftsteller: „Man
schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu
verändern, baut man neue Modelle, die das Alte überflüssig machen.“
Fuller, Thomas (1608-1661), englischer Historiker: „Besonnenheit ist die seidene Schnur, die
durch die Perlenkette aller Tugenden läuft.“
Füssel, Dietmar (*1958), österreichischer Schriftsteller: „Der Preis der Freiheit ist der
Verzicht auf Bequemlichkeit.“
Gadamer, Hans-Georg (1900-2002), deutscher Philosoph: „Ein Dialog setzt voraus, daß der andere
recht haben könnte.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller
in der Zeit der Aufklärung: „Die innere Heiterkeit des Menschen, die wahre
Heiterkeit, entsteht nur, wenn der Mensch sich für die Gegenwart und Zukunft in
Ruhe und Sicherheit weiß.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller
in der Zeit der Aufklärung: „Furcht und Habgier sind die Ursachen der
Grausamkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des
Starken.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Unterschied zwischen
dem, was wir tun und dem, was wir in der Lage wären zu tun, würde genügen,
um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Die Erde ist groß genug für
die Bedürfnisse aller Menschen – aber nicht groß genug für die Gier Einzelner.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Du mußt die Veränderung
sein, die Du in der Welt sehen willst.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wahre Zivilisation besteht nicht in der Vervielfachung der Bedürfnisse,
sondern in freiwilliger, wohlüberlegter Einschränkung der Wünsche.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wenn ein Schwächling sich
im Kampf nicht wehrt, ist es keine Gewaltlosigkeit, sondern Feigheit. Wenn ein
Starker sich im Kampf nicht wehrt, so ist es Gewaltlosigkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wer Unrecht, das ihm
zugefügt wird, schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt,
Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wo man nur die Wahl hat
zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer
Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen, Die Tatsache
der Überfüllung: „Die Gesellschaft ist
immer eine dynamische Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen.“
Gasset, José Ortega
y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der
Aufstand der Massen: „Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl
aber, was wir lassen müssen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und
Soziologe: „Es ist nötig, daß alle Rettungsringe um den Menschen her versagen,
daß er nichts findet, woran er sich klammern kann. Dann werden seine Arme sich
wieder rettend regen.“
Gehlen, Arnold Karl Franz (1904-1976), deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe, galt als
Gegenspieler T. W. Adornos: „... teuflisch ist, wer das Reich der Lüge
aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst,
1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner
Dichterkreis I, Gegen den Strom: „Die Freiheit hab ich stets im Sinn getragen, /
doch haß ich eins noch grimmer als Despoten: / Das ist der Pöbel, wenn er sich
den roten / zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.“
George, Henry St. (wahrscheinlich:
Henry St. George Tucker senjor, 1780-1848), US-amerikanischer Politiker und
Jurist, von 1815-1819 Mitglied im US-Repräsentantenhaus: „Freiheit ist für die
Gesellschaft, was die Gesundheit für Einzelne ist.“
Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871), Literaturhistoriker, Publizist, Herausgeber,
nationalliberaler Politiker: „Die Zeichen des Beifalls sind mir ebensoviel
schmerzliche Zeichen davon, daß das einfachste Handeln nach Pflicht und
Gewissen unter uns auffällig und selten ist.“
Getty, Jean
Paul (1892-1976), US-amerikanischer Öl-Tycoon, Industrieller und
Kunstmäzen: „Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag.
Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag überflüssig.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat
und Schriftsteller: „Das Gefühl vollständiger Ebenbürtigkeit, das Gefühl der
seelischen und physischen Gemeinschaft mit allen Rassen und Arten, das ist
Unschuld.“
Gladstone, William Ewart (1809-1898), liberaler britischer Staatsmann, viermaliger
Premierminister: „Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen, der Staatsmann an
die nächste Generation.“
Gleim,
Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803), Dichter der Aufklärung, in: Sinngedichte:
„Die Laster stritten, wer von ihnen / am eifrigsten gewesen sei, / dem Bösen in
der Welt zu dienen. / Den Sieg erhielt – die Heuchelei.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Herder am 14.10.1786: „Die
Fremde hat ein fremdes Leben und wir können es uns nicht zu eigen machen, wenn
es uns gleich als Gästen gefällt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Clavigo IV, Carlos: „Was ist Größe, Clavigo? Sich in Rang und Ansehn über
andere zu erheben? Glaub’ es nicht! Wenn dein Herz nicht größer ist als anderer
ihres, wenn du nicht im Stande bist, dich gelassen über Verhältnisse
hinauszusetzen, die einen gemeinen Menschen ängstigen würden, so bist du mit
all deinen Bändern und Sternen, bist mit der Krone selbst nur ein gemeiner
Mensch.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Clavigo IV, Clavigo: „Die Welt urteilt nach dem Scheine.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Märchen: „Drei sind, die da herrschen auf
Erden: Die Weisheit, der Schein und die Gewalt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Leiden des jungen Werthers, 04.05.1771: „Ich habe, mein Lieber, wieder bei
diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht
mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Wahlverwandtschaften II, 5: „Es gibt kein äußeres Zeichen der Höflichkeit, das
nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre, welche
dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
Wahlverwandtschaften II, 7: „Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen
zu Müttern, so wird es überall wohl stehn.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Elpenor I, 4: „Wer edel ist, den suchet die
Gefahr.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, II, Felsbuchten des Ägäischen Meeres,
Neureus: „Was Rat! Hat Rat bei Menschen je gegolten? / Ein kluges Wort erstarrt
im harten Ohr. / So oft auch Tat sich grimmig selbst gescholten, / bleibt doch
das Volk selbstwillig wie zuvor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und
Altertum, 1823: „Wenn die Menschen nur recht schlecht werden, haben sie keinen
Anteil mehr als die Schadenfreude.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und
Naturwissenschaft: „Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen,
bemühen sich ums Unnütze.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Über Literatur und
Leben: „Gerechtigkeit: Eigenschaft und Phantom der Deutschen.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vier Jahreszeiten, 77: „Wenn du laut den
einzelnen schiltst, er wird sich verstocken, / wie sich die Menge verstockt,
wenn du im ganzen sie lobst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, 8: „Ein guter Mensch verspricht durch seine
Gegenwart nur immer zu viel! Das Vertrauen, das er hervorlockt, die Neigung,
die er einflößt, die Hoffnungen, die er erregt, sind unendlich. Er wird und
bleibt ein Schuldner, ohne es zu wissen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, 1: „Bei uns ist der Gesang die
erste Stufe der Bildung; alles andere schließt sich daran und wird dadurch
vermittelt. Der einfachste Genuß so wie die einfachste Lehre werden bei uns
durch Gesang belebt und eingeprägt, ja selbst was wir überliefern von Glaubens-
und Sittenbekenntnis, wird auf dem Wege des Gesangs mitgeteilt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Xenien aus dem Nachlaß, Verkehrter Beruf: „Forsche der Philosoph, der Weltmann
handle! Doch weh uns / handelt der Forscher und gibt, der es vollzieht, das
Gesetz.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph
II. geadelt, zu Eckermann am 14.03.1830: „Es ist mit dem Nationalhaß ein
eigenes Ding. Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am
stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz
verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht und man ein Glück
oder ein Wehe seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen
begegnet.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Eckermann am 15.02.1831: „Der Haß schadet niemandem, aber die Verachtung ist
es, was den Menschen stürzet. Kotzebue wurde lange gehaßt. Aber damit der Dolch
des Studenten sich an ihn wagen konnte, mußten ihn gewisse Journale erst
verächtlich machen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu
Friedrich von Müller am 06.12.1825: „Die Geschäfte müssen eben abstrakt, nicht
menschlich mit Neigung oder Abneigung, Leidenschaft, Gunst behandelt werden.
Dann setzt man mehr und schneller durch: lakonisch, imperativ, prägnant.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es
hat von jeher nur Menschen gegeben und wird nur Menschen geben.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Welt kann nur verbessert werden durch jene, die
sich ihr auch entgegenstellen. Die sich anpassen, sind für jegliches tüchtige
Leisten verloren.“
Goldmann, Heinz (1919-2005), Schweizer Schriftsteller und
Verkaufstrainer: „Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden.
Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist nicht behalten. Behalten
ist nicht angewandt. Angewandt ist nicht beibehalten.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Vor
den Rechten kommen die
Pflichten. Wie jedes Eigentum sozialen Bindungen unterliegt, so zerstört
ungehemmtes Erwerbsstreben das soziale Gefüge. Unverdienter Reichtum hat keinen
Segen.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius,
1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Wenn die Menschen einander
verstünden und Liebe hätten zueinander, so wüßte der Unmündige, was gut wäre
und jeder dem andern schuldig ist, und man hätte den Irrgarten von Gesetzen
nicht nötig, worin man je länger je weniger weiß, wo man ist.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker:
„Der einzige Gewaltverzicht sind leere Kasernen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker:
„Der Grund jeder Revolution ist eine Unzufriedenheit mit der Zufriedenheit
anderer.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die
Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Lust,
Prozesse zu führen, nimmt in demselben Grade ab, in dem man den Wert der Zeit
erkennt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker:
„Die meisten tragen ihr Geld zur Bank, um es vor sich selbst in Sicherheit zu
bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die
öffentliche Meinung gleicht einem Schloßgespenst: Niemand hat es gesehen, aber
alle lassen sich von ihm tyrannisieren.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Einer der
verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte
Politiker zu halten.“
Graff, Sigmund (1898-1979),
deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Jedes Regime benötigt
Helden. Am angenehmsten sind ihm tote.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker:
„Nicht wenn jeder tun und sagen kann, was er will, sondern wenn man den
Eindruck hat, daß es allen gleich gut oder gleich miserabel geht, sind die
meisten mit den Zuständen zufrieden.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker
und Aphoristiker: „Zu guten Beziehungen kommt man am schnellsten, wenn man den
Anschein erweckt, sie zu besitzen.“
Greene, Graham (10941991), englischer Schriftsteller, Journalist und Filmkritiker: „Wer den
Menschen die Hölle auf Erden bereiten will, braucht ihnen nur alles zu erlauben.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter, in: Libussa, 2. Akt, Libussa: „Sind Recht doch und Beweis die
beiden Krücken, / an denen alles hinkt, was krumm und schief.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Zur Lehre vom Staate, 1844:
„Wer in der Zeit immer nur das Alte sieht, ist ein Pedant. Wer in ihr nur Neues
erblickt, ist ein Dummkopf.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Früher war es für
einen Staatsmann genug, die Geschehnisse der Kabinette zu wissen, indes man
jetzt die Geheimnisse der Völker kennen muß.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Im Staat geht es wie in der Welt: Wer nicht
schwimmen kann, der ersäuft. Der Staat ist eine Anstalt zum Schutz, nicht zur
Versorgung. Helfen sollen die einzelnen. Was der Staat dem Verhungernden gibt,
muß er dem Hungernden nehmen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer
Nationaldichter: „Was setzt ihr ihnen
Bilder von Stein, / als könnten sie jemals vergessen sein? / Wollt ihr sie aber
wirklich ehren, / so folgt ihrem Beispiel, folgt ihren Lehren!“
Gumprecht, Otto (1823-1900), deutscher Jurist, Musikschriftsteller und -Kritiker,
Realschuldirektor, in: Musikalische Charakterbilder, Schumann: „Wie aber
Diamanten nur auf Kosten ihres Gewichts den kunstreichen Schliff erhalten, so
bezahlen wir die Wohltaten der Bildung mit einem Teil unseres Wesens.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Fabelhafte Möglichkeit, sich von der Masse zu unterscheiden: treu
sein.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und
Romanautor: „Kein vernünftiger Mensch wird gegen Mitbestimmung sein, aber wie
steht es mit der Mitverantwortung?“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker,
Essayist, Menschenrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Die Macht der
Mächtigen beruht auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschenrechtler,
Regimekritiker, Staatspräsident: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, daß etwas
gut ausgeht, sondern die Gewissheit, daß etwas einen Sinn hat.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Wer
die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in: Wandsbecker Bote, Vom Gewissen: „Kein Gewissen zu haben,
bezeichnet das Höchste und Tiefste; / denn es erlischt nur im Gott, doch es
verstummt auch im Tier.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern, 1. Band: „Wenn eine Revolution verunglückt, so
verunglückt ein ganzes Jahrhundert; denn dann hat der Philister einen
Sachbeweis.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern,
04.01.1860: „Es ist möglich, daß der Deutsche noch einmal von der Weltbühne
verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber
keine einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie
die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu
verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln
aus dem Grabe kratzen möchten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 24.11.1838: „Die Menschheit läßt sich
keinen Irrtum nehmen, der ihr nützt. Sie würde an Unsterblichkeit glauben, und
wenn sie das Gegenteil wüßte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, Tagebuch am 24.10.1835: „Der Geschmack einer Nation geht dem
Genius nie voraus, sondern hinkt ihm beständig nach.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Alles Leben ist Kampf
des Individuellen mit dem Universum.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Staat beruht so
wenig auf einem bloßen Vertrag wie der Mensch.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Krankheiten, die das
Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolutionen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Die Menschen helfen
lieber dem, der ihrer Hilfe nicht bedarf, als dem, welchem sie nötig ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863),
deutscher Dichter und Lyriker: „Schäm dich! Es ist die billigste Art, sich zu
schminken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Wo zwei Menschen sich küssen, da schleichen die andern vorüber; /
wo sie sich prügeln, da stehen alle als Chorus herum.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker:
„Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen.“
Hegel, Georg
Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter
des deutschen Idealismus, in: Begriff des Staates: „Eine Menschenmenge kann sich nur Staat nennen, wenn sie zur
gemeinschaftlichen Verteidigung der Gesamtheit ihres Eigentums verbunden ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Die
Phänomenologie des Geistes: „In einem
freien Volke ist in Wahrheit die Vernunft verwirklicht. Sie ist gegenwärtiger lebendiger
Geist, worin das Individuum seine Bestimmung, d.h. sein allgemeines und
einzelnes Wesen nicht nur ausgesprochen und als Dingheit vorhanden findet, sondern
selbst dieses Wesen ist und seine Bestimmung auch erreicht hat.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der germanische
Geist ist der Geist der Freiheit.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher
Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen
Idee.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist, in: Deutschland, ein Wintermärchen I: „Sie sang
vom irdischen Jammertal, / von Freuden, die bald zerronnen, / vom Jenseits, wo
die Seele schwelgt, / verklärt in ewigen Wonnen. // Sie sang das alte
Entsagungslied, / das Eiapopeia vom Himmel, / womit man einlullt, wenn es
greint, / das Volk, den großen Lümmel. // Ich kenne die Weise, ich kenne den
Text, / ich kenn’ auch die Herren Verfasser; / ich weiß, sie tranken heimlich
Wein / und predigten öffentlich Wasser.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle IV, Staat und
Gesellschaft: „Für die Güte der Republik könnte man denselben Beweis anführen,
den Boccaccio für die Religion anführt: Sie besteht trotz ihrer Beamten.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wenn du aber gar nichts hast, / ach, so lasse
dich begraben; / denn ein Recht zum Leben, Lump, / haben nur, die etwas haben.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wer die Prügel bekommen hat, der behält sie.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist: „Wir müssen das Schlechte beim rechten Namen
nennen und das Gute ohne Rücksicht verteidigen.“
Herder,
Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und
Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur
Beförderung der Humanität: „Ist
der Staat das, was er sein soll, das Auge der allgemeinen Vernunft, das Ohr
und Herz der allgemeinen Billigkeit und Güte, so wird er jede dieser
Stimmen hören und die Tätigkeit der Menschen nach ihren verschiedenen
Neigungen, Empfindbarkeiten, Schwächen und Bedürfnissen aufwecken und
ermuntern.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter,
Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der
Aufklärung, in: Palmblätter, Vorrede: „Die Seele eines Kindes ist heilig, und
was vor sie gebracht wird, muß wenigstens den Wert der Reinheit haben.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter,
Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der
Aufklärung: „Humanität ist der Zweck der Menschennatur.“
Herzl, Theodor (1860-1904), jüdischer österreichisch-ungarischer Schriftsteller,
Publizist, Journalist, Vordenker zur Gründung des Staates Israels, Mitbegründer
des politischen Zionismus, in einem Brief vom 19.06.1895 an Fürst Otto von
Bismarck: „Die Judenfrage ist ein
verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auf andere als die
von mir geplante Weise auch beim besten Willen nicht fertig werden können. Man
hat es mit der Emanzipation versucht, sie kam zu spät. Es nützt nichts,
plötzlich im Reichsgesetzblatt zu erklären: >Von morgen ab sind alle
Menschen gleich.<“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Damit das Mögliche
entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.“
Hippel, Theodor Gottlieb von (1741-1796), deutscher Staatsmann
und Schriftsteller: „Auf die Frage >Was ist Freiheit?< antwortet ein
Weiser: >Ein gutes Gewissen<.“
Hirt,
TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als
Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Unter Demokratismus verstehe ich die
totalitäre Vorspiegelung von ‚Demokratie‘ als angeblich umgesetzter Realität –
bis hinein in einen politisch korrekten Sprachgebrauch; jedwede ‚Reform‘ (auch:
‚Rechtschreibreform‘) dient diesem System als Eingliederungsmaßnahme des
Individuums zu seinem monströsen seelenlosen planetenfeindlichen
Funktionalitätsgewinn; ich könnte sagen, es ginge über Leichen. Das wäre jedoch
zu kurz gegriffen, denn die Leichenberge haben vorher noch als Bioroboter bei
lebendigem Leibe erst in jedweder Form vergiftet, erpreßt, ausgebeutet und dann
entsaftet zu werden.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und
Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten
Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten
Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil III, Lehre vom Menschen und
Bürger: „Die meisten, welche
über den Staat geschrieben haben, setzen voraus oder verlangen wenigstens von
uns zu glauben, daß der Mensch von Natur ein zur Gesellschaft geeignetes Wesen
sei, also das, was die Griechen zôon politikon nennen. Auf dieser
Grundlage errichten sie ihre Lehre von der bürgerlichen Gesellschaft, als ob
zur Erhaltung des Friedens und zur Regierung des menschlichen Geschlechts
nichts weiter nötig wäre, als daß die Menschen sich einigten, gewisse Verträge
und Bedingungen festzusetzen, die sie selbst dann Gesetze nennen. Dieses Axiom
ist jedoch trotz der weitverbreiteten Geltung sicherlich falsch; es ist ein
Irrtum, der aus einer allzu oberflächlichen Betrachtung der menschlichen Natur
herrührt. Denn untersucht man genauer die Gründe, warum die Menschen
zusammenkommen und sich gegenseitig an ihrer Gesellschaft erfreuen, so findet
man leicht, daß dies nur zufälligerweise, aber nicht naturnotwendig geschieht.
