SINNSÄTZE





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Prof. Dr. Thomas Jüstel: Aphorismen und Zitate.
Die Privatsammlung, knapp 3.000 Zitate, auf fast 200 Seiten. 2023.

Der Sinn des Lebens: Jiddu Krishnamurti.





Meine gesammelten Sinnsätze:




Abhinavagupta (um 950-1020), einer der größten indischen Philosophen, Mystiker und Ästheten; außerdem war er Dichter, Dramatiker, Musiker, Theologe und Exeget: „Das letzte Bewusstsein ist immer und überall da. Es ist jenseits von Zeit und Raum, ohne davor und danach. Es ist unleugbar und offenbar. Was also kann man über es sagen?“
Adam, Konrad (*1942), deutscher Journalist, Publizist, nationalkonservativer Politiker: „Bis heute reden und handeln einige nach jener dubiosen Regel, nach der das schlechte Beispiel eines anderen genügt, um es ebenso schlecht wie er zu machen.“
Addison, Joseph (1672-1719), englischer Dichter, Journalist und Politiker in der Frühzeit der Aufklärung: „Gesundheit und Fröhlichkeit erzeugen einander gegenseitig.“
Adler, Hans Günther (1910-1988), tschechoslowakisch-englischer Schriftsteller, der in deutscher Sprache schrieb, bekannt geworden sind vor allem seine Studien über die Juden im KZ Theresienstadt: „In der Spannung zwischen dem Ziel und der Wirklichkeit entdecken wir den Sinn unseres Lebens und unsere erste Aufgabe.“
Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969), deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist, in „Minima Moralia“: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
Adorno, Theodor W. (Theodor Ludwig Wiesengrund, 1903-1969), deutscher Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist: „Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“
Ahimsa - Gewaltlosigkeit: Sie ist die schönste Blume und die höchste Tugend. Die Grundlage von Gewaltlosigkeit ist Liebe. Praktizierte Gewaltlosigkeit ist das Begreifen der Einheit aller Wesen.
Aichinger, Ilse (*1921), österreichische Schriftstellerin, bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. „Wir haben die Wahl zwischen Petrus und Judas: zu verleugnen oder zu verraten.“
Aichinger, Ilse (*1921), österreichische Schriftstellerin, bedeutende Repräsentantin der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur: „Jemanden lieben heißt ihn aus dem Vergleich nehmen.“
Alain (Emile-Auguste Chartier, 1868-1951), französischer Essayist und Philosoph: „Auf allen Schulen müsste es Unterricht geben in der Kunst, glücklich zu sein.“
Alain (Emile-Auguste Chartier, 1868-1951), französischer Essayist und Philosoph: „Freundschaft ist ein Brunnen wunderbarer Freuden.“
Albee, Edward Franklin (*1928), US-amerikanischer Schriftsteller: „Wer eine Gesellschaft kritisieren will, muss Außenseiter dieser Gesellschaft sein.“
Alcott, Amos (1799-1888), US-amerikanischer Pädagoge und Philosoph: „Sich ein unverrunzeltes Herz zu bewahren, zuversichtlich, freundlich, liebenswürdig und ehrwürdig zu sein, das bedeutet, über das Alter zu triumphieren.“
Ali, Muhammad (Cassius Marcellus Clay jr., 1942-2016), US-amerikanische Boxlegende, verweigerte den Wehrdienst und unterstützte die afroamerikanische Emanzipationsbewegung: „Die Leute können ein Großmaul nicht ausstehen, aber zuhören werden sie immer.“
Alighieri, Dante (1265-1321), einer der bedeutendsten Dichter und Philosophen italienischer Sprache des europäischen Mittelalters: „Die Zeit geht hin, und der Mensch gewahrt es nicht.“
Alighieri, Dante (1265-1321), einer der bedeutendsten Dichter und Philosophen italienischer Sprache des europäischen Mittelalters: „Drei Dinge sind aus dem Paradies geblieben: die Sterne, die Blumen und die Augen der Kinder.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Die Lebensmaschinerie: „Das Leben ist eine merkwürdige, mysteriöse und eigentlich stupide ewige unentrinnbare Sehnsucht, am Leben zu bleiben, solange als nur irgendmöglich! Wozu, weshalb, niemand weiß es.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Die Lebensmaschinerie: „Die wahre Kunst beginnt erst mit der Darstellung geistiger, seelischer Ereignisse. Das Leben muss durch einen Geist, durch eine Seele hindurchgehen, und da sich mit Geist und Seele durchtränken wie ein Badeschwamm. Dann kommt es heraus, größer, voller, lebendiger! Das ist Kunst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Diogenes in Wien: „An seinen Idealen zugrunde gehen können, heißt lebensfähig sein!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Den Gipfel ihres erreichbar möglichen Nerven-Tonus, ihrer Lebens-Energien, ihrer Emotions-Fähigkeit, erreichen die meisten Menschen nur in seltenen Augenblicken ihres Lebens. Beim Anziehen zum ersten Balle; beim ersten Berühren einer geliebten Hand; [...] Wir verreisen morgen früh; Er kommt, Er kommt, Verlobung; unerwartetes Geld, Der Tod geliebter Menschen. Da werden sie momentan zu inneren Künstlern, zu jauchzenden, jammernden, erbebenden in Freud und Leid, zu verzehrt werdenden! Aber die Künstler sind immer auf diesen Gipfeln. Alles macht sie erbeben, jauchzen und jammern. Das Schicksal der Welt tönt in ihnen nach [...]! Fünfzigmal höchstens während deines Daseins, schlapper unbewegter Mensch, wirst du zu empfindsamen Künstler-Menschen! Aber dieser ist es ewig, bis zu seiner Sterbestunde, jauchzend, jammernd! Verzehrt werdend und wieder auferstehend!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Der Atem einer Frau muss dich seelisch beglücken können, der Duft ihrer Bluse und jedes Kleidungsstückes überhaupt. Alles an ihr muss märchenhaft wirken, wirklich etwas Zauberhaftes. In einem Meer von Sehnsucht musst du zu ertrinken wähnen, Tag und Nacht. Die Sehnsucht muss dich krankmachen, noch kranker und noch kranker; und dann fast irrsinnig. Dann, dann erst öffne die Schleusen, erlöse und begatte dich! Dann erst! Vor den schrecklichen Toren des Irrsinns musst du stehen können und warten! Früher hast du kein Anrecht auf Seligkeit!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Ein Dichter ist ein Mensch, der in der Selbst-Hypnose seiner Seele dahinlebt. Falls man ihn rüttelt, auferweckt, sieht er die Dinge wie die anderen, die Vorgänge des Tages und der Stunde. Aber lasst ihn! Dass er im lichten Traume verkünde, was da kommen wird!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Gott denkt in den Genies, träumt in den Dichtern und schläft in den übrigen Menschen.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Im Menschenleben selbst liegt, erblüht alle Poesie, wenn er danach lebt! Jeder wird zum Dichter, wenn er seine überschüssigen Kräfte in sich anhäuft, die zu ‚Symphonien des eigenen Lebens‘ werden! [...] Seine Melancholien drängender Kräfte ertragen können, heißt Mensch sein! Trauern-können um seine Gott-Unähnlichkeiten! Sich davon jederzeit erlösen können im ‚geschlechtlichen Rausche‘ ist Feigheit! Es ist: ‚Sich betrügen um Ideale‘, aus einem tragischen Ideal-Dasein ein bequemes Hausierer-Leben konstruieren. [...] Wehe denen, die ‚gesund‘ bleiben und ‚friedevoll‘ auf Kosten ihrer Ideale! Satan in uns ist nichts als der verleugnete Gott.“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Unwissen ist die einzige Tragödie des Daseins. Es gibt keine andere. Wenn jeder wüsste, was er zu wissen hätte, wäre die Welt erlöst!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Prodomos: „Wehe denen, die Glück haben! Der Weg, der Weg, diese langsame Akkumulation von ungeheuren Lebens-Energien ist ihnen erspart, ist ihnen versagt! Sie sind betrogen um das einzig Wertvolle! Armselig Besitzende!“
Altenberg, Peter (1859-1919), österreichischer Schriftsteller und Kulturkritiker „Ich habe nie etwas anderes im Leben für wertvoll gehalten als die Frauenschönheit, die Damengrazie, diese süße, kindliche. Und ich betrachte jedermann als einen schmählich Betrogenen, der einer anderen Sache hienieden irgendeinen Wert beilegte!“
Altes indianisches Sprichwort: „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Monat lang in seinen Mokassins gelaufen bist.“
Ambros, August Wilhelm (1816-1876), Musikhistoriker und -Kritiker, Komponist, Professor für Musikgeschichte in Prag und Wien: „Der echte Künstler gleicht dem Hausvater im Evangelium, der sein Gastmahl rüstet, ohne zu fragen, was für Gäste sich zu Tisch setzen werden, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Gäste einfinden und ob er auf ihren Dank rechnen darf.“
Ambrosius (Ambrosius von Mailand, 339-397), Politiker, Kirchenlehrer der Spätantike, Bischof von Mailand, in: Von den Pflichten 3: „Welche Strafe ist größer als die Wunde des Gewissens?“
Amery, Carl (Pseudonym von Christian Anton Mayer, 1922-2005), deutscher Schriftsteller und Umweltaktivist: „Der Wald rächt sich für das, was man ihm antut, dadurch, dass er stirbt.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Cleverness ist überall nützlich, aber nirgends ausreichend.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Glaube ist Gewissheit ohne Beweise.“
Anacharsis (um 600 v. Chr.), ein sagenumwobener Skythe; der einen Legende nach aus einer barbarischen Abstammung, einer anderen zufolge aus königlichem Geschlecht, wird er auch zu den Sieben Weisen der griechischen Antike gezählt: „Spiele, damit du ernst sein kannst! Das Spiel ist ein Ausruhen, und die Menschen bedürfen, da sie nicht immer tätig sein können, des Ausruhens.“
Andersen, Hans Christian (1805-1875), dänischer Schriftsteller und Dichter, weltberühmt vor allem durch seine Märchen: „Das Zufällige ist die Blume der Poesie auf dem Alltagsbaum.“
Andreas Rother, Tai Chi Chuan und Qi Gong Lehrer: „Wie erreiche ich Wuwei, Handeln durch Nichthandeln?: Wende dich nach innen – werde achtsam./ Wand’le Groll, Schuld, Scham und Angst in dir./ Prüfe, ob es wahre Freude bereitet – zu TUN./ Oder, ob es genügt, achtsam – zu SEIN.“
Anouilh, Jean (Jean Marie Lucien Pierre Anouilh, 1910-1987), französischer Autor und Dramatiker: „Was uns beim Sterben wehtut, ist das Leben.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Alles, was gegen das Gewissen geschieht, ist Sünde.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das, was wir aus Liebe tun, tun wir im höchsten Grade freiwillig.“ (Und das, was wir freiwillig tun, tun wir in Liebe.)
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Das Sittliche setzt das Natürliche voraus.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Die Liebe ist das Wohlgefallen am Guten; das Gute ist der einzige Grund der Liebe. Lieben heißt, jemandem Gutes tun wollen.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Es ist erforderlich für die Entspannung des Geistes, dass wir von Zeit zu Zeit spielerische Aktionen und Scherze setzen.“
Aquin, Thomas von (auch Thomas Aquinas, um 1225-1274), Dominikaner und berühmter Philosoph und einer der einflussreichsten Theologen in der katholischen Kirchengeschichte, die ihn als Heiligen verehrt: „Hab dein Schicksal lieb, denn es ist der Gang Gottes durch deine Seele.“
Arabisches Sprichwort: „Wer nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß, ist ein Narr. - Scheue ihn./ Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, ist ein Kind. - Lehre ihn./ Wer weiß und nicht weiß, dass er weiß, schläft. - Wecke ihn./ Wer weiß und weiß, dass er weiß, ist ein Weiser. - Folge ihm.“
Arabisches Sprichwort: „Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.“
Arabische Weisheit: „Geduld ist der Schlüssel zur Freude.“
Archiati, Pietro (*1944), italienisch-deutscher Anthroposoph, Philosoph und Verleger: „Die Liebe ist die Fähigkeit, die jeder Mensch hat, sich im Laufe seiner Entwicklung allen und allem zu öffnen, sich für alle und alles zu interessieren.“
Arendt, Hannah (1906-1975), deutsch-jüdische Philosophin, Politologin, Historikerin, Soziologin: „Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln und zur Freiheit.“
Aristophanes (um 445-um 385 v. Chr.), berühmter griechischer Komödiendichter, in: Die Ritter V, 191: „Regieren ist keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Politeia, 3, 12: „Demokratie entsteht, wenn man nach Gleichheit aller Bürger strebt und die Zahl der Bürger aber nicht ihre Art berücksichtigt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in: Nikomachische Ethik, IV, 1125a, 11 (nach verschiedenen Übertragungen): ‚Der Langsamkeit der Bewegung ordnet sich megalopsychia zu, die Hochherzigkeit‘ – „denn keine Eile hat, wer sich nur um weniger Dinge willen bemüht, und nicht gespannt ist, wer sich von nichts beeindrucken läßt.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons, in Metaphysik III: „Wer recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Der Beginn aller Wissenschaften ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Der ideale Mensch fühlt Freude, wenn er anderen einen Dienst erweisen kann.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Seine Trefflichkeit, welcher Art sie auch sei, ungehindert üben zu können, ist das eigentliche Glück.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.“
Aristoteles (384-322 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler Platons: „Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, in: Erinnerungsblätter 82: „Träume sind nicht Taten./ Ohne Arbeit wird dir nichts geraten.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung: „Dem Edlen und Tapferen ist auch der Tod Zweck des Lebens.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung: „Du bist ein Mensch, und du sollst den Menschen nicht ausziehen, wenn du die Montur anziehst.“
Arndt, Ernst Moritz (1769-1860), deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung: „Nur den Fröhlichen blüht der Baum des Lebens.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen, in: Im Visier, Erfahrenes Wissen: „Wir geraten in Schulden, wenn wir unsere Empfindungen nicht ausfühlen.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen: „Der Idealismus der Jugend ermöglicht die Weisheit des Alters.“
Arndt, Hans (1911-1995), deutscher Schriftsteller und Journalist aus Bremen, schrieb Aphorismen und Novellen: „Die emanzipierte Frau fährt schnelle Tempi auf Abstellgleisen.“
Arnim, Bettina von (Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, Elisabeth, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano: „Ich will geliebt sein oder ich will begriffen sein. Das ist eins.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Auf meiner Seele klarem Grund die Fischchen herumspielen sehen, das freut dich? - Nun so guck! Wie sie da fahren wie der Blitz hin und her, sie prallen ans Ufer der allbekannten todbringenden Langeweile, sie stoßen sich den Kopf ein; und soll ich keine Leuchte anzünden, zwischen diesem klippigten Grund einen Ausweg zu finden aus der Pfütze - ins Weltenmeer? - Wohin sonst?“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Das ganze Leben kehrt in sich selbst zurück, und wo wir schon so in uns selbst zurückgegangen sind, dass wir von uns selbst und also von keinem Ding uns mehr getrennt denken können, heißt es, sei der Tod; [...] als das ewige Zurückkehren und Hervorgehen des Lebens aus und in sich in demselben Momente. - Eben so ist das Leben in jedem Momente des Todes, denn Leben und Tod sind eins; um leben zu können, muß man ewig sterben, und um sterben zu können ewig leben.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Die Kunst also ist ungelebte Magnetkraft, die alles Leben an sich reißt. - Ach! - in der fernsten Ferne meines Lebens sehe ich, fühle ich die Magnetkraft mich beherrschen, - sie ist Kunst an sich. Feuerkraft ist sie, dem Geisteswillen sich zu unterwerfen. Das Ungelebte zwingt das Lebende!“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Nein! Wie ich Dir hier noch einmal sage, das Leben flieht die Wüste des Todes, aber dem Tod eine Macht zuschreiben über das Leben, das ist Unsinn. Es ist aber noch eben so dumm, irgendeine Macht anzuerkennen, über uns, als nur das Leben selbst. [...] Was auch in der Welt für Polizei der Seele herrscht, ich folg ihr nicht, ich stürze mich als brausender Lebensstrom in die Tiefe, wohin michs lockt. - Ich! Ich! Ich! - Ich greife um mich mit meinen Fluten, ich eile in stolzen Wogen durch die Triften. Ich durchziehe euch, ihr Heiden, - dort kommen die Berge, die Welt ist rund, mir ist jedes Tal die Höhe, die mir zu durchbrausen beliebt.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Frühlingskranz: „Was wir vergessen, töten wir, wessen wir gedenken, das beleben wir. Was uns vergisst, das tötet uns. Jede Sehnsucht ist Begierde zu bilden, zu gebären, jede Erinnerung ist eine Wiedergeburt.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Durch das Gewebe Deiner Tage zieht sich ein Faden, der sie mit dem Überirdischen verbindet. Nicht durch jedes Dasein schlingt sich ein solcher Faden, und jedes Dasein zerfällt ohne diesen. Daß Dein Dasein nicht zerfalle, sondern dass alles ewige Wirklichkeit sei, das ist, wonach ich verlange; [...] heißt das nicht Dich lieben? Und hat die Liebe nicht die Sehnsucht, dass Du ewig sein mögest? [...] - Ja sieh, das ist mein Tagwerk, und was ich anders noch beginne - es muß alles vor Dir weichen. Dir im Verborgnen dienen in meinem Denken, in meinem Treiben, Dir leben, mitten im Gewühl der Menschen oder in der Einsamkeit Dir gleich nahe stehen; eine heilige Richtung zu Dir haben, ungestört, ob Du mich aufnimmst oder verleugnest.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Verstehen ist lieben; was wir nicht lieben, das verstehen wir nicht; was wir nicht verstehen, ist nicht für uns da.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano, in: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde: „Was soll ich Dir denn schreiben, da ich traurig bin und nichts neues Freundliches zu sagen weiß? Lieber möcht’ ich Dir gleich das weiße Blatt schicken, statt dass ich’s erst mit Buchstaben beschreibe, die doch immer nicht sagen, was ich will.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano: „Alle Kraft ist man der Welt schuldig und dem, der uns am nächsten steht, am ersten.“
Arnim, Bettina von (Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch: Bettine Brentano, 1785-1859), deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik, Schwester von Clemens Brentano: „Nur wer mit Leichtigkeit, mit Freude und Lust die Welt sich zu erhalten weiß, der hält sie fest.“
Asiatisches Sprichwort: „Willst Du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Gott ist die Freude. Darum hat er die Sonne vor sein Haus gestellt.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“
AT, 1. Chronik, 22, 13: „Dann aber wird es dir gelingen, wenn du die Gebote und Rechte befolgst, die der HERR dem Mose für Israel übertragen hat. Sei getrost und fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!“
AT, 1. Mose 12, 2: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“
AT, 2. Mose 3, 11-12: „Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe, und führe die Israeliten aus Ägypten. Gott sprach: Ich will mit dir sein.“
AT, 5. Mose, 2, 7a: „Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.“
AT, Jesaja 48, 17b: „Der Herr leitet dich auf dem Weg, den du gehst.“
AT, Josua 1, 9b: „Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“
AT, Kohelet, Der Prediger Salomo, 1, 12-18: Auch das Streben nach Weisheit ist eitel: „Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem/ und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen./ Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind./ Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden./ Ich sprach in meinem Herzen: Siehe ich bin herrlich geworden und habe mehr Weisheit als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren./ Und ich richtete meine Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist./ Denn, wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.“
AT, Kohelet, Der Prediger Salomo, 6, 10-12: „Was da ist, ist längst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mächtig ist./ Denn je mehr Worte, desto mehr Eitelkeit; was hat der Mensch davon?/ Denn wer weiß, was dem Menschen nützlich ist im Leben, in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er verbringt wie ein Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird unter der Sonne?“
AT, Kohelet, Der Prediger Salomo, 9, 11: „Ich wandte mich und sahe, wie es unter der Sonne zugehet, daß zum Laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein. Daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne; sondern alles liegt an Zeit und Glück.“
AT, Psalm 23, 1-6, ein Psalm Davids: „Der Herr ist mein Hirte,/ mir wird nichts mangeln./ Er weidet mich auf einer grünen Aue/ und führet mich zum frischen Wasser./ Er erquickt meine Seele./ Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen./ Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal/ fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir,/ Dein Stecken und Stab trösten mich./ Du bereitest vor mir einen Tisch/ im Angesicht meiner Feinde./ Du salbest mein Haupt mit Öl/ und schenkest mir voll ein./ Gutes und Barmherziges werden mir folgen ein Leben lang,/ und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“
AT, Psalm 73, 23-28: Dennoch bleibe ich stets an dir;/ denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,/ du leitest mich nach Deinem Rat/ und nimmst mich am Ende mit Ehren an./ Wenn ich nur dich habe,/ so frage ich nichts nach Himmel und Erde./ Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, / so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil./ Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; / du bringst um alle, die dir die Treue brechen./ Aber das ist meine Freude,/ dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn,/ dass ich verkündige all dein Tun.“
AT, Psalter, Psalm 36, 8: „Wie köstlich ist Deine Güte - Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel Zuflucht haben.“
AT, Sprüche Salomos (gesammelt aus den Kapiteln 3 bis 24): „Wer zu anderen gütig ist, tut sich selber wohl; der Grausame tut sich selber weh. - Eine offene, ehrliche Antwort ist ein Zeichen von wahrer Freundschaft. - Wer seinen Verstand schärft, tut sich selbst etwas Gutes; wer seiner Einsicht folgt, findet das Glück. - Wer verächtlich über andere redet, hat keinen Verstand; der Verständige hält den Mund.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 9: „Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 10: „Unter den Stolzen ist immer Hader; aber Weisheit bei denen, die verständig sind.“
AT, Sprüche Salomos, 15, 1 bzw. 15, 4: „Eine gelinde Antwort stillet den Zorn; ein hartes Wort erregt Grimm. - Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens; eine lügenhafte bringt Herzeleid.“
Atwood, Margaret Eleanor (*1939), kanadische Dichterin, Schriftstellerin Essayisten: „Die Antworten, die wir von Literatur erhalten, hängen von den Fragen ab, die wir stellen.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Die Kunst stirbt, weil das Abenteuer stirbt.“
Auburtin, Victor (1870-1928), deutscher Journalist und Schriftsteller: „Kunst und Wissenschaft werden in jedem Toast am patriotischen Feiertage nebeneinander genannt und sind dem Idioten wohl auch ungefähr dasselbe. Sie sind Todfeindinnen, und wo die eine ist, da flieht die andere.“
Auerbach, Berthold (Moses Baruch Auerbach, 1812-1882), deutscher Schriftsteller, in: „Schwarzwälder Dorfgeschichten“: „Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Der Mensch kann sich nur wahrhaft verwirklichen im Dialog mit der Liebe.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich freut.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Im Wesentlichen Einheit, im Zweifelhaften Toleranz, in allem Liebe.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Liebe kann man nicht schenken, wenn man sie nicht hat; und man hat sie erst, wenn man sie schenkt.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Schweigst Du, so schweige aus Liebe! / Sprichst Du, so sprich aus Liebe! / Rügst Du, so rüge aus Liebe! / Schonst Du, so schone aus Liebe. / Laß die Liebe in Deinem Herz wurzeln, und es kann nur Gutes daraus hervorgehen.“
Augustinus (Augustinus Aurelius, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Wir müssen unseren Nächsten lieben, entweder, weil er gut ist oder damit er es werde.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Das Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Vergiß nicht: Man benötigt nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Wie du beim Sterben gelebt zu haben wünschest, so sollst du jetzt schon leben.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph: „Wir sind zur Zusammenarbeit geschaffen wie die Füße, die Hände, die Augen und Ohren.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen, VI, 6: „Die beste Art sich zu rächen ist: Nichts Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Die Dauer des menschlichen Lebens ist ein Augenblick, das Wesen ein beständiger Strom, die Empfindung eine dunkle Erscheinung, der Leib eine verwesliche Masse, die Seele ein Kreisel, das Schicksal ein Rätsel, der Ruf etwas Unentschiedenes. Kurz, was den Körper betrifft, ist es ein schneller Fluss, was die Seele angeht, Träume und Dunst, das Leben ist ein Krieg, eine Haltestelle für Reisende, der Nachruhm ist Vergessenheit.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Die Menschen sind füreinander da. Also belehre oder dulde sie.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Höre also endlich auf, dir Sorge zu machen. Aber du bist vielleicht mit dem Lose unzufrieden, das dir infolge der Einrichtung des Weltalls beschieden ist? Da rufe dir diese Alternative ins Gedächtnis: Entweder waltet eine Vorsehung oder der Zusammenstoß von Atomen [...]. Da beachte doch, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit sinkt, welcher unermessliche Abgrund der Zeit vor dir war und nach dir kommen wird, wie nichtig das Lobgetöne ist, wie wandelbar und urteilslos diejenigen sind, die dir Beifall zollen, und wie klein der Kreis, auf den dein Ruhm beschränkt bleibt! Ist ja doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung! Und hier, wie viel sind derer, die dich preisen werden, und von welcher Beschaffenheit sind sie? Denke also endlich daran, dich in jenes kleine Gebiet zurückzuziehen, das du selbst bist, und vor allem zerstreue dich nicht und widerstrebe nicht, sondern bleibe frei und sieh alle Dinge mit furchtlosem Auge an, als Mensch, als Bürger, als sterbliches Wesen.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Jenes eilt ins Dasein, dieses aus dem Dasein, und von dem, was im Werden begriffen ist, ist manches bereits wieder verschwunden. Eine unaufhörliche Flut von Veränderungen erneuert stets die Welt, so wie der ununterbrochene Lauf der Zeit uns immer wieder eine neue unbegrenzte Dauer in Aussicht stellt. Wer möchte nun in diesem Strome, wo man keinen festen Fuß fassen kann, irgendeines von den vorübereilenden Dingen besonders wertschätzen? Das wäre gerade so, als wenn sich jemand in einen vorüberfliegenden Sperling verlieben wollte, der ihm in einem Augenblick wieder aus den Augen entschwunden ist. Ist doch selbst jegliches Menschenleben von ähnlicher Art nichts anderes als das Aufdampfen von Blut und das Einatmen von Luft.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Merke dir vor allem zwei Wahrheiten: Erstens, dass die Außenwelt deine Seele nicht berühren kann, sondern immer unbeweglich draußen steht, also Störungen deines inneren Friedens nur aus deiner Einbildung entstehen; und zweitens, dass alles, was du siehst, sich schnell verändert und nicht mehr sein wird. Und wie vieler Veränderungen Augenzeuge bist du nicht selbst schon gewesen! Die Welt ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn!“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Sage zu dir in der Morgenstunde: Heute werde ich mit einem unbedachtsamen, undankbaren, unverschämten, betrügerischen, neidischen, ungeselligen Menschen zusammentreffen. Alle diese Fehler sind Folgen ihrer Unwissenheit hinsichtlich des Guten und Bösen. Ich aber habe klar erkannt, dass das Gute seinem Wesen nach schön und das Böse hässlich ist, dass der Mensch, der gegen mich fehlt, in Wirklichkeit mit mir verwandt ist, nicht weil wir von demselben Blut, derselben Abkunft wären, sondern wir haben gleichen Anteil an der Vernunft, der göttlichen Bestimmung. Keiner kann mir Schaden zufügen, denn ich lasse mich nicht zu einem Laster verführen. Ebenso wenig kann ich dem, der mir verwandt ist, zürnen und ihn hassen; denn wir sind zur gemeinschaftlichen Wirksamkeit beschaffen, wie die Füße, die Hände, die Augenlider, wie die obere und untere Kinnlade. Darum ist die Feindschaft der Menschen untereinander wider die Natur; Unwillen aber und Abscheu in sich fühlen ist eine Feindseligkeit.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Wie bald, und du bist Asche und Knochengerippe und nur noch ein Name. [...] Und die geschätztesten Güter des Lebens sind eitel, modernd, unbedeutend, Hunden gleich, die sich herumbeißen, und Kindern, die sich zanken, bald lachen und dann wieder weinen. [...] Was gibt es also, das dich hier unten zurückhält? Alles Sinnliche ist ja so wandelbar und unbeständig, die Sinne selbst sind aber voll trüber Eindrücke und leicht zu täuschen, und das Seelchen ist selbst nur ein Aufdampfen des Blutes. [...] Warum siehst du also nicht gelassen deinem Erlöschen oder deiner Versetzung entgegen? Bis aber dieser Zeitpunkt sich einstellt, was bleibt übrig? Was anders, als die Götter zu ehren und zu preisen, den Menschen aber wohlzutun und sie zu dulden oder auch zu meiden und zu bedenken, dass alles, was außerhalb der engen Grenzen deines Fleisches und Geistes liegt, weder dir gehört noch von dir abhängt.“
Aus Abessinien: „Die Weisheit, die im Herzen eingeschlossen ist, gleicht dem Licht in einem Kruge.“
Aus Afrika: „Die Weise, wie man gibt, gilt mehr, als was man gibt.“
Aus Afrika: „Es gibt Glückspilze, die fallen hin und finden dabei noch etwas.“
Aus Albanien: „Wer lesen und schreiben kann, hat vier Augen.“
Aus Angola: „Dem Klugen braucht man nur den Anfang zu sagen. Das Ende weiß er selber.“
Aus Arabien: „Am Baum des Schweigens hängt der Friede.“
Aus Arabien: „Den Narren erkennst Du an sechs Zeichen: Furcht ohne Grund, Rede ohne Nutzen, Wechsel ohne Fortschritt, Frage ohne Ziel, Vertrauen zu Fremden und Freundschaft mit seinem Feind.“
Aus Arabien: „Der gute Redner bewirkt, dass die Menschen mit den Ohren sehen.“
Aus Arabien: „Der Mensch lernt nur auf eigene Kosten.“
Aus Arabien: „Keine Religion hat der, der keine Humanität hat.“
Aus Aserbaidschan: „Während der Kluge nachdenkt, zeugt der Dumme unbekümmert einen Sohn.“
Aus Brasilien: „Wichtig ist nicht, dass man im Leben jemand ist, etwas hat oder nach etwas aussieht. Wichtig ist, dass man etwas tut, etwas aufbaut, etwas verändert.“
Aus China: „Achte auf deine Gedanken. Sie sind der Anfang deiner Taten.“
Aus China: „Das Leben meistert man lächelnd - oder überhaupt nicht.“
Aus China: „Die Weisheit des Lebens besteht im Ausschalten der unwesentlichen Dinge.“
Aus China: „Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren; ein Augenblick der Ungeduld kann ein ganzes Leben zerstören.“
Aus China: „Einen Tag lang ungestört in Muße verleben, heißt, einen Tag lang ein Unsterblicher zu sein.“
Aus China: „Essen vertreibt den Hunger, Lernen vertreibt die Dummheit.“
Aus China: „Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.“
Aus China: „Himmel und Erde, Menschen und Geister - alles liebt den Geringen, nicht den Stolzen.“
Aus China: „In einem guten Buch ist jeder Buchstabe aus Gold.“
Aus China: „Jede Minute, die du lachst, verlängert dein Leben um eine Stunde.“
Aus China: „Je klarer das Wasser, desto weniger Fische. Je klüger ein Mensch, desto weniger Weisheit.“
Aus China: „Lass Vergangenes nicht dein Leben diktieren, doch nütze es als Ratgeber für deine Zukunft.“
Aus China: „Liebe und Freundlichkeit sind die besten Gewürze zu allen Speisen.“
Aus China: „Man hat seinen Geist nie so nötig, wie wenn man mit einem Dummkopf zu tun hat.“
Aus China: „Träume entspringen wachen Gedanken.“
Aus China: „Täusche deine Vorgesetzten, aber nicht deine Untergebenen!“
Aus China: „Verwandle große Schwierigkeiten in kleine und kleine Schwierigkeiten in gar keine.“
Aus China: „Wenn drei Personen eines Herzens sind, so verwandelt sich selbst Lehm in Gold.“
Aus China: „Wenn du auch zehntausend Felder hast, kannst du nur ein Maß Reis am Tag essen; wenn auch dein Haus Tausende Zimmer hat, kannst du nur acht Fuß Raum brauchen bei Nacht.“
Aus China: „Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg.“
Aus China: „Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich ein Singvogel darauf niederlassen.“
Aus China: „Wer auf das Glück ein Leben lang wartet, der wartet oft vergebens.“
Aus China: „Wer sanft auftritt, kommt weiter.“
Aus China: „Wer sich darauf versteht, das Leben zu genießen, muss keine Reichtümer anhäufen.“
Aus dem Kongo: „Weisheit ist keine Medizin zum Herunterschlucken.“
Aus dem Senegal: „Wer seine Wünsche alle erfüllt, verliert seine Ehre.“
Aus dem Sudan: „Wo man das Recht hinauswirft, kommt der Schrecken zur Tür hinein.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: Je älter die Leute werden, die ein geistiges Leben führen, um so weiter wird ihr geistiger Horizont, um so klarer wird ihre Erkenntnis; die aber ein weltliches Leben führen, werden mit den Jahren nur noch stumpfer.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der beste Prediger ist das Herz, der beste Lehrer die Zeit, das beste Buch die Welt, der beste Freund Gott.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der Richter soll sich fühlen, als ob ein scharfes Schwert zwischen seinen Knien liege und die Hölle unter ihm geöffnet sei.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Es sind drei Kronen: Die des Richters, des Priesters, des Königs. Aber die Krone eines guten Namens ist höher als alle.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Jeder Grashalm hat seinen Engel, der sich über ihn beugt und ihm zuflüstert: >Wachse, wachse!<“
Aus dem Zen-Buddhismus: „Still sitzen. Nichts tun. Der Frühling kommt. Das Gras wächst.“
Aus dem Zhouli: „Der Geist, der allen Dingen Leben verleiht, ist die Liebe.“
Aus den Niederlanden: „Wenn die Sau satt ist, stößt sie den Trog um.“
Aus der Edda, einer isländischen Skaldensammlung (Skalde = altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘), überliefert vom isländischen Skalden, Historiker und Politiker Snorre Sturlason (1179-1241): „Enkel bist du! Siegen und Sorgen gestern Gewesener dankst du dein Dasein. Hältst als Ahnherr Segen und Fluch fernster Geschlechter hütend in Händen.“
Aus der Mongolei: „In einem guten Wort steckt Wärme für drei Winter.“
Aus der Ukraine: „Gott verkauft Weisheit für Arbeit und Leiden.“
Aus der Ukraine: „Nicht die alten Leute frage um Rat, sondern die, die gelitten haben.
Aus einem Film: „Manipulation und falsche Information ... um uns für Wahrheit und Schönheit blind zu machen.“
Aus England: „In doubt do nothing. - Im Zweifel tue nichts.“
Aus Gabun: „Wo alles abgebrannt ist, kommt das Feuer nicht wieder.“
Aus Griechenland: „Wen Gott verderben will, den schlägt er vorher mit Blindheit.“
Aus Großbritannien: „Besser als der Weise spielt niemand den Toren.“
Aus Holland: „Eines weisen Mannes Ernte währt das ganze Jahr.“
Aus Indien: „Der Erwachsene achtet auf Taten, das Kind auf Liebe.“
Aus Indien: „Wer könnte je in dieser Welt leben und hoffen und streben, wenn der Raum nicht mit Liebe gefüllt wäre?“
Aus Island: „Tüchtige Mutter erzieht träge Tochter.“
Aus Israel: „Die Tür, die dem Bettler verschlossen bleibt, öffnest du dem Arzt.“
Aus Israel: „Worte, die von Herzen kommen, gehen zu Herzen.“
Aus Italien: „Wer immer hofft stirbt singend.“
Aus Japan: „Auf dem Haupte der Ehrlichkeit hausen die Götter.“
Aus Japan: „Es ist leicht zu sterben, aber schwer zu leben.“
Aus Japan: „Im Augenblick des Zusammenkommens beginnt die Trennung.“
Aus Japan: „Kein Weg ist lang mit einem Freund an deiner Seite.“
Aus Japan: „Sobald die kleine Quelle versiegt, trocknet der große Strom aus.“
Aus Japan: „Wer ruhig leben will, darf nicht sagen, was er weiß, und nicht glauben, was er hört.“
Aus Jugoslawien: „Laß, Mutter, mich in die Fremde ziehn, / damit ich mich rühme meiner Geburt!“
Aus Litauen: „Mit fremdem Verstande wirst du nicht weit reiten.“
Ausländer, Rose (Rosalie Beatrice Scherzer, 1901-1988), aus der Bukowina stammende, in jüdischer Tradition erzogene deutsch- und englischsprachige Lyrikerin: „Nicht fertig werden // Die Herzschläge nicht zählen / Delphine tanzen lassen / Länder aufstöbern / Aus Worten Welten rufen / horchen was Bach / zu sagen hat / Tolstoi bewundern / sich freuen / trauern / höher leben / tiefer leben / noch und noch / Nicht fertig werden“
Aus Nigeria: „Mehr als ein Speer verursacht die Lüge Schmerzen.“
Ausonius, Decimius Magnus (um 310-393/394), spätantiker gallorömischer Staatsbeamter, Prinzenerzieher und Dichter: „Niemand gefiel durch Schweigen, viele aber durch die Kürze ihres Ausdrucks.“
Aus Persien: „Der Himmel ist zu den Füßen der Mutter.“
Aus Persien: „Des Volkes Zunge ist Gottes Kesselpauke.“
Aus Rhodesien: „Was reif ist, ist schon halb verfault.“
Aus Russland: „Angeschlagenes Geschirr hält gut zwei Menschenalter.“
Aus Russland: „Auch wenn du nur scherzt, musst du bedenken, was du sagst.“
Aus Russland: „Eine Verbeugung wird den Kopf nicht abfallen lassen.“
Aus Russland: „Ein schmeichelndes Kälbchen wird leicht von zwei Müttern gesäugt.“
Aus Russland: „Gott geht zu dem, der zu ihm kommt.“
Aus Russland: „Ich preise laut, ich tadle leise.“
Aus Russland: „Nicht die Gabe ist kostbar, sondern die Liebe.“
Aus Russland: „Wenn die Liebe den Willen unterstützt: Was macht es für Mühe, Berge abzutragen.“
Aus Somalia: „Über alles, was du siehst, denke nach.“
Aus Spanien: „Die Zunge ist ein Dolch aus Fleisch.“
Aus Spanien: „Weil er dachte und weil er meinte ist er zu Madrid am Galgen gestorben.“
Aus Tibet: „Auf Reisen in fremde Länder lernt man nicht das Land kennen, sondern sich selbst.“
Aus Ungarn: „Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt.“
Aus Vietnam: „Augen sind die Spiegel der Seele.“
Aus Vietnam: „Fürchte nicht die Enge des Hauses, fürchte vielmehr die des Herzens.“
Aus Vietnam: „Mit jedem Tag des Lebens kommt ein Stück Weisheit hinzu.“
Aus Vietnam: „Mit Zorn und Hass reißt man alles nieder, mit Geduld und Liebe aber baut man aus nichts einen Tempel.“
Aus Ägypten: „Wer den Lohn nimmt, dem rechnet Gott auch die Tat an.“
Autor unbekannt: „Alle sagten: >Das geht nicht.< Dann kam einer, der wußte das nicht – und hat’s einfach gemacht!“
Autor unbekannt: „Arbeit gibt uns mehr als den Lebensunterhalt. Sie gibt uns das Leben.“
Autor unbekannt: „Das Böse in der Welt ist eine Prüfung Gottes. Das Gute ist sein Geschenk.“
Autor unbekannt: „Das Gesetz des Lebens liegt im Notwendigen. Der Reiz des Lebens liegt im Überflüssigen.“
Autor unbekannt: „Das Glück hängt nicht davon ab, wie viel wir haben, sondern wie viel Freude wir daran haben.“
Autor unbekannt: „Das Glück ist gut und fromm; / gleich teilt es seine Gaben: / Die Reichen läßt es Furcht, / die Armen Hoffnung haben.“
Autor unbekannt: „Der Glaube gibt uns die Kraft, tapfer zu tragen, was wir nicht ändern können.“
Autor unbekannt: „Die Arbeit läuft nicht davon, während du dem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht.“
Autor unbekannt: „Die Differenz zweier Erfahrungen – und Ab-Sichten (!) – läßt sich nicht diskutieren.“
Autor unbekannt: „Die Ent-täuschung ist das Ende der Täuschung.“
Autor unbekannt: „Die Rettung des Planeten ist kein Zuschauersport.“
Autor unbekannt: „Die Suche ist das Wesentliche in der Kunst.“
Autor unbekannt: „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit.“
Autor unbekannt: „Du bist ein Gedanke Gottes; und dazu: ein genialer!“
Autor unbekannt: „Eine liebenswürdige alte Quäkerin auf die Frage, mit welchen Mitteln sie ihre Schönheit erhalte: Ich benutze Wahrheit für die Lippen, Gebet für die Stimme, Mitempfinden für die Augen, Mildtätigkeit für die Hände, Aufrichtigkeit für den Körper und Liebe für das Herz.“
Autor unbekannt: „Eine Lüge schleppt zehn andere nach.“
Autor unbekannt: „Ein großer Gedanke kennt keine Grenzen.“
Autor unbekannt: „Ein Hobby sollte für Geist und Seele so entspannend sein wie eine Hängematte für den Körper.“
Autor unbekannt: „Ein Leben, tief verankert in der Religiosität, ist die Voraussetzung für ein gesundes Leben.“
Autor unbekannt: „Ein Tourist ist ein Mensch, der auf Reisen geht, um mal etwas anderes zu sehen, und sich dann beklagt, daß alles so anders ist.“
Autor unbekannt: „Einzeln sind wir nur Worte, zusammen sind wir ein Gedicht.“
Autor unbekannt: „Es wir nie soviel gelogen, wie vor einer Wahl, während eines Krieges, nach einer Jagd.“
Autor unbekannt: „Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.“
Autor unbekannt: „Freundschaft ist Liebe mit Verstand.“
Autor unbekannt: „Frohsinn ist die Süße des Lebens.“
Autor unbekannt: „Geduld ist das Fundament, auf dem sich Verständnis aufbaut.“
Autor unbekannt: „Geduld ist die schwierigste Form der Tapferkeit.“
Autor unbekannt: „Gesundheit und Wohlbefinden sind Gaben, um die sich jeder Mensch immer wieder bemühen muß.“
Autor unbekannt: „Hüte dich vor den Besserwissern, die ständig mit dem Stein der Weisen in der Tasche klimpern.“
Autor unbekannt: „If you love truth,/ be a lover of silence./ Silence, like the sunlight,/ will illuminate you in God. – Wenn Du die Wahrheit liebst,/ Sei ein Liebhaber der Stille./ Stille wie das Sonnenlicht,/ Wird dich erleuchten in Gott.“
Autor unbekannt: „Liebe bedeutet, daß wir frei sind von Ego.“
Autor unbekannt: „Liebe deine Möglichkeiten, aber achte deine Grenzen.“
Autor unbekannt: „Meine Fähigkeit zu dienen prägt die Qualität meiner Beziehungen.“
Autor unbekannt: „Möge an deiner Arbeit auch dein Herz hängen.“
Autor unbekannt: „Möge deine Zunge nur Worte formen, die du nicht zu bereuen brauchst.“
Autor unbekannt: „Möge der Wind in deinem Haar spielen, aber niemand mit deinem Herzen.“
Autor unbekannt: „Mögest du dem, der Hilfe braucht, sie ihm nicht verwehren.“
Autor unbekannt: „Mögest du keine zwei linken Hände haben und die Muße, dir ein Haus zu bauen.“
Autor unbekannt: „Mögest du Liebe empfangen können, damit dein Herz erblüht.“
Autor unbekannt: „Neben dem Schiff ist gut schwimmen.“
Autor unbekannt: „Nicht einmal die Bäume des Waldes machte Gott gleich, wie viel weniger die Menschen.“
Autor unbekannt: „Nichts ist so fein gesponnen, alles kommt ans Licht der Sonnen.“
Autor unbekannt: „Nimm dir Zeit zu lesen, das ist die Grundlage der Weisheit.“
Autor unbekannt: „Nimm mir nicht, was, wenn ich’s selbst dir schenkte, dich beglückt.“ (Fordre nicht, was längst erfüllt für dich schon in der Zukunft liegt… laß die Freude mir, zu erfreuen dich...)
