SINNSÄTZE
des großen Themenbereichs
LIEBE – BEGEHREN – ENTSAGEN.
Ahimsa – Gewaltlosigkeit:
Sie ist die schönste Blume und die höchste Tugend. Die
Grundlage von Gewaltlosigkeit ist Liebe. Praktizierte Gewaltlosigkeit ist das
Begreifen der Einheit aller Wesen.
Aichinger, Ilse (1921-2016), österreichische Schriftstellerin,
bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur: „Jemanden
lieben heißt ihn aus dem Vergleich nehmen.“
Alain (Emile-Auguste Chartier, 1868-1951), französischer
Essayist und Philosoph: „Freundschaft ist ein Brunnen wunderbarer Freuden.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Die
Lebensmaschinerie: „Das Leben
ist eine merkwürdige, mysteriöse und eigentlich stupide ewige unentrinnbare
Sehnsucht, am Leben zu bleiben, solange als nur irgendmöglich! Wozu, weshalb, niemand
weiß es.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Der Atem einer Frau muß dich seelisch
beglücken können, der Duft ihrer Bluse und jedes Kleidungsstückes überhaupt.
Alles an ihr muß märchenhaft wirken, wirklich etwas Zauberhaftes. In
einem Meer von Sehnsucht mußt du zu ertrinken wähnen, Tag und Nacht. Die
Sehnsucht muß dich krankmachen, noch kranker und noch kranker; und dann fast
irrsinnig. Dann, dann erst öffne die Schleusen, erlöse und begatte dich! Dann
erst! Vor den schrecklichen Toren des Irrsinns mußt du stehen können und
warten! Früher hast du kein Anrecht auf Seligkeit!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller
und Kulturkritiker „Ich habe nie etwas anderes im Leben für wertvoll gehalten
als die Frauenschönheit, die Damengrazie, diese süße, kindliche. Und ich
betrachte jedermann als einen schmählich Betrogenen, der einer anderen Sache
hienieden irgendeinen Wert beilegte!“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im
höchsten Grade freiwillig.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274),
Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflußreichsten Theologen in
der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das Sittliche setzt das Natürliche voraus.“
Aquin, Thomas von (auch
Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer
der einflußreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn
als Heiligen verehrt: „Die Liebe ist das Wohlgefallen am Guten; das Gute ist
der einzige Grund der Liebe. Lieben heißt, jemandem Gutes tun wollen.“
Archiati, Pietro (1944-2022), italienisch-deutscher
Theologe, Philosoph, Anthroposoph, Verleger: „Die Liebe ist die Fähigkeit, die
jeder Mensch hat, sich im Laufe seiner Entwicklung allen und allem zu öffnen,
sich für alle und alles zu interessieren.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph,
Schüler Platons: „Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und
Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen: „Die emanzipierte Frau
fährt schnelle Tempi auf Abstellgleisen.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Was wir vergessen, töten wir, wessen wir gedenken, das beleben wir. Was
uns vergißt, das tötet uns. Jede Sehnsucht ist Begierde zu bilden, zu gebären,
jede Erinnerung ist eine Wiedergeburt.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Durch das Gewebe Deiner Tage zieht sich ein
Faden, der sie mit dem Überirdischen verbindet. Nicht durch jedes Dasein
schlingt sich ein solcher Faden, und jedes Dasein zerfällt ohne diesen. Daß
Dein Dasein nicht zerfalle, sondern daß alles ewige Wirklichkeit sei, das ist,
wonach ich verlange; [...] heißt das nicht Dich lieben? Und hat die Liebe nicht
die Sehnsucht, daß Du ewig sein mögest? [...] – Ja sieh, das ist mein Tagwerk,
und was ich anders noch beginne – es muß alles vor Dir weichen. Dir im
Verborgnen dienen in meinem Denken, in meinem Treiben, Dir leben, mitten im
Gewühl der Menschen oder in der Einsamkeit Dir gleich nahe stehen; eine heilige
Richtung zu Dir haben, ungestört, ob Du mich aufnimmst oder verleugnest.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena
Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche
Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester
von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Verstehen ist lieben; was wir nicht lieben,
das verstehen wir nicht; was wir nicht verstehen, ist nicht für uns da.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike,
Philosoph, Bischof:
„Der Mensch kann sich nur wahrhaft verwirklichen im Dialog mit der Liebe.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike,
Philosoph, Bischof: „Schweigst Du, so
schweige aus Liebe! / Sprichst Du, so sprich aus Liebe! / Rügst Du, so rüge aus
Liebe! / Schonst Du, so schone aus Liebe. / Laß die Liebe in Deinem Herz wurzeln, und es kann nur Gutes daraus
hervorgehen.“
Aus China: „Himmel und Erde, Menschen und Geister – alles liebt
den Geringen, nicht den Stolzen.“
Aus dem Senegal:
„Wer seine Wünsche alle erfüllt, verliert seine Ehre.“
Aus Indien: „Der
Erwachsene achtet auf Taten, das Kind auf Liebe.“
Aus Indien: „Wer könnte
je in dieser Welt leben und hoffen und streben, wenn der Raum nicht mit Liebe
gefüllt wäre?“
Aus Japan: „Im
Augenblick des Zusammenkommens beginnt die Trennung.“
Aus Japan: „Kein
Weg ist lang mit einem Freund an deiner Seite.“
Aus Jugoslawien: „Laß, Mutter, mich in die
Fremde ziehn, / damit ich mich rühme meiner Geburt!“
Ausländer, Rose (Rosalie Beatrice Scherzer, 1901-1988), aus der Bukowina
stammende, in jüdischer Tradition erzogene deutsch- und englischsprachige
Lyrikerin: „Nicht fertig werden // Die Herzschläge nicht zählen / Delphine
tanzen lassen / Länder aufstöbern / Aus Worten Welten rufen / horchen was Bach
/ zu sagen hat / Tolstoi bewundern / sich freuen / trauern / höher leben / tiefer
leben / noch und noch / Nicht fertig werden.“
Aus Persien: „Der Himmel ist zu den Füßen der Mutter.“
Aus Rußland: „Nicht
die Gabe ist kostbar, sondern die Liebe.“
Aus Rußland: „Wenn
die Liebe den Willen unterstützt: Was macht es für Mühe, Berge abzutragen.“
Autor unbekannt: „Freundschaft
ist Liebe mit Verstand.“
Autor unbekannt: „Geduld
ist das Fundament, auf dem sich Verständnis aufbaut.“
Autor unbekannt:
„Geduld ist die schwierigste Form der Tapferkeit.“
Autor unbekannt:
„Liebe bedeutet, daß wir frei sind von Ego.“
Autor unbekannt:
„Meine Fähigkeit zu dienen prägt die Qualität meiner Beziehungen.“
Autor unbekannt: „Möge
der Wind in deinem Haar spielen, aber niemand mit deinem Herzen.“
Autor unbekannt: „Mögest
du Liebe empfangen können, damit dein Herz erblüht.“
Autor unbekannt: „Nimm
mir nicht, was, wenn ich’s selbst dir schenkte, dich beglückt.“ (Fordre nicht,
was längst erfüllt für dich schon in der Zukunft liegt… laß die Freude mir, zu
erfreuen dich...)
Autor unbekannt:
„Schönheit und Verstand / sind selten verwandt.“
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der
bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in
Österreich: „Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine
Stärke.“ – Weil so viel Falsches und Unsinniges damit zum Ende käme, all das,
was aus Gewohnheit und Reflex aufrechterhalten wird – und verhindert, daß etwas
Besseres und Schöneres eintreten kann… (Sirius)
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und
Biograph, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy am 17. Januar 1919: „Oft
bin ich ein wenig erschrocken und fürchte mich, wenn ich Dich am allermeisten
liebe und Dir am allernächsten bin. So kann Dich niemand lieben, außer mir.
[...] Du bist mir alles. Ich kann nicht denken ohne an Dich zu denken. Es ist
ein Wirbel, in den ich mich gern fallen lasse wie ein großes, schwingendes Netz
aus Seide und Sorge...“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller:
„Indem wir in die Tiefen des Genusses
hinabtauchen, fördern wir mehr Geröll als Perlen herbei.“
Beethoven, Ludwig
van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist, in: An die ‚Unsterbliche
Geliebte‘, Guten Morgen am 07. Juli 1812: „Nur durch Ruhiges Beschauen unsres Dasejns können wir unsern Zweck
zusammenzuleben erreichen – sej ruhig – liebe mich – heute – gestern – Welche
Sehnsucht mit Tränen nach dir – dir – dir – mein Leben – mein alles – leb wohl –
o liebe mich fort – verkenn nie das treuste Herz deines Geliebten L.“
Bernstein,
Elisabeth: „Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann
brauche ich es am meisten.“
Bettina: „Die wirkungsvollste Energiequelle ist und
bleibt menschliche Liebe und Wärme.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und
Autor, Tagesspruch vom 03.12.2015: „Die alte Ehe bzw. Partnerschaft der
Unfreiheit geht jetzt zu Ende, ist morgen nicht mehr zu leben. Liebende
Menschen verbinden sich mit liebenden Menschen und lassen den anderen frei. Sie
lieben ihre eigene und die Einzigartigkeit des anderen. Wahre Liebe läßt den
anderen immer frei. Bedürftigkeit und Erwartung begrenzen die Freiheit des
anderen und die eigene.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor:
„Die Liebe / will nicht Recht haben. / Sie sagt ihre Wahrheit / und läßt /
jedem die seine.“
Bierce, Ambrose (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller
und Journalist: „Abneigung ist das Gefühl, das man für einen Teller
empfindet, nachdem man ihn geleert hat, Madame.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und Erfinder der
Reliefradierung: „Jene, die ihre
Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug
ist, beherrscht zu werden.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus
Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von
Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von
Arnim, in einem Brief an Luise Hensel, 1816: „Ich möchte wohl wissen, ob in der Liebe zu einem Menschen nicht eine
unendliche Progression ist? – ich meine, meine Neigung zu Dir trägt schon alle
Früchte des Himmels und der Erde. [...] Kurios ist es, aber ich muß in diesem
Augenblicke denken und fühlen, und es ist mir, als wär’s wahrhaftig so,
nämlich: als wäre meine Brust ein Badezuber und Deine Füße stünden badend und
plätschernd in meinem Herzen, und Du sagst: endlich krieg ich warme Füße.“
Brocher, Hans Heinrich Tobias (1917-1998), deutscher Psychiater, Psychoanalytiker und
Sozialpsychologe: „Ehe und Familie bedürfen einer ebenso gewissenhaften Planung
und Verständigung wie der Beruf.“
Bruyère, Jean
de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder
Die Sitten des Jahrhunderts: „Mit
geliebten Menschen zusammen sein: mehr braucht es nicht; träumen, mit ihnen
sprechen, nicht sprechen, an sie denken, an die gleichgültigsten Dinge denken,
aber in ihrer Nähe: alles gilt gleich.“
Bruyère, Jean
de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder
Die Sitten des Jahrhunderts: „Was
man am meisten ersehnt, erfüllt sich nicht, und wenn es eintrifft, dann nicht
zu der Zeit noch unter den Umständen, wo es die größte Freude bereitet hätte.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller
und Moralist: „In der Freundschaft
sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen. In der
Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Das Allerschönste hier auf Erden:
/ Lieben und geliebt zu werden.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner:
„Enthaltsamkeit ist das Vergnügen an den Dingen, die wir nicht besitzen.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: Von Schwätzern, Schwärmern und Halunken: „Liebe ist nur ein Tripper des Geistes, eine
Art Ausfluß der Phantasie; wenn ihr nicht rechtzeitig Einhalt geboten wird,
bricht sie nach außen durch in Schwären von heroischen Versen; denn alle
Verliebten sind vorübergehend Dichter und machen aus ihren Dramen eine Art
Mosaik verschiedenfarbiger Steine, zusammengefügt durch eine starke Phantasie,
aber sehr steif und unnatürlich; und obwohl sie die Sterne vom Himmel stehlen
wie Prometheus das Feuer, um sie zu beseelen, wird all das sie nicht lebendig
machen noch die Lebendigen liebend.“
Buñuel, Luis (1900-1983), spanisch-mexikanischer Filmemacher, gehört zu den bedeutendsten
Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts, Meister des Surrealismus und Sarkasmus;
eine aus dem Gedächtnis wiedergegebene Sentenz und Selbstaussage aus einer
Dokumentation, gegeben von ihm in höherem Alter: ‚Das größte Ereignis meines
Lebens war, als die Begierde von mir abfiel.‘
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der beste Ruf, den man haben kann,
ist das Echo der Liebe.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher
Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des
Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen, 85: „Man heilt Leidenschaften nicht
durch Verstand, sondern nur durch andere Leidenschaften.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär, in: Leonce und Lena, 1.