Denn wenn die Menschen einander von Natur, nämlich bloß, weil sie Menschen
sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in
gleicher Weise liebte, da sie ja alle in gleicher Weise Menschen sind; oder
weshalb der Mensch lieber die Gesellschaft derer aufsucht, die ihm mehr als den
Übrigen Ehre und Vorteil erweisen. Der Mensch sucht von Natur keine
Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu
erlangen; dies begehrt er zuerst, das andere aber nur an zweiter Stelle.“
Hock, Dee Ward (1929-2022), US-amerikanischer Bankier: „Einfache, klare Prinzipien
erlauben intelligentes, komplexes Verhalten. Komplizierte Regeln führen zu
einfachem und dummem Verhalten.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die
Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Und dies ist die Frage: warum
die größten Lehrer der Menschheit immer stellenlos sind.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen
Dichtern, in: Episteln I, 18: „Nam tua res agitur, parieus cum proximus ardet.
– Brennet des Nachbarn Wand, so bist du selber gefährdet.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer
Schriftsteller: „Wer arm ist, darf sich was vorlügen – das ist sein Recht. Vielleicht
sein einziges Recht.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus,
politischer Publizist: „Den Menschen fehlt nicht die Kraft. Es fehlt ihnen der
Wille.“
Huizinga, Johann (1872-1945), niederländischer
Kulturhistoriker, bekannt durch: Homo Ludens: „Eine Kultur kann hoch heißen,
auch wenn sie keine Technik oder kein Skulpturenwerk hervorbringt, aber nicht,
wenn ihr Barmherzigkeit fehlt.“
Humboldt, Alexander von (1769-1859), deutscher Naturforscher,
Bruder von Wilhelm Freiherr von Humboldt: „Freiheit erhöht – Zwang erstickt
unsere Kraft.“
Humboldt, Wilhelm
Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann,
Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von
Humboldt: „Die Menschen müssen
leiden, um stark zu werden, dacht’ ich. Jetzt denk ich, sie müssen Freude
haben, um gut zu werden.“
Huntington, John F.: „Die Wegwerfmentalität der Wohlstandsgesellschaft erstreckt sich
schließlich auch auf menschliche Bindungen, Liebe und Freundschaft.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer
Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Wissenschaft, Freiheit und
Frieden: „Macht ist ihrem Wesen nach expansiv und läßt sich durch nichts sonst
beschränken als durch andere Mächte von gleicher oder wenigstens ähnlicher
Größe.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht,
daß ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker, an Magdalene Thoresen,
am 05.10.1867: „Das ist das Verdammte an den kleinen Verhältnissen, daß sie die
Seele kleinmachen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der Zweck im Recht: „Der
Bildungsprozeß im Recht ist keine Sache der bloßen Erkenntnis wie bei der
Wahrheit, sondern Sache des Kampfers der Interessen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in:
Römisches Recht: „Der Gesetzgeber soll denken wie ein Philosoph, aber reden wie
ein Bauer.“
II., Friedrich (1194-1250), König von
Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen
Reiches, Gründer der Universität Neapel, an Karl von Württemberg: „Die Finanzen
sind der Nerv des Landes. Wenn Sie diese recht verstehen, wird das übrige ganz
in Ihrer Gewalt sein.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien,
Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer
der Universität Neapel: „Bosheit ist eine Art Delirium und verwirrt den
Verstand.“
II., Friedrich (Friedrich der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘, 1712-1786), ab 1772 König von
Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg, entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern:
„Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt, doch allein die
Kühnheit versteht zu erwerben.“
Indianisches Sprichwort: „Wenn jemand ein Problem erkannt
hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.“
Italienisches
Sprichwort: „Den guten Seemann erkennt man beim schlechten Wetter.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Durchschneide nicht, was du lösen
kannst!“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Manche
Leute unterhalten in ihren Köpfen Fremdenzimmer für die Meinungen anderer
Menschen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Wer
für die Zukunft sorgen will, muß die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die
Gegenwart mit Mißtrauen aufnehmen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Menschen werden ungleich geboren. Der
große Segen der Gesellschaft besteht darin, diese Ungleichheit soweit wie
möglich durch die Beschaffung von Sicherheit, des erforderlichen Eigentums, der
Ausbildung und des Beistands für einen jeden zu mindern.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und
Essayist: „Es gibt ein Recht
des Weiseren, nicht ein Recht des Stärkeren.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Kinder brauchen
Vorbilder nötiger als Kritiker.“
Jungk, Robert (1913-1994), österreichischer Journalist, Wissenschaftspublizist und
einer der ersten Zukunftsforscher: „Wir haben das, was ich eine
Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein
Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von
Analphabeten.“
Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis, 58-138),
römischer Satirendichter, von dem unter anderem das Wort ‚panem et circenses‘ – ‚Brot und Spiele‘ stammen soll, in: Satiren 6: „Hoc volo, sic iubeo; sit pro
ratione voluntas. – Dies will ich, so befehle ich; statt eines Grundes gelte
mein Wille.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Man muß
den Punkt kennen, bis zu dem man zurückweichen kann.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Der hat am besten für die Zukunft
gesorgt, der für die Gegenwart sorgt.“
Kahn, Herman (1922-1983), US-amerikanischer Stratege, Kybernetiker, Futurologe: „Aus
der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, aus der Zukunft
zu lernen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Grundlegung der Metaphysik der Sitten: „Was einen Preis hat, an dessen Stelle
kann etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis
erhaben ist, das hat seine Würde.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik
der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ: „Handle so, daß der
Beweggrund deines Willens jederzeit zugleich als Grundsatz einer allgemeinen
Gesetzgebung gelten könnte.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik
der Urteilskraft 2, 31: „Alles Gute, das nicht auf moralisch gute Gesinnung
gepfropft ist, ist nichts als Schein und schimmerndes Elend.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Metaphysik der Sitten: „Wenn die Gerechtigkeit untergeht, so hat es keinen Wert
mehr, daß Menschen leben auf Erden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Religion innerhalb der Grenzen der bösen Vernunft: „Man nennt einen Menschen
böse nicht darum, weil er Handlungen ausführt, welche böse sind, sondern weil
diese so beschaffen sind, daß sie auf böse Maximen schließen lassen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Staat ist ein Volk, daß sich selbst
beherrscht.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Die Menschen sind insgesamt je
zivilisierter, desto mehr Schauspieler.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Eines der größten Probleme der Erziehung
ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit,
sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher
Philosoph: „Freiheit ist die Würde der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissen ist das Bewußtsein eines
inneren Gerichtshofes im Menschen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph:
„Gewissenlosigkeit ist nicht Mangel des Gewissens, sondern der Hang, sich an
dessen Urteil nicht zu kehren.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Reich ist man nicht
durch das, was man besitzt, sondern durch das, was man in Würde zu entbehren
weiß. Und es könnte sein, daß die Menschheit reicher würde, indem sie ärmer
wird, und gewinnt, indem sie verliert.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Das Recht muß nie
der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepaßt werden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher
Philosoph der Aufklärung: „Recht ist die Einschränkung der Freiheit eines jeden
auf die Bedingung ihrer Zusammenstimmung mit der Freiheit von jedermann,
insoferne diese nach einem allgemeinen Gesetz möglich ist.“
Karl V. (1500-1558), deutscher Kaiser von 1519-1556, hat das erste
allgemeine Strafgesetzbuch im Heiligen Römischen Reich erlassen: „Der Sieg
sollte nie ohne Übung der Barmherzigkeit sein.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht; Halbzeit der
Emanzipationen: „Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit
zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher
Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker: „Die Straße des geringsten
Widerstandes ist nur im Anfang asphaltiert.“
Kast, Verena (*1943),
Professorin für Psychologie, Psychotherapeutin, Schriftstellerin: „Sich
aufeinander verlassen können, ist ein zentraler Wert in allen menschlichen
Beziehungen.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Das Wohlergehen des
Einzelnen ist verankert im Wohlergehen aller.“
Kennedy, John F. (1917-1963), US-amerikanischer Politiker, 35. Präsident der USA:
„Vergib deinen Feinden, aber vergiß niemals ihren Namen.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher
Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Das Edle liegt in der Art,
wie einer Pflicht genügt wird.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„Die Statistik ist das Märchen der Vernunft.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Willst
Du wissen, woraus die Menschheit besteht? Aus denen, die sich nicht um Dich
kümmern.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher Schriftsteller ein Hauptvertreter der
literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde er wegen seines jüdischen Glaubens aus
Deutschland vertrieben: „Je mehr einer die Menschen und ihre Welt liebt, um so
mehr will er sie verbessern.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Es
ist nicht zu glauben, wie schlau und erfinderisch wir Menschen sind, um
Entscheidungen aus dem Weg zu gehen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man
kann die Elastizität eines Menschen an seiner Kunst zu vergessen messen.“
Kindererziehung: „Man schlägt sieben Teufel hinein, wenn man
einen herausschlagen will.“
King, Martin Luther (1929-1968),
US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Die Liebe auch zu
unseren Feinden ist der Schlüssel, mit dem sich die Probleme der Welt lösen
lassen.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer
Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Wir Menschen haben gelernt, wie Vögel zu
fliegen und wie Frosche zu schwimmen, aber noch immer nicht die einfache Kunst
der Brüderlichkeit.“
Kingsley, Charles (1819-1875), anglikanischer Geistlicher, Theologe und Schriftsteller und
Vertreter des sogenannten Christian Socialism: „Beschäme niemals einen
Menschen, so töricht und unwissend er auch sein mag.“
Klein, Nicholas (1884-1951), amerikanischer Gewerkschaftsvertreter und Rechtsanwalt, der vor
allem durch seine Rede vor der Amalgamated Clothing Workers of America im Jahr
1918 bekannt wurde: „Und, liebe Freunde, in dieser Geschichte findet ihr
die Historie unserer gesamten Bewegung wieder: Zuerst ignorieren sie dich. Dann
machen sie dich lächerlich. Dann greifen sie dich an und wollen dich
verbrennen. Und dann errichten sie dir Denkmäler. Und das ist genau das, was
den vereinigten Arbeitern der Bekleidungsindustrie Amerikas passieren wird.“
Vgl.: https://de.wikiquote.org/wiki/Mahatma_Gandhi.)