Autor unbekannt: „Ohne Wahrheit kein Frieden.“
Autor unbekannt: „Ordnung kommt nicht von selbst, sie muß immer wieder neu geschaffen werden.“
Autor unbekannt: „Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.“
Autor unbekannt: „Richtige Zeitplanung ist das Rezept der Erfolgreichen, sinnvolle Zeitgestaltung eines der Weisen.“
Autor unbekannt: „Schenkt Aufmerksamkeit, die kann man nicht umtauschen.“
Autor unbekannt: „Schönheit und Verstand/ sind selten verwandt.“
Autor unbekannt: „Trimm dich! Spring‘ mal über deinen Schatten!“
Autor unbekannt: „Verstanden werden – ist Heimat auf Erden.“
Autor unbekannt: „Von oben muß die Treppe gekehrt werden!“
Autor unbekannt: „Wahre Größe mißt sich an stiller Würde.“
Autor unbekannt: „Was tue ich dazu, daß der andere sich so verhält, wie er sich verhält!“
Autor unbekannt: „Wenn du nicht die Sonne bist,/ stirbt der Kranke vor dem Tore, stirbt die Rose vor dem Flore,/ stirbt der Falter vor der Frist,/ wenn du nicht die Sonne bist.“
Autor unbekannt: „Wer Erfolg im Leben haben will, macht die Beharrlichkeit zu seinem Lehrer, die Erfahrung zu seinem Bruder, die Vorsicht zu seinem Wächter und die Hoffnung zu seiner Geliebten.“
Autor unbekannt: „Wer sich bewußt macht, daß sein Helfer allmächtig ist, der braucht nicht zu verzweifeln.“
Autor unbekannt: „Willst du die Weisheit dir erjagen,/ lerne Wahrheit erst ertragen.“
Autor unbekannt: „Wir sollten offen sein für das, was uns eine späte Frucht zwischen dürren Blättern sagt.“
Autor unbekannt: „Wo du hörest hohe Schwüre, / Steht die Lüge vor der Tür.“
Autor unbekannt: „Wäre der Tod nicht, es würde keiner das Leben schätzen.“
Autor unbekannt: Über das Leben des deutsch-amerikanischen Malers, Grafikers und Karikaturisten George Grosz (1893-1959): „Es ist wohl das größte, was ein Künstler leisten kann: das Gesicht seiner Zeit zu erfassen, indem er penibel die Gesichter seiner Zeit beobachtet und sie zu den Archetypen verdichtet, die auch heute noch den Nachgeborenen als idealtypische Ikonografien seiner Zeit gelten können. George Grosz hat das für die 1920er Jahre des vorigen Jahrhunderts geleistet.“
Avila, Teresa von (Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada, 1515-1582), Mystikerin, Karmelitin, von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt: „Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige, und wer Gott hat, der hat alles - Gott allein genügt.“
Azai, Ben, Rabbiner: „Der Lohn für eine erfüllte Pflicht ist die Kraft, die nächste zu tun.“
Azteken, mesoamerikanisches Kulturvolk, das zwischen dem 14. und frühen 16. Jahrhundert im Tal von Mexiko lebte: „Wie lange leben wir auf Erden? Nicht für immer, nur eine kleine Spanne. Jade zerbricht, Gold wird zerdrückt, Quetzalfedern knicken. Nichts dauert auf Erden, alles lebt nur einen Hauch lang. Unsere Zeit ist geliehen, im Nu müssen wir sie hinter uns lassen.“
Baader, Roland (1940-2012), deutscher neoliberaler Volkswirt, Unternehmer, Publizist: „Die politische Kaste muß ihre Existenzberechtigung beweisen, indem sie etwas macht. Weil aber alles, was sie macht, alles viel schlimmer macht, muß sie ständig Reformen machen, das heißt, sie muß etwas machen, weil sie etwas gemacht hat. Sie müßte nichts machen, wenn sie nichts gemacht hätte. Wenn man nur wüßte, was man machen kann, damit sie nichts mehr macht.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Das Geheimnis der Befreiung liegt nicht in den mystischen Formeln, die ins Ohr geflüstert und im Rosenkranz heruntergebetet werden, sondern im Schreiten zur Tat, im Vorwärtsgehen und im praktischen Tun.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Der Mensch kann nur aus menschlicher Form Freude gewinnen; er kann Belehrung, Inspiration, Erleuchtung nur durch menschliche Sprache und menschliche Kommunikation erhalten!“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Der wichtigste Grund für das formlose Göttliche Form anzunehmen ist, dass Es dies zum Wohle der Gottsuchenden tut.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Die einzige Möglichkeit, den Weg der Gewaltlosigkeit zu gehen besteht darin, die Einheit des Atman (des Göttlichen) in allen Lebewesen zu erkennen und alle als gleichwertig anzusehen.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Es gibt nur einen Gott, Er ist allgegenwärtig./ Es gibt nur eine Religion, die Religion der Liebe./ Es gibt nur eine Kaste, die Kaste der Menschheit./Es gibt nur eine Sprache, die Sprache des Herzens.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Stille ist die einzige Sprache der Verwirklichten. Stille wird in euch Gottes- und Menschenliebe entwickeln. Die meisten Missverständnisse entstehen aus sorglos dahin gesprochenen Worten. Ist einmal ein falsches Wort herausgerutscht, schmerzt die Wunde, die es im Herzen eines anderen hinterließ, ein Leben lang. Die Zunge ist für vier große Verwirrungen verantwortlich: Falschheit, Skandalieren, Auffinden der Fehler anderer und zuviel Reden. Vermeidet all dies, damit Frieden in euch und in der Gemeinschaft der Menschen sei.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Weise ist der Mensch, der einen klaren und scharfen Verstand bewahrt und die Dinge so sieht, wie sie wirklich sind. Er hört auf den Ratschlag: Das Leben ist eine Herausforderung; begegne ihr. Das Leben ist Liebe, lebe sie. Leben ist ein Traum, erkenne das. Das Leben ist ein Spiel, spiele es! So schreitet der Pilger wahrhaft voran. So geht der Löwe durch den Wald - furchtlos, beherrscht und siegreich.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wenn Gedanke, Wort und Tat eine Einheit bilden, zeigt sich das Vorhandensein von Menschlichkeit. Heutzutage fehlt dem Menschen echtes Menschentum, weil das, was er denkt, weder mit dem, was er sagt, noch mit dem, was er tut, übereinstimmt. SAGT, WAS IHR DENKT; TUT, WAS IHR SAGT! Das ist das Zeichen wahren Menschseins. Ihr müsst also zuerst euren eigenen Empfehlungen entsprechend handeln, eure Gedanken, Worte und Taten in Einklang bringen und dann erst die Kinder anleiten. Sonst könnt ihr als Lehrer keinen guten Einfluss auf die Kinder ausüben.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wo Vertrauen herrscht, ist Liebe,/ wo Liebe ist, Frieden,/ wo Frieden ist, Wahrheit,/ wo die Wahrheit ist, da ist Gott.“
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in Österreich: „Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.“ – Weil so viel Falsches und Unsinniges damit zum Ende käme, all das, was aus Gewohnheit und Reflex aufrechterhalten wird – und verhindert, daß etwas Besseres und Schöneres eintreten kann…
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in Österreich: „Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.“
Bachmann, Ingeborg (gelegentliches Pseudonym: Ruth Keller, 1926-1973), gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts in Österreich: „Nichts Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann, Wegbereiter des Empirismus, in: Religiöse Betrachtungen: „Wissen ist Macht.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann, Wegbereiter des Empirismus: „Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie führt zu ihr zurück.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter der Empirismus, in: Aphorismen von der Auslegung der Natur und der Herrschaft des Menschen: „Der Mensch, der Diener und Ausleger der Natur, wirkt und weiß so viel, als er von der Ordnung der Natur durch Versuche oder durch Beobachtung bemerkt hat; weiter weiß und vermag er nichts.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Der Pfad des Glückes gleicht der Milchstraße am Himmel, die eine Anhäufung oder ein Knäuel von einer Anzahl kleiner, nicht einzeln wahrnehmbarer, doch im Verein lichtstrahlender Sterne ist.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Es ist nämlich der Betrachtung wert, dass im menschlichen Herzen kein Trieb so schwach ist, dass er nicht stärker wäre als die Todesfurcht und sie überträfe; daher ist der Tod auch kein so schrecklicher Feind, wenn der Mensch soviel Helfer um sich hat, die ihn bezwingen können. Rache triumphiert über den Tod; Liebe missachtet ihn; Ruhm erstrebt ihn; Kummer flieht ihm zu; Furcht nimmt ihn vorweg.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter der Empirismus, in seinen Essays: „Wenn einer der vier Grundpfeiler der Regierung, die da sind: Religion, Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzwesen, stark erschüttert oder gar geschwächt worden ist, dann sollte man wahrlich um gutes Wetter beten. [...] Die sicherste Art, Empörungen zu verhüten - sofern es die Zeitläufe erlauben -, ist die, ihren Anlass aus dem Wege zu räumen. [...] Der Stoff zu Empörung ist von zweierlei Art: große Not und großes Missvergnügen. Sicher ist, soviel zerrüttete Existenzen, soviel Stimmen für Unruhen.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann und als Wissenschaftler Wegbereiter des Empirismus: „Die Aufgabe des Künstlers besteht immer darin, das Geheimnis zu vertiefen.“
Baez, Joan (*1941), amerikanische Folksängerin, Gitarristin, Bürgerrechtlerin, Pazifistin: „Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung.“
Baggesen, Jens Emmanuel (1764-1826), dänischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer, 1811-1813 Professor für dänische Sprache und Literatur in Kiel, Anhänger der Aufklärung: „Die Alten sind uns Neuen überlegen/ im Büchermachen. Wisst ihr auch warum?/ Die Alten schrieben nicht des Geldes wegen/ und druckten nicht fürs Publikum.“
Bahr, Hermann Anastas (1863-1934), österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Theater- und Literaturkritiker, in: Dialog vom Tragischen: „Das Ich ist unrettbar. Die Vernunft hat die alten Götter umgestürzt und unsere Erde entthront. Nun droht sie, auch uns zu vernichten. Da werden wir erkennen, dass das Element unseres Lebens nicht die Wahrheit ist, sondern die Illusion. Für mich gilt nicht, was wahr ist, sondern was ich brauche, und so geht die Sonne dennoch auf, die Erde ist wirklich, und ich bin ich.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und Biograf, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in: Die Flucht aus der Zeit: „Was man gemeinhin Wirklichkeit nennt, ist, exakt gesprochen, ein aufgebauschtes Nichts. Die Hand, die zugreift, zerfällt in Atome; das Auge, das sehen will, löst sich in Dunst auf. Wie könnte das Herz sich behaupten, wenn es die Tatsachen gelten ließe? Wer eine Neigung hätte, auf Tatsachen zu insistieren, der müsste gar bald die Erfahrung machen, dass er noch weniger als ein Nichts, nur Schatten des Nichts und Befleckung durch diese Schatten gesammelt hat.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und Biograf, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy am 17. Januar 1919: „Oft bin ich ein wenig erschrocken und fürchte mich, wenn ich Dich am allermeisten liebe und Dir am allernächsten bin. So kann Dich niemand lieben, außer mir. [...] Du bist mir alles. Ich kann nicht denken ohne an Dich zu denken. Es ist ein Wirbel, in den ich mich gern fallen lasse wie ein großes, schwingendes Netz aus Seide und Sorge...“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und Biograf, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy am 23. November 1923: „Weiß der Himmel: Oft scheint mir, das Leben hat nur den Sinn, sich hier unten die passende Gesellschaft fürs Jenseits auszusuchen. Mir wenigstens ergeht es so. Das Alleinsein ist vielleicht gar nicht meine Sache, aber ich mag nicht mit jedermann gehen. [...] So will ich meine Gesellschaft wählen, eine Gesellschaft, die auftaucht, wenn alles vorüber sein wird. [...] Wartend will ich im Hinterhalt liegen und keiner soll mich im Warten übertreffen. Dich, mein Kind, habe ich ja auch so gefangen. Ich bin eine große Spinne.“
Ball, Hugo (1886-1927), deutscher Autor und Biograf, Mitbegründer der Dada-Bewegung, in einem Brief an seine Frau Emmy im März 1918: „Der Mensch ist alles, was man aus ihm macht. Und wir wollen, dass er gut sei und es kommt darauf an, dass alle Menschen guten Willens sind, zu wachen über sich und über alle Menschen. [...] Wir müssen Kinder und Heilige werden. Wenn wir dann auch noch Verstand und Vernunft haben, erreichen wir Dinge, wie sie niemals in der Welt erreicht worden sind. Wir müssen das Gute nehmen, wo wir es finden.“
Balthasar, Hans Urs von (1905-1988), bedeutender Schweizer Theologe und Autor, entstammt einer Luzerner Patrizierfamilie: „Gott schenkt jedem, auch wenn er anders schenkt, das Beste.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller, in: Massimilla Doni: „Wenn ein Künstler das Pech hat, von der Leidenschaft erfüllt zu sein, die er ausdrücken will, so kann er sie nicht schildern, denn er ist die Sache selber, anstatt ihr Abbild zu sein. Die Kunst entspringt dem Gehirn und nicht dem Herzen. Wer von seinem Thema beherrscht wird, ist dessen Sklave und nicht dessen Herr.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller: „Auf Erden ist einzig das Unglück vollkommen.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller: „Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich.“
Balzac, Honoré de (1799-1850), französischer Schriftsteller: „Indem wir in die Tiefen des Genusses hinabtauchen, fördern wir mehr Geröll als Perlen herbei.“
Bantuweisheit: „Du siehst es an den Schösslingen, ob die Mutterpflanze gut ist.“
Barca, Pedro Calderón de la (1600-681), spanischer Dichter, in: Das Leben ein Traum: „Denn in den Räumen/ Dieser Wunderwelt ist eben/ Nur ein Traum das ganze Leben;/ Und der Mensch (das seh ich nun)/ Träumt sein ganzes Sein und Tun,/ Bis zuletzt die Träum’ entschweben.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Du darfst alles Deinige, das Äußere, das Innerste, Gebärde der Frömmigkeit und Ungebärde der Wut, ohne Scheu wagen, denn für alles, heiße es höllisches Paradies oder paradiesische Hölle, gibt es einen Ausdruck.“
Barlach, Ernst (Ernst Heinrich Barlach, 1870-1938), deutscher Bildhauer, Schriftsteller, Zeichner, künstlerisch zwischen Realismus und Expressionismus angesiedelt: „Es gibt nur zwei Rassen, die geistige und die ungeistige.“
Bartoszewski, Wladyslaw (*1922), polnischer Historiker, Publizist, Politiker: „Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung.“
Bateson, Gregory (1904-1980), angloamerikanischer Anthropologe, Sozialwissenschaftler, Biologe, Kybernetiker und Philosoph: „Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation./ Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Für die Händler ist selbst die Ehrbarkeit noch eine Spekulation auf Gewinn.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Wenn ein schönes Gedicht Tränen in die Augen drängt, so sind diese Tränen nicht ein Beweis eines freudigen Überschwanges, sondern sie zeugen von einer Natur, die, in diese Unvollkommenheit verbannt, sich gleich auf der Erde schon eines geoffenbarten Paradieses bemächtigen möchte.“
Bazaine, Jean René (1904-2001), französischer Maler: „Die Aufrichtigkeit des Künstlers besteht zweifellos darin, daß er sich führen läßt, ohne zu wissen wohin.“
Baziotes, William (1912-1963), US-amerikanischer Maler und ein Vertreter des Abstrakten Expressionismus: „Jedes Gemälde hat seine eigene Entstehungsgeschichte ... Wenn das Gemälde fertig ist, enthüllt sich der Mensch.“
Becher, Johannes Robert (1891-1958), deutscher expressionistischer Dichter, Politiker, Minister für Kultur und erster Präsident des Kulturbundes der DDR, in „Auf andere Art so große Hoffnung“: „Als höchste menschliche Leistung, als Inbegriff menschlichen Heldentums erschienen mir im Vergangenen jene Menschen, denen es gelungen war, aus der Hölle des Konzentrationslagers als Menschen wiederzukehren.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist, in: An die ‚Unsterbliche Geliebte‘, guten Morgen am 7. Juli 1812: „Nur durch Ruhiges Beschauen unsres Dasejns können wir unsern Zweck zusammen zu leben erreichen - sej ruhig - liebe mich - heute - gestern - Welche Sehnsucht mit Tränen nach dir - dir - dir - mein Leben - mein alles - leb wohl - o liebe mich fort - verkenn nie das treuste Herz deines Geliebten L.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist, in: Briefe: „Die Kunst, die verfolgte, findet überall eine Freistatt; erfand doch Dädalus, eingeschlossen im Labyrinthe, die Flügel, die ihn oben hinaus in die Luft emporhoben.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wahre Kunst bleibt unvergänglich.“
Beethoven, Ludwig van (1770-1827), deutscher Nationalkomponist: „Wälder, Bäume, Felsen - sie geben den Widerhall, den ich brauche.“
Bell, Alexander Graham (1847-1922), britischer und später US-amerikanischer Sprechtherapeut, Erfinder und Großunternehmer: „Was diese Kraft ist, kann ich nicht genau sagen; auf jeden Fall weiß ich, dass sie existiert und das sie einem Menschen verfügbar wird, wenn er genau weiß, was er will und entschlossen ist, nicht aufzugeben, bis er es erreicht hat.“
Bellamy, Edward (1850-1898), amerikanischer Science-Fiction-Autor, nahm 1888 in seinem Buch „Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf das Jahr 1887“ die Erfindung der Kreditkarte vorweg: „Niemand macht sich so um die Welt verdient wie gute Eltern.“
Ben-Gurion, David (1886-1973), erster Premierminister Israels und Mitbegründer der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Israels: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“
Benesch, Friedrich (1907-1991), deutscher Naturwissenschaftler, Priester, Anthroposoph und Schriftsteller: „Denn die wirkliche Wahrheit/ ist nicht die Wahrheit,/ sondern der überwundene Irrtum./ Und die wahre Wirklichkeit/ ist nicht die Wirklichkeit,/ sondern die überwundene Illusion./ Und die wirkliche Reinheit/ ist nicht die ursprüngliche Reinheit,/ sondern die überwundene Unreinheit./ Und das wahrhaftige Gute/ ist nicht das ursprünglich Gute, sondern das überwundene Böse.“
Bengel, Johann Albrecht (1687-1752), schwäbisch lutherischer Theologe und Hauptvertreter des deutschen Pietismus: „Gott hilft nicht am Leiden vorbei, er hilft uns hindurch.“
Bengis, Ingrid: „Worte sind eine Form des Handelns, fähig, Änderungen herbeizuführen.“
Benjamin, Walter Bendix Schoenflies (1892-1940), deutscher Philosoph, Kulturkritiker, Übersetzer: „Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, Astern, 1936: „Astern - schwälende Tage, / alte Beschwörung, Bann, / die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an. // Noch einmal die goldenen Herden, / der Himmel, das Licht, der Flor, / was brütet das alte Werden / unter den sterbenden Flügeln vor? // Noch einmal das Ersehnte, / den Rausch, der Rosen Du - / der Sommer stand und lehnte / und sah den Schwalben zu, // noch einmal ein Vermuten, / wo längst Gewißheit wacht: / Die Schwalben streifen die Fluten / Und trinken Fahrt und Nacht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, Eure Etüden: „Eure Etüden, / Arpeggios, Dankchoral / sind zum Ermüden / und bleiben rein lokal. // Das Krächzen der Raben / ist auch ein Stück − / dumm sein und Arbeit haben: / das ist das Glück. // Das Sakramentale − / schön, wer es hört und sieht, / doch Hunde, Schakale / die haben auch ihr Lied. // Ach, eine Fanfare, / doch nicht an Fleisches Mund, / daß ich erfahre, / wo aller Töne Grund.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, in: Doppelleben, 1950, München, dtv 1967, S. 103: „Es ist heute tatsächlich so, es gibt nur zwei verbale Transzendenzen: die mathematischen Lehrsätze und das Wort als Kunst. Alles andere ist Geschäftssprache, Bierbestellung.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, „Durch jede Stunde“: „Durch jede Stunde, durch jedes Wort / blutet die Wunde der Schöpfung fort, / verwandelnd Erde und tropft den Seim / ans Herz dem Werde und kehret heim. / Gab allem Flügel, was Gott erschuf, / den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf - / nur nicht fragen, nur nicht verstehn; / den Himmel tragen, die weitergehn, / nur diese Stunde ihr Sagenlicht / und dann die Wunde, mehr gibt es nicht. / Die Äcker bleichen, der Hirte rief, / das ist das Zeichen: tränke dich tief, / den Blick in Bläue, ein Ferngesicht: / das ist die Treue, mehr gibt es nicht, / Treue den Reichen, die alles sind, / Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt, / ein Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht, / ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es nicht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Die Kunst ist Entsagung, aber eine Entsagung, die alles empfängt.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Ein Gedicht entsteht nicht, ein Gedicht wird gemacht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist: „Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen und einer Erziehung zu gedanklicher Aufmerksamkeit.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter: „Es geht zugrund, wer immer zu den Gründen geht.“ (Unbekannte Quelle, G. B. zugeschrieben; vgl. Friedrich Nietzsche: „Sieh hinaus! Sieh nicht zurück! Man geht zugrunde, wenn man immer nur zu den Gründen geht.“)
Bentham, Jeremy (1748-1832), englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer: „Der einzig und allein gerechte und einzig und allein zu rechtfertigende Endzweck des Staates ist: das größte Glück der größten Zahl.“
Bergengruen, Werner Max Oskar Paul (1892-1964), deutsch-baltischer Schriftsteller, in: Badekur des Herzens: „Wir reisen nicht nur an andere Orte, sondern vor allem reisen wir in andere Verfassungen der eigenen Seele.“
Bergengruen, Werner Max Oskar Paul (1892-1964), deutsch-baltischer Schriftsteller: „Immer am lautesten hat sich der Unversuchte entrüstet,/ immer der Ungeprüfte mit seiner Stärke gebrüstet,/ immer der Ungestoßene gerühmt, dass er niemals gefallen.“
Berger, Senta (*1941), österreichisch-deutsche Schauspielerin und Filmproduzentin: „Wenn das Gewissen ein Rotlicht ist, dann bemühen sich die meisten, noch schnell bei Gelb über die Kreuzung zu kommen.“
Bergson, Henri-Louis (1859-1941), französischer Philosoph, Literaturnobelpreis 1927, neben Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey bedeutender Vertreter der Lebensphilosophie: „Existenz ist Wandel, Wandel Reifung, Reifung ewige Selbsterneuerung.“
Berkeley, George (1685-1753), anglikanischer Theologe, Sensualist und Philosoph der Aufklärung, in: Abhandlungen über die Principien der menschlichen Erkenntnis: „Erwägt man die großen Mühen, den Fleiß und die Fähigkeiten, welche so manche Menschenalter hindurch auf die Pflege und Förderung der Wissenschaften verwendet worden sind, erwägt man, dass trotz alledem der weitaus größere Teil derselben voll Dunkelheit und Ungewissheit und voll von Streitigkeiten, die nie enden zu sollen scheinen, geblieben ist, und dass selbst diejenigen Wissenschaften, die für gestützt auf die klarsten und zwingendsten Beweise gelten, seltsame Behauptungen enthalten, die dem Verständnis der Menschen völlig unzugänglich sind, und dass, alles zusammengefasst, nur ein geringer Teil derselben der Menschheit einen wirklichen Nutzen anderer Art gewährt, als den einer unschuldigen Zerstreuung und Ergetzung; erwägt man, sage ich, dies alles, so kann man leicht zur Hoffnungslosigkeit und völligen Verachtung alles Studiums gelangen.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller: „Die einzige Art, das Leben zu meistern, besteht darin, es zu lieben.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller: „Glück bedeutet, seine Freude in der Freude des anderen zu finden.“ Oder auch: „Sich mit anderen freuen können, das ist das Geheimnis des Glücks.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller: „Schon der Wunsch zu beten ist ein Gebet.“
Bernays, Edward Louis (1891-1995), amerikanischer Journalist und Mitbegründer der modernen Theorie der Propaganda, in: Propaganda, 1928: „Die bewußte und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht in unserem Land ist. … Wir werden regiert, unser Verstand wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben. Dies ist eine logische Folge der Art und Weise, wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Eine große Anzahl von Menschen muß auf diese Weise zusammenarbeiten, wenn sie als eine reibungslos funktionierende Gesellschaft zusammenleben sollen. … In fast jedem Akt unseres täglichen Lebens, sei es in der Politik oder in der Wirtschaft, in unserem sozialen Verhalten oder in unserem ethischen Denken, werden wir von der relativ kleinen Anzahl von Personen beherrscht…, die die mentalen Prozesse und sozialen Muster der Massen verstehen. Sie sind es, die jene Drähte ziehen, die den öffentlichen Geist kontrollieren.“
Bernhardi, Sophie (oder auch: Sophie Thiek, 1775-1833), deutsche Dichterin und Schriftstellerin der Romantik: „Die höchste Schönheit, die der Mensch erreichen kann, ist,/ dass er alle Leidenschaften in sich zu einem Kunstwerk verarbeitet,/ dass er wie ein Gott über allen steht und sie regiert,/sodass sie nur immer von der Kraft der Seele zeugen,/ aber nie in widrige Verzerrungen ausarten.“
Bernstein, Elisabeth: „Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten.“
Bertram, Ernst (1884-1957), deutscher Geisteswissenschaftler, Schriftsteller, Lyriker, stand dem Kreis um Stefan George nahe, in: „Ich wachse: Die Zeder / Ich wachse langsam. Meine Zeit / ist eine lange Geduldigkeit. / An jedem wuchs ich, was mir war, / kein Reif zu jäh, kein Frost zu hart. / Ich wachs am Dunkel, daraus ich stieg, / ich wachs am Licht, darin ich mich wieg, / ich wachs am Wurm, der an mir nagt, / ich wachs am Sturm, der durch mich jagt. / Verwandelnd zwing ich jede Kraft, / hinaufzudehnen meinen Schaft. / Ich dulde Blitz und Glut und Guß, / ich weiß nur, daß ich wachsen muß. / Und schau ich hoch auf alle Welt, / und kommt die Stunde, die mich fällt: / Schmück Tempel ich und Paradies / des Gottes, der mich wachsen ließ.“
Bettina: „Die wirkungsvollste Energiequelle ist und bleibt menschliche Liebe und Wärme.“
Bettina: „Herr, laß uns beten, uns bitten Dich: für alle Menschen unserer Umgebung, laß sie heil sein. Hüte uns davor, daß wir von uns selber beladen werden. Laß unseren Dank all den Gegebenheiten gegenüber täglich wachsen. Gott, Du weißt, daß wir immer einen Menschen brauchen: erhalte uns diesen jeweiligen. Danke. Amen.“
Bettina: „Immer wieder uns mühend, erreichen wir das Ziel.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch für den 23.05.16: „Viele Menschen leben so, als seien sie ständig auf der Flucht. Unbewusst versuchen sie zu vermeiden, sich selbst zu begegnen, ihren Ängsten und anderen Gefühlen und der bisher unerfüllten Sehnsucht ihres Herzens. Hör auf zu flüchten, halte an, dreh dich zu dir um und werde ehrlich zu dir selbst.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch vom 03.12.15: „Die alte Ehe bzw. Partnerschaft der Unfreiheit geht jetzt zu Ende, ist morgen nicht mehr zu leben. Liebende Menschen verbinden sich mit liebenden Menschen und lassen den anderen frei. Sie lieben ihre eigene und die Einzigartigkeit des anderen. Wahre Liebe lässt den anderen immer frei. Bedürftigkeit und Erwartung begrenzen die Freiheit des anderen und die eigene.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch vom 16.03.2018: „Krisen sind für uns das, was für die Auster das Sandkorn: Zunächst ein unangenehmer Fremdkörper, eine Reizung, ein Stachel im weichen Fleisch, aus dem ein Schatz, eine Perle werden kann. Erst wenn du dein störendes Sandkorn mit den Armen deines Herzens umarmst und annimmst, kannst du wachsen, reifen und erkennen, wer und was du wirklich bist.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch vom 19.02.2016: „Ein Leben ohne Widrigkeiten ist etwas sehr blasses, wie ein Gewässer ohne Tiefgang. Nur durch die Bewältigung unserer Herausforderungen wachsen wir in das bewusste Gewahrsein des großartigen Liebeswesens hinein, das in uns angelegt ist wie der Schmetterling in der Raupe.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, Tagesspruch zum 25.12.15: „Zur Klarheit gelangst du durch das Bewusstmachen und Annehmen aller Unklarheit. Zu Frieden und Zufriedenheit gelangst du über die Haltung: ‚Aller Unfriede in mir darf jetzt da sein.‘ Dann entscheide dich für Klarheit, Bewusstheit und Frieden mit dir selbst und den Mitmenschen. Diese Entscheidung wird vom Leben unterstützt, du wirst dorthin geführt.“
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor, zum Pfingstsonntag, am 24.05.2015: „Wenn Du die Welt in dir veränderst, veränderst du sogleich den Zustand der Welt. Denn ‚die Verhältnisse, das System‘ sind Ergebnis und Spiegel des Gesamtbewusstseins aller Menschen, ihres Denkens, Fühlens und Verhaltens. Jeder Gedanke verändert das Universum sowie die Schwingung in deinem unmittelbaren Umfeld. Doch viele fordern wie kleine Kinder: >Erst muss sich die Welt da draußen ändern, bevor ich zufrieden sein kann<.“ [Und - wie immer - ZUGLEICH sollte dieser Lehrsatz nicht verabsolutiert werden, denn auch die äußerliche Welt beeinflusst mein Befinden und Verhalten. Der Bedrängte täte nicht besser als die ‚bockigen Kinder‘, würde er seiner Unzufriedenheit nicht auf den Grund gehen - wozu er IMMER AUCH die äußeren Bedingungen infrage zu stellen hat.]
Betz, Robert Theodor (*1953), deutscher Psychologe und Autor: „Die Liebe/ will nicht Recht haben./ Sie sagt ihre Wahrheit/ und lässt/ jedem die seine.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Aufs hohe Ross setzen sich meistens diejenigen, die nicht reiten können.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Gleichgewicht halten ist die erfolgreichste Bewegung des Lebens.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Menschen, die nicht groß sind, machen sich gerne breit.“
Beutelrock, Friedl (1889-1958), deutsche Schriftstellerin, Aphoristikerin: „Mit einer Träne im Auge lächelnd dem Leben beipflichten: Das ist Humor.“
Bhakdi, Dr. Sucharit (*1946), deutscher Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, in einem Interview (2021) mit Sky du Mont auf seine Frage, ob es an der schlechten medizinischen Versorgung in Amerika oder Brasilien oder England läge, daß dort so viele Menschen an Covid sterben: „ – Meine Herzensbitte an alle hier ist: Nicht Situationen erklären zu wollen, die wir nicht aus erster Hand kennen, denn dann entstehen Trugschlüsse. Etwas, was zu schnell kommt, zu hektisch, kann verdammt falsch sein. Es kann sehr, sehr falsch sein! Und wenn es falsch ist, kann es tragische Folgen haben! Und dieses Anschüren: ‚Kuck mal da, da sterben die Leute wie die Fliegen!‘ – ohne zu wissen warum, das ist sehr schlecht; und das ist das, was hier, in diesem Land [Deutschland], gepflegt wird, diese Angst zu schüren...“
Bibelzitat, unbekannte Stelle: „Weinen ist besser als Lachen. Wer traurig ist, kennt das Leben.“
Bibesco, Elizabeth: „Gesegnet sind die, die geben können, ohne sich daran zu erinnern und die, die nehmen können, ohne es zu vergessen.“
Bierbaum, Otto Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist, in: Pankrazius Graunzer: „Es ist eine ewige seelische Prostitution, und das Beste, was die Kultur hervorbringt, die Kunst, ist aller Prostitutionen tragischste. Gottlob, dass ich kein Künstler bin. Es muss etwas Grässliches sein, sich von aller Welt befingern und kennerhaft abtasten lassen zu müssen.“
Bierbaum, Otto Julius (Pseudonyme: Martin Möbius und Simplicissimus, 1865-1910), deutscher Journalist, Redakteur, Schriftsteller und Librettist: „Unzufriedenheit ist Dummheit.“
Bierce, Ambrose (1842-1914), amerikanischer Schriftsteller und Journalist: „Abneigung ist das Gefühl, das man für einen Teller empfindet, nachdem man ihn geleert hat, Madame.“
Binding, Rudolf Georg (1867-1938), deutscher Dichter: „Du bist frei, wenn du dich einbeziehst in eine Beziehung oder Ordnung, die du anerkennst. Anders gibt es gar keine Freiheit.“
Bingen, Hildegard von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt wird: „Dein Schöpfer hat dir den besten Schatz gegeben, einen lebendigen Schatz, deinen Verstand.“
Bingen, Hildegard von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt wird: „Wenn die Sonne ihre Strahlen verbirgt, zieht auch die Welt ihre Freude zurück.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, an Johanna von Puttkamer, 04.03.1847: „Der Ausdruck >ein Wunder< entlockt mir immer ein inneres Lächeln über den Mangel an Logik; denn in jeder Minute sehen wir Wunder und nichts als solche.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, im Reichstag am 09.10.1878: „Der Deutsche hat an und für sich eine starke Neigung zur Unzufriedenheit. Ich weiß nicht, wer von uns einen zufriedenen Landsmann kennt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in: Gedanken und Erinnerungen III, 12: „Die Aufgabe der Politik liegt in der möglichst richtigen Voraussicht dessen, was andere Leute unter gegebenen Umständen tun werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, in seiner Rede im Herrenhaus am 15.01.1867: „Nichts ist besser geeignet, die Verschmelzung der widerstrebenden Elemente zu fördern, als gemeinsame Arbeit an gemeinsamen Aufgaben.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, zu Robert von Keudell, 1864: „Mut auf dem Schlachtfelde ist bei uns Gemeingut. Aber Sie werden nicht selten finden, daß es ganz achtbaren Leuten an Zivilcourage fehlt.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Eine zweifelhafte Behauptung muß recht häufig wiederholt werden, dann schwächst sich der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Es mag fünfzig Jahre dauern, bis politische Mißgriffe offenkundig werden und ihre letzten Konsequenzen tragen, aber schließlich legt die Geschichte für jeden Fehler Rechnung vor, und sie ist peinlicher dabei als unsere preußische Oberrechnungskammer.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches: „Popularität hat für mich immer etwas Unbehagliches.“
Black, Claudia (*1972), australische Schauspielerin: „Umgib dich mit Menschen, die dich achten und gut behandeln.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Die Kunst ist der Baum des Lebens. / Die Wissenschaft ist der Baum des Todes.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Ich selbst bewirke nichts. Der Heilige Geist vollbringt alles durch mich.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Sieh eine Welt in einem Körnchen Sand,/ und einen Himmel in der wilden Blume,/ greif das Unendliche mit deiner Hand/ und fühle Ewigkeit in einer Stunde.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und Erfinder der Reliefradierung: „Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug ist, beherrscht zu werden.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Die Sehnsucht scheint mir die einzige ehrliche Eigenschaft des Menschen.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Ich bin. / Doch ich habe mich nicht. / Darum werden wir erst.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Und doch ist der Anfang von etwas seit je dazu geeignet, zu verführen wie nichts sonst. Er ist das Versprechen schlechthin und der Trost gegen das Abgestandene, dass es nicht bleiben muss.“
Bloch, Ernst (1885-1977), deutscher marxistischer Philosoph: „Weisheit besteht darin, zur richtigen Zeit auf Vollkommenheit zu verzichten.“
Blok, Alexander Alexandrowitsch (1881-1921), Dichter der russischen Moderne, Vertreter der sog. zweiten Generation der Symbolisten: „Die Malerei lehrt schauen und sehen (das sind verschiedene Dinge, die selten zusammenfallen). Dadurch erhält die Malerei jenes Gefühl lebendig und intakt, das die Kinder auszeichnet.“
Blumenthal, Oscar (auch: Oskar Blumenthal, 1852-1917), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter, Schachkomponist, Gründer des Berliner Lessingtheaters: „Wenn Unglück durch die Welt gewittert/ und in den Tiefen uns erschüttert -/ dem Pessimisten bleibt die Freude:/ Es fügt sich in sein Lehrgebäude.“
Blumenthal, Oscar (auch: Oskar Blumenthal, 1852-1917), deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter, Schachkomponist, Gründer des Berliner Lessingtheaters: „Wer nie in der Jugend Gewitterdrang/ über jedes trennende Gitter sprang,/ wer nie in sünd’gem Verlangen gebebt hat,/ und immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat,/ dem schmücke das Wams mit Orden und Tressen,/ doch sag ihm, er habe zu leben vergessen.“
Boccaccio, Giovanni (1313-1375), italienischer Dichter und Schriftsteller des Renaissancehumanismus (vgl.: „Decamerone“): „Alle Dinge, die über Maß und Ziel gehen, sind von kurzer Dauer.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen Stiftungen: „Halbe Narren sind wir alle,/ ganze Narren sperrt man ein,/ aber die Dreiviertelnarren,/ machen uns die größte Pein.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen Stiftungen: „Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Aus dem Nachlass des Mirza Schaffy III: „Zwei Dinge sind schädlich für jeden,/ der die Stufen des Glücks will ersteigen:/ Schweigen, wenn Zeit ist zu reden,/ und reden, wenn Zeit ist zu schweigen.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Aus dem Nachlaß des Mirza Schaffy, Lieder des Trostes: „Weiß doch keiner, was ihm frommt hier auf dunklem Pfade. / Keiner zwingt das Glück, es kommt unverhofft als Gnade.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy, 3, 56: „Die Weisheit gibt der Anmut Stärke, / die Anmut gibt der Weisheit Glanz.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy, Glaube und Leben: „Dein Haß ist deine Strafe.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy, Glaube und Leben: „Wer glücklich ist, der ist auch gut, / das zeigt auf jedem Schritt sich; / denn wer auf Erden Böses tut, / trägt seine Strafe mit sich.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Lieder des Mirza Schaffy: „Höre, was der Volksmund spricht:/ Wer die Wahrheit liebt, der muss/ schon sein Pferd am Zügel haben,/ wird die Wahrheit denkt, der muss/ schon den Fuß im Bügel haben,/ wer die Wahrheit spricht, der muss/ statt der Arme Flügel haben./ Und doch singt Mirza Schaffy:/ Wer da lügt muss Prügel haben.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Lieder und Sprüche 29: „Der Rose süßer Duft genügt, / man braucht sie nicht zu brechen, / und wer sich mit dem Duft begnügt, / den wird ihr Dorn nicht stechen.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen: „Magst du die Lüge noch so gut / in das Gewand der Wahrheit kleiden, / der Dümmste ist nicht dumm genug, / um beide nicht zu unterschieden.“
Boesch, Klara (1876-?), deutsche Schriftstellerin, stand dem völkischen Themenkreis und Geistesleben nahe, 1925 erscheint im Greifenverlag von ihr „Schöpfer und Deuter deutscher Weltanschauung“; die Herkunft des Zitates ist unbekannt: „Gott ist nicht nur auf Erden und in uns, sondern er will auch in uns werden, und das ist der Zweck unseres Lebens. In jedem hohen Tun und Sein, in jedem Erkennen der Wahrheit, in jedem Kampf mit der Welt, in jedem Sieg über uns selbst, bei jedem Schritt und auf jeder Stufe zu unserem höheren eigensten Selbst sind wir auf allezeit Mehrer des >Reiches Gottes< auf Erden.“
Boethius (Anicius Manlius Severinus Boethius, um 480/485-524/526), spätantikischer römischer gelehrter, Politiker, neuplatonischer Philosoph und Theologe, in: Die Tröstungen der Philosophie: „Glaubst du denn, dass den menschlichen Dingen überhaupt irgendwelche Stetigkeit innewohnt, da doch den Menschen selbst oft eine flüchtige Stunde dahinrafft?! Und wenn wirklich einmal, was so selten geschieht, das Glück sich beständig erweisen sollte, so endigt mit dem letzten Tage des Lebens doch auch das beständigste Glück! Macht es denn etwa einen Unterschied, ob du dem Glück untreu wirst, indem du stirbst, oder das Glück dir, indem es entschwindet?“
Bohm, David Joseph (1917-1992), US-amerikanischer Quantenphysiker und Philosoph: „Innerhalb der Quantenmechanik ist es von zentraler Bedeutung, daß man bei der Beschreibung von der Vorstellung abgeht, die Welt bestehe aus vergleichsweise autonomen Teilen, die jedes für sich existieren, aber miteinander zusammenwirken. Stattdessen muß jetzt das Hauptgewicht auf eine ungeteilte Ganzheit gelegt werden, bei der das beobachtende Instrument nicht mehr von dem getrennt ist, was beobachtet wird. ... Heute besteht ein großes Maß an Übereinstimmung, ... daß der Strom unserer Erkenntnis sich in Richtung einer nicht-mechanistischen Wirklichkeit bewegt: das Universum beginnt mehr wie ein großer Gedanke denn wie eine große Maschine auszusehen.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Der Clou der Marktwirtschaft: Die Menschen brauchen ein Auto, um das Geld zu verdienen, das sie haben müssen, um ein Auto zu brauchen.“
Boller, Ralph (1900-1966), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker: „Tabus sind Dinge, über die man nicht spricht, weil ohnehin alle daran denken.“
Bon, Gustave Le (1841-1931), französischer Mediziner, Anthropologe, Psychologe, Soziologe, Autor und Erfinder, begründete den Begriff der Massenpsychologie: „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“
Bonald, Louis-Gabriel-Ambroise de (Vicomte de Ambroise de Bonald, 1754-1840), französischer Staatsmann, Philosoph, Schriftsteller: „Die Literatur ist der Ausdruck der Gesellschaft, wie das Wort der Ausdruck des Menschen ist.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Es gibt zwei Motive der menschlichen Handlungen: Eigennutz und Furcht.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Genies sind Unglückliche, sind Meteore, die verbrennen müssen, um ihr Jahrhundert zu erleuchten.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind und zu feige, es zu sagen.“
Bonaparte, Napoleon (Kaiser Napoleon I., 1769-1821), französischer General, revolutionärer Diktator und Kaiser: „Wer die Tugend nur in der Hoffnung übt, sich damit großen Ruhm zu verschaffen, ist eigentlich dem Laster schon sehr nahe.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber die Güter der Gerechtigkeit, der Wahrheit, der Schönheit, alle großen Leistungen überhaupt, brauchen Zeit, Beständigkeit, >Gedächtnis<, oder sie degenerieren. Wer nicht eine Vergangenheit zu verantworten hat und eine Zukunft zu gestalten gesonnen ist, der ist >vergesslich<, und ich weiß nicht, wo man einen solchen packen, stellen, zur Besinnung bringen kann.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber es ist eben doch so, dass die Not kommen muss, um uns aufzurütteln und ins Gebet zu treiben, und ich empfinde das jedes Mal als beschämend, und es ist es auch.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber ich glaube, ich bin ein schlechter Tröster. Zuhören kann ich, aber sagen kann ich fast nie etwas. ... Auch scheint es mir wichtiger, daß eine bestimmte Not wirklich erlebt wird, als daß man irgendetwas vertuscht oder retuschiert. ... Nur gegen gewisse falsche Interpretationen der Not bin ich unnachsichtig, weil sie auch ein Trost sein wollen und doch ein ganz falscher sind.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Christsein heißt nicht in einer bestimmten Weise religiös sein, sondern es heißt Menschsein.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Ich habe in den letzten Jahren mehr und mehr die tiefe Diesseitigkeit des Christentums kennen und verstehen gelernt. Nicht ein homo religiosus, sondern ein Mensch schlechthin ist der Christ, wie Jesus - Mensch war.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Ich habe mir hier oft Gedanken darüber gemacht, wo die Grenzen zwischen dem notwendigen Widerstand gegen das ‚Schicksal‘ und der ebenso notwendigen Ergebung liegen. ... aber es muss beides da sein und beides mit Entschlossenheit ergriffen werden. Der Glaube fordert dieses bewegliche lebendige Handeln.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: „Mag sein, dass der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen. Vorher aber nicht.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: „Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder durchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Nur wer viel allein ist, lernt gut denken.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Das eine Buch lehrt uns das Leben, das andere schönt es.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Kunst entsteht nicht aus der Mühe, sondern aus der Fülle. Der Künstler ringt nicht mit seinem Werk, sondern mit dem, was ihn daran hindert.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Mit jeder hohen Forderung, die wir aufgeben, verläßt uns ein Engel.“
Boom, Corrie ten (Cornelia Johanna Arnolda ten Boom, 1892-1983), niederländische Christin, die während der nationalsozialistischen Besetzung viele Juden vor dem Holocaust rettete: „Gib deinem Glauben Nahrung, damit dein Zweifel verhungert.“
Borchert, Wolfgang (1921-1947), deutscher Schriftsteller, bekanntester Vertreter der ‚Trümmerliteratur‘: „Wer will heute etwas von der Wahrheit wissen?“
Borchmeyer, Dieter (*1941), deutscher Literaturwissenschaftler, bis 2014 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, in: Was ist Deutsch?, 2017: „Die klassischen Definitionen des Deutschen sind kosmopolitisch. Deutsch-Sein heißt eigentlich überregional, heißt europäisch, heißt weltbürgerlich denken. So ist es nämlich in allen klassischen Definitionen des Deutsch-Seins der Fall gewesen.“
Bordeaux, Henry (1870-1963), französischer Anwalt, Romanschriftsteller, Essayist, im Vorwort von „La peur de vivre“ (Angst vor dem Leben): „Es gibt keinen großen Künstler, der nicht eine maßlose Liebe zum Leben besäße.“
Borges, Jorge Luis (1899-1986), argentinischer Schriftsteller und Bibliothekar: „Die klangvollste Sprache der Welt ist mir die deutsche Sprache.“
Bosco, Don (Giovanni Melchiorre Bosco, 1815-1888), italienischer katholischer Priester, Jugendseelsorger und Ordensgründer, 1934 heiliggesprochen: „Halte dich an Gott. Mache es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiß, dass er Flügel hat.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Das Gewissen ist eingefleischte Kulturgeschichte.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Der Sozialismus muss eine Sache der Menschheit sein und darf nicht zur Sache einer Klasse herabgewürdigt werden.“
Bosshart, Jakob (1862-1924), Schweizer Erzähler und Schriftsteller, in: Bausteine: „Rein durch das Leben zu gehen ist unmöglich. Aber sich zu reinigen ist möglich, und höchstes Ziel.“
Bounarroti, Michelangelo (1475-1564), italienischer Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter: „Frieden findet man nur in den Wäldern.“
Brandstaetter, Roman (1906-1987), polnischer Schriftsteller, Diplomat, Kulturattaché: „Ein Jude sieht immer voraus und geht immer entgegen.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur, in: Die Hornisse, Nr. 4 (wie anderorts): „Die Kunst ist Vorahmung des Spiels mit der Wirklichkeit. Auch wenn das nicht ihre einzige Funktion ist, so ist es doch diejenige, welche die Kunst an eine Grundsehnsucht des Menschen anschließt. Womit die Definition schlüssig und die Kunst wesentlich wird.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur, in: Weimarer Beiträge, 1987, Nr. 5, 33. Jahrgang, im Interview mit P. Reichel: „Kunst ist nichts als die Form der Kultur. Sie ist also nichts, wenn sie nicht vor allem Kultur ist. Und Kultur ist Sammeln, Auslesen, Bewahren, Pflegen, Fortführen. Kultur ist nicht das, was man aus dem Nichts schaffen kann, sondern das, woran viele nebeneinander und nacheinander beteiligt sein müssen und sind. Nur ein an diesem Prozess Beteiligter kann Kultur gewinnen und Kultur schaffen. - Aufhebenswert ist alles, was sich aufheben lässt, das heißt das, was von Dauer ist und sich höher heben lässt, was sich bereichern lässt und bereichert. Aber nicht nur das Aufgehobene ist Kultur, mehr noch ist es das Aufheben selbst. - Das eine ist bereits das andere. Wer nicht aufheben (höher heben) kann, weiß nicht, was des Aufhebens wert ist.
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Frei ist der Mensch erst, wenn ihm die Mittel seiner Existenz zu Spielmitteln geworden sind.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Glück besteht in der Übereinstimmung von Wollen, Können und Dürfen.“
Branstner, Gerhard (1927-2008), deutscher Erzähler, Philosoph, Essayist, Kulturtheoretiker, Aphoristiker, Schriftsteller, Dramatiker, Theaterregisseur: „Ohne spielerische Leichtigkeit ist der Gegenstand der Kunst ästhetisch nicht zu bewältigen.“
Braun, Lily (Amelia Jenny Emilie Klothilde Johanna von Kretschmann, in erster Ehe Lily von Gizycki, 1865-1916), deutsche Schriftstellerin, Sozialdemokratin, Frauenrechtlerin, Journalistin, Sozialistin, in: Im Schatten der Titanen: „Die großen Tatmenschen haben mit dem Mondsüchtigen eines gemein: Sie vertragen es auf ihrem gefährlichen Wege nicht, angerufen, gestört oder gar gewarnt zu werden.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in: Die Dreigroschenoper, 1931: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt, in seinen Anmerkungen zu Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, 1938: „Wirklicher Fortschritt ist nicht Fortgeschrittensein, sondern Fortschreiten. Wirklicher Fortschritt ist, was Fortschreiten ermöglicht oder erzwingt. Und zwar in breiter Front die angeschlossenen Kategorien mitbewegend. Wirklicher Fortschritt hat als Ursache die Unhaltbarkeit eines wirklichen Zustandes und als Folge seine Veränderung.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge./ Aus der Welt geht der Schwächere, und zurück bleibt die Lüge.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.“
Brecht, Bertolt (Eugen Berthold Friedrich Brecht, 1898-1956), deutscher Dramatiker und Lyriker, Begründer des epischen bzw. dialektischen Theaters, das durch Verfremdung bzw. Kommentierung Distanz und Reflexion ermöglicht und verstärkt: „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim, in: Alles lieben oder Eins lieben - All-Eins: „Es wird kein stolzes Schloß gebauet, es wird kein edles Bild geschnitzt, die Liebe hat es durchgeschauet, die Liebe hat hindurchgeblitzt.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim, in einem Brief an Luise Hensel, 1816: „Ich möchte wohl wissen, ob in der Liebe zu einem Menschen nicht eine unendliche Progression ist? - ich meine, meine Neigung zu Dir trägt schon alle Früchte des Himmels und der Erde. [...] Kurios ist es, aber ich muß in diesem Augenblicke denken und fühlen, und es ist mir, als wär’s wahrhaftig so, nämlich: als wäre meine Brust ein Badezuber und Deine Füße stünden badend und plätschernd in meinem Herzen, und Du sagst: endlich krieg ich warme Füße.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim: „Glück ist niemals ortsgebunden,/ Glück kennt keine Jahreszeit,/ Glück hat immer der gefunden,/ der sich seines Lebens freut.“
Brentano, Clemens (Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche, 1778-1842), deutscher Schriftsteller, neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sog. Heidelberger Romantik, Bruder von Bettina von Arnim: „Herr, dies Werk ist nicht von mir in seiner Vollkommenheit; Du hast Dich nur meiner Hände bedienet. Mein ist nichts daran als die Mängel; diese aber decke zu mit dem Mantel Deiner Liebe und lasse sie verschwinden im Geheimnis Deiner Maße.“
Brillat-Savarin, Jean-Anthelme (1755-1826), französischer Schriftsteller und Gastrosoph: „Die größte Stärke des Menschen ist seine Hoffnung. Vertraue in deine Zukunft.“
Brocher, Hans Heinrich Tobias (1917-1998), deutscher Psychiater, Psychoanalytiker und Sozialpsychologe: „Ehe und Familie bedürfen einer ebenso gewissenhaften Planung und Verständigung wie der Beruf.“
Brod, Max (1884-1968), deutschsprachiger Schriftsteller, Theater- und Musikkritiker, Herausgeber der Werke Franz Kafkas, gilt auch als Entdecker des Dichters Franz Werfel: „Lernen kann man stets nur von jenen, die ihre Sache lieben, nicht von denen, die sie ablehnen.“
Bronner, Gerhard (1922-2007), österreichischer Komponist, Musiker, Autor, Kabarettist: „Fairness ist die Kunst, einander in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören.“
Brown, Jennifer Vera (*1972), schwedische Soul- und Popsängerin: „Der Stärkere schütze den Schwachen, dazu ist ihm die Kraft gegeben.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Gegen Lärm wird gekämpft - warum nicht gegen schreiende Ungerechtigkeit.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Ich kapituliere - aus Furcht vor dem Sieg.“
Brudzinsky, Wieslaw (1920-1996), polnischer Aphoristiker, Satiriker, Schriftsteller: „Wo du sicher bist, setz’ Fragezeichen!“
Bruno, Giordano (Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom, der von der Inquisition zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde, in: Von der Ursache, dem Princip und dem Einen: „So ist denn also das Universum ein Einiges, Unendliches, Unbewegliches. Ein Einiges, sage ich, ist die absolute Möglichkeit, ein Einiges die Wirklichkeit; ein Einiges die Form oder Seele, ein Einiges die Materie oder der Körper; ein Einiges die Ursache; ein Einiges das Wesen, ein Einiges das Größte und Beste, das nicht soll begriffen werden können, und deshalb Unbegrenzbare und Unbeschränkbare und insofern Unbegrenzte und Unbeschränkte, und folglich Unbewegliche.“
Bruno, Giordano (Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom, der von der Inquisition zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde, in: „Il candelajo“: „Der Tropfen höhlt den Stein nicht durch zweimaligen, sondern durch öfteren Fall: So wird auch der Mensch weise, nicht durch zweimaliges sondern durch öfteres Lesen.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Das Äußerste, was man erreichen kann, ist ein volles Menschsein. Nur einer, der sich allseitig in dieser Weise entwickelt hat, ist voll Mensch.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Hat der Mensch die höchste Wahrheit erfasst, ist er auch imstande, sich seines eigenen Wesens zu erfreuen und jene Glückseligkeit in sich selbst zu finden, die er bisher nur im Außen suchte./ In den Tiefen unseres wunderbaren Seins erkennen wir, dass wir Teile eines allumfassenden Lebens sind, dessen Wesen ewiger Friede, dessen Sinn vollendete Güte und dessen Sein unvergänglich ist. Hier liegt die wahre Heimat eines jeden von uns. Diesen Augenblick zeitloser Ewigkeit, in dem wir uns selbst finden, nennen die Hindu-Weisen so schön das ‚Ewige Jetzt‘.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Äußerlich mag man leiden unter jeder Art von Einschränkung, von körperlicher Lähmung bis zu schlechter Umgebung. Innerlich aber ist man frei, in der Meditation eine Sphäre von Licht, Schönheit, Wahrheit, Liebe und Kraft zu erreichen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, Charaktere 11: „Die Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und – was uns Erwachsenen kaum passieren kann – sie genießen die Gegenwart.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder Die Sitten des Jahrhunderts: „Mit geliebten Menschen zusammen sein: mehr braucht es nicht; träumen, mit ihnen sprechen, nicht sprechen, an sie denken, an die gleichgültigsten Dinge denken, aber in ihrer Nähe: alles gilt gleich.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder Die Sitten des Jahrhunderts: „Was man am meisten ersehnt, erfüllt sich nicht, und wenn es eintrifft, dann nicht zu der Zeit noch unter den Umständen, wo es die größte Freude bereitet hätte.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist, in: Die Charaktere oder Die Sitten des Jahrhunderts: „Wer einen Tag lang gelebt hat, hat ein Jahrhundert gelebt: dieselbe Sonne, dieselbe Erde, dieselbe Welt, dieselben Empfindungen; nichts gleicht dem Heute so sehr wie das Morgen. Wir sollten begierig darauf sein zu sterben, das heißt, körperlos und reiner Geist zu werden: doch der Mensch, der sonst so ungeduldig nach Neuem verlangt, kennt gerade in diesem Punkt keine Neugier; unstet von Natur und von allem gelangweilt, wird er des Lebens niemals überdrüssig; er wäre vielleicht bereit, ewig zu leben. Was er vom Tode sieht, berührt ihn heftiger, als was er davon weiß: Krankheit, Schmerz und Leichnam nehmen ihm die Lust an der Erkenntnis des Jenseits. Es bedarf des ganzen Ernsten der Religion, ihn umzustimmen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Der Haß des Menschen ist so hartnäckig, daß der Wunsch eines Kranken nach Versöhnung mit seinem Feinde als das untrüglichste Vorzeichen seines Todes gelten kann.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Die wahre Größe ist ungezwungen, vertraulich, leutselig. Sie lässt sich nahekommen und mit sich umgehen. Sie verliert nichts, wenn man sie in der Nähe sieht. Je mehr man sie kennenlernt, desto mehr bewundert man sie.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Es gibt Dinge, bei denen die Mittelmäßigkeit unerträglich ist: Dichtkunst, Tonkunst, Malerei und öffentliche Rede.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Geist und Talent verhalten sich zueinander wie das Ganze zu seinem Teile.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Gesundheit und Reichtum bringen den Menschen um die Erfahrung des Leids und machen ihn hart gegen seine Mitmenschen.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „In der Freundschaft sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen. In der Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.“
Bruyère, Jean de La (1645-1696), französischer Schriftsteller und Moralist: „Kein Weg ist zu lang für den, der langsam und ohne Eile vorwärts schreitet, und kein lockendes Ziel liegt zu fern für den, der sich mit Geduld rüstet.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Alt sein ist eine herrliche Sache, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Die große Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann, und nicht tut.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden, bei sich anfangen, aber sich nicht selbst zum Ziel haben.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Wir haben mit der Verwirklichung Gottes da zu beginnen, wo wir hingestellt sind.“
Buck, Pearl Sydenstricker (Pseudonym: John Sedges, 1892-1973), US-amerikanische Schriftstellerin, Literaturnobelpreis 1938: „Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das große vergeblich warten.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in: Geschichte der Zivilisation, Einleitung: „Sonst waren die reichsten Länder, wo die Natur am gütigsten war, jetzt sind es die, wo der Mensch am tätigsten ist.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker, in: Geschichte der Zivilisation 20: „Ein Irrtum bekämpft den anderen; jeder bekämpft seinen Widersacher und die Wahrheit springt hervor.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker: „Das einzige Mittel gegen den Aberglauben ist Wissenschaft.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker: „Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Lichte umsehen.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker: „Immer und immer wieder hört man von den Übeln des Reichtumes und von der sündlichen Liebe zum Gelde, und doch hat sicherlich nächst dem Wissenstriebe keine andere Leidenschaft der Menschheit so viel Gutes getan.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus, im Surangama Sutra: „Die Dinge sind nicht so, wie sie erscheinen, noch sind sie anders.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: Der Mond am Himmel, sagt Buddha, spiegelt das Licht der Sonne.