Akt, 3. Szene, Leonce: „Ein sonderbares Ding um die Liebe. Man liegt ein
Jahr lang schlafwachend zu Bette, und an einem schönen Morgen wacht man auf,
trinkt ein Glas Wasser, zieht seine Kleider an und fährt sich mit der Hand über
die Stirn und besinnt sich und besinnt sich. – Mein Gott, wieviel Weiber hat
man nötig, um die Scala der Liebe auf und ab zu singen? Kaum daß Eine einen Ton
ausfüllt. Warum ist der Dunst über unsrer Erde ein Prisma, das den weißen
Glutstrahl der Liebe in einen Regenbogen bricht?“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer
Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler, Revolutionär, in: Leonce und Lena, 2. Akt, 1. Szene, Leonce: „Aber Valerio, die Ideale! Ich
habe das Ideal eines Frauenzimmers in mir und muß es suchen. Sie ist unendlich
schön und unendlich geistlos. Die Schönheit ist da so hülflos, so rührend, wie
ein neugebornes Kind. Es ist ein köstlicher Contrast. Diese himmlisch stupiden
Augen, dieser göttlich einfältige Mund, dieses schafnasige griechische Profil,
dieser geistige Tod in diesem geistigen Leib.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer
der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1957:
„Einen Menschen zu lieben heißt einzuwilligen, mit ihm alt zu werden.“
Chamfort,
Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in
der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken:
„In der Liebe ist alles wahr, alles
falsch. Sie ist das einzige Ding, über das man nichts Absurdes sagen kann.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit
der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen VI: „Man sagt
gewöhnlich: Die schönste Frau der Welt kann nicht mehr geben, als sie hat. Das
ist ganz falsch. Sie gibt gerade soviel, als man zu empfangen glaubt; denn hier
bestimmt die Phantasie den Wert der Gabe.“
Chesterfield, Philip Dormer
Stanhope Graf von (4. Earl
of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller: „Frauen
sind nur Kinder von etwas größerem Wuchs.“
Chesterton, Gilbert Keith (1874-1936), englischer Schriftsteller und Journalist:
„Wandelbarkeit ist die große Tugend der Frau. Wer ein echtes Weib hat, braucht
keinen Harem.“
China, „Aus: „Die Blumen des eigenen Gartens
duften nicht so stark wie die wilden Blumen. Dafür halten sie länger.“
Chinesisches Sprichwort: „Immer nur Sonne macht eine
Wüste.“
Chinesische
Weisheit: „Was ist Liebe? / Eine Hütte mit keinem Palast tauschen wollen, /
Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, / Hingabe ohne geringstes Zögern.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker,
Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluß auf das
Denken der christlichen Spätantike hatte: „Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Lage.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer
Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten
Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Freundschaft ist Gefühl und Verständnis
füreinander und Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in: Die acht Gesichter am Biwasee: „Sehnsucht haben heißt so heißes Blut kriegen,
daß alles ringsum verdorrt.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Bengalisches
Meer, am 03. März 1906: „Die See
rauscht, und mein Blut rauscht noch lauter, ich bin fast krank vor Sehnsucht.
Ich hoffe, ich überstehe diese Zeit; wenn nicht, dann bringt mich die Sehnsucht
um. [...] Ich halte es nur aus, wenn ich denke, ich bin auf der Heimreise.
[...] Das ist mir alles so gleichgültig, seit ich diesen Sehnsuchtsbazillus
nach Dir in mich bekommen habe. Ich glaube, ich könnte vor Liebe und Sehnsucht
das salzige Meer austrinken, es wäre nicht so bitter als die Bitterkeit in mir.“
Dauthendey, Max (1867-1918),
deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Java, am 21.
März 1915: „Draußen in den
Reisfeldern rauschen Tausend Bäche in der Nacht. [...] Die Grillen singen so
laut und rasend, ein ganz wildes verrücktes Getriller, das wie ein zweites
Konzert neben dem Konzert der Wasserfälle im Stockdunkeln vor meiner Veranda
musiziert, über die weite, weite Nachtlandschaft hin ausgebreitet. Und dabei muß
ich denken, daß diese Millionen Grillenmännchen da draußen ihre Flügel nur
deshalb mit den Hinterbeinen wetzen, weil sie ihre Weibchen locken. Und ich
locke doch auch so lange Monate schon. In Laute umgesetzt, müßte mein
Sehnsuchtstriller das Kreischen des Weltenrades überbieten, meine ich.“
Deeping, George
Warwick (1877-1950), englischer Schriftsteller: „Frauen ähneln Kindern. Sie
brauchen dann die meiste Liebe, wenn sie sie am wenigsten verdienen.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand
Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen
Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1855: „Der Geist spielt eine große Rolle in der
Liebe. [...] Tausend hübsche Frauen sind da, die uns gleichgültig lassen. Der
Wunsch, alles von einer Person zu haben, die uns reizt; eine gewisse Neugier,
ein mächtiges Moment der Liebe, die Illusion, vielleicht tiefer in die Seele,
den Geist einzudringen, alle diese Empfindungen vereinigen sich zu einer
einzigen. Und wer sagt uns denn, daß uns in dem Augenblick, wo unsere Augen nur
ein reizlos äußeres Objekt zu sehen glauben, nicht ohne unser Wissen ein
sympathischer Zauber fesselt? Der Ausdruck der Augen genügt, um zu bezaubern.“
Deutsches
Sprichwort: „Die schönsten Rosen welken zuerst.“
Deutsches Sprichwort: „Sustine et abstine! – Leide und meide!“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 11. Mai 1759: „Es ist unglaublich, wie empfindsame Seelen
einander verstehen, ohne viel zu reden. Ein entschlüpftes Wort, eine
nachdenkliche Miene, eine undeutliche, zusammenhanglose Bemerkung, ein halbes
Bedauern, eine Andeutung, der Tonfall, der Gang, der Blick, die Aufmerksamkeit,
das Schweigen – all dies entdeckt sie einander.“
Diderot,
Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer
der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14. Oktober 1759:
„Mit Ihnen fühle ich, liebe ich,
höre ich, sehe ich, liebkose ich; ich habe eine Daseinsform, die ich jeder
anderen vorziehe. Sobald Sie mich in Ihre Arme nehmen, genieße ich ein Glück,
das durch nichts übertroffen werden kann. Vor vier Jahren erschienen Sie mir
schön, heute finde ich Sie noch schöner. Das ist der Zauber der Beständigkeit,
der schwierigsten und seltensten unserer Tugenden.“
Dostojewski, Fjodor
Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller:
„Einen Menschen zu lieben, heißt, ihn
so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“
Déry, Tibor (1894-1977), ungarischer Schriftsteller, 1953 aus der kommunistischen Partei
ausgeschlossen, deren Mitglied er seit 1919 war, 1957-1961 inhaftiert: „Ich
schäme mich nicht, es zuzugeben, ihr Frauen seid mehr wert als wir, ihr steht
nämlich bis über die Knöchel in der Schlammerde, ihre ganze Macht, all ihre
Nüchternheit, Geduld und Ausdauer steigt in eure Adern auf. Ihr lacht nicht
über die Leiden eines Genies, selbst wenn sie nur eingebildet sind. Der sanfte
Blick eurer Augen, der in euren besten Momenten an den zutraulicher Kühe
erinnert, wird uns vielleicht sogar eines Tages erlösen, wenn alles gut geht.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Bis zu einem gewissen
Grade selbstlos sollte man schon aus Selbstsucht sein.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren
Aphorismen: „Die allerstillste Liebe ist die Liebe zum Guten.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Eiserne Ausdauer und klaglose Entsagung
sind die zwei äußersten Pole der menschlichen Kraft.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin,
Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Geborgenheit und Frieden kannst du nur
haben, wenn du sie geben kannst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Die Liebe hat nicht nur Rechte, sie hat auch immer recht.“ (Im
Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von
ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie
Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Zu späte Erfüllung einer Sehnsucht labt nicht mehr. Die lechzende Seele
zehrt sie auf wie glühendes Eisen einen Wassertropfen.“ (Im Ordner
‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916),
österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Treue
Liebe kann zwischen Menschen von sehr verschiedenem, dauernde Freundschaft nur
zwischen Menschen von gleichem Werte bestehen. Aus diesem Grunde ist die zweite
viel seltener als die erste.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein
Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach,
Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin,
Philosophin: „Fortwährendem Entbehren folgt Stumpfheit ebenso gewiß wie
übermäßigem Genuß.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit
gesammelten Aphorismen von ihr.)
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328),
spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker, Philosoph: „Die wichtigste Stunde ist immer
die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gegenübersteht, und
das notwendigste Werk ist immer die Liebe.“
Eichendorff, Joseph
von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857),
bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit
etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern, in: Aus dem Leben eines
Taugenichts: „Die Liebe –
darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der kuragiösesten
Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand
schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die
Ewigkeit zu kurz. Ja, sie ist eigentlich ein Poetenmantel, den jeder Phantast
einmal in der kalten Welt umnimmt, um nach Arkadien auszuwandern.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland, in: Swedenborg, or the mystic Courage: „Ich weiß, wie köstlich der Liebestrank ist,
dieses: ich lebe für dich, du lebst für mich; aber es ist die Anhänglichkeit
eines Kindes für sein Spielzeug, ein Versuch, Kamin und Brautgemach zu
verewigen, an dem Bilderalphabet festzuhalten, das unseren ersten Leseunterricht
angenehm begleitete.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer
der Transzendentalisten in Neuengland: „Selbstaufopferung ist das wirkliche
Wunder, aus dem alle anderen Wunder entstehen.“
Epikur (um 341 v. Chr.-271 oder 270 v. Chr.),
griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, welche die
Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffassen, in: Briefe: „Denn Liebesgenuß hat noch nie
genutzt, man darf zufrieden sein, wenn er nicht schadete.“
Euripides (480 v.
Chr. - 406 v. Chr.), klassischer griechischer Tragödiendichter; von seinen 90
Dramen sind lediglich 18 erhalten, in: Andromache, 208: „Schönheitsfülle nicht,
/ o Weib, der Tugend Schätze sind es, die das Herz / des Ehegatten fesseln!“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und
Aphoristiker: „Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang.“
Ferstl, Ernst (*1955),
österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassen: Zulassen
– Weglassen – Loslassen.“
Ferstl, Ernst (*1955),
österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Eine tiefe Beziehung
kann nur lange halten, wenn sie täglich neu begonnen wird.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Das
Wesen des Christentums: „An dem
Andern habe ich erst das Bewußtsein der Menschheit; durch ihn erst erfahre,
fühle ich, daß ich Mensch bin; in der Liebe zu ihm wird mir erst klar, daß er
zu mir und ich zu ihm gehöre, daß wir beide nicht ohne einander sein können, daß
nur die Gemeinsamkeit die Menschheit ausmacht.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Das
Wesen des Christentums: „Die
Liebe ist das Band, das Vermittlungsprinzip zwischen dem Vollkommnen und
Unvollkommnen, dem sündlosen und sündhaften Wesen, dem Allgemeinen und
Individuellen, dem Gesetz und dem Herzen, dem Göttlichen und Menschlichen.
[...] Die Liebe stärket das Schwache und schwächt das Starke, erniedrigt das
Hohe und erhöhet das Niedrige, idealisiert die Materie und materialisiert den
Geist. [...] Lieben heißt vom Geiste aus: den Geist, von der Materie aus: die
Materie aufheben.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Gedanken
über Tod und Unsterblichkeit: „Du
bist nur, wenn Du liebst; Sein ist erst Sein, wenn es Sein der Liebe ist, aber
zugleich geht in der Liebe Dein persönliches Dasein, Dein abgesondertes
Fürdichsein zugrunde. Du bist nur noch in dem geliebten Gegenstande, Alles
außer ihm, Du selbst ohne ihn bist Dir Nichts. Die Liebe ist die Quelle aller
Freuden, aber auch aller Schmerzen.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm
Hegels, in: Grundsätze
der Philosophie der Zukunft: „So
ist die Liebe der wahre ontologische Beweis vom Dasein eines Gegenstandes außer
unserem Kopfe – und es gibt keinen anderen Beweis vom Sein als die Liebe, die
Empfindung überhaupt. Das, dessen Sein Dir Freude, dessen Nichtsein Dir Schmerz
bereitet, das nur ist.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Das
Geheimnis der Tugend ist die Gewohnheit.“
Fichte, Johann
Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Offenbare mir, was du wahrhaftig liebst, was
du mit deinem ganzen Sehnen suchest und anstrebest, wenn du den wahren Genuß
deiner selbst zu finden hoffest – und du hast mir dadurch dein Leben gedeutet.
Was du liebest, das lebest du. Diese angegebene Liebe eben ist dein Leben und
die Wurzel, der Sitz und der Mittelpunkt deines Lebens.“
Filmzitat, aus dem Filmdrama
von 1988 „Die Reise des Mr. Leary“, nach dem Roman von Anne Tyler, in der Regie
von Lawrence Kasdan, ‚Macon Leary‘ alias William Hurt: „Es kommt nicht so sehr
darauf an, wie sehr man jemanden liebt, sondern vielmehr, wer man ist, wenn man
mit jemanden zusammenlebt“ – wer man sein darf, weil es der andere in einem hervorruft...
(Sirius)
Flaubert,
Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Es gibt
vielleicht Frauen ohne Fehler. Aber es gibt sicher Frauen, deren größter Reiz
in der Vollkommenheit ihrer Fehler liegt.“
Freud, Sigmund (1856-1939), weltbekannter österreichischer
Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer
der Psychoanalyse: „Die Wollust ist die Prämie der Natur für die Mühen von
Zeugung und Geburt.“
Freud, Sigmund (1856-1939), österreichischer Neurologe,
Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer der
Psychoanalyse; er soll in etwa gesagt haben: Da wo die Männer lieben, begehren
sie nicht und da wo sie begehren, können sie nicht lieben.