Konfuzius (551-479), chinesischer Philosoph: „Der sittliche
Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten
österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als
Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker,
Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer
Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Und wenn
wir Deutschen Gott und sonst nichts in der Welt fürchten, so respektieren wir
selbst ihn nicht um seiner Persönlichkeit willen, sondern wegen des Geräusches
seiner Donner.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor, spiritueller Lehrer:
„Solange der Geist nicht absolut frei ist von Angst, bringt jede Form des
Handelns noch mehr Übel, noch mehr Elend und Verwirrung.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Das Recht ist
eine Gewalt, die der Gewalt das Recht streitig macht.“
Körner, Theodor (Carl Theodor Körner, 1791-1813), deutscher
Dichter und Dramatiker: „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. / Vom
Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! / Doch einst wird wieder
Gerechtigkeit walten, / dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker, in: Geschichte der
Girondisten: „Das Königtum ist die nach dem Bilde Gottes gemachte Regierung.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King, darin, 24: „Wer sich auf die Zehen stellt, steht nicht fest.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“,
zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph,
das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das
Tao-Te-King: „Wer Menschen führen will, muß hinter ihnen gehen.“
Lapide, Pinchas (1922-1997), jüdischer Religionswissenschaftler: „Wer ist der Mächtigste im
ganzen Land? Wer die Liebe seines Feindes gewinnt.“
Lassalle, Ferdinand (1825-1864), Schriftsteller,
Hauptinitiator und Präsident der ersten sozialdemokratischen Bewegung in
Deutschland, starb bei einem Duell: „Was der Sozialismus will, ist nicht
Eigentum aufheben, sondern im Gegenteil individuelles Eigentum, auf Arbeit
gegründetes Eigentum erst einführen.“
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger
Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung, in: Denken
verdirbt den Charakter: „Je höher das Piedestal ist, auf das der Zwerg sich
hinaufturnt, desto besser sieht man, was für ein Zwerg er ist.“
Laxness, Halldór (1902-1998), isländischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1955: „Fortschritt findet man meist dort, wo Menschen
in einer bestimmten Situation beschließen, den Gehorsam zu verweigern.“
Laßwitz, Kurd (Carl
Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910),
deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science
Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Der
Mensch, der sich seiner Stellung zum Ganzen der Welt bewußt ist, begreift auch
zugleich das Verhältnis, in welches er sich gerechterweise zu seinen
Mitmenschen stellen muß, um auch ihnen die Freiheit der Bewegung zu
garantieren. Er begreift, daß Freiheit nur bestehen kann in vernünftiger
Unfreiheit, daß nur die gehorsame Unterwerfung unter das Gesetz freizumachen
vermag. Diese Einsicht macht uns gerecht, tolerant, neidlos, friedliebend, sie
erhebt uns so hoch über jene düsteren Zeiten, in denen schon eine
Verschiedenheit der metaphysischen Überzeugung genügte, die wildesten und
zerstörendsten Affekte zu entfesseln.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Die meisten Menschen sind Mörder. Sie
töten einen Menschen. In sich selbst.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Es gibt so große leere Worte, daß man
darin ganze Völker gefangen halten kann.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Gedankenlosigkeit tötet. Andere.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken:
„Hat ein Kannibale das Recht, im Namen dessen zu sprechen, den er gefressen
hat?“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker: „Analphabeten müssen diktieren.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und
Aphoristiker: „Marionetten lassen sich sehr leicht in Gehenkte verwandeln. Die
Stricke sind schon da.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher
Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker,
Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und
Vordenker der Aufklärung: „Der
ewige Friede paßt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten
schlagen sich nicht mehr.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und
Fernsehmoderator: „Im Himmel gibt es
kein Fernsehen. Bei der Hölle bin ich mir nicht sicher.“
Lenin, Wladimir
Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer
Theoretiker, in: Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus: „Die Menschen waren in der Politik stets die
einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein,
solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen,
politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen, die
Interessen dieser oder jener Klasse zu suchen.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker,
Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Über den Staat: „Der Staat ist
eine Maschinerie zur Aufrechterhaltung der Herrschaft einer Klasse über eine
andere.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer
Theoretiker: „Schlimmer als blind sein ist nicht sehen wollen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Gedankenbuch: „Gesetze, Strafen,
Dogmen, Lehren, Bildung, Ermahnungen, Drohungen, Versprechungen, Jenseits-Hoffnungen
und -Befürchtungen, nichts hat genügt, nichts genügt, nichts wird jemals
genügen, um den einzelnen Menschen in irgendeiner wie auch immer geordneten
Gesellschaft dahin zu bringen – daß er [...] davon absteht, einen Vorteil, den
er über andere hat, zu mißbrauchen [...], davon absteht, mehr als die anderen
haben und sie übertrumpfen zu wollen, kurz, die ganze Gesellschaft so sehr wie
möglich auf seinen Nutzen oder Genuß hinzulenken, was nicht ohne Schaden, nicht
ohne Verdruß der Andern geschehen kann.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Gedankenbuch: „Ungezählte
Gesellschaftsformen sind unter den Menschen aufgekommen, aus den
verschiedensten Ursachen, unter den verschiedensten Umständen. Alle waren sie
schlecht; und alle, die heute bestehen, sind es ebenso sehr. [...] Ich verstehe
unter einer vollkommenen Gesellschaft nichts weiter als eine Form von
Gesellschaft, in welcher die Einzelwesen, die sie bilden, gerade dank der
Gesellschaft einander nicht schaden oder es nur aus Zufall und nicht aus
Notwendigkeit tun; eine Gesellschaft, in der die Einzelnen nicht unablässig und
unvermeidlich bestrebt sind, einander Böses zu tun.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter,
in: Das
Massaker der Illusionen: „Der
Mensch haßt von Natur aus notwendig den anderen Menschen und ist folglich [...]
für die Gesellschaft ungeeignet. Und da die Natur niemals bezwungen werden
kann, sehen wir deshalb, daß kein Staat, kein Herrschaftssystem und keine
Regierungsform, keine Gesetzgebung und keine Ordnung, kein Mittel der Moral,
der Politik oder Philosophie, keine Überzeugung, keine Gewalt [...] jemals
bewirken konnten oder bewirken werden, daß die Gesellschaft sich wunschgemäß
entwickelt und daß die wechselseitigen Beziehungen unter den Menschen nach den
Regeln dessen vonstattengehen, was man soziale Rechte und Pflichten des
Menschen nennt.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter:
„Die Menschen schämen sich nicht des Unrechts, das sie tun, sondern dessen, das
sie leiden.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in:
Minna von Barnhelm, Tellheim: „Die Dienste der Großen sind gefährlich und
lohnen der Mühe, des Zwanges, der Erniedrigung nicht, die sie kosten.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter,
in: Minna von Barnhelm III, 7, Werner: „Wir haben, solange unser Freund hat.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Ordnung muß auch ohne Regierung bestehen
können, wenn jeder Einzelne sich selbst zu regieren weiß.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph,
politischer Publizist, Kulturkritiker: „Die Natur ist weder grausam noch gut. Sie
hat das Leben überall an Wollust geknüpft.“ (Vgl.
auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph,
politischer Publizist, Kulturkritiker: „Wir sind kulturgetarnte Raubaffen.“
(Vgl. auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter, Journalist,
Übersetzer, in seinen Sprüchen, 34: „Willst Du zeigen, daß Du von ganzem Holz,
/ sei nach unten bescheiden, nach oben stolz!“
Lichtenberg,
Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Es kann nicht alles ganz richtig sein in der
Welt, weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Bemerkungen vermischten
Inhalts 16: „Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein
weiser Mann nur wenige Weise macht.“
Lichtenberg,
Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Wir fressen einander nicht, wir schlachten
uns bloß.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Die großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern finden sich
ein.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker,
Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die Menschen
sind in ihren Anlagen alle gleich, nur die Verhältnisse machen den
Unterschied.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt
und die er solange wie möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften,
Begründer des Aphorismus’: „Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert;
und mehr als das Blei in der Flinte, jenes im Setzkasten des Druckers.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’:
„Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich glaube an die
Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, daß alle
Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche,
jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch
immer sie auftreten mögen.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika: „Kein Mensch ist gut genug, einen anderen Menschen ohne
dessen Zustimmung zu regieren.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann nicht
in den Menschen den Charakter und den Mut ausbilden, wenn man ihnen die
Initiative und die Unabhängigkeit nimmt.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika: „Willst
du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“
Lippmann, Walter (1889-1974), einflußreicher US-amerikanischer
Publizist, Schriftsteller, Medienkritiker und Chefredakteur der New York World:
„Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger in die Geschichtsbücher der
Besiegten Einzug gehalten hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt
wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen angesehen werden.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung,
in: Gedanken über die Erziehung 9, 93: „Der Erzieher muß also vor allem feine
Lebensart besitzen; denn ein junger Mensch, dem von seinem Erzieher nur diese
Eigenschaft mitgeteilt worden, hat schon sehr viel voraus.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Nichts
macht auf den Geist des Menschen einen sanfteren und tieferen Eindruck als das
Beispiel.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Schmeichler
sind wie Sonnenblumen, / blicken nach dem Himmel hin, / wurzeln aber in der
Erde, / suchen Vorteil und Gewinn.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Der durch Waffen überwunden, / hat noch lange nicht gesieget. /
Friedemachen hat erfunden, / daß der Sieger unten lieget.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der Tugend Lohn // Durch die Ehr und
reichen Lohn kann die Tapferkeit erwachen, / aber Ehr und reicher Lohn kann die
Tapferkeit nicht machen.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer
Barockdichter: „Wer gar zu bieder ist, bleibt zwar ein redlich Mann, / bleibt
aber, wo er ist, kommt selten höher an.“
Lorenz, Konrad Zacharias (1903-1989), österreichischer Zoologe, Medizinnobelpreis 1973, gehört zu
den Gründervätern von ‚Tierpsychologie‘ und Verhaltensforschung: „Der Übergang
vom Affen zum Menschen – das sind wir.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 387: „Die Verwirklichung des Schönen in der Erscheinung und in
allen Lebensäußerungen, die bei so vielen Menschen durch die christlichen
Vorstellungen vernachlässigt war, wurde den geistig Tiefen verleidet, weil sich
als einzige die >Gesellschaftsmoral< ihrer angenommen hatte. Diese aber
geht von dem vollkommen gottfernen Beweggrunde aus, auf die Mehrheit des
gleichen Gesellschaftskreises günstig zu wirken, und so läßt sie sich denn auch
weit öfter von der >Mode< als von dem göttlichen Wunsch des Schönen
leiten. Da sie überdies noch so unmoralisch ist, den Schein für das Wichtige zu
halten, die Wahrheit des geäußerten Gefühles usw. durchaus nicht zu verlangen,
ja sie meist überhaupt gar nicht anzunehmen, hat sie alle gottlebendigen
Menschen abgestoßen. Es sind in unserem Volke dank dieser
>Gesellschaftsmoral< heute unheilvolle Wertungen wirksam: Ein Trachten
nach schöner Erscheinung der eigenen Person ist >gefallsüchtig und
oberflächlich<, häßliche, geschmacklose, äußere Erscheinung ist
gleichbedeutend mit >Vergeistigung<, Ernst, Frömmigkeit. Maßvolle, schöne
Ausdrucksbewegungen sind >Gemachtheit und Unwahrhaftigkeit<;
ungeschlachtes, maßloses, ja grobes Verhalten ist der Beweis der Wahrhaftigkeit
und unbestechlichen Gesinnung!“
Luhmann, Sehr gute Formulierung von Niklas (1927-1998), dem deutschen
Soziologen und Gesellschaftstheoretiker: daß nämlich Vertrauen grundsätzlich
die Komplexität einer Sache reduziert!
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der
europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des
Proletarischen Internationalismus, in: Zur Russischen Revolution, 1918 verfaßt,
Gesammelte Werke, Bd. 4, 6., überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag
Berlin, 2000, S. 332-362; bzw. hier: „Das Negative, den Abbau
kann man dekretieren, den Aufbau, das Positive nicht. Neuland. Tausend
Probleme. Nur Erfahrung ist imstande, zu korrigieren und neue Wege zu eröffnen.
Nur ungehemmt schäumendes Leben verfällt auf tausend neue Formen,
Improvisationen, erhält schöpferische Kraft, korrigiert selbst alle
Fehlgriffe. Das öffentliche Leben der Staaten mit beschränkter Freiheit ist
eben deshalb so dürftig, so armselig, so schematisch, so unfruchtbar, weil es
sich durch Ausschließung der Demokratie die lebendigen Quellen allen geistigen
Reichtums und Fortschritts absperrt.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des
Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus, in: Zur
Russischen Revolution, 1918 verfaßt, Gesammelte Werke, Bd. 4, 6.,
überarbeitete Auflage, Karl Dietz Verlag Berlin, 2000, S. 332-362; bzw. hier: „…Die stillschweigende Voraussetzung der Diktaturtheorie im
Lenin-Trotzkischen Sinn ist, daß die sozialistische Umwälzung eine Sache sei,
für die ein fertiges Rezept in der Tasche der Revolutionspartei liege, dies dann
nur mit Energie verwirklicht zu werden brauche. [4*] Dem ist leider – oder je nachdem: zum Glück –
nicht so. Weit entfernt, eine Summe fertiger Vorschriften zu sein, die man nur
anzuwenden hätte, ist die praktische Verwirklichung des Sozialismus als eines
wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Systems eine Sache, die völlig im
Nebel der Zukunft liegt. Was wir in unserem Programm besitzen, sind nur wenige
große Wegweiser, die die Richtung anzeigen, in der die Maßnahmen gesucht werden
müssen, dazu vorwiegend negativen Charakters. Wir wissen so ungefähr, was wir
zu allererst zu beseitigen haben, um der sozialistischen Wirtschaft die Bahn
frei zu machen, welcher Art hingegen die tausend konkreten praktischen großen
und kleinen Maßnahmen sind, um die sozialistischen Grundzüge in die Wirtschaft,
in das Recht, in alle gesellschaftlichen Beziehungen einzuführen, darüber gibt
kein sozialistisches Parteiprogramm und kein sozialistisches Lehrbuch
Aufschluß. Das ist kein Mangel, sondern gerade der Vorzug des
wissenschaftlichen Sozialismus vor dem utopischen. Das sozialistische
Gesellschaftssystem soll und kann nur ein geschichtliches Produkt sein, geboren
aus der eigenen Schule der Erfahrung, in der Stunde der Erfüllung, aus dem
Werden der lebendigen Geschichte, die genau wie die organische Natur, deren
Teil sie letzten Endes ist, die schöne Gepflogenheit hat, zusammen mit einem
wirklichen gesellschaftlichen Bedürfnis stets auch die Mittel zu seiner
Befriedigung, mit der Aufgabe zugleich die Lösung hervorzubringen. Ist dem aber
so, dann ist es klar, daß der Sozialismus sich seiner Natur nach nicht
oktroyieren läßt, durch Ukase [Ukas: russ. Erlaß, Verordnung, Weisung (des
Zaren)] einführen. Er hat zur Voraussetzung eine Reihe Gewaltmaßnahmen – gegen
Eigentum usw. Das Negative, den Abbau kann man dekretieren, den Aufbau, das
Positive nicht. Neuland. Tausend Probleme. Nur Erfahrung ist imstande,
zu korrigieren und neue Wege zu eröffnen. Nur ungehemmt schäumendes Leben
verfällt auf tausend neue Formen, Improvisationen, erhält schöpferische
Kraft, korrigiert selbst alle Fehlgriffe. Das öffentliche Leben der Staaten
mit beschränkter Freiheit ist eben deshalb so dürftig, so armselig, so
schematisch, so unfruchtbar, weil es sich durch Ausschließung der Demokratie
die lebendigen Quellen allen geistigen Reichtums und Fortschritts absperrt.