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Alles Leben ist von Leid gezeichnet; die Ursache des Leidens ist das Verlangen und die Begierde; der Weg zur Überwindung des Leidens ist der heilige achtstufige Pfad.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Den Körper bei guter Gesundheit zu erhalten, ist eine Pflicht ... Ansonsten sind wir nicht in der Lage einen klaren und starken Geist zu bewahren.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Die Familie steht zusammen wie ein Wald, während Stürme den Baum umwehen, der allein steht.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du bist, was du warst, und du wirst sein, was du tust.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du wirst morgen sein, was du heute denkst.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Lass dein Herz in der Welt sein, aber die Welt nicht in deinem Herzen.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Nicht durch die Feindschaft kommt in dieser Welt die Feindschaft zur Ruhe. Durch Nichtfeindschaft kommt sie zur Ruhe.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Zu genießen, wie die Zeit vergeht: Das ist das Geheimnis des Lebens.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus; Inschrift einer chinesischen Buddha-Steinfigur aus dem Jahre 746: „Das höchste Wahre ist ohne Bild./ Gäbe es aber gar kein Bild,/ so gäbe es keine Möglichkeit,/ wodurch es sich als das Wahre/ zu manifestieren vermöchte./ Das höchste Prinzip ist ohne Worte./ Gäbe es aber überhaupt keine Worte,/ wodurch könnte es sich dann/ als Prinzip offenbaren?“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismust: „Wenn deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen.“
Bulwer-Lytton, Edward Georg (1. Baron Lytton, 1803-1873), englischer Romanautor und Kolonialminister, in: Ernst Maltravers I, 7: „Das Gewissen ist der elastischste Stoff von der Welt. Heute kannst du es nicht über einen Maulwurfshügel spannen; morgen bedeckt es einen Berg.“
Bunsen, Robert Wilhelm Eberhard (1811-1899), deutscher Chemiker und Erfinder, entwickelte zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse: „Ich habe immer gefunden, daß die Türen, durch welche ich gehen soll, sich mir von selbst öffnen. Gewaltsam durchzudringen, ist mir nie gut gekommen.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte, in: weltgeschichtliche Betrachtungen 2, Die Kultur: „Das Neueste in der Welt ist das Verlangen nach Bildung als Menschenrecht, welches ein verhülltes Begehren nach Wohlleben ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte, in: Weltgeschichtliche Betrachtungen II, 2: „Die Religionen sind der Ausdruck des ewigen und unzerstörbaren metaphysischen Bedürfnisses der Menschennatur.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte: „Die Wohltat des Staates besteht darin, dass er der Hort des Rechtes ist.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte: „Es hat auch der Verdienstvollste der Heimat mehr zu danken als diese ihm.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Neigung zum Erhalten und Geschicklichkeit zum Verbessern sind die beiden Elemente, deren Vereinigung in meinen Augen den Charakter des großen Staatsmannes bildet.“
Burke, Edmund (1729-1797), irisch-britischer Schriftsteller, Staatsphilosoph und Politiker in der Zeit der Aufklärung und geistiger Vater des Konservativismus: „Tatsachen sind für den Geist, was Nahrung für den Körper ist.“
Busch, Friedrich Wilhelm Ernst (1900-1980), deutscher Sänger, Schauspieler und Regisseur: „Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner, in: Schein und Sein, Von selbst: „Laß ihn im Galoppe tollen,/ reite ruhig deinen Trab!/ Ein zu ungestümes Wollen,/ wirft von selbst den Reiter ab.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Enthaltsamkeit ist das Vergnügen an den Dingen, die wir nicht besitzen.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch die Vernachlässigung kleiner Dinge.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Gott zieht an einer Hand, der Teufel an beiden Beinen.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Mancher ertrinkt lieber, als dass er um Hilfe ruft.“
Busek, Erhard (*1941), österreichischer Politiker der ÖVP und ehemaliger Vizekanzler: „Unsere Gesellschaften leiden mehr an der schrecklichen Arbeitslosigkeit der Seele als an der materiellen Arbeitslosigkeit.“
Butenandt, Adolf Friedrich Johann (1903-1995), deutscher Biochemiker und Hochschullehrer, Nobelpreis für Chemie 1939: „Wissenschaftler sind Beamte, die abends um sechs Uhr ihre Probleme vergessen können. Forscher können das nicht.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: The Note-Books: „Es gibt zwei große Lebensregeln, eine allgemeine und eine besondere. Die erste besagt, dass jeder schließlich erreichen kann, was er will, wenn er es nur versucht. Das ist die allgemeine Regel. Die besondere Regel ist, dass jeder Einzelne mehr oder weniger eine Ausnahme von der allgemeinen Regel ist.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: The Note-Books: „Worte behindern oder töten sogar den vollkommenen Gedanken, oder sie werden von ihm getötet; aber sie sind, wie ein Gerüst, nützlich, wenn nicht gar unverzichtbar, um ein vollkommenes Gedankengebäude zu errichten und zu seiner Vervollkommnung beizutragen.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller, in: Von Schwätzern, Schwärmern und Halunken: „Liebe ist nur ein Tripper des Geistes, eine Art Ausfluss der Fantasie; wenn ihr nicht rechtzeitig Einhalt geboten wird, bricht sie nach außen durch in Schwären von heroischen Versen; denn alle Verliebten sind vorübergehend Dichter und machen aus ihren Damen eine Art Mosaik verschiedenfarbiger Steine, zusammengefügt durch eine starke Fantasie, aber sehr steif und unnatürlich; und obwohl sie die Sterne vom Himmel stehlen wie Prometheus das Feuer, um sie zu beseelen, wird all das sie nicht lebendig machen noch die Lebendigen liebend.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Alle Lebewesen außer dem Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an, aber der unvernünftige versucht die Welt an sich anzupassen. Also hängt jeder Fortschritt von dem unvernünftigen Menschen ab.“
Butler, Samuel (1835-1902), englischer Schriftsteller: „Leben ist die Kunst, aus falschen Voraussetzungen die richtigen Schlüsse zu ziehen.“
Buñuel, Luis (1900-1983), spanisch-mexikanischer Filmemacher, gehört zu den bedeutendsten Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts, Meister des Surrealismus und Sarkasmus; eine aus dem Gedächtnis wiedergegebene Sentenz und Selbstaussage aus einer Dokumentation, gegeben von ihm in höherem Alter: ‚Das größte Ereignis meines Lebens war, als die Begierde von mir abfiel.‘
Byrne, Robert (*1956), Weihbischof in Birmingham: „Der Sinn des Lebens ist ein Leben mit Sinn.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Das Leben ist oft wie eine Familie: Die Gegensätze wohnen nah beieinander.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der beste Ruf, den man haben kann, ist das Echo der Liebe.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der Glaube erkennt das Licht hinter dem Horizont.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Lebenskunst besteht darin, den Tag zu planen, aber im Augenblick improvisieren zu können.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Schatten ist eine Anregung, das Licht zu suchen.“
Böll, Heinrich Theodor (1917-1985), einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit, Literaturnobelpreis 1972: „Ich glaube, daß der Schriftsteller, der sogenannte freie Schriftsteller, eine der letzten Bastionen der Freiheit ist.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Das Staatspapier des Herzens: „Auf der Weltbühne ist das Schicksal der Souffleur, der das Stück ruhig und leise abliest, ohne Gebärden, ohne Deklamation und ganz unbekümmert, ob es ein Lustspiel oder ein Trauerspiel ist. Das Zappeln, das Schreien und Übriges tun die Menschen dazu.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Das Staatspapier des Herzens: „Die Erde ist das Komödienhaus in der großen Himmelsstadt, und du, o Mensch, spielst den Hanswurst darin.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Der Narr im Weißen Schwan 2: „Die Geschichte von Völkern und Staaten haben den Geschichtsschreibern und Buchhändlern, die ihre Werke verlegt, etwas Geld eingebracht. Was sie sonst noch genützt, das weiß ich nicht.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen, 85: „Man heilt Leidenschaften nicht durch Verstand, sondern nur durch andere Leidenschaften.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen 202: „Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen: „Alle Narrheit erschöpfen - so gelangt man zum Boden der Weisheit.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons, in: Fragmente und Aphorismen: „Schmerz ist der Vater und Liebe die Mutter der Weisheit.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Auf einem wankenden Schiff fällt um, wer stillesteht, nicht, wer sich bewegt.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Der Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Der Leichtsinn ist ein Schwimmgürtel für den Strom des Lebens.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Der Sauerteig eines widersprechenden Geistes scheint mir unentbehrlich, damit das Werk gedeihe und genießbar werde.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Die Melancholie ist die Freudigkeit Gottes.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Zu Ihren Lustbarkeiten laden die Fürsten nur Edelleute ein. Aber wenn das Ungglück über sie kommt, bitten sie auch ihre Bürger zu Gaste.“
Büchner, Friedrich Karl Christian Ludwig (1824-1899), Arzt, Naturwissenschaftler und Philosoph, in: Kraft und Stoff: „Es gibt nichts Wunderbares: Alles, was geschehen ist und was geschehen wird, geschieht, geschah und wird geschehen auf eine natürliche Weise.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär, in: Dantons Tod: „Wir sind alle lebendig begraben und wie Könige in drei- oder vierfachen Särgen beigesetzt, unter dem Himmel, in unsern Häusern, in unsern Röcken und Hemden. - Wir kratzen fünfzig Jahre lang am Sargdeckel. Ja, wer an Vernichtung glauben könnte! dem wäre geholfen. - Da ist keine Hoffnung im Tod; er ist nur eine einfachere, das Leben eine verwickeltere organisiertere Fäulnis, das ist der ganze Unterschied!“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär, in: Leonce und Lena, 1. Akt, 3. Szene, Leonce: „Ein sonderbares Ding um die Liebe. Man liegt ein Jahr lang schlafwachend zu Bette, und an einem schönen Morgen wacht man auf, trinkt ein Glas Wasser, zieht seine Kleider an und fährt sich mit der Hand über die Stirn und besinnt sich und besinnt sich. - Mein Gott, wie viel Weiber hat man nötig, um die Skala der Liebe auf und ab zu singen? Kaum dass Eine einen Ton ausfüllt. Warum ist der Dunst über unsrer Erde ein Prisma, das den weißen Glutstrahl der Liebe in einen Regenbogen bricht?“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär, in: Leonce und Lena, 2. Akt, 1. Szene, Leonce: „Aber Valerio, die Ideale! Ich habe das Ideal eines Frauenzimmers in mir und muss es suchen. Sie ist unendlich schön und unendlich geistlos. Die Schönheit ist da so hülflos, so rührend, wie ein neugebornes Kind. Es ist ein köstlicher Contrast. Diese himmlisch stupiden Augen, dieser göttlich einfältige Mund, dieses schafnasige griechische Profil, dieser geistige Tod in diesem geistigen Leib.“
Büchner, Karl Georg (1813-1837), hessischer Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Mediziner, Naturwissenschaftler und Revolutionär: „Die Schritte der Menschheit sind langsam. Man kann sie nur in Jahrhunderten messen.“
Bühler, Philipp, Berliner Filmkritiker und Autor, in: Der Filmkanon, zu Rashomon: „Schlimmer als jede Schuld wiegt die Schande, mit der Scham leben zu müssen.“
Caddy, Eileen: „Erwarte, dass jedes Deiner Bedürfnisse erfüllt wird, erwarte die Antwort auf jedes Deiner Probleme, erwarte Überfluss auf jeder Ebene, erwarte, spirituell zu wachsen.“
Caddy, Eileen: „Erwarte, dass jedes Deiner Bedürfnisse erfüllt wird, erwarte die Antwort auf jedes Deiner Probleme, erwarte Überfluss auf jeder Ebene, erwarte, spirituell zu wachsen.“
Calcagno, Lawrence: „Für einen Künstler ist es von zentraler Bedeutung unzufrieden zu sein. Das ist keine Gier, es könnte jedoch Appetit sein.“
Campoosorio, Ramón de Campoamor y (1817-1901), spanischer Politiker und Dichter des Realismus: „Die Wahrheit ist ein Verdacht, der andauert.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Leben heißt Handeln.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Ohne Schatten gibt es kein Licht. Man muss auch die Nacht kennenlernen.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Einen Menschen zu lieben heißt einzuwilligen, mit ihm alt zu werden.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Insbesondere das Wohlergehen der Menschen war schon immer das Alibi von Tyrannen, und es hat zudem den Vorteil, daß es den Dienern der Tyrannei ein gutes Gewissen verschafft.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, erhielt 1957 den Literaturnobelpreis, in seinen Tagebüchern, Band I, S. 60: „Es herrscht das Absurde. Und die Liebe errettet davor.“
Canetti, Elias (1905-1994), Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache, Literaturnobelpreis 1981: „Alles, was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe.“
Canetti, Elias (1905-1994), Schriftsteller und Aphoristiker deutscher Sprache, Literaturnobelpreis 1981: „Es wurde alles rascher, damit mehr Zeit ist. Es ist immer weniger Zeit.“
Capote, Truman (geb. Truman Streckfus Persons, 1924-1984), US-amerikanischer Schriftsteller, Schauspieler und Drehbuchautor: „Glück bedeutet Gelassenheit. Wer glücklich sein will, muß Zeit für die Ewigkeit haben.“
Capote, Truman (geb. Truman Streckfus Persons, 1924-1984), US-amerikanischer Schriftsteller, Schauspieler und Drehbuchautor: „Wem das Lächeln fehlt, dem fehlt ein Flügel.“
Cardenal, Ernesto (Ernesto Cardenal Martinez, *1925), nicaraguanischer suspendierter katholischer Priester, sozialistischer Politiker und Dichter: „Die Falschheit des Reichtums besteht darin, dass wir das, was wir haben, mit dem verwechseln, was wir sind.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Ein Bücherschatz ist wie ein geistiger Baum, der Bestand hat und seine Früchte spendet von Jahr zu Jahr, von Geschlecht zu Geschlecht.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Ein liebevolles Herz ist der Anfang allen Verstehens.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Für mich war das ganze Universum leer, ohne Leben, ohne Sinn, ohne Willenskraft, ja, ohne Feindseligkeit; es war eine einzige, unermesslich große, todbringende Dampfmaschine, die in ihrer tödlichen Gleichgültigkeit vor sich herstampfte und mich Glied für Glied zermalmte. Ein ödes düsteres, einsames Golgatha, eine Todesmühle! Warum waren die Lebenden, die dorthin verbannt waren, ohne Gefährten? Warum hatten sie ein Bewusstsein? Warum, wenn es keinen Teufel gibt - oder ist der Teufel etwa euer Gott?“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „In seinem Lachen liegt der Schlüssel, mit dem wir den ganzen Menschen entziffern.“
Carr, Emily (1871-1945), kanadische Malerin und Schriftstellerin: „Echte Kunst ist eine Religion, eine Suche für die Schönheit Gottes tief in allen Dingen.“
Casanova, Giacomo Girolamo (1725-1798), venezianischer Jurist, Dichter, Übersetzter, Schriftsteller, Bibliothekar, Diplomat, Historiker, Glücksspieler, Geheimagent, Freimaurer, Abenteuerer, auch bekannt durch die Schilderung zahlreicher Liebschaften, in seinen Memoiren: „Die besten Dinge verdanken wir dem Zufall.“
Cervantes (Miguel de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter, hier in seinem berühmtesten Werk: „Der sinnreiche Junker Don Quijote von La Mancha“: „Zu den Eigenschaften der Klugheit gehört, was sich im Guten erreichen lässt, nicht im Bösen zu tun.“
Cervantes (Miguel de Cervantes Saavedra, 1547-1616), gilt als der bedeutendste spanische Dichter: „Leiste guten Menschen Gesellschaft, und du wirst einer von ihnen werden.“
Chagall, Marc (1887-1985), französischer Maler russisch-jüdischer Herkunft: „Kunst ist der unaufhörliche Versuch mit der Schönheit der Blumen zu konkurrieren.“
Chamberlain, Houston Steward (1855-1927), englisch-deutscher Verfasser populärwissenschaftlicher pangermanischer und teilweise antisemitischer Schriften, Schwiegersohn Richard Wagners: „Das Prinzip des geschichtlichen Unterrichts ist noch heute überall bei uns in Europa die systematische Entstellung. Indem die eigenen Leistungen immer hervorgehoben, die Errungenschaften der anderen verschwiegen oder vertuscht, gewisse Dinge immer ins hellste Licht gestellt, andere im tiefsten Schatten gelassen werden, entsteht ein Gesamtbild, welches in manchen Teilen nur für das subtilste Auge von der nackten Lüge sich unterscheidet.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen I: „ Die Natur hat Illusionen den Weisen wie den Narren mitgegeben, damit die Weisen nicht zu unglücklich würden durch ihre Weisheit.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen I: „Nachsichtige Verachtung mit seelischer Heiterkeit zu verbinden, ist die beste Philosophie für den Lauf der Welt.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen II: „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch; durch die Vernunft existiert er bloß.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen II: „Eine tugendhafte Haltung, die Aufopferung seiner Interessen oder seiner selbst, ist das Bedürfnis einer adeligen Seele, die Eigenliebe eines großmütigen Herzens, ich möchte sagen, der Egoismus eines großen Charakters.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die Gesellschaft, das, was man die Welt nennt, ist nur der Kampf tausend kleiner entgegengesetzter Interessen, ein ewiges Ringen sicher kreuzender, einander störender, abwechselnd verletzter und gedemütigter Eitelkeiten [...]. Einsam leben, nicht zerrieben werden in diesen jammervollen Zusammenstößen, in denen man einen Augenblick die Blicke der Welt auf sich zieht, um im nächsten unterzugehen, das nennt man nichts sein, keine Existenz haben. Arme Menschheit!“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken: „Die physischen Geißeln und Drangsale der menschlichen Natur haben die Gesellschaft notwendig gemacht. Die Gesellschaft hat die Leiden der Natur noch gesteigert. Die Nachteile der Gesellschaft haben die Regierung notwendig gemacht, und die Regierung steigert noch die Leiden der Gesellschaft. Das ist die Geschichte der menschlichen Natur.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen und Gedanken: „In der Liebe ist alles wahr, alles falsch. Sie ist das einzige Ding, über das man nichts Absurdes sagen kann.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen V: „Kräftige Charaktere ruhen sich in Extremen aus.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: Maximen VI: „Man sagt gewöhnlich: Die schönste Frau der Welt kann nicht mehr geben, als sie hat. Das ist ganz falsch. Sie gibt gerade soviel, als man zu empfangen glaubt; denn hier bestimmt die Phantasie den Wert der Gabe.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution, in: „Die französischen Moralisten“: „Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution: „Die Hoffnung ist ein Scharlatan, der uns ohne Unterlass betrügt, und, was mich betrifft, so hat mein Glück erst begonnen, nachdem ich sie verloren habe.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution: „Die Unsicherheit ist für die Seele, was die Folter für den Körper ist.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution: „Die Vernünftigen halten bloß durch, die Leidenschaftlichen leben.“
Chamfort, Nicolas (Sébastien-Roch Chamfort, 1741-1794), französischer Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung und der Französischen Revolution: „Unsere Vernunft macht uns oft unglücklicher als unsere Leidenschaften, und man kann sagen, dass der Mensch dem Kranken gleicht, den sein Arzt vergiftet hat.“
Chanel, Gabriele ‚Coco‘ (1883-1971), berühmte französische Modedesignerin und Unternehmerin: „Lebenskunst ist die richtige Kunst des Weglassens.“
Chaplin, Charlie (Sir Charles Spencer Chaplin, 1889-1977), britischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Komponist, Schnittmeister, Filmproduzent: „Letztlich ist alles Spaß.“
Chardin, Pierre Teilhard de (1881-1955), französischer Jesuit, Theologe, Anthropologe, Geologe, Paläontologe: „Freude ist der untrügliche Beweis der Existenz Gottes.“
Chesterfield, Philip Dormer Stanhope Graf von (4. Earl of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller, Briefe an seinen Sohn, 04.10.1746: „Der Umgang mit Unwissenden ist kein Umgang und verschafft auch ihnen kein Vergnügen.“
Chesterfield, Philip Dormer Stanhope Graf von (4. Earl of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller, über den Herzog von Newcastle: „Er verlor am Morgen eine Stunde und vergeudete den Rest des Tages damit, sie zu suchen.“
Chesterfield, Philip Dormer Stanhope Graf von (4. Earl of Chesterfield, 1694-1773), britischer Staatsmann und Schriftsteller: „Frauen sind nur Kinder von etwas größerem Wuchs.“
Chesterton, Gilbert Keith (1874-1936), englischer Schriftsteller und Journalist: „Wandelbarkeit ist die große Tugend der Frau. Wer ein echtes Weib hat, braucht keinen Harem.“
China, „Aus: „Die Blumen des eigenen Gartens duften nicht so stark wie die wilden Blumen. Dafür halten sie länger.“
Chinesisches Sprichwort: „Immer nur Sonne macht eine Wüste.“
Chinesische Weisheit: „Der Drache lehrt uns: Wer aufsteigen will, muss es gegen den Wind tun.“
Chinesische Weisheit: „Der Mensch stolpert nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.“
Chinesische Weisheit: „Der zum Glück bestimmte Mensch braucht sich nicht zu beeilen.“
Chinesische Weisheit: „Was ist Liebe? / Eine Hütte mit keinem Palast tauschen wollen, / Untugenden und Fehler lächelnd übersehen, / Hingabe ohne geringstes Zögern.“
Chinesische Weisheit: „Wenn die Katze weg ist, bildet sich die Maus ein, sie wäre ein Tiger.“
Chinesische Weisheit: „Worte schneiden manchmal tiefer als Messer.“
Chirico, Giorgio de (1888-1978), italienischer Maler und Grafiker: „Um wirklich unsterblich zu werden, muss ein Kunstwerk jegliche menschliche Begrenzung überwinden: Logik und Vernunft stehen dem im Wege. Aber sobald diese Grenzen durchbrochen sind, wird es in die Bereiche der Kindheitsvisionen und Kindheitsträume eintreten.“
Chopra, Deepak (*1946), indischer Arzt, Internist, Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über alternative Medizin, in seinem Bestseller von 1989 „Die heilende Kraft“: „ ...Der berühmte Neurologe Sir John Eccles bringt das sehr deutlich zum Ausdruck. Er schreibt: >Ich möchte, dass Sie begreifen, dass es in der Natur keine Farben gibt und auch keine Klänge - nichts davon. Auch keine Struktur, kein Muster, keine Schönheit, keinen Duft.< Mit anderen Worten: Nichts ist im Universum so wichtig wie unsere Beteiligung daran. ... Die alten Rishis wussten dies. Ein Vers aus dem Veda lautet: >Was du siehst, das wirst du.< Mit anderen Worten: Die bloße Wahrnehmung der Welt macht uns zu dem, was wir sind.“
Chopra, Deepak (*1946), indischer Arzt, Internist, Endokrinologe, Fachbuchautor mehrerer Bücher über alternative Medizin: „Wenn wir herauskommen aus unserem Versteck und für den Geist selbst leben, wird unsere Identität eine geistige Identität.“
Chrysander, Friedrich (1826-1901), deutscher Musikwissenschaftler und ein Herausgeber der Werke Georg Friedrich Händels: „Jedes große und allgemein verständliche Kunstwerk muss auf dem goldenen Grunde der Heiterkeit, auf durchsichtiger Klarheit und individueller Lebendigkeit ruhen.“
Chrysipp (Chrysippos von Soloi, 281/276-208/204 v. Chr.), griechischer Philosoph, bedeutender Vertreter und Erneuerer der stoischen Philosophie: „Das besonnene Verhalten ist nicht etwas von der Glückseligkeit an sich Verschiedenes, sondern es ist selbst die Glückseligkeit.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Die natura deorum: „Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Vom Gemeinwesen: „Es ist also [...] das Gemeinwesen die Sache des Volkes, ein Volk aber nicht jede Ansammlung von Menschen, sondern die Ansammlung einer Menge, die in Anerkennung des Rechtes und der Gemeinsamkeit des Nutzens vereinigt ist.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von den Pflichten III, 1: „Niemals bin ich weniger müßig als in meinen Mußestunden und niemals weniger einsam, als wenn ich allein bin.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von der Weissagung 2, 2: „Welches größere und bessere Geschenk können wir dem Staate darbringen, als wenn wir die Jugend unterrichten und erziehen?“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Das Bewusstsein eines erfüllten Lebens und die Erinnerung an viele gute Taten ist das größte Glück auf Erden.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Die höchste Bewunderung aber trifft den, auf den das Geld keinen Eindruck macht.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Lage.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Freundschaft ist Gefühl und Verständnis füreinander und Hilfsbereitschaft in allen Lebenslagen.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluß auf das Denken der christlichen Spätantike hatte: „Der Vortrag ist gewissermaßen die Beredsamkeit des Körpers.“
Clair, René (René Lucian Chomette, 1898-1981), französischer Regisseur und Schriftsteller: „Wirklich reich sind nur die Leute, die mit der Zeit nicht sparen müssen.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Das Glühen des Herzens ist mehr wert als das Glänzen des Verstandes.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Ganz licht und klar sein heißt: am Ziele sein.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung, von der katholischen Kirche heiliggesprochen, in einem Brief an seinen Zögling Papst Eugen III. (1080-1153): „Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. ... Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluß, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen, und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“ (Die vollständige Fassung auf dieser Seite.)
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Fantasie.“
Claudel, Paul (1868-1955), französischer Schriftsteller, Dichter und Diplomat: „Rede nur, wenn du gefragt wirst, aber lebe so, dass man dich fragt.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: An meinen Sohn Johannes: „Wo die Worte gar leicht und behende dahinfahren, da sei auf deiner Hut; denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote, Erklärung der Menschenrechte: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Wandsbecker Bote: „Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.“
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Über die Unsterblichkeit: „Wenn wir Menschen ein angeborenes Verlangen nach Unsterblichkeit haben, so ist es klar, daß wir in unsrer jetzigen Lage nicht sind, wo wir sein sollten. Wir zappeln auf dem Trocknen und es muß irgendwo ein Ozean für uns sein.“
Clausewitz, Carl Philipp Gottlieb von (1780-1831), preußischer Generalmajor, Heeresreformer, Militärwissenschaftler und -ethiker, in: Vom Kriege III, 11: „Die beste Strategie ist, immer recht stark zu sein, erstens überhaupt und zweitens auf dem entscheidenden Punkt. Daher gibt es kein höheres und einfacheres Gesetz für die Strategie, als seine Kräfte zusammenzuhalten.“
Cocteau, Jean (1889-1963), französischer Schriftsteller, Regisseur, Maler: „Stil ist die Fähigkeit komplizierte Dinge einfach zu sagen, nicht umgekehrt.“
Collins, John Churton, englischer Schriftsteller: „Der Narr scheitert, weil er schwierige Dinge für leicht hält. Der kluge Mann scheitert, weil er leichte Dinge für schwierig hält.“
Condillac, Étienne Bonnot de (Abbé von Muréaux, 1714-1780), französischer Geistlicher, Philosoph und Logiker der Aufklärung, entwickelte eine sensualistische Erkenntnistheorie, in: Abhandlung über die Empfindungen: „Warum muss ich Hindernisse für meine Wünsche finden? Warum muss mein Glück durch Leiden gestört werden? Doch was sage ich! Würde ich die Güter, welche mir geboten werden, wahrhaft genießen, wenn ich nie einen Sieg zu erkämpfen hätte? Würde ich sie genießen, wenn die Übel, über welche ich mich beklage, mich nicht ihren Wert erkennen lehrten? Mein Unglück selbst trägt zu meinem Glücke bei, und der größte Genuss der Güter entspringt aus der lebhaften Vorstellung der Übel, mit denen ich sie vergleiche. Der wechselnden Wiederkehr beider verdanke ich alle meine Erkenntnisse, verdanke ich Alles, was ich bin.“
Consalvatica, T.: „Nur das Wasser, das wir zu trinken gaben, wird uns erfrischen./ Nur das Brot, das wir zu essen gaben, wird uns sättigen./ Nur das Kleid, das wir verschenkten, wird uns bekleiden./ Nur das Wort, das Leiden linderte, wird uns trösten./ Nur der Kranke, den wir besuchten, wird uns heilen./ Nur der Gefangene, den wir befreiten, wird uns erlösen.“
Corneille, Pierre (1606-1684), französischer Dramatiker: „Die Zeit ist eine mächtige Meisterin, sie bringt vieles in Ordnung.“
Cossmann, Paul Nikolaus (1869-1942 KZ Theresienstadt), deutscher politischer Schriftsteller und Redakteur: „Ausbildung ist das Lernen von Regeln, Erfahrung das Lernen der Ausnahmen.“
Cotta, Johann Friedrich (1764-1832), deutscher Verleger, Industriepionier und Politiker: „Der Beginn der Größe ist die Einsicht der eigenen Kleinheit.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923, in: Held und Heiliger: „Der moderne Staat ist ein untermenschliches Wesen mit einem riesigen Leib und einem winzigen Kopf, mit einem unstillbaren Hunger nach Geld und Macht und sehr wenig Vernunft, sehr wenig Gewissen, sehr wenig Charakter.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923: „Der Mann ist ein Kind der Zeit, die Frau ist ein Kind des Raumes.“
Coudenhove-Kalergi, Richard Graf von (1894-1972), Gründer der Paneuropa-Bewegung 1923: „Glück ist ein Abfallprodukt des Strebens nach Vollkommenheit.“
Crowfoot (Blackfoot Isapo-Muxika, ‚Großer Krähenfuß‘, um 1830-1890), Stammeshäuptling der Blackfoot-Indianer (Siksika) in Kanada: „Was ist Leben? Es leuchtet auf wie ein Glühwürmchen in der Nacht. Es vergeht wie der Hauch des Büffels im Winter. Es ist wie der kurze Schatten, der über das Gras huscht und sich im Sonnenuntergang verliert.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Es gibt kein Land dieser Erde ohne Menschen guten Willens. Es ist mein Traum, diese Menschen zusammenzuführen.“
Câmara, Hélder Pessoa (1909-1999), brasilianischer Erzbischof von Olinda und Recife, Kämpfer für Menschenrechte, Vertreter der Befreiungstheologie: „Um groß zu sein, sei ganz! Verstelle und verleugne nichts, was dein. Sei ganz in allem! Und leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun.“
Cäsar, Gaius Julius (100-44 v. Chr.), römischer Staatsmann, Feldherr und Autor: „Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Es gibt eine Logik der Farben und nur damit, und nicht mit der Logik des Gehirns, sollte der Maler übereinstimmen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der klassischen Moderne: „Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.“
Cézanne, Paul (1839-1906), französischer Maler des Impressionismus: „Die Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur.“
Dacqué, Edgar (1878-1945), deutscher Paläontologe und Theosoph: „Das Leben ist für unseren, nur die äußeren Formen vergleichenden und danach seine Begriffe bildenden Verstand so jenseitig, dass wir immer auf der Außenfläche, immer in einer Spiegelung des Daseins bleiben, wenn wir nicht symbolisch sehen können.“
Dahn, Felix (pseudonym auch: Ludwig Sophus, 1834-1912), deutscher Rechtswissenschaftler, Schriftsteller, Historiker, Hochschullehrer, Rektor, in: Bissula, 1884: „Wem die Götter die Augen verlöscht haben, dem machen sie sehend die Seele.“
Dalai Lama, der 14. (Tendzin Gyatsho, *1935), gegenwärtiges Oberhaupt des tibetischen Buddhismus bzw. der tibetischen Regierung: „Lebe ein gutes, ehrbares Leben! Wenn Du älter bist und zurückdenkst, wirst Du es noch einmal genießen können.“
Dali, Salvador (Salvador Felipe Jacinto Dali i Domènech, Marqués de Pubòl, 1904-1989), spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer, Schriftsteller, Bühnenbildner, ein Hauptvertreter des Surrealismus, zählt zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts: „Erfahrung ist wie die Sonne. Sie läßt Blüten welken, aber Früchte reifen.“
Dali, Salvador (Salvador Felipe Jacinto Dali i Domènech, Marqués de Pubòl, 1904-1989), spanischer Maler, Grafiker, Bildhauer, Schriftsteller, Bühnenbildner, ein Hauptvertreter des Surrealismus, zählt zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts: „Wer interessieren will, muss provozieren.“ [Auf diesen Satz berufen sich unsere Pseudoavantgardisten: Sie vermeinen, das Fehlen jedweden künstlerischen Konflikts durch sinnentleerte Provokation verschleiern zu können. Wahres Interesse an einer Sache wird jedoch nur geweckt, sofern mich die sinnstiftende Intention am Grund des ureigenen Motivs des Künstlers anspricht und inspiriert.]
Daly, Mary (1928-2010), US-amerikanische feministische Theologin: „Das kreative Potenzial im Menschen ist ein Abbild Gottes.“
Danella, Utta (Utta Schneider, 1920-2015), eine der (kommerziell) erfolgreichsten deutschen Unterhaltungsschriftstellerinnen: „Nichts ist für mich wichtiger, als mich frei in der Welt bewegen zu können.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in: Die acht Gesichter am Biwasee: „Sehnsucht haben heißt so heißes Blut kriegen, dass alles ringsum verdorrt.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in: Geschichten aus den vier Winden, Zwei Reiter am Meer: „Aber alles Abschiednehmen muss von einem Wiederkommen abgelöst werden. Auf die Trennung, die das Sterben bringt, folgt die Wiederkehr, die Stunde der Auferstehung. Das Leben lässt sich nicht bis ins Unendliche begraben, auch das tote Leben nicht. Auch im Tod ist ein Wellenschlag. Das Land hat seine Berge und Hügel, das Meer seine Wellen und Wogen, der Himmel seine Wolken und seine Glätte. Und auch das vergangene Leben hat sein Gehen und Wiederkehren.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Bengalisches Meer, am 3. März 1906: „Die See rauscht, und mein Blut rauscht noch lauter, ich bin fast krank vor Sehnsucht. Ich hoffe, ich überstehe diese Zeit; wenn nicht, dann bringt mich die Sehnsucht um. [...] Ich halte es nur aus, wenn ich denke, ich bin auf der Heimreise. [...] Das ist mir alles so gleichgültig, seit ich diesen Sehnsuchtsbazillus nach Dir in mich bekommen habe. Ich glaube, ich könnte vor Liebe und Sehnsucht das salzige Meer austrinken, es wäre nicht so bitter als die Bitterkeit in mir.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie, Java, am 21. März 1915: „Draußen in den Reisfeldern rauschen Tausend Bäche in der Nacht. [...] Die Grillen singen so laut und rasend, ein ganz wildes verrücktes Getriller, das wie ein zweites Konzert neben dem Konzert der Wasserfälle im Stockdunkeln vor meiner Veranda musiziert, über die weite, weite Nachtlandschaft hin ausgebreitet. Und dabei muss ich denken, dass diese Millionen Grillenmännchen da draußen ihre Flügel nur deshalb mit den Hinterbeinen wetzen, weil sie ihre Weibchen locken. Und ich locke doch auch so lange Monate schon. In Laute umgesetzt, müsste mein Sehnsuchtstriller das Kreischen des Weltenrades überbieten, meine ich.“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie am 14. März 1916: „Wir sind nicht lebendiger als die Puppen im Hans-Kasperltheater, man spielt mit uns, und wir wissen nichts vom nächsten Akt des Spieles und nichts vom Schluss. Der Schicksalsgott hat seinen Finger in unserem Kopf stecken und seine Hand in unserem Leib, und er bewegt uns, und wir glauben an Eigenbewegung!“
Dauthendey, Max (1867-1918), deutscher Dichter und Maler, in einem Brief an seine Frau Annie am 28. März 1916: „Im letzten Grunde ist der Krieg heute ein Sich-gegenseitig-die-Kultur-Ausprügeln.“
Deeping, George Warwick (1877-1950), englischer Schriftsteller: „Frauen ähneln Kindern. Sie brauchen dann die meiste Liebe, wenn sie sie am wenigsten verdienen.“
Deeping, George Warwick (1877-1950), englischer Schriftsteller: „Wir wollen eine Sache nicht besitzen, weil wir einen Grund dafür haben, sondern wir finden einen Grund, weil wir sie besitzen wollen.“
Deffand, Marquise du (Marie de Vichy-Chamrond, 1697-1780), französische Salonière im Zeitalter der Aufklärung, in einem Brief an Voltaire: „Alle Lebewesen erscheinen mir gleich unglücklich, vom Engel bis zur Auster. Das Übel ist, geboren zu sein.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Erst wenn er nicht mehr weiß, was er tut, tut der Maler gute Dinge.“
Degas, Edgar (1834-1917), französischer Maler und Bildhauer des Impressionismus: „Wer mir sagen kann, warum ein Bild schön ist, dem bezahle ich eine Flasche!“
Dehler, Thomas (1897-1967), deutscher Politiker, Justizminister: „Recht ist, was der Freiheit dient.“
Dehmel, Richard (Richard Fedor Leopold Dehmel, 1863-1920), deutscher Dichter und Schriftsteller: „Alles Leid ist Einsamkeit, alles Glück ist Gemeinsamkeit.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1824: „Das Wesen des genialen Menschen oder vielmehr sein Wirken beruht nicht etwa in neuen Ideen, sondern in der Überzeugung, dass alles, was vor ihm getan worden ist, nicht gut genug getan sei.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1850: „Es wäre interessant, alles Falsche aufzuzählen, aus dem sich das Wahre zusammensetzen kann.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1855: „Der Geist spielt eine große Rolle in der Liebe. [...] Tausend hübsche Frauen sind da, die uns gleichgültig lassen. Der Wunsch, alles von einer Person zu haben, die uns reizt; eine gewisse Neugier, ein mächtiges Moment der Liebe, die Illusion, vielleicht tiefer in die Seele, den Geist einzudringen, alle diese Empfindungen vereinigen sich zu einer einzigen. Und wer sagt uns denn, dass uns in dem Augenblick, wo unsere Augen nur ein reizlos äußeres Objekt zu sehen glauben, nicht ohne unser Wissen ein sympathischer Zauber fesselt? Der Ausdruck der Augen genügt, um zu bezaubern.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus, in seinem Tagebuch 1857: „Man hat gesagt, die Flüsse seien Wege, die gehen. Man könnte von den Büchern sagen, sie seien in Bewegung befindliche Teile von Bildern, von denen einer auf den anderen folgt, ohne dass es möglich wäre, sie auf einmal zu übersehen. Um das Band zu erfassen, das sie zusammenhält, ist bei dem Leser fast ebenso viel Intelligenz erforderlich wie beim Autor.“
Delacroix, Eugène (Ferdinand Viktor Eugène Delacroix, 1798-1863), einer der bedeutendsten französischen Maler, gilt als Wegbereiter des Impressionismus: „Das Gemälde ist nichts als eine Brücke, welche den Geist des Malers mit dem des Betrachters verbindet.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern, in: Fragmente: „In Wirklichkeit wissen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern, in seiner Atomlehre: „Die Bildung ist für die Glücklichen eine Zierde, für die Unglücklichen eine Zuflucht.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern: „Wer vor dem Tod flieht, läuft ihm nach.“
Demokrit (460/459 v. Chr. - 370 v. Chr.), antiker griechischer Philosoph, gehört zu den Vorsokratikern: „Wie die Heilkunde die Krankheiten des Körpers heilt, so befreit die Weisheitslehre die Seele von den Leidenschaften.“
Demosthenes (384-322 v. Chr.), einer der bedeutendsten griechischen Redner und Staatsmänner Athens, starb nach Gefängnisflucht und drohender Verhaftung durch Freitod: „Jede Rede erscheint eitel und nichtig, wenn die Tat ihr nicht Nachdruck gibt.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Abhandlung über die Methode: „Als ich überlegte, wieviel verschiedene Ansichten über die gleiche Sache es geben kann, deren jede einzelne ihren Verteidiger unter den Gelehrten findet, und wie doch nur eine einzige davon wahr sein kann, da stand es für mich fest: Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Mediationen: „Ich nehme also an, alles, was ich wahrnehme, sei falsch; ich glaube, dass nichts von alledem jemals existiert habe, was mir mein trügerisches Gedächtnis vorführt. Ich habe überhaupt keine Sinne; Körper, Gestalt, Ausdehnung, Bewegung und Ort sind Chimären. Was soll da noch wahr sein? Vielleicht das Eine, dass es nichts Gewisses gibt.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Mediationen: „Täusche mich, wer es vermag! das wird er doch niemals zuwege bringen, dass ich nichts bin, solange ich denke, ich sei etwas; oder dass zu irgendeiner Zeit wahr wäre, dass ich nie gewesen, da ich doch nun wahrhaftig bin.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die größten Geister sind der größten Fehler ebenso wie der größten Tugenden fähig.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die nur ganz langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen, können viel weiter kommen als die, welche laufen und auf Abwege geraten.“
Descartes, René (latinisiert: Renatus Cartesius, 1596-1650), französischer Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Dubium sapientiae initium. Zweifel ist der Weisheit Anfang.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Krankheit als Weg: „An dieser Stelle dürfte auch verständlich werden, dass wir die heute übliche Einteilung in somatische, psychosomatische, psychische und geistige Krankheiten nicht übernehmen. ... Unsere Betrachtungsweise entspricht in etwa dem psychosomatischen Modell, jedoch mit dem Unterschied, dass wir diese Sicht auf alle Symptome anwenden und keine Ausnahmen zulassen. Die Unterscheidung ‚somatisch‘/‚psychisch‘ kann man bestenfalls auf die Ebene beziehen, auf der sich ein Symptom manifestiert - ist aber unbrauchbar, um Krankheit zu lokalisieren.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Bin ich in mir mit den verschiedenen Bereichen der Wirklichkeit in Harmonie, so können mich auch deren Repräsentanten in der Außenwelt nicht stören. Geschieht etwas für mich Unangenehmes, so ist dies lediglich eine Aufforderung, mich auch noch diesem Bereich in meinem Inneren zuzuwenden. - All die bösen Menschen und die unliebsamen Ereignisse sind in Wirklichkeit nur Boten, sind Medien, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Wer dies begreift, und bereit ist, die Verantwortung für sein Schicksal selbst zu übernehmen, verliert alle Angst vor dem bedrohenden Zufall.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Jeder Mensch kann immer nur jene Bereiche der Wirklichkeit wahrnehmen, für die er eine Resonanzfähigkeit besitzt.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Man begreift nicht, dass Krankheit das kostbarste Gut der Menschheit ist, ja, sein Menschsein überhaupt ausmacht, da nur der Kranke heilbar ist. Die Krankheit macht den Menschen heilungsfähig - doch dazu muss er sie durchwandern, nicht umgehen. So wie die Krankheit ein mikrokosmischer Sündenfall ist, muss Heilung auch ein mikrokosmischer Erlösungsprozess sein.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Schicksal ist jene Instanz, die dafür sorgt, dass der Einzelne seine vorgeschriebene Bahn zieht. Aus dem vermeidlichen Feind Schicksal wird ein Partner, der verhindert, dass wir aus eigener Trägheit uns selbst aus der Evolution [der Entwicklung des Bewusstseins] ausklammern.“
Deutsches Sprichwort: „Die schönsten Rosen welken zuerst.“
Deutsches Sprichwort: „Dies diem docet. Ein Tag lehrt den anderen.“
Deutsches Sprichwort: „Stille Wasser gründen tief.“
Deutsches Sprichwort: „Sustine et abstine! - Leide und meide!“
Deutsches Sprichwort: „Wo deine Gaben liegen, da liegen auch deine Aufgaben.“
Dibango, Manu (Emmanuel N´Djoké Dibango, *1933), Ethnologe, Philosoph und Musiker aus Kamerun: „Man kann nicht weiß auf weiß malen oder schwarz auf schwarz. Jeder Mensch braucht einen anderen, um sich zu offenbaren.“
Dickens, Charles (Charles John Huffam Dickens, 1812-1870), englischer Schriftsteller: „Frohsinn und Zufriedenheit sind große Verschönerer und Pfleger von jugendlichem Aussehen.“
Dickens, Charles (Charles John Huffam Dickens, 1812-1870), englischer Schriftsteller: „Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in: Letzte Worte: „Der erste Schritt zur Philosophie ist der Unglaube.“ Oder auch in dieser Fassung zu finden: „Der erste  Schritt zur Wahrheit ist der Zweifel.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in: Rameaus Neffe: „Warum sind die Frommen, die Andächtigen, so hart, so widerlich, so ungesellig? Sie haben sich zu leisten auferlegt, was ihnen nicht natürlich ist. Sie leiden, und wenn man leidet, macht man andere leiden.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 3. November1759: „Das Gute tun, das Wahre erkennen, das ist es, was einen Menschen vom anderen unterscheidet. Der Rest ist nichts. Das Leben ist so kurz, seine wahre Bedürfnisse sind so gering, und wenn man scheidet, bedeutet es so wenig, ob man jemand oder ob man niemand war. Am Ende braucht man nur ein schlechtes Tuch und vier Fichtenbretter.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 3. Oktober 1762. „Ich verlange nichts weiter, als glücklich zu sein. Ist es meine Schuld, wenn ich bei allen Dingen nur die Mängel sehe und ihretwegen bedrückt bin, wenn das ganze Leben nichts weiter ist als eine Lüge, eine Kette trügerischer Hoffnungen? Man begreift dies zu spät. Wir sagen es unseren Kindern, die es uns nicht abnehmen. Sie haben graue Haare, wenn sie zu dieser Einsicht kommen.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 10. Juli 1759: „Es ist das erste Mal, dass ich im Dunkeln schreibe. [...] und ich spreche weiter zu Ihnen, ohne zu wissen, ob ich Buchstaben bilde. Überall, wo nichts auf dem Blatt steht, sollten sie lesen, dass ich Sie liebe.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 11. Mai 1759: „Es ist unglaublich, wie empfindsame Seelen einander verstehen, ohne viel zu reden. Ein entschlüpftes Wort, eine nachdenkliche Miene, eine undeutliche, zusammenhanglose Bemerkung, ein halbes Bedauern, eine Andeutung, der Tonfall, der Gang, der Blick, die Aufmerksamkeit, das Schweigen - all dies entdeckt sie einander.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14./15. Oktober 1760: „Stellt man für ein Volk Regeln auf, so vermehrt man seine innere Kraft für das Gute wie für das Böse; man ermutigt es, wenn man so sagen darf, zu großen Verbrechen und großen Tugenden.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 14. Oktober 1759: „Mit Ihnen fühle ich, liebe ich, höre ich, sehe ich, liebkose ich; ich habe eine Daseinsform, die ich jeder anderen vorziehe. Sobald Sie mich in Ihre Arme nehmen, genieße ich ein Glück, das durch nichts übertroffen werden kann. Vor vier Jahren erschienen Sie mir schön, heute finde ich Sie noch schöner. Das ist der Zauber der Beständigkeit, der schwierigsten und seltensten unserer Tugenden.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 15. Oktober 1759: „All jene, die sich in ihrem Leben liebten und sich nebeneinander bestatten lassen, sind vielleicht gar nicht so närrisch, wie man denkt. Vielleicht drängt sich ihrer beider Asche zusammen, vermischt sich und vereinigt sich. Was weiß ich? Vielleicht haben sie nicht jegliche Empfindung, jegliche Erinnerung an ihren einstigen Zustand verloren? Vielleicht haben sie einen Rest Wärme und Leben in sich und genießen sie auf ihre Weise tief in der kalten Urne, die sie umschließt. [...] O meine Sophie, es bliebe mir also eine Hoffnung. Sie berühren, Sie fühlen, Sie lieben, Sie suchen zu können, um mich mit Ihnen zu vereinigen, zu vermischen, sobald wir einmal nicht mehr sein werden! Wenn es doch so wäre, dass in unseren Bestandteilen das Gesetz der Anziehungskraft herrscht, dass es uns vorbehalten ist, ein gemeinsames Wesen zu bilden, dass ich in den folgenden Jahrhunderten ein Ganzes mit Ihnen werden, dass die Moleküle Ihres aufgelösten Geliebten unversehens in Aufruhr geraten und sich vorwärts bewegen, um Ihre, überall in der Natur verstreuten Teilchen zu suchen!“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 15. Oktober 1759: „Das Bewusstsein und das Leben sind ewig. Alles, was lebt, hat immer gelebt und lebt ohne Ende. Der einzige Unterschied, den ich zwischen Tod und dem Leben sehe, ist, jetzt leben Sie als Ganzes, und in zwanzig Jahren in Moleküle aufgelöst und zerstreut, sozusagen stückweise.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 17. August 1759: „Ich möchte zu Ehren der Menschheit gerne glauben, dass der Erdball mit unzähligen Menschen bevölkert ist und sein wird, die Gutes tun. [...] Setze ich die Menschen mit dem unermesslichen Raum über ihren Köpfen und unter ihren Füßen ins Verhältnis und mache auf diese Weise Ameisen aus ihnen, die auf einem Hügel hin und her laufen, so scheint es mir, als verkleinerten sich ihre Tugenden und Laster in derselben Proportion und schrumpften zu einem Nichts zusammen.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland am 26. September 1762: „Man wird dumm inmitten von Schmerz und Geschrei geboren; man ist der Spielball der Unwissenheit, des Irrtums, der Bedürfnisse, der Krankheiten, der Bosheit und der Leidenschaften; vom Augenblick der ersten Stammelns bis hin zum Greisengefasel lebt man inmitten von Schurken und Scharlatanen jeglicher Art; zwischen einem Mann, der einem den Puls fühlt, und jenem anderen, der einem den Kopf verwirrt, haucht man sein Leben aus; man weiß nicht, woher man kommt, warum man gekommen ist, wohin man geht - und dies wird als das größte Geschenk unserer Eltern und der Natur bezeichnet, als das Leben.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie, in einem Brief an Sophie Volland im November 1760: „Die Natur hat uns nicht schlecht erschaffen; es sind die schlechte Erziehung, das schlechte Beispiel, die schlechte Gesetzgebung, die uns verderben. [...] Man müsste entweder für sich allein leben oder sich ständig von Schlechten umgeben glauben; weder das eine noch das andere behagt mir.“
Diderot, Denis (1713-1784), französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer, einer der wichtigsten Autoren der Encyclopédie: „Im übrigen haben es diejenigen, die befähigt sind, sich von den Vorurteilen zu befreien, nicht nötig, sich belehren zu lassen.“
Diettrich, Fritz (1902-1964), deutscher Lyriker, Nachdichter, Schriftsteller: „Idiotes nannte man in Griechenland Leute, die weder wählen durften noch zur Ausübung eines staatlichen Amtes zugelassen waren. Heute bedarf es der Schaffung einer solchen Menschenkategorie nicht, weil es von Idioten wimmelt, die ihre staatsbürgerlichen Rechte freiwillig nicht ausüben.“
Disraeli, Benjamin (1. Earl of Beaconsfield, 1804-1881), konservativer britischer Staatsmann und erfolgreicher Romanautor, zweimaliger britischer Premierminister: „Es gibt drei Arten von Lügen: Lügen, infame Lügen und Statistik.“
Ditfurth, Hoimar von (1921-1989), deutscher Schriftsteller: „Viele Gedenkminuten könnten durch Denkminuten verhindert werden.“
Doderer, Heimito von (Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer Schriftsteller: „Alles hat zwei Seiten. Aber erst wenn man erkennt, dass es drei sind, erfasst man die Sache.“
Doderer, Heimito von (Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, 1896-1966), österreichischer Schriftsteller: „Müßiggang ist aller Laster Anfang - und aller entscheidenden Fähigkeiten Ursprung, Prüfung und Lohn.“
Dombrowski, Ernst von (1896-1985), österreichischer Autor, Xylograf (Formschneider) und Illustrator: „Ich habe versucht, irgendwo die verpönte heile Welt zu finden. Weil ich sie immer gesehen und noch gekannt habe und meine, dass jeder Mensch sie noch finden kann - - irgendwo in seiner Umgebung, nicht zuletzt bei den Kindern. Ich glaube das noch heute.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in: Aufzeichnungen aus einem toten Hause: „Es konnte im Zuchthaus vorkommen, daß man einen Menschen jahrelang kannte und der Meinung war, er sei kein Mensch, sondern ein Tier, und daß man ihn deshalb verachtete. Und dann kommt ein Augenblick, wo sich seine Seele, unwillkürlich fortgerissen, auftut, und man entdeckt in ihr einen solchen Reichtum, soviel Gefühl, Herz, ein so klares Verständnis des eigenen und des fremden Leidens, daß einem gleichsam die Augen aufgehen und man im ersten Augenblick nicht glauben möchte, was man selbst gesehen und gehört hat.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in: Die Brüder Karamasow, Sosima: „Mein Bruder bat die Vögel um Verzeihung. Das scheint sinnlos, und doch hatte er recht; denn alles ist wie ein Ozean, alles fließt und grenzt aneinander; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in: Die Dämonen: „Weit notwendiger als das eigene Glück ist es für den Menschen, zu wissen und jeden Augenblick daran zu glauben, dass es irgendwo bereits für alle und jeden ein vollkommenes, ruhiges Glück gibt ... Das ganze Gesetz des menschlichen Daseins besteht nur darin, dass der Mensch sich immer vor etwas unermesslich Hohem beugen kann. Wenn man die Menschen des unermesslich Hohen beraubt, so werden sie nicht am Leben bleiben, sondern in Verzweiflung sterben. Das Unermessliche und Unendliche ist dem Menschen ebenso notwendig wie der kleine Planet, auf dem er wohnt ...“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in: Tagebuch eines Schriftstellers: „[...] wenn man dieses Märchen von der endlich mal nach vernünftigen und wissenschaftlichen Grundsätzen eingerichteten Menschheit auf Erden als möglich annimmt und an seine dereinstige Verwirklichung glaubt, also an das zukünftige Menschenglück auf Erden glaubt, so ist doch schon der bloße Gedanke, dass die Natur infolge irgendwelcher ihrer trägen Gesetze es nötig hätte, den Menschen Jahrtausende lang zu quälen, bevor sie ihn zu diesem Glück brachte, unerträglich und empörend. Jetzt füge man noch hinzu, dass dieselbe Natur, die dem Menschen endlich einmal ein Glück gewährt, all das morgen schon aus irgendeinem Grunde in eine Null verwandeln muss, ungeachtet aller Leiden, mit denen die Menschheit für dieses Glück bezahlt hat, [...] so kommt mir ein überaus komischer, aber auch unerträglicher Gedanke: >Nun, wie aber, wenn der Mensch nur so als unverschämter Versuch in die Welt gesetzt worden ist, nur um zu sehen, ob sich ein solches Geschöpf auf der Erde wird einleben können oder nicht?<“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in einem Brief an seinen Bruder Michail am 9. August 1838: „Ein einziger Zustand nur ist des Menschen Los: Die Atmosphäre seiner Seele besteht aus der Vereinigung des Himmels mit der Erde; was für ein widersprüchliches Kind ist doch der Mensch; [...] Mir scheint unsere Welt nur ein Fegefeuer für himmlische Geister zu sein, die von einem sündigen Gedanken verdunkelt sind.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in einem Brief an seinen Bruder Michail am 22. Dezember 1849: „Leben bedeutet überall Leben, das Leben ist in uns selbst und nicht im Äußerlichen. Ich werde Menschen neben mir haben, und unter Menschen Mensch zu sein und für immer zu bleiben, den Mut nicht zu verlieren und sich vom Unglück, so groß es auch sein mag, nicht unterkriegen zu lassen - das ist der Sinn des Lebens und die Aufgabe.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Einen Menschen zu lieben, heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Einen neuen Schritt zu machen, ein neues Wort zu äußern, das ist es, was die Menschen am meisten fürchten.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Es ist nicht der Verstand, auf den es ankommt, sondern das, was ihn leitet: Herz und Charakter.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Geld ist geprägte Freiheit.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller: „Niemals läßt sich aus Büchern lernen, was man nicht mit eigenen Augen sieht.“
Drewermann, Eugen (*1940), katholischer Theologe, suspendierter Priester, Philosoph, Psychoanalytiker, Schriftsteller: „Wollen wir wirklich nichts weiter von uns, als dass wir im Konkurrenzkampf die Fittesten ermitteln? Dann gnade uns Gott oder hol uns der Teufel!“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin, in: Die Judenbuche: „Wer nach seiner Überzeugung handelt, und sei sie noch so mangelhaft, kann nie ganz zugrunde gehen, wogegen nichts seelentötender wirkt, als gegen das innere Rechtsgefühl das äußere Recht in Anspruch zu nehmen.“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin: „Nichts ist kläglicher als Humor in zu engen Schuhen.“
Droste-Hülshoff, Annette von (1797-1848), deutsche Dichterin: „Was soll mir das Lob von Menschen, die nicht tadeln können?“
Droysen, Johann Gustav (1808-1884), bedeutender deutscher Historiker und Geschichtstheoretiker, in der Einleitung zum zweiten Band seiner ‚Geschichte des Hellenismus‘: „Die höchste Aufgabe unserer Wissenschaft ist ja die Theodizee.“ [Der Begriff der Theodizee geht auf den Philosophen und Aufklärer Gottfried Wilhelm Leibniz zurück, der damit eine der religiösen Grundfragen stellt: Wie rechtfertigt sich das Leid in der Welt, wenn zugleich Omnipräsens einer allmächtigen und allgütigen GOTTHEIT angenommen werden soll! – Vielleicht nur eine Angelegenheit unserer beschränkten Auffassungs-, Bezeichnungs-, Denk- und Sichtweise?]