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und
Sozialpsychologe, in: Die Kunst des Liebens, 1956: „Liebe ist nur möglich, wenn
sich zwei Menschen aus der Mitte ihrer Existenz heraus miteinander verbinden,
wenn also jeder sich selbst aus der Mitte seiner Existenz heraus erlebt. Nur
dieses Leben aus der Mitte ist menschliche Wirklichkeit, nur hier ist
Lebendigkeit, nur hier ist die Basis für die Liebe. Die so erfahrene Liebe ist
eine ständige Herausforderung; sie ist kein Ruheplatz, sondern bedeutet, sich
zu bewegen, zu wachsen, zusammenzuarbeiten. Ob Harmonie waltet oder ob es
Konflikte gibt, ob Freude oder Traurigkeit herrscht, ist nur von sekundärer
Bedeutung gegenüber der grundlegenden Tatsache, daß zwei Menschen sich vom
Wesen ihres Seins her erleben, daß sie miteinander eins sind, indem sie mit
sich selbst eins sind, anstatt vor sich selber auf der Flucht zu sein. Für die
Liebe gibt es nur einen Beweis: die Tiefe der Beziehung und die Lebendigkeit
und Stärke in jedem der Liebenden. Das allein ist die Frucht, an der die Liebe
zu erkennen ist.“
Galsworthy, John (1867-1933), englischer Schriftsteller und
Dramatiker, Literaturnobelpreis 1932: „Gerade das, was wir am sehnlichsten
gewünscht haben, muß uns schließlich versklaven.“
Geibel, Franz
Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und
klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I: „Weißt du doch, der
Rosenzeit / folgt die Sonnenwende, / und die Liebe lohnt mit Leid / immerdar am
Ende.“
Geißler, Horst Wolfram (1893-1983), deutscher Schriftsteller:
„Wenn man den richtigen Menschen findet, braucht es keiner Worte, um sich
auszusprechen.“
Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769), deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung, galt
als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller: „Genieße, was dir Gott
beschieden, / entbehre gern, was du nicht hast; / ein jeder Stand hat seinen Frieden,
/ ein jeder Stand hat seine Last.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Der
Prophet, Von der Ehe: „Dann sprach al-Mitra wieder und sagte: Und was ist mit
der Ehe, Meister? Und er antwortete und sagte: Ihr wurdet zusammen geboren, und
zusammen werdet ihr für immer bleiben. Ihr werdet zusammen sein, wenn die
weißen Schwingen des Todes eure Tage zerstreuen. Ja, selbst im schweigenden
Gedächtnis Gottes werdet ihr beisammen sein. Aber laßt Raum zwischen euch. Und
laßt die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die
Liebe nicht zur Fessel: Laßt sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern
eurer Seelen sein. Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem
Becher. Gebt einander von eurem Brot, aber eßt nicht vom selben Laib. Singt und
tanzt zusammen und seid fröhlich, aber laßt jeden von euch allein sein, so wie
die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern. Gebt
eure Herzen, aber nicht in des anderen Gewahrsam. Denn einzig die Hand des
Lebens kann eure Herzen umfassen. Und steht zueinander, doch nicht zu dicht beieinander:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und Eichbaum und Zypresse wachsen
nicht jedes in des anderen Schatten.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in
einem Brief an May Ziadeh am 26. Februar 1924: „Fürchte nicht die Liebe, May, fürchte nicht die Liebe, Begleiterin
meines Herzens! Wir müssen uns ihr überlassen – trotz allem, was sie mit sich
bringt an Leiden, an Sehnsucht und Einsamkeit, und trotz allem, was sie enthält
an Verwirrung und Zweifel.“
Gilhaus, Hermann-Josef (1933-1993), deutscher Priester und christlicher Autor: „Um andere
aufnehmen zu können, muß man Platz bei sich selber schaffen.“
Ging, I (übersetzt
von Richard Wilhelm, dort ‚Kungtse‘ zitiert; Kapitel 2, 1 Kien: Das
Schöpferische): „Was im Ton übereinstimmt, schwingt miteinander. Was
wahlverwandt ist im innersten Wesen, sucht einander.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Ein ungeklärtes
Geheimnis schenkt uns oft mehr Schönheit und Freiheit, als seine Lösung uns
geben kann.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33
Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 18. Juli: „Wilhelm, was ist unserem Herzen die Welt ohne
Liebe! Was eine Zauberlaterne ist ohne Licht! Kaum bringst du das Lämpchen
hinein, so scheinen dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand! Und wenn’s nichts
wäre als vorübergehende Phantome, so macht’s doch immer unser Glück, wenn wir
wie frische Jungen davor stehen und uns über die Wundererscheinungen entzücken.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, aus dem
Nachlaß, Maximen und Reflexionen, Über Literatur und Leben: „Man kann niemand lieben, als dessen Gegenwart
man sicher ist, wenn man sein bedarf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die
natürliche Tochter III, 2, Herzog: „Der Schmerz um Liebe, wie die Liebe, bleibt
unteilbar und unendlich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Divan, Buch der Sprüche: „Prüft das Geschick dich, weiß es wohl warum: / Es
wünscht dich enthaltsam. Folge stumm!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Faust 2, II, Am untern Peneios, Manto: „Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Hermann und Dorothea
7: „Denn der Anblick des Gebers ist, wie die Gaben, erfreulich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter,
im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maskenzug in Weimar
1818, Schluß: „Das Verstummen, das Erstaunen, bildet sich als Liebe fort.“
Goethe, Johann
Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von
Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum,
1823: „Wer keine Liebe fühlt, muß schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht
aus.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Stella
III, Madame Sommer: „Ich bedaure den Mann, der sich an ein Mädchen hängt. Ich
sehe ihn als einen Gefangenen an. Sie sagen ja auch immer, es sei so. Er wird
aus seiner Welt in die unsere herübergezogen, mit der er doch im Grunde nichts
Gemeines hat. Er betrügt sich eine Zeitlang, und wehe uns, wenn ihm die Augen
aufgehen!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832),
deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II.
geadelt, in: Stella V, Cezilie: „Ich fühle, daß meine Liebe zu dir nicht eigennützig
ist, nicht die Leidenschaft einer Liebhaberin, die alles dahingäbe, den
erflehten Gegenstand zu besitzen. Fernando, mein Herz ist warm und voll für
dich. Es ist das Gefühl einer Gattin, die aus Liebe selbst ihre Liebe
hinzugeben vermag.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in:
Torquato Tasso, III, 4, Antonio: „Es ist gefährlich, wenn man allzu lang / sich
klug und mäßig zeigen muß. Es lauert / der böse Genius dir an der Seite / und
will gewaltsam auch von Zeit zu Zeit / ein Opfer haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in
seiner Ode ‚An den Mond‘: „Selig, wer sich vor der Welt / Ohne Haß verschließt,
/ Einen Freund am Busen hält / Und mit dem genießt, / Was von Menschen nicht
gewußt / Oder nicht bedacht / Durch das Labyrinth der Brust / Wandelt in der
Nacht.“ (Das vollständige Gedicht hier.)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher
Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt:
„Mädchen, fürchtet rauher Leute / buhlerische Wollust nie! / Die im
ehrfurchtsvollen Kleide / viel von unschuldsvoller Freude / reden, Mädchen,
fürchtet die!“
Goetz, Curt (Kurt Walter Götz, 1888-1960),
deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler: „Die meisten Differenzen
in der Ehe beginnen damit, daß eine Frau zu viel redet und ein Mann zu wenig
zuhört.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und
Pfarrer: „In der kalten Ruhe liegt die größte Überlegenheit, liegt das
beherrschende Element. Sie ist aber nur wenigen Menschen eigen.“
Gotthelf, Jeremias (als
Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer:
„Schwer ist es, die rechte Mitte zu treffen: das Herz zu härten für das Leben,
es weich zu halten für das Lieben.“
Grabbe, Christian Dietrich (fälschlich: Christian Friedrich Grabbe, 1802-1836), deutscher
Dramatiker des Vormärz, in: Don Juan und Faust III, 2, Der Ritter: „Kraft und
Dauer wohnen nur in der Begrenzung.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die
Mentalität der Frauen kommt den Diktatoren entgegen. Sie haben eine Schwäche
für die Stärke und begeistern sich leichter für das Recht der Macht als für die
Macht des Rechts. Es liegt auf der Hand, daß sie die Achillesferse der Freiheit
sind.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester,
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1952: „Das Vergnügen ist der Feind der
Freude.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer
Religionsphilosoph und Priester, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1952:
„Verzeihen ist mehr als recht haben. Geduld ist stärker als Gewalt.“
Haak, Rainer (*1947),
deutscher Schriftsteller, Theologe, Aphoristiker: „Die Liebe zwischen zwei
Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die
schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.“
Haeckel, Ernst Heinrich
Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und
Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe
am 26. Juni 1860: „Du bist und
bleibst nun einmal das Einzige, Liebste und Beste, was mich an diese
Menschenwelt fesselt, und hätte ich Dich nicht, so würde ich auf einmal der
tragischen Komödie dieses traurigen Lebens ein jähes Ende bereiten und der
trügerischen Erdensonne den Rücken zuwenden. Ach liebster Schatz, nur in Dir
und mit Dir und durch Dich kann ich noch hoffen glücklich zu werden; so allein
für mich komme ich mir so dürr, hohl und nüchtern vor, daß mir vor mir selbst
graut und ich meinem eigenen Schatten entfliehen möchte.“
Haeckel, Ernst Heinrich
Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und
Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe
am 26. September 1858: „Es ist
wirklich ein wunderbares Ding um die Liebe, wie sie den Menschen umwandelt. Ich
kenne mich wirklich selbst nicht mehr. Kaum bin ich jetzt von Dir fort und
denke nun schöne Muße zu fortlaufender Arbeit zu haben, so ist mir diese schon
wieder ganz zerstückt, denn dazwischen tritt gleich wieder immerfort der
Gedanke: Wann werde ich sie wiedersehen? Nur nach diesem Ziele wird die Zeit
berechnet, nur nach ihm streben alle Gedanken sehnend hin.“
Hafis (auch: Hafiz, 1320-1389), einer der bekanntesten
persischen Dichter: „Wie öffnete die Rose je ihr Herz und gab der Welt all ihre
Schönheit? – Sie fühlte die Ermutigung des Lichts an ihrem Sein, ansonsten
bleiben wir alle zu furchtsam.“
Hammarskjöld, Dag (Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, 1905-1961), schwedischer parteiloser
Staatssekretär und 2. UN-Generalsekretär, Friedensnobelpreis 1961: „Güte ist
etwas so Einfaches: Immer für andere da sein.“
Hartmann, Karl Robert Eduard
von (1842-1906), deutscher Philosoph, in seinem Hauptwerk: Philosophie
des Unbewußten: „Die Liebe ist
ein Gewitter, sie entlädt sich nicht in einem Blitze, aber nach und nach in
mehreren ihrer elektrischen Materie, und wenn sie sich entladen hat, dann kommt
der kühle Wind und der Himmel des Bewußtseins wird wieder klar, und blickt
staunend dem befruchtenden Regen am Boden und den abziehenden Wolken am fernen
Horizonte nach.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den
Tagebüchern, 1835-1843,
Nr. 1876: „Lieben heißt: in dem anderen
sich selbst erobern.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den
Tagebüchern, 1835-1843,
Nr. 2051: „Zweierlei Arten von Liebe
gibt es. Die eine bemächtigt sich irgendeines einzelnen Wesens, das in die
Lücke des Herzens ganz oder teilweise hineinpaßt, umspinnt und umschlingt es
und läßt es nicht wieder los. Dies Lieben ist eigentlich ein Selbstheilen. Die
andere wagt sich in den Kampf mit der ganzen Welt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, in den Tagebüchern, 1839: „Die Ehe gibt dem Einzelnen Begrenzung
und dadurch dem Ganzen Sicherheit.“
Hebbel, Christian
Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Epigrammen:
„Tugend nennt ihr’s, die Freude des andern wie eigne zu fühlen? / Unermeßliches
Glück scheint mir’s, und großes Talent!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker, Tagebuch am 12. März 1841: „Gott versteckt sich hinter das, was
wir lieben.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter
und Lyriker: „Ich werde ... ohne Umstände erklären, daß, wer mir helfen will,
mir auf dem einmal von mir eingeschlagenen
Weg helfen muß.“
Heidegger, Martin (1889-1976), deutscher Philosoph,
Begründer der Fundamentalontologie, hat in seiner Philosophie z.B. auch auf den
Sprachverlust in der technisch-wissenschaftlichen Welt von heute verwiesen:
„Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die Kraft der
Einfachheit.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist,
in: Aus den Memoiren
des Herren von Schnabelewopski: „Leider
ist in der Liebe nie genau zu ermitteln, wo sie anfängt, mit der Hölle oder mit
dem Himmel die größte Ähnlichkeit zu bieten, so wie man auch nicht weiß, ob
nicht die Engel, die uns darin begegnen, etwa verkappte Teufel sind, oder ob
die Teufel dort nicht manchmal verkappte Engel sein mögen.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter,
Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle: „Wenn ich
Weltgeschichte lese oder irgendeine Tat oder Erscheinung mich frappiert, so
möchte ich manchmal das Weib sehen, das als geheime Triebfeder dahintersteckt.“
Herzen, Alexander Iwanowitsch (Pseudonym:
Iskander, 1812-1870), russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist, in: Memoiren und Reflexionen: „Mir kam
heute in den Sinn, daß die selbstloseste Liebe am Ende nur der größte Egoismus
ist und daß die größte Demut und Sanftmut im Grunde nichts anderes ist als
entsetzlicher Stolz und versteckte Heftigkeit.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, Der Blütenzweig:
„Immer hin und wider / Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder
/ Strebt mein Herz gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, /
Zwischen Wollen und Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in
Früchten steht, / Bis das Herz, der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und