(Beweis: die Jahre 1905 und die [Monate] Februar bis Oktober 1917.) Wie dort
politisch, so auch ökonomisch und sozial. Die ganze Volksmasse muß daran
teilnehmen. Sonst wird der Sozialismus vom grünen Tisch eines Dutzends
Intellektueller dekretiert, oktroyiert. …“
Luxemburg, Rosa (1871-1919),
bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus,
Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Freiheit ist immer
Freiheit des Andersdenkenden.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919),
bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus,
Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Mir
imponieren nur Ratschläge und Grundsätze, die die Rat gebenden selbst
beherzigen.“
Macaulay, Thomas
Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay, 1800-1859), britischer Historiker,
Dichter, Politiker: „Manche Politiker unserer Zeit pflegen es als einen sich
von selbst verstehenden Satz hinzustellen, daß kein Volk frei sein dürfe, bis
es fähig sei, sich seiner Freiheit zu bedienen. Dieser Grundsatz ist des Toren
in der alten Geschichte würdig, der beschloß, nicht eher ins Wasser zu gehen,
als bis er schwimmen gelernt hätte.“
Machiavelli, Niccolò di Bernardo
dei (1469-1527), florentinischer Philosoph, Politiker, Diplomat,
Chronist und Schriftsteller, in: Florentiner Geschichte VIII: „Zwang und Not,
nicht geschriebene Verträge und Verpflichtungen treiben den Herrscher dazu,
sein Wort zu halten.“
Madariaga, Salvador de (1886-1978), nationalliberaler spanischer Diplomat und Schriftsteller,
in seinem Buch ‚Portrait Europas‘, Stuttgart, 1939: „Deutschland bildet das Herzstück Europas, ist im Mittelpunkt seines Körpers, am Gipfel seines Geistes, in
den innersten Räumen seines bewußten und unbewußten Wesens: die Quelle seiner erhabensten Musik, Philosophie,
Naturwissenschaft, Geschichte, Technik – sie alle sind undenkbar ohne
Deutschland. Wenn Deutschland fällt, so
fällt Europa. Wenn Deutschland verrückt wird, so wird auch Europa
verrückt. Die moralische Gesundheit des
deutschen Volkes ist eine der Hauptbedingungen für die moralische Gesundheit
Europas, ja für seine Existenz selbst.“
Maistre, Joseph de (Joseph Marie, Comte de Maistre, 1753-1821), savoyischer Staatsmann,
Schriftsteller, politischer Philosoph der Gegenaufklärung: „Jedes Volk hat die
Regierung, die es verdient!“
Makarenko, Anton Semjonowitsch (1888-1939), Pädagoge und Schriftsteller, gilt als der bedeutendste russische
Pädagoge: „Erzieherische Arbeit ist vor allem organisatorische Arbeit.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Literaturnobelpreis
1929, in: Betrachtungen eines Unpolitischen: „Ich bekenne mich tief
überzeugt, daß das deutsche Volk die politische Demokratie niemals wird lieben
können, aus dem einfachen Grunde, weil es die Politik selbst nicht lieben kann,
und daß der viel verschriene >Obrigkeitsstaat< die dem deutschen Volk
angemessene, zukömmliche und von ihm im Grunde gewollte Staatsform ist.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Literaturnobelpreis
1929, zum zehnten Jahrestag der Bücherverbrennung 1943: „Antikommunismus ist
die Grundtorheit unserer Epoche.“
Manzoni, Alessandro Francesco
Tommaso (1785-1873), einer der bedeutendsten italienischen
Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Opportunismus ist die Kunst, mit dem Wind
zu segeln, den andere machen.“
Marcel, Gabriel (1889-1973), französischer Philosoph und führender Vertreter des christlichen
Existentialismus: „Es gibt ein Stückchen Welt, das man bessern kann – sich
selbst.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Der
Nichtgenormte wird als Verrückter genormt.“
Marshall, George
Catlett, Jr. (1880-1959), US-amerikanischer Armeegeneral und Staatsmann, nach
ihm wurde der ‚Marshallplan‘ benannt, für den er 1953 den Friedensnobelpreis
erhielt: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man
plant.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in:
Himmelsgedanken: „Die Menschheit
ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit
Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und
auch hätte leben können.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in:
Himmelsgedanken: „Die
Weltgeschichte ist zu neun Zehnteln Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie
einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwicklung geworden ist,
dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht!“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer,
Bassist der Beatles: „Wenn Schlachthöfe Glasfenster hätten, wäre jeder Mensch
Vegetarier.“
McNamara, Robert Strange (1916-2009), US-amerikanischer Manager, Politiker, Verteidigungsminister,
Weltbankpräsident: „Management ist die Kunst, Talente richtig einzusetzen.“
Mead, Margaret (1901-1978), US-amerikanische Ethnologin, vertrat die Auffassung, daß
Sozialverhalten formbar und kulturbestimmt sei: „Wir müssen ein System
schaffen, indem der Friede stärker belohnt wird als der Krieg.“
Mencken, Henry Louis (1880-1956), US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Kolumnist,
Kulturkritiker, Satiriker: „Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach,
sauber und falsch ist.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der
Aufklärung, Wegbereiter der Haskala (hebräisch = Bildung): „Auch die Begriffe
von Tugend und Sittlichkeit sind der Mode unterworfen, und wer sich nicht nach
den Modebegriffen seines Jahrhunderts schmiegen kann, der wird von den
Zeitgenossen verkannt und verschrien.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.),
bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre
soweit, daß sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln
konnte: „Ein edler Mensch kann nie sein kindliches Herz verlieren.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender
Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister, in:
Denkwürdigkeiten: „Nur auf dem Begriff von >Ordnung< kann jener der
>Freiheit< ruhen.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von
der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt
sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „Unsere Schulen
sind die Hexenküchen, in denen der Verstand so lange verbildet wird, bis das
Herz verdurstet ist. Wenn das glücklich gelungen ist, bekommt man das Zeugnis
der Reife.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der
einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts, in: Über Freiheit, 4:
„Wenn geniale Menschen einen starken Charakter besitzen und ihre Fesseln
sprengen, so macht die Gesellschaft, der es nicht gelungen ist, sie zur
Trivialität herabzudrücken, Warnungszeichen aus ihnen, auf die man mit
feierlichem Schauder als auf Beispiele wilder Verirrungen hinweist.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der
einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts: „Ein Mann mit einer
Überzeugung ist stärker als neunundneunzig andere, die nur Interesse haben.“
Miller, Henry Valentine (1891-1980), US-amerikanischer
Schriftsteller und Maler, in: Der Koloß von Maroussi: „…Ehe ich nach Epidauros
kam, wußte ich nicht, was Friede ist. Wie jeder Mensch hatte ich mein ganzes
Leben lang dieses Wort gebraucht, ohne je zu erkennen, daß ich eine Fälschung
beging. Friede ist ebensowenig das Gegenteil von Krieg, wie Tod das Gegenteil
von Leben ist. Ich spreche natürlich von dem Frieden, der höher ist denn alle
Vernunft. Es gibt keinen andern. Der Friede, den die meisten von uns kennen,
ist nichts als eine Einstellung der Feindseligkeiten, ein Waffenstillstand, eine
Windstille, eine Atempause; aber alles das ist negativ. Der Friede des Herzens
ist positiv und unbesiegbar, er stellt keine Bedingungen, er benötigt keinen
Schutz. Er ist. / Was der Mensch will, ist Frieden, um leben zu können. Kein
Mensch kann, ehe er den Frieden erlebt hat, behaupten, er wisse wirklich, was
Freude ist. Und ohne Freude gibt es kein Leben, selbst wenn man ein Dutzend
Automobile, sechs Butler, ein Schloß, eine Privatkapelle und einen
bombensicheren Unterstand besitzt. Wir kranken an unseren Bindungen, seien es
Gewohnheiten, Ideologien, Ideale, Prinzipien, Besitztümer, Manien, Götter,
Kulte, Religionen und so weiter. / Jeder Krieg ist eine Niederlage des
menschlichen Geistes. Der Krieg ist nichts als eine Manifestation in
dramatischem Stil der trügerischen lächerlichen Streitigkeiten, die sich
täglich und überall abspielen in den so genannten Friedenszeiten. Jeder Mensch
trägt sein Teilchen dazu bei, die Metzelei im Gange zu halten, selbst jene
Menschen, die abseits zu stehen scheinen. Wir alle sind hineinverwickelt, wir
alle nehmen daran teil, ob wir wollen oder nicht. Die Erde ist unsere
Schöpfung. / In Epidauros, in der Stille, in dem tiefen Frieden, der über mich
kam, hörte ich das Herz der Welt schlagen. Während ich in dem seltsam lautlosen
Amphitheater saß, dachte ich an die lange und gewundene Fahrt, auf der ich
schließlich zu diesem heilsamen Mittelpunkt des Friedens gelangte. Über dreißig
Jahre lang bin ich umhergeirrt wie in einem Labyrinth. Ich hatte jede Freude,
jede Verzweiflung gekostet, aber ich hatte nie gewußt, was Friede ist. Alle
meine Feinde, einen um den andern, habe ich unterwegs besiegt, aber den größten
Feind von allen hatte ich nicht einmal erkannt – mich selbst. Epidauros ist nur
ein Symbol, die wahre Stätte liegt im Herzen, im Herzen eines jeden Menschen,
er braucht nur halt zu machen und danach zu suchen. Während ich mich auf den
Stufen des Amphitheaters von der Sonne braten ließ, kam mir plötzlich in den
Sinn, meinen Freunden einen Gruß zu senden, vor allem meinen
Psychoanalytiker-Freunden. Ich schrieb drei Postkarten: eine nach Frankreich,
eine nach England und eine nach Amerika. Ich drängte diese Scharlatane, die
sich Heiler der Menschheit nennen, sehr liebenswürdig, ihre Arbeit aufzugeben
und zu einer Kur nach Epidauros zu kommen. / Wir müssen unsere ganze Lebensart
ändern. Wenn alle Psychoanalytiker, alle Ärzte, alle Politiker und
Wissenschaftler von ihrer Tätigkeit weggeholt werden könnten und sich für eine
Weile im Amphitheater in Epidauros versammelten, wenn sie in Ruhe und Frieden
die dringenden Bedürfnisse der Menschheit eingehend behandeln könnten, würde
die Antwort sehr rasch erfolgen, sie würde einstimmig lauten: REVOLUTION – eine
Weltrevolution von oben bis unten, in allen Ländern, allen Klassen, in jeder
Schicht des Bewußtseins. Jeder einzelne müßte sich gegen eine Lebensart
auflehnen die nicht die seine ist…“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer
Denker und Staatsbediensteter: „Es gibt
keine Pflicht, die nicht der Heiterkeit bedürfte, um recht erfüllt zu werden.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer
Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte
sich an der Französischen Revolution, sagte vor der Nationalversammlung: „Es
ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen.“
Mirabeau, Marquise
de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer
Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte
sich an der Französischen Revolution: „Es ist immer verkehrt zu befehlen, wenn
man des Gehorsams nicht gewiß ist.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Ach,
diese Intellektuellen haben es gut. Sie machen sich bloß die Köpfe schmutzig.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker:
„Demokratie ist, wenn jeder sagen kann, was er denkt. Selbst wenn er gar nicht
denken kann.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Die
meisten Ärzte, die ich in meinem Leben aufgesucht habe, waren auch bloß – Simulanten.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Er
schwamm kühn gegen den Strom; aber es ärgerte ihn, daß dieser ständig seine
Richtung wechselte.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker:
„Prostitution hat in der Bundesrepublik kaum noch mit Sex zu tun.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Wir leben in
einer perfekten Marktwirtschaft: Die Schlechteren werden nach und nach alle
verdrängt. An die Spitze.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886), deutscher Aphoristiker und
Erzähler, Schulrektor in Frankfurt, in seinen Aphorismen: „Die höchste
sittliche Schönheit entdecken wir doch immer in den einfachsten
anspruchslosesten Handlungen der Menschen.“
Molière (Jean-Baptiste Poquelin, 1622-1673), französischer Dramatiker, Schauspieler,
Theaterdirektor, gehört zu den Klassikern der französischen Theaterliteratur, stellte
in der Rezeptionsgeschichte die Komödie der Tragödie als gleichwertige Gattung
gegenüber: „Die lächerlichsten aller Träume sind die Träumereien der
Weltverbesserer.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher
Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19.
Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1902, ihm zuerkannt für seine ‚Römische
Geschichte‘, in: Römische Geschichte 1, 7: „Wenn der Mensch keinen Genuß mehr
an der Arbeit findet und nur arbeitet, um so schnell wie möglich zum Genuß zu
gelangen, so ist es nur ein Zufall, wenn er kein Verbrecher wird.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne,
1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der
Essayistik: „Niemand ist so rechtschaffen, daß er, wenn er alle seine
Handlungen und Gedanken dem Gesetz unterwürfe, nicht zehnmal hängen müßte.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La
Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph,
Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Der Geist der
Gesetze 6, 9: „Die glücklichsten und die allerunglücklichsten Menschen sind im
gleichen Maße zur Härte geneigt.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger,
in: Utopia V: „Der Senat befolgt sogar den Brauch, kein Geschäft an dem Tage zu
besprechen, an dem es zum ersten Male vorgelegt wird: Er verschiebt es auf die
nächste Sitzung, damit nicht ein Redner, der unüberlegt gesagt hat, was ihm
gerade in den Mund kam, nachher eifriger auf die Rechtfertigung seiner Meinung
als auf das Interesse des Staats bedacht sei.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Je mehr du für das Allgemeine getan haben wirst, desto
mehr hast du für dich selbst getan.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer
Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger
verehrt, in: Utopia: „Wo alle an alles
das Geld als Maßstab anlegen, wird kaum jemals eine gerechte und glückliche
Politik möglich sein, es sei denn, man will dort von Gerechtigkeit sprechen, wo
gerade das Beste immer den Schlechtesten zufällt, oder von Glück, wo alles
unter ganz wenige verteilt wird und [...] der Rest aber ein elendes Dasein
führt.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535),
englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen
Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Denen, die ein
Vergehen ehrlos gemacht hat, hängen von den Ohren goldene Ringe herab, umgibt
Gold die Finger, umfaßt eine Goldkette den Hals und umspannt ein Goldstreifen
den Kopf. So sorgen sie auf jede Art dafür, daß bei ihnen Gold und Silber in
Verruf stehen.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer
Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als
Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Wer weiß nicht, daß Betrug,
Diebstahl, Raub, Streit, Tumult, Beleidigung, Empörung, Totschlag, Verrat und
Giftmord – durch die üblichen Strafen mehr geahndet als verhütet – ausstürben,
wenn das Geld erwürgt wäre?“
Morus, Thomas (engl.
Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von
der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt: „Nichts wird
gut und vollkommen sein, ehe die Menschen selbst gut und vollkommen geworden
sind.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist,
Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten
Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Ich habe das Bedürfnis, einen Aufruf an die
gesamte Menschheit, an alle Brüder und Schwestern zu verfassen und sie
aufzufordern, die Dinge in ihre eigenen Hände zu nehmen; denn das Volk ist der
Wahrheit näher als seine Regierungen.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „In der Nacht
hat der Mensch nur ein Nachthemd an, und darunter kommt gleich der Charakter.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Eine Gegenwart, die die Vergangenheit nicht
verdaut hat, ist für die Zukunft nicht zu brauchen.“
Naevius, Gnaeus (265-201 v. Chr.) römischer Dramatiker und
Epiker: „Male parta male dilabuntur. – Unrecht Gut gedeiht nicht.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen:
„Als Kain den Abel erschlug, begann die Geschichte der Menschheit.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher
Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Der Deutsche ist am
sympathischsten mit siebzehn, der Engländer mit dreißig, der Franzose mit
sechzig Jahren.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen:
„Die Kinder haben mehr für die Entwicklung der Moral getan als alle Prediger
zusammen.“
Niederreuther,
Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen
Aphorismen: „Was gerecht ist, erkennt nur das Herz.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler,
Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Wer die Uniform erfunden hat, wollte
keine Gesichter mehr sehen.“
Niemöller, Martin (1892-1984), evangelischer Theologe: „Als
sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein
Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war
kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich
war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme
hätte erheben können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Fröhliche Wissenschaft:
„Der Fanatismus ist die einzige ‚Willensstärke‘, zu der auch die Schwachen und
Unsicheren gebracht werden können.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Götzendämmerung, Sprüche und Pfeile 26: „Der Wille zum System ist ein
Mangel an Rechtschaffenheit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und
Böse 8, 244: „Als ein Volk der ungeheuerlichsten Mischung und Zusammenführung
von Rassen, vielleicht sogar mit einem Übergewicht des vorarischen Elementes,
als >Volk der Mitte< in jedem Verstande, sind die Deutschen unfaßbarer,
umfänglicher, widerspruchsvoller, unbekannter, unberechenbarer, überraschender,
selbst erschrecklicher, als es andere Völker selbst sind: Sie entschlüpfen der
Definition.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Menschliches Allzumenschliches, I, 316: „Man verlernt die Anmaßung, wenn
man sich immer unter verdienten Menschen weiß.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Menschliches Allzumenschliches, I, 531: „Wer davon lebt, einen Feind zu
bekämpfen, hat ein Interesse daran, daß er am Leben bleibt.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß: Fragmente Anfang 1871: „Der Staat, von schmählicher Geburt, für die
meisten Wesen eine fortwährend fließende Quelle der Mühsal, in häufig
wiederkommenden Perioden die fressende Fackel des Menschengeschlechts – und dennoch
ein Klang, bei dem wir uns vergessen, ein Schlachtruf, der zu zahllosen
wahrhaft heroischen Taten begeistert hat, vielleicht der höchste ehrwürdigste
Gegenstand für die blinde und egoistische Masse, die auch nur in den ungeheuren
Momenten des Staatslebens den befremdlichen Ausdruck von Größe auf ihrem
Gesichte hat!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß: Fragmente Mai-Juni 1883: „Cultur ist nur ein dünnes Apfelhäutchen über
einem glühenden Chaos.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Nachlaß: Fragmente Sommer-Herbst 1882:
„Unter friedlichen Umständen fällt der
kriegerische Mensch über sich selber her – in Ermangelung von anderen Feinden.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist:
„Das Werk aller Erziehung ist, bewußte Tätigkeiten in mehr oder weniger
unbewußte umzubilden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Der Feminismus ist nicht
der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des mißratenen Weibes
gegen das wohlgeratene.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Die Empörung über das
Unglück des anderen ist der männliche Bruder des Mitleidens.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist: „Lernen wir
besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist:
„Toleranz ist ein Beweis des Mißtrauens gegen sein eigenes Ideal.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Wen nennst du schlecht? Den, der immer beschämen will.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Das
Individuum, als solches, steht seiner Natur nach unter dem Zufall. In
der vollkommenen Demokratie steh ich unter sehr vielen, in repräsentativer
Demokratie unter Wenigern, in der Monarchie unter Einem willkürlichen
Schicksale.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Wären
die Menschen schon das, was sie sein sollten und werden können – so würden alle
Regierungsformen einerlei sein – die Menschheit würde überall einerlei regiert,
überall nach den ursprünglichen Gesetzen der Menschheit.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Moralität des Weibes ist im Gefühl wie die des
Mannes in der Vernunft begründet.“
NT, Lukas 16, 10:
„Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten
ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“
NT, Matthäus 7, 16: „An ihren Früchten sollt ihr sie
erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den
Disteln?“
Orth, Elisabeth (1921-1976), deutsche Politikerin: „Laßt die Träumer Sehnsucht haben und die
Realisten Angst – vielleicht erhält uns die Mischung am Leben.“
Osborn, John James (1929-1994), britischer Dramatiker: „Der Computer ist die logische
Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“
Ossietzky, Carl von (1889-1938), deutscher Schriftsteller, Journalist, Pazifist, Herausgeber der
Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘, Friedensnobelpreis 1935: „Einmal wird die Zeit von
uns Rechenschaft fordern, was wir all die Jahre getan haben.“
Overbeck, Franz Camille (1837-1905), Kirchenhistoriker,
Professor für evangelische Theologie, Freund und Briefpartner Nietzsches, in:
Trost für mancherlei Tränen: „Laßt uns besser werden! Gleich wird’s besser
sein.“
Pannwitz, Rudolf (1881-1969), deutscher Schriftsteller und
Philosoph, in: Kulturphilosophische Schriften: „Das Recht ist die Form der
Macht. Es begrenzt die Macht wie die Form ihren Inhalt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Mensch ist nur ein Rohr, das
schwächste der Natur, aber ein denkendes Rohr ... Unsere ganze Würde beruht auf
dem Denken. Bemühen wir uns also gut zu denken: Das ist das Prinzip der
Sittlichkeit.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es gibt Größe, die auf menschlicher
Konvention beruht, und natürliche Größe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wie die Mode das Vergnügen bestimmt, so
bestimmt sie auch das Recht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wieviel jemand auf Erden auch besitzen
mag, welcher Gesundheit und wahrhafter Annehmlichkeiten er sich auch erfreuen
mag, er ist nicht zufrieden, wenn er bei den Menschen keine Achtung genießt.
Dies geht soweit, daß selbst diejenigen, welche den Menschen am meisten
verachten und ihn den Tieren gleichsetzen, doch noch von ihm bewundert sein
wollen.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da man
nicht erreichen kann, daß man gewaltsam der Gerechtigkeit gehorchen muß, hat
man erreicht, daß es gerecht ist, der Gewalt zu gehorchen. Da man der
Gerechtigkeit nicht Gewalt verleihen kann, hat man die Gewalt gerechtfertigt,
damit Gerechtigkeit und Gewalt vereint sind und Frieden herrscht, der das
höchste Gut ist.“
Pascal,
Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Der Mensch
ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber er ist ein denkendes
Schilfrohr. Das ganze Weltall braucht sich nicht zu waffnen, um ihn zu
zermalmen; ein Dampf, ein Wassertropfen genügen, um ihn zu töten. Doch wenn das
Weltall ihn zermalmte, so wäre der Mensch nur noch viel edler als das, was ihn
tötet, denn er weiß ja, daß er stirbt und welche Überlegenheit ihm gegenüber
das Weltall hat. Das Weltall weiß davon nichts. Unsere ganze Würde besteht also
im Denken. Daran müssen wir uns wieder aufrichten und nicht an Raum und Zeit,
die wir nicht ausfüllen können. Bemühen wir uns also, gut zu denken: das ist
die Grundlage der Moral.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der eigentliche Sinn des Reichtums ist,
freigiebig davon zu spenden.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Falsche Bescheidenheit ist ebenfalls Hochmut.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Fragmente: „Der Krieg ist
der Kaiserschnitt der Menschheit: Er entbindet gewaltsam die Geister.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in:
Fragmente: „Der Tyrann fällt den Geist früher als den Körper an. Ich meine, er
versucht seine Sklaven vorher dumm zu machen, ehe er sie elend macht, weil er
weiß, daß Leute, die einen Kopf haben, ihre Hände damit regieren und sie gegen
den Tyrannen aufheben.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in:
Levana 3, 6: „Man soll in den ersten sechs Jahren keinem Kinde befehlen, etwas
zu verschweigen, und wäre es eine Freude, die man einem geliebten Wesen
heimlich zubereitet. Den offenen Himmel der kindlichen Offenherzigkeit darf
nichts verschließen, nicht einmal die Morgenröte der Scham. An euren
Geheimnissen werden sie sonst bald eigne verstecken lernen. Die Heldentugend
der Verschwiegenheit fordert zu ihrer Übungszeit die Kraft der angreifenden
Vernunft. Nur die Vernunft lehrt schweigen; das Herz lehrt reden.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Schätze sparen heißt Gegenwart opfern und
verschwenden; dazu muntert aber nicht gefürchtete Zukunft auf, sondern
gehoffte.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer Rügen und Strafen mit
einem Gefühle austeilt, als bekomme er sie selber, der kann seiner
Gerechtigkeit versichert sein.“
Perez, Schimon (1923-2016),
israelischer Politiker, Staatspräsident, Friedensnobelpreis 1994: „Alle
Mächtigen, die ich näher beobachtet habe, sind ungeduldig und intolerant
geworden, haben eitel das Maß ihrer Möglichkeit überschätzt und Prinzipien
sowie Freunde selbstherrlich aufgegeben.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters:
„Ihr kennt kein Völkerrecht ohne ein Volksrecht und kein Volksrecht ohne ein
Menschenrecht.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker, in: Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung
im Menschengeschlecht: „Der Grund der Unterwerfung ist Selbstsorge.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker: „Der Mensch muß sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu
lehren, ist unsere Aufgabe.“
Pindar (Pindarus, 518-446 v. Chr.), griechischer Lyriker:
„Der Brauch ist der Herrscher in allem.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig:
Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher
Dichter, in: Die verhängnisvolle Gabel IV: „Die Tugend großer Seelen ist
Gerechtigkeit.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348 v. Chr.), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des
Sokrates: „Eine Demokratie
entsteht, denke ich, alsdann bekanntlich, wenn die Armeen nach gewonnenem Siege
einen Teil der anderen Partei ermorden, einen Teil verbannen und dann die Übriggebliebenen
gleichen Anteil an der Staatsverwaltung und den Staatsämtern nehmen lassen
[...].“
Platon (latinisiert:
Plato, 428-348 v. Chr.), griechischer Philosoph, in: Staat, VIII, 7: „Siehst du also
irgendwo in einem Staat Bettler, so steht fest, daß sich dort auch Diebe,
Beutelschneider, Tempelräuber und Meister in allen anderen Schandtaten
versteckt halten.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller,
Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, in: Gastmahl der
sieben Weisen: „Ein Fürst ist am glücklichsten, wenn er es dahin bringt, daß
die Untertanen nicht ihn, sondern für ihn fürchten.“
Plutarch (um 45 bis
125), griechischer Schriftsteller, Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer
Hadrians in Rom, in: Lakonische Denksprüche: „Wie macht’s am sichersten des
Staates Oberhaupt, / daß unerschütterlich er seine Herrschaft stützt? / Wenn
Redefreiheit er erlaubt / und seine Bürger vor dem Unrecht schützt.“
Popper, Karl (Sir
Karl Raimund Popper, 1902-1994), österreichisch-britischer Sozial- und
Geschichtsphilosoph, begründete den kritischen Rationalismus: „Der Vorzug der
Demokratie ist, daß ihre Fehler korrigierbar sind, daß Fortschritt über Fehlschritte
möglich ist.“
Prichard, Thomas (*1959), amerikanischer Profi-Wrestler und Autor: „Angst
ist die Dunkelkammer, in der Negative entwickelt werden.“
Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865), französischer Ökonom, Sozialist, Soziologe, Vertreter des
‚solidarischen Anarchismus‘, vielzitiert von ihm auch: „Eigentum ist
Diebstahl“: „Kommunismus: Ausbeutung der Starken durch die Schwachen.“
Puntsch, Eberhard (1926-2015), deutscher Schriftsteller, in:
Sprung über den Schatten: „Wie die Partei sich am besten zu nützen vermöchte?