Dräseke, Felis (1835-1913), deutscher Komponist und Lehrer am Konservatorium in Dresden: „Wer immer ein Werk vorhat, das seine ganze Seele beschäftigt, der ist nie unglücklich.“
Dschingiskhan (Dschingis Khan, um 1162-1227), der erste Großkahn der Mongolen, der ihre Stämme vereinigte und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas eroberte: „Des Menschen Auge sieht weit, des Menschen Verstand sieht weiter.“
Dse, Mo: „Selten nur sterben ausgezeichnete Menschen nicht an dem, was sie auszeichnet.“
D’Alembert (Jean Baptiste le Rond D’Alembert, 1717-1783), einer der bedeutendsten Mathematiker und Physiker des 18. Jahrhunderts und Philosoph der Aufklärung, zusammen mit Diderot der Herausgeber der Encyclopédie: „Es haben so viele mittelmäßige Leute und auch so viele Toren geschrieben, dass man im Allgemeinen eine große Büchersammlung, von welcher Art sie auch immer sein mag, als eine Sammlung von Denkschriften über die Geschichte der Verblendung und Torheit der Menschen betrachten kann, und so könnte man über den Eingang aller großen Bibliotheken die folgende philosophische Inschrift anbringen: Narrenhäuser des menschlichen Geschlechts.“
d’Harleville, Jean-François Collin (1755-1806), französischer Dichter und Dramatiker, wurde in die von Napoleon gestiftete Ehrenlegion aufgenommen, in: Malice pour malice I, 8: „Impossible est un mot, que je ne dis jamais. - Unmöglich ist ein Wort, das ich nie aussprechen.“
Dávila, Nicolás Gómez (1913-1994), kolumbianischer Philosoph: „Gegen die heutige Welt konspirieren wirksam nur die, die insgeheim die Bewunderung der Schönheit verbreiten.“
Déry, Tibor (1894-1977), ungarischer Schriftsteller, 1953 aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen, deren Mitglied er seit 1919 war, 1957-1961 inhaftiert: „Ich schäme mich nicht, es zuzugeben, ihr Frauen seid mehr wert als wir, ihr steht nämlich bis über die Knöchel in der Schlammerde, ihre ganze Macht, all ihre Nüchternheit, Geduld und Ausdauer steigt in eure Adern auf. Ihr lacht nicht über die Leiden eines Genies, selbst wenn sie nur eingebildet sind. Der sanfte Blick eurer Augen, der in euren besten Momenten an den zutraulicher Kühe erinnert, wird uns vielleicht sogar eines Tages erlösen, wenn alles gut geht.“
Dönhoff, Marion Gräfin (1909-2002), bedeutende Publizistin der deutschen Nachkriegszeit, Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘: „Institutionen und Gesetze allein tun es nicht. Entscheidend ist das Verhalten jedes Einzelnen.“
Dürckheim, Karlfried Graf (1896-1988), deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer: „Wo immer der Mensch ein wirkliches Können bezeugt, scheint seine Leistung ganz einfach zu sein.“
Dürer, Albrecht (der Jüngere, 1471-1528), deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker von europäischem Rang: „Die Kunst steckt in der Natur. Wer sie herausreißen kann, der hat sie.“
Dürr, Hans-Peter (1929-2014), deutscher Quantenphysiker: „Die Welt ist nicht wissbar ... und erst wer in seinem Leben die eigene Verwundbarkeit erfahren hat, wird wirklich lebendig.“
Dürrenmatt, Friedrich Reinhold (1921-1990), Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler: „Jeder Versuch des Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern.“
Eagle, White: „Das Geheimnis des Lebens ist, in dauernder Verbindung mit der göttlichen Welt zu bleiben. Lebe im göttlichen Geist, lebe durch den göttlichen Geist, und liebe alles, was lebt.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „>Er ist ein guter Mensch<, sagen die Leute gedankenlos. Sie wären sparsamer mit diesem Lobe, wenn sie wüssten, dass sie kein höheres zu erteilen haben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Bis zu einem gewissen Grade selbstlos sollte man schon aus Selbstsucht sein.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der alte Satz: Aller Anfang ist schwer, gilt nur für Fertigkeiten. In der Kunst ist nichts schwerer als beenden.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Der größte Feind des Rechtes ist das Vorrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die allerstillste Liebe ist die Liebe zum Guten.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusststeins.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Großen schaffen das Große, die Guten das Dauernde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die Kunst ist im Niedergang begriffen, die sich von der Darstellung der Leidenschaft zu der des Lasters wendet.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die verstehen sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Ein Aphorismus ist der letzte Ring einer langen Gedankenkette.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Ein Merkmal großer Menschen ist, daß sie an andere weit geringere Anforderungen stellen, als an sich selbst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Eiserne Ausdauer und klaglose Entsagung sind die zwei äußersten Pole der menschlichen Kraft.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein, feige sein heißt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Es hat noch niemand etwas Ordentliches geleistet, der noch nichts Außerordentliches leisten wollte.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Geborgenheit und Frieden kannst du nur haben, wenn du sie geben kannst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der Ausführung die Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Im Unglück finden wir meistens die Ruhe wieder, die uns durch die Furcht vor dem Unglück geraubt wurde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Klarheit ist Wahrhaftigkeit in der Kunst.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Manuskripte vermodern im Schranke oder reifen darin.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nichts ist schwerer, als den gelten zu lassen, der uns nicht gelten läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Schwächliche Grämlichkeit, die alle fünf gerade sein läßt, ist die Karikatur der Resignation.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Solange man selbst redet, erfährt man nichts.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Vaterlandsliebe ist erweiterte Familienliebe.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was nennen die Menschen am liebsten ‚dumm‘? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Was uns an der sichtbaren Schönheit entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Wer Geduld sagt, sagt Mut, Ausdauer, Kraft.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Während ein Feuerwerk abgebrannt wird, sieht niemand nach dem gestirnten Himmel.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr).
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Daß andere Leute kein Glück haben, finden wir sehr leicht natürlich, daß wir selbst keines haben, immer unfaßbar.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Die Liebe hat nicht nur Rechte, sie hat auch immer recht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Jeder Dichter und alle ehrlichen Dilettanten schreiben mit ihrem Herzblute, aber wie diese Flüssigkeit beschaffen ist, darauf kommt es an.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, in: Aphorismen: „Zu späte Erfüllung einer Sehnsucht labt nicht mehr. Die lechzende Seele zehrt sie auf wie glühendes Eisen einen Wassertropfen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: "Die Gedanken, die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin: „Man muß das Gute tun, damit es in der Welt sei.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Eine stolz getragene Niederlage ist auch ein Sieg.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, aus ihren Aphorismen: „Je ungebildeter ein Mensch ist, desto schneller ist er mit einer Ausrede fertig.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Daß soviel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu verfallen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Geistlose kann man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Im Unglück finden wir meistens die Ruhe wieder, die uns durch die Furcht vor dem Unglück geraubt wurde.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Kein Mensch steht so hoch, dass er anderen gegenüber nur gerecht sein dürfte.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Treue Liebe kann zwischen Menschen von sehr verschiedenem, dauernde Freundschaft nur zwischen Menschen von gleichem Werte bestehen. Aus diesem Grunde ist die zweite viel seltener als die erste.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sind leicht bereit, uns selbst zu tadeln. Unter der Bedingung, dass niemand einstimmt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir sollen immer verzeihen: Dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unseretwillen.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, in ihren Aphorismen: „Wir verlangen sehr oft nur deshalb Tugenden von anderen, damit unsere Fehler sich bequemer breitmachen können.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin: „Die Menschen, denen wir eine Stütze sind, die geben uns Halt im Leben.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin: „Fortwährendem Entbehren folgt Stumpfheit ebenso gewiss wie übermäßigem Genuss.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328), spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker und Philosoph: „Alles Denken geschieht unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen Nu.“
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328), spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph: „Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gegenübersteht, und das notwendigste Werk ist immer die Liebe.“
Eckhart, Meister (um 1260-um 1328), spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph: „Das schnellste Pferd zur Weisheit ist das Leiden.“
Eckhart, Meister (um 1260-um 1328), spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph: „Wenn die Seele etwas erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und tritt in ihr eigenes Bild ein.“
Edda: Sammlung isländischer Skaldendichtung (‚Skalden‘: altnordische Bezeichnung für ‚Dichter‘); überliefert von Snorri Sturluson, 13. Jahrhundert: „Enkel bist Du! / Siegen und  Sorgen gestern Gewesener / dankst du dein Dasein. / Hältst als Ahnherr Segen und Fluch / fernster Geschlechter hütend in Händen.“
Edison, Thomas Alva (1847-1931), US-amerikanischer Erfinder, Pionier und Unternehmer auf dem Gebiet der Elektrizität, der Elektrotechnik, der Stromerzeugung und -Verteilung: „Ich habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern: „Das Buch des Lebens versteht doch nur, wer um Gottes willen lernt und nicht um der Welt Gunst.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern, in: Aus dem Leben eines Taugenichts: „Die Liebe - darüber sind nun alle Gelehrten einig - ist eine der kuragiösesten Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die Ewigkeit zu kurz. Ja, sie ist eigentlich ein Poetenmantel, den jeder Phantast einmal in der kalten Welt umnimmt, um nach Arkadien auszuwandern.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern: „Der Herr hat nichts vergessen,/ Was geschehen, wird er messen/ Nach dem Maß der Ewigkeit - / O wie klein ist doch die Zeit!“
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Kunst bedeutet, sich etwas aus den Dingen zu machen.“
Eilers, Alexander, in Aber-Witz: „Lyrik ist Logopädie im Zeitalter der Sprachlosigkeit.“
Ein Kurs in Wundern: „Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert. Hierin liegt der Frieden Gottes.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Alles sollte so einfach wie möglich sein - aber nicht einfacher.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Das schönste Erlebnis ist eine Begegnung mit dem Geheimnisvollen. Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst und Wissenschaft. Wer nie diese Erfahrung gemacht hat, wer keiner Begeisterung fähig ist und nicht starr vor Staunen dastehen kann, ist so gut wie tot. Seine Augen sind geschlossen.“ - Oder auch in dieser Übersetzung: „Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind, ist das Erleben des Mystischen. Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft. Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist seelisch bereits tot.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Der Intellekt hat ein scharfes Auge für Methoden und Werkzeuge, aber er ist blind gegen Ziele und Werte.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Der übernächste Krieg wird nur noch mit Pfeil und Bogen entschieden.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Eisenlöffel, Katharina: „Die großen Dinge geschehen nur selten, jedoch die kleinen bestimmen das Leben.“
Eisenlöffel, Katharina: „Jeder will ein Vorbild sein, die wenigsten danach leben.“
Elieser, Israel ben (genannt: Baal Schem Tow, um 1700-1760), gilt als Begründer der chassidischen Bewegung innerhalb des religiösen Judentums: „Was bedeutet es, dass die Leute sagen: Die Wahrheit geht über die Welt? Es bedeutet, dass sie von Ort zu Ort verstoßen wird und weiterwandern muss.“
Ellington, Duke (1899-1974), US-amerikanischer Jazz-Bandleader, Pianist und Komponist: „Jedes Problem bietet dir die Chance, dein Bestes zu geben.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Beauty: „Was für eine Art von Menschen schafft die Wissenschaft? [...] Der Sammler hat alle Pflanzen in seinem Herbarium getrocknet, aber er hat dabei an Körpergewicht und Humor verloren. Er hat alle Schlangen und Eidechsen in seine Phiolen gebracht, aber die Wissenschaft hat es mit ihm geradeso gemacht und ihn in eine Flasche gesteckt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Considerations by the way: “Lasst das heuchlerische Gerede von den Massen. Die Massen sind roh, stumpf und ungehobelt, verderblich in ihren Forderungen und ihrem Einfluss und sollen nicht umschmeichelt, sondern erzogen werden. Ich wünsche ihnen gar keine Zugeständnisse zu machen, sondern sie zu zähmen, zu drillen, zu zerteilen, in Stücke zu brechen und aus ihnen Individuen herauszuziehen. Weg mit dem Hurra der Massen! Wir wollen das schwerwiegende Wort einzelner Menschen hören, die Stimme ihrer Ehre und ihres Gewissens.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Courage: „Wenn du kein Vertrauen in die gütige Macht hast, die über dir waltet, sondern nur an ein diamanthartes Schicksal glaubst, das Natur und Menschen in seinen dunklen Mantel hüllt, dann bedenke, dass der beste Gebrauch, den du vom Schicksal machen kannst, der ist, den Mut zu lernen, und sei es auch deshalb, weil Feigheit an dem vorbestimmten Ausgang nichts zu ändern vermag. [...] wenn dein Skeptizismus den äußersten Schritt tun sollte und du kein Vertrauen zu irgendeinem fremden Geist mehr hast, gerade dann musst du doppelt tapfer sein, denn es gibt eine gute Meinung, die für dich immer gewichtig ist, nämlich deine eigene.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Experience: „Die Stunde ausfüllen: das ist Glück. Die Stunde ausfüllen und keine Ritze offen lassen, durch die Reue oder Billigung sich einschleichen können. Wir leben auf lauter Oberflächen, und die echte Lebenskunst besteht darin, möglichst glatt über sie hinwegzuschlittern.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Fate: „[...] wenn das Schicksal alles beherrscht, so ist auch der Mensch ein Teil davon und kann Schicksal gegen Schicksal stellen. Wenn das Weltall seine wilden Angriffe gegen uns richtet, so können unsere Atome ihm einen ebenso wilden Widerstand entgegensetzen. Die atmosphärische Luft würde die Wände unseres Körpers eindrücken, wenn nicht die Luft in unserem Körper eine ebenso mächtige Gegenkraft wäre. [...] Wenn Allmacht im Anprall liegt, so liegt auch Allmacht im Rückprall.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Montaigne, Or the sceptic: „Der Mensch lerne, inmitten des Wechsels und Flusses nach dem Ewigen auszuschauen. Er lerne es ertragen, dass Dinge untergehen, die er zu verehren gewohnt war, und verliere darüber die Verehrung nicht. Er lerne, dass er hier ist, nicht um zu verarbeiten, sondern um verarbeitet zu werden, und dass, obgleich sich ein Abgrund unter dem anderen öffnet und eine Meinung die andere verdrängt, doch schließlich alles im ewigen Urgrund enthalten ist: >Zu neuen Meeren sinkt mein Schiff.<“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Nature: „Müssen wir nicht annehmen, dass irgendwo im Universum ein Fünkchen Falschheit und Hohn glimmt? Haben wir nicht ein Recht, uns über diese Behandlungsweise ernstlich zu erzürnen? Sind wir geköderte Forellen? Sind wir die Hanswürste der Natur? Ein Blick in das leuchtende Antlitz des Himmels und der Erde lässt alles Nörgeln verstummen und führt uns zu weiseren Einsichten. Für den Blick des Tieferschauenden verwandelt sich die Natur in eine unendliche Verheißung, die nicht vorschnell erfüllt sein will. Ihr Geheimnis ist stumm.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Nature: „Sind wir geköderte Forellen? Sind wir die Hanswürste der Natur? [...] Wenn wir unsere beschränkte Kraft an der ihrigen messen, so können wir leicht auf den Gedanken kommen, dass ein übermütiges Schicksal mit uns ein Spiel treibt. Aber die Würfel mögen fallen, wie sie wollen, sie fallen zu unseren Gunsten. In der Natur gibt es keinen Bankrott, keinen Sprung, keinen Fehlschuss. Weisheit schlummert in jeder Lebensform, aber wir erfassen ihren Sinn immer erst lange, lange nachher.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Swedenborg, or the mystic Courage: „Ich weiß, wie köstlich der Liebestrank ist, dieses: ich lebe für dich, du lebst für mich; aber es ist die Anhänglichkeit eines Kindes für sein Spielzeug, ein Versuch, Kamin und Brautgemach zu verewigen, an dem Bilderalphabet festzuhalten, das unseren ersten Leseunterricht angenehm begleitete.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Auch die Augen haben ihr täglich Brot: den Himmel.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Die größte Ehre, die man der Wahrheit erweisen kann, ist, sie zu leben.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Die Lebensaufgabe eines Menschen ist die Beschützerin seines Lebens.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Ein großes Ereignis im Leben ist der Tag, an dem man auf einen Kopf trifft, der uns in Erstaunen versetzt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Es gibt kein Übermaß an Liebe, kein Übermaß an Wissen, kein Übermaß an Schönheit.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Glaube an deine eigenen Gedanken.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Handle – und das Geschick selbst beugt sich.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Jedes echte Kunstwerk hat soviel Daseinsberechtigung wie die Sonne und der Mond.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Selbstaufopferung ist das wirkliche Wunder, aus dem alle anderen Wunder entstehen.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Wann immer du dich aufrichtig freust, wird dein Geist genährt.“
Engels, Friedrich (1820-1895), deutscher Philosoph, Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär, zusammen mit Karl Marx Begründer der marxistischen Gesellschaftstheorie: „Wenn eine fremde Macht ein Volk ermahnt, die eigene Nationalität zu vergessen, so ist das kein Ausfluss von Internationalismus, sondern dient nur dem Zweck, die Fremdherrschaft zu verewigen.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Wenn du die Wahrheit suchst, sei offen für das Unerwartete, denn es ist schwer zu finden, und Verwirrend, wenn du es findest.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker, in: Fragmente: „Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst. So tiefen Grund hat sie.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Der kürzeste Weg zum Ruhm ist - gut zu werden.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Krankheit lässt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Ermüdung den Wert der Ruhe.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Unsichtbare Harmonie ist stärker als sichtbare.“
Epiktet (um 50 - um 138), antiker Philosoph, in dessen ethischer Betrachtung vor allem Fragen nach Freiheit und Autonomie standen, in: Handbüchlein der Moral: „Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen über dieselben beunruhigen die Menschen. So ist der Tod an und für sich nichts Schreckliches, sonst wäre er auch dem Sokrates so vorgekommen; vielmehr ist die vorgefasste Meinung von ihm, dass er etwas Schreckliches sei, das Schreckhafte.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst, in: Briefe: „Denn Liebesgenuss hat noch nie genutzt, man darf zufrieden sein, wenn er nicht schadete.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst, in seinen Briefen: „Das All war immer so beschaffen, wie es jetzt ist, und wird immer so sein. Denn nichts ist da, wohinein es sich umwandeln kann. Denn neben dem All ist nichts, was in es eintreten und die Umwandlung bewirken könnte.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst: „Für keinen ist zu früh oder zu spät für die Gesundheit der Seele zu sorgen.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst: „Wenn du Menschen glücklich machen willst, dann beschenke sie nicht, sondern nimm ihnen einige ihrer Wünsche.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst; hier in einem Brief an Menoikeus: „Gewöhne Dich an den Gedanken, dass der Tod für uns keine Bedeutung hat, da ja alles Gute und Schlechte eine Frage der Wahrnehmung ist. Der Tod aber ist die Beraubung der Wahrnehmung. [...] So hat also das schauderhafteste Übel, der Tod, für uns keine Bedeutung, da ja, solange wir leben, der Tod nicht anwesend ist, sobald aber der Tod eintritt, wir nicht mehr leben werden.“
Ernst, Max (Maximilian Maria Ernst, 1891-1976), bedeutender deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Mitbegründer des Surrealismus, Wegbereiter des abstrakten Expressionismus: „Ein Maler mag wissen, was er nicht will. Aber wehe, wenn er wissen will, was er will.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Schützensprüche: „Freund, halte die Brust nicht allzu keck den Pfeilen / der Feinde offen; / denn hast du das Herz auf dem rechten Fleck, / so wird es sicher getroffen.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom Strande des Lebens, Meersymphonie: „Ein Trostgeschenk Gottes an die Menschheit ist die Kunst, ein Vorgeschmack unsrer Vollendung. Ein Künstler ist ein Mensch, der selige Sinne hat. Seine Sinne hören aus Felsen und Bäumen Worte und Töne eines höheren Lebens und sie sehen in Worten und Tönen Bäume und Felsen einer beglückteren Welt. Und sein Auge vermag hunderttausend Augen aufzutun, dass sie wie er die stillgeschäftigen Geister ahnen, die über Berg und Tal die Schleier eines neuen Lichtes weben.“
Ernst, Otto (Otto Ernst Schmidt, 1862-1926), deutscher Dichter und Schriftsteller, in: Vom Strande des Lebens, Meersymphonie: „In der Kunst ist all das Erhabene und Schöne, das Gute und Weise, das ihr ersehnt, zur Wirklichkeit geworden. Nicht zu einer Wirklichkeit, die ihr abpflücken und in den Mund stecken, die ihr zählen und in die Tasche stecken könnt. Dann hättet ihr keine Sehnsucht mehr, und das wäre das Ende der Menschheit. Aber doch ist es eine Wirklichkeit, die ihr im Hirn und im Herzen, in Augen und Ohren, in Nase und Zunge, in Händen und Haarwurzeln, in Blut und allen Nerven und Muskeln eures Leibes mit sinnlicher Gewissheit fühlt!“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker, in: Grundlagen der neuen Gesellschaft: „Eine jede Arbeit, welche den Menschen in Anspruch nimmt, macht den Menschen still und bewirkt, dass er sich in das gesellschaftliche Gefüge seiner Stelle einordnet.“
Ernst, Paul (1866-1933), deutscher Schriftsteller und Kulturkritiker: „Die Masse will sklavisch sein. Das ist ihr leidenschaftlicher Trieb. Sie verlangt aber, dass auch alle andern Menschen sklavisch sind.“
Esche, Eberhard (1933-2006), deutscher Schauspieler und Schriftsteller, Träger des Eduard von Winterstein-Rings des Deutschen Theaters Berlin, in seinem Bestseller: Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen, 2005: „Wir europäischen Menschen befinden uns innerhalb eines Vorganges, in welchem der Versuch gestartet wird, ganze Nationen dazu zu bringen, nach aufgeblasenen Ungeheuern zu hüpfen und dabei in die Hände zu klatschen, dass es wie Beifall klingt, um sich so dem Glauben hinzugeben, wir alle täten etwas für den Weltfrieden.“
Eschenbach, Wolfram von (zwischen 1160 und 1180-um 1220), Dichter mittelhochdeutscher Literatur, Minnesänger: „Um edel zu empfinden,/ lasst Scham nicht aus der Seele schwinden.“
Eschenburg, Theodor Rudolf Georg (1904-1999), deutscher Politikwissenschaftler und Staatsrechtler: „Wir sollten wählen, um regiert zu werden. Heute werden wir regiert, um zu wählen.“
Es war die evolutionäre Idee des Humanum, zu :normal">fühlen - und über dieses Fühlen Bewusstheit zu erlangen. Doch die Tragik des Empfindsamen ist seine Empfindlichkeit: je mehr es wahrnimmt, desto unsagbarer wird es ihm. Diese Unaussprechlichkeit - „ein Stammeln, das mehr mitzuteilen weiß, als jedes Reden“, wie der österreichische Religionsphilosoph Martin Buber (1878-1965) sagte.
Euripides (480 v. Chr. - 406 v. Chr.), klassischer griechischer Tragödiendichter; von seinen 90 Dramen sind lediglich 18 erhalten, in: Andromache, 208: „Schönheitsfülle nicht, / o Weib, der Tugend Schätze sind es, die das Herz / des Ehegatten fesseln!“
Euripides (480 v. Chr. - 406 v. Chr.), klassischer griechischer Tragödiendichter; von seinen 90 Dramen sind lediglich 18 erhalten, in: Hekabe, 1238, Chor: „Die gute Sache gibt auch Stoff und Kraft/ zu guten Reden allezeit den Sterblichen.“
Eötvös, József Baron von (Baron József Eötvös von Vásárosnamény, 1813-1871), ungarischer Schriftsteller, Staatsmann und Kultusminister: „Alles Wissen hat nur dann einen Wert, wenn es uns tatkräftiger macht. Wenn Allwissenheit ohne Allmacht denkbar wäre, so müsste dies die furchtbarste Qual der Hölle sein.“
Eötvös, József Baron von (Baron József Eötvös von Vásárosnamény, 1813-1871), ungarischer Schriftsteller, Staatsmann und Kultusminister: „Wir können Gott mit dem Verstande suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen.“
Farquhar, George (ca. 1677-1707), irischer Dramatiker: „Die, die am wenigsten wissen, gehorchen am besten.“
Faulkner, William Custhbert (eigentlich: Falkner, 1897-1962), US-amerikanischer Schriftsteller, gilt als bedeutendster US-amerikanischer Romancier des 20. Jahrhunderts, Literaturnobelpreis 1949: „Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen.“
Federer, Roger (*1981), Schweizer Tennisspieler: „Es ist nett, wichtig zu sein. Aber es ist wichtiger, nett zu sein.“
Fei, Han (auch: Han Feizi oder Hanfeizi, um 280-233 v. Chr.), chinesischer Philosoph, Begründer des Legalismus: „Ruhig sein - dem Strom der Zeit die Richtung geben.“
Feichtinger, Peter: „Ein Gänseblümchen in der richtigen Hand bedeutet oft mehr als ein Strauß Rosen.“
Feldenkrais, Moshé (1904-1984), israelischer Wissenschaftler und Judolehrer, entwickelte die nach ihm benannte Methode zu körperlicher Betätigung und Entspannung: „Wenn du weißt, was du tust, kannst du tun, was du willst.“ (Sirius: „Nur wenn du weißt, was du tust, darfst du tun, was du willst.“)
Fellini, Federico (1920-1993), italienischer Filmregisseur: „Für jeden kommt der Zeitpunkt, an dem er von seinem Gewissen eingeholt wird.“
Ferguson, Amos: „Ich male nicht mit dem Auge, sondern mit dem Glauben. Der Glaube gibt Dir das Auge.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang, sondern der Zusammenklang.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Steigerung: gescheit - gescheiter - gescheitert.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Wir leben in einer verrückten Zeit: Immer mehr Vorgetäuschtes erntet echte Begeisterung.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassen: Zulassen - Weglassen - Loslassen.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Die Sportlichkeit mancher Menschen beschränkt sich darauf, ständig auf ihren Mitmenschen herumzureiten.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Eine tiefe Beziehung kann nur lange halten, wenn sie täglich neu begonnen wird.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Aphoristiker: „Wir brauchen nicht zu tun, was andere von uns erwarten. Es genügt vollkommen, wenn wir tun, was wir von anderen erwarten.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Blätter aus dem Tagebuch eines Einsamen: „Je tiefer man in ein lebendig Ganzes, sei es nun ein Mensch, Kunstwerk oder Buch, einzugehen das Glück hat, desto tiefer fühlt man die Unzulänglichkeit des Redens. Die Worte geben nicht den Sinn, sie umgeben ihn nur.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Sämtliche Werke, Bd. 3: „Bücher sind Brillen, durch welche die Welt betrachtet wird; schwachen Augen freilich nötig, zur Stütze, zur Erhaltung. Aber der freie Blick ins Leben erhält das Auge gesünder.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: sämtliche Werke, Bd. 3: „In der Brust eines jeden Menschen schläft ein entsetzlicher Keim von Wahnsinn. Ringt mittelst aller heitern und tätigen Kräfte, dass er nie erwache!“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in: Sämtliche Werke, Bd. 5: „Jeder lernt nur, was er im Tiefsten schon weiß; sodass man, im unmutigen Momente, alles Schreiben für eitel erklären möchte: Denn wer Dich versteht, braucht dich nicht, und wer dich brauchte, versteht dich nicht.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist, in seinen Aphorismen: „Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.“
Feuchtersleben, Ernst von (Ernst Maria Johann Karl Freiherr von Feuchtersleben, 1806-1849), österreichischer Popularphilosoph, Arzt, Lyriker und Essayist: „Das wichtigste Resultat aller Bildung ist die Selbsterkenntnis.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Das echte Kunstwerk bildet uns, indem wir es genießen.“
Feuerbach, Anselm (1829-1880), bedeutender deutscher Maler, orientierte sich am idealisierten Bild der Antike: „Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete, er kennt weder Gründe noch Gegengründe.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Das Wesen des Christentums: „An dem Andern habe ich erst das Bewusstsein der Menschheit; durch ihn erst erfahre, fühle ich, dass ich Mensch bin; in der Liebe zu ihm wird mir erst klar, dass er zu mir und ich zu ihm gehöre, dass wir beide nicht ohne einander sein können, dass nur die Gemeinsamkeit die Menschheit ausmacht.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Das Wesen des Christentums: „Die Liebe ist das Band, das Vermittlungsprinzip zwischen dem Vollkommnen und Unvollkommnen, dem sündlosen und sündhaften Wesen, dem Allgemeinen und Individuellen, dem Gesetz und dem Herzen, dem Göttlichen und Menschlichen. [...] Die Liebe stärket das Schwache und schwächt das Starke, erniedrigt das Hohe und erhöhet das Niedrige, idealisiert die Materie und materialisiert den Geist. [...] Lieben heißt vom Geiste aus: den Geist, von der Materie aus: die Materie aufheben.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Gedanken über Tod und Unsterblichkeit: „Du bist nur, wenn Du liebst; Sein ist erst Sein, wenn es Sein der Liebe ist, aber zugleich geht in der Liebe Dein persönliches Dasein, Dein abgesondertes Fürdichsein zugrunde. Du bist nur noch in dem geliebten Gegenstande, Alles außer ihm, Du selbst ohne ihn bist Dir Nichts. Die Liebe ist die Quelle aller Freuden, aber auch aller Schmerzen.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Geschichte der neuern Philosophie: „Der wahre und vernünftige Zweck der Wissenschaft ist, dem menschlichen Leben Nutzen zu bringen, es mit neuen Erfindungen und Schätzen zu bereichern. [...] Die Wissenschaft soll nicht sein ein Ruhebett für den von Neugierde gequälten Geist oder ein Spaziergang zum Vergnügen oder ein hoher Turm, von dem man verächtlich herabblickt, oder eine Burg und Schanze für Streit und Hader oder eine Werkstatt für die Gewinnsucht und den Wucher, sondern ein reicher Warenbehälter, eine Schatzkammer zur Ehre des Werkmeisters aller Dinge und zum Nutzen der Menschheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Geschichte der neuern Philosophie: „Wo du auf Unbegreiflichkeiten stößest, da nimm dir die Mühe, auf den Anfang zurückzugehen, d. h. von vornen anzufangen, deine Fundamentalbegriffe zu prüfen, in ihrer Einseitigkeit zu erkennen oder sie und hiermit deinen ganzen Standpunkt aufzugeben; kannst du das nicht, so sei wenigstens so bescheiden, deine Beschränktheit als die deinige zu erkennen, deine Schranken nicht zu den Schranken anderer oder gar der Vernunft selbst zu machen.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Grundsätze der Philosophie: „Das Sein, gegründet auf lauter Unsagbarkeiten, ist darum selbst etwas Unsagbares. Jawohl, das Unsagbare. Wo die Worte aufhören, da fängt erst das Leben an, erschließt sich erst das Geheimnis des Seins.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in: Grundsätze der Philosophie der Zukunft: „So ist die Liebe der wahre ontologische Beweis vom Dasein eines Gegenstandes außer unserem Kopfe - und es gibt keinen anderen Beweis vom Sein als die Liebe, die Empfindung überhaupt. Das, dessen Sein Dir Freude, dessen Nichtsein Dir Schmerz bereitet, das nur ist.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels, in Abälard und Heloise 2: „Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Das Geheimnis der Tugend ist die Gewohnheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Deine erste Pflicht ist es, dich selbst glücklich zu machen. Bist du glücklich, so machst du auch andere glücklich.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Der Humor trägt die Seele über Abgründe hinweg und lehrt sie mit ihrem eigenen Leid spielen. Er ist eine der wenigen Tröstungen, die dem Menschen treu bleiben bis an das Ende.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Die Kunst ist nur Kunst, wo sie sich Selbstzweck, wo sie absolut frei, sich selbst überlassen ist, wo sie keine höheren Gesetze kennt als ihre eigenen, die Gesetze der Wahrheit und Schönheit.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Glaube ist Wunderglaube, Glaube und Wunder absolut unzertrennlich.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Gott ist >nichts anderes< als was der Mensch aus seinem eigenen Wesen und nach seinen Bedürfnissen abgezogen und zu Gott gemacht hat, folglich ist niemand als der Mensch dieser Gott selbst.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Übrigens sind mir die Sklaven eines großen Geistes doch zehnmal lieber als Leute, die auf ihre eigene Faust Esel sind und sich darauf noch etwas zugutehalten.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Brief an Friedrich Heinrich Jacobi am 30. August 1795: „Wir fingen an zu philosophieren aus Übermut und brachten uns dadurch um unsere Unschuld; wir erblickten unsere Nacktheit und philosophieren seitdem aus Not für unsere Erlösung.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Der Mensch will sich nur nicht verachten müssen, weiter aber will er nichts, und bedarf nichts und kann nichts brauchen.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Nur unbefriedigtes Bedürfnis macht unglücklich; bedürfe nur nichts als das, was du dir selbst gewähren kannst; - aber du kannst dir nur das gewähren, dass du dir nichts vorzuwerfen habest, - und du bist auf ewig unzugänglich dem Unglücke. Du bedarfst keines Dinges außer dir; auch nicht eines Gottes; du selbst bist dir dein Gott, dein Heiland und dein Erlöser.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Anweisung zum seligen Leben: „Offenbare mir, was du wahrhaftig liebst, was du mit deinem ganzen Sehnen suchest und anstrebest, wenn du den wahren Genuss deiner selbst zu finden hoffest - und du hast mir dadurch dein Leben gedeutet. Was du liebest, das lebest du. Diese angegebene Liebe eben ist dein Leben und die Wurzel, der Sitz und der Mittelpunkt deines Lebens.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, 3. Buch, Glaube: „Es ist kein Mensch, der das Böse liebe, weil es böse ist; er liebt in ihm nur die Vorteile und Genüsse, die es ihm verheißet, und die es ihm, in der gegenwärtigen Lage der Menschheit, mehrenteils wirklich gewährt.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube: „Aller Tod in der Natur ist Geburt, und gerade im Sterben erscheint sichtbar die Erhöhung des Lebens. Es ist kein tötendes Prinzip in der Natur, denn die Natur ist durchaus lauter Leben; nicht der Tod tötet, sondern das lebendigere Leben, welches, hinter dem alten verborgen, beginnt und sich entwickelt. Tod und Geburt ist bloß das Ringen des Lebens mit sich selbst, um sich stets verklärter und ihm selbst ähnlicher darzustellen.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube: „Ich kann mir die gegenwärtige Lage der Menschheit schlechthin nicht denken als diejenige, bei der es nun bleiben könne; schlechthin nicht denken als ihre ganze und letzte Bestimmung. Dann wäre alles Traum und Täuschung; und es wäre nicht der Mühe wert, gelebt, und dieses stets wiederkehrende, auf nichts ausgehende, und nichts bedeutende Spiel mitgetrieben zu haben. [...] Ich äße nur und tränke, damit ich wiederum hungern und dürsten, und essen und trinken könnte, so lange, bis das unter meinen Füßen eröffnete Grab mich verschlänge, und ich selbst als Speise dem Boden entkeimte? Ich zeugte Wesen meines Gleichen, damit auch sie essen und trinken, und sterben, und Wesen ihres Gleichen hinterlassen könnten, die dasselbe tun werden, was ich schon tat? Wozu dieser unablässig in sich selbst zurückkehrende Zirkel, dieses immer von Neuem auf dieselbe Weise wieder angehende Spiel, in welchem alles wird, um zu vergehen, und vergeht, um nur wieder werden zu können, wie es schon war; dieses Ungeheuer, unaufhörlich sich selbst verschlingend, damit es sich wiederum gebären könne, sich gebärend, damit es sich wiederum verschlingen könne?/ Nimmermehr kann dies die Bestimmung sein meines Seins, und alles Seins. Es muss etwas geben, das da ist, weil es geworden ist; und nun bleibt, und nimmer wieder werden kann, nachdem es einmal geworden ist; und dieses Bleibende muss im Wechsel des Vergänglichen sich erzeugen, und in ihm fortdauern, und unversehrt fortgetragen werden auf den Wogen der Zeit.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, drittes Buch, Glaube: „Körperliche Leiden. Schmerz und Krankheit, wenn sie mich treffen sollten, werde ich nicht vermeiden können zu fühlen, denn sie sind Ereignisse meiner Natur, und ich bin und bleibe hienieden Natur; aber sie sollen mich nicht betrüben. Sie treffen auch nur die Natur, mit der ich auf eine wunderbare Weise zusammenhänge, nicht Mich selbst, das über alle Natur erhabene Wesen. Das sichere Ende alles Schmerzes und aller Empfänglichkeit für den Schmerz ist der Tod; und unter allem, was der natürliche Mensch für ein Übel zu halten pflegt, ist es mir dieser am wenigsten. Ich werde überhaupt nicht für mich sterben, sondern nur für andere - für die Zurückbleibenden, aus deren Verbindung ich gerissen werde; für mich selbst ist die Todesstunde Stunde der Geburt zu einem neuen herrlicheren Leben.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, Drittes Buch, Glaube: „Meine Welt ist - Objekt und Sphäre meiner Pflichten, und absolut nichts anderes; eine andere Welt, oder andere Eigenschaften meiner Welt gibt es für mich nicht; mein gesamtes Vermögen und alles Vermögen der Endlichkeit reicht nicht hin, eine andere Welt zu fassen. Alles, was für mich da ist, dringt nur durch diese Beziehung seine Existenz und Realität mir auf, und nur durch diese Beziehung fasse ich es - und für eine andere Existenz fehlt es mir gänzlich am Organ.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Die Bestimmung des Menschen, Drittes Buch, Glaube: „ [...] der notwendige Glaube an unsere Freiheit und Kraft, an unser wirkliches Handeln, und an bestimmte Gesetze des menschlichen Handelns ist es, welcher alles Bewusstsein einer außer uns vorhandenen Realität begründet - ein Bewusstsein, das selbst nur ein Glaube ist, da es auf einen Glauben sich gründet, aber ein aus jenem notwendig erfolgender Glaube. Wir sind genötigt anzunehmen, dass wir überhaupt handeln, und dass wir auf eine gewisse Weise handeln sollen; wir sind genötigt, eine gewisse Sphäre dieses Handelns anzunehmen: diese Sphäre ist die wirklich und in der Tat vorhandene Welt, so wie wir sie antreffen; und umgekehrt - diese Welt ist absolut nichts anderes, als jene Sphäre, und erstreckt auf keine Weise sich über sie hinaus. [...] Wir handeln nicht, weil wir erkennen, sondern wir erkennen, weil wir zu handeln bestimmt sind; die praktische Vernunft ist die Wurzel aller Vernunft. Die Handelsgesetze für vernünftige Wesen sind unmittelbar gewiss: ihre Welt ist gewiss nur dadurch, dass jene gewiss sind. Wir können den ersteren nicht absagen, ohne dass uns die Welt, und mit ihr wir selbst in das absolute Nichts versinken; wir erheben uns aus diesem Nichts, und erhalten uns über diesem Nichts lediglich durch unsere Moralität.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Reden an die deutsche Nation, 8: „Nicht einmal sich selbst vermag der Mensch zu lieben, es sei denn, daß er sich als Ewiges erfasse.“ (Unter Beiwerke/Schriften-Archiv/Philosophie – Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Reden an die deutsche Nation, 12: „Das heiligste Amt eines Schriftstellers ist dies, seine Nation zu versammeln und mit ihr über ihre wichtigsten Angelegenheiten zu beratschlagen.“ (Unter Beiwerke/Schriften-Archiv/Philosophie – Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Reden an die deutsche Nation: „Bildung geschieht durch Selbsttätigkeit und zweckt auf Selbsttätigkeit ab.“ (Unter Beiwerke/Schriften-Archiv/Philosophie – Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge der Sprache: „Bei allem, was Sprache heißen soll, wird schlechterdings nichts weiter beabsichtigt, als die Bezeichnung des Gedankens, und die Sprache hat außer dieser Bezeichnung ganz und gar keinen Zweck.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Von der Sprachfähigkeit und dem Ursprunge der Sprache: „Wie verhält sich dagegen der Mensch ursprünglich gegen den Menschen selbst? Sollte wohl zwischen ihnen im rohen Naturzustande dasselbe Verhältnis stattfinden, welches zwischen dem Menschen und der Natur ist? Sollten sie wohl darauf ausgehen, sich selbst untereinander zu unterjochen, oder, wenn sie sich dazu nicht Kraft genug zutrauen, einander gegenseitig fliehen? Und doch finden wir, dass die Menschen sich miteinander vertragen, dass sie sich gegenseitig unterstützen, dass sie in gesellschaftlicher Verbindung miteinander stehen. Der Grund dieser Erscheinung muss wohl in dem Menschen selbst liegen: in dem ursprünglichen Wesen desselben muss sich ein Prinzip aufzeigen lassen, welches ihn bestimmt, sich gegen seinesgleichen anders zu betragen, als gegen die Natur.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie: „Wenn es sich so verhält; wenn das menschliche Wissen an sich und seiner Natur nach solches Stückwerk ist, wie das wirkliche Wissen so vieler Menschen; wenn ursprünglich eine Menge Fäden in unserem Geiste liegen, die unter sich in keinem Punkte zusammenhängen, noch zusammengehängt werden können: so vermögen wir abermals nicht gegen unsere Natur zu streiten; unser Wissen ist, so weit es sich erstreckt, zwar sicher; aber es ist kein einiges Wissen, sondern es sind viele Wissenschaften. - Unsere Wohnung stünde dann zwar fest, aber es wäre nicht ein einiges zusammenhängendes Gebäude, sondern ein Aggregat von Kammern, aus deren keiner wir in die andere übergehen könnten; es wäre eine Wohnung, in der wir uns immer verirren, und nie einheimisch werden würden. Es wäre kein Licht darin, und wir blieben bei allen unseren Reichtümern arm, weil wir dieselben nie überschlagen, nie als ein Ganzes betrachten und nie wissen könnten, was wir eigentlich besäßen; wir könnten nie einen Teil derselben zur Verbesserung des übrigen anwenden, weil kein Teil sich auf das übrige bezöge. Noch mehr, unser Wissen wäre nie vollendet; wir müssten täglich erwarten, dass eine neue angeborene Wahrheit sich in uns äußere, oder die Erfahrung uns ein neues Einfaches geben würde. Wir müssten immer bereit sein, uns irgendwo ein neues Häuschen anzubauen.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Über die Würde des Menschen: „Das ist der Mensch; das ist jeder, der sich sagen kann: Ich bin Mensch. Sollte er nicht eine heilige Ehrfurcht vor sich selbst tragen und schaudern und erbeben vor seiner eigenen Majestät! - Das ist jeder, der mir sagen kann: Ich bin. - Wo du auch wohnest, du, der du nur Menschenantlitz trägst; [...] du bist darum doch, was ich bin: Denn du kannst mir sagen: Ich bin.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph: „Jedes Schreckbild verschwindet, wenn man es fest ins Auge fast.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph: „Nur das macht glückselig, was gut ist.“
Filmzitat, aus dem Filmdrama von 1988 „Die Reise des Mr. Leary“, nach dem Roman von Anne Tyler, in der Regie von Lawrence Kasdan, ‚Macon Leary‘ alias William Hurt: „Es kommt nicht so sehr darauf an, wie sehr man jemanden liebt, sondern vielmehr, wer man ist, wenn man mit jemanden zusammenlebt“ - wer man sein darf, weil es der andere in einem hervorruft...