bekennt: Voll Lust und nicht vergebens / War das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Jeder kann zaubern, jeder kann Ziele
erreichen – wenn er warten kann, wenn er fasten kann.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger
Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Solang du um Verlorenes klagst und Ziele hast
und rastlos bist, weißt du noch nicht, was Friede ist.“
Hoffmannswaldau,
Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker,
Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der
deutschsprachigen Poesie, in: Abriß eines Verliebten: „Er ist ein Kranker, den
ein sinnlich Fieber plaget, / ein Jäger, so allzeit auf einem Hirsche jaget, /
ein Wetterhahn, der stets nach einem Winde stehet, / ein Schiff, so ungehemmt nach
Cypris Hafen geht. / Ein Märtyrer der Brunst, den Freund und Feind belachet, /
ein Morpheus, der ihm selbst bei Tage Träume machet, / arm Gefangener, der
seine Fessel liebt / und seinen Henker ehrt, wenn er ihm Streiche gibt. / Ein
Aetna, der voll Glut, läßt Flut und Ströme fließen, / ein Hungriger, der bloß
will rohes Fleisch genießen, / ein Welt-Sebastian, den Venus Schütze trifft, /
ein rechter Adamssohn, den Frauenhand vergift.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der
unvoreiligen Versöhnung: „... Und so stieg und stieg er –
durch Schlucht und Wald; der Mond erhob sich grausig noch und noch einmal; über
Stufe und Stufe stieg er, er zerbrach die Hände am rauhen Mörtel der harten Wand;
so stiegt und stieg er und endlich sah er. / Er sah die Welt. / – und er sah, daß nicht alles nur Trug und eitel ist, daß es ein Ringen und Handeln
gibt, die nicht vergeblich sind, ein Tun und Leben, von dem die Schalen
plötzlich wie Kleider abfallen; und da steht – – ein SINN, ein Mensch, ein höherer Mensch, die Liebe.“
Holz, Arno (1863-1929),
deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Phantasus:
Eine schluchzende Sehnsucht mein
Frühling, / ein heißes Ringen mein Sommer – / wie wird mein Herbst sein? / Ein
spätes Garbengold? / Ein Nebelsee?“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer
Publizist, in: Der Glöckner von Notre Dame: „Denn die Liebe ist wie ein Baum: sie treibt von selbst, schlägt ihre
Wurzeln tief in unser ganzes Wesen, und grünt noch oft auf einem gebrochenen
Herzen weiter.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Ja! eine Sonne ist der Mensch, allsehend,
allverklärend, wenn er liebt, und liebt er nicht, so ist er eine dunkle
Wohnung, wo ein rauchend Lämpchen brennt.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Was ist alles, was in Jahrtausenden die
Menschen taten und dachten, gegen Einen Augenblick der Liebe? Es ist
aber auch das Gelungenste, Göttlichschönste in der Natur! dahin führen alle
Stufen auf der Schwelle des Lebens. Daher kommen wir, dahin gehn wir.“
Indische Spruchweisheit (Pancatantra-Fabelsammlung): „Den
Ort, an dem man wohnt, pflegt man sorgsam zu hüten: du aber, holde Schöne,
wohnst in meinem Herzen und steckst es immer wieder in Brand: grausam nenn ich
das und arg!“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber die Liebe war in ihren Herzen und war
auch doch wieder nicht wirklich da, ebenso wie sich in einer übersättigten
Lösung Kristalle befinden und doch auch wieder nicht wirklich da sind, nicht
eher, als bis sich der entsprechende Stoff, und wenn es auch nur ein Fäserchen
desselben wäre, in die Flüssigkeit senkt, und sich dann gleichsam, wie mit
einem Zauberschlage die schlummernden Atome ausscheiden, sodaß sie einander
entgegenfliegen, sich aneinander festsetzen, Glied an Glied nach
unerforschlichen Gesetzen und in einem Nu Kristalle sind – Kristalle!“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber jedes Glücksschloß, das sich erhebt, hat
in dem Grunde, auf dem es ruht, Sand, und der Sand sammelt sich und rinnt unter
den Mauern fort, langsam vielleicht, unmerklich, aber er rinnt und rinnt, Korn
auf Korn. Und die Liebe? Auch sie ist kein Fels, wie gern wir es auch glauben
möchten.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber wie süß war es, zu lieben, einmal die
wirkliche Liebe des Lebens zu lieben! Denn was er bis jetzt für Liebe gehalten
hatte, war ja keine Liebe gewesen, weder das schwer wogende Sehnen des
Vereinsamten, noch das brennende Entbehren des Phantasten oder die ahnungsvolle
Nervosität des Kindes; das waren Ströme in dem großen Ozean der Liebe, einzelne
Reflexe ihres vollen Lichtes, Splitter der Liebe, gleichwie die Meteore, die
die Luft durchsausen, Splitter eines Weltenkörpers sind, dies war die Liebe:
eine Welt, die ganz war, etwas Vollendetes, Großes, Geordnetes. Es war keine
verwilderte, zwecklose Jagd von Gefühlen und Stimmungen, die Liebe war wie eine
Natur, ewig wechselnd, ewig erzeugend, und es erstarb keine Stimmung, es welkte
kein Gefühl, ohne einem Keim, der die Anlagen zu etwas Vollkommenerem enthielt,
neues Leben zu geben. Ruhig, gesund, mit tiefen Atemzügen, so war es herrlich
zu lieben. Und die Tage fielen jetzt neu und glänzend vom Himmel selber herab,
sie kamen nicht schleppend, selbstverständlich hintereinander wie die
abgegriffenen Bilder in einem Guckkasten, jeder von ihnen war eine Offenbarung,
denn an einem jeden fand er sich größer und stärker und gehobener. Noch nie
hatte er eine solche Innigkeit, eine solche Macht des Gefühls gekannt, und es
gab Augenblicke, in denen er sich selber titanenhaft deuchte, in weit höherem
Maße, als er sich Mensch fühlte, eine solche Unerschöpflichkeit empfand er in
seinem Innern, eine flügelbreite Zärtlichkeit entströmte seinem Herzen, so weit
war sein Blick, so großartig mild sein Urteil.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Er stellte sich die Liebe nicht als eine ewig
flackernde, lodernde Flamme vor, die mit ihrem starken, glühenden Scheine die
ruhigsten Falten des Daseins erhellt und alles phantastisch größer und ferner
erscheinen läßt, als es ist, die Liebe war für ihn vielmehr eine stille,
glühende Kohle, die ihrem weichen Aschenbette eine gleichmäßige Wärme entsendet
und in gedämpftem Zwielicht das Entferntere verschleiert und das Nahe doppelt
nah und doppelt heimisch macht.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Nein, nein, wenn man mir die Wahl stellte,
wahnsinnig zu werden, und ich in den Visionen dieses Wahnsinnes Sie besitzen
könnte, Sie besitzen, dann würde ich sagen: Hier habt ihr mein Gehirn, greift
mit schonungsloser Hand hinein in sein wundervolles Gebäude und zerreißt alle
die feinen Fasern, mit denen mein Selbst an den strahlenden Triumphwagen des
Menschengeistes geknüpft ist, laßt mich zurücksinken in den Kot der Materie,
unter die Räder des Wagens, laßt die andern die Pfade ihrer Herrlichkeit ziehen,
entgegen dem Lichte! Verstehen Sie mich? Begreifen Sie, daß ich Ihre Liebe,
selbst wenn sie, ihres Glanzes, der Majestät ihrer Reinheit beraubt, zu mir
käme, besudelt, ein Zerrbild wahrer Liebe, ein krankes Phantom, daß ich sie
selbst dann annehmen würde, demütig kniend, als wäre sie die heilige Hostie.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Zärtlichkeit ist
das Ruhen der Leidenschaft.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und
Begründer der analytischen Psychologie: Das Treffen zweier Personen ist wie der
Kontakt zweier chemischer Substanzen: Wenn es eine Reaktion gibt, werden beide
transformiert.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Felice Bauer am 02. Januar 1914: „Ich liebe Dich, Felice, mit allem, was an mir menschlich gut ist, mit
allem, was an mir wert ist, daß ich mich unter den Lebendigen herumtreibe. Ist
es wenig, so bin ich wenig. Ich liebe Dich ganz genau so, wie Du bist, das, was
mir an Dir gut scheint, wie das, was mir nicht gut scheint, alles, alles. So
ist es bei Dir nicht [...]. Du bist mit mir nicht zufrieden, Du hast an mir Verschiedenes
auszusetzen, willst mich anders haben, als ich bin. Ich soll ‚mehr in der Wirklichkeit‘
leben, soll mich ‚nach dem, was gegeben ist, richten‘ usf. Merkst Du denn
nicht, daß Du, wenn Du solches aus wirklichem Bedürfnis willst, nicht mehr mich
willst, sondern an mir vorüber willst? Warum Menschen ändern wollen, Felice?
Das ist nicht recht. Menschen muß man nehmen, wie sie sind oder lassen, wie sie
sind. Ändern kann man sie nicht, höchstens in ihrem Wesen stören.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Felice Bauer am 19. Januar 1913: „Liebste, nimm mich zu Dir, halte mich, laß
Dich nicht beirren, die Tage werfen mich hin und her, bringe Dir zu Bewußtsein,
daß du niemals reine Freude von mir haben wirst, reines Leid dagegen, soviel
man nur wünschen kann, und trotzdem – schick mich nicht fort. Mich verbindet
nicht nur Liebe mit Dir, Liebe wäre wenig, Liebe fängt an, Liebe kommt, vergeht
und kommt wieder, aber diese Notwendigkeit, mit der ich ganz und gar in Dein
Wesen eingehakt bin, die bleibt. Bleibe auch, Liebste, bleibe!“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in
einem Brief an Milena Jesenská am 14. September 1920: „Auch ist es vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du
mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir
wühle.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Liebe ist alles, was unser Leben steigert,
erweitert, bereichert. Nach allen Höhen und Tiefen. Die Liebe ist so
unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die
Fahrgäste und die Straße.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in:
Anthropologie I, 1, 3: „Der Freier könnte eine gute Heirat machen, wenn er nur
über eine Warze im Gesicht oder eine Zahnlücke seiner Geliebten wegsehen
könnte. Es ist aber eine besondere Unart unseres Attentionsvermögens
[Aufmerksamkeitspräferenz; vgl. auch: Attentismus, lat. fr. = abwartende
Haltung], gerade darauf, was fehlerhaft an anderen ist, auch unwillkürlich
seine Aufmerksamkeit zu heften.“
Kant,
Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung, in: Die Metaphysik der
Sitten: „Liebe ist eine Sache
der Empfindung, nicht des Wollens, und ich kann nicht lieben, weil ich will,
noch weniger aber, weil ich soll (zur Liebe genötigt werden); mithin ist eine
Pflicht zu lieben ein Unding.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der
Aufklärung: „Ohne Achtung gibt es keine
wahre Liebe.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker:
„Wo wir lieben, gedeiht auch unser Talent.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher
Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde
er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland vertrieben: „Der größte
Irrtum junger Menschen ist ihre Vorstellung vom Alter. Ein gesunder alter Mann
liebt wie mit zwanzig.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des
Verführers: „Die Liebe hat viele
Mysterien, und dies erste Verliebtsein ist auch ein Mysterium, wenn es auch
nicht das größte ist – die meisten Menschen sind in ihrer Leidenschaft wie
wahnsinnig, sie verloben sich oder machen andre dumme Streiche, und in einem
Augenblick ist alles zu Ende, und sie wissen weder, was sie erobert, noch was
sie verloren haben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph,
Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des
Verführers: „Was liebt die
Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort,
ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring –
man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem
Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch
eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von
den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet
in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des
Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet
sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge
aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze!“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Haß
ist gescheiterte Liebe.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855),
dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als
Wegbereiter des Existentialismus: „Jede Anfechtung verschönert den Menschen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe
und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Sich
um die Liebe zu betrügen ist der fürchterlichste Betrug; es ist ein ewiger
Verlust, der sich nie ersetzen läßt, weder in der Zeit noch in der Ewigkeit.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in:
Amphitryon I, 5, Merkur: „Wärst du ein wenig minder Frau von Ehre / und rissest
mir dafür die Ohren nicht / mit deinen ew’gen Zänkereien ab!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in
Penthesilea 9, Penthesilea: „Staub lieber als ein Weib sein, das nicht reizt.“
Knebel, Karl Ludwig von (auch: Carl Ludwig von Knebel, 1744-1834), deutscher Lyriker und
Übersetzer, bedeutender Charaktergeber der Weimarer Klassik, auch ‚Urfreund
Goethes‘ genannt, in: Elegien des Properz: „Aller Stolz ist defensiv, ein
Verteidiger der Stelle, die leer ist.“
Kotzebue, August Friedrich
Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und
russischer Generalkonsul: „Ein Geschenk aus der Hand der Liebe: Da darf es der
Bettler mit dem Fürsten aufnehmen.“
Kotzebue, August Friedrich
Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und
russischer Generalkonsul: „Freundschaft ist die Blüte eines Augenblicks und die
Frucht der Zeit.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Allein sein zu müssen ist
das schwerste, allein sein zu können das schönste.“
Kraus,
Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des
beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker,
Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger
Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des
Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Aphorismen: „Haß muß produktiv machen. Sonst ist es gleich
gescheiter, zu lieben.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin,
Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich
die Welt, Zur Liebe: „Gemeinsam Wein zu trinken ist angenehm – gemeinsam Wasser
trinken zu können: ist Liebe.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und
Aphoristiker: „Abschied ist die
innigste Form menschlichen Zusammenseins.“
Kyrene, Kallimachos von (zwischen 320 und 303-nach 245 v.