Sie nütze selbstlos dem Staat, und sie ist unentbehrlich dem Volk.“
Puntsch, Eberhard (1926-2015), deutscher Schriftsteller:
„Besser als >Machet die Erde euch untertan!< stünde geschrieben:
>Gäste in Meinem Haus seid ihr. Benehmt euch danach!<“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist
und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht
eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die
zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht, in
seinen Essays: „Ein guter Jurist kann nur der werden, der mit einem schlechten
Gewissen Jurist ist.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist
und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht
eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die
zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht: „Das
Unrecht ist um so viel älter als das Recht, wie der Angriff älter ist als die
Verteidigung. Und wie jeder Verteidigung durch den Angriff, so wird dem Recht
durch das Unrecht die Weise seines Verhaltens unentrinnbar vorgeschrieben.“
Raimund, Ferdinand (Ferdinand
Jakob Raimann, 1790-1836), österreichischer Schauspieler und Dramatiker, in:
Verschwender: „Einem Menschen, dem ich Dank schuldig bin, der kann mir gar
nicht fremd werden.“
Ranke, Franz Leopold
von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates,
Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Zwischen Gelingen und
Mißlingen, in Streit, Anstrengung und Sieg bildet sich der Charakter.“
Ransmayr, Christoph (*1954), österreichischer Schriftsteller,
in einem ND-Interview: „Wer in der Barbarei nicht glänzen will, arbeitet vielleicht
nicht an der Rettung, aber doch an einer leichten, einer nur federleichten
Verbesserung der Welt.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Den Tadel der Menschen nahm
ich solange gern an, bis ich einmal darauf achtete, wen sie loben.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „In Deutschland entscheiden
über einen Menschen nicht Vorzüge, sondern die Einwände. ‚Einwandfrei‘ muß der
Mensch sein und seine Sache ‚tadellos‘ machen. – Einwandfrei ist aber nur die
klare runde, tadellose Null.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Das Bedürfnis zeuget die Gewohnheit
und die Gewohnheit zeuget das Gesetz.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Der hat die Macht, an den die Menge
glaubt.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852),
deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Die Kunst erfreut, es nützt die
Wissenschaft. / Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude, / wo eine Freude die nicht
nützlich ist?“
Reed, John (John
Silas Reed, 1887-1920), US-amerikanischer Journalist und 1919 Begründer und
Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei der USA: „Friede ist die
Achtung vor dem Recht des anderen.“
Remarque, Erich
Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller: „Ich dachte
immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche
gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.“
Renn, Ludwig (Arnold
Friedrich Vieth von Golßenau, 1889-1979), deutscher kommunistischer
Schriftsteller und Spanienkämpfer: „Ein Kompromiß ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, daß jeder meint, er habe
das größte Stück bekommen.“
Richter, Horst-Eberhard (1923-2011), deutscher Psychoanalytiker, Psychosomatiker,
Sozialphilosoph und Autor: „Wer Angst hat, denkt nicht, wer Angst hat, lernt
nicht.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker:
„Revolution hieße für mich ein einfaches reines Ins-Recht-Setzen des Menschen
und seiner gern gewollten und gekonnten Arbeit. Jedes Programm, das nicht
dieses Ziel sich ans Ende setzt, scheint mir ebenso aussichtslos, wie
irgendeins der vorigen Regierungen und Herrschaften.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer
Schriftsteller und Satiriker: „Ein geringes Maß von Ehrlichkeit und
öffentlicher Moral leuchtet noch in dieser Welt. Ein Schuft wagt noch nicht,
als solcher gelten zu wollen. Er nennt einen anderen so. Alles wäre verloren,
wagte er laut zu sagen: Ich bin ein Schuft.“
Rochefoucauld,
Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Der Hang,
von uns selbst zu sprechen und unsere Fehler in einem Licht zu zeigen, das wir
für wünschenswert halten, macht einen Teil unserer Offenherzigkeit aus.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Es ist mit der Dankbarkeit wie mit der Redlichkeit
der Kaufleute: Sie hält den Handel aufrecht. Wir bezahlen nicht, weil es
gerecht ist, unsere Schulden zu bezahlen, sondern um leichter wieder Leute zu
finden, die uns borgen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Man sollte einen Menschen nicht nach seinen
Vorzügen beurteilen, sondern nach dem Gebrauch, den er davon macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in: Reflexionen: „Was Edelmut scheint, ist oft nur verkleidete
Ehrsucht, die kleine Vorteile verachtet, um großen nachzugehen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in seinen Reflexionen: „Die
Absicht, niemals zu täuschen, bringt uns in Gefahr, oft getäuscht zu werden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer
Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Tugenden verlieren sich im Eigennutz, wie
die Ströme sich im Meer verlieren.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in:
Reflexionen: „Die Menschen würden nicht
lange in Gesellschaft leben, wenn sie nicht Betrüger und Betrogene zugleich
wären.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem an anderen schätzt.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Um in der Gesellschaft etwas zu gelten, setzt man alles daran, so zu
tun, als gelte man dort schon etwas.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), politisch aktiver Adliger, französischer
Moralist und Aphoristiker: „Eigennutz macht die einen blind, die anderen
sehend.“
Rolland, Romain (1866-1944), französischer Schriftsteller,
Musikkritiker, Biograph und Pazifist, Literaturnobelpreis 1915: „Das schlimmste
Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke des Bösen, sondern die
Schwäche des Guten.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Heimgärtners Tagebuch: „Die
vielen Wohltaten sind ein Zeichen des bösen Gewissens. Wenn die Leute einander
nicht so viel Böses antäten, brauchten sie einander nicht so viel Gutes zu
tun.“
Rothschild, Lionel
Nathan (Baron Lionel de Rothschild, 1808-1879),
britischer Bankier und Politiker, in einem Brief an US-Senatoren
1863: „Die Wenigen, die das System verstehen, werden so
sehr an seinen Profiten interessiert und so abhängig von der Gunst des Systems sein, daß aus
deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen
wird. Die große Masse der Leute aber, mental unfähig zu begreifen, wird seine
Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu
mutmaßen, daß das System ihren Interessen feindlich ist.“
Rougemont, Denis de (1906-1985), Schweizer politischer
Philosoph und Vorkämpfer der europäischen Integration, 1950-1985 Gründer und
Präsident des europäischen Kulturzentrums in Genf: „Es gibt gewisse
Grunderscheinungen, die spezifisch europäischen Charakter tragen: Die
systematische und kritische Auflehnung gegen alle Gesetze eines sakrosankten [vermeintlich:
‚hochheiligen, unverletzlichen‘]
Kollektivs; den Begriff des Individuums, der Persönlichkeit, der persönlichen
Berufung im Gegensatz zu allen irrationalen Riten und Gebräuchen und zu guter
Letzt die Überzeugung, daß in der Mannigfaltigkeit der Sprache, der Parteien,
der Nationen und selbst der Religionen die Grundvoraussetzung jedes
schöpferischen und erfinderischen Geistes enthalten sei.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag:
„>Finde eine Form des
Zusammenschlusses, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das
Vermögen jedes einzelnen Mitgliedes verteidigt und schützt und durch die doch
jeder, indem er sich mit allen vereinigt, nur sich selbst gehorcht und genauso
frei bleibt wie zuvor.< Das ist das grundlegende Problem, dessen Lösung der
Gesellschaftsvertrag darstellt.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag:
„Nimmt man den Begriff in der
ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie
gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung,
daß die Mehrzahl regiert und die Minderzahl regiert wird.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emile 4:
„Läge im Herzen des Menschen nichts Moralisches, woher käme ihm die begeisterte
Bewunderung heldenhafter Taten, die liebende Hinwendung zu den großen Seelen,
der Enthusiasmus für die Tugend?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Emil oder Über die
Erziehung: „Die Schwäche des
Menschen macht ihn gesellig; die Leiden, die uns allen gemeinsam sind, ziehen
uns zum Menschengeschlechte hin. Wir würden demselben nichts schulden, wenn wir
nicht Menschen wären. Jede Anhänglichkeit ist ein Zeichen der eigenen
Unzulänglichkeit. Bedürfte niemand der anderen, so würde auch niemand daran
denken, sich ihnen anzuschließen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung, in: Émile 1:
„Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen den Verfall der
Sitten.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur
Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Der Erste, welcher ein Stück Landes umzäunte,
sich in den Sinn kommen ließ zu sagen: dieses ist mein, und einfältige Leute
antraf, die es ihm glaubten, der war der wahre Stifter der bürgerlichen
Gesellschaft.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Die
Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern
darin, daß er nicht tun muß, was er nicht will.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Edel denken
ist sehr schwer, wenn man nur denkt, um Brot zu gewinnen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Um anderen gegenüber gerecht sein zu
können, muß man sich selbst gegenüber ehrlich sein.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph,
Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Wollen wir im Frieden leben, muß der Friede
aus uns selber kommen.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker:
„Moral dient oft als Mantel, um die eigenen Schwächen zu verhüllen, statt dazu,
andere vor der Kälte zu schützen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012), deutscher politischer Aktivist
im Kampf gegen verantwortungslose Politiker und Ärzte: „Es gibt kein Alibi und
kein Argument, Verbrechen zu rechtfertigen. Es gibt nur das Verbrechen, das
zugelassen – weil weggeschaut wurde!“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012), deutscher politischer Aktivist
im Kampf gegen verantwortungslose Politiker und Ärzte: „Wenn Unrecht
Recht wird, wird Widerstand Pflicht!“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950, in: Unpopuläre Betrachtungen: „Ein Demokrat braucht
nicht zu glauben, daß eine Mehrheit immer eine weise Entscheidung treffen wird.
Woran er glauben soll, ist die Notwendigkeit, daß der Mehrheitsbeschluß, ob
klug oder unklug, angenommen werden muß, bis die Mehrheit einen anderen
Beschluß faßt.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950: „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher
und die Gescheiten voller Zweifel.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer
Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Keine durch Furcht
veranlaßte Einrichtung kann auf die Dauer leben. Hoffnung, nicht Furcht, ist
das schöpferische Prinzip in menschlichen Dingen.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer
Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Zynismus ist das
Ergebnis einer Verbindung von Bequemlichkeit mit Machtlosigkeit.“
Röck, Friedrich: „Frei ist nicht, wer tun kann, was er will,
sondern wer werden kann, was er soll.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 1: „Die Demut ehre du, und zu der
Demut Ehren / sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer,
1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen
Orientalistik, in: Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland, Gewahrter
Anstand: „Und wo ein Weiser streitet und ein Tor, / schiebt jener leis auch
einen Riegel vor. / Doch wo zwei Toren miteinander zanken, / da tobt der Kampf,
und niemand setzt ihm Schranken.“
Sachs, Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische
Schriftstellerin und Lyrikerin: Viel Unglück und Unverbesserlichkeit komme
daher, „daß Menschen lieber glücklich sein wollen als gut.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und
Bestsellerautorin: „Niemand kann allein die Welt verändern. Aber jeder von uns
muss auf seine Weise ungebärdig sein; keiner darf sich fügen.“
SAID (Said Mirhadi, Künstlername in Großbuchstaben, 1947-2021), iranisch-deutscher Schriftsteller und Dichter; er sagte sinngemäß in den Sternstunden Philosophie vom Juli 2012: „Meine
schönste und wichtigste Erinnerung an meine Kindheit im Iran war die
Langsamkeit. Durch das Tempo heute, durch die zunehmende Geschwindigkeit, mit
der die Menschen heute leben, in der sie denken und handeln, durch die fehlende
Langsamkeit ist für mich etwas Entscheidendes verloren gegangen: die
Betrachtung – ein Wort, das heute nicht mehr gebraucht und verstanden wird. Das
Tempo ist für mich das Entscheidende, und das Tempo hat Wesentliches verschlungen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Eine auf den Profit beruhende Industrie ist
bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für die Menschen hervorzubringen.“
Sanskrit, aus dem Sanskrit: „Unter all den Räuschen ist der
Herrschaftsrausch der schlimmste. Wer vom Herrschaftsrausch befallen ist,
erwacht nicht vor seinem Sturze.“
Scheel, Mildred (geb.
Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen
Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Es sind nicht die großen Worte, die in der
Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen. Es sind die vielen Taten der Einzelnen.“
Scheel, Mildred (geb.
Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen
Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Kultur ist kein Privileg für wenige,
sondern ein Angebot für alle.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher
Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus: „Die Vernunft ist
das Prinzip der allgemeinen Gleichheit, der Verstand ist das Prinzip der
Ungleichheit unter den Menschen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Die Räuber V, 2, Franz Moor: „O über mich Narren,
der ich wähnte, die Welt durch Gräuel zu verschönern und die Gesetze durch
Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten! Ich nannte es Rache und Recht! Ich maßte
mich an, o Vorsicht, die Scharten deines Schwerts auszuwetzen und deine
Parteilichkeit gut zu machen – aber – o eitle Kinderei – da steh’ ich am Rand
eines entsetzlichen Lebens und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, daß
zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten würden.
Gnade – Gnade dem Knaben, der dir vorgreifen wollte – dein allein ist die
Rache!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua III, 1,
Verrina: „Es gibt Taten, die sich keinem Menschenurteil mehr unterwerfen – / – nur
den Himmel zum Schiedsmann erkennen.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod I, 4, Wallenstein: „Sei
im Besitze und du wohnst im Recht, / und heilig wird’s die Menge dir bewahren.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 2, Gordon: „Denn um sich greift
der Mensch, nicht darf man ihn / Der eignen Mäßigung vertraun. Ihn hält / In
Schranken nur das deutliche Gesetz / Und der Gebräuche tiefgetretne Spur.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 3, Stauffacher: „Verbunden werden
auch die Schwachen mächtig.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in Demetrius I., Sapieha: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen! /
Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? / Mehrheit ist der Unsinn. /
Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. / Bekümmert sich ums Ganze, wer
nichts hat? / Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? / Er muß dem Mächtigen,
der ihn bezahlt, / um Brot und Stiefel seine Stimm’ verkaufen. / Man soll die
Stimmen wägen und nicht zählen. / Der Staat muß untergehn, früh oder spät, / wo
Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod, Die Piccolomini II, 6,
Illo: „Die hohe Flut ist’s, die das schwere Schiff, / vom Strande hebt – und
jedem einzelnen / wächst das Gemüt im großen Strom der Menge.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, in Wilhelm Tell: „Es kann der Frömmste
nicht in Frieden leben, / wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Dem Nächsten muß
man helfen. Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen
aufhören zu kriechen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph: „Es ist einmal
so die Mode in der Welt, daß die Guten durch die Bösen schattiert werden und
die Tugend im Kontrast mit dem Laster das lebendigste Kolorit erhält. Wer sich
den Zweck vorgezeichnet hat, das Laster zu stürzen und Religion, Moral und
bürgerliche Gesetze an ihren Feinden zu rächen, ein solcher muß das Laster in
seiner nackten Abscheulichkeit enthüllen.“
Schlieffen, Alfred Graf von (1833-1913), preußischer Offizier, zuletzt Generalfeldmarschall: „Wer
sich nach allen Seiten richtet, verliert die Richtung.“
Schmidt, Aurel, Schweizer Schriftsteller: „Wer die
Spielregel aufstellt, gewinnt auch. Das ist der Sinn der Spielregel.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Im Ganzen genommen, liegt [...] die Welt im
Argen: die Wilden fressen einander und die Zahmen betrügen einander und das
nennt man den Lauf der Welt. Was sind denn die Staaten, mit aller ihrer
künstlichen, nach außen und nach innen gerichteten Maschinerie und ihren
Gewaltmitteln anderes, als Vorkehrungen, der grenzenlosen Ungerechtigkeit der
Menschen Schranken zu setzen?“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Jede Nation spottet über die
andern, und alle haben recht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit
V, 29: „Die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Kunst zu beleidigen, C.
H. Beck Verlag, 2. Auflage, 2003, S. 31: „Ich lege hier für den Fall meines
Todes das Bekenntnis ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen
Dummheit verachte, und mich schäme, ihr anzugehören.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung I, 3: „Was ist denn
Bescheidenheit anderes als geheuchelte Demut, mittels welcher man in einer von
niederträchtigem Neide strotzenden Welt für Vorzüge und Verdienste die
Verzeihung derer erbetteln will, die keine haben.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Kleinere Schriften: „Der Staat, dieses Meisterstück des sich selbst
verstehenden, vernünftigen, aufsummierten Egoismus aller, hat den Schutz der
Rechte eines jeden in die Hände einer Gewalt gegeben, welche, der Macht jedes Einzelnen
unendlich überlegen, ihn zwingt, die Rechte aller andern zu achten. Da kann der
grenzenlose Egoismus fast aller, die Bosheit vieler, die Grausamkeit mancher
sich nicht hervortun: der Zwang hat alle gebändigt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Neue Paralipomena, 7: „Die Dummen sind meistens boshaft, und
zwar aus dem Grunde, warum die Häßlichen und Ungestalteten es sind.“
Schopenhauer,
Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Das Recht an sich selbst ist machtlos: von
Natur herrscht die Gewalt. Diese nun zum Rechte hinüberzuziehn, sodaß mittelst
der Gewalt das Recht herrsche, dies ist das Problem der Staatskunst – und wohl
ist es ein schweres.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in seinen Aphorismen zur
Lebensweisheit IV: „Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen die
innere Ehre.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in seinen Aphorismen zur
Lebensweisheit IV: „Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn
er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die
er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so
vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche
Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie
beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche
Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das
letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran
erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die
ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Die Freiheit besteht darin, daß man alles tun
kann, was einem anderen nicht schadet.“ (Gelegentlich auch Matthias
Claudius zugeschrieben.)
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Es kann soweit kommen, daß manchem die Welt, von der ästhetischen
Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein
Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen
und gelten zu lassen, muß man eigenen haben.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Die Abrüstung der Geister muß der Abrüstung
der Waffen vorausgehen.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Daß jeder in seiner Lage um wahres
Menschentum ringt, davon hängt die Zukunft der Menschen ab.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Demokratie beginnt in der Familie.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Ethik ist ins
Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Humanität besteht darin, daß niemals ein
Mensch einem Zweck geopfert wird.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Viel Kälte ist unter den Menschen,
weil wir nicht wagen, uns so zu geben, wie wir sind. Unsere Natur ist Liebe.
Nur wenn wir dem Verstand den Vorsitz geben, sieht es so aus, als wäre Kälte
unsere Natur. Aber das können wir jederzeit wieder ändern: Wir lassen das Herz
die Ziele formulieren, und geben dem Verstand die Verantwortung für die
Umsetzung.“
Schützbach, Rupert (*1933), deutscher Autor,
Rezensent, Aphoristiker, Epigrammatiker: „Ein guter Lehrer macht mit Beispielen Schule.“
Schützbach, Rupert (*1933), deutscher Autor,
Rezensent, Aphoristiker, Epigrammatiker: „Freut euch des Gebens!“
Schützbach, Rupert (*1933), deutscher Autor,
Rezensent, Aphoristiker, Epigrammatiker: „Ordnung soll nicht herrschen, sondern dienen.“
Seneca (Lucius
Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann,
Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den
Zorn, 2, 27: „Wer kann sagen, er habe sich gegen keines der Gesetze verfehlt?