Filmzitat, aus dem Film von 1985 „Wetherby - Die Gewalt vergessener Träume“, Buch und Regie: Sir David Hare, ‚John Morgan‘ alias Tim McInnerny: „… naja, ich weiß auch nicht … Ich kenne nur Goethe - und Zorn - und auch Rache - und das Böse - und Begierde. Für mich sind das viel bessere Wörter als Neurose und Psychologie und Paranoia. Diese alten Wörter - diese guten alten Wörter haben noch so etwas wie Überzeugungskraft - woran es dem modernen Sprachsystem heute völlig mangelt. Wir vergraben diese Wörter, diese einfachen Gefühle, wir vergaben sie immer tiefer und dieser ganze Überbau, aus dem unser Jahrhundert besteht, wird diese Gefühle nicht ausmerzen können.“
Filmzitat, aus dem französischen Filmklassiker von 1981 „Diva“, Regie: Jean-Jacques Beineix, Produktion: Irène und Serge Silbermann Film, ‚Cynthia Hawkins‘ alias Wilhelmenia Fernandez: „Der Kommerz hat sich der Kunst unterzuordnen, nicht umgekehrt die Kunst dem Kommerz!“
Filmzitat, aus dem Schwarzweiß-Spielfilm von 1945 nach Carl Zuckmayers gleichnamigen Drama „Des Teufels General“, in der Regie von Helmut Käutner, ‚Harry Harras‘ alias Curt Jürgens: „Das Böse in der Welt lebt nicht durch die, die Böses tun, es lebt durch die, die Böses dulden.“
Filmzitat, aus der Filmbiographie von 2017 „Professor Marston & the Wonder Women“, in der Regie von Angela Robinson, ‚Dr. William Moulton Marston‘ alias Luke Evans: „Dominanz, Initiative, Stetigkeit, Gewissenhaftigkeit: Alle menschlichen Beziehungen unterteilen sich in das Zusammenspiel zwischen diesen Kategorien der Emotionen. Der Mensch ist am glücklichsten, wenn er sich einer liebenden Autorität unterwirft. Dieser Autorität soll sich der Mensch freiwillig unterwerfen. Es soll seine Idee sein. Schwierig wird es, wenn der Mensch zu etwas gezwungen wird, das er nicht machen will. Denn das – wäre lediglich Gewissenhaftigkeit. Wenn sich jemand nur fügt, statt sich zu unterwerfen, dann ist er nicht mehr glücklich, er wird unterdrückt. Das kann zu Feindseligkeit führen, das führt zu Extremen, zu einer Straftat, Krieg oder Faschismus. – Wie vermeidet man Gewissenhaftigkeit: sie findet doch in nahezu jeder Situation Anwendung? – Durch Initiative: Initiative heißt, jemanden zu Ihrer Denkweise zu verleiten. Sie dominieren und zwar umfassend: und was Sie wollen, wird auch der andere wollen und er wird es Ihnen mit Vergnügen geben. Das, verehrte Damen, ist der Schlüssel zum Leben, zur Liebe, zu Glückseligkeit und Frieden... Frauen sind in der Initiative besser als Männer…“
Filmzitat, aus der US-amerikanischen Filmsatire „Network“, 1976, Regie: Sidney Lumet, ‚Howard Beale‘ alias Peter Finch: „Ihr habt zwar schöne Fassaden, dahinter aber wuchern eure Lügen, eure Dummheiten, eure Unmenschlichkeit!“
Filmzitat, Dialog aus dem Film „The Great Debaters“ („Die Macht der Worte“), zwischen Schülern und Lehrer, ‚Melvin B. Tolson‘ alias Denzel Washington: „Wer ist der Richter? - Der Richter ist Gott. - Warum ist er der Richter? - Weil er entscheidet, wer gewinnt oder verliert - nicht dein Gegner. - Wer ist dein Gegner? - Er existiert nicht. - Warum existiert er nicht? - Weil er lediglich ein Widerspruch zu deiner (meiner) Wahrheit ist.“
Finck, Werner Paul Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller: „Man hört am Lachen, wenn der Spaß aufhört.“
Finck, Werner Paul Walter (1902-1978), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller: „Ruhe ist das Teuerste, was es heutzutage zu kaufen gibt.“
Fischart, Johann Baptist Friedrich (1547-1591), frühneuhochdeutscher Schriftsteller und Satiriker, in: Kehrab: „Wer über sich haut – weißt du das nicht? / dem fallen die Späne ins Gesicht.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier, an Louise Colet am 09.12.1852: „Der Verfasser soll in seinem Werke sein wie Gott im Weltall: Überall gegenwärtig und nirgends sichtbar.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier, in: Madame Bovary: „Aber ist es nicht oft so, dass ein übervolles Herz mit den banalsten Worten nach Ausdruck sucht? Und vermag denn jemand genau zu sagen, wie groß sein Wünschen und Wollen, seine Innenwelt, seine Schmerzen sind? Des Menschen Wort ist wie eine gesprungene Pauke, auf der wir eine Melodie heraustrommeln, nach der kaum ein Bär tanzt, während wir die Sterne bewegen möchten.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier, in: Madame Bovary: „Künftiges Glück ist wie ein tropisches Gestade: es sendet weit über den Ozean, der noch dazwischen liegt, seinen lauen Erdgeruch herüber, balsamischen Duft, von dem man sich berauschen lässt, ohne den Horizont nach dem Woher zu fragen.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Das Wahre gibt es nicht! Es gibt nur verschiedene Arten des Sehens.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Der Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden.“
Flaubert, Gustave (1821-1880), französischer Schriftsteller und Romancier: „Es gibt vielleicht Frauen ohne Fehler. Aber es gibt sicher Frauen, deren größter Reiz in der Vollkommenheit ihrer Fehler liegt.“
Fleming, Paul (1609-1640), deutscher Arzt und Dichter, gilt als einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Barock: „Brauch der Zeit! Die leichten Stunden / schießen schneller als kein Fluß. / Zeit hat Flügel angebunden, / Glücke geht auf glattem Fuß. / Gott weiß, was wir morgen machen, / heute laß uns lustig sein. / Trauern, Frohsinn, Weinen, Lachen / ziehn bald bei uns aus, bald ein. / Wohl dem, welcher ist vergnüget, / wie sich sein Verhängnis füget.“
Foerster, Karl (1874-1970), bedeutender deutscher Gärtner, Staudenzüchter, Garten-Schriftsteller, Garten-Philosoph: „Ordnung ist das Festgewand des Alltags.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in: Cécile: „Der Mensch lebt, um seine Pflicht zu tun und zu sterben. Und das zweite beständig gegenwärtig zu haben erleichtert einem das erste.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in: Der Stechlin: „Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in einem Brief an seine Schwester am 22. Dezember 1875: „Das meiste in der Welt ist Schwindel und der ästhetische Schnickschnack schon ganz gewiss. Es kommt auf ganz andre Dinge an, was nur von halbgebildeten Schwabbelmeiers bestritten werden kann; wer ernsthaft in Kunst und Wissenschaft steht, weiß am besten, dass es mit der Phrase nicht getan ist, und dass Haus und Herd, Familie und Vermögen die Dinge sind, um die sich realiter die irdischen Interessen drehn. Und mit diesen Interessen auch das Glück. Denn was nicht interessiert, kann auch nicht glücklich machen. Es ist ein Gewinn, ein Fortschritt, die Dinge des Lebens aus diesem Gesichtspunkte anzusehn, und nur das eine muss gewünscht werden, dass diese realen Güter einem auch wirklich echt und auskömmlich geboten werden. Davon hängt alles ab. So ist es denn mein aufrichtiger Wunsch, dass die Liebe Deines Mannes Dir bleiben, das Geschäft prosperieren, das kleine, junge Leben gedeihen möge. Hast Du dies, so hast Du alles. Der Rest ist Flitter.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker, in seinen Briefen: „Nachgiebigkeit gegen Unverschämtheit führt doch immer zuletzt zum Bruch, und es ist besser und anständiger, gleich zu brechen.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Der Freie nur ist treu.“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Ich glaube an die Wahrheit. Sie zu suchen, nach ihr zu forschen in und um uns, muss unser höchstes Ziel sein. Damit dienen wir vor allem dem Gestern und dem Heute. Ohne Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen Bestand. Fürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. Denn nichts ist auf dieser Welt so gehasst und gefürchtet wie die Wahrheit. Letzten Endes wird jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen wie die Nacht vor dem Tag!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Was wäre aus der Welt geworden, wenn es nicht zu allen Zeiten tapfere, herrliche Menschen gegeben hätte!“
Fontane, Theodor (1819-1898), deutscher Schriftsteller und Apotheker: „Wer schaffen will, muss fröhlich sein.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung, in: Erfolg im Leben: „Die Zeit ist gekommen, um die aussaugende, tötende Arbeit aus dem werktätigen Leben zu entfernen. Wir werden solange kein Kulturvolk sein, bis nicht die Tretmühle aus dem Tagewerk entfernt worden ist.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Nachahmung führt leicht zur Selbsttäuschung.“
Ford, Henry (1863-1947), US-Amerikaner, Gründer der Ford-Motor-Company, entwickelte die Fließbandfertigung: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.“
Forrester, Viviane (1925-2013), französische Schriftstellerin, Essayistin, Literaturkritikerin, in: Der Terror der Ökonomie, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 1989, S. 206: „Das Risiko der Klarheit einzugehen, das Risiko einzugehen, die Dinge zunächst einmal nur festzustellen, ist … das einzige Verhalten, das unsere Zukunft schützt, indem es sich der Gegenwart stellt.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921, in: Die rote Lilie: „Bücher sind immer langweilig. Aber die Menschen sind noch langweiliger - und dabei viel anspruchsvoller.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Die Wahrheit ist: das Leben ist entzückend, schrecklich, charmant, grauenvoll, süß, bitter, und das ist alles.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Es ist gut, wenn das Herz naiv ist, aber nicht der Kopf.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Es liegt eben in der menschlichen Natur, vernünftig zu denken und unlogisch zu handeln.“
France, Anatole (1844-1924), französischer Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921: „Unwissen ist die Vorbedingung, ich sage nicht zum Glück, sondern zum Leben selbst. Wenn wir alles wüssten, könnten wir das Leben nicht eine Stunde lang ertragen.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin, Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Jeder Mensch, gleich wie er lebt, ist ein Stück weit Opfer und ein Stück weit Täter. Es ist die Dimension, die den Unterschied macht.“
Frank, Dorothee (*1962), Musikwissenschaftlerin, Sachbuchautorin, Kulturjournalistin: „Wer sich weiterentwickeln will, wird es sich immer schwerer machen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse (sinngemäß): Mich hat vor allem diese Essenz seiner ganzen Philosophie in Bann gezogen, die Entdeckung der mächtigsten Kraft in uns Menschen: der sinnstiftenden Intention am Grunde jeder ureigenen Existenz.
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, in einem Interview: „... wenn wir Menschen wieder auf SINN ausrichten - sie finden ihn nicht >in sich< - so wie die Selbstverwirklichungstheoretiker es behaupten. Selbstverwirklichung ist nur zu haben auf dem Umweg über Selbsttranszendenz, auf dem Umweg über den Dienst an einer Sache oder in Liebe zu einer Person.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Es gilt, die Trotzmacht des Geistes zu entwickeln: die Fähigkeit, im richtigen Augenblick ‚Nein‘ zu sagen.“
Frankl, Viktor E. (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater, Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse: „Wir müssen den Menschen so nehmen, wie er sein soll, damit er wird, was er sein könnte.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Staatsmann: „Der Betrug ist immer in Eile. Lass dir Zeit! Great haste makes great waste.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Staatsmann: „Ein wahrhaft großer Mensch wird weder einen Wurm zertreten noch vor dem Kaiser kriechen.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Staatsmann: „Verlorene Zeit wird nie wieder gefunden.“
Franklin, Benjamin (1706-1790), nordamerikanischer Staatsmann: „Zufriedenheit ist der Stein der Weisen. Zufriedenheit wandelt in Gold, was immer sie berührt.“
Franz, Robert (Robert Franz Julius Knauth, 1815-1892), deutscher Komponist und Dirigent: „Es war von jeher das Schicksal aller edel angelegter Naturen, für die Ideale, die sie innerlich beseligen, äußerlich zu leiden.“
Franziskus, Papst (*1936), Priester, Erzbischof, Kardinal, seit 2013 das 266. Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, in seiner Enzyklika Laudato si (‚Gelobt seist du‘) von 2015 (auch im Ordner Bewußtsein-Spiritualität verfügbar) als „Gebet für unsere Erde“: „Allmächtiger Gott, / der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist / und im kleinsten deiner Geschöpfe, / der du alles, was existiert, / mit deiner Zärtlichkeit umschließt, / gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, / damit wir das Leben und die Schönheit hüten. / Überflute uns mit Frieden, / damit wir als Brüder und Schwestern leben / und niemandem schaden. / Gott der Armen, / hilf uns, / die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, / die so wertvoll sind in deinen Augen, / zu retten. / Heile unser Leben, / damit wir Beschützer der Welt sind / und nicht Räuber, / damit wir Schönheit säen / und nicht Verseuchung und Zerstörung. / Rühre die Herzen derer an, / die nur Gewinn suchen / auf Kosten der Armen und der Erde. / Lehre uns, / den Wert von allen Dingen zu entdecken / und voll Bewunderung zu betrachten; / zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind / mit allen Geschöpfen / auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht. / Danke, dass du alle Tage bei uns bist. / Ermutige uns bitte in unserem Kampf / für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.“
Françoise d’ Aubigné, Marquise de Maintenon (1635-1719), gilt als letzte Mätresse Ludwigs XIV. von Frankreich und als seine zweite Gemahlin in geheimgehaltener morganatischer Ehe (hier ihr Wikipediaeintrag): „Man verzählt sich stets, wenn man mit Angst und Hoffnung rechnet.“
French, Marilyn (1929-2009), US-amerikanische Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin, Feministin: „Wovor fürchten wir uns und warum? Unsere Ängste sind ein Schatzhaus an Selbsterkenntnis, wenn wir sie erforschen.“
Freud, Sigmund (1856-1939), weltbekannter österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer der Psychoanalyse: „Die Wollust ist die Prämie der Natur für die Mühen von Zeugung und Geburt.“
Freud, Sigmund (1856-1939), weltbekannter österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker, Religionskritiker und Begründer der Psychoanalyse; er soll in etwa gesagt haben: Da wo die Männer lieben, begehren sie nicht und da wo sie begehren, können sie nicht lieben.
Frey, Johann Gottfried (1762-1831), preußischer Verwaltungsbeamter: „Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.“
Freytag, Gustav (1816-1895), bedeutender deutscher Dichter, Schriftsteller, Kulturhistoriker, Mitglied des Reichstags, Ritter der Friedensklasse und Träger der höchsten königlich-preußischen Tapferkeitsauszeichnung ‚Pour le Mérite‘: „Freude ist ein Licht, das einen mit Hoffnung, Zuversicht und Liebe erfüllt.“
Freytag, Gustav (1816-1895), bedeutender deutscher Dichter, Schriftsteller, Kulturhistoriker, Mitglied des Reichstags, Ritter der Friedensklasse und Träger der höchsten königlich-preußischen Tapferkeitsauszeichnung ‚Pour le Mérite‘: „Menschliches Glück wird in großem Ausmaß dadurch bestimmt, wieviel Liebe wir verschenken und empfangen.“
Fried, Erich (1921-1988), österreichischer Schriftsteller, Hauptvertreter der politischen Lyrik der Nachkriegszeit, Übersetzer, Essayist: „Wer will, daß die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, daß sie bleibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Aller Fortschritt zersetzt, trennt, löst auf, zersplittert kompakte Solidaritäten, zerreißt althergebrachte Zusammenhänge, zerstört, sprengt in die Luft. Aller Fortschritt hat das Thema, das Dasein zu irrrationalisieren, es widerspruchsvoller und fragwürdiger, tiefer und bodenloser zu machen.
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das, was war, wirkt auf uns allemal tiefer als das, was ist.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das Leben ist für den Alltagsmenschen ein wissenschaftliches Problem, für das Talent ein künstlerisches und für das Genie ein religiöses.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das Wiedererkennen Gottes in der Welt ist die eigentümliche Fähigkeit und Begabung jedes großen Menschen.“

Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Der echte Philosoph ist dem Künstler viel verwandter, als allgemein angenommen wird. Das Leben gilt ihm ebenso wie diesem als Spiel, und er sucht die Spielregeln zu ergründen - nicht mehr. Auch er erfindet und gestaltet, aber während der Künstler möglichst viele und vielfältige Individuen abzubilden sucht, zeichnet der Denker immer nur einen einzigen Menschen - sich selbst, den aber in seiner ganzen Vielartigkeit. Jede tief empfundene Philosophie ist nichts anderes als ein autobiographischer Roman.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Die Aufgabe des großen Philosophen besteht nicht darin, korrekt zu schließen, sondern die Stimme seiner Zeit zu sein, das Weltgefühl seiner Epoche in ein System zu bringen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Die neuen Gedanken kommen fast immer nur von Außenseitern. Der Fachmann, auch der geistig überlegenste, steht immer zu sehr in seinem Berufskreise, er ist daher fast nie in der Lage, eine wirkliche Revolution hervorzurufen: er kennt die Tradition zu genau und hat, ob er will oder nicht, zu viel Respekt vor ihr. Auch weiß er zuviel Einzelheiten, um die Dinge noch einfach genug zu sehen, und gerade damit fehlt ihm die erste Bedingung jeder wirksamen Neuentdeckung: denn wertvoll und fruchtbar sind immer nur die einfachen Gedanken.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Eine Dichtung ist nichts anderes als eine Aufforderung an das Publikum, zu dichten. Je mehr Spielraum sie gewährt, je mehr Stellen sie offen läßt, desto bedeutender ist sie. In jedem Verstehen erwächst ihr ein neuer Dichter. Tausend Auffassungen sind möglich, und alle sind sie richtig.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Kultur ist und bleibt nun einmal das Gegenteil von Natur.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Man kann aus einem Wischlappen keinen Funken schlagen.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nichts ist im Menschen, auch im scheinbar aufgeklärtesten, fester verwurzelt als der Glaube an irgendwelche Autoritäten.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Nun, in der Natur wird nichts als Unsinn getrieben. Die Schmetterlinge tanzen, die Käfer musizieren, der Pfau schlägt sein Rad, der Hahn benimmt sich gräßlich albern, und unser nächster Verwandter, der Affe, hat nichts als Schabernack im Kopf. ... Ich glaube, daß einem Apfelbaum seine Äpfel ziemlich unwichtig sind und er seinen Hauptspaß im Blühen und Duften und derlei zwecklosem Unsinn findet. Im Grunde ist es unter den Menschen auch nicht anders. Alles wirklich Wertvolle ist aus einer Spielerei hervorgegangen. ... Ja, man kann soweit gehen zu sagen: Ein Mensch, der nicht weiß, daß er ein Narr ist, ist nicht nur kein Künstler, sondern versteht überhaupt nichts vom Leben.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Psychologie ist die Wissenschaft von der Seele dessen, der sie betreibt.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Selig sind die Stunden der Untätigkeit, denn in ihnen arbeitet unsere Seele.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was den Dilettantismus anlangt, so muß man sich klarmachen, daß allen menschlichen Betätigungen nur so lange eine wirkliche Lebenskraft innewohnt, als sie von Dilettanten ausgeübt wird. Nur der Dilettant, der mit Recht auch Liebhaber, Amateur genannt wird, hat eine wirkliche menschliche Beziehung zu seinen Gegenständen, nur beim Dilettanten decken sich Mensch und Beruf; und darum strömt bei ihm der ganze Mensch in seine Tätigkeit und sättigt sie mit seinem ganzen Wesen, während umgekehrt allen Dingen, die berufsmäßig betrieben werden, etwas im üblen Sinne Dilettantisches anhaftet: irgendeine Einseitigkeit, Beschränktheit, Subjektivität, ein zu enger Gesichtswinkel.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Was ist alle Kunst? Sie gestaltet unsere Sehnsucht.“

Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Wir sind schließlich alle nur Plagiatoren des Weltgeistes, Sekretäre, die sein Diktat niederschreiben; die einen passen besser auf, die anderen schlechter: Das ist vielleicht der ganze Unterschied.“
Friedrich, Caspar David (1774-1840), bedeutendster Maler und Zeichner der deutschen Frühromantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge am stärksten beeinflusste; die Natur hatte in seinen Werken oft einen metaphysisch-transzendenten Charakter: „ Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet.“
Friedrich II. (Friedrich der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘, 1712-1786), ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg, entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern: „Ich bedaure alle Tage meines Lebens, welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebenso wenig die durchdringende Schärfe des Verstandes.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Frisch, Max Rudolf (1911-1991), Architekt und bedeutender Schweizer Schriftsteller: „Muße und Wohlleben sind unerlässliche Voraussetzungen aller Kultur.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe, in: Die Kunst des Liebens, 1956: „Der seelisch gesunde Mensch ist der produktive und nicht entfremdete Mensch, der liebend zur Welt in Beziehung tritt und seine Vernunft dazu benutzt, die Realität objektiv zu erfassen; es ist der Mensch, der sich selbst als eine einzigartige individuelle Größe erlebt und sich gleichzeitig mit seinen Mitmenschen eins fühlt, der sich keiner irrationalen Autorität unterwirft und freiwillig die rationale Autorität seines Gewissens und seiner Vernunft anerkennt, der sich sein ganzes Leben lang im Prozeß des Geborenwerdens befindet und der das Geschenk seines Lebens als die kostbarste Chance ansieht, die er besitzt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe, in: Die Kunst des Liebens, 1956: „Liebe ist nur möglich, wenn sich zwei Menschen aus der Mitte ihrer Existenz heraus miteinander verbinden, wenn also jeder sich selbst aus der Mitte seiner Existenz heraus erlebt. Nur dieses Leben aus der Mitte ist menschliche Wirklichkeit, nur hier ist Lebendigkeit, nur hier ist die Basis für die Liebe. Die so erfahrene Liebe ist eine ständige Herausforderung; sie ist kein Ruheplatz, sondern bedeutet, sich zu bewegen, zu wachsen, zusammenzuarbeiten. Ob Harmonie waltet oder ob es Konflikte gibt, ob Freude oder Traurigkeit herrscht, ist nur von sekundärer Bedeutung gegenüber der grundlegenden Tatsache, daß zwei Menschen sich vom Wesen ihres Seins her erleben, daß sie miteinander eins sind, indem sie mit sich selbst eins sind, anstatt vor sich selber auf der Flucht zu sein. Für die Liebe gibt es nur einen Beweis: die Tiefe der Beziehung und die Lebendigkeit und Stärke in jedem der Liebenden. Das allein ist die Frucht, an der die Liebe zu erkennen ist.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die besondere Bedeutung von Gott hängt davon ab, was das wünschenswerteste Ding für die jeweilige Person ist.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die Zerstörung ist die Kreativität der Hoffnungslosen und Verkrüppelten, sie ist die Rache, die das ungelebte Leben an sich selber nimmt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Ich werde nur nach sehr viel Übung ein Meister in dieser Kunst werden.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Nicht der ist reich, der viel hat, sondern der, welcher viel gibt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Nicht nur Medizin, Technik und Malerei sind Künste. Leben an sich ist eine Kunst.“
Frommel, Emil Wilhelm (1828-1896), deutscher evangelischer Theologe und Volksschriftsteller, Dichter, Hofprediger, Militäroberpfarrer, Erzieher der kaiserlichen Prinzen in Plön: „Nur jeden Tag eine halbe Stunde gesät für andere, und du wanderst im Alter durch ein Ährenfeld der Liebe, der Freundschaft und der Freude.“
Fu-Kiang, chinesischer Meister: „Ein Teppich lag auf einem Weg, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war er grau und Staub wie der Weg. Da sprach ich zu meiner Seele: Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du den Markt und die Ereignisse des Marktes über dich gehen lässt.“
Fulbright, James William (1905-1095), US-amerikanischer demokratischer Politiker: „Langsam aber unverkennbar erliegen wir dem Hochmut der Macht.“
Fulda, Ludwig Anton Salomon (1862-1939, durch Freitod), bedeutender deutscher Bühnenautor, Dichter und Übersetzer zwischen 1888 und 1932, in seinen Sinngedichten: „Ihr wärt modern? Daß doch die schlimme / Verwechslung immer mehr gedeiht! / Ihr lauscht des Tages lauter Stimme / und überhört den Ruf der Zeit.“
Fulghum, Robert: „Träume sind mächtiger als Tatsachen.“ - Und wir die Baumeister und Bewohner der neuen Welten, geschaffen aus dem Spirit unserer Herzen und Hände.
Fuller, Richard Buckminster (1895-1983), amerikanischer Architekt, Konstrukteur, Designer, Visionär, Philosoph und Schriftsteller: „Man schafft niemals Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu verändern, baut man neue Modelle, die das Alte überflüssig machen.“
Fuller, Thomas (1608-1661), englischer Historiker: „Besonnenheit ist die seidene Schnur, die durch die Perlenkette aller Tugenden läuft.“
Füssel, Dietmar (*1958), österreichischer Schriftsteller: „Der Preis der Freiheit ist der Verzicht auf Bequemlichkeit.“
Gadamer, Hans-Georg (1900-2002), deutscher Philosoph: „Ein Dialog setzt voraus, dass der andere recht haben könnte.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung: „Die innere Heiterkeit des Menschen, die wahre Heiterkeit, entsteht nur, wenn der Mensch sich für die Gegenwart und Zukunft in Ruhe und Sicherheit weiß.“
Galiani, Abbé Ferdinando (1728-1787), italienischer Diplomat, Nationalökonom und Schriftsteller in der Zeit der Aufklärung: „Furcht und Habgier sind die Ursachen der Grausamkeit.“
Galilei, Galileo (1564-1642), italienischer Philosoph, Physiker, Mathematiker und Astronom: „Die eitle Einbildung, man verstehe alles, kann ja nur daher kommen, dass man nie etwas verstanden hat. Denn wer nur ein einziges Mal das Verständnis einer Sache erlebt hat, wer wirklich geschmeckt hat, wie man zum Wissen gelangt, der weiß auch, dass er von der Unendlichkeit der übrigen Wahrheiten nichts weiß.“
Galilei, Galileo (1564-1642), italienischer Philosoph, Physiker, Mathematiker und Astronom: „Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm helfen, es in sich selbst zu entdecken.“
Galsworthy, John (1867-1933), englischer Schriftsteller und Dramatiker, 1932 Literaturnobelpreis: „Gerade das, was wir am sehnlichsten gewünscht haben, muss uns schließlich versklaven.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Der Unterschied zwischen dem, was wir tun und dem, was wir in der Lage wären zu tun, würde genügen, um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Die Erde ist groß genug für die Bedürfnisse aller Menschen - aber nicht groß genug für die Gier Einzelner.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Du musst die Veränderung sein, die Du in der Welt sehen willst.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Du und ich: Wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden ist der Weg.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Gott hat keine Religion.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Lerne, als ob du ewig lebtest; lebe, als ob du morgen sterben müsstest.“ - Oder in dieser Fassung: „Lebe, als ob du morgen sterben müsstest, als hättest du erkannt, dass du ewig lebst.“ (Wird in anderen Publikationen auch Rabindranath Tagore, Erasmus von Rotterdam oder ((für mich allerdings unwahrscheinlich, da er östlichen Religionen oder Lehrgebäuden skeptisch gegenüberstand)) Edmund Rich zugeschrieben; leider liegt uns das Original bzw. die Quelle nicht vor.)
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Sieh auf die Natur: Sie ist beständig in Aktion, steht nie still und doch schweigt sie.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wahre Zivilisation besteht nicht in der Vervielfachung der Bedürfnisse, sondern in freiwilliger, wohlüberlegter Einschränkung der Wünsche.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wenn ein Schwächling sich im Kampf nicht wehrt, ist es keine Gewaltlosigkeit, sondern Feigheit. Wenn ein Starker sich im Kampf nicht wehrt, so ist es Gewaltlosigkeit.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wer Unrecht, das ihm zugefügt wird, schweigend hinnimmt, macht sich mitschuldig.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Wo man nur die Wahl hat zwischen Feigheit und Gewalt, würde ich zur Gewalt raten.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ (Dieser Gandhi zugeschriebene Satz geht zurück auf eine Rede des US-Gewerkschafters Nicholas Klein auf dem Gewerkschaftstag 1918 der Amalgamated Clothing Workers of America: „Und, liebe Freunde, in dieser Geschichte findet ihr die Historie unserer gesamten Bewegung wieder: Zuerst ignorieren sie dich. Dann machen sie dich lächerlich. Dann greifen sie dich an und wollen dich verbrennen. Und dann errichten sie dir Denkmäler. Und das ist genau das, was den vereinigten Arbeitern der Bekleidungsindustrie Amerikas passieren wird.“ Vgl.: https://de.wikiquote.org/wiki/Mahatma_Gandhi.)
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen, Die Tatsache der Überfüllung: „Die Gesellschaft ist immer eine dynamische Einheit zweier Faktoren, der Eliten und der Massen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in: Der Aufstand der Massen: „Die Vergangenheit kann uns nicht sagen, was wir tun, wohl aber, was wir lassen müssen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist, in „Der Aufstand der Massen“ (Die Barbarei des Spezialistentums): „Der Spezialist ist nicht gebildet; denn er kümmert sich um nichts, was nicht in sein Fach schlägt. Aber er ist auch nicht ungebildet; denn er ist ein Mann der Wissenschaft und weiß in seinem Weltausschnitt glänzend Bescheid. Wir werden ihn einen gelehrten Ignoranten nennen müssen, und das ist eine überaus ernste Angelegenheit; denn es besagt, dass er sich in allen Fragen, von denen er nichts versteht, mit der ganzen Anmaßung eines Mannes aufführen wird, der in seinem Spezialgebiet eine Autorität ist.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Kulturphilosoph, Soziologe, Essayist: „Die erste künstlerische Tat des Menschen war, zu schmücken und vorzüglich seinen eigenen Leib zu schmücken. Im Schmuck, der Erstgeborenen der Künste, finden wir den Keim aller anderen.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph, Soziologe, Essayist: „Es ist nicht möglich, dass ein Glaube stirbt; es sei denn dass ein neuer geboren würde.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und Soziologe: „Der Zyniker, dieser Schmarotzer der Zivilisation, lebt davon, sie zu verneinen, weil er überzeugt ist, dass sie ihn nicht im Stich lassen wird.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph und Soziologe: „Es ist nötig, dass alle Rettungsringe um den Menschen her versagen, dass er nichts findet, woran er sich klammern kann. Dann werden seine Arme sich wieder rettend regen.“
Gautier, Théophile (1811-1872), französischer Schriftsteller: „Wer das Leben genießen will, muss sich immer vor Augen halten: Geboren werden bedeutet nur, zu sterben beginnen.“
Gawain, Shakti (*1948), eine der bekanntesten Autorinnen des New Age: „Das Universum wird Dich dafür belohnen, das Du um seinetwillen Risiken auf Dich genommen hast.“
Gehlen, Arnold Karl Franz (1904-1976), deutscher Philosoph, Anthropologe und Soziologe, galt als Gegenspieler T. W. Adornos: „... teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Distichen vom Strande der See 11: „Harret nur aus! Zwar folgt auf den Fortschritt ewig der Rückschlag,/ doch er verbraust, und es bleibt immer ein Rest des Gewinns.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Juniuslieder, An den Schlaf: „Hoch vor allen/ Gaben der Himmlischen/sei mir gepriesen/ du, der Seele/ labendes Wasser/ gliederlösender/ heiliger Schlaf.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Lieder aus alter und neuer Zeit, 25: „Wie viel ich Täuschung auch erfuhr/ im Leben und im Lieben,/ du bist mir allezeit, Natur,/ du bist mir treu geblieben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I, Gegen den Strom: „Die Freiheit hab ich stets im Sinn getragen,/ doch hass ich eins noch grimmer als Despoten:/ Das ist der Pöbel, wenn er sich den roten/ zerfetzten Königsmantel umgeschlagen.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I, Spätherbstblätter, Sprüche 3: „Des Schülers Kraft entzündet sich am Meister; doch schürt sein jugendlicher Hauch/ zum Dank des Meisters Feuer auch.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I: „Dem Aste gleich, darauf der Vogel schlummert, ist/ erlernte Weisheit dir ein Halt bei stiller Frist./ Doch in der Zeit des Sturms zerbricht gar leicht der Ast -/ weh dir, wenn du alsdann nicht selber Flügel hast!“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I: „Die Zeit ist wie ein Bild von Mosaik,/ zu nah beschaut verwirrt es nur den Blick;/ willst du des Ganzen Art und Sinn verstehn,/ so musst du’s, Freund, aus rechter Ferne sehn.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Münchner Dichterkreis I: „Weißt du doch, der Rosenzeit / folgt die Sonnenwende, / und die Liebe lohnt mit Leid / immerdar am Ende.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Neue Gedichte, Spruch 47: „Wie ein Adler aus dem Blauen / ist der Schmerz, der seine Klauen / jählings scharf ins Fleisch dir schlägt / aber dann mit starkem Flügel / über Wipfel dich und Hügel / zu des Lebens Gipfeln trägt.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe: Glaube, dem die Tür versagt, / steigt als Aberglaub‘ ins Fenster. / Wenn die Götter ihr verjagt, / kommen die Gespenster.
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe: „O, welche Zauber liegen in diesem kleinen Wort: daheim.“
Geißler, Horst Wolfram (1893-1983), deutscher Schriftsteller, in: Ein schwarzes und ein weißes: „Sie werden stets bemerken, daß auch das Leben für seine Geschichten nur selten einen ordentlichen Schluß zustande bringt. Mir scheint, es ist sich dieses Mangels an Talent bewußt und hat deshalb die Dichter erfunden, damit sie es besser machen und einen Sinn hineinbringen.“
Geißler, Horst Wolfram (1893-1983), deutscher Schriftsteller: „Wenn man den richtigen Menschen findet, braucht es keiner Worte, um sich auszusprechen.“
Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769), deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung, galt als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller: „Der Eifer bei der Arbeit bewirkt oft in einer Stunde mehr als der mechanische schläfrige Fleiß in drei Stunden.“
Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769), deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung, galt als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller: „Genieße, was dir Gott beschieden,/ entbehre gern, was du nicht hast;/ ein jeder Stand hat seinen Frieden,/ ein jeder Stand hat seine Last.“
George, Henry St. (wahrscheinlich: Henry St. George Tucker senjor, 1780-1848), US-amerikanischer Politiker und Jurist, von 1815-1819 Mitglied im US-Repräsentantenhaus: „Freiheit ist für die Gesellschaft, was die Gesundheit für Einzelne ist.“
Gerhard, Paul (1607-1676), evangelisch-lutherischer Theologe, gilt darüber hinaus als bedeutendster deutschsprachiger Kirchenlieddichter, Sommerlied: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud/ in dieser lieben Sommerzeit/ an deines Gottes Gaben./ Schau an der schönen Gärten Zier/ und siehe, wie sie mir und dir/ sich ausgeschmücket haben.“
Gerok, Friedrich Karl von (1815-1890), evangelischer Theologe, in: Palmblätter: „Dein wahres Glück, o Menschenkind,/ o glaube doch mitnichten,/ dass es erfüllte Wünsche sind:/ es sind erfüllte Pflichten.“
Gervinus, Georg Gottfried (1805-1871), Literaturhistoriker, Publizist, Herausgeber, nationalliberaler Politiker: „Die Zeichen des Beifalls sind mir ebensoviel schmerzliche Zeichen davon, daß das einfachste Handeln nach Pflicht und Gewissen unter uns auffällig und selten ist.“
Getty, Jean Paul (1892-1976), US-amerikanischer Öl-Tycoon, Industrieller und Kunstmäzen: „Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag überflüssig.“
Ghose, Aurobindo (Sri Aurobindo, 1872-1950), indischer Politiker, Philosoph, Hindu-Mystiker, Yogi und Guru: „Gott ist unendliche Möglichkeit. Deshalb ist die Wahrheit dynamisch und der Irrtum ihrer Kinder immer gerechtfertigt.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Der Prophet, Von der Ehe: „Dann sprach al-Mitra wieder und sagte: Und was ist mit der Ehe, Meister? Und er antwortete und sagte: Ihr wurdet zusammen geboren, und zusammen werdet ihr für immer bleiben. Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Schwingen des Todes eure Tage zerstreuen. Ja, selbst im schweigenden Gedächtnis Gottes werdet ihr beisammen sein. Aber laßt Raum zwischen euch. Und laßt die Winde des Himmels zwischen euch tanzen. Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel: Laßt sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein. Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher. Gebt einander von eurem Brot, aber eßt nicht vom selben Laib. Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber laßt jeden von euch allein sein, so wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern. Gebt eure Herzen, aber nicht in des anderen Gewahrsam. Denn einzig die Hand des Lebens kann eure Herzen umfassen. Und steht zueinander, doch nicht zu dicht beieinander: Denn die Säulen des Tempels stehen für sich, und Eichbaum und Zypresse wachsen nicht jedes in des anderen Schatten.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt. Wir fällen sie und verwandeln sie in Papier, um unsere Leere darauf auszudrücken.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Der Mensch besteht aus zwei Teilen: einer wacht in der Dunkelheit, und der andere schläft im Licht.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Der wahrhaft große Mensch ist der, der niemanden beherrscht und der von niemanden beherrscht wird.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Dichtung ist Anteil an Freude und Schmerz und Wunder, mit ein paar Zutaten aus dem Wörterbuch.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „In Wahrheit bist du keinem Menschen etwas schuldig. Du schuldest allen Menschen alles.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Kunst ist ein Schritt von der Natur zur Unendlichkeit.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Wenn du alle Geheimnisse des Lebens gelöst hast, sehnst du dich nach dem Tod, denn er ist nur ein anderes Geheimnis des Lebens. Geburt und Tod sind die beiden edelsten Ausdrücke für Tapferkeit.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Wenn du das Ende von dem erreichst, was du wissen solltest, stehst du am Anfang dessen, was du fühlen solltest.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Wir leben nur, um Schönheit zu entdecken. Alles andere ist eine Art des Wartens.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in: Sand und Schaum: „Wir sind alle Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in Zellen ohne Fenster.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in einem Brief an May Ziadeh am 11. Januar 1921: „Das Leben hört nicht einfach auf an einem bestimmten Ort, May, und dieser großartige Lebensreigen mit all seiner Schönheit muss ununterbrochen weiterziehen von einer Ewigkeit zur anderen. Und wir beide, May, die wir das Leben heiligen und mit all unseren Kräften danach streben, was recht, segensreich, schön und edel ist, wir, die wir hungern und dürsten nach dem Bleibenden und Ewigen im Leben, wir wollen weder sagen noch tun, was die Angst hervorbringt, was die Seele mit Dornen und den Geist mit Bitterkeit erfüllt. [...] Und wenn wir etwas lieben, May, so halten wir die Liebe für ein Ziel in sich und nicht für ein Mittel, das wir einsetzen, um etwas anderes zu erreichen. [...] Und wenn wir uns nach etwas sehnen, so ist die Sehnsucht selbst für uns eine Gabe und eine Gnade. [...]/ Wir beide - Du und ich - wir können nicht vor dem Angesicht der Sonne stehen und sagen: Wir müssen unserer Seele Qualen ersparen! Wir können sie gut entbehren! Nein, May, wir können nicht auf das verzichten, was die Seele wie ein heiliger Sauerteig durchsetzt. [...] Wir können nicht auf das verzichten, was uns unserem größeren Ich näherbringt und uns zeigt, was es in unseren Seelen an Kräften, Geheimnissen und Wundern gibt.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph, in einem Brief an May Ziadeh am 26. Februar 1924: „Fürchte nicht die Liebe, May, fürchte nicht die Liebe, Begleiterin meines Herzens! Wir müssen uns ihr überlassen - trotz allem, was sie mit sich bringt an Leiden, an Sehnsucht und Einsamkeit, und trotz allem, was sie enthält an Verwirrung und Zweifel.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Am Grunde des Herzens jeden Winters liegt ein Frühlingsahnen.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Die Dunkelheit ist eine Morgendämmerung, die darauf wartet, geboren zu werden.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Erinnerung ist eine Form der Begegnung.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Mit einer Weisheit, die keine Tränen kennt, mit einer Philosophie, die nicht zu lachen versteht, und einer Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt, will ich nichts zu tun haben.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Schafft Raum in euch und seid nicht beengt! Und versucht, bis zuletzt euer größeres Selbst zu sein.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Wirklich frei werdet ihr nicht sein, wenn eure Tage ohne Sorge sind und eure Nächte ohne jeden Wunsch und Kummer, sondern erst dann, wenn sie euer Leben umfassen und ihr euch dennoch nackt und ungebunden über sie erhebt.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, erhielt 1947 den Literaturnobelpreis, in: Falschmünzer I, 12: „Das strahlende Licht ihres Glaubens macht diese Frommen blind für die Umwelt und für sich selbst. Mir hingegen ist nichts wichtiger, als klar zu erkennen, was ist, und ich stehe entsetzt vor der Undurchdringlichkeit der Lüge, in der ein Frommer sich wohlfühlen kann.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Das beste Mittel, sich kennenzulernen, ist der Versuch, sich zu verstehen.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Es sind gerade die Inkonsequenzen, die die größten Konsequenzen haben.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, erhielt 1947 den Literaturnobelpreis: „Man entdeckt neue Länder nicht, ohne dass man sich damit einverstanden erklärt hat, das Ufer für eine sehr lange Zeit aus den Augen zu verlieren.“
Gilhaus, Hermann-Josef (1933-1993), deutscher Priester und christlicher Autor: „Um andere aufnehmen zu können, muß man Platz bei sich selber schaffen.“
Ging, I (übersetzt von Richard Wilhelm, dort ‚Kungtse‘ zitiert; Kapitel 2, 1 Kien: Das Schöpferische): „Was im Ton übereinstimmt, schwingt miteinander. Was wahlverwandt ist im innersten Wesen, sucht einander.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Das Gefühl vollständiger Ebenbürtigkeit, das Gefühl der seelischen und physischen Gemeinschaft mit allen Rassen und Arten, das ist Unschuld.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Ein ungeklärtes Geheimnis schenkt uns oft mehr Schönheit und Freiheit, als seine Lösung uns geben kann.“
Giraudoux, Jean (1882-1944), französischer Berufsdiplomat und Schriftsteller: „Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.“
Gladkow, Fjodor Wassilijewitsch (1883-1958), russisch-sowjetischer Schriftsteller: „Die Seele zu entflammen und Menschen zu formen ist die schwerste und edelste Kunst.“
Gladstone, William Ewart (1809-1898), liberaler britischer Staatsmann, viermaliger Premierminister: „Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen, der Staatsmann an die nächste Generation.“
Gleichen-Rußwurm, Karl Alexander Freiherr von (Heinrich Adalbert Carl Alexander Konrad Schiller, Urenkel Friedrich von Schillers, 1865-1947), deutscher Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer, Kulturphilosoph, in: Kultur- und Sittengeschichte: „Was nützen dir Liebe, Glück, Bildung, Reichtum, wenn du dir nicht die Zeit nimmst, sie in Muße zu genießen.“
Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803), Dichter der Aufklärung, in: Sinngedichte: „Die Laster stritten, wer von ihnen/ am eifrigsten gewesen sei,/ dem Bösen in der Welt zu dienen./ Den Sieg erhielt - die Heuchelei.“
Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803), Dichter der Aufklärung: „Wer glücklich ist, kann glücklich machen; wer’s tut, vermehrt sein eigenes Glück.“