Chr.), hellenistischer Dichter, Gelehrter, alexandrinischer Bibliothekar, gilt
als Begründer der wissenschaftlichen Philosophie, in: Das dauernde Vergnügen:
„Alle die Kränze der Lust, womit ich die Schläfe mir schmückte, / jede Salbe,
die einst zierte mein lockiges Haar, / ist verflogen, o Freund; die Kränze sind
alle verwelket. / Auch der Zunge Genuß, jegliche niedliche Kost, / ging mit der
Stunde dahin. Nur was die Seele mir schmückte, / was durch’s Ohr ich dem Geist
schenkte, das hab ich, o Freund.“
Lars: „Ich will nicht mittun, ich will nur zuschauen.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau,
1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 14. Juni 1837: „Unsere Liebe ist einmal gewissermaßen eine
unglückliche, und wir wollen unverdrossen und mutig die stille heimliche
Tragödie, in der niemand spielt und zuschaut als unsere blutenden Herzen, bis
an unser Ende fortführen. [...] Ich habe Augenblicke, in welchen ich vergehen
möchte vor Schmerz über unser Los; aber ich habe auch andere, wo mir unser
Unglück teuer ist, weil ich mir denke, Du würdest mich vielleicht weniger
lieben, wenn Dein Gefühl nicht unter Gefahren und Schmerzen aufgewachsen wäre.
Vielleicht müssen zwei Herzen erst aufgeschnitten werden, wenn sie ganz
zusammenwachsen sollen? Wir haben unsere blutenden Stellen aneinandergelegt und
müssen so festhalten, wenn wir uns nicht verbluten wollen. O ich will Dich
halten. Du wirst mich auch halten, ich weiß es.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau,
1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 22. Oktober
1836: „Ich habe in Deinem Umgang
mehr Bürgschaft eines ewigen Lebens gefunden, als in allem Forschen und
Betrachten der Welt. Wenn ich in einer glücklichen Stunde glaubte, jetzt sei
das Höchste der Liebe erreicht und die Zeit zum Sterben gekommen, weil ja doch
nichts mehr Schöneres nachfolgen könne: so war es jedes Mal eine Täuschung, und
es folgte eine noch schönere Stunde, da ich Dich noch höher liebte. Diese immer
neuen, immer tieferen Abgründe des Lebens verbürgen mir meine Ewigkeit. Ich
habe heut in Deinem schönen Auge die ganze Fülle des Göttlichen erblickt. Ich
war glücklich wie nie zuvor. Recht deutlich ward mir heute wieder, daß im
Schwellen und Sinken des Auges die Seele atmet. In einem so schönen Auge wie
das Deinige zeigt sich uns der Stoff, aus welchem einst unser ewiger Leib
gemacht sein wird, wie in einer prophetischen Hieroglyphe.“
Lessing, Gotthold
Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Nathan der Weise III, 4, Saladin:
„Was hätt’ ein Weiberkopf erdacht, das er nicht zu beschönen wüßte.“
Lewald, Fanny (1811-1889),
deutsche Schriftstellerin, in: Diogena: „Die Liebe ist das Einssein von zweien; ich höre auf zu sein, um in
einem anderen erst wieder zu werden. Es ist eine Regeneration, es ist ein
Aufgehen in dem Geliebten, dessen ganzes Wesen dafür mein eigen wird, mein
eigen ganz und gar. Ein Mensch allein durchdringt das Geheimnis des Daseins nicht;
aber zwei vereint zu einer Liebe, die durchdringen es. Die wirbeln sich empor
mit der Lerche, im Frühlicht der Sonne entgegen, die lauschen dem schweigenden
Pulsschlag der Erde in träumerischer Nacht, die beherrschen mit mächtigem
Zauberstab die ganze Skala der Gefühle, daß alle Akkorde des menschlichen
Daseins sich vor ihrem Willen zusammenfügen zu der wahren Sphärenharmonie,
deren ewiger Text das eine Wort ist, ‚Liebe‘!“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus: „Die Augen eines Frauenzimmers
sind bei mir ein so wesentliches Stück, ich sehe oft danach, denke mir so vielerlei
dabei, daß, wenn ich nur ein bloßer Kopf wäre, die Mädchen meinetwegen nichts
als Auge sein könnten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher
Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in:
Beobachtungen über den Menschen: „Jedes Mädchen ist die Verwalterin der
weiblichen Mysterien. Es gibt Stellen, wo Bauernmädchen aussehen wie
Königinnen; das gilt von Leib und Seele.“
Lichtenberg, Georg
Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der
Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die unterhaltsamste Fläche auf
der Erde für uns ist die vom menschlichen Gesicht.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Sich selbst
bekämpfen ist der allerschwerste Krieg. / Sich selbst besiegen ist der
allerschönste Sieg.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Jungferntränen: „Der
Liebsten Tränen sind’s, die oft den klügsten Mann / betören, daß er schwarz von
weiß nicht sondern kann.“
Logau, Friedrich
Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Was macht die edlen
Stein’ und klare Perlen wert? / Ihr Wert nicht, sondern das, daß man sie so
begehrt.“
Ludendorff, Mathilde Friederike
Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz,
1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich
Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis,
in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag,
München, S. 296: „Diese Tatsache führt uns zu der Gegensätzlichkeit der Wünsche
der Sexualität und Genialität und ihrer Überwindung. Auch sie wird in ähnlicher
Weise herabgemindert durch das Schweigen des Triebes in Zeiten des
Jenseitserlebens. Aber eine weit wichtigere Behebung des Zwiespaltes ist die
immer umfangreichere Verwebung dieses Triebes mit der Genialität selbst. Mehr
und mehr wird die Minnebegeisterung abhängig davon, ob der geliebte Mensch die
Wünsche der Genialität verletzt oder befriedigt. Bei voll entfalteter Verwebung
ist somit der Zwiespalt vollständig beseitigt, der Paarungswille erlischt da,
wo seine Erfüllung der Entfaltung der Genialität schädlich wäre, ohne daß der
Mensch diesen Vorgang anders als eine Selbstverständlichkeit empfindet. Mit
dieser Unterordnung durch die Verwebung mit den Wünschen der Genialität ist
aber die Sexualität zur Minne vergeistigt und sogar ein Helfer derselben
geworden, denn eine mit der Genialität verwobene sexuelle Begeisterung wird in
gar vielen Fällen der Anlaß einer wunderbar kraftvollen Entfaltung der vorher
noch halb schlummernden Genialität, und zwar nicht nur im Erleben des Glückes,
sondern auch oft durch das Erleben des Leides.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation,
Theologieprofessor: „Reichtum ist das geringste Ding auf Erden und die
allerkleinste Gabe, die Gott dem Menschen geben kann. Darum gibt unser Herrgott
gemeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt.“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des
russischen Zweigs des Futurismus, in: Hören Sie zu!: „Die Liebe läßt sich durch keinerlei ‚muß‘ und
keinerlei ‚darf nicht‘ regeln, sondern einzig und allein durch den freien
Wettbewerb mit dem Universum.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, in: Adel
des Geistes – Goethe und Tolstoi: „Der Gegensatz von Egoismus und Altruismus
[Selbstlosigkeit] ist in der Liebe restlos aufgehoben.“
Marx, Karl (1818-1883),
Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, Journalist, geistiger Führer der
Arbeiterbewegung, entwickelte zusammen mit Friedrich Engels die sozialistische
und kommunistische Theorie des 19. Jahrhunderts, in den ökonomisch-philosophischen
Manuskripten aus dem Jahre 1844: „Setze
den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches
voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen
Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, mußt du ein künstlerisch
gebildeter Mensch sein; wenn du Einfluß auf andre Menschen ausüben willst, mußt
du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch
sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen – und zu der Natur – muß eine
bestimmte, dem Gegenstand deines Willens entsprechende Äußerung deines
wirklichen individuellen Lebens sein. Wenn du liebst, ohne Gegenliebe
hervorzurufen, d.h., wenn dein Lieben als Lieben nicht die Gegenliebe
produziert, wenn du durch deine Lebensäußerung als Hebender Mensch dich nicht
zum geliebten Menschen machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück.“
Maugham, William Somerset (1875-1965), als englischsprachiger Erzähler und Dramatiker einer der
meistgelesenen des 20. Jahrhunderts: „Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist
das einzige vollkommen selbstlose Gefühl.“
Mauriac, François (1885-1970), französischer Schriftsteller, katholisch-sozial orientierter
Romancier, Nobelpreis für Literatur 1952: „Echte Leidenschaft ist in keinem
Alter lächerlich. Ich sehe nichts Komisches in Goethes letzter Liebe.“
Maurier, Daphne du (1907-1989), britische Schriftstellerin: „Große Tugenden sind achtenswert,
kleine Untugenden sind liebenswert.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Am
Jenseits, El Kanz el A’da: „Die
Liebe hört nie auf. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, sowohl in räumlicher
als auch in zeitlicher Beziehung; also kann es außer ihr nichts anderes geben.
Sie erfüllt das Sonnenstäubchen und den Weltenraum, die kurze Sekunde des
irdischen Zeitmaßes und auch die ganze Ewigkeit. Sie läßt sich nicht einteilen
in Eltern, Kindes, Gatten, Freundes- und allgemeine Menschenliebe. Wer sie so
zerstückeln zu können meint, dem ist sie unbekannt. Unser Erkennen und unser
Weissagen ist solches Stückwerk, vor der Liebe aber, die das Vollkommene ist,
hört jedes Stückwerk auf.“
Miehe, Brunhilde (*1947), deutsche Aphoristikerin: „Zu Demut
und Güte kommt man über den Weg zu sich selbst.“
Montherlant, Henry
de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Frauen
scheinen weniger der Liebe im eigentlichen Sinn zu bedürfen, als der Zuneigung
und der Zärtlichkeit.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Im Dunkeln
mit einer Frau zärtlich sein ist das gleiche wie im Dunkeln Rauchen: Es
schmeckt nicht.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloß,
Das Hohelied: Erden werden zu
Eis erstarren / und ineinander stürzen, / Sonnen die eigene Brut verschlingen, /
tausend Geschlechter und aber tausend / werden in Staub und Asche fallen: / aber
von Ewigkeit zu Ewigkeit / bricht aus unzähliger Lebenden Brüsten / dreimal
heilig und hehr das hohe Lied, / dreimal heilig des Lebens Preisgesang: / Auf
allen Sternen ist Liebe!“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme,
Aphorismen, Notizen: „Man
verliebt sich oft nur in einen Zustand des anderen, in seine Heiterkeit oder in
seine Schwermut. Schwindet dieser Zustand dann, so ist damit auch der feine
besondere Reiz jenes Menschen geschwunden. Daher die vielen Enttäuschungen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1910: „Es gibt nur einen
Fortschritt, nämlich den in der Liebe.“ („Stufen“ – siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Psychologisches,
1906: „Wir sind alle hart und
äußerlich zueinander, auch wenn wir noch so sehr aufeinander einzugehen
trachten; aber wenn wir getrennt in unsern Zimmern liegen und nachts der Regen
herniederfließt, dann suchen wir uns im Geiste mit zärtlicher bereuender
Teilnahme, dann drängen wir uns aneinander wie unwissende und zusammenschauernde
Preisgegebne auf dunklem Meer, dann liebkosen und trösten sich unsere Seelen,
die der erkältende Tag wieder verstocken und verhärten wird, dann lieben wir
wirklich einander mit einer tiefen schwermütigen, unbezwinglichen Liebe.“ („Stufen“
– siehe hier.)
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Einander
kennenlernen heißt lernen, wie fremd man einander ist.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter,
Lyriker, Übersetzer: „Nur in
Versuchungen immer wieder fallend, erheben wir uns.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter;
seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen
Literatur, in einem Brief an Luise Rau: „Die Liebe eng verbundener Freunde, wie
wir es sind, ist ein Wunder.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte
gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, in einem Brief an Luise Rau
am 18. Februar 1830: „[...] ich,
der Einzelne, an dem sich das Füllhorn überschwänglicher Wonne erschöpft zu
haben scheint, bin doch der kleinste Teil nur in einer ganzen unendlichen
Schöpfung, auf welche sich Ströme der Liebe stürzen. Es flutet eine Welt voll
Seligkeit in mir auf und nieder; sie ist ein Tropfen, der im All verschwindet,
und doch so mächtig fühl ich mich in ihr, daß ich mir nichts gleich mehr
glaube von allem, was außer mir und außer uns beiden lebt; ja wenn der
Lobgesang aus tausend glücklichen Kehlen sich in einem breiten Strome himmelan
schwänge, – ich könnte zweifeln, ob er der Empfindung meines einzelnen Glücks
gleichkäme, und doch fühlte von den Tausenden ein jeder vielleicht dasselbe,
was ich und was Du.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker,
Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Sollte nicht jede wechselseitige Neigung,
wodurch ein der Zärtlichkeit offenes Herz das andere beglückt, indem es eben
dadurch beglückt wird, Liebe sein? [...] Es gibt Stufen in der Liebe, aber jede
Sprosse gehört zur Leiter, und wer auf einer steht, kann die höchste erreichen,
sobald in ihm dazu Kraft und Sinn liegt. Wohl dem, welcher die höchste
ersteigen kann! Und welches ist die höchste? Sie läß sich in der Imagination
sehr hoch denken. Aber wo ist sie in der wirklichen Welt, und wie lange dauert
sie?“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Die Reden Zarathustras, Vom Lesen und Schreiben:
„Es ist wahr: wir lieben das
Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern weil wir ans Lieben gewöhnt sind. Es
ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im
Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Also sprach
Zarathustra, Ende Kapitel 91, Zarathustras Rundgesang: „Oh Mensch! Gib acht! /
Was spricht die tiefe Mitternacht? / Ich schlief, ich schlief –, / aus tiefem
Traum bin ich erwacht: – / Die Welt ist tief, / und tiefer als der Tag gedacht.
/ Tief ist ihr Weh –, / Lust – tiefer noch als Herzeleid; / Weh spricht:
Vergeh! / Doch alle Lust will Ewigkeit – / will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Viertes Hauptstück, Sprüche und
Zwischenspiele: „Was aus Liebe
getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Herbst 1881: „Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie glücklich ist –
weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist – es tun
sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und
auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. – Aber die
Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Nachlaß, Fragmente Sommer 1883: „Euer Blick nach fernen Meeren, eure Begierde, den Felsen und seine
Spitze zu betasten – eine Sprache ist es nur für eure Sehnsucht. Menschen sucht
nur euer Blick und eure Begierde, und das, was mehr ist als Mensch!“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Unschuld des Werdens 2: „Wenn die Selbstsucht erst einmal größer, klüger,
feiner erfinderischer geworden ist, wird die Welt selbstloser aussehen.“
Nietzsche,
Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph,
Dichter, Komponist, in: Vermischte Meinungen und Sprüche: „Was ist denn Liebe anders als verstehen und sich darüber freuen, daß
ein andrer in andrer und entgegengesetzter Weise als wir lebt, wirkt und
empfindet? Damit die Liebe die Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie
dieselben nicht aufheben, nicht leugnen.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Zarathustra I, Vom Lesen und Schreiben: „Es ist immer etwas Wahnsinn in der
Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist,
in: Zarathustra I, Von der Keuschheit: „Wie artig weiß die Hündin Sinnlichkeit
um ein Stück Geist zu betteln, wenn ihr ein Stück Fleisch versagt wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist, in: Zarathustra II, Von den
Mitleidigen: „Es ist schwer, mit Menschen zu leben, weil schweigen so schwer
ist.“
Nietzsche, Friedrich
Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist:
„Die eigentlichen Epochen im Leben sind jene kurzen Zeiten des Stillstands,
mitten inne zwischen dem Aufsteigen und Absteigen eines Gedankens oder Gefühls.
Hier ist wieder einmal Sattheit da: alles andere ist Durst und Hunger – oder
Überdruß.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man soll sich beim
Eingehen einer Ehe die Frage vorlegen: Glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins
Alter hinein gut zu unterhalten? Alles andere in der Ehe ist transitorisch [kurzlebig,
vorübergehend],
aber die meiste Zeit des Verkehrs gehört dem Gespräche an.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer
deutscher Philologe, Philosoph, Dichter, Komponist: „Man verlernt die Menschen,
wenn man unter Menschen lebt: Zuviel Vordergrund ist an allen Menschen.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur, in: Sophie, oder über die Frauen: „Der Liebe geht’s wie der Philosophie – sie ist und soll allen alles und
jedes sein. Liebe ist also das Ich – das Ideal jeder Bestrebung.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des
Universums.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Geduld ist zweierlei: ruhige Erwägung des Mangels, ruhiges Ertragen
des Übermaßes.“
Novalis (Georg
Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher
frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist,
Bergbauingenieur: „Neigungen zu haben und sie zu beherrschen, ist
rühmlicher, als sie zu meiden.“
NT, 1. Korintherbrief 13, Das Hohelied der
Liebe: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe
nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. / Und wenn ich
prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und
hätte allen Glauben, sodaß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe
nicht, so wäre ich nichts. / Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, und
ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts
nütze. / Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die
Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht
ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet
das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut
sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft
alles, sie duldet alles. / Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische
Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis
aufhören wird. / Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden
ist Stückwerk. / Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk
aufhören. / Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein
Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was
kindlich war. / Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber
von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich
erkennen, wie ich erkannt bin. / Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe,
diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter, in: Heroiden 2, 63:
„Leicht zu gewinnender Ruhm ist’s, gläubige Mädchen zu täuschen.“
Ovid (Publius
Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Warten gibt Stärke.
Es läßt die Trauben, und was nur sprossender Keim war, reifen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Geist glaubt von Natur, und der
Wille liebt von Natur, und so müssen sie sich an falsche Objekte hängen, wenn
wahre fehlen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), franz. Religionsphilosoph,
Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Man erlebt die Liebe nie miteinander,
nur aneinander.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer
Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alle Gedanken der Welt zusammen sind nicht so
viel wert wie die kleinste Regung der Liebe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht
kennt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und
Naturwissenschaftler: „Die erste Wirkung der Liebe besteht darin, uns eine
große Ehrfurcht einzuflößen.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller,
Literaturnobelpreis 1958: „Wir alle sind nur insoweit Menschen geworden, als
wir Menschen liebten oder zu lieben Gelegenheit hatten.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Aphorismen: „Wenn nur eine erste Liebe recht glühend da war: so schadet ihr
Untergang, ihr Töten mit Wasser nichts; ewig ragen die Türme der überfluteten
Stadt empor.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd.
2, Februar 1793: „Jede Freude
füllt, jeder Schmerz leert dich, aber in jener hat noch Sehnsucht Platz, in diesem
noch Zuversicht.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd.
2, Februar 1793: „Liebe ist ein
Auszug aus allen Leidenschaften auf einmal.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biographische Belustigungen: „Nein, zwischen zwei Seelen, die sich einander
die Arme öffnen, liegt gar zu viel, so viele Jahre, so viele Menschen, zuweilen
ein Sarg und allezeit zwei Körper. Hinter Nebeln erscheinen wir einander –
rufen einander beim Namen – und eh’ wir uns finden, sind wir begraben. Und wenn
man sich findet, ist’s denn der Mühe, des Namens der Liebe wert, die paar
glühenden Worte, unsre kurzen Umarmungen?“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher
Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte
Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biographische Belustigungen: „Und so spiegelt jedes Gefühl und jede Liebe
uns eine erlogne Ewigkeit vor: ein Scherz, ein Schlaf, eine verlorne Unze Blut,
ach! eine Stunde erwürgt die Liebe. So steht überall und überall, wo eine
Menschenbrust an der andern liegt, die Zeit und schiebt sie auseinander wie
Marmorplatten, weil sie sie nicht auseinanderreißen kann.“
Paul,
Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller,
literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques
Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Wir fieberhaften, von eignen und von fremden Mängeln abgetriebnen und
von ewigem Sehnen wieder zusammengeführten Menschen, in welchen eine Hoffnung
von fremder Liebe nach der andern verdurstet, und in denen die Wünsche nur zu
Erinnerungen werden!“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die
Damen sind allein schuld; sie wollen zu lange, oft ganze Wochen, ganze Monde geliebt
werden. Desgleichen geht über unsere Kräfte.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die Freude ist nach einer guten Tat am
süßesten, das Osterfest nach einer Passionswoche.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter,
1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik
und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Unbeständigkeit gegen seinen Vorsatz heißt
sich selber das Wort brechen.“
Pessoa, Fernando (geb. Fernando Antonio Nogueira de Seabra Passoa, 1888-1935), gehört zu den
bedeutendsten portugiesischen Lyrikern und Schriftstellern des 20.
Jahrhunderts: „Sich nicht nähern – das ist adlige Gesinnung.“
Pestalozzi, Johann
Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und
Politiker: „Die echte Freiheit ist nicht eine Freiheit von etwas, sondern eine
Freiheit zu etwas.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348 v. Chr.), griechischer
Philosoph, in: Gastmahl, Phaidros: „Man schämt sich nur, wenn man liebt.“
Polgar, Alfred (Alfred Polak, 1873-1955), österreichischer Schriftsteller, Aphoristiker,
Kritiker, Übersetzer in der Wiener Moderne: „Liebe ist ein privates
Weltereignis.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und
Kritiker: „Das Verlangen läßt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dinge in
den Staub.“
Prudhomme, Sully (René François Armand Prudhomme, 1839-1907), französischer Schriftsteller,
Dichter, erster Literaturnobelpreisträger 1901: „Warten ist die grausamste
Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden
kann.“
Puntsch, Eberhard (1926-2015), deutscher Schriftsteller:
„Schlafen die Seelen miteinander, enthüllen, umschlingen, schauen, begreifen
sich – zählt, ob ihre Körper vereint? / Suchend, deutend verschiedene Welten,
tasten sie Trennendes, fürchten, verschweigen sich – zählt, daß ihre Körper
vereint?“
Ramakrishna, Shri (1834-1886), indischer Heiliger: „Wie
Wasser ohne Aufenthalt unter einer Brücke hindurchfließt, so rinnt das Geld
durch die Hände der Freien, ohne jemals von ihnen angehäuft zu werden.“
Rappl, Franz (Franz Joseph Rappl, 1894-1970), deutscher Poet und Dichter geistlicher Schriften: „Beharrlichkeit
ist mehr als Kraft. Beharrlichkeit ist die Summe und Königin der Kräfte.“ (Auf
der Netzseite www.archiv-swv.de finden
Sie weitere Informationen über Franz Rappl und seine Werke.)
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Vornehmheit ist Entsagen.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister
ermordet: „Was ist Erfüllung? Vernichtung des Wünschens. Dies begreifet nur
recht, so werdet ihr nicht ein sattes Jenseits begehren, sondern euch des Todes
der edelsten Erfüllung getrösten.“
Reuter, Fritz (Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter, 1810-1874), gilt als einer
der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, in:
Aus meiner Festungshaft, I, 2: „Was war das für ein freundliches, hübsches
Gesicht! Wie traurig und wie lieb sahen die schönen Augen aus! Und diese
schönen Augen hatten mir nachgesehen! Was ist nun schöner, ein Frühlingstag
oder ein paar schöne Augen? ... >Na, wir wollen man nach Hause gehen!<
sagte ich und folgte dem jungen Mädchen aus der Ferne nach; aber in ihre Augen
sah ich niemals wieder, und das war gut. Wenn einer lange im Schatten gesessen
hat, und er sieht dann plötzlich in die liebe Gottessonne, dann kann er blind
werden; und wenn einer seinen Tag im Keller herumhantiert hat, und kommt heraus
und sieht in den blauen Himmel, dann flirrt es ihm vor den Augen und er kann
wirr im Kopf werden und kann es bleiben sein Leben lang. / Das größte Elend,
das meines Wissens noch keiner von den Herrn Romanschreibern ausführlich
beschrieben hat, ist, wenn sich so ein armer, junger, eingesperrter Student in
eine Kommandantentochter verliebt. Wie das tut, das weiß keiner; aber wir
wissen Bescheid, wir haben das durchgemacht.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Arbeit der Liebe: „Die Leute haben, wie
so vieles andere, auch die Stellung der Liebe im Leben mißverstanden. Sie haben
sie zu Spiel und Vergnügungen gemacht, weil sie meinten, daß Spiel und
Vergnügungen seliger denn Arbeit sei. Es gibt aber nichts Glücklicheres als die
Arbeit. Und Liebe, weil sie das äußerste Glück ist, kann nichts anderes als
Arbeit sein. / Wer also liebt, der muß versuchen, sich zu benehmen, als ob er
eine große Arbeit hätte: Er muß viel allein sein und in sich gehen und sich
zusammenfassen und sich festhalten, er muß arbeiten!“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Kap.
70: „Geliebtsein heißt
aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist
vergehen, Lieben ist dauern.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Duineser Elegien: „O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind
voller Weltraum uns am Angesicht zehrt –, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,
sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den
Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur miteinander ihr Los.“
Rilke, Rainer
Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: einem Brief an Franz Xaver Kappus am 14. Mai
1904: „Auch zu lieben ist gut:
denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das
Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung,
die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist. Darum können junge
Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie
lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames,
banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Es ist schwer zu definieren, was Liebe ist.
Nur dies weiß man von ihr: In der Seele ist sie eine Leidenschaft, die
herrschen will; im Geist Sympathie; im Körper nur der heimliche Drang, nach
allem Versteckspiel ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen.“
Rochefoucauld, François
VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Mit der wahren Liebe ist es wie mit
Gespenstererscheinungen: alle Welt spricht davon, aber wenige haben sie erlebt.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer
Schriftsteller: „Die Leute meinen, die Freundschaft müsse in der
Gleichartigkeit bestehen. Sie sind zu ungeduldig, um die schöne Wirkung
abzuwarten, die aus zwei redlichen Gegensätzen hervorgehen kann.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Geduld ist bitter, aber sie trägt süße Früchte.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Kann eine von der Liebe
bereitete Mahlzeit jemals unschmackhaft sein?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller,
Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Komponist zur Zeit der Aufklärung: „Laßt uns lieben, um zu leben!“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer
Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des
mittelalterlichen Orients: „Was rauh ist, Liebe macht es weich, / macht
Heldenseelen zag, / den Feigen kühn, den Armen reich / und wandelt Nacht in Tag.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker:
„Liebe ist Sehnsucht nach Fraglosigkeit.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl
Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker,
Literaturnobelpreis 1950: „Wer seine
Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt,
wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen.
Das ist den reinen Egoisten unmöglich.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer
Schriftsteller und Pilot: „Liebe besteht nicht darin, einander anzustarren,
sondern in die gleiche Richtung zu blicken.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Ich habe viele Arten der Liebe kennengelernt: die Künstlerliebe, die
Liebe als Frau, als Schwester, als Mutter, die Liebe zu Gott, die Dichterliebe
und was weiß ich nicht alles. Manch eine Liebe ist noch am gleichen Tag, an dem
sie das Licht der Welt erblickt hatte, gestorben, ohne sich demjenigen zu
offenbaren, der sie erweckt hatte. Manch eine hat mein Leben zur Qual gemacht
und mich in eine Verzweiflung gestürzt, die dem Wahnsinn nahe war. Einer
anderen zuliebe führte ich jahrelang in der Abgeschiedenheit ein völlig dem
Metaphysischen zugewandtes Leben. Mit alledem habe ich es wirklich ernst
gemeint.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Man sollte alle [...] aufhängen, die [...] die achtbarste und heiligste
Sache der Schöpfung herabwürdigen, das göttliche Geheimnis, den Schöpfungsakt
und zugleich die erhabenste Lebensäußerung im Universum. Der Magnet zieht Eisen
an, die Tiere hängen aneinander, getrieben von der Verschiedenheit der
Geschlechter. Die Pflanzen sind der Liebe gehorsam, und der Mensch, dem allein
es auf dieser Erde von Gott verliehen wurde, mit Entzücken zu fühlen, was die
Pflanzen und Metalle nur stofflich empfinden können, – der Mensch, bei dem sich
die elektrisierende Anziehungskraft in eine Anziehung gefühlsmäßiger Art
verwandelt, [...] der Mensch allein betrachtet dieses Wunder [...] wie eine
armselige Notwendigkeit, und er spricht mit Verachtung, Ironie und Haß darüber.
Das ist wirklich sonderbar.“
Sand, George (Amantine
Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in
einem Brief an Michel de Bourges am 8. Mai 1837: „Es gibt nur Dich, mein alter Löwe, dessen
Feueratem und dessen gierige Klauen meine Lebensgeister wiedererwecken können,
und Dein Schnauben auf meinem Kopfkissen ist süßer als der Gesang der
Nachtigall. Komm, komm, denn nur an meiner Seite kannst du leben und wieder
jung werden, auch Du. Komm, mein Ein und Alles, vergessen wir die Welt und
seien wir glücklich. Komm, komm, komm, komm, komm – wie im letzten Brief – zehnmal
auf einer Seite.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker, Philosoph: „Einsamkeit,
Abgeschiedenheit von Menschen, äußere Ruhe um mich her und innere Beschäftigung
sind der einzige Zustand, in dem ich noch gedeihe.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph, Die Ideale: „Erloschen sind die heitern
Sonnen, / die meiner Jugend Pfad erhellt; / die Ideale sind zerronnen, / die
einst das trunkne Herz geschwellt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter,
Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Denn wo das Strenge mit
dem Zarten, / wo Starkes sich und Mildes paarten, / da gibt es einen guten
Klang. / Drum prüfe, wer sich ewig bindet, / ob sich das Herz zum Herzen
findet! / Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang.“
Schiller, Friedrich
von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Historiker, Philosoph: „Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte, besäße
jeder einzelne die Welt.“
Schmidt, Karl Otto (1904-1977), deutscher Buchautor der
Neugeist-Bewegung: „Mag man Ungutes getan, veranlaßt oder gebilligt haben, mag
es von Begierde, Zorn oder Unwissenheit herrühren, die Folge ist immer Leiden.
Darum muß die Gegenmacht erweckt werden. / Das ist ein für die seelische
Selbstentgiftung überaus wichtiger Wink.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Die Sehnsucht ist es, die unsere Seele nährt
und nicht die Erfüllung; und der Sinn des Lebens ist der Weg und nicht das
Ziel. Denn jede Antwort ist trügerisch, jede Erfüllung zerfließt uns unter den
Händen, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Sehnsucht macht die Dinge und die Menschen
unwirklich. Darum ist alles Erreichte so anders als das Ersehnte. Nicht schlechter
oder besser, aber anders.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen und
Betrachtungen: „Kein Gespenst
überfällt uns in vielfältigeren Verkleidungen als die Einsamkeit, und eine
ihrer undurchschaubarsten Masken heißt Liebe.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als
einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Der einsame Weg, 4.
Akt, 8. Szene, Sala: „Was hat
das, was unsereiner in die Welt bringt, mit Liebe zu tun? Es mag allerlei
Lustiges, Verlogenes, Zärtliches, Gemeines, Leidenschaftliches sein, das sich
als Liebe ausgibt – aber Liebe ist es doch nicht ... Haben wir jemals ein Opfer
gebracht, von dem nicht unsere Sinnlichkeit oder unsere Eitelkeit ihren Vorteil
gehabt hätte? ... Haben wir je gezögert, anständige Menschen zu betrügen oder zu
belügen, wenn wir dadurch um eine Stunde des Glücks oder der Lust reicher
werden konnten? [...] Und glauben Sie, daß wir von einem Menschen – Mann oder
Weib – irgendetwas zurückfordern
dürften, was wir ihm geschenkt hatten? Ich meine keine Perlenschnur und keine
Rente und keine wohlfeile Weisheit, sondern ein Stück von unserm Wesen – eine Stunde
unseres Daseins, das wir wirklich an sie verloren hätten, ohne uns gleich dafür
bezahlt zu machen, mit welcher Münze immer. Mein lieber Julian, wir haben die
Türen offen stehen und unsere Schätze sehen lassen – aber Verschwender sind wir
nicht gewesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Neue Paralipomena 21: „Den Anfechtungen Deiner Sinnlichkeit sehe
lachend so zu wie der Ausführung eines gegen dich verabredeten, dir aber
gesteckten Schelmenstreichs!“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel 31: „Die Pein des
unerfüllten Wunsches ist klein gegen die der Reue; denn jene steht vor der
stets offenen unabsehbaren Zukunft, diese vor der unwiderruflich
abgeschlossenen Vergangenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga
und Paralipomena II, Über die Weiber: „Mit den Mädchen hat es die
Natur auf Das, was man im dramaturgischen Sinne, einen Knalleffekt nennt,
abgesehen, indem sie dieselben, auf wenige Jahre, mit überreichlicher
Schönheit, Reiz und Fülle ausstattet, auf Kosten ihrer ganzen übrigen
Lebenszeit, damit sie nämlich, während jener Jahre, der Phantasie eines Mannes
sich in dem Maße bemächtigen könnten, daß er hingerissen wird, die Sorge für
sie auf Zeit Lebens, in irgend einer Form, ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte
ihn zu vermögen, die bloße vernünftige Ueberlegung keine hinlänglich sichere
Bürgschaft zu geben schien.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher
Philosoph: „Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht
Mitleid ist, ist Selbstsucht.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965),
deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker,
Schriftsteller, Philosoph, Pazifist, Friedensnobelpreis 1952: „Das einzig Wichtige im Leben sind
die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.-Freitod 65 n.
Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker:
„Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Perikles I,
1, Perikles: „Mord ist der Wollust nah wie Rauch dem Feuer.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Wie es euch
gefällt, I, 3, Rosalinde: „Schönheit lockt Diebe schneller noch als Gold.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker,
Lyriker und Schauspieler, in: Die lustigen Weiber von Windsor V, 4, Falstaff:
„Oh, allmächtige Liebe, die auf gewisse Weise das Vieh zum Menschen macht und
auf andre den Menschen zum Vieh!“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker,
Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet I, 4, Polonius: „Weiß ich doch / wenn das
Blut kocht, wie das Gemüt der Zunge / freigebig Schwüre leiht.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester
und Dichter, in Der Cherubinische Wandersmann, Wie die Person, so das Verdienst: „Die Braut verdient sich mehr mit
einem Kuß um Gott, / als alle Mietlinge mit Arbeit bis in’n Tod.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer, in: Der Charakter 6,
Die Selbstbeherrschung: „Wer seine Absicht nicht für sich behalten kann, der
wird nie etwas Bedeutendes ausführen.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer, in: Die Sparsamkeit
6: „Es war tiefe Weisheit, wenn die Römer Tapferkeit und Tugend mit einem und
demselben Wort bezeichneten. Es gibt in der Tat keine Tugend, die mit Recht so
genannt wird, ohne Sieg über uns selbst.“
Soham (früher:
Samarpan, bürgerlich: Sam Golden, *1941), amerikanischer spiritueller Lehrer,
der heute vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffentliche
Satsangs hält: „Liebe ist der Stein der Weisen. Sie ist reine Alchemie, denn
sie transformiert alles womit sie in Berührung kommt. Gift wird zu Nektar,
Gewöhnliches wird außergewöhnlich, und der Mensch wird zu Gott. Liebe ist Magie
– sie erschafft ihre eigene Welt und sie ist die einzige kreative Kraft im
Universum. Normale, zwischenmenschliche Liebe gibt dir das Gefühl gebraucht zu
werden. Doch wenn die Liebe Flügel bekommt und universell wird, dann erfährst
du: ich bin in Einklang mit Allem was ist. Sie verleiht dir ungeheure
Zuversicht und Vertrauen in dich selbst, und dieses Vertrauen bringt
Schönheit,Befriedigung, Entspannung und Zentriertheit.“
Spencer, Herbert (1820-1903), englischer Philosoph, Soziologe, Begründer des Evolutionismus,
bekannt geworden durch das Konzept des ‚survival of the fittest‘:
„Selbstlosigkeit ist ausgereifter Egoismus.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph, in Ethik, III, 49: „Begierde
ist des Menschen Wesen selbst.“
Spitteler, Carl
Friedrich Georg (Pseudonym: Carl Felix Tandem, 1845-1924), Schweizer
Schriftsteller, Kritiker, Dichter, Essayist, Literaturnobelpreis 1919, in:
Olympischer Frühling: „Die ganze Welt ist eitel Truggefüge! / Willkommen Weib,
du einzig lebenswerte Lüge!
Staël, Frau von (Anna
Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische Schriftstellerin
mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der Literatursoziologie und
vergleichenden Literaturwissenschaft: „Liebe ist Eigenliebe zu zweit.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842),
französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe 1, 27: „Die Blicke sind die
große Waffe der tugendsamen Koketterie. Man kann mit einem Blick alles sagen
und kann doch immer einen Blick ableugnen.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe: „Die Liebe ist eine köstliche Blume, aber man
muß den Mut haben, sie vom Rande eines schauerlichen Abgrundes zu pflücken.
Neben Lächerlichkeit droht der Liebe stets die verzweifelte Aussicht, von dem
geliebten Wesen verstoßen zu werden, und dann bleibt für den Rest des Lebens
nur mehr eine unausfüllbare Lücke.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe: „Wahre Liebe macht den Gedanken an den Tod zu
etwas Gewöhnlichem, Erträglichem, des Schreckens Barem, zu einem einfachen
Gleichnis oder zu einem Preis, den man für gewisse Dinge gerne zahlt.“
Stendhal (Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer
Schriftsteller: „Der Mensch hat nicht die Freiheit, sich zu weigern, das zu
tun, was ihm mehr Vergnügen bereitet als jede andere erdenkliche Handlung.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler
und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der Nachsommer, Die
Entfaltung: „Ich dachte mir, daß
ich, so lange ich lebe, und sollte mein Leben bis an die äußerste Grenze des
menschlichen Alters oder darüber hinaus gehen, mit jedem Tropfen meines Blutes,
mit jeder Faser meines Herzens sie lieben werde, sie möge leben oder tot sein,
und daß ich sie fort und fort durch alle Zeiten in der tiefsten Seele meiner
Seele tragen werde. Es erschien mir als das süßeste Gefühl, sie nicht nur in
diesem Leben, sondern in tausend Leben, die nach tausend Toden folgen mögen,
immer lieben zu können. Wie viel hatte ich in der Welt gesehen, wie viel hatte
mich erfreut, an wie vielem hatte ich Wohlgefallen gehabt: und wie ist jetzt
alles nichts, und wie ist es das höchste Glück, eine reine tiefe, schöne
menschliche Seele ganz sein eigen nennen zu können, ganz sein eigen.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler
und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in einem Brief an
Louise von Eichendorff am 28. Dezember 1858: „Wenn uns ein Gegenstand der Liebe aus diesem Leben entrückt ist, so
empfindet das Herz oft eine unermeßliche Vereinsamung. Trostgründe sind da
unrecht angebracht, sie füllen die Leere nicht aus; aber Liebe, die uns
entgegenkommt, verhüllt doch wenigstens den Abgrund.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868),
österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten
Autoren des Biedermeier: „Es ist ein sanftes Gesetz der Schönheit, das uns
zieht. Aber ich mußte die ganze Welt durchziehen, bis ich lernte, daß sie im
Herzen liegt.“
Storm, Hans Theodor Woldsen (1817-1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker, Jurist, Vertreter des
deutschen Realismus, in: Im Schloß: „Liebe ist nichts als die Angst des sterblichen Menschen vor dem
Alleinsein.“
Straßburg, Gottfried von (gestorben um 1215), einer der
bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des Mittelalters: „Lieb ist selig
allezeit, / ein Ringen so voll Seligkeit, / daß ohne ihre Lehre / nicht Tugend
ist noch Ehre.“
Sutter, Bertha von (1843-1914), österreichische Pazifistin,
Friedensforscherin, Schriftstellerin, erste weibliche Preisträgerin des
Friedensnobelpreises 1905 und Gründungsmitglied des Deutschen Schulvereins:
„Nach ‚lieben‘ ist ‚helfen‘ das schönste Zeitwort der Welt.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam
als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind
überliefert: „Der Armut mangelt es an vielem, dem Geiz an allem.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam
als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind
überliefert: „Groß ist die Macht der Gewohnheit.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer
Dichter und Philosoph, Literaturnobelpreis 1913, in: Sadhana, Das Bewußtsein
der Seele: „Wen immer wir lieben, in dem haben wir unsre eigene Seele im
höchsten Sinn gefunden. Hierin liegt die endgültige Wahrheit unseres Daseins
beschlossen.“ (Im Ordner ‚Bewußtsein-Spiritualität‘ findet sich das
berühmte Buch Tagores ‚Sadhana‘ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer
Dichter und Philosoph, Literaturnobelpreis 1913: „Der Mensch ist sich tief
bewußt, daß im Grunde seines Wesens ein Zwiespalt ist, er sehnt sich, ihn zu
überbrücken, und irgendetwas sagt ihm, daß es die Liebe ist, die ihn zur
endgültigen Versöhnung führen kann.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Literaturnobelpreis 1913: „Dumme rennen, / Kluge warten, / Weise gehen in den Garten.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Literaturnobelpreis 1913: „Liebe – ein endloses Geheimnis; es zu erklären, hat sie nichts
als sich selbst.“
Theodor Hieck, deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts: „Wie
verschönt es Menschen, wenn sie liebenswürdig sind.“
Thukydides (um
454-396 v. Chr.), bedeutender Athener Heerführer und antiker griechischer
Historiker, der die geschichtlichen Wirkkräfte von der Natur und den Motiven
des Menschen ableitete, in: Der Peloponnesische Krieg 2, 44: „Nur der Ehrgeiz
altert nicht, und das, woran sich das tatenlose Alter am meisten freut, ist
nicht, wie man behauptet, das Geld, sondern die Ehre.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter,
Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: Peter
Lebrecht: „Die Liebe ist bei den
meisten Menschen die erste bewegende Kraft, die ihre Fähigkeiten entwickelt,
und dem trägen, einförmigen Gange des gewöhnlichen Lebens einen neuen, raschen
Schwung gibt. Sie ist überhaupt das größte und notwendigste Rad in der
menschlichen Gesellschaft. Was ist es anders, als die Liebe, um welche sich das
Interesse der ganzen Welt dreht? Ist sie nicht der eigentliche Mittelpunkt, um
welchen alle Wünsche und Plane der Sterblichen laufen?“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter,
Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William
Lovell: „Wozu sind die Millionen
Menschen auf dieser Erde, da so wenige nur einen finden, der sie liebt! – Ach,
sie kömmt mir wüst und entvölkert vor, sie ist nur eine große Masse, voller
stummer Leichen, die in und auf ihr sind. Sind sich alle die Armseligen selber
genug? Haben Sie kein Bedürfnis nach Liebe und Mitempfindung? Sie sterben alle,
ohne gelebt zu haben, sie sind Leichen, die sich bewegen, und denn auch diese
Fähigkeit an die Natur abgeben und sich hinlegen und verwesen.“
Tolstoi, Lew
Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer
Nationaldichter und Schriftsteller: „Jeder Streit, wie belanglos er auch sein
mag, bedeutet eine Wunde – der Liebe. Das plötzliche Aufwallen, der Ärger, die
Eigenliebe, der Stolz vergehen, eine kleine Schramme aber bleibt für immer, und
zwar im Besten, was es auf Erden gibt, in der Liebe.“
Tschechow, Anton
Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist,
Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer
Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Lidija S. Misinowa am 27. März 1892:
„O weh, ich bin schon ein alter
junger Mann, meine Liebe ist keine Sonne und macht keinen Frühling, weder für
mich noch für den Vogel, den ich liebe! Lika, nicht Dich liebe ich so heiß. Ich
liebe in Dir die vergangenen Leiden und meine entschwundene Jugend.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910),
US-amerikanischer Schriftsteller: „Freude
läßt sich nur voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902),
hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den
Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Wir finden Vergnügen an gewissen Dingen,
und unser Sinn ist wie ein Strom, der darauf zufließt, und dieses Streben
gleichsam auf das Lustzentrum zu, nennt man Abhängigkeit. Wir zeigen sie nie
dort, wo wir keine Lust empfinden. Wir finden oft an sehr seltsamen Dingen
Vergnügen, aber im Prinzip ist es so, daß wir allem anhängen, was Lustgefühle
in uns erweckt.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902),
hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den
Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Wir sollten uns mit dem SELBST
identifizieren, das unveränderlich ist. Wenn es unveränderlich ist, wie kann es
da einmal glücklich und dann wieder unglücklich sein? Es ist gestaltlos,
unendlich, und allgegenwärtig. Was könnte es verändern? Es untersteht keinem
Gesetz. Was könnte es beeinflussen? Nichts auf der Welt kann einen Einfluß auf
das SELBST ausüben und doch identifizieren wir uns aus Nichtwissen mit der
Denksubstanz und glauben, Lust oder Leid zu empfinden.“
Voigt-Diederichs, Helene Theodora (1875-1961), deutsche Schriftstellerin: „Die Liebe will gepflegt sein.“
Wagner, Wilhelm Richard (1813-1883), deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller,
Theaterregisseur und Dirigent, in seinem Tagebuch aus Venedig am 01. Januar
1859: „Nein! bereue sie nie,
diese Liebkosungen, durch die Du mein dürftiges Leben schmücktest! Ich kannte
sie nicht, diese wonnigen Blumen, dem reinsten Boden der edelsten Liebe
entblüht! Was ich als Dichter geträumt, mußte mir einmal so wundervoll wahr
werden; auf den gemeinen Boden meines irdischen Daseins mußte dieser
zartbelebende und verklärende Wonnethau einmal fallen. [...] Nun bin ich
geadelt: ich habe den höchsten Ritterschlag erhalten. An Deinem Herzen, in
Deinem Auge, von Deinen Lippen – ward ich der Welt enthoben. Jeder Zoll an mir
ist nun frei und edel. Wie mit heiligem Grauen vor meiner Herrlichkeit durchschauert
mich das Bewußtsein, von Dir in so ganzer Fülle, so süß zärtlich, und doch so
innig keusch geliebt worden zu sein! – Ach, noch athme ich ihn, den
zauberischen Duft dieser Blumen, die Du mir von Deinem Herzen brächest: das
waren nicht Keime des Lebens; so duften die Wunderblumen des himmlischen Todes,
des Lebens der Ewigkeit. So schmückten sie einst die Leiche des Helden, ehe sie
zu göttlicher Asche gebrannt wurde; in dieses Grab von Flammen und Wohldüften
stürzte sich die Liebende, um ihre Asche mit der des Geliebten zu vereinigen.
Nun waren sie Eines! Ein Element! Nicht zwei lebende Menschen: ein göttlicher
Urstoff der Ewigkeit! – Nein! bereue sie nie! Diese Flammen, sie brannten
leuchtend, rein und hell! [...] Deine Liebkosungen – sie sind die Krone meines
Lebens, die wonnigen Rosen, die mir aus dem Dornenkranze erblühten, mit dem
mein Haupt einzig geschmückt war. Nun bin ich stolz und glücklich! Kein Wunsch,
kein Verlangen! Genuß, höchstes Bewußtsein, Kraft und Fähigkeit zu Allem, zu
jedem Lebenssturme! – Nein! nein! Bereue sie nicht! Bereue sie nie!“
Weber, Carl Maria Friedrich
Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in
einem Brief an Caroline Brandt, Dresden, am 01. Juli 1814: „Es ist ordentlich unbegreiflich wie und auf
welche Art sich der Gedanke an ein geliebtes Wesen sich in alles mengt; immer
die vorherrschende Farbe ist, immer der Maßstab zu allem, kurz, wie ein in das
Lebensgewebe gewirkter Faden sich mit allen Krümmungen, Freuden und Leiden desselben
vereinigt.“
Weber, Carl Maria Friedrich
Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in
einem Brief an Caroline Brandt, München, 29. August 1815: „Mit Freuden, mit innigem Wonnegefühl werde
ich so manch unendlich glücklicher Zeit gedenken, wo wir ungetrübt uns selbst
lebten. Das Bittere, was unsere beiderseitige Individualität hinein webte, hat
mich gelehrt, daß ich nie das Glück eines fühlenden Wesens machen kann,
daß der nur zu beklagen ist, den ich mit Liebe umfasse, und daß das Schicksal
mit ernstem eisernen Finger mich ganz in mich selbst verweist. Und jene
Allgewalt des Gefühls nur bestimmt ist, auf dem Opferaltar der Welt für andere
geopfert zu werden, und wie die Fackel leuchtend sich selbst zu verzehren.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender
Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Die Liebe: „Die Liebe ist
die singende, sich in der Luft tummelnde Lerche. In der Ehe muß der Vogel
gebraten auf der Schüssel liegen.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender
Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos III, 3: „In der Kindheit
beschränkt sich unsere Liebe auf Eltern, Geschwister, Schulkameraden, in der
Jugend aufs Geschlecht. Im mittleren Alter lieben wir Vaterland, Ehren,
Studien, im Alter die Menschheit.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832),
deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter: „Leidenschaften sind wie Pferde am Wagen des
Lebens; aber wir fahren nur gut, wenn der Fuhrmann Vernunft die Zügel führt.“
Wedekind, Frank (Benjamin Franklin Wedekind, 1864-1918), einer der meistgespielten Dramatiker
seiner Zeit, Schriftsteller und Schauspieler: „Man soll die Männer so nehmen,
wie sie sind, und die Frauen, wie sie sein möchten.“
Whitman, Walt (Walter
Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker,
in: Grashalme: „Worin, glaubt
ihr, liegt die Größe der Stürme und Verheerungen, der verlustreichen Schlachten
und Schiffbrüche, der wildesten Wut der Elemente und der Gewalt des Meeres und
der Kreislauf der Natur, der tiefen Schmerzen menschlichen Sehnens, der Würde,
des Hasses und der Liebe? Es ist jenes Etwas in der Seele, das uns sagt: Wüte
weiter, wirble fort und fort, wandle hier und überall als Herr – Herr über
Zuckungen des Himmels und des Meeres Zerschmettern, Herr über Natur und
Leidenschaft und Tod, über alle Schrecknisse, alle Qual.“
Wieland,
Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber,
Professor der Philosophie und Prinzenerzieher, in: Menander und Glycerion: „Es hat der Natur nun einmal beliebt, zwei so
ungleichartige Wesen, als Mann und Weib es sind, durch den Zauberring der Liebe
auf längere oder kürzere Zeit aneinander zu ketten. Zwei Wesen, die von keiner
einzigen Sache in der Welt dieselbe Vorstellung haben, und keinen einzigen
Augenblick dasselbe fühlen; die einander nie verstehen, nie begreifen, nie
erraten können, und sich also unaufhörlich aneinander irren müssen, zwei solche
Wesen so zusammenzustimmen, daß sie, indem jedes seine eigene Melodie spielt, beide
ebendasselbe zu hören glauben, was kann wunderbarer sein?“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Nichts ist so aufreizend
wie Gelassenheit.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Wenn man verliebt ist, beginnt man damit, sich
selbst zu täuschen, und endet damit, andere zu täuschen. Das nennt die Welt
Romantik.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das
Wesen des Altruismus besteht in der Eigentümlichkeit, daß man sich um die
Lebensführung der anderen nicht kümmert, sondern diese durchaus ungestört läßt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Leute, die nur einmal im Leben
wirklich lieben, sind die wirklich Oberflächlichen. Was sie ihre Treue nennen,
nenne ich entweder die erschlaffende Wirkung der Gewohnheit oder einen Mangel
an Einbildungskraft.“
Zen-Weisheit: „Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen.
Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe. Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.“
Zink, Jörg (1922-2016), deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer, Publizist,
Sprecher der Ökologie- und Friedensbewegung: „Die Liebe kennt keine
hoffnungslosen Fälle.“