Und gesetzt, du könntest es? Was ist es doch für eine beschränkte Unschuld, vor
dem Gesetze gut zu sein? Wie geht doch der Anfang der Pflichten so viel weiter
als die Regel des Rechts! Wie vieles fordert die Frömmigkeit, die
Menschenliebe, die Freigebigkeit, die Gerechtigkeit, die Treue, was alles auf
den Tafeln der bürgerlichen Gesetze nicht steht!“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n.
Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker,
inhaltlich etwa: ‚Die Absicht der Dinge ist entscheidend, nicht ihr Erfolg vor
den Augen der Welt.‘
Seneca (Lucius
Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann,
Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Die Dekadenz der Freiheit
kündigt sich damit an, daß sie so lüstern wird, sich auch ihren Feinden
hinzugeben.“
Seneca (Lucius
Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann,
Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Einzig hoch und erhaben ist
die sittliche Vollkommenheit, und nichts ist groß, wenn es nicht zugleich von
Gelassenheit erfüllt ist.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Himmel hat uns die Erde verdorben.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Staat sollte vorzüglich nur für die
Ärmeren sorgen, die Reichen sorgen leider nur zu sehr für sich selbst.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Es ist oft ein Glück für die Menschheit, daß
die größeren Verbrecher die kleineren in Furcht halten. Wie dabei Vernunft und
moralische Weltregierung bestehen, weiß ich freilich noch nicht zu entziffern.“
Seume, Johann
Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Der
Spaziergang nach Syrakus: „Wo keine Gerechtigkeit ist, ist keine Freiheit, und
wo keine Freiheit ist, ist keine Gerechtigkeit.“
Seume, Johann
Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter: „Mißtrauen kommt
nie zu früh, aber oft zu spät.“
Sewera, Michael: „Warum
zählen wir unsere Erde nicht zu den Weltwundern?“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Romeo und
Julia II, 3, Lorenzo: „In Laster wandelt sich selbst Tugend, falsch geübt, /
wie Ausführung auch wohl dem Laster Würde gibt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker,
Lyriker und Schauspieler, in: Der Kaufmann von Venedig V, 1, Portia: „Wie weit
die kleine Kerze Schimmer wirft! / So scheint die gute Tat in arger Welt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet II, 2,
Hamlet: „Die Schauspieler sind der Spiegel und die abgekürzte Chronik des
Zeitalters.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: König Lear,
IV, 1, Gloster: „‘s ist Fluch der Zeit, daß Tolle Blinde führen.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in:
Lady Macbeth I, 5: „Groß möchtest du sein. / Bist ohne Ehrgeiz nicht, doch
fehlt die Bosheit, / die ihn begleiten muß.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker
und Schauspieler, in: Othello III, 3, Jago: „Merk’ auf, o Welt! / Aufrichtig
sein und redlich bringt Gefahr.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer
Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Troilus und Cressida III, 3,
Achilles: „Keinen Menschen gibt’s / der, weil er Mensch ist, irgend Ehre hat: /
Er hat nur Ehre, jener Ehre halb, / die Zutat ist als Reichtum, Rang und
Gunst.“
Shastri, Lal Bahadur (Devanagari Lalbahadur Sastri,
1904-1966), zweiter Premierminister des unabhängigen Indiens und wichtiger
Beteiligter in dessen Unabhängigkeitskampf: „Es gibt kein besseres Vorzimmer
zur Macht als die Zelle eines politischen Gefängnisses.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker,
Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925, in: Major Barbara III, Undershaft: „Haß ist die Rache des Feiglings
dafür, daß er eingeschüchtert ist.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925: „Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser
regiert werden, als wir es verdienen.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925: „Der vernünftige Mensch paßt sich
der Welt an, der Unvernünftige versucht beharrlich, die Welt sich anzupassen.
Deshalb hängt aller Fortschritt vom Unvernünftigen ab.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925: „Die Tugend besteht nicht im
Verzicht auf das Laster, sondern darin, daß man es nicht begehrt.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925: „Es ist frech, neugierig zu
fragen, aber unmenschlich gleichgültig zu sein, als läge einem nichts daran.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler
nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der
Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche
Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Freiheit bedeutet
Verantwortlichkeit; aus diesem Grund fürchten sich die meisten Menschen vor der
Freiheit!“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer
Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten, Verfechter der Eugenik, um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen
Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis
1925: „Wenn ein Mensch einen Tiger
umbringen will, nennt er es Sport. Wenn ein Tiger ihn umbringen will, nennt der
Mensch es Grausamkeit.“
Sieburg, Friedrich (1893-1964), deutscher Schriftsteller und
Lyriker: „Es hat nie Privilegien gegeben, die nicht auf Kosten anderer genossen
wurden.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller
und Reformer: „Der sittliche Mut ist es, der die höchste Stufe der
Menschlichkeit kennzeichnet: Der Mut, die Wahrheit zu suchen und zu sagen. Der
Mut, gerecht und rechtschaffen zu sein. Der Mut, der Versuchung zu widerstehen
und seine Pflichten zu erfüllen.“
Sokrates (469-399 v. Chr.), griechischer Philosoph, der das
abendländische Denken bestimmend mitprägte, hier zitiert nach Platon: „Es ist besser,
Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun.“
Solms-Wildenfels, Gisela Gräfin zu (Gisela Klementine
Christophora Karola, 1891-1976): „Kämpfe,
wenn einem Tier ein Leid geschieht, als ginge es um deinen Bruder.“
Spaemann, Robert (1927-2018), deutscher Philosoph: „Alles Humane
ist, wie jede Struktur des Lebendigen, dem universalen Trend abgerungen.“
Spinoza, Baruch
de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph, in: Theologisch-politische
Abhandlung: „Wären daher die
Menschen von Natur so angewöhnt, daß sie nur das wahrhaft Vernünftige
verlangten, so brauchte die Gesellschaft keine Gesetze, sondern es genügte die
Unterweisung der Menschen in den moralischen Lehren, um freiwillig und von
selbst das wahrhaft Nützliche zu tun. Allein die menschliche Natur ist ganz
anders beschaffen; denn alle suchen zwar ihren Vorteil, aber nicht nach
Vorschrift der gesunden Vernunft, sondern sie begehren in der Regel nur die
Dinge im Antrieb von Lüsten und Affekten der Seele, ohne Rücksicht auf die
Zukunft und andere Dinge; und sie entscheiden sich danach über den Nutzen.
Deshalb kann keine Gesellschaft ohne oberste Gewalt und Macht und folglich
nicht ohne Gesetze bestehen, welche die Begierden der Menschen und die
zügellose Hast mäßigen und hemmen.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph:
„Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine
Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen
und Gerechtigkeit.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer
Philosoph: „In einem freien Staat muß jedem erlaubt sein, zu denken, was er
will, und zu sagen, was er denkt. Ein Staat, dessen Friede von der Feigheit der
Untertanen abhängt, die nämlich gleichsam wie das Vieh geleitet werden, um an
Untätigkeit sich zu gewöhnen, hieße richtiger Stall als Staat.“
Spitteler, Carl Friedrich
Georg (Pseudonym: Carl Felix Tandem, 1845-1924), Schweizer
Schriftsteller, Kritiker, Dichter, Essayist, Literaturnobelpreis 1919: „In der Tat läßt sich die ganze Weisheit der
Weltgeschichte in einem einzigen Satz zusammenfassen: Jeder Staat raubt, soviel
er kann. Punktum. Mit Verdauungspausen und Ohnmachtsanfällen, welche man
Frieden nennt.“
Spranger, Eduard (Franz Ernst Eduard Schönenbeck, 1882-1963), deutscher Philosoph, Pädagoge,
Psychologe, vgl. ‚Dritter Humanismus‘: „Alle Erziehung ist nur Handreichung zur
Selbsterziehung.“
Sprichwort: „Mitleid
sieht die Not, nicht die Ursache.“
Sprichwort aus
der Slowakei: „Wer in Frieden zu leben wünscht, muß Feuer in der einen und
Wasser in der anderen Hand tragen.“
Sprüche Salomos,
26, 28: „Ein Heuchelmaul richtet Verderben an.“
Steffensky, Fulbert (*1933), deutscher Theologe, Religionspädagoge, Erziehungswissenschaftler, in
seinem Vortrag: Die Angst, keinen Namen zu haben: „Ob ein Volk eine Einheit und
ein Bewußtsein mit sich selbst hat, eine Identität, zeigt sich daran, wie es mit
seinen Schwächsten umgeht.“
Steinbeck, John Ernst (1902-1968), einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Autoren des 20.
Jahrhunderts, zeitweilig auch als Journalist tätig, Literaturnobelpreis 1962: „Eine
selbstbewußte Gesellschaft kann viele Narren ertragen.“
Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (1861-1925), österreichischer Publizist und Esoteriker, Begründer der
Anthroposophie, in: Kunst der Erziehung, Kunst des Lebens (in veränderter
Reihenfolge): „... Denn es muß für das Volksschulalter und noch lange über das
Volksschulalter hinaus (...) der ganze Unterricht durchfeuert und durchglüht
sein vom künstlerischen Element. ... Seele muß die Erziehung haben! ... Nicht
die Pädagogik, die den Lehrer nur gescheit macht, ist die richtige, wohl aber
diejenige, die den Lehrer innerlich regsam macht, ihn mit seelischem Lebensblut
erfüllt ... Richtige Menschenkenntnis macht den Menschen zum Erzieher. ... Das
>Kind<, das wir in uns haben, ist für den Menschen das Allerwichtigste.
... Hineinpfropfen können wir nichts in den Menschen durch Unterricht und
Erziehung. Das gibt es gar nicht. Aber wir können dasjenige tun, wodurch der
Mensch wirklich dazu kommt, als Heranwachsender die Anlagen, die in ihm sind,
selber hervorzuholen. Das können wir. ... Die pädagogische Aufgabe besteht
darin, daß wir die Kinder nicht nur zu dem Grad der Gescheitheit bringen, den
wir selber haben, sondern zu dem, der in ihnen veranlagt ist. ... Nur wenn das
Kind unser Erzieher wird, indem es Botschaften aus der geistigen Welt
herunterbringt, wird sich das Kind auch bereitfinden, die Botschaften, die wir
ihm aus dem Erdenleben entgegenbringen, entgegenzunehmen. ... Es steckt ja im
Kind drinnen schon immer ein Gescheiterer als der Lehrer! ... Haben wir denn
überhaupt eine Empfindung dafür, wenn wir einem Menschen gegenübertreten, was
uns dieser Mensch sein kann? ... Denn in Wahrheit nimmt der Erzieher, wenn er
nur ein ganzer Mensch ist, vom Kind ebenso viel für sich, als er dem Kinde
gibt.“
Stirner, Max (eigentlich: Johann Caspar Schmidt, 1806-1856),
deutscher Philosoph und Journalist, in: der Einzige und sein Eigentum 2, 2:
„Was die Religion den ‚Sünder‘ nennt, das nennt die Humanität den ‚Egoisten‘.“
Stirner, Max (eigentlich:
Johann Caspar Schmidt, 1806-1856), deutscher Philosoph und Journalist, in: Der
Einzige und sein Eigentum: „Ein
Staat ist vorhanden auch ohne mein Zutun: ich werde in ihm geboren, erzogen,
auf ihn verpflichtet und muß ihm ‚huldigen‘. Er nimmt mich auf in seine ‚Huld‘,
und ich lebe von seiner ‚Gnade‘. So begründet das selbständige Bestehen des
Staates meine Unselbständigkeit, seine ‚Naturwüchsigkeit‘, sein Organismus,
fordert, daß meine Natur nicht frei wachse, sondern für ihn zugeschnitten
werde. Damit er naturwüchsig sich entfalten könne, legt er an mich die Schere
der ‚Kultur‘; er gibt mir eine ihm, nicht mir, angemessene Erziehung und
Bildung, und lehrt mich z.B. die Gesetze respektieren, der Verletzung des
Staatseigentums (d.h. Privateigentums) mich enthalten, eine Hoheit, göttliche
und irdische, verehren usw., kurz, er lehrt mich – unsträflich sein, indem ich
meine Eigenheit der ‚Heiligkeit‘ (heilig ist alles mögliche, z.B. Eigentum,
Leben der andern usw.) ‚opfere‘. Darin besteht die Art der Kultur und Bildung,
welche mir der Staat zu geben vermag: er erzieht mich zu einem ‚brauchbaren
Werkzeug‘, einem ‚brauchbaren Gliede der Gesellschaft‘.“
Storm, Hans Theodor Woldsen (1817-1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker, Jurist, Vertreter des
deutschen Realismus, in seinen Briefen: „Was mich hauptsächlich beherrscht [...], das ist der Ekel, einer
Gesellschaft von Kreaturen anzugehören, die außer den übrigen ihnen von der
Natur auferlegten Funktionen des Futtersuchens, der Fortpflanzung etc. auch die
mit elementarischer Stumpfheit befolgt, sich von Zeit zu Zeit gegenseitig zu
vertilgen.“
Stresemann, Gustav (1878-1929),
Staatsmann der Weimarer Republik, Reichskanzler 1923, Friedensnobelpreis 1926:
„Es gibt ein unfehlbares Rezept,
eine Sache gerecht unter zwei Menschen aufzuteilen: Einer von ihnen darf die
Portionen bestimmen, und der andere hat die Wahl.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und
Satiriker der frühen Aufklärung, in: Aphorismen 49: „Die Selbstliebe mancher
Menschen macht sie geneigt, anderen Freude zu bereiten. Die Selbstliebe anderer
Menschen wieder beschränkt sich völlig darauf, sich selbst Freude zu bereiten.