Glöckler, Dr. med. Michaela: „Das Böse ist zugelassen in der Welt - zum Wachstum des Menschen.“ - „Unser ohnmächtiger Gott - der mit uns gemeinsam einen Weg geht...“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 08.06.1787, Rom: „Es ist nichts groß als das Wahre, und das kleinste Wahre ist groß.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Charlotte von Stein am 12.09.1780: „Neurdings hab ich mir’s zur Richtschnur gemacht: In Sachen, die ich nicht verstehe, und es tut einer, das ich nicht begreife, so macht er’s dumm und greift’s ungeschickt an; denn das, was schicklich und recht ist, begreift man auch in unbekannten Dingen; wenigstens muss es einer einem leicht und bald erklären können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Friedrich Heinrich Jacobi, am 5.5.1786: „Ich habe eine solche Abneigung von allen literarischen Händeln, dass Raphael mir einen malen und Shakespeare ihn dramatisieren könnte, und ich würde mich kaum dran ergötzen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Friedrich von Reinhard, 08.05.1811: „Dort habe ich mir vorgenommen, allerlei wunderliche Dinge zu arbeiten, von denen ich zum voraus nichts erwähnen darf; denn gewöhnlich, was ich ausspreche, das tue ich nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Herder am 14.10.1786: „Die Fremde hat ein fremdes Leben und wir können es uns nicht zu eigen machen, wenn es uns gleich als Gästen gefällt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Hetzler den Jüngeren (?), Konzept, 14.08.1770 (?): „Wenn ich Ihnen raten darf, so werden Sie mehr Vorteil finden, zu suchen, wo Schönheit sein möchte, als ängstlich zu fragen, was sie ist. Ein für alle Mal bleibt sie unerklärlich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Johann Friedrich Reichardt, 28.02.1790: „Die Deutschen sind im Durchschnitt rechtliche, biedere Menschen, aber von Originalität, Erfindung, Charakter, Einheit und Ausführung eines Kunstwerks haben sie nicht den mindesten Begriff. Das heißt mit einem Worte: Sie haben keinen Geschmack.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 03.12.1781: „Es ist ein Artikel meines Glaubens, daß wir durch Standhaftigkeit und Treue in dem gegenwärtigen Zustande ganz allein der höheren Stufe eines folgenden wert und sie zu betreten fähig werden, es sei nun hier zeitlich oder dort ewig.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 17.11.1784: „Wie es vor alten Zeiten, da die Menschen an der Erde lagen, eine Wohltat war, ihnen auf den Himmel zu deuten und sie auf’s Geistige aufmerksam zu machen, so ist’s jetzt eine größere, sie nach der Erde zurückzuführen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl von Knebel am 19.02.1787: „Man soll sich nicht isolieren, denn man kann nicht isoliert bleiben. In Gesellschaft lernt man eher sich und andere tragen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, 29.11.1801: „Nur leidet er gar zu sehr an den affectionibus juventutis, indem er sich ein äußerst heftig absprechendes Urteil erlaubt, das denn doch oft eine große Beschränktheit andeutet. Dieses schadet ihm nicht allein innerlich, indem es ihn für guten, fördernden Rat unempfänglich macht, wie ich bei verschiedenen Gelegenheiten bemerken können, teils äußerlich, in bezug auf die Gesellschaft, indem er sich, ganz ohne Not und Zweck, Widersacher, Feinde und strenge Richter aufregt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, aus dem Nachlass, Maximen und Reflexionen, Über Literatur und Leben: „Man kann niemand lieben, als dessen Gegenwart man sicher ist, wenn man sein bedarf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, Dichtung und Wahrheit IX: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausgreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliches.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus den Tabulae Votivae, Die Sicherheit: „Nur das feurige Roß, das mutige, stürzt auf der Rennbahn. / Mit bedächtigem Paß scheitet der Esel daher.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus den Tabulae Votivae, Die Systeme: „Prächtig habt ihr gebaut. Du lieber Himmel! Wie treibt man / nun er so königlich er wohnet, den Irrtum heraus!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. Was wir können und möchten, stellt sich unserer Einbildungskraft außer uns und in der Zukunft dar; wir fühlen eine Sehnsucht nach dem, was wir schon im Stillen besitzen. So verwandelt ein leidenschaftliches Vorausergreifen das wahrhaft Mögliche in ein erträumtes Wirkliche.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Brief des Pastors: „Man hält einen Aal am Schwanze fester als einen Lacher mit Gründen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Clavigo IV, Carlos: „Was ist Größe, Clavigo? Sich in Rang und Ansehn über andere zu erheben? Glaub’ es nicht! Wenn dein Herz nicht größer ist als anderer ihres, wenn du nicht im Stande bist, dich gelassen über Verhältnisse hinauszusetzen, die einen gemeinen Menschen ängstigen würden, so bist du mit all deinen Bändern und Sternen, bist mit der Krone selbst nur ein gemeiner Mensch.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Clavigo IV, Clavigo: „Die Welt urteilt nach dem Scheine.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Göttliche: „Edel sei der Mensch,/ hilfreich und gut;/ denn das allein/ unterscheidet ihn/ von allen Wesen,/ die wir kennen!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Märchen: „Drei sind, die da herrschen auf Erden: Die Weisheit, der Schein und die Gewalt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werther, 20. Dezember: „Sterben! Was heißt das? Siehe, wir träumen, wenn wir vom Tode reden. Ich habe manchen sterben sehen; aber so eingeschränkt ist die Menschheit, dass sie für ihres Daseins Anfang und Ende keinen Sinn hat. Jetzt noch mein, dein! Dein, o Geliebte! Und einen Augenblick - getrennt, geschieden - vielleicht auf ewig? - nein, Lotte, nein - wie kann ich vergehen? Wie kannst du vergehen? Wir sind ja! - vergehen! - was heißt das? Das ist wieder ein Wort, ein leerer Schall, ohne Gefühl für mein Herz.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 04.05.1771: „Ich habe, meine Lieber, wieder bei diesem kleinen Geschäft gefunden, daß Mißverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 12.08.1771: „Leidenschaft! Trunkenheit! Wahnsinn! Ihr steht so gelassen, so ohne Teilnehmung da, ihr sittlichen Menschen! Scheltet den Trinker, verabscheut den Unsinnigen, geht vorbei wie der Priester und dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat wie einen von diesen. Ich bin mehr als einmal trunken gewesen, meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinn und beides reut mich nicht: Denn ich habe in meinem Maße begreifen lernen, wie man alle außerordentlichen Menschen, die etwas Großes, etwas Unmöglichscheinendes wirkten, von jeher für Trunkene und Wahnsinnige ausschreien mußte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 17.02.1772: „Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 18. Juli: „Wilhelm, was ist unserem Herzen die Welt ohne Liebe! Was eine Zauberlaterne ist ohne Licht! Kaum bringst du das Lämpchen hinein, so scheinen dir die buntesten Bilder an deine weiße Wand! Und wenn’s nichts wäre als vorübergehende Phantome, so macht’s doch immer unser Glück, wenn wir wie frische Jungen davor stehen und uns über die Wundererscheinungen entzücken.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 26.05.1771: „Ein junges Herz hängt ganz an einem Mädchen, bringt alle seine Stunden seines Tages bei ihr zu, verschwendet alle seine Kräfte, all sein Vermögen, um ihr jeden Augenblick auszudrücken, dass er sich ganz ihr hingibt. Und da käme ein Philister, ein Mann, der in einem öffentlichen Amte steht, und sagte ihm: Feiner junger Herr! Lieben ist menschlich, nur müsst ihr menschlich lieben! Teilet eure Stunden ein, die einen zur Arbeit, und die Erholungsstunden widmet eurem Mädchen! Berechnet euer Vermögen, und was euch von eurer Notdurft übrig bleibt, davon verwehr’ ich euch nicht, ihr ein Geschenk, nur nicht zu oft, zu machen, etwa zu ihrem Geburts- oder Namenstage! Folgt der Mensch, so gibt's einen brauchbaren jungen Menschen, und ich will selbst jedem Fürsten raten, ihn in ein Kollegium zu setzen. Nur mit seiner Liebe ist’s am Ende und, wenn er ein Künstler ist, mit seiner Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Metamorphosen der Pflanzen: „Die heilige Liebe / strebt zu der höchsten Frucht gleicher Gesinnungen auf, / gleicher Ansicht der Dinge, damit in harmonischem Anschaun / sich verbinde das Paar, finde die höhere Welt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Mitschuldigen, II, 4, Sophie: „Die Liebe nennet sich zuerst Vertraulichkeit.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter II, 5: „Der Schein, was ist er, dem das Wesen fehlt?/ Das Wesen, wär es, wenn es nicht erschiene?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter III, 2, Herzog: „Der Schmerz um Liebe, wie die Liebe, bleibt unteilbar und unendlich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die natürliche Tochter VI, 2, Gerichtsrat: „Der ist nicht fremd, der teilzunehmen weiß.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften, Charlotte im Dialog mit Eduard: „So will ich gleich mit einer allgemeinen Bemerkung anfangen. Die Männer denken mehr auf das Einzelne, auf das Gegenwärtige und das mit Recht, weil sie zu tun, zu wirken berufen sind; die Weiber hingegen mehr auf das, was im Leben zusammenhängt, und das mit gleichem Rechte, weil ihr Schicksal, das Schicksal ihrer Familien an diesen Zusammenhang geknüpft ist, und auch gerade dieses Zusammenhängende von ihnen gefordert wird.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 4: „Sich mitzuteilen ist Natur; Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildung.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 5: „Es gibt kein äußeres Zeichen der Höflichkeit, das nicht einen tiefen sittlichen Grund hätte. Die rechte Erziehung wäre, welche dieses Zeichen und den Grund zugleich überlieferte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Wahlverwandtschaften II, 7: „Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern, so wird es überall wohl stehn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Divan, Buch der Sprüche: „Prüft das Geschick dich, weiß es wohl warum:/ Es wünscht dich enthaltsam. Folge stumm!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Divan, Buch des Sängers, Selige Sehnsucht: „Und so lang du das nicht hast,/ dieses Stirb und Werde,/ bist du nur ein trüber Gast/ auf der dunklen Erde.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Divan, Buch des Sängers, Talismane: „Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:/ Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;/ jenes bedrängt, dieses erfrischt;/ so wunderbar ist das Leben gemischt./ Du danke Gott, wenn er dich presst,/ und dank ihm, wenn er dich wieder entlässt!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Egmont II, Oranien: „Es ist klug und kühn, dem unvermeidlichen Übel entgegenzugehen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Elpenor I, 4: „Wer edel ist, den suchet die Gefahr.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Essex, Epilog: „Verstellt man sich denn einzig auf dem Thron? / Dort spielt ein Kind, und das verstellt sich schon.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust, Nacht, Faust zu Wagner, 1808: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen, / Wenn es nicht aus der Seele dringt / Und mit urkräftigem Behagen / Die Herzen aller Hörer zwingt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust, Vorspiel, Dichter: „Wenn die Natur des Fadens ewge Länge, / gleichgültig drehend, auf die Spindel zwingt, / wenn aller Wesen unharmonsche Menge / verdrießlich durcheinanderklingt: / Wer teilt die fließend immer gleiche Reihe / belebend ab, daß sie sich rhythmisch regt? / Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe, / wo es in herrlichen Akkorden schlägt? / Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüten? / Das Abendrot in ernstem Sinne glühn? / Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüten / auf der Geliebten Pfade hin? / Wer flicht die unbedeutend-grünen Blätter / zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art? / Wer sichert den Olymp? Vereinet die Götter? / Des Menschen Kraft, im Dichter offenbart!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 1, Garten, Faust: „Ach, daß die Einfalt, daß die Unschuld nie / sich selbst und ihren heilgen Wert erkennt!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, II, Am untern Peneios, Manto: „Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, II, Felsbuchten des Ägäischen Meeres, Neureus: „Was Rat! Hat Rat bei Menschen je gegolten? / Ein kluges Wort erstarrt im harten Ohr. / So oft auch Tat sich grimmig selbst gescholten, / bleibt doch das Volk selbstwillig wie zuvor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, III, Innerer Burghof, Lynkeus: „Schönheit bändigt allen Zorn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, V, Bergschluchten, Chorus Mysticus: „Alles Vergängliche / Ist nur ein Gleichnis; / Das Unzulängliche, / Hier wird’s Ereignis; / Das Unbeschreibliche, / Hier ist’s getan; / Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust I, Nacht, Wagner: „Allein der Vortrag macht des Redners Glück.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Hermann und Dorothea 7: „Denn der Anblick des Gebers ist, wie die Gaben, erfreulich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Iphigenie auf Tauris IV, 4, Pylades: „So wunderbar ist dies Geschlecht gebildet,/ so vielfach ist’s verschlungen und verknüpft,/ dass keiner in sich selbst noch mit den andern/ sich rein und unverworren halten kann.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Italienische Reise: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst, als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Lila I, Baron: „Unsere Hoffnungen und Wünsche sind von so kindischer Natur, daß ihnen Mögliches und Unmögliches beides von einer Art zu sein scheint.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maskenzug in Weimar 1818, Schluss: „Das Verstummen, das Erstaunen, bildet sich als Liebe fort.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1821: „Geschichte schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1823: „Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1823: „Wenn die Menschen nur recht schlecht werden, haben sie keinen Anteil mehr als die Schadenfreude.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1823: „Wer keine Liebe fühlt, muss schmeicheln lernen, sonst kommt er nicht aus.“ 
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1825: In der Idee leben heißt das Unmögliche behandeln, als wenn es möglich wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum, 1827: „Das Erste und Letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, III: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Kunst und Kunstgeschichte: „Man sagt wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur nicht wieder hören müsste! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Literatur und Leben: „Es gibt keine Lage, die man nicht veredeln könnte durch Leisten oder Dulden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Literatur und Leben: „Historisch betrachtet, erscheint unser Gutes in mäßigem Lichte und unsere Mängel entschuldigen sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Literatur und Leben: „Was man mündlich ausspricht, muss der Gegenwart, dem Augenblick gewidmet sein; was man schreibt, widme man der Ferne, der Folge.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Natur und Naturwissenschaft: „Die Erscheinung ist vom Betrachter nicht losgelöst, vielmehr in die Individualität desselben verschlungen und verwickelt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlass, Über Natur und Naturwissenschaft: „Hypothesen sind Gerüste, die man vor dem Gebäude aufführt und die man abträgt, wenn das Gebäude fertig ist. Sie sind dem Arbeiter unentbehrlich; nur muss er das Gerüste nicht für das Gebäude ansehn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und Naturwissenschaft: „Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am nächsten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Nachlaß, Über Natur und Naturwissenschaft: „Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen, bemühen sich ums Unnütze.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen, Über Literatur und Leben: „Gerechtigkeit: Eigenschaft und Phantom der Deutschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen 183: „Das Schöne ist eine Manifestation geheimer Naturgesetze, die uns ohne dessen Erscheinung ewig wären verborgen geblieben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Beim Zerstören gelten alle falschen Argumente, beim Aufbauen keineswegs. Was nicht wahr ist, baut nicht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Der Mensch ist als wirklich in die Mitte einer wirklichen Welt gesetzt und mit solchen Organen begabt, dass er das Wirkliche und nebenbei das Mögliche erkennen und hervorbringen kann. Alle gesunden Menschen haben die Überzeugung ihres Daseins und eines Daseienden um sie her.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Maximen und Reflexionen: „Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Parabeln II: „Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Stella III, Madame Sommer: „Ich bedaure den Mann, der sich an ein Mädchen hängt. Ich sehe ihn als einen Gefangenen an. Sie sagen ja auch immer, es sei so. Er wird aus seiner Welt in die unsere herübergezogen, mit der er doch im Grunde nichts Gemeines hat. Er betrügt sich eine Zeit lang, und wehe uns, wenn ihm die Augen aufgehen!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Stella V, Cezilie: „Ich fühle, daß meine Liebe zu dir nicht eigennützig ist, nicht die Leidenschaft einer Liebhaberin, die alles dahingäbe, den erflehten Gegenstand zu besitzen. Fernando, mein Herz ist warm und voll für dich. Es ist das Gefühl einer Gattin, die aus Liebe selbst ihre Liebe hinzugeben vermag.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Tasso II, 1, Prinzessin: „Was nicht reizt, ist tot.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Torquato Tasso, III, 4, Antonio: „Es ist gefährlich, wenn man allzu lang/ sich klug und mäßig zeigen muss. Es lauert/ der böse Genius dir an der Seite/ und will gewaltsam auch von Zeit zu Zeit/ ein Opfer haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vermischte Gedichte: „Feiger Gedanken/ bängliches Schwanken,/ weibisches Zanken,/ ängstliches Klagen/ wendet kein Elend,/ macht dich nicht frei./ Allen Gewalten/ zum Trutz sich erhalten;/ nimmer sich beugen,/ kräftig sich zeigen,/ rufet die Arme/ der Götter herbei.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vermächtnis: „Edlen Seelen vorzufühlen ist wünschenswertester Beruf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Vier Jahreszeiten, 77: „Wenn du laut den einzelnen schiltst, er wird sich verstocken, / wie sich die Menge verstockt, wenn du im ganzen sie lobst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Weissagungen des Bakis 16: „Wer das Vergangene kennte, der wüßte das Künftige. / Beides schließt an heute sich rein als ein Vollendetes an.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre V, 3: „Eine gewisse feierliche Grazie bei gewöhnlichen Dingen, eine Art von leichtsinniger Zierlichkeit bei ernsthaften und wichtigen kleidet ihn wohl, weil er sehen lässt, dass er überall im Gleichgewicht ist.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, 8: „Ein guter Mensch verspricht durch seine Gegenwart nur immer zu viel! Das Vertrauen, das er hervorlockt, die Neigung, die er einflößt, die Hoffnungen, die er erregt, sind unendlich. Er wird und bleibt ein Schuldner, ohne es zu wissen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 7: „Wie schwer ist es, was so natürlich scheint, eine gute Statue, ein treffliches Gemälde an und für sich zu beschauen, den Gesang um des Gesanges willen zu vernehmen, den Schauspieler im Schauspiel zu bewundern, sich eines Gebäudes um seiner eigenen Harmonie und seiner Dauer willen zu erfreuen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre: „Der Mensch ist ein beschränktes Wesen, unsere Beschränkung zu überdenken ist der Sonntag gewidmet.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre I, 7: „Von drückenden Pflichten kann uns nur die gewissenhafteste Ausübung befreien.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, 1: „Bei uns ist der Gesang die erste Stufe der Bildung; alles andere schließt sich daran und wird dadurch vermittelt. Der einfachste Genuß so wie die einfachste Lehre werden bei uns durch Gesang belebt und eingeprägt, ja selbst was wir überliefern von Glaubens- und Sittenbekenntnis, wird auf dem Wege des Gesangs mitgeteilt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Die Menschheit ist bedingt durch Bedürfnisse. Sind diese nicht befriedigt, so erweist sie sich ungeduldig; sind sie befriedigt, so erscheint sie gleichgültig. Der eigentliche Mensch bewegt sich also zwischen beiden Zuständen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Es steht manches Schöne isoliert in der Welt, doch der Geist ist es, der Verknüpfungen zu entdecken und dadurch Kunstwerke hervorzubringen hat. Die Blume gewinnt erst ihren Reiz durch das Insekt, das ihr anhängt, durch den Tautropfen, der sie befeuchtet, durch das Gefäß, woraus sie allenfalls ihre letzte Nahrung zieht. Kein Busch, kein Baum, dem man nicht durch die Nachbarschaft eines Felsens, einer Quelle Bedeutung geben, durch eine mäßige einfache Ferne größern Reiz verleihen könnte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer: „Wie wollte einer als Meister in seinem Fach erscheinen, wenn er nichts Unnützes lehrte!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Wilhelm Meisters Wanderjahre III, Aus Makariens Archiv: „Eigentlich kommt alles auf die Gesinnungen an. Wo diese sind, treten auch die Gedanken hervor.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Willkommen und Abschied, Es schlug mein Herz…, 1789: „Schon stand im Nebelkleid die Eiche, / Ein aufgetürmter Riese, da, / Wo Finsternis aus dem Gesträuche / Mit hundert schwarzen Augen sah.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Xenien aus dem Nachlass, Verkehrter Beruf: „Forsche der Philosoph, der Weltmann handle! Doch weh uns/ handelt der Forscher und gibt, der es vollzieht, das Gesetz.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme Xenien: „>Sag nur, wie trägst du so behäglich/ der tollen Jugend anmaßliches Wesen?</ Fürwahr, sie wären unerträglich,/ wär ich nicht auch unerträglich gewesen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme Xenien: „Die alten Sprachen sind die Scheiden, / darin das Messer des Geistes steckt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Zahme Xenien IV: „Halte dich nur im stillen rein/ und lass es um dich wettern!/ Je mehr du fühlst, ein Mensch zu sein,/ desto ähnlicher bist du den Göttern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: „Faust 1, Nacht“: „Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in Faust, Faust: „Wenn du es nicht erfühlst, du wirst es nicht erjagen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in seiner Ode „An den Mond“: „Selig, wer sich vor der Welt/ Ohne Hass verschließt,/ Einen Freund am Busen hält/ Und mit dem genießt,/ Was von Menschen nicht gewusst/ Oder nicht bedacht/ Durch das Labyrinth der Brust/ Wandelt in der Nacht.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 5: „Man soll sich vor einem Talente hüten, das man in Vollkommenheit auszuüben nicht Hoffnung hat. Man mag es darin soweit bringen, als man will, so wird man doch immer zuletzt, wenn uns einmal das Verdienst des Meisters klar wird, den Verlust von Zeit und Kräften, die man auf eine solche Pfuscherei gewendet hat, schmerzlich bedauern.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann, 1831: „Ich habe nun auch das ganze Manuskript des zweiten Teiles [Faust] heute heften lassen, damit es mir als eine sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden vierten Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, dass das Fertige anlocket und reizt, um das zu vollenden, was noch zu tun ist. Es liegt in solchen sinnlichen Dingen mehr, als man denkt, und man muss dem Geistigen mit allerlei Künsten zu Hülfe kommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 04.02.1829: „Der Künstler muß seine Jahre bedenken und danach seine Gegenstände wählen. Meine Iphigenie und mein Tasso sind mir gelungen, weil ich jung genug war, um mit meiner Sinnlichkeit das Ideelle des Stoffes durchdringen und beleben zu können. Jetzt, in meinem Alter, wären so ideelle Gegenstände für mich nicht geeignet, und ich tue vielmehr wohl, solche zu wählen, wo eine gewisse Sinnlichkeit bereits im Stoffe liegt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 13.02.1831: „Wenn man eine Weile in der Welt gesehen hat, wie die gescheitesten Dinge mißlingen und das Absurdeste oft zu einem glücklichen Ziele führt, so kommt man wohl davon zurück, jemandem einen Rat erteilen zu wollen. Im Grunde ist es auch von dem, der einen Rat verlangt, eine Beschränktheit und von dem, der ihn gibt, eine Anmaßung. Man sollte nur Rat geben in Dingen, in denen man selber mitwirken will.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann 24.02.1824: „Wir behalten von unseren Studien doch nur das, was wir praktisch anwenden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 01.04.1827: „Ein Schauspieler sollte eigentlich auch bei einem Bildhauer in die Lehre gehen. So ist ihm, um einen griechischen Helden darzustellen, durchaus nötig, dass er die auf uns gekommenen antiken Bildwerke wohl studiert und sich die ungesuchte Grazie ihres Sitzens, Stehens und Gehens wohl eingeprägt habe.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 02.01.1824: „Die viel besprochene Wertherzeit gehört, wenn man es näher betrachtet, freilich nicht dem Gange der Weltkultur an, sondern dem Lebensgang jedes Einzelnen, der mit angeborenem freien Natursinn sich in die beschränkenden Formen einer veralteten Welt finden und schicken lernen soll. Gehindertes Glück, gehemmte Tätigkeit, unbefriedigte Wünsche sind nicht Gebrechen einer besonderen Zeit, sondern jedes einzelnen Menschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 02.04.1829: „Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke. Und da sind die Nibelungen klassisch wie der Homer, denn beide sind gesund und tüchtig. Das meiste Neuere ist nicht romantisch, weil es neu, sondern weil es schwach, kränklich und krank ist, und das Alte ist nicht klassisch, weil es alt, sondern weil es stark, frisch, froh und gesund ist. Wenn wir nach solchen Qualitäten Klassisches und Romantisches unterscheiden, so werden wir bald im Reinen sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 10.4.1829 „Der Mensch ist ein dunkles Wesen. Er weiß nicht, woher er kommt, noch wohin er geht, er weiß wenig von der Welt und am wenigsten von sich selber.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 11.04.1827: „Es gibt in der Natur ein Zugängliches und ein Unzugängliches. Dieses unterscheide und bedenke man wohl und habe Respekt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 12.05.1825: „Sowie wir geboren werden, fängt die Welt an, auf uns zu wirken, und das geht so fort bis ans Ende. Und überhaupt, was können wir denn unser Eigenes nennen als die Energie, die Kraft, das Wollen? Wenn ich sagen könnte, was ich alles großen Vorgängern und Mitlebenden schuldig geworden bin, so bliebe nicht viel übrig.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 13.02.1831: „Ein wirklich großes Talent ist nicht irrezuleiten und nicht zu verderben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 14.03.1830: „Es ist mit dem Nationalhaß ein eigenes Ding. Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht und man ein Glück oder ein Wehe seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen begegnet.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 15.02.1831: „Der Hass schadet niemandem, aber die Verachtung ist es, was den Menschen stürzet. Kotzebue wurde lange gehasst. Aber damit der Dolch des Studenten sich an ihn wagen konnte, mussten ihn gewisse Journale erst verächtlich machen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 17.02.1831: „Man meint immer, man müsse alt werden, um gescheit zu sein. Im Grunde aber hat man bei zunehmenden Jahren zu tun, sich so klug zu erhalten, als man gewesen ist.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 29.01.1826: „Wenn einer singen lernen will, sind ihm alle diejenigen Töne, die in seiner Kehle liegen, natürlich und leicht. Die anderen aber, die nicht in seiner Kehle liegen, sind ihm anfänglich äußerst schwer. Um aber ein Sänger zu werden, muß er sie überwinden; denn sie müssen ihm alle zu Gebote stehen. Ebenso ist es mit einem Dichter. Solange er bloß seine wenigen subjektiven Empfindungen ausspricht, ist er noch keiner zu nennen; aber sobald er die Welt sich anzueignen und auszusprechen weiß, ist er ein Poet. Und dann ist er unerschöpflich und kann immer neu sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller, 30.11.1816: „Zeichnen nötigt zur Aufmerksamkeit, und sie ist doch die höchste aller Fähigkeiten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Friedrich von Müller am 06.12.1825: „Die Geschäfte müssen eben abstrakt, nicht menschlich mit Neigung oder Abneigung, Leidenschaft, Gunst behandelt werden. Dann setzt man mehr und schneller durch: lakonisch, imperativ, prägnant.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Johann Daniel Falk am 14.06.1809: „Es ist etwas so Unnützes, so Müßiges, ich möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden, dass man vor dem stillen Ernste der Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor einer einsamen Felsenwand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Riemer, 27.08.1808: „Nimmt man das Willkürliche aus dem Leben und Handlen und Verfahren hinweg, so hat man das Beste hinweggenommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „>Du hast nicht recht!< Das mag wohl sein;/ Doch das zu sagen ist klein;/ Habe mehr recht als ich! das wird was sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersetzen nicht einen Augenblick Vergnügen an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Alles, was uns begegnet, lässt Spuren zurück. Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das bestärkte mich in meinem Vorsatze, mich künftig allein an die Natur zu halten. Sie allein ist unendlich reich, und sie allein bildet den großen Künstler.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das Gefühl eigener Anmut macht anmutig. Anmut ist ein Ausströmen der inneren Harmonie.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Das sogenannte Aus-sich-Schöpfen macht gewöhnlich falsche Originale und Manieristen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Der erste Gruß ist viele tausend wert, drum grüße freundlich jeden, der begrüßt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Der Künstler will zur Welt durch ein Ganzes sprechen; dieses Ganze aber findet er nicht in der Natur, sondern es ist die Frucht seines eigenen Geistes oder, wenn Sie wollen, des Anwehens eines befruchtenden göttlichen Odems.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Des echten Künstlers Lehre schließt den Sinn auf.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Künstler werden nie bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Menschheit? Das ist ein Abstraktum. Es hat von jeher nur Menschen gegeben und wird nur Menschen geben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Natur wirkt nach Gesetzen, die sie in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über die sie sich mit dem Genie einverstanden hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Schwierigkeiten wachsen, je näher man dem Ziel kommt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Technik im Bündnis mit dem Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Die Welt kann nur verbessert werden durch jene, die sich ihr auch entgegenstellen. Die sich anpassen, sind für jegliches tüchtige Leisten verloren.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ein Tag der Gunst ist wie ein Tag der Ernte: Man muss geschäftig sein, sobald sie reift.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es hat doch im Grund niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist manchmal, als wenn das, was wir Schicksal nennen, gerade an guten und verständigen Menschen seine Tücke ausübte, da es so viele Narren und Bösewichter ganz bequem hinschlendern lässt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist nicht genug zu wissen, man muß auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es ist viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein erstausgesprochenes Wort Gottes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Es wäre nicht der Mühe wert, siebzig Jahr alt zu werden, wenn alle Weisheit der Welt Torheit wäre vor Gott.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ganz leise spricht ein Gott in unserer Brust, ganz leise. Ganz vernehmlich zeigt er uns an, was zu erstreben ist und was zu fliehen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Gerade da, was ungebildeten Menschen am Kunstwerk als Natur auffällt, das ist nicht Natur (von außen), sondern der Mensch (Natur von innen).“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ginkgo Biloba // Dieses Baums Blatt, der von Osten / Meinem Garten anvertraut, / Gibt geheimen Sinn zu kosten, / Wie’s den Wissenden erbaut. / Ist es ein lebendig Wesen, / Das sich in sich selbst getrennt? / Sind es zwei, die sich erlesen, Daß man sie als eines kennt? / Solche Frage zu erwidern, / Fand ich wohl den rechten Sinn; / Fühlst du nicht an meinen Liedern, / Daß ich eins und doppelt bin?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Hab nur den Mut, die Meinung frei zu sagen und ungestört!/ Es wird den Zweifel in die Seele tragen, dem, der es hört./ Und vor der Luft des Zweifels flieht der Wahn./ Du glaubst nicht, was ein Wort oft wirken kann.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Heil, den unbekannten/ höhern Wesen,/ die wir ahnen!/ Ihnen gleiche der Mensch!/ Sein Beispiel lehr uns/ jene glauben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ich wüsste nicht, wessen Geist ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müsste als der Geist eines echten Handelsmannes.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Irrtum verlaesst uns nie,/ doch zieht ein hoeher Beduerfnis/ immer den strebenden Geist/ leise zur Wahrheit hinan.“ (So steht es auf einem Denkmal im Prinzessinnengarten unterhalb der Mensa in Jena.)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Jugend ist Trunkenheit ohne Wein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kepler sagte: >Mein höchster Wunsch ist, den Gott, den ich im Äußern überall finde, auch innerlich, innerhalb meiner gleichermaßen gewahr zu werden.< Der edle Mann fühlte, sich nicht bewusst, dass eben in dem Augenblicke das Göttliche in ihm mit dem Göttlichen des Universums in genauester Verbindung stand.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kunstwerke lernt man nicht kennen, wenn sie fertig sind; man muss sie im Entstehen aufhaschen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man braucht nicht zu fürchten, dass das Besondere keinen Anklang finde. Jeder Charakter, so eigentümlich er sein möge, und jedes Darzustellende, vom Stein herauf bis zum Menschen, hat Allgemeinheit; denn alles wiederholt sich, und es gibt kein Ding in der Welt, das nur ein Mal da wäre.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man sagt wohl zum Lobe des Künstlers: Er hat alles aus sich selbst. Wenn ich das nur nicht wieder hören müsste! Genau besehen sind die Produktionen eines solchen Originalgenies meistens Reminiszenzen. Wer Erfahrung hat, wird sie meistens einzeln nachweisen können.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den Menschensinn.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Mädchen, fürchtet rauher Leute/ buhlerische Wollust nie!/ Die im ehrfurchtsvollen Kleide/ viel von unschuldsvoller Freude/ reden, Mädchen, fürchtet die!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nun mache ich aber die Bemerkung, dass ich weder abends noch in der Nacht jemals gearbeitet habe, sondern bloß des Morgens, wo ich den Rahm des Tages abschöpfte, da denn die übrige Zeit zu Käse gerinnen mochte.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Nur solchen Menschen, die nichts hervorzubringen wissen, denen ist nichts da.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „O glücklich der, den keine Furcht berückt!/ Sein Wille bleibt sich gleich, wie hoher Götter Wille,/ selbst die Gefahr macht ihn beglückt.“ (Scapine)
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Sie stehen jetzt auf dem Punkt, wo Sie notwendig zum eigentlich Hohen und Schweren der Kunst durchbrechen müssen, zur Auffassung des Individuellen. Sie müssen mit Gewalt, damit Sie aus der Idee herauskommen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Solange man sich im Allgemeinen hält, kann es uns jeder nachmachen; aber das Besondere macht uns niemand nach. Warum? Weil es die anderen nicht erlebt haben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Unbedingte Tätigkeit, von welcher Art sie immer sei, macht zuletzt bankerott.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden. - Wirke gut, so wirkst Du länger.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was heißt zärtlicher Tadel? Der deine Schwäche verschonet?/ Nein, der Deinen Begriff von dem Vollkommenen stärkt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was immer du tun kannst, oder träumst es zu können, fang damit an! Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Was nicht originell ist, daran ist nichts gelegen, und was originell ist, trägt immer die Gebrechen des Individuums an sich.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Welches Genie das größte wohl sei? Das größte ist dieses, welches, umstrickt von der Kunst, bleibt auf der Spur der Natur.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wenn ein Jahr nicht leer verlaufen soll, so muss man beizeiten anfangen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wer sichere Schritte tun will, muß sie langsam tun.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wie Natur im Vielgebilde/ einen Gott nur offenbart,/ so im weiten Kunstgefilde/ webt ein Sinn der ewgen Art;/ dieses ist der Sinn der Wahrheit,/ der sich nur mit Schönem schmückt,/ und getrost der höchsten Klarheit/ hellsten Tags entgegenblickt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wir hoffen immer; und in allen Dingen ist es besser zu hoffen, als zu verzweifeln. Wenn wir wieder zu echtem Gottvertrauen zurückkehren, dann wird für Furcht kein Raum mehr in unserer Seele sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wäre die Sprache nicht unstreitig das Höchste was wir haben, so würde ich Musik noch höher als Sprache und ganz zuoberst setzen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wär‘ nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken; läg‘ nicht in uns des Gottes eig’ne Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Über ein Ding wird viel geplaudert,/ viel beraten und lange gezaudert,/ und endlich gibt ein böses Muss/ der Sache widrig den Beschluss.“
Goetz, Curt (Kurt Walter Götz, 1888-1960), deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler: „Die meisten Differenzen in der Ehe beginnen damit, dass eine Frau zu viel redet und ein Mann zu wenig zuhört.“
Gogh, Vincent van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer der modernen Malerei, in: Dokumente zum Verständnis der modernen Malerei: „Ich kenne noch keine bessere Definition von Kunst als diese: Die Kunst, das ist der Mensch hinzugefügt zur Natur, die er entbindet, die Wirklichkeit, die Wahrheit und doch mit einer Bedeutsamkeit, die der Künstler darin zum Ausdruck bringt.“
Gogh, Vincent van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer der modernen Malerei: „Ich denke, das beste Mittel, Gott zu erkennen, ist: viel zu lieben.“
Gold, Käthe (Katharina Stephanie Gold, 1907-1997), österreichische Schauspielerin: „Man muß immer wieder neu beginnen. Solange man lebt.“
Goldmann, Heinz (1919-2005), Schweizer Schriftsteller und Verkaufstrainer: „Gesagt ist nicht gehört. Gehört ist nicht verstanden. Verstanden ist nicht einverstanden. Einverstanden ist nicht behalten. Behalten ist nicht angewandt. Angewandt ist nicht beibehalten.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Es ist, ihr mögen wollen oder nicht,/ das Haus der Spiegel eurer selbst.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Freundlichkeit ist eine viel wichtigere Tugend, als man gewöhnlich glaubt.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „In der kalten Ruhe liegt die größte Überlegenheit, liegt das beherrschende Element. Sie ist aber nur wenigen Menschen eigen.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Schwer ist es, die rechte Mitte zu treffen: das Herz zu härten für das Leben, es weich zu halten für das Lieben.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Vor den Rechten kommen die Pflichten. Wie jedes Eigentum sozialen Bindungen unterliegt, so zerstört ungehemmtes Erwerbsstreben das soziale Gefüge. Unverdienter Reichtum hat keinen Segen.“
Gotthelf, Jeremias (als Pseudonym für Albert Bitzius, 1797-1854), Schweizer Schriftsteller und Pfarrer: „Wenn die Menschen einander verstünden und Liebe hätten zueinander, so wüßte der Unmündige, was gut wäre und jeder dem andern schuldig ist, und man hätte den Irrgarten von Gesetzen nicht nötig, worin man je länger je weniger weiß, wo man ist.“
Gourmont, Remy de (1858-1915), französischer Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker, Essayist, Journalist, bedeutender Theoretiker des Symbolismus: „Das Gehirn des zivilisierten Menschen ist ein Museum einander widersprechender Wahrheiten.“
Grabbe, Christian Dietrich (fälschlich: Christian Friedrich Grabbe, 1802-1836), deutscher Dramatiker des Vormärz, in: Don Juan und Faust III, 2, Der Ritter: „Kraft und Dauer wohnen nur in der Begrenzung.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit, in: Handorakel und Kunst der Weltklugheit: „Die eine Hälfte der Welt lacht über die andre, und Narren sind alle.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit, in: Handorakel und Kunst der Weltklugheit: „Etwas zu wünschen übrig haben, um nicht vor lauter Glück unglücklich zu seyn. Der Leib will athmen, und der Geist streben. Wer Alles besäße, wäre über Alles enttäuscht und mißvergnügt. Sogar dem Verstande muß etwas zu wissen übrig bleiben, was die Neugier lockt und die Hoffnung belebt. Uebersättigungen an Glück sind tödtlich. Beim Belohnen ist es eine Geschicklichkeit, nie gänzlich zufrieden zu stellen. Ist nichts mehr zu wünschen; so ist Alles zu fürchten: unglückliches Glück! wo der Wunsch aufhört, beginnt die Furcht.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit, in: Handorakel und Kunst der Weltklugheit: „Im Himmel ist alles Wonne, in der Hölle alles Jammer, in der Welt, als dem mittleren, das eine und das andere. Wir stehn zwischen zwei Extremen und sind daher beider teilhaft. Das Schicksal wechselt: Alles soll nicht Glück noch alles Missgeschick sein. Die Welt ist eine Null: Für sich allein gilt sie nichts, aber, mit dem Himmel in Verbindung gesetzt, viel. Gleichmut bei ihrem Wechsel ist vernünftig, und Neuheit nicht die Sache des Weisen. Unser Leben verwickelt sich in seinem Fortgang wie ein Schauspiel und entwickelt sich zuletzt wieder: Daher sei man auf das gute Ende bedacht.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit, in: Handorakel und Kunst der Weltklugheit: „Wissenschaft und Tapferkeit bauen die Größe auf. Sie machen unsterblich; weil sie es sind. Jeder ist so viel, als er weiß, und der Weise vermag alles. Ein Mensch ohne Kenntnisse; eine Welt im Finstern. Einsicht und Kraft; Augen und Hände. Ohne Mut ist das Wissen unfruchtbar.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Dumm ist nicht, wer etwas Dummes begeht, / sondern wer seine Dummheit nachher nicht zu bedenken versteht.“
Gracián, Baltasar (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Man muss sein Leben sinnvoll einteilen können. Ohne Erholung ist es mühselig, wie eine lange Reise ohne Gasthöfe.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Das Beste und Schönste einer Reise wird daheim erlebt: Teils vorher, teils nachher.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Der einzige Gewaltverzicht sind leere Kasernen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Der Grund jeder Revolution ist eine Unzufriedenheit mit der Zufriedenheit anderer.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die einzige Ehrung, die die Welt dem Dichter erweist, besteht darin, dass seine Armut nicht als beschämend gilt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Feigheit tarnt sich am liebsten als Vorsicht oder Rücksicht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Frauen nähern sich uns durch Ausweichen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Lust, Prozesse zu führen, nimmt in demselben Grade ab, in dem man den Wert der Zeit erkennt.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die meisten tragen ihr Geld zur Bank, um es vor sich selbst in Sicherheit zu bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Die Mentalität der Frauen kommt den Diktatoren entgegen. Sie haben eine Schwäche für die Stärke und begeistern sich leichter für das Recht der Macht als für die Macht des Rechts. Es liegt auf der Hand, daß sie die Achillesferse der Freiheit sind.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Eine der erstaunlichsten Erscheinungen ist, daß man sich einbildet, von abhängigen Menschen unabhängige Meinungen erwarten zu dürfen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Eine der schönsten Wendungen unserer Sprache lautet: >Werde mir nicht krank ...< Egoismus und rührendste Fürsorge ist untrennbar darin verschmolzen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Einer der verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Ein kluger Arzt runzelt stets die Stirn. Geht der Fall übel aus, hat er damit auf die ‚höhere Gewalt‘, geht er gut aus, auf seine bescheidene Kunst aufmerksam gemacht.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt, als die Menschen zum Nachdenken zu bringen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Gebildet ist, wer Parallelen sieht, wo andere etwas völlig Neues zu erblicken glauben.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Jedes Regime benötigt Helden. Am angenehmsten sind ihm tote.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Nicht wenn jeder tun und sagen kann, was er will, sondern wenn man den Eindruck hat, dass es allen gleich gut oder gleich miserabel geht, sind die meisten mit den Zuständen zufrieden.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Wenn gelegentlich etwas Altmodisches wieder Mode wird, merken wir, wie bezaubernd unsere Großmütter gewesen sein müssen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach den Gefühlen, die sie in uns auslösen.“
Graff, Sigmund (1898-1979), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Aphoristiker: „Zu guten Beziehungen kommt man am schnellsten, wenn man den Anschein erweckt, sie zu besitzen.“
Greene, Graham (10941991), englischer Schriftsteller, Journalist und Filmkritiker: „Wer den Menschen die Hölle auf Erden bereiten will, braucht ihnen nur alles zu erlauben.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Der Traum, ein Leben, III, König: „Wo sich Götter offenbaren,/ kündigt sie ein Schauder an.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Des Meeres und der Liebe Wellen I, Priester: „Zugleich bedenk’ ich wirklich, dass heilsam feste Nötigung der Abschluss/ von jedem irdisch wanken, wirren Tun./ Du wähltest ewig unter Möglichkeiten, wär’ nicht die Wirklichkeit als Grenzstein hingesetzt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Ein treuer Diener seines Herrn IV, Königin: „Ein lebend Wort gilt hundert tote Zeilen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: König Ottokars Glück und Ende V, Ottokar: „Wie Sturm und Ungewitter bin ich gezogen über deine Fluren; / du aber bist’s allein, der stürmen kann, / denn du allein kannst heilen, großer Gott. / Und hab’ ich auch das Schlimme nicht gewollt, / wer war ich, Wurm, daß ich mich unterwand, / dem Herrn der Welten frevelnd nachzuspielen, / durchs Böse suchend einen Weg zum Guten!“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Libussa, 2. Akt, Libussa: „Sind Recht doch und Beweis die beiden Krücken,/ an denen alles hinkt, was krumm und schief.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Libussa: „Wer seine Schranken kennt, der ist der Freie, wer sich frei wähnt, ist seines Wahnes Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Sappho II, 4, Phaon: „Es binden Sklavenfesseln nur die Hände,/ der Sinn, er macht den Freien und den Knecht.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Weh dem, der lügt! I, Gregor: „Wahr ist der Wolf, der brüllt, eh er verschlingt, / wahr ist der Donner, drohend, wenn es blitzt, / wahr ist die Flamme, die von fern schon sengt, / die Wasserflut, die heulend Wirbel schlägt. / Wahr sind sie, weil sie sind, weil Dasein Wahrheit.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Weh dem, der lügt I, Gregor: „Wär’ nur der Mensch erst wahr, er wär’ auch gut./ Wie könnte Sünde irgend noch bestehn,/ wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? Erstens sich,/ alsdann die Welt, dann Gott, ging es nur an./ Gäb’s einen Bösewicht, müßt er sich sagen,/ so oft er nur allein: du bist ein Schurk!/ Wer hielt sie aus, die eigne Verachtung?/ Allein die Lügen in verschiednem Kleid,/ als Eitelkeit, als Stolz, als falsche Scham/ und wiederum als Großmut und als Stärke,/ als innre Neigung und als hoher Sinn,/ als guter Zweck bei etwa schlimmen Mitteln./ Die hüllen unsrer Schlechtheit Antlitz ein/ und stellen sich geschäftig vor, wenn sich/ der Mensch beschaut in des Gewissens Spiegel.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Zur Lehre vom Staate, 1844: „Wer in der Zeit immer nur das Alte sieht, ist ein Pedant. Wer in ihr nur Neues erblickt, ist ein Dummkopf.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Ästhetische Studien, 1838: „Der Geist der Poesie ist zusammengesetzt aus dem Tiefsinn des Philosophen und der Freude des Kindes an bunten Bildern.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Auch müsste jederzeit der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des Geistes zu bringen. Das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt herzustellen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Das ist das Unglück der Deutschen als Schriftsteller, dass keiner sich mit seiner eigenen Natur hervorwagt. Jeder glaubt, er müsse mehr sein, als er ist.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die falschen Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht; sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist. Die Produktion hat eine so überwältigende Macht, dass ästhetisches Gefasel dagegen unwirksam bleibt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die Kraft des Stils liegt in der Überzeugung, und oft werden Unbehilflichkeiten des Ausdrucks zu Schönheiten, weil man merkt, dass der Verfasser den Inhalt lebhaft gefühlt.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Früher war es für einen Staatsmann genug, die Geschehnisse der Kabinette zu wissen, indes man jetzt die Geheimnisse der Völker kennen muss.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Im Staat geht es wie in der Welt: Wer nicht schwimmen kann, der ersäuft. Der Staat ist eine Anstalt zum Schutz, nicht zur Versorgung. Helfen sollen die einzelnen. Was der Staat dem Verhungernden gibt, muss er dem Hungernden nehmen.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Religiosität ist die Weingärung des sich bildenden- und faule Gärung des sich zersetzenden Geistes.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Was setzt ihr ihnen Bilder von Stein,/ als könnten sie jemals vergessen sein?/ Wollt ihr sie aber wirklich ehren,/ so folgt ihrem Beispiel, folgt ihren Lehren!“
Groddeck, Georg Walther (1866-1934), deutscher Arzt, Schriftsteller und Wegbereiter der Psychosomatik, in: Psychoanalytische Schriften zur Literatur und Kunst: „Kunst ist die Krone des Lebens. Wie könnte unsere Zeit noch Kronen tragen? Glasperlen und Flittergold, das ist der Schmuck des Todes. Zu späte Menschen sind wir, vergangenheitsliebend, vergangenheitslebend. Uns ist die Kunst tot.“
Gropius, Walter Adolf Georg (1883-1969), deutscher, später US-amerikanischer Architekt, Gründer des Bauhauses, gilt neben Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier als Mitbegründer der modernen Architektur: „Wir müssen der Jugend mehr Gelegenheit geben, während ihrer Ausbildungszeit persönliche Erfahrungen zu machen. Nur wenn wir sie selbst Tatsachen finden lassen, kann Wissen zur Weisheit werden.“
Gryphius, Andreas (Andreas Greif, 1616-1664), einer der bedeutendsten Dichter und Dramatiker des deutschen Barock, in: Es ist alles eitel: „Ach, was ist alles dies, was wir vor köstlich achten,/ als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind,/ als eine Wiesenblum’, die man nicht wiederfind’t./ Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!“
Gryphius, Andreas (Andreas Greif, 1616-1664), einer der bedeutendsten Dichter und Dramatiker des deutschen Barock, in: Menschliches Elend: „Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit, ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid, ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.“
Grün, Anastasius (Anton Alexander Graf von Auersperg, 1806-1876), Politiker und deutschsprachiger politischer Lyriker, Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „In der Welt fährst du am besten/ sprichst du stolz mit stolzen Gästen,/ mit bescheidenen bescheiden,/ aber wahr und klar mit beiden.“
Grün, Anastasius (Anton Alexander Graf von Auersperg, 1806-1876), Politiker und deutschsprachiger politischer Lyriker, Vorkämpfer für die Freiheit in der Zeit des Vormärz: „Kunst üben kann nur der Erkorene, / Kunst lieben jeder Erdgeborene.“
Grün, Anselm (*1945), deutscher Benediktinerpater, Autor und Referent, in: Das kleine Buch vom guten Leben, Über die Demut, S. 59: „Wer seinen Schatten nicht integriert hat, der wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Er wird in Gott nur die lichten Seiten hineinprojizieren. Und er wird Gott dazu benützen, seinen eigenen dunklen Seiten aus dem Weg zu gehen. Zur Gotteserkenntnis gehört auch die Begegnung mit dem dunklen Gott, der ganz anders ist, als wir es uns vorstellen, der unsere selbstgemachten Bilder durchbricht. Die Fähigkeit zur Begegnung mit dem dunklen Gott verwandelt den Menschen und läßt ihn erwachsen und reif werden. Die demütige Begegnung mit dem eigenen Schatten ist also auch für unsere ehrliche Begegnung mit Gott wichtig. Die Demut hält uns auf dem Boden, gibt unserem Leben Bodenhaftung. Und nur wer bodenständig ist, hat Stehvermögen. Wer abhebt, dem geht es wie Ikarus…“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester, 1952 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: „Das Vergnügen ist der Feind der Freude.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester, 1952 Friedenspreis des Deutschen Buchhandel: „Es gibt zwei Zeiten des Tages, / die besonders bedeutungsvoll sind: / der Morgen und der Abend. / Wir Heutigen fühlen diese Bedeutung / nicht mehr so stark,/ weil der Anfang des Lichtes / und der Einbruch der Nacht / nicht mehr die Gewalt haben / wie bei dem Menschen, / der noch tiefer im Zusammenhang / mit der Natur stand. / Irgendwie empfinden aber auch wir, / daß am Anfang des Tages / der Anfang unseres Lebens wiederkehrt / und am Ende des Tages / das Ende unseres Lebens sich vorentwirft. / Das sind die gegebenen Zeiten der Anbetung.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester, 1952 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: „Verzeihen ist mehr als recht haben. Geduld ist stärker als Gewalt.“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher Priester und Religionsphilosoph: „Je länger man lebt, desto deutlicher sieht man, dass die einfachen Dinge die wahrhaft großen sind.“
Guinness, Alec (Sir, 1914-2000), britischer Schauspieler: „Schlechte Argumente bekämpft man am besten, indem man ihre Darlegung nicht stört.“
Gulbenkian, Nubar (1896-1972), armenischer Öl-Milliardär, Ingenieur, Kunstsammler, in: Wir, die Gulbenkians: „Wer reich ist, kann das Leben zu seinem Beruf machen.“
Gumprecht, Otto (1823-1900), deutscher Jurist, Musikschriftsteller und -Kritiker, Realschuldirektor, in: Musikalische Charakterbilder, Schumann: „Wie aber Diamanten nur auf Kosten ihres Gewichts den kunstreichen Schliff erhalten, so bezahlen wir die Wohltaten der Bildung mit einem Teil unseres Wesens.“
Gurk, Paul (Pseudonym: Franz Grau, 1880-1953), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Maler, mit Vorliebe zur chinesischen Sinndichtung, in: Die Sprüche des Fu-kiang (in dessen Haut er geschlüpft war): „Ein Teppich lag auf einem Wege, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war er grau und Staub wie der Weg, also daß nicht Farbe und Muster und nicht das Gewebe der Seide zu erkennen war. Der Teppich war Weg geworden. Da sprach ich, Fu-kiang, zu meiner Seele: >Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du den Markt und die Ereignisse des Marktes über dich ergehen läßt.<“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung, in: Gutzkows Werke: „Positives Glück gibt es auf Erden nicht. Irdisches Glück heißt: Das Unglück besucht uns nicht zu regelmäßig.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung, in: Wally, die Zweiflerin, Wahrheit und Wirklichkeit: „Es gibt eine Welt, die, wenn sie auch nur in unsern Träumen lebte, sich ebenso zusammensetzen könnte zur Wirklichkeit wie die Wirklichkeit selbst, eine Welt, die wir durch Fantasie und Vertrauen zu kombinieren vermögen. Schale Gemüter wissen nur das, was geschieht; Begabte ahnen, was sein könnte; Freie bauen sich ihre eigne Welt.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung, in: Über Goethe 3: „Das Talent hat darin fast immer einen Vorsprung vor dem Genie, daß jenes ausdauert, dieses oft verpufft.“
Gutzkow, Karl Ferdinand (1811-1878), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und ein Stimmführer der Jungdeutschen Bewegung: „Die meisten unserer Fehler erkennen und legen wir erst dann ab, wenn wir sie an anderen entdeckt haben.“
Gött, Emil (1864-1908), deutscher Schriftsteller, in: Gesammelte Werke: „Mein Unglück kann sein, wie es will, mein Glück aber muss sein, wie ich es will.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode, 1780-1806), deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier Freunde: „Aber was ist es doch, das Leben? Dieses schon aufgegebene, wieder erlangte Gut! so frag ich mich oft: Was bedeutet es, dass aus der Allheit der Natur ein Wesen sich mit solchem Bewusstsein losscheidet und sich abgerissen von ihr fühlt? Warum hängt der Mensch mit solcher Stärke an Gedanken und Meinungen, als seien sie das Ewige, warum kann er sterben für sie, da doch für ihn eben dieser Gedanke mit seinem Tode verloren ist? und warum, wenn gleichwohl diese Gedanken und Begriffe dahinsterben mit den Individuen, warum werden sie von denselben immer wieder aufs neue hervorgebracht und drängen sich so durch die Reihen des aufeinanderfolgenden Geschlechtes zu einer Unsterblichkeit in der Zeit?/ Lange wußt’ ich diesen Fragen nicht Antwort, und sie verwirrten mich; da war mir plötzlich in einer Offenbarung alles deutlich und wird es mir ewig bleiben. Zwar weiß ich, das Leben ist nur das Produkt der innigsten Berührung und Anziehung der Elemente; weiß, dass alle seine Blüten und Blätter, die wir Gedanken und Empfindungen nennen, verwelken müssen, wenn jene Berührung aufgelöst wird, und dass das einzelne Leben dem Gesetz der Sterblichkeit dahingegeben ist; aber so gewiss mir dieses ist, ebenso über allem Zweifel ist mir auch das andre, die Unsterblichkeit des Lebens im Ganzen; denn dieses Ganze ist eben das Leben, und es wogt auf und nieder in seinen Gliedern, den Elementen, und was es auch sei, das durch Auflösung (die wir zuweilen Tod nennen) zu denselben zurückgegangen ist, das vermischt sich mit ihnen nach Gesetzen der Verwandtschaft, d. h. das Ähnliche zu dem Ähnlichen. Aber anders sind diese Elemente geworden, nachdem sie einmal im Organismus zum Leben hinaufgetrieben gewesen, sie sind lebendiger geworden; wie zwei, die sich in langem Kampf übten, stärker sind, wenn er geendet hat, als ehe sie kämpften, so die Elemente, denn sie sind lebendig, und jede lebendige Kraft stärkt sich durch Übung. Wenn sie also zurückkehren zur Erde, vermehren sie das Erdleben. Die Erde aber gebiert den ihr zurückgegebenen Lebensstoff in andern Erscheinungen wieder, bis durch immer neue Verwandlungen alles Lebensfähige in ihr ist lebendig geworden.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode, 1780-1806), deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier Freunde: „Denn abgeschlossen sind wir durch enge Verhältnisse von der Natur, durch engere Begriffe vom wahren Lebensgenuss, durch unsere Staatsformen von aller Tätigkeit im Großen. So fest umschlossen ringsum bleibt uns nur übrig, den Blick hinauf zu richten zum Himmel oder brütend in uns selbst zu wenden. Sind nicht beinahe alle Arten der neuern Poesie durch diese unsere Stellung bestimmt? Liniengestalten entweder, die körperlos hinaufstreben, im unendlichen Raum zu zerfließen, oder bleiche, lichtscheue Erdgeister, die wir grübelnd aus der Tiefe unsers Wesens heraufbeschwören; aber nirgends kräftige, markige Gestalten.“
Günderode, Karoline von (Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderode, 1780-1806), deutsche Dichterin der Romantik, in: Briefe zweier Freunde: „Gestalt hat nur für uns, was wir überschauen können; von dieser Zeit aber sind wir umfangen, wie Embryonen von dem Leibe der Mutter, was können wir also von ihr Bedeutendes sagen? Wir sehen einzelne Symptome, hören Einen Pulsschlag des Jahrhunderts, und wollen daraus schließen, es sei erkrankt. Eben diese uns bedenklich scheinenden Anzeichen gehören vielleicht zu der individuellen Gesundheit dieser Zeit. Jede Individualität aber ist ein Abgrund von Abweichungen, eine Nacht, die nur sparsam von dem Licht allgemeiner Begriffe erleuchtet wird. Darum Freund! weil wir nur wenige Züge von dem unermesslichen Teppich sehen, an welchem der Erdgeist die Zeiten hindurch webt, darum lass uns bescheiden sein.“
Gütersloh, Albert Paris (eigentlich: Albert Conrad Kiehtreiber, 1887-1973), österreichischer Maler und Schriftsteller, gilt als der geistige Vater der Wiener Schule des Fantastischen Realismus: „Das Lächeln ist nur ein gut ausgetrocknetes Weinen.“
Haak, Rainer (*1947), deutscher Schriftsteller, Theologe, Aphoristiker: „Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und Instrumentalsolistin: „Fehlender Humor ist oft der einzige Witz.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und Instrumentalsolistin: „Nur am Widerstand formen sich Kraft und Ausdauer.“
Hablé, Elfriede (*1934), österreichische Aphoristikerin und Instrumentalsolistin: „Nur wer den Augenblick erfasst, hat die Chance, Herr über die Zeit zu sein.“
Haeckel, Ernst Heinrich Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe am 24. Juli 1861: „ [...] halte stets die eine Wahrheit fest, dass nur in der Natur Wahrheit und der Grund aller Freude und alles Friedens sind, und dass sämtliche Menschen summa summarum zehnmal mehr Dummes und Unwahres sich einbilden und ausposaunen, als sie je in ihrem Leben Wahres und Natürliches zusammengebracht haben!“
Haeckel, Ernst Heinrich Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe am 26. Juni 1860: „Du bist und bleibst nun einmal das Einzige, Liebste und Beste, was mich an diese Menschenwelt fesselt, und hätte ich Dich nicht, so würde ich auf einmal der tragischen Komödie dieses traurigen Lebens ein jähes Ende bereiten und der trügerischen Erdensonne den Rücken zuwenden. Ach liebster Schatz, nur in Dir und mit Dir und durch Dich kann ich noch hoffen glücklich zu werden; so allein für mich komme ich mir so dürr, hohl und nüchtern vor, dass mir vor mir selbst graut und ich meinem eigenen Schatten entfliehen möchte.“
Haeckel, Ernst Heinrich Philipp August (1834-1919), deutscher Zoologe, Arzt, Philosoph und Freidenker, Anhänger der darwinistischen Theorien, in einem Brief an Anna Sethe am 26. September 1858: „Es ist wirklich ein wunderbares Ding um die Liebe, wie sie den Menschen umwandelt. Ich kenne mich wirklich selbst nicht mehr. Kaum bin ich jetzt von Dir fort und denke nun schöne Muße zu fortlaufender Arbeit zu haben, so ist mir diese schon wieder ganz zerstückt, denn dazwischen tritt gleich wieder immerfort der Gedanke: Wann werde ich sie wiedersehen? Nur nach diesem Ziele wird die Zeit berechnet, nur nach ihm streben alle Gedanken sehnend hin.“
Hafis (auch: Hafiz, 1320-1389), einer der bekanntesten persischen Dichter: „Nur äußre Schönheit ohne Herz – / wie reizvoll auch und rosenmundig – / genügt dem feinern Sinne nicht / des Manns, der wahrer Liebe kundig.“
Hafis (auch: Hafiz, 1320-1389), einer der bekanntesten persischen Dichter: „Wie öffnete die Rose je ihr Herz und gab der Welt all ihre Schönheit? - Sie fühlte die Ermutigung des Lichts an ihrem Sein, ansonsten bleiben wir alle zu furchtsam.“
Haich, Elisabeth (1897-1994) ungarische Künstlerin, Schriftstellerin, zusammen mit S. Yesudian war sie maßgeblich an der Verbreitung des Yoga in Europa beteiligt: „Nichts ist Zufall, alles ist unmittelbare Offenbarung des bewussten oder unbewussten Selbstes.“
Hakushu, Kitahara (Kitahara Ryukichi, 1885-1942), japanischer Lyriker, vorwiegend der Kinderlyrik: „Ich habe Brot gekauft und habe rote Rosen geschenkt bekommen: Wie glücklich bin ich - beides in meinen Händen zu halten!“
Halliday, Andrew (1830-1877), schottischer Journalist und Dramatiker: „Die Kunst ist ein Gefühl, das ein Mensch durchlebt hat und das er durch ein Mittel - Stein, Bronze, Farbe, Worte oder Musik - so auszudrücken vermag, dass es auf andere Menschen übertragen wird.“
Halm, Friedrich (Eligius Franz Joseph Freiherr von Münch-Bellinhausen, 1806-1871), österreichischer Dichter, Novellist, Dramatiker: „Der Lebenslauf der Menschen gleicht / meist mittelmäßigen Gedichten. / Genügt dir auch die Form vielleicht, / auf Poesie mußt du verzichten.“
Hamerling, Robert (Rupert Johann Hammerling, 1830-1889), österreichischer Dichter und Schriftsteller: „Auch an Dornen fehlt’s wohl nicht, / denk ich, wenn ich Rosen sehe. / Rosen sind wohl in der Nähe, / denk ich, wenn ein Dorn mich sticht.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, an Immanuel Kant im Dezember 1759: „Es gehört Stolz zum Beten; es gehört Stolz zum Arbeiten. Ein eitler Mensch kann weder das eine noch das andere.“
Hamman, Johann Georg (1730-1788), bedeutender deutscher Philosoph und Schriftsteller, nach dem es Vernunft nicht ohne Geschichte und Sprache geben kann, in einem Brief an Immanuel Kant im Dezember 1959: „Nicht der Beifall des gegenwärtigen Jahrhunderts, das wir sehen, sondern des künftigen, das uns unsichtbar ist, soll uns begeistern.“
Hammarskjöld, Dag (Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, 1905-1961), schwedischer parteiloser Staatssekretär und 2. UN-Generalsekretär, ihm wurde kurz nach seinem Tode, 1961, der Friedensnobelpreis verliehen: „Bete, dass deine Einsamkeit dich dazu anspornen möge, etwas zu finden, für das es sich zu leben lohnt.“
Hammarskjöld, Dag (Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld, 1905-1961), schwedischer parteiloser Staatssekretär und 2. UN-Generalsekretär, ihm wurde kurz nach seinem Tode, 1961, der Friedensnobelpreis verliehen: „Güte ist etwas so Einfaches: Immer für andere da sein.“
Han-Dynastie, Chinesischer Weiser der: „Ein Menschenleben füllt nicht hundert Jahre, doch immer ist es voll von tausend Jahren Sorge. Der Mittag ist kurz, und bitter lang die Nächte! Warum nicht greifst du nach der Lampe, gehst die kurzen Freuden dir zu suchen, wenn nicht heute? Was willst du warten, Jahr um Jahr?“
Hanh, Thich Nhát (*1926), vietnamesischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker, Vertreter des ‚engagierten Buddhismus‘; ‚Thich‘ ist ein Titel vietnamesischer Mönche: „Die Blume, den Himmel und deine Liebe kannst du nur im gegenwärtigen Augenblick treffen.“
Hao, Cheng (1032-1065), chinesischer Philosoph, Vertreter des Neukonfuzianismus: „Ein Mann der Menschlichkeit betrachtet Himmel und Erde, alle Wesen und Dinge als eins mit ihm.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in: Die Macht der Musik: „Die Kunst ist es, die den Menschen am weitesten aus allen anderen Lebewesen hervorhebt. Sie macht ihn besser (das haben die Künstler von Anfang an so empfunden), sie ist die Sprache der Liebe, der Gefühle, sie ist ein Spiegel unserer Seele, läßt uns in die dunklen Abgründe unseres Selbst blicken ebenso wie unvorstellbare Seligkeit ahnen.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis, in: Die Macht der Musik: „Wir entwickeln uns auf das dekultivierteste Nützlichkeitswesen hin, das schließlich nicht einmal mehr fähig sein wird, die Grausamkeit, Unmenschlichkeit und letzte Unnützheit seiner vernünftigen Aktionen zu verstehen. Die Vernunft hat kein Herz, ohne Musik ist der Mensch kein Mensch.“
Harnoncourt, Nikolaus (Johannes Nikolaus Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt, 1929-2016), österreichischer Dirigent, Cellist, Musikschriftsteller, Pionier der historischen Aufführungspraxis: „Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Menschsein.“
Harris, Frank (James Thomas Harris, 1856-1931), irisch-englischer Autor, Publizist, Editor und Redakteur: „Die Bewunderung von Schönheit ist der höchste Impuls in unserer Menschlichkeit.“
Harris, Norma Jean: „Kunst reproduziert nicht das Sichtbare; es ist eher so, dass sie es sichtbar macht. Der Mond entwickelt Kreativität, wie Chemikalien Fotografien entwickeln.“
Hartmann, Karl Robert Eduard von (1842-1906), deutscher Philosoph, in seinem Hauptwerk: Philosophie des Unbewussten: „Die Liebe ist ein Gewitter, sie entlädt sich nicht in einem Blitze, aber nach und nach in mehreren ihrer elektrischen Materie, und wenn sie sich entladen hat, dann kommt der kühle Wind und der Himmel des Bewusstseins wird wieder klar, und blickt staunend dem befruchtenden Regen am Boden und den abziehenden Wolken am fernen Horizonte nach.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Erinnerungen sind Wirklichkeiten im Sonntagsanzug.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Fabelhafte Möglichkeit, sich von der Masse zu unterscheiden: treu sein.“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Kein vernünftiger Mensch wird gegen Mitbestimmung sein, aber wie steht es mit der Mitverantwortung?“
Hassencamp, Oliver (1921-1988), deutscher Kabarettist, Schauspieler und Jugendbuch- und Romanautor: „Lebenskunst beginnt mit der Absichtslosigkeit.“
Haug, Johann Christoph Friedrich (1761-1829), deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammist, in: Epigrammatische Spiele 4, 11: „Ein gutes Buch ist mir ein wahrer Schatz. / In Nöten dient es als Versatz.“
Haug, Johann Christoph Friedrich (1761-1829), deutscher Beamter, Lyriker und Epigrammist: „Je mehr eine Tätigkeit mit Lebendigem zu tun hat, desto mehr bedarf sie der Zeit.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Die Macht der Mächtigen beruht auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen.“
Havel, Václav (1936-2011), tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschrechtler, Regimekritiker, Staatspräsident: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas einen Sinn hat.“
Hayes, Helen (Helen Hayes Brown, 1900-1993), US-amerikanische Film- und Bühnenschauspielerin: „Von seinen Eltern lernt man laufen. Doch erst beim Lesen entdeckt man, dass man Flügel hat.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Es gibt Dinge, die man bereut, ehe man sie tut. Und man tut sie doch.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, aus seinem Tagebuch: „Wer die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in: An den Menschen: „Wünsche Dir nicht zu scharf das Auge; denn wenn Du die Toten / in der Erde siehst, siehst Du die Blumen nicht mehr.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in: Wandsbecker Bote, Vom Gewissen: „Kein Gewissen zu haben, bezeichnet das Höchste und Tiefste;/ denn es erlischt nur im Gott, doch es verstummt auch im Tier.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1. Band: „Wenn eine Revolution verunglückt, so verunglückt ein ganzes Jahrhundert; denn dann hat der Philister einen Sachbeweis.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1835-1843, Nr. 1876: „Lieben heißt: in dem anderen sich selbst erobern.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1835-1843, Nr. 2051: „Zweierlei Arten von Liebe gibt es. Die eine bemächtigt sich irgendeines einzelnen Wesens, das in die Lücke des Herzens ganz oder teilweise hineinpasst, umspinnt und umschlingt es und lässt es nicht wieder los. Dies Lieben ist eigentlich ein Selbstheilen. Die andere wagt sich in den Kampf mit der ganzen Welt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1839: „Die Ehe gibt dem Einzelnen Begrenzung und dadurch dem Ganzen Sicherheit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern, 1843-1847, Nr. 3306: „Alles Sprechen und Schreiben heißt würfeln um den Gedanken. Wie oft fällt nur ein Auge, wenn alle sechs fallen sollten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 38: „Wenn man die Menschen am Abend ihr Butterbrot essen sieht, so kann die Bemühung, das Leben zu erklären, sehr lächerlich erscheinen. Butter und Brot erklären alles.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 1093: „Das Leben hat keinen anderen Zweck, als dass sich der Mensch in seinen Kräften, Mängeln und Bedürfnissen kennenlernen soll. Wenigstens ist dies der einzige Zweck, der immer erreicht wird, das Leben mag nun sein, wie es will.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 1421: „Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 1459: „Die Poesie soll alle Strahlen des Menschen, dieser Nebelsonne, auffangen, sie verdichtet auf ihn zurückleiten und ihn so durch sich selbst erwärmen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 2004: „Wenn ein Mensch ganz Wunde ist, so heißt ihn heilen - ihn töten!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 2618: „Ist das Leben vielleicht nur ein Verbrennen, ein Ausglühen, ein Wegzehren der Empfänglichkeit für Schmerz und Lust? Ist alles, was als ruhiges Element, als Erde und Stein, uns umgibt, schon lebendig gewesen? Werden auch wir Erde und Stein und ist die Geschichte zu Ende, wenn alles ruht und schweigt?“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1843-1847, Nr. 3140: „Ahnung und alles, was damit zusammenhängt, existiert nur in der Poesie, deren eigentliche Aufgabe darin besteht, das verknöcherte All wieder flüssigzumachen, und die vereinzelten Wesen, die in sich selbst erfrieren, durch geheime Fäden wieder zusammenzuknüpfen, um so die Wärme von dem einen zum anderen hinüberzuleiten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1843-1847, Nr. 3423: „Das Leben ist beschneites Feuerwerk.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1848-1863, Nr. 5205: „Irgendein Mensch ist immer der unglücklichste. Aber nicht lange, und darin liegt der Trost.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1848-1863, Nr. 5539: „Klage nicht zu sehr über einen kleinen Schmerz; das Schicksal könnte ihn durch einen größeren heilen!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Epigrammen: „Tugend nennt ihr’s, die Freude des andern wie eigne zu fühlen? / Unermeßliches Glück scheint mir’s, und großes Talent!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 04.01.1860: „Es ist möglich, daß der Deutsche noch einmal von der Weltbühne verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 24.11.1838: „Die Menschheit läßt sich keinen Irrtum nehmen, der ihr nützt. Sie würde an Unsterblichkeit glauben, und wenn sie das Gegenteil wüßte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, 1837: „Mit jedem Menschen verschwindet, er sei auch, wer er sei, ein Geheimnis aus der Welt, das vermöge seiner besonderen Konstruktion nur er entdecken konnte, und das nach ihm niemand wieder entdecken wird.“ 
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1840: „Der Mann weicht dem Stein, der ihn zu zerschmettern droht, aus und vermauert ihn in sein Gebäude!“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 1848: „Die Kunst ist nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 2257: „Gott, das Selbstbewusstsein der Welt, nach Analogie menschlichen Selbstbewusstseins gesetzt. Ob er ist, ob nicht? Wer will antworten! Aber soviel ist gewiss, dass mit ihm, wenn nicht der Grund, so doch der Zweck der Welt wegfällt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 3806: „>Kleist war gegen Kritik sehr empfindlich.< Bülow. Warum? Weil er mit Notwendigkeit so und nicht anders produzierte.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern: „Das Drama schildert den Gedanken, der Tat werden will durch Handeln und Dulden.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern: „Wahrheit ist das höchste Gut. Sehr richtig. Aber was ist Wahrheit? Dies ist auch die höchste Frage. Wem bin ich Wahrheit schuldig? Doch wohl nur dem, der selbst der Wahrheit fähig ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern am 20.05.1843: „Das Talent fasst sein Ziel scharf und bestimmt ins Auge und sucht es auf dem nächsten Wege zu erreichen, was ihm, wenn es ein echtes ist, auch gelingt. Nie aber erreicht es mehr. Das Genie weiß auch recht gut, wohin es soll, aber vor innerem Drang und Überfülle macht es allerlei Kreuz- und Quersprünge, die es scheinbar vom Ziel entfernen, aber nur, damit es umso reicher ankomme.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, Tagebuch am 12.03.1841: „Gott versteckt sich hinter das, was wir lieben.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, Tagebuch am 24.10.1835: „Der Geschmack einer Nation geht dem Genius nie voraus, sondern hinkt ihm beständig nach.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Allegorie entsteht, wenn der Verstand sich vorlügt, er habe Fantasie.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Alles Leben ist Kampf des Individuellen mit dem Universum.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Mensch gerät in große Gefahr, wenn er seine einseitig gewonnene Erfahrung zum alleinigen Maßstab seines Urteils und zum Prinzip seines Handelns macht.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Staat beruht so wenig auf einem bloßen Vertrag wie der Mensch.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Der Traum ist ganz entschieden für den Geist, was der Schlaf für den Leib ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Krankheiten, die das Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolutionen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Kunst ist nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Menschen helfen lieber dem, der ihrer Hilfe nicht bedarf, als dem, welchem sie nötig ist.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Ein Starker weiß mit seiner Kraft hauszuhalten. Nur der Schwache will über seine Kraft hinaus wirken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Ich werde ... ohne Umstände erklären, dass, wer mir helfen will, mir auf dem einmal von mir eingeschlagenen Weg helfen muss.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „In der Welt ist ein Gott begraben, der auferstehen will.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Nicht was der Mensch soll: Was und wie er’s vermag, zeige die Kunst.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Schäm dich! Es ist die billigste Art, sich zu schminken.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Schönheit ist Tiefe der Fläche.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Wo zwei Menschen sich küssen, da schleichen die andern vorüber;/ wo sie sich prügeln, da stehen alle als Chorus herum.“
Hebbel, Christian Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1835-1843, Nr. 111: „Gefühl ist das unmittelbar von innen herauswirkende Leben. Die Kraft, es zu begrenzen und darzustellen, macht den lyrischen Dichter.“
Hebbel, Christian Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1843-1847, Nr. 5432: „Man kann sich aufs Dichten so wenig vorbereiten, wie aufs Träumen.“
Hebbel, Christian Friedrich (1848-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in den Tagebüchern 1843-1847, Nr. 5494: „Schreiben heißt Bleigießen.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben.“
Hebbel, Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „Es gibt nichts, das der Geist völlig ausdenken kann, und so sind wir Lichter, die eigentlich nur sich selbst erleuchten.“
Hebel, Johann Peter (1760-1826), deutscher Schriftsteller, evangelischer Geistlicher, Hauslehrer, Abgeordneter: „Die größte Weisheit verrät sich in der einfachen und natürlichen Einrichtung der Dinge, und man erkennt sie nicht, eben weil alles so einfach ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Begriff des Staates: „Eine Menschenmenge kann sich nur Staat nennen, wenn sie zur gemeinschaftlichen Verteidigung der Gesamtheit ihres Eigentums verbunden ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Die Phänomenologie des Geistes: „In einem freien Volke ist in Wahrheit die Vernunft verwirklicht. Sie ist gegenwärtiger lebendiger Geist, worin das Individuum seine Bestimmung, d. h. sein allgemeines und einzelnes Wesen nicht nur ausgesprochen und als Dingheit vorhanden findet, sondern selbst dieses Wesen ist und seine Bestimmung auch erreicht hat.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Das allgemeine und absolute Bedürfnis, aus dem die Kunst [...] quillt, findet seinen Ursprung darin, dass der Mensch denkendes Bewusstsein ist, d. h. dass er, was er ist und was überhaupt ist, aus sich selbst für sich macht.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „Im gewöhnlichen Leben zwar ist man gewohnt, von schöner Farbe, einem schönen Himmel, schönem Strome, ohnehin von schönen Blumen, schönen Tieren und noch mehr von schönen Menschen zu sprechen, doch lässt sich [...] hiergegen zunächst schon behaupten, dass das Kunstschöne höher stehe als die Natur. Denn die Kunstschönheit ist die aus dem Geiste geborene und wiedergeborene Schönheit, und um soviel der Geist und seine Produktionen höher steht als die Natur und ihre Erscheinungen, um soviel auch ist das Kunstschöne höher als die Schönheit der Natur.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Vorlesungen über die Ästhetik: „In dieser ihrer Freiheit nun ist die schöne Kunst erst wahrhafte Kunst und löst dann erst ihre höchste Aufgabe, wenn sie sich in den gemeinschaftlichen Kreis mit der Religion und Philosophie gestellt hat und nur eine Art und Weise ist, das Göttliche, die tiefsten Interessen des Menschen, die umfassendsten Wahrheiten des Geistes zum Bewusstsein zu bringen und auszusprechen. [...] Es ist die Tiefe einer übersinnlichen Welt, in welche der Gedanke dringt und sie zunächst als ein Jenseits dem unmittelbaren Bewusstsein und der gegenwärtigen Empfindung gegenüber aufstellt; es ist die Freiheit denkender Erkenntnis, welche sich dem Diesseits, das sinnliche Wirklichkeit und Endlichkeit heißt, enthebt.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus, in: Zusatz zur Rechtsphilosophie, § 318: „In der Öffentlichen Meinung ist alles Falsche und Wahre;  aber das Wahre in ihr zu finden, ist die Sache des großen Mannes.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: ...dass diese Furcht zu irren, schon der Irrtum selbst ist.
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Das Urteil, das die Schule fällt, kann so wenig etwas Fertiges sein, als der Mensch in ihr fertig ist.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der germanische Geist ist der Geist der Freiheit.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee.“
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831), deutscher Philosoph, wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus: „Die Idee ist das Absolute und alles Wirkliche ist nur Realisierung der Idee.“
Hegenbarth, Josef (1884-1962), deutscher Grafiker, Maler und Illustrator: „Die beste Droge ist ein klarer Kopf.“
Heidegger, Martin (1889-1976), deutscher Philosoph, Begründer der Fundamentalontologie, hat in seiner Philosophie z. B. auch auf den Sprachverlust in der technisch-wissenschaftlichen Welt von heute verwiesen...
Heidegger, Martin (1889-1976), deutscher Philosoph, Begründer der Fundamentalontologie, hat in seiner Philosophie z. B. auch auf den Sprachverlust in der technisch-wissenschaftlichen Welt von heute verwiesen: „Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die Kraft der Einfachheit.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski: „Leider ist in der Liebe nie genau zu ermitteln, wo sie anfängt, mit der Hölle oder mit dem Himmel die größte Ähnlichkeit zu bieten, so wie man auch nicht weiß, ob nicht die Engel, die uns darin begegnen, etwa verkappte Teufel sind, oder ob die Teufel dort nicht manchmal verkappte Engel sein mögen.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski: „Was ist Traum? Was ist Tod? Ist dieser nur eine Unterbrechung des Lebens? oder gänzliches Aufhören desselben? Ja, für Leute, die nur Vergangenheit und Zukunft kennen und nicht in jedem Momente der Gegenwart eine Ewigkeit leben können, ja, für solche muss der Tod schrecklich sein! Wenn ihnen die beiden Krücken, Raum und Zeit, entfallen, dann sinken sie ins ewige Nichts. Und der Traum? Warum fürchten wir uns vor dem Schlafengehn nicht weit mehr als vor dem Begrabenwerden? Ist es nicht furchtbar, dass der Leib eine ganze Nacht leichentot sein kann, während der Geist in uns das bewegteste Leben führt, ein Leben mit allen Schrecknissen jener Scheidung, die wir eben zwischen Leib und Geist gestiftet?“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski: „Welche sonderbare Wesen sind diese Menschen! Wie sonderbar ist ihr Leben! Wie tragisch ihr ganzes Schicksal! Sie lieben sich und dürfen es meistens nicht sagen, und dürfen sie es einmal sagen, so können sie doch einander selten verstehn! [...] sie sind sterblich, nur eine kurze Spanne Zeit ist ihnen vergönnt, das Glück zu suchen, sie müssen es schnell erhaschen, hastig ans Herz drücken, ehe es entflieht - deshalb sind ihre Liebeslieder auch so zart, so innig, so süßängstlich, so verzweiflungsvoll lustig, ein so seltsames Gemisch von Freude und Schmerz. Der Gedanke des Todes wirft seinen melancholischen Schatten über ihre glücklichsten Stunden und tröstet sie lieblich im Unglück. Sie können weinen. Welche Poesie in so einer Menschenträne!“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Deutschland, ein Wintermärchen I: „Sie sang vom irdischen Jammertal,/ von Freuden, die bald zerronnen,/ vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,/ verklärt in ewigen Wonnen.// Sie sang das alte Entsagungslied,/ das Eiapopeia vom Himmel,/ womit man einlullt, wenn es greint,/ das Volk, den großen Lümmel.// Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,/ ich kenn’ auch die Herren Verfasser;/ ich weiß, sie tranken heimlich Wein/ und predigten öffentlich Wasser.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle: „Wenn ich Weltgeschichte lese oder irgendeine Tat oder Erscheinung mich frappiert, so möchte ich manchmal das Weib sehen, das als geheime Triebfeder dahintersteckt.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in: Gedanken und Einfälle IV, Staat und Gesellschaft: „Für die Güte der Republik könnte man denselben Beweis anführen, den Boccaccio für die Religion anführt: Sie besteht trotz ihrer Beamten.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist, in seinen Memoiren: „Die Neger am Senegal versichern steif und fest, die Affen seien Menschen ganz wie wir, jedoch klüger, indem sie sich des Sprechens enthalten, um nicht als Menschen erkannt und zum Arbeiten gezwungen zu werden.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muß die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Die Erde ist der große Felsen, woran die Menschheit, der eigentliche Prometheus gefesselt ist und vom Geier des Zweifels zerfleischt wird.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Neben jeder Krippe, worin ein Heiland, eine welterlösende Idee den Tag erblickt, steht ein Ochse, der ruhig frisst.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wenn du aber gar nichts hast,/ ach, so lasse dich begraben;/ denn ein Recht zum Leben, Lump,/ haben nur, die etwas haben.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wer die Prügel bekommen hat, der behält sie.“
Heine, Heinrich (1797-1856), deutscher Nationaldichter, Schriftsteller und Journalist: „Wir müssen das Schlechte beim rechten Namen nennen und das Gute ohne Rücksicht verteidigen.“
Heinse, Johann Jakob Wilhelm (1746-1803), deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar, in Aphorismen: „Der Mensch weiß nie recht, was er will; und wenn er einmal hat, was er gewollt hat: so sieht er, dass es das nicht war. Und so geht all unser Bestreben ins Unendliche. Wir sind nie groß und glücklich, außer wenn wir aus uns selbst verschwinden. O Plato! du hattest recht: wir sind gefangene Gottheiten.“
Heinse, Johann Jakob Wilhelm (1746-1803), deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar: „Der wahre Mensch ist immer traurig; seine Freuden sind Blitze in der Nacht.“
Heiseler, Bernt von (1907-1969), deutscher Schriftsteller: „Die Welt ist so beschaffen: Wenn man in aller Ruhe und Richtigkeit eine Sache in sie hineinstellt, macht sie Platz.“
Hellmann, Lillian (1905-1984), US-amerikanische Schriftstellerin: „Menschen verändern sich - und vergessen, es einander zu sagen.“
Helvétius, Claude Adrien (nicht latinisiert: Claude Adrien Schweitzer, 1715-1771), französischer Philosoph des Sensualismus und des Materialismus in der Entwicklungsepoche der Aufklärung, in: Vom Menschen: „Die originellen Bücher sind in der Nacht der Zeiten verstreut wie die Sonnen in den Einöden des Weltenraums, um ihre Dunkelheit zu erhellen.“
Helvétius, Claude Adrien (nicht latinisiert: Claude Adrien Schweitzer, 1715-1771), französischer Philosoph des Sensualismus und des Materialismus in der Entwicklungsepoche der Aufklärung: „Die Menschen sind keineswegs böse, sondern nur ihren Interessen unterworfen.“
Herbert, Frank (1920-1986), amerikanischer Fantasie- und Science-Fiction-Autor, in: „Dune“ oder „Der Wüstenplanet“ sagt Paul: „Ich bin für alle tot, wenn ich nicht versuche, das zu werden, was ICH BIN.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Abhandlung über den Ursprung der Sprache: „Ein stummer Mensch, in dem Verstande, wie es die Tiere sind, der auch nicht in seiner Seele Worte denken könnte, wäre das traurigste, sinnloseste, verlassenste Geschöpf der Schöpfung und der größeste Widerspruch mit sich selbst! Im ganzen Universum gleichsam allein, an nichts geheftet und für alles da, durch nichts gesichert, und durch sich selbst noch minder, muss der Mensch entweder unterliegen oder über alles herrschen, mit Plan einer Weisheit, deren kein Tier fähig ist, von allem deutlichen Besitz nehmen oder umkommen! Sei nichts oder Monarch der Schöpfung durch Verstand! Zertrümmere oder schaffe dir Sprache! Und wenn sich nun in diesem andringenden Kreise von Bedürfnissen alle Seelenkräfte sammeln, wenn die ganze Menschheit, Mensch zu sein, kämpfet - wie viel kann erfunden, getan, geordnet werden!“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Abhandlung über den Ursprung der Sprache: „Was sich bloß durchs dunkle Gefühl empfinden lässt, ist keines Worts für uns fähig, weil es keines deutlichen Merkmals fähig ist. Die Basis der Menschheit ist also, wenn wir von willkürlicher Sprache reden, unaussprechlich. Aber ist denn Basis die ganze Figur? Fußgestelle die ganze Bildsäule? Ist der Mensch seiner ganzen Natur nach denn eine bloß dunkel fühlende Auster? Lasset uns also den ganzen Faden seiner Gedanken nehmen: Da er von Besonnenheit gewebt ist, da sich in ihm kein Zustand findet, der im ganzen genommen nicht selbst Besinnung sei oder doch in Besinnung aufgeklärt werden könne, da bei ihm das Gefühl nicht herrschet, sondern die ganze Mitte seiner Natur auf feinere Sinne, Gesicht und Gehör fällt und diese ihm immerfort Sprache geben: so folgt, dass im ganzen genommen auch kein Zustand in der menschlichen Seele sei, der nicht wortfähig oder wirklich durch Worte der Seele bestimmt werde. Es müsste der dunkelste Schwärmer oder ein Vieh, der abstrakteste Götterseher oder eine träumende Monade sein, der ganz ohne Worte dächte. Und in der menschlichen Seele ist, wie wir selbst in Träumen und bei Verrückten sehen, kein solcher Zustand möglich. So kühn es klinge, so ist’s wahr: Der Mensch empfindet mit dem Verstande und spricht, indem er denket.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Der Mensch ist zwar das erste, aber nicht das einzige Geschöpf der Erde; er beherrscht die Welt, ist aber nicht das Universum. Also stehen ihm oft die Elemente der Natur entgegen, daher er mit ihnen kämpfet. Das Feuer zerstört seine Werke; Überschwemmungen bedecken sein Land; Stürme zertrümmern seine Schiffe, und Krankheiten morden sein Geschlecht. Alles dies ist ihm in den Weg gelegt, damit er’s überwinde.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Ist der Staat das, was er sein soll, das Auge der allgemeinen Vernunft, das Ohr und Herz der allgemeinen Billigkeit und Güte, so wird er jede dieser Stimmen hören und die Tätigkeit der Menschen nach ihren verschiedenen Neigungen, Empfindbarkeiten, Schwächen und Bedürfnissen aufwecken und ermuntern.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Briefe zur Beförderung der Humanität: „Jeder Mensch hat ein wildes Tier in sich; wenige wissen es zu bändigen, die meisten lassen ihm den Zügel, wenn die Furcht der Gesetze sie nicht zurückhält.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Die wiedergefundenen Söhne: „Was die Schickung schickt, ertrage! / Wer ausharret, wird gekrönt.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit: „Unsre Lebensalter sind die Lebensalter der Pflanze: wir gehen auf, wachsen, blühen, blühen ab und sterben. Ohn unsern Willen werden wir hervorgerufen, und niemand wird gefragt, welches Geschlechts er sein, von welchen Eltern er entsprießen, auf welchem Boden er dürftig oder üppig fortkommen, durch welchen Zufall endlich von innen oder von außen er untergehen wolle. In alle diesem muss der Mensch höhern Gesetzen folgen, über die er sowenig als die Pflanze Aufschluss erhält, ja denen er beinah wider Willen mit seinen stärksten Trieben dienet. Solange der Mensch wächst und der Saft in ihm grünet, wie weit und fröhlich dünkt ihm die Welt! Er streckt seine Äste umher und glaubt zum Himmel zu wachsen. So lockt die Natur ihn ins Leben hinein, bis er sich mit raschen Kräften, mit unermüdeter Tätigkeit alle die Fertigkeiten erwarb, die sie auf dem Felde oder Gartenbeet, auf den sie ihn gesetzt hat, diesmal an ihm ausbilden wollte. Nachdem er ihre Zwecke erreicht hat, verlässt sie ihn allmählich. In der Blütenzeit des Frühlings und unsrer Jugend, mit welchen Reichtümern ist allenthalben die Natur beladen! Man glaubt, sie wolle mit dieser Blumenwelt eine neue Schöpfung besamen. Einige Monate nachher, wie ist alles so anders! Die meisten Blüten sind abgefallen; wenige dürre Früchte gedeihen. Mit Mühe und Arbeit des Baumes reifen sie, und sogleich gehen die Blätter ans Verwelken. Der Baum schüttet sein mattes Haar den geliebten Kindern, die ihn verlassen haben, nach; entblättert steht er da; der Sturm raubt ihm seine dürren Äste, bis er endlich ganz zu Boden sinket und sich das wenige Brennbare in ihm zur Seele der Natur auflöset. Ist’s mit dem Menschen, als Pflanze betrachtet, anders?“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Mensch und Welt: „Der Mensch ist gleichsam die Brechung von Tönen, er ist das kühne Ufer zwischen See und Land, das gewagte Mittelgeschöpf zwischen Engel und Tier.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung, in: Palmblätter, Vorrede: „Die Seele eines Kindes ist heilig, und was vor sie gebracht wird, muss wenigstens den Wert der Reinheit haben.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Ein Traum ist unser Leben/ Auf Erden hier./ Wie Schatten auf den Wogen schweben/ Und schwinden wir./ Und messen unsere trägen Schritte/ Nach Raum und Zeit;/ Und sind (und wissens nicht) in Mitte/ Der Ewigkeit.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Humanität ist der Zweck der Menschennatur.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Jeder Mensch hat ein Bild in sich, was er sein und werden soll. Solange er das noch nicht ist, ist noch Unfrieden in seinen Gebeinen.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Lieget unter kalten Schneen/ Sicher nicht die goldne Saat?“
Herrigel, Eugen Victor (1884-1955), deutscher Philosoph, Theologe, Autor, Anhänger des japanischen Bogenschießens, Praktizierender des Zen, in Vorrede der Sammlung seiner Schriften: Der Zen-Weg: „An und für sich ist das Wort weniger als der Gedanke, der Gedanke weniger als die Erfahrung. Das Wort ist Filtrat, und was sich darin niederschlägt, ist des Besten beraubt. Platon im 7. Brief: Ein ernsthafter Mann, der sich mit ernsthaften Dingen beschäftigt, sollte nicht schreiben.“
Herzen, Alexander Iwanowitsch (Pseudonym: Iskander, 1812-1870), russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist, in: Erlebtes und Gedachtes: „Sie lag da, ganz in Blumen gebettet - die Stores waren niedergelassen - ich saß auf einem Stuhl [...] - ringsum war es still - nur das Meer rauschte vor dem Fenster - es schien, als höbe sich der Flor von schwachen, ganz schwachen Atemzügen ... Sanft waren die Kümmernisse und Sorgen erstarrt, als habe das Leiden ein Ende gefunden, ohne Spuren zu hinterlassen; sie waren weggewischt von der sorgenfreien Klarheit eines Denkmals, das nicht weiß, was es darstellt. Und ich schaute nur immer - schaute die ganze Nacht hindurch - und wenn sie nun tatsächlich aufwachte? Sie wachte nicht auf. Das war kein Schlaf - das war der Tod.“
Herzen, Alexander Iwanowitsch (Pseudonym: Iskander, 1812-1870), russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist, in: Memoiren und Reflexionen: „Mir kam heute in den Sinn, dass die selbstloseste Liebe am Ende nur der größte Egoismus ist und dass die größte Demut und Sanftmut im Grunde nichts anderes ist als entsetzlicher Stolz und versteckte Heftigkeit.“
Herzl, Theodor (1860-1904), jüdischer österreichisch-ungarischer Schriftsteller, Publizist, Journalist, Vordenker zur Gründung des Staates Israels, Mitbegründer des politischen Zionismus, in einem Brief vom 19.06.1895 an Fürst Otto von Bismarck: „Die Judenfrage ist ein verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auf andere als die von mir geplante Weise auch beim besten Willen nicht fertig werden können. Man hat es mit der Emanzipation versucht, sie kam zu spät. Es nützt nichts, plötzlich im Reichsgesetzblatt zu erklären: >Von morgen ab sind alle Menschen gleich.<“
Hesiod (um 700 v. Chr.), griechischer Dichter, lebte als Ackerbauer und Viehzüchter; neben ‚Ilias‘ und ‚Odyssee‘ von Homer bilden seine Werke die Hauptquellen unseres Verständnisses über die griechische Mythologie und Mythografie, gilt zudem als Begründer des didaktischen Epos = Lehrgedicht, in: Werke und Tage 289: „Schweiß verlangen die Götter, bevor wir die Tugend erreichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, Der Blütenzweig: „Immer hin und wider / Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder / Strebt mein Herz gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, / Zwischen Wollen und Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in Früchten steht, / Bis das Herz, der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und bekennt: Voll Lust und nicht vergebens / War das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, in: Siddhartha (Erwachen): „Ursachen erkennen, so schien ihm, das eben ist Denken.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, in Siddhartha: „Langsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, „Bäume: In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Am Grunde des Herzens jeden Winters liegt ein Frühlingsahnen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen und ihnen zuzuhören weiß, erfährt die Wahrheit.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Chaos will anerkannt, will gelebt sein, bevor es sich in eine neue Ordnung bringen lässt.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das ist das Herrliche an jeder Freude: dass sie unverdient kommt und niemals käuflich ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Die Dunkelheit ist eine Morgendämmerung, die darauf wartet, geboren zu werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Erinnerung ist eine Form der Begegnung.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Euer Leben hat genau soviel Sinn als ihr selbst ihm zu geben vermöget.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Eure Zukunft ist nicht dies oder das, ist nicht Geld oder Macht, ist nicht Weisheit oder Gewerbeglück - eure Zukunft und euer schwerer und gefährlicher Weg ist dieser: reif zu werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Immer hin und wider / Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder / Strebt mein Herz gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, / Zwischen Wollen und Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in Früchten steht, / Bis das Herz der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und bekennt: / Voll Lust und nicht vergebens / war das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Jeder kann zaubern, jeder kann Ziele erreichen - wenn er warten kann, wenn er fasten kann.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber nicht einig ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Möge der Weltlauf gehen, wie er wolle, einen Arzt und Helfer, eine Zukunft und neuen Antrieb wirst du nur in dir selber finden, in deiner armen, misshandelten, geschmeidigen, nicht zu vernichtenden Seele … Ihr sind die großen Heiligen und Prediger gefolgt, die Helden und Dulder, ihr die großen Feldherren und Eroberer, ihr die großen Zauberer und Künstler, sie alle, deren Weg im Alltag begann und in seligen Höhen endete. Der Weg der Millionäre ist ein anderer, und er endet im Sanatorium.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Solang du um Verlorenes klagst und Ziele hast und rastlos bist, weißt du noch nicht, was Friede ist.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Unglück wird zum Glück, wenn man es bejaht.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Wo befreundete Wege zusammenlaufen, da sieht die ganze Welt für eine Stunde wie Heimat aus.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter und Maler, Literaturnobelpreis 1946, in: Über das Glück: „Ewig musiziert das Leben, ewig tanzt es seinen Reigen, und was uns Vergänglichen, Gefährdeten und Hinfälligen dennoch an Trost und Lachenkönnen zugeteilt wird, ist ein Glanz von dort, ist ein Auge voll Licht, ein Ohr voll Musik, atmen in vollkommener Gegenwart, mitsingen im Chor der Sphären, mittanzen im Reigen der Welt, mitlachen im ewigen Lachen Gottes.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, 21. August 1900: „Aber was sollen Welt und Leben ohne Dich? Und wenn Du es tausendmal nicht willst - Du ziehst mich Dir doch nach. Unsichtbare, unzerreißbare Fäden ketten uns aneinander seit Uranfangszeiten. Und ich folge Dir, weiß oft kaum, ob ich noch hier bin. Das ist der einzige Trost. [...] Überall, wo Du hier auf Erden geweilt, haben Dich meine Gedanken begleitet, auf allen Reisen waren sie mit Dir - ich habe durch die Sehnsucht so ganz bei dir gelebt, dass ich Orte kenne, in denen ich nie gewesen. [...] - Das war mein eigentliches Leben, dort bei Dir war stets mein wahres Ich. Nun bist Du noch viel weiter fortgezogen zu allerfernsten Stätten. Aber auch dahin folg ich Dir. Ich muss Dir durch alle Zeiten schon so gefolgt sein, seit es Leben und Willen gab. Und geht dein Weg durch die Weltenräume, zu anderen Erden, Monden und Sonnen, durch tiefe Nacht und weißglühende Helle - ich folge Dir - ich kann nicht anders!“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, Berlin, im Mai 1900: „Denn nichts lernt unsere Weisheit leichter einsehen, als die Unabänderlichkeit der Leiden anderer. - Aber, wenn es uns selbst trifft, wenn die Unabänderlichkeit gerade uns fasst, alles das in uns knickt, was werden möchte, wenn jeder Tag mit neuem Hoffen und Warten beginnt und doch nie anderes bringt, als dieselbe Enttäuschung, denselben müden Abend - dann erst erkennen wir die Ungeheuerlichkeit des Weltenleids, weil es unser Leid ist. Ach, das gläubige Hoffen junger Jahre, das allmählich zu zweifelndem Warten wird! Wenn uns zuerst im Leben Unglück und Unrecht betreffen, denken wir, dass sie nur ein vorübergehender Irrtum sind - etwas wie ein Rechenfehler - der gleich korrigiert und richtiggestellt werden wird. Alles in uns selbst erscheint uns so wichtig, so sehr der Entfaltung wert, dass wir den Gedanken unerträglich finden, irgendetwas unserer kostbaren Gaben könnte unentwickelt, ungenutzt verkümmern und zugrunde gehen. - Samenstäubchen? - ja, für die ist es unabänderliches Weltengesetz. Aber wir?/ Doch es mehren sich täglich die Erfahrungen, sie wachsen zu langer Kette, und blicken wir zurück, so sehen wir, wie Vieles schon in uns gestorben, noch ehe es leben durfte, verkümmerte Talente, schaffensfreudiges Wollen, Sehnsucht zu lieben, Anlagen und Interessen - alle umsonst in uns gelegt, es sollte sich ja nie entfalten dürfen - war schon im voraus verdammt. [...] Mählich wächst dann die Erkenntnis, gegen die wir uns zuerst noch sträubten, von der wir im Innersten längst wissen, dass sie recht hat - auch wir gehören zu den Verschwendeten, zu den Millionen, deren Erscheinen ganz zwecklos war. Überproduktion. Schaum, der über den Rand des Bechers fließt. Wer das vom eigenen Leben erkannt hat, den fröstelt es in Mark und Blut.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, New York, 1. Januar 1900: „Wer aber [...] gesehen hat, dass überall und seit unendlichen Zeit Millionen und Millionen geboren und begraben werden, ohne dass ihr Kommen und Gehen mehr Bedeutung hätte als Mückenschwärme, die einen Augenblick durch die Sonnenstrahlen schweben, der verliert den Glauben an die Wichtigkeit der Erscheinungen und an die innere Notwendigkeit der ewigen Fortdauer all dieser ganz gleichgültigen ameisenartigen Existenzen, die in individuell kaum unterscheidbaren Wiederholungen immer aufs Neue entstehen und vergehen. Wenn einem dann die Erkenntnis aufgeht, dass man selbst auch nur in die Schar der menschlichen Eintagsfliegen gehört, dann sehnt man sich nach denen, die durch Freundschaft und liebevolle Pflege uns zeitweise die Illusion geben, als sei man eigentlich doch eine recht wichtige kleine Fliege, deren Wohl und Wehe für ein anderes Wesen die allergrößte Bedeutung hat.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten, New York, den 21. Juni 1900: „Das Weh der Welt ist aber nicht wie ein Brot bestimmter Größe: Je mehr davon essen, desto kleiner die Teile werden. Nein, es wächst mit jedem neuen Gast, es ist immer in Überfluss auf dem Tisch und kämen auch immer wieder neue Millionen hinzu. Tragen helfen! auch so eine Illusion, mit der die große Hoffnungslosigkeit verborgen werden soll. Jeder trägt, was schon mit ihm in der Wiege lag, was mit ihm selbst gewachsen ist, trägt, weil es eben nicht anders geht. Und vor, neben und hinter ihm stehen unabsehbare Reihen von Wesen, die auch alle tragen, jedes seine Last. In Wahrheit abnehmen kann keiner dem andern etwas, sodass der wirklich frei aufatmete - wir können nur zum eigenen Leid uns noch das des anderen hinzudenken - mit ihm mitleiden.“
Heyking, Elisabeth von (1861-1925), deutsche Schriftstellerin und Diplomatenfrau, in ihrem anonym erschienenen Bestseller: Briefe, die ihn nicht erreichten: „Warum habe ich Ihnen so lange nicht geschrieben? Ich könnte sagen, dass es mir an Zeit gefehlt. Das wäre aber nicht wahr. Ein dunkles Gefühl hat mich davon zurückgehalten, das ich mir selbst kaum zu erklären vermag. Eine Scheu. Eine letzte Loyalität, die Schweigen heißt. [...] Denn es gibt Anlässe, wo man sich unwillkürlich ins Banale rettet, weil es eine Hülle ist, eine breite wohl ausgetretene Straße, an deren Richtigkeit von anderen nie gezweifelt wird. Man bleibt damit dicht an der gehärteten Oberfläche des eigenen Wesens, enthüllt nichts, was zum inneren Ich gehört. Um aber zu den eigentlichen wahren Empfindungen zu gelangen, muss man in die Tiefen des Herzens greifen, und davor graut uns, wissen wir doch nie, was wir in ihnen finden werden.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in: Cottascher Musen-Almanach für 1896: „Nur eins beglückt zu jeder Frist: / Schaffen, wofür man geschaffen ist.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in seinem Spruchbüchlein: „Erdachtes mag zu denken geben, / doch nur Erlebtes wird beleben.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur, in seinem Spruchbüchlein: „Fordre kein lautes Anerkennen! / Könne was, und man wird dich kennen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur: „Soll das kurze Menschenleben/ immer reife Frucht dir geben,/ musst du jung dich zu den Alten,/ alternd dich zur Jugend halten.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur: „Was ihr niemals überschätzt,/ habt ihr nie begriffen.“
Heyse, Paul Johann Ludwig von (1830-1914), deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer, gehörte zum Münchner Dichterkreis, erhielt 1910 den Nobelpreis für Literatur: „Wenn du an dir nicht Freude hast, die Welt wird dir nicht Freude machen.“
Hiene, Stefan: „Die Grundlage einer Überzeugung ist Widerstand.“ – Sirius: Widerstand ist Voraussetzung zur Bewegung.
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied des Schweizer Nationalrates, Laientheologe, in: Bausteine: „Jeder außerordentliche Vorzug isoliert.“
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied des Schweizer Nationalrates, Laientheologe: „Die letzten Stichworte in einem richtig geführten menschlichen Leben müssen Friede und Güte heißen.“
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied des Schweizer Nationalrates, Laientheologe: „Ein Durchgang durch Schmach ist namentlich für Menschen notwendig, die nachher viel Ehre ohne Schaden ertragen sollen.“
Hilty, Carl (1833-1909), Schweizer Staatsrechtler, Mitglied des Schweizer Nationalrates, Laientheologe: „Namentlich die ganz guten Bücher, die unbestritten zum unsterblichen Geisteserbe der Menschheit gehören, wo immer möglich, selbst zu besitzen, sollte man sich zur Pflicht und Ehre rechnen, wie man es sich zur Ehre rechnen würde, die besten Menschen seiner Zeit persönlich gekannt zu haben.“
Hippel, Theodor Gottlieb von (1741-1796), deutscher Staatsmann und Schriftsteller: „Auf die Frage >Was ist Freiheit?< antwortet ein Weiser: >Ein gutes Gewissen<.“
Hippo, Augustinus von (Augustinus von Thagaste oder auch Aurelius Augustinus, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Der Mensch wird durch das Leid erst gehärtet, um das Glück ertragen zu können; so wie der Ton im Feuer gebrannt wird, um Wasser fassen zu können.“
Hippo, Augustinus von (Augustinus von Thagaste oder auch Aurelius Augustinus, 354-430), lateinischer Kirchenlehrer der Spätantike, Philosoph, Bischof: „Die Welt ist ein großes Buch, und jene, die nicht reisen, lesen nur die erste Seite.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „>Der bestirnte Himmel über mir …< ist der Mikrokosmos./ Ihr versucht, Ihn unter Euere Mikroskope zu legen:/ ... und „Gott“ lächelt sanft über solche Einfalt!-/ Alles ist Geist.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Die Natur meiner Gedanken ist ebenso auf das Erkennen der Wahrheit und Betrachten der Schönheit gerichtet, wie die Natur meiner Empfindungen auf dem Erlebnis der Freude basiert, denn das nennen wir im ersten Falle gut, im zweiten Falle angenehm.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Jetzt und Heute aber, bedeutet alle Kunst nur noch eines: ErfahrenWOLLEN und Erkennen der Wunderbaren Natur des Allschöpfers. Natur ist überAll und überall eines, weil alles und jedes miteinander verwandt und verbunden ist, vom kleinsten Elementarteilchen bis zum unermesslichen Makrokosmos - alles ist eines; und - >Wie innen so außen<.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „Unter Demokratismus verstehe ich die totalitäre Vorspiegelung von ‚Demokratie‘ als angeblich umgesetzter Realität – bis hinein in einen politisch korrekten Sprachgebrauch; jedwede ‚Reform‘ (auch: ‚Rechtschreibreform‘) dient diesem System als Eingliederungsmaßnahme des Individuums zu seinem monströsen seelenlosen planetenfeindlichen Funktionalitätsgewinn; ich könnte sagen, es ginge über Leichen. Das wäre jedoch zu kurz gegriffen, denn die Leichenberge haben vorher noch als Bioroboter bei lebendigem Leibe erst in jedweder Form vergiftet, erpreßt, ausgebeutet und dann entsaftet zu werden.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil II, Lehre vom Menschen: „Eine dritte, und zwar die größte Wohltat der Sprache ist, dass wir befehlen und Befehle verstehen können. Denn ohne diese gäbe es keine Gemeinschaft zwischen den Menschen, keinen Frieden und folglich auch keine Zucht, sondern Wildheit; ohne Sprache würden die Menschen einsam leben und in Schlupfwinkeln jeder für sich hausen, nicht aber gesellig wohnen.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil II, Lehre vom Menschen: „Endlich verführt die Fähigkeit zu sprechen den Menschen auch dazu, zu reden, wenn er überhaupt nichts denkt, und indem er, was er redet, für wahr hält, sich selbst zu täuschen. Das Tier kann sich nicht selbst täuschen. So wird der Mensch durch die Sprache nicht an sich besser, sondern nur mächtiger.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Teil III, Lehre vom Menschen und Bürger: „Die meisten, welche über den Staat geschrieben haben, setzen voraus oder verlangen wenigstens von uns zu glauben, dass der Mensch von Natur ein zur Gesellschaft geeignetes Wesen sei, also das, was die Griechen zôon politikon nennen. Auf dieser Grundlage errichten sie ihre Lehre von der bürgerlichen Gesellschaft, als ob zur Erhaltung des Friedens und zur Regierung des menschlichen Geschlechts nichts weiter nötig wäre, als dass die Menschen sich einigten, gewisse Verträge und Bedingungen festzusetzen, die sie selbst dann Gesetze nennen. Dieses Axiom ist jedoch trotz der weitverbreiteten Geltung sicherlich falsch; es ist ein Irrtum, der aus einer allzu oberflächlichen Betrachtung der menschlichen Natur herrührt. Denn untersucht man genauer die Gründe, warum die Menschen zusammenkommen und sich gegenseitig an ihrer Gesellschaft erfreuen, so findet man leicht, dass dies nur zufälligerweise, aber nicht naturnotwendig geschieht. Denn wenn die Menschen einander von Natur, nämlich bloß, weil sie Menschen sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in gleicher Weise liebte, da sie ja alle in gleicher Weise Menschen sind; oder weshalb der Mensch lieber die Gesellschaft derer aufsucht, die ihm mehr als den Übrigen Ehre und Vorteil erweisen. Der Mensch sucht von Natur keine Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu erlangen; dies begehrt er zuerst, das andere aber nur an zweiter Stelle.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Zweiter Teil, Lehre vom Menschen: „Man muss aber bedenken, dass nicht alle die Wissenschaft besitzen, die sie zu besitzen behaupten. Wer die Ursachen der Dinge zu ergründen glaubt, indem er nur den Schriften anderer folgt und fremde Meinungen, ohne selbst etwas zu entdecken, abschreibt, taugt gar nichts. Denn etwas Gesagtes zu wiederholen, hat nichts Gutes an sich, sondern im Gegenteil oft das Schlechte, dass es der Wahrheit den Weg verbaut, indem es die Irrtümer der Früheren bekräftigt.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘, in: Grundzüge der Philosophie, Zweiter Teil, Lehre vom Menschen: „Wissenschaft, reine und angewandte, ist ein Gut. Denn sie ist dem Menschen, der von Natur ein Bewunderer alles Neuen, d. h. begierig ist, die Ursachen aller Dinge zu kennen, eine Lust. Daher kommt es, dass die Wissenschaft gleichsam eine Nahrung des Geistes ist und für den Geist dieselbe Bedeutung hat wie die Nahrungsmittel für den Körper; was für den Hungernden die Speise ist, das sind für den wissbegierigen Geist die Erscheinungen. Der Unterschied ist jedoch, dass der Körper von Speisen gesättigt werden kann, während der Geist durch Wissen nie befriedigt wird.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Alles Vergnügen des Geistes, alle seine Freude beruht darauf, dass er, wenn er sich mit anderen vergleicht, Gelegenheit habe, über sich selbst recht hoch zu denken.“
Hobbes, Thomas (1588-1679), englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph, neben John Locke und Jean-Jacques Rousseau einer der bedeutendsten Theoretiker des Gesellschaftsvertrages und Begründer des ‚aufgeklärten Absolutismus‘: „Die Menschen werfen alle ihre Dummheiten auf einen Haufen, konstruieren ein Ungeheuer und nennen es Schicksal.“
Hock, Dee Ward (*1929), US-amerikanischer Bankier: „Einfache, klare Prinzipien erlauben intelligentes, komplexes Verhalten. Komplizierte Regeln führen zu einfachem und dummem Verhalten.“
Hoffman, Dustin (*1937), US-amerikanischer Schauspieler, Produzent, Regisseur: „Mich fasziniert Macht, die Physik der Macht und die Paranoia der Macht. Das Bedürfnis nach Macht existiert, weil es ein Ersatz für die Seele ist.“
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus (Ernst Theodor Wilhelm, 1776-1822), deutscher berühmter Schriftsteller der Romantik, wie auch Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturist, in: Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza: „Es gibt keinen höheren Zweck der Kunst, als in dem Menschen diejenige Lust zu entzünden, welche sein ganzes Wesen von aller irdischen Qual, von allem niederbeugenden Druck des Alltagslebens wie von unsaubern Schlacken befreit und ihn so erhebt, dass er, sein Haupt stolz und froh emporrichtend, das Göttliche schaut, ja mit ihm in Berührung kommt.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der deutschsprachigen Poesie, in: Abriß eines Verliebten: „Er ist ein Kranker, den ein sinnlich Fieber plaget, / ein Jäger, so allzeit auf einem Hirsche jaget, / ein Wetterhahn, der stets nach einem Winde stehet, / ein Schiff, so ungehemmt nach Cypris Hafen geht. / Ein Märtyrer der Brunst, den Freund und Feind belachet, / ein Morpheus, der ihm selbst bei Tage Träume machet, / arm Gefangener, der seine Fessel liebt / und seinen Henker ehrt, wenn er ihm Streiche gibt. / Ein Aetna, der voll Glut, läßt Flut und Ströme fließen, / ein Hungriger, der bloß will rohes Fleisch genießen, / ein Welt-Sebastian, den Venus Schütze trifft, / ein rechter Adamssohn, den Frauenhand vergift.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der deutschsprachigen Poesie, in: Die Welt: „Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?/ Was ist die Welt und ihre ganze Pracht?/ Ein schnöder Schein in kurzgefassten Grenzen,/ ein schneller Blitz bei schwarzgewölkter Nacht;/ ein buntes Feld, da Kummerdisteln grünen;/ ein schönes Spital, so voller Krankheit steckt;/ ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,/ ein faules Grab, so Alabaster deckt./ Das ist der Grund, darauf wir Menschen bauen/ und was das Fleisch für einen Abgott hält./ Komm, Seele, komm und lerne weiter schauen,/ als sich erstreckt der Zirkel dieser Welt./ Streich ab von dir derselben kurzes Prangen,/ halt ihre Lust für eine schwere Last./ So wirst du leicht in diesen Port gelangen,/ da Ewigkeit und Schönheit sich umfasst.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der deutschsprachigen Poesie, in: Gedanken bei der Antretung des fünfzigsten Jahres: „Ich will kein ander Wort auf meinem Leichstein haben/ als dies: Der Kern ist weg, die Schalen sind vergraben.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, im Brief an Josephine von Wertheimstein am 6. Juli 1893: „[...] ein ordentlicher Dichter ist doch nur der, der das Leben in seinen Büchern neu erschafft und besser als es ist, nicht moralisch besser, aber leuchtender, wärmer, lebendiger. An solchen Büchern kann man sich wärmen, wenn einen friert, die erfüllen den einen einzigen wirklichen Zweck der Kunst.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Andreas oder die Vereinigten: „Wir besitzen ein ganzes Arsenal von Wahrheiten, welches stark genug wäre, die Welt in einen Sternennebel zurückzuverwandeln, aber es ist jedes Arkanum im eisernen Tiegel verschlossen, - durch unsere Starrheit, unsere Vorurteile, unsere Unfähigkeit, das Einmalige zu fassen.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Brief des Lords Chandos an Francis Bacon: „Die einzelnen Worte schwammen um mich; sie gerannen zu Augen, die mich anstarrten und in die ich wieder hineinstarren muss: Wirbel sind sie, in die hinabzusehen mich schwindelt, die sich unaufhaltsam drehen und durch die hindurch man ins Leere kommt.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Das Gespräch über Gedichte: „Sind nicht [...] alle die geheimsten und tiefsten Zustände unseres Inneren in der seltsamsten Weise mit einer Landschaft verflochten, mit einer Jahreszeit, mit einer Beschaffenheit der Luft, mit einem Hauch? Eine [...] schwüle sternlose Sommernacht; der Geruch feuchter Steine in einer Hausflur; das Gefühl eisigen Wassers, das aus einem Laufbrunnen über deine Hände sprüht: an ein paar tausend solcher Erdendinge ist dein ganzer innerer Besitz geknüpft, alle deine Aufschwünge, alle deine Sehnsucht, alle deine Trunkenheiten. Mehr als geknüpft: mit den Wurzeln ihres Lebens festgewachsen daran, dass - schnittest du sie mit dem Messer von diesem Grunde ab, sie in sich zusammenschrumpften und dir zwischen den Händen zu nichts vergingen. Wollen wir uns finden, so dürfen wir nicht in unser Inneres hinabsteigen: draußen sind wir zu finden, draußen. Wie der wesenlose Regenbogen spannt sich unsere Seele über den unaufhaltsamen Sturz des Daseins. Wir besitzen unser Selbst nicht: von außen weht es uns an, es flieht uns für lange und kehrt uns in einem Hauch zurück. [...] Regungen kehren zurück, die schon einmal früher in uns genistet haben. Und sind sies auch wirklich selber wieder? Ist es nicht vielmehr nur ihre Brut, die von einem dunklen Heimatgefühl hierher zurückgetrieben wird? Genug, etwas kehrt wieder. Und etwas begegnet sich in uns mit anderem. Wir sind nicht mehr als ein Taubenschlag.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Das Gespräch über Gedichte: „Wenn die Poesie etwas tut, so ist es das: dass sie aus jedem Gebilde der Welt und des Traumes mit durstiger Gier sein Eigenstes, sein Wesenhaftestes herausschlürft, so wie jene Irrlichter in dem Märchen, die überall das Gold herauslecken. Und sie tut es aus dem gleichen Grunde: weil sie sich von dem Mark der Dinge nährt, weil sie elend verlöschen würde, wenn sie dies nährende Gold nicht aus allen Fugen, allen Spalten in sich zöge.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in: Gesammelte Werke, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main, 1989, Gedichte: Was ist die Welt?: „Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,/ Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,/ Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,/ Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht.// Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,/ ein Strahl ist’s, der aus dieser Sonne bricht,/ ein Vers, der sich an tausend andre flicht,/ der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.// Und doch auch eine Welt für sich allein,/ Voll süß-geheimer, nie-vernommner Töne,/ Begabt mit eigner unentweihter Schöne,// Und keines Andern Nachhall, Widerschein./ Und wenn Du gar zu lesen drin verstündest,/ Ein Buch, das du im Leben nicht ergründest.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne, in einem Brief an Edgar Freiherrn Karg von Bebenburg am 21. August 1894: „Das Leben ist für uns alle unsagbar schwer, tückisch und grenzenlos übelwollend: im Ertragen liegt alles Schöne und Wertvolle. Und ein bißl was nützt einem vielleicht, dass man andere hat, die einem Ertragen zuschauen und gut genug sind, das Schwere zu verstehen, und deren Teilnahme einen Sinn hat.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Der mittelmäßige Mensch hält zu knapp nach dem richtigen Gedanken inne; daher die vielen Halbwahrheiten in der Welt.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Dichter und Nichtdichter scheiden ist gerade so unmöglich, wie die sieben Regenbogenfarben trennen, oder sagen: Hier hört das Tier auf und hier fängt die Pflanze an. Was wir ‚Dichter‘ nennen, ist etwas willkürlich Abgegrenztes, wie gut und böse, warm und kalt.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Die Worte haben sich vor die Dinge gestellt; sie spinnen alles Leben vom Menschen ab, und wenn wir den Mund aufmachen, reden immer zehntausend Tote mit.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Für gewöhnlich stehen nicht die Worte in der Gewalt der Menschen, sondern die Menschen in der Gewalt der Worte.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Reife ist, wenn man das Vollkommene nicht im Ungewöhnlichen, sondern im Alltäglichen sieht.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Und in dem WIE, / da liegt der ganze Unterschied.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Wüßt’ ich genau, wie dies Blatt aus seinem Zweige herauskam, schwieg ich auf ewige Zeit still; denn ich wüßte genug.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „>Beide also haben das Problem falsch gestellt...</ Aber die das Problem falsch gestellt haben, sind mir meistens interessanter, als die es richtig gestellt haben; denn die es richtig gestellt haben, haben es meistens überhaupt nicht gestellt. Sie leben dann weiter: aber ihr Leben ist der Tod. Die Zwei in jener Novelle sterben: aber aus ihrem Tod kommt das Leben. Denn durch ihre falsche Problemstellung, die dazu führte, dass sie zerschellten, als sie konsequent wurden, gewinnt das Auge zur Betrachtung der Dinge eine neue Schärfe.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „... Und so stieg und stieg er - durch Schlucht und Wald; der Mond erhob sich grausig noch und noch einmal; über Stufe und Stufe stieg er, er zerbrach die Hände am rauhen Mörtel der harten Wand; so stiegt und stieg er und endlich sah er./ Er sah die Welt./ - und er sah, dass nicht alles nur Trug und eitel ist, dass es ein Ringen und Handeln gibt, die nicht vergeblich sind, ein Tun und Leben, von dem die Schalen plötzlich wie Kleider abfallen; und da steht - - ein SINN, ein Mensch, ein höherer Mensch, die Liebe.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Alles, was nicht Eigenes ist, ist gestohlen./ Was ist Eigenes? Das voll, das in jedem Teil Verantwortete./ Denn die Worte, und sogar die Wörter, sind eben keineswegs jedermanns Sache wie die Luft; sie sind von jemand geschaffen worden und dem gehören sie, gehören sie allein, so lange, bis ein anderer sie erkauft. Das Lösegeld ist: volle Notwendigkeit. Wenn du, ohne diesen Preis gezahlt zu haben, Worte gebrauchst, hast du sie gestohlen. ... Die ganze Kunst des Schreibens besteht darin, dass man kein Wort verwendet ohne volle Verantwortung.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Das gut Geschriebene./ Nicht nachgeben vor dem Buchstaben, sondern sich durchsetzen -, bis zum Leben. ... Was ist >das Leben<? Das Zubehör-lose; das, was genau das ist, was es will./ An diesem Ort das Leben haben - statt wie die andern an andern Orten, in >Beruf<, Geld, Beischlafen usw. -, kein anderes Leben als die Millionen alle Tage haben, nur statt außen im Geschriebenen es haben: das ist das ganze Geheimnis, alles, worauf es ankommt, mehr gibt es nicht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn du nie gefühlt hast, dass du nie stirbst, dann hast du freilich nicht mitzureden. - Das ist die äußerste und innerste, die strengste und zugleich allgemeinste Norm für alles Schreiben. Wer nie gesehen hat, dass er ewig ist, hat nichts zu reden. - ... Wer aber nie erkannte, dass er sterben wird, auch nicht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Alles übertreffend Goethes >Sprüche in Prosa<. Dieses unsäglich weite (weit strahlende), milde Licht! - Raum, Schärfe und Liebe gleicherweise da. - Sonst, bei ähnlichen Arbeiten, muss man froh sein, wenn sie Schärfe haben. Oder Raum haben. Liebe allein können sie nicht haben./ Diejenigen Bücher, die man immer um sich haben sollte sind (fünf): Ethik von Spinoza; Faust von Goethe; Sprüche und Diwan von Goethe; Essays von Montaigne; Lichtenberg (kleine Stücke).“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeiten ist nichts anderes als aus dem Sterblichen übersetzen in das, was weitergeht.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Arbeit ist immer ein Inneres; und immer muss sie nach einem Außen gerichtet sein. Tätigkeit, die nicht nach einem Außen gerichtet ist, ist keine Arbeit; Tätigkeit, die nicht ein inneres Geschehen ist, ist keine Arbeit./ Alles Arbeiten muss sich dem Außen zuwenden: Wenn es sich aber um innere Stoffe, innere Gebiete der Arbeit handelt? Dann immer dem relativen Außen, in diesem Innern wieder dem Außen. (So ist das Klare dem Unklaren gegenüber ein Außen, der Gedanke der Ahnung gegenüber, das gesprochene Wort dem Gedanken gegenüber, das geschriebene dem gesprochenen gegenüber).“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Das Gescheiteste, was ich von einem Gott je gehört habe, ist: er geht in Menschengestalt verkleidet umher.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Kunst muss immer auf den Mythen ruhn, das heißt auf demjenigen Greifbaren, Nennbaren, in dem der Sinn mehr als in anderem, in dem er verdichtet vorhanden ist. Aber dieses Greifbare, Nennbare, ist immer ein anderes. (Den Sinn selber kann niemand nennen. >Das Beste wird nicht durch Worte klar.< Goethe.)“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Lebendigsten haben keine Wirkungszonen. Darum ist die Kunst erfunden.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die mancherlei Einteilungen der Wortkunst  - wie: in ‚Roman‘, ‚Novelle‘, ‚Erzählung‘, ‚Essay‘, usf. - und die damit zusammenhängenden Untersuchungen und Wertsetzungen haben mich seit Jahren immer weniger zu interessieren vermocht; ihre Fruchtbarkeit, die geistige Folge, die sie haben können, schien mir mehr und mehr infrage zu stehen. Mögen diese gelehrten Untersuchungen und Abgrenzungen an manchen Orten und zu manchen Zeiten eine gewisse, vielleicht nur rein praktische Bedeutung gehabt haben oder haben -: Was sind sie vor der Tiefe, der lebendigen Wirklichkeit der Goetheschen Unterscheidung und Gegenüberstellung dieser drei Elemente des Kunstwerks: Stoff; Gehalt; Form!/ - Wo Form ist, ist immer auch Gehalt, ist immer auch Stoff. Der Dichter braucht sich also durchaus nicht um Stoff, ja nicht einmal um Gehalt zu kümmern; er wende sich allein der Form zu; durch das, was er hier erreicht, erreicht er alles. ...“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Die Vokale sind Veräußerlichungen, sie schneiden dem wahren Lebendigen den Weg ab. Die Konsonanten sind Wände, sie ermöglichen den Innenraum.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Es splittert -/ und Geist kommt hervor.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Ja, meine Liebe kann nur denen gehören, die die Veränderung wollen./ Wohl ist vom höchsten Orte gesehen die Welt wunderbar - aber es bleibt doch wahr, dass jene, die diese Welt nicht verbessern wollen, sie nicht verdienen.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Kunst ist nicht Umfassen, sondern Gebärde, beschwörende Gebärde, magische Gebärde - oder ist Linie, Linie der Evokation.“ [Evokation lat.: Herausrufen, Aufforderung, Erweckung von Vorstellungen oder Erlebnissen bei der Betrachtung eines Kunstwerks.]
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Nicht ohne weiteres versteht man, was faul ist. Faul sind die Apotheker. Denn sie machen nie eine ungewohnte Bewegung. Es gibt aber keine produktive Bewegung (geistig ist das eine Bewegung schlechthin), die nicht ungewohnt wäre.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Und dies ist die Frage: warum die größten Lehrer der Menschheit immer stellenlos sind.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wenn man diesen Glauben an Gott - oder irgend einen anderen Glauben - nicht mehr hat, die Kunst aber dennoch so ausüben will, wie man sie zu jener Zeit ausübte, da man den Glauben an Gott - oder den bestimmten anderen Glauben - noch hatte, wird unter allen Umständen die Kunst falsch./ Und darum ist ja auch fast alle Kunst falsch, fast alles keine Kunst, was sich als solche ausgibt. Der für das Leben geprägte Satz: >Nur das, woran du Glauben hast, rettet dich; das, woran du nicht vollen Glauben, sondern manchmal Zweifel hast, rettet dich nicht.< ist mühelos und vollständig auf die Kunst anwendbar.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Wie es an anderer Stelle steht: >In Notlagen erheben sich die Geringern zu des Wortes Stärke; dann können sie hören, können reden. Die großen Künstler sind immer in solchen Notlagen.<“
Holt, John Caldwell (1923-1985), US-amerikanischer Autor und Pädagoge: „Wir lernen etwas zu tun, indem wir es tun. Es gibt keine andere Möglichkeit.“
Holz, Arno (1863-1929), deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Die Kunst: „Kunst = Natur - x. Damit locke ich noch keinen Hund hinterm Ofen hervor! Gerade um dieses x handelt es sich ja!“
Holz, Arno (1863-1929), deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus, in: Phantasus: Eine schluchzende Sehnsucht mein Frühling,/ ein heißes Ringen mein Sommer -/ wie wird mein Herbst sein?/ Ein spätes Garbengold?/ Ein Nebelsee?“
Homer (um 850 v. Chr.), frühester Dichter des Abendlandes, (vermutlich) Autor der Ilias und Odyssee, in Odyssee IIIV, 167: „Wisse, Gott verleiht nicht alle vereinigte Anmut allen sterblichen Menschen: Gestalt und Weisheit und Rede.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern: „Laetus sorte tua vives sapiener: Froh des bescheidenen Loses lebst du ein Weiser.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern, in: Ars Poetica 5, 31: „In Fehler führt uns Flucht vor Fehlern, wenn es an Fähigkeit mangelt.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern, in: Episteln I, 18: „Nam tua res agitur, parieus cum proximus ardet. - Brennet des Nachbarn Wand, so bist du selber gefährdet.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern: „Ein Scherz, ein lachend Wort entscheidet oft die größten Sachen treffender und besser als Ernst und Schärfe.“
Horaz (65-8 v. Ch.), gehört zu den bedeutendsten römischen Dichtern: „Wer begonnen hat, der hat schon halb vollendet.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer Schriftsteller: „Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu.“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer Schriftsteller: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich - aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei...“
Horváth, Ödön von (1901-1938), ungarisch-österreichischer Schriftsteller: „Wer arm ist, darf sich was vorlügen - das ist sein Recht. Vielleicht sein einziges Recht.“
Hsjang, Lju: „Dem Herz, das ehrlich ist,/ öffnen selbst Steine sich.“
Hubbard, Elbert Green (1856-1915), amerikanischer Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Verleger: „Die Ironie ist der Kaktus, der auf dem Grab unserer Illusionen wuchert.“
Huber, Martin (*1942), Schweizer Schauspieler: „Das Spiel ist der Jubel über das Mögliche.“
Huch, Ricarda (1864-1947), deutsche Dichterin, Philosophin, Historikerin: „Glück ist etwas, was man geben kann, ohne es zu haben.“
Huch, Ricarda (1864-1947), deutsche Dichterin, Philosophin, Historikerin: „Wenn wir wüßten, wie kurz das Leben ist, wir würden uns gegenseitig mehr Freude machen.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer Publizist, in: Der Glöckner von Notre Dame: „Denn die Liebe ist wie ein Baum: sie treibt von selbst, schlägt ihre Wurzeln tief in unser ganzes Wesen, und grünt noch oft auf einem gebrochenen Herzen weiter.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer Publizist: „Den Menschen fehlt nicht die Kraft. Es fehlt ihnen der Wille.“
Hugo, Victor-Marie (1802-1885), französischer Schriftsteller zwischen und Romantik und Realismus, politischer Publizist: „Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance.“
Huizinga, Johann (1872-1945), niederländischer Kulturhistoriker, bekannt durch: Homo Ludens: „Eine Kultur kann hoch heißen, auch wenn sie keine Technik oder kein Skulpturenwerk hervorbringt, aber nicht, wenn ihr Barmherzigkeit fehlt.“
Humboldt, Alexander von (1769-1859), deutscher Naturforscher, Bruder von Wilhelm Freiherr von Humboldt: „Freiheit erhöht - Zwang erstickt unsere Kraft.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, Briefe an eine Freundin, 21.08.1827: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 02.02.1835: „Selbstbiographien sind nur dann wahrhaft lehrreich, wenn sie eine große Anzahl von Tatsachen enthalten.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 03.12.1834: „Wer sich heiter zu erhalten sucht, der sorgt nicht bloß für sein Glück, sondern er übt wirklich eine Tugend.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 04.12.1830: „Ich finde und habe immer gefunden, daß sich ein Buch gerade vorzugsweise zu einem freundschaftlichen Geschenk eignet. Man liest es oft, man kehrt oft dazu zurück, man naht sich ihm aber nur in ausgewählten Momenten, braucht es nicht wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrat in jedem gleichgültigen Augenblick des Lebens und erinnert sich so immer des Freundes im Augenblick eines würdigen Genusses.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 17.03.1830: „Die Ruhe ist die natürliche Stimmung eines wohlgeregelten, mit sich einigen Herzens.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in: Briefe an eine Freundin, 26.06.1832: „Die Entwicklung aller Keime aber, die in der individuellen Anlage eines Menschenlebens liegen, halte ich für den wahren Zweck des irdischen Daseins, nicht gerade das Glück.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in einem Brief an Charlotte Diede am 5. Mai 1832: „Wir sehen - und können nicht anders - den Tod als ein Scheiden der Seele, eine Befreiung derselben aus den Banden des Körpers an. [...] Vielleicht ändert sie schon im Augenblick, wo sie den Körper verlässt, ihre irdische Natur und wirft nun einen scheidenden Strahl auf den zurückgebliebenen, dessen Licht wir in den immer den Seeleneindrücken folgsamen Gesichtszügen erblicken. Alles in diesen letzten Momenten ist wunderbar und unbegreiflich, und wenn wir uns auch selbst darin befinden werden, so werden wir doch, auch mit der größesten Besonnenheit, nicht mehr davon wissen und erfahren. Denn gewiss endet sich das Leben zunächst nur mit völliger Besinnungslosigkeit. Die Natur wirft einen dichten Schleier über ihre Verwandlungen.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in einem Brief an Charlotte Diede am 17. Oktober 1825: „Aber der bloße Gedanke, dass sie [die Sterne] so außer und über allem Irdischen sind, das Gefühl, dass alles Irdische davor so verschwindet, dass der einzelne Mensch gegen diese in dem Luftraum verstreuten Welten so unendlich unbedeutend ist, dass seine Schicksale, sein Genießen und Entbehren, worauf er einen so kleinlichen Wert setzt, wie nichts gegen diese Größen verschwinden, dann, dass diese Gestirne alle Menschen und alle Zeiten des Erdbodens verknüpfen, dass sie alles gesehen haben vom Anbeginn an und alles sehen werden, darin verlier’ ich mich immer in stillem Vergnügen beim Anblick des gestirnten Himmels.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in einem Brief an eine Freundin vom 24.12.1829: „Die aus dem Vertrauen auf eine Allgüte und Allgerechtigkeit entspringende Zuversicht, dass der Tod nur die Auflösung eines unvollkommenen, seinen Zweck nicht in sich tragenden Zustandes und der Übergang zu einem bessern und höhern ist, muss dem Menschen so gegenwärtig sein, dass nichts sie auch nur einen Augenblick verdunkeln kann. Sie ist die Grundlage der inneren Ruhe.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Alles, was wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art der Liebe.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Die Menschen müssen leiden, um stark zu werden, dacht’ ich. Jetzt denk ich, sie müssen Freude haben, um gut zu werden.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Sinn geben.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt: „Wie wenig ist am Ende der Lebensbahn daran gelegen, was wir erlebten, und wie unendlich viel, was wir daraus machten.“
Huntington, John F.: „Die Wegwerfmentalität der Wohlstandsgesellschaft erstreckt sich schließlich auch auf menschliche Bindungen, Liebe und Freundschaft.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Geblendet in Gaza: „Es sollte ein Verfahren geben zum Chemischreinigen und Desinfizieren von Wörtern: Liebe, Reinheit, Güte, Geist - ein Haufen Schmutzwäsche, der auf die Wäscherin wartet.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“), in: Wissenschaft, Freiheit und Frieden: „Macht ist ihrem Wesen nach expansiv und läßt sich durch nichts sonst beschränken als durch andere Mächte von gleicher oder wenigstens ähnlicher Größe.“
Huxley, Aldous Leonard (1894-1963), britischer Schriftsteller (1932: „Schöne neue Welt“): „In der Kunst ist Aufrichtigkeit keine Frage des Willens, einer moralischen Wahl zwischen Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit. Sie ist hauptsächlich eine Frage der Begabung.“
Huxley, Julian Sorell (Sir, 1887-1975), britischer Biologe, Verhaltensforscher, Philosoph, Schriftsteller, Humanist, Atheist: „Wer ein Problem definiert, hat es schon halb gelöst.“
Huygens, Christiaan (Christianus Hugenius, 1629-1695), niederländischer Astronom, Mathematiker und Physiker, gilt als Begründer der Wellentheorie des Lichts: „Wer das Universum betrachtet, wird zur Demut angeleitet: er wird bald davon ablassen, das irdisch Große und Größte noch als groß anzustaunen, sobald er sich gehörig vergegenwärtigt, wie groß die Zahl der Erden ähnlich der unsrigen und aller der sie bevölkernden Wesen sein muss.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: An die Parzen: „Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht/ nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;/ doch ist mir einst das Heilige, das am/ Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,/ willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!/ Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel/ mich nicht hinabgeleitet. Einmal/ lebt ich wie Götter, und mehr bedarf’s nicht.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion an Bellarmin: „Freilich ist das Leben arm und einsam. Wir wohnen hier unten, wie der Diamant im Schacht. Wir fragen umsonst, wie wir herabgekommen sind, um wieder den Weg hinauf zu finden. Wir sind wie Feuer, das im dürren Aste oder im Kiesel schläft, und ringen und suchen in jedem Moment das Ende der engen Gefangenschaft. Aber sie kommen [...] die Augenblicke der Befreiung, wo das Göttliche den Kerker sprengt, wo die Flamme vom Holz sich löst und siegend emporwallt über der Asche, ha! wo uns ist, als kehrte der entfesselte Geist, vergessen der Leiden, der Knechtsgestalt, im Triumphe zurück in die Hallen der Sonne.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Ja! eine Sonne ist der Mensch, allsehend, allverklärend, wenn er liebt, und liebt er nicht, so ist er eine dunkle Wohnung, wo ein rauchend Lämpchen brennt.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Was ist alles, was in Jahrtausenden die Menschen taten und dachten, gegen Einen Augenblick der Liebe? Es ist aber auch das Gelungenste, Göttlichschönste in der Natur! dahin führen alle Stufen auf der Schwelle des Lebens. Daher kommen wir, dahin gehn wir.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Was ist der Mensch? konnt ich beginnen; wie kommt es, dass so etwas in der Welt ist, das, wie ein Chaos, gärt oder modert, wie ein fauler Baum, und nie zu einer Reife gedeiht? [...] Zu den Pflanzen spricht er, ich war auch einmal, wie ihr! und zu den reinen Sternen, ich will werden, wie ihr, in einer andren Welt! Inzwischen bricht er auseinander und treibt hin und wieder seine Künste mit sich selbst, als könnt er, wenn es einmal sich aufgelöst, Lebendiges zusammensetzen, wie ein Mauerwerk; aber es macht ihn auch nicht irre, wenn nichts gebessert wird durch all sein Tun; es bleibt doch immerhin ein Kunststück, was er treibt.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Hyperion oder der Eremit in Griechenland: „Wir bedauern die Toten, als fühlten sie den Tod, und die Toten haben doch Frieden. Aber das, das ist der Schmerz, dem keiner gleichkömmt, das ist unaufhörliches Gefühl der gänzlichen Zernichtung, wenn unser Leben seine Bedeutung so verliert, wenn so das Herz sich sagt, du musst hinunter und nichts bleibt übrig von dir; keine Blume hast du gepflanzt, keine Hütte gebaut, nur dass du sagen könntest: ich lasse eine Spur zurück auf Erden. Ach! und die Seele kann immer so voll Sehnens sein, bei dem, dass sie so mutlos ist!“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Lebenslauf: „Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,/ dass er, kräftig genährt, danken für Alles lern,/ und verstehe die Freiheit,/ aufzubrechen, wohin er will.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Patmos, Dem Landgrafen von Homburg, erster Vers: „Nah ist/ Und schwer zu fassen der Gott./ Wo aber Gefahr ist, wächst/ Das Rettende auch.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Sokrates und Alkibiades: „Wer das Tiefste gedacht,/ liebt das Lebendigste.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, Nachlese: „Wir sind nichts. Was wir suchen, ist alles.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Dichterisch wohnet der Mensch auf dieser Erde.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Die Kunst ist der Übergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur Natur.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Wer auf sein Elend tritt, steht höher.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker: „Wie mit den Lebenszeiten, so ist es auch mit den Tagen, keiner ist uns genug, keiner ist ganz schön und jeder hat, wo nicht seine Plage, doch seine Unvollkommenheit, aber rechne sie zusammen, so kommt eine Summe Freude und Leben heraus.“
Hölty, Ludwig Christoph Heinrich (1748-1776), volkstümlicher, naturverbundener Dichter in der Strömung des Sturm und Drang: „Rosen auf dem Weg gestreut / und des Harms vergessen! / Eine kurze Spanne Zeit / ist uns zugemessen.“
Hüan, Dscheng (1. Jh. v. Chr.), chinesischer Philosoph und konfuzianischer Lehrer: Bewirke Harmonie der Mitte, und Himmel und Erde kommen an ihren rechten Platz und alle Dinge gedeihen.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker, an Magdalene Thoresen, am 05.10.1867: „Das ist das Verdammte an den kleinen Verhältnissen, daß sie die Seele kleinmachen.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Denken ist des Menschen bestes Teil.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Sehnsucht zum Licht ist des Lebens Gebot.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Was ist Seligkeit? - Wiedervereinigung mit dem Ursprung. Wiedervereinigung wie die des Regentropfens mit dem Meere, wie die des welken Laubes mit der Erde, die es reifte.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Zu fragen bin ich da, nicht zu antworten.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der Zweck im Recht, 2, 9: „Wenn wir aufrichtig sein sollen, so müssen wir gestehen, dass das Übermaß den erklärten Zweck aller Tafelfreuden bildet. Sie haben die Bestimmung, uns zu verlocken, das von der Natur durch den Zweck der Nahrung vorgezeichnete Maß zu überschreiten.“ (Zusatz: Wie wir in allem einen inneren Drang spüren, die Maße und Begrenzungen der Natur zu übertreten, ihr in allem neue Maße zu geben und ihre Grenzen zu erweitern.)
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Der Zweck im Recht: „Der Bildungsprozeß im Recht ist keine Sache der bloßen Erkenntnis wie bei der Wahrheit, sondern Sache des Kampfers der Interessen.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtslehrer, in: Römisches Recht: „Der Gesetzgeber soll denken wie ein Philosoph, aber reden wie ein Bauer.“
Ihering, Rudolf von (1818-1892), deutscher Rechtswissenschaftler: „Jede Zeit ist ein Rätsel, das nicht sie selber, sondern erst die Zukunft löst.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer der Universität Neapel, an Karl von Württemberg: „Die Finanzen sind der Nerv des Landes. Wenn Sie diese recht verstehen, wird das übrige ganz in Ihrer Gewalt sein.“
II., Friedrich (1194-1250), König von Sizilien, Römisch-Deutscher König, ab 1220 Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches, Gründer der Universität Neapel: „Bosheit ist eine Art Delirium und verwirrt den Verstand.“
II., Friedrich (Friedrich der Große bzw. der ‚Alte Fritz‘, 1712-1786), ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg, entstammt dem Fürstenhaus Hohenzollern: „Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht zu erwerben.“
Indianisches Sprichwort: „Wenn jemand ein Problem erkannt hat und nichts zur Lösung beiträgt, ist er selbst ein Teil des Problems.“
Indische Spruchweisheit (aus dem Mahabharata-Epos): „Überwinde glücklich die Gefahren, denen du mit deiner Geburt ausgesetzt wurdest: baue dir ein Schiff aus Entschlossenheit und Willenskraft und setze über den Strom, dessen Wasserfluten die fünf Sinne sind und in dem Ungeheuer wie Liebe und Zorn hausen.“
Indische Spruchweisheit (Pancatantra-Fabelsammlung): „Den Ort, an dem man wohnt, pflegt man sorgsam zu hüten: du aber, holde Schöne, wohnst in meinem Herzen und steckst es immer wieder in Brand: grausam nenn ich das und arg!“
Ingersoll, Robert Green (1833-1899), amerikanischer Rechtsgelehrter: „Eine Universität ist ein Ort, wo Kieselsteine geschliffen und Diamanten getrübt werden.“
Ingrisch, Lotte (geb. Charlotte Gruber, *1930), österreichische Schriftstellerin: „Solange es Schlachthäuser gibt, wird es Schlachtfelder geben.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters, in: Bekenntnisse, 1969: „Der Alltag ist eine graue Decke, darunter ist die Jungfräulichkeit der Welt verborgen.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters: „Ich bin Agnostiker. Ich glaube an nichts, bin aber bereit, an alles zu glauben. Es ist mir unmöglich zu glauben, daß Gott nicht existiert, und es ist mir unmöglich zu glauben, daß er existiert. Ich hoffe auf Gnade.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters: „Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters: „Wir glauben Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.“
Irischer Segensspruch: „Mögest du erkennen, dass die Gestalt deiner Seele einzigartig ist, dass dir hier ein besonderes Schicksal beschieden ist, dass sich hinter der Fassade deines Lebens etwas Schönes, Gutes und Ewiges vollzieht.“
Irischer Segensspruch: „Nimm dir Zeit zu denken - das ist die Quelle der Macht. Nimm dir Zeit zu träumen - das bewegt dein Gefährt zu einem Stern. Nimm dir Zeit zu spielen - das ist das Geheimnis der ewigen Jugend.“
Isais spricht (Isais-Offenbarung, Vers 122-123): „Merket es wohl: Es gibt keinen Tod! Sterben heißt Anfang, erneutes Wandern durch andere Weltengefüge. Nichts schrecke euch, nichts bereite euch Furcht. Das Licht leuchtet ewig, es ist lebendiges Licht; und ein Anteil davon ist fest in euch alle gesenkt.“
Islamisches Sprichwort: „Des Menschen Psyche findet vor allem im Schönen Ruhe.“
Italienisches Sprichwort: „Den guten Seemann erkennt man beim schlechten Wetter.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber die Liebe war in ihren Herzen und war auch doch wieder nicht wirklich da, ebenso wie sich in einer übersättigten Lösung Kristalle befinden und doch auch wieder nicht wirklich da sind, nicht eher, als bis sich der entsprechende Stoff, und wenn es auch nur ein Fäserchen desselben wäre, in die Flüssigkeit senkt, und sich dann gleichsam, wie mit einem Zauberschlage die schlummernden Atome ausscheiden, sodass sie einander entgegenfliegen, sich aneinander festsetzen, Glied an Glied nach unerforschlichen Gesetzen und in einem Nu Kristalle sind - Kristalle!“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber jedes Glücksschloss, das sich erhebt, hat in dem Grunde, auf dem es ruht, Sand, und der Sand sammelt sich und rinnt unter den Mauern fort, langsam vielleicht, unmerklich, aber er rinnt und rinnt, Korn auf Korn. Und die Liebe? Auch sie ist kein Fels, wie gern wir es auch glauben möchten.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Aber wie süß war es, zu lieben, einmal die wirkliche Liebe des Lebens zu lieben! Denn was er bis jetzt für Liebe gehalten hatte, war ja keine Liebe gewesen, weder das schwer wogende Sehnen des Vereinsamten, noch das brennende Entbehren des Fantasten oder die ahnungsvolle Nervosität des Kindes; das waren Ströme in dem großen Ozean der Liebe, einzelne Reflexe ihres vollen Lichtes, Splitter der Liebe, gleichwie die Meteore, die die Luft durchsausen, Splitter eines Weltenkörpers sind, dies war die Liebe: eine Welt, die ganz war, etwas Vollendetes, Großes, Geordnetes. Es war keine verwilderte, zwecklose Jagd von Gefühlen und Stimmungen, die Liebe war wie eine Natur, ewig wechselnd, ewig erzeugend, und es erstarb keine Stimmung, es welkte kein Gefühl, ohne einem Keim, der die Anlagen zu etwas Vollkommenerem enthielt, neues Leben zu geben. Ruhig, gesund, mit tiefen Atemzügen, so war es herrlich zu lieben. Und die Tage fielen jetzt neu und glänzend vom Himmel selber herab, sie kamen nicht schleppend, selbstverständlich hintereinander wie die abgegriffenen Bilder in einem Guckkasten, jeder von ihnen war eine Offenbarung, denn an einem jeden fand er sich größer und stärker und gehobener. Noch nie hatte er eine solche Innigkeit, eine solche Macht des Gefühls gekannt, und es gab Augenblicke, in denen er sich selber titanenhaft deuchte, in weit höherem Maße, als er sich Mensch fühlte, eine solche Unerschöpflichkeit empfand er in seinem Innern, eine flügelbreite Zärtlichkeit entströmte seinem Herzen, so weit war sein Blick, so großartig mild sein Urteil.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Er stellte sich die Liebe nicht als eine ewig flackernde, lodernde Flamme vor, die mit ihrem starken, glühenden Scheine die ruhigsten Falten des Daseins erhellt und alles fantastisch größer und ferner erscheinen lässt, als es ist, die Liebe war für ihn vielmehr eine stille, glühende Kohle, die ihrem weichen Aschenbette eine gleichmäßige Wärme entsendet und in gedämpftem Zwielicht das Entferntere verschleiert und das Nahe doppelt nah und doppelt heimisch macht.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Es ist unmöglich, Niels, dass es mit dem Tode vorbei ist, du kannst es nicht so fühlen, du bist ja gesund; du meinst, der Tod müsse uns völlig vernichten, weil man so matt ist und weil alles hinschwindet; aber das ist nur für die Außenwelt. Hier drinnen ist ebenso viel Seele wie vorher, glaube mir es, Niels, ich habe es alles hier drinnen, was ich bekommen habe, dieselbe unendliche Welt, nur stiller, nur mehr für mich allein geradeso, als wenn man seine Augen schließt. Es ist nur wie ein Licht, das von dir fortgeht, fort von dir, ins Dunkle hinein, und es wird für dich schwächer und schwächer, und du kannst es nicht sehen, und doch leuchtet es noch ebenso hell, dort, wo es jetzt ist, weit fort von dir.“
Jacobsen, Jens Peter (1847-1885), dänischer Schriftsteller, in: Niels Lyhne: „Nein, nein, wenn man mir die Wahl stellte, wahnsinnig zu werden, und ich in den Visionen dieses Wahnsinnes Sie besitzen könnte, Sie besitzen, dann würde ich sagen: Hier habt ihr mein Gehirn, greift mit schonungsloser Hand hinein in sein wundervolles Gebäude und zerreißt alle die feinen Fasern, mit denen mein Selbst an den strahlenden Triumphwagen des Menschengeistes geknüpft ist, lasst mich zurücksinken in den Kot der Materie, unter die Räder des Wagens, lasst die andern die Pfade ihrer Herrlichkeit ziehen, entgegen dem Lichte! Verstehen Sie mich? Begreifen Sie, dass ich Ihre Liebe, selbst wenn sie, ihres Glanzes, der Majestät ihrer Reinheit beraubt, zu mir käme, besudelt, ein Zerrbild wahrer Liebe, ein krankes Phantom, dass ich sie selbst dann annehmen würde, demütig kniend, als wäre sie die heilige Hostie.“
Jahrhundert, Japanische Weisheit aus dem 7.: „Im Meer des Lebens, Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem all Flut verebbt.“
James, Elaine St., in: Vom Glück des Wenigen: „Erinnern wir uns wieder daran, dass wir nicht mehr brauchen als ein Dach über dem Kopf und eine Mahlzeit auf dem Tisch. Ansonsten lasset uns das Leben genießen, mit den Menschen zusammen sein, die wir lieben, die Dinge schaffen, die uns am Herzen liegen. Unsere Erde nicht verletzen und der Welt etwas von Bedeutung geben.“
Jandl, Ernst (1925-2000), österreichischer Schriftsteller und Dichter der experimentellen Lyrik und visuellen Poesie: „Auch die alten großen / bäume, auch die beständigen / bäume bricht die zeit.“
Japanisches Sprichwort: „Das Glück kommt zu denen, die lachen.“
Jaspers, Karl Theodor (1883-1969), deutscher Psychiater und Philosoph, Vertreter der Existenzphilosophie: „Bildung ist der Boden, den jeder Einzelne zu erwerben und neu zu bestellen hat.“
Jaurés, Jean (1859-1914), französischer sozialistischer Politiker und Historiker: „Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“
Jenny, Albert (1912-1992), Schweizer Komponist, Dirigent, Kirchenmusiker, Musikpädagoge, Chorleiter: „Unser Glück besteht nicht zuletzt in der Kraft, die wir haben, unser Unglück zu ertragen.“
Jochmann, Carl Gustav (1789-1830), deutschbaltischer Publizist: „Wo die Wahrheit bekämpft werden muß, da hat sie schon gesiegt.“
Johann Georg, Markgraf von Brandenburg (1577-1624), Bischof von Straßburg: „Das Wort Gottes ist nicht so schwer: Wenn nur der Eigennutz nicht wär!“
Johnson, Samuel („Dr. Johnson“, 1709-1784), englischer Gelehrter, Lexikograf, Schriftsteller, Dichter, Kritiker: „Die Fesseln der Gewohnheit sind meist zu fein, als dass man sie spürt, bevor sie zu fest sind, um sie noch abzuschütteln.“
Jong, Erica (geb. Erica Mann, *1942), US-amerikanische Schriftstellerin: : „Jeder hat Talente. Was selten ist, ist der Mut, den Talenten an den dunklen Ort zu folgen, zu dem sie führen.“
Joseph Chilton Pearce, amerikanischer Neurobiologe und Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Um ein kreatives Leben zu führen, müssen wir unsere Angst verlieren, unrecht zu haben.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Durchschneide nicht, was du lösen kannst!“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Manche Leute unterhalten in ihren Köpfen Fremdenzimmer für die Meinungen anderer Menschen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Unsterblichkeit ist uns geoffenbart durch unserem Geist eingeborene, uns verliehene Ahnung. Gott selbst, der ihn geschaffen hat, legt dieses Wort in ihn.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Wer für die Zukunft sorgen will, muß die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Mißtrauen aufnehmen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Zeichnung ist Sprache für die Augen, Sprache Malerei für das Ohr.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Menschen werden ungleich geboren. Der große Segen der Gesellschaft besteht darin, diese Ungleichheit soweit wie möglich durch die Beschaffung von Sicherheit, des erforderlichen Eigentums, der Ausbildung und des Beistands für einen jeden zu mindern.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Die Zärtlichkeit ist das Ruhen der Leidenschaft.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ein einziger schöner Klang ist schöner als langes Gerede.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Es gibt ein Recht des Weiseren, nicht ein Recht des Stärkeren.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Es ist besser, ein Problem zu erörtern, ohne es zu entscheiden, als es zu entscheiden, ohne es erörtert zu haben.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Es liegt nicht genug Weisheit oder Tugend in unseren Urteilen und Gefühlen, wenn in ihnen nicht genug Geduld liegt.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Ihre Entstehung verdanken die Meisterwerke dem Genie, ihre Vollendung dem Fleiß.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „In jederlei Kunstwerk bildet die augenscheinliche oder verborgene Symmetrie den sichtbaren oder geheimen Grund des Vergnügens, das wir empfinden. Alles Zusammengesetzte bedarf irgendeiner Wiederholung in seinen Teilen, um verstanden zu werden, um im Gedächtnis haften zu bleiben und uns als ein Ganzes zu erscheinen.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Kinder brauchen Vorbilder nötiger als Kritiker.“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist und Essayist: „Suchen wir unser Licht in unseren Gefühlen! In ihnen liegt eine Wärme, die viel Klarheit in sich schließt.“
Jugend: „Was nicht blüht, das körnert nicht.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie, in: Nach der Katastrophe: „Schon Plato wusste, dass der Anblick des Hässlichen etwas Hässliches in die Seele hineinbildet.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie: Das Treffen zweier Personen ist wie der Kontakt zweier chemischer Substanzen: Wenn es eine Reaktion gibt, werden beide transformiert.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie: „Neues entsteht nicht durch den Intellekt, sondern durch den Spielinstinkt, der aus innerer Notwendigkeit agiert. Der kreative Geist spielt mit den Objekten, die er liebt.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie: „Unsere Aufgabe ist es, das zu werden, was wir sind.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie: „Die Ganzheit ist keine Vollkommenheit, sondern Vollständigkeit.“
Jungk, Robert (1913-1994), österreichischer Journalist, Wissenschaftspublizist und einer der ersten Zukunftsforscher: „Wir haben das, was ich eine Analphabeten-Demokratie nenne. Die meisten Menschen begnügen sich damit, ein Kreuzchen auf den Stimmzettel zu machen. Genau das ist das Verhalten von Analphabeten.“
Juvenal (Decimus Iunius Iuvenalis, 58-138), römischer Satirendichter, von dem unter anderem das Wort ‚panem et circenses‘ = ‚Brot und Spiele‘ stammen soll, in: Satiren 6: „Hoc volo, sic iubeo; sit pro ratione voluntas. = Dies will ich, so befehle ich; statt eines Grundes gelte mein Wille.“
Jüdische Erzählung: „Wann beginnt der Tag?“ - Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt. „Ist es, wenn man von Weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?", fragte einer der Schüler. „Nein“, sagte der Rabbi. „Ist es, wenn man von Weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?", fragte ein anderer. „Nein“, sagte der Rabbi. „