18.08.2018
Ja
und Nein
Was
diesen Tag sozusagen ausmachte war:
Plötzlich
Nebelschwaden
über
dem ausgedörrten Land
Feuchtigkeit
als Erholung
und
Versuch der Sonne zurückzukehren.
Ein
wenig Verlassenheit trotz allen Tuns.
Schwüle
bereits wieder zur Abendröte
und
der Halbmond am Himmel
verweist
auf die Hoffnung am Horizont.
Und
als Abendandacht:
Suchen
und fragen,
hoffen
und sehen,
aneinander
glauben und sich verstehen.
Lachen,
sich öffnen,
tanzen,
befrein:
So
spricht Gott sein Ja,
so
stirbt unser Nein.
(Deine
Bettina.)
Zähl
die Ringe nicht,
die
die Jahre
schreiben.
Vergleiche,
das was ist,
mit
dem, was war,
nicht
mehr als nötig.
Bejahe,
was
sich ändert
mit
den Jahren –
und
freue Dich an dem,
was
jeder neue Tag
Dir
läßt.
(Vgl.:
Rainer
Maria Rilke
Ich
lebe mein Leben in wachsenden Ringen
20.09.1899, in Berlin-Schmargendorf
22.06.2019
Junizauber
Und dann das Gras unter mir,
der verhangene Himmel hoch oben,
sich durchkämpfende Sonnenstrahlen –
Zweifel und Glaube
und zart der Nachhall der Kirchenglocken.
Kornblumen im Sommerwind schaukelnd
wie auch manche Fragen
sich verlierend in der Bewegung der Halme –
das Herz in der Ferne weilend, wissend!
07.10.2019
Herbst
Nebelland am Morgen –
vordergründig Bäume,
danach verschwimmende Konturen,
streifenweise milchiges Weiß,
geschichtet zum Himmel hin.
Sonne nur als wirksames Zögern,
aber Farbenzauber bergend.
Bunt tummeln sich die Blätter,
Kastanien, Eicheln am Boden –
zur Freude, zur fruchtbringenden Saat.
Nun bist Du da, Herbst!
Jahreskreislauf –
gewöhne Dich, Mensch!
03.08.2019
Getreide
nach der Windsbraut.
Bestellt
das Feld,
vielversprechend
neigten sich die Ähren
einer
reichen Ernte entgegen –
mal
lachend, mal schwermütig,
willig
und heiter –
bis ein
Sturm über sie hinwegfegte,
unerwartet,
aus dem Nichts,
entfernt
ihrer Vorstellung.
Wie
stehen sie wieder auf?
Schlammverkrustet
und doch wieder zum Geben bereit,
da im
Kerne die Liebe verharrt!
08.08.2019
Mond
Still
der Mond am Himmel steht,
unterstützt
er mein Gebet,
daß das
Ginkgoblatt nicht möge leiden,
jetzt
und auch in spät’ren Zeiten.
2021
25.12.2021
Erster Weihnachtsfeiertag
Spaziergang ums Dorf
Schneeverhangner Wintermorgen
weht ein Wind hinweg manch Sorgen.
Auch die Ruh der Heil’gen Nacht
hat der Seele was gebracht.
Und die Eiskristalle, außen, innen,
lösen langsam sich, zerrinnen.
Neuer Tag, mach Dich bereit –
nutzen wir die neue Zeit.
2022
02.01.2022
Frühlingssonntag im Januar
Morgengrauen – unaufhaltsam, mit ewiger Ruh’
wandert die Sonne der Erde zu.
Am Horizont werden betörende Farben geschaffen,
Wolken können sie zu Gebirgswelten raffen.
Da steht nun der Mensch, kann einfach nur staunen,
ein Danke der Schöpfung innerlich raunen.
Beginnt dann den Tag, will die Natur in sich halten
und danket Gott für das himmlische Walten.
Genießt am Abend noch letzten Sonnenkuß, streifend und leise
–
dann beginnt sie im Westen ihre sinkende Reise.
Farbenspiel am Morgen,
and’res Spiel im Gewand –
an beidem der Mensch seine Freude fand.
Denn wir brauchen die Freude,
das Leben zu meistern
und woll’n an seinen I-Tüpfelchen stets uns begeistern!
13.01.2022
Himmelsgleiten in den Abend
Noch lange ist’s nicht tiefe Nacht,
es herrscht hellrosa-blaue Himmelspracht.
Und über all dem Farbenglanz –
ein blasser Mond, das Antlitz ist nicht ganz
gerundet, doch von Schleiern zart umgeben.
Oh Universum, welch ein Streben
nach Schönheit – unvergänglich’ Malerei,
des Menschen Seele da ergriffen sei!