Dies macht den großen Unterschied zwischen Tugend und Laster.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam
als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind
überliefert: „Wer altes Unrecht hinnimmt, lädt zu neuem ein.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph, Publizist,
Journalist, in: Das sogenannte Gute, 16: „Dies ist der Sinn der
Ideologiebildung: Den Menschen Taten schmackhaft zu machen, die sich gegen ihre
Wünsche und Interessen richten.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph,
Publizist, Journalist, in: Das sogenannte Gute, 17: „Es gibt den Revolutionär,
den Söldner und Abenteurer, der vor privaten Lebensproblemen in ein Kollektiv,
in den Dienst einer Institution oder Idee flieht. Er ist damit den
Schwierigkeiten eines Lebens mit einer Familie, den Anforderungen eines Berufes
und selbständiger alltäglicher Entscheidungen enthoben.“
Söhler, Karl-Heinz: „Einen
Satz trag’ in den Ohren: Wer sich aufregt, hat verloren.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Literaturnobelpreis 1913:
„Die Stärke der Waffen zeigt die Schwäche der Menschen.“
Talleyrand-Périgord,
Charles-Maurice de (1754-1838), französischer Staatsmann und Diplomat zurzeit
der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und auf dem Wiener
Kongreß: „Unwandelbarkeit in der Politik ist nur ein anderer Ausdruck für
Mangel an Verstand.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff,
1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur: „Das
Militär ist eine Pflanze, die man sorgfältig pflegen muß, damit sie keine
Früchte trägt.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff, 1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und
Regisseur: „Wer sich zu groß fühlt, um
kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu
werden.“
Terenz (Publius
Terentius Afer, zwischen 195-184 bis 159-158 v. Chr.), einer der berühmtesten
Komödiendichter der römischen Antike und Archaik: „Viele ungerechte und böse Dinge
werden aus Gewohnheit getan.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Ich möchte nicht das Auge eines Tieres
sehen, wenn es die Lüge des Menschen begreift.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Wer gerne tadelt, hat seinen Spiegel
zerbrochen.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb
Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der
Zeit der Romantik: „Edel nenn’ ich den,
der auch im Recht den Eifer zügeln kann.“
Tolstoi, Lew
Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender),
russischer Nationalschriftsteller: „Die einzig wahre Revolution besteht darin, die
Bürde des Volkes zu teilen.“
Truman, Harry S. (1884-1972), US-amerikanischer Politiker, von 1945 bis 1953 der 33. Präsident
der Vereinigten Staaten: „Ein Staatsmann ist ein Politiker, der seit zehn oder
fünfzehn Jahren tot ist.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den
Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in:
Deutsches Tempo, in: Unart der Richter, 1929: „Eine der unangenehmsten
Peinlichkeiten in deutschen Gerichtssälen ist die Überheblichkeit der
Vorsitzenden im Ton den Angeklagten gegenüber. Diese Sechser-Ironie, verübt an
Wehrlosen, diese banalen Belehrungen, diese Flut von provozierenden,
beleidigenden und höhnischen Trivialitäten ist unerträglich.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935),
deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen
Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Deutsches Tempo:
„Die Erde ist ein Planet, der
kaputt ist; das Ding ist in ewiger Reparatur.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935),
deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen
Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Republik wider
Willen: „Der Staat, so, wie er
heute ist, soll sich überhaupt nicht um uns kümmern. Er soll uns zufriedenlassen,
seine Straßen beleuchten, die Gefängnisse reformieren und, wenn er ein Übriges
tun will, die Aborte der Deutschen Reichsbahn in einen menschlichen Zustand
versetzen. Das sind seine Kulturaufgaben. Um den Rest kümmere er sich gar
nicht. Es geht ja doch schief.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller,
schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger,
Ignatz Wrobel: „Wenn alle
schweigen und einer spricht, das ist deine Chance: Mißbrauche sie.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und
Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter,
Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann
glauben wir gleich, wir seien gut.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910),
US-amerikanischer Schriftsteller: „Es
ist besser, Ehrungen zu verdienen und nicht geehrt zu sein, als geehrt zu sein
und es nicht zu verdienen.“
Türkisches Sprichwort: „Eine Stunde
Gerechtigkeit geübt, gilt mehr als 70 Jahre Gebet.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin,
Literaturnobelpreis 1928: „Die Verantwortung wird nicht geringer dadurch, daß
dieser oder jener auch etwas tun könnte.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin,
Literaturnobelpreis 1928: „Wer fühlt, daß er die Pflicht hat, etwas zu tun, muß
dieser Pflicht nachkommen.“
Ustinov, Peter (Sir
Peter Alexander Baron von Ustinov, 1921-2004), britischer Autor, Schauspieler,
Synchronsprecher, Regisseur: „Erst dann wird etwas böse, wenn es nicht mehr
komisch ist.“
Valéry, Paul (Ambroise Paul Toussaint JulesValéry,
1871-1945), französischer Lyriker, Philosoph und Essayist: „Politik ist die Kunst, die Leute daran zu
hindern, sich um das zu kümmern, was sie angeht.“
Vauvenargues, Luc de
Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und
Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Alle Lächerlichkeiten der Menschen
charakterisieren nur eine schlechte Eigenschaft, nämlich die Eitelkeit.“
Vauvenargues, Luc de
Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und
Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Strenge Moral vernichtet die
Kraft des Geistes.“
Vauvenargues, Luc de
Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und
Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Wer auf einem Ball die Masken
beobachtet hat, wie sie verliebt miteinander tanzen, einander an den Händen
halten und sich im nächsten Augenblick ohne das geringste Bedauern auf Nimmerwiedersehen
trennen, der kann sich eine Vorstellung vom Wesen der Welt machen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747),
französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Menschlichkeit ist die
höchste Tugend.“
Vergil (Publius
Vergilius Maro, 70-19 v. Chr.), wichtigster Autor und Epiker der klassisch
römischen Antike und der lateinischen Schullektüre, hier in seinem berühmtesten
Werk, das zum römischen Nationalepos avancierte, die Aeneis VI, 854: „Parcere
subiectis et debellare superbos. – Die Unterworfenen schonen und die
Hochmütigen züchtigen.“
Vesper, Will (1882-1962), deutscher Schriftsteller und Literaturkritiker, in: Rufe in die
Zeit: „Der Redliche muß immer einsam streiten, / darf trauen nur des eigenen
Schwertes Streichen. / Dem Schuft läuft Beistand zu von allen Seiten. / Er
findet aller Orten seinesgleichen.“
Vester, Frederic (1925-2003), deutscher Biochemiker,
Kybernetiker, Krebs- und Streßforscher, Verkehrsphilosoph: „Je komplexer ein
System ist, und damit ein höheres Ganzes darstellt, desto einfacher sind seine
Regeln.“
VIII., Papst Bonifatius (Benedetto Caetani, ca. 1235-1303), bekleidete das Papstamt von
1294-1303: „Qui tacet, consentire videtur. – Wer schweigt, scheint
zuzustimmen.“
Vischer, Friedrich Theodor (Pseudonyme: Philipp U. Schartenmayer,
Deutobold Symbolizetti, Allegoriowitsch Mystifizinsky, 1807-1887), deutscher
Literaturwissenschaftler, Theologe, Philologe, Philosoph, Schriftsteller,
Politiker, in: Auch Einer I, 25: „Das Moralische versteht sich immer von
selbst.“
Volksgut: „Ob ein
Mensch / dein Vertrauen verdient, / kannst du nur herausfinden, / wenn du so
mutig bist, / es ihm zu schenken.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der
französischen und europäischen Aufklärung, in: Candid oder Die beste der Welten: „Die Menschen [...] müssen wohl die
ursprünglich vollkommene Natur ein wenig verdorben haben; sie sind nicht als
Wölfe geboren, sondern sind erst zu Wölfen geworden; Gott hat ihnen weder
vierundzwanzigpfündige Kanonen noch Bajonette gegeben: sie haben Bajonette und
Kanonen erst erfunden, um sich gegenseitig umzubringen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der
französischen und europäischen Aufklärung, in: Philosophisches Wörterbuch: „In Wirklichkeit hat der Mensch überall auf
der Erde die Natur eines Lammes. Warum also und auf welche Weise wird er so oft
zum Wolf und zum Fuchs? Nun, er kommt weder gut noch böse zur Welt, aber die
Erziehung, das gute oder schlechte Beispiel, die Staatsordnung, in die er
hineingesetzt wird, kurz, die äußeren Umstände und Gelegenheiten bestimmen ihn
zur Tugend oder zum Verbrecher.“
Voltaire (François-Marie
Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und
europäischen Aufklärung, in: Zadik oder die Bestimmung: „Besser, man riskiert,
einen Schuldigen zu retten als einen Unschuldigen zu verurteilen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der
französischen und europäischen Aufklärung: „In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist wiederum ein
Irrsinn für sich.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der
bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Je weniger Aberglaube, desto weniger
Fanatismus und je weniger Fanatismus, desto weniger Unheil.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der
bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Man soll vor allem Mensch sein und dann erst
Arzt.“
We, Lü Bu (auch: Lü
Buwei, um 300 v. Ch.-235 v. Ch.), chinesischer Kaufmann, Politiker und
Philosoph, in seinem Werk: Frühling und Herbst des Lü Bu We, 2: „Je rauschender
die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährlicher wird
das Land, desto tiefer sinkt der Fürst.“
Weber, Carl Maria
Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und
Pianist, in: Demokritos: „Ein Regent ohne besondere Geistesgaben, der zum Thron
erzogen worden ist, ist besser als ein Volkssenat.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826),
deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos III, 14: „Zum
Erzieher muß man eigentlich geboren sein wie zum Künstler.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826),
deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos IV, 24: „Der Geldsack
bleibt dennoch, selbst im verjüngten Maßstabe, das Gewicht an der Weltenuhr, an
der das Frauenzimmer nur die Unruhe ist.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender
Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Der Landwirt oder Bauer:
„Ackerbau und Viehzucht sind die zwei Brüste, die den Staat sicherer säugen als
die Gold- und Silberminen Perus.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter,
in: Demokritos, Grabmal: „Deutsche opferten sich recht eigentlich für die
Menschheit, gaben ihren Nationalcharakter preis, um Weltbürgerrollen zu
spielen, und wurden – nichts!“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter,
in: Demokritos, Rede in die zweiunddreißig Winde an Jünglinge und meine Zeit:
„Von oben herab muß reformiert werden, wenn nicht von untern herauf
revolutioniert werden soll.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter,
in: Demokritos: „Der große Haufen bekümmert sich wenig um Moral: Der Glaube ist
ihm bequemer.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in:
Demokritos I, 28: „Viele halten die Unparteilichkeit ihres Herzens für die
ihres Kopfes.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber,
1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist,
Privatgelehrter, in: Demokritos IV, 8: „Wachsamkeit ist die Tugend des
Lasters.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter,
in: Demokritos IV, 10: „Das Ehrgefühl pflegt bei Kleinen oft schärfer zu sein
als bei Großen: Weil sie immer fürchten, sie kämen zu kurz.“
Weber, Max (Maximilian Carl Emil Weber, 1864-1920), bedeutender deutscher Soziologe und
Nationalökonom, klassischer Vordenker der Kulturwissenschaften und Sozialethik:
„In diesem Land kann man keine Politik machen! Da sind ja selbst die Juden
dumm!“
Weil, Simone Adolphine (1909-1943), französische Philosophin und Mystikerin jüdischer Abstammung,
war um die Einheit von Politik und Religion bemüht: „Eine Beziehung entsteht
nur dann, wenn das Danken sie herstellt.“
Weinhofer, Karl (*1942), ehemaliger SPD-Politiker: „Die Menschen sind grob in drei
Kategorien einzuteilen: Die wenigen, die dafür sorgen, daß etwas geschieht, die
vielen die zuschauen, wie etwas geschieht und die überwältigende Mehrheit, die
keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht.“
Weisheit aus China: „Wenn Licht in der Seele ist, ist
Schönheit im Menschen. Wenn Schönheit im Menschen ist, ist Harmonie im Haus.
Wenn Harmonie im Haus ist, ist Ordnung in der Nation. Wenn Ordnung in der Nation
ist, ist Frieden in der Welt.“
Weißmann, Karlheinz (*1959),
deutscher Historiker, Gymnasiallehrer für Geschichte und evangelische
Theologie: „Erst in der Stunde der
Gefahr begreifen alle, daß man sich nur auf etwas stützen kann, das Widerstand
leistet.“
Welan, Manfried (1937-2024),
österreichischer Politik- und Rechtswissenschaftler, Schriftsteller:
„Widersprechen und Widerstand muß man lernen, üben, trainieren.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Kybernetik, 1968, S. 51: „Die
Antwort ist natürlich, daß wir eine Gesellschaft haben müssen, die auf
menschliche Werte gegründet ist und nicht auf Kaufen und Verkaufen. Um diese
Gesellschaft zu erreichen, brauchen wir eine Menge von Planungen und Kämpfen,
die, wenn es zum besten verläuft, sich auf der Ebene von Ideen abspielt, und
wenn nicht – wer weiß, wie?“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben,
1962, S. 311: „Wenn ich in das heutige Feudalsystem des Intellekts
hineingeboren worden wäre, ich glaube, dann wäre nicht viel aus mir geworden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben,
1962: „ Wir können es uns nicht leisten, die Gehirne unseres Landes ebenso
auszulaugen, wie wir unseren Boden ausgelaugt haben. Wir dürfen nicht
Leibeigene sein, die in den Büchern unserer Unternehmer als Eigentum aufgeführt
werden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der
Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mensch und Menschmaschine,
1972, S. 45: „In den volkswirtschaftlichen Theorien des freien Handels haben
wir ihn [den Ausbeuter der Natur] gepriesen, als hätte er die Reichtümer
geschaffen, die er gestohlen und vergeudet hat.“
Wiesel, Elie: „Es mag Zeiten geben, in denen wir zu machtlos
sind, Ungerechtigkeiten vorzubeugen. Aber es darf nie eine Zeit geben, wo wir
nicht protestieren.“
Wilde, Oscar (1854-1900),
irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Moral ist immer die letzte
Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Persönlichkeiten, nicht
Prinzipien bringen die Welt in Bewegung.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Wir leben im Zeitalter der Überarbeitung und
der Unterbildung; das Zeitalter, in dem die Menschen so fleißig sind, daß sie
vollkommen verdummen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Das
Bildnis des Dorian Gray 6, Lord Wotton: „Gut sein heißt, mit sich selber im
Einklang sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: Nach
einem trefflichen Mittagessen ist man geneigt, allen zu verzeihen.“
Wilde, Oscar (1854-1900),
irischer Schriftsteller: „Das Gewissen macht uns alle zu Egoisten.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Demokratie ist nichts anderes als das
Niederknüppeln des Volkes durch das Volk für das Volk.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die
übelsten Werke sind stets mit den erhabensten Vorsätzen begonnen worden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ein Zyniker ist ein Mensch, der von allem den
Preis und von nichts den Wert kennt.“
Wilson, Thomas
Woodrow (1856-1924), US-amerikanischer Politiker, 28. Präsident der USA,
Friedensnobelpreisträger 1919, in: Der Staat: „Direkt oder indirekt beruht die
Autorität der Regierenden schließlich auf Gewalt.“
Wolff, Charlotte (1897-1986), jüdische deutsch-englischsprachige Schriftstellerin,
Sexualwissenschaftlerin, Psychiaterin, veröffentlichte grundlegende Werke zur
weiblichen Homosexualität: „Alle Dinge enden, wenn ihre Anfänge nicht intakt
gehalten werden. Laßt uns nicht Blumen züchten, sondern Knospen.“
Wood, Edward
Frederick Lindley (1881-1959), britischer konservativer Politiker: „Man sollte
der Hoffnung die Flügel beschneiden, damit sie nie mehr fortfliege.“
Zschokke, Johann
Heinrich Daniel (auch: Johann von Magdeburg oder: Johann Heinrich David
Zschokke, 1771-1848), deutscher Schriftsteller und Pädagoge, liberaler
Volksaufklärer, in: Selbstbiographie: „Es ist unendlich schöner, sich zehn mal
betrügen zu lassen, als einmal den Glauben an die Menschheit zu verlieren.“
Zulehner, Paul Michael (*1939), österreichischer Theologe, katholischer Priester, Religionssoziologe:
„Wenn man erkennt, man kann sich ändern, und tut es doch nicht, dann wird man
schuldig.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller,
in seinen Erinnerungen: „Am Tage, da ich meinen Paß verlor, entdeckte ich mit
achtundfünfzig Jahren, daß man mit seiner Heimat mehr verliert als einen Fleck
umgrenzter Erde.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller: „Keine sittliche Ordnung kann
durch Gewalt erzwungen werden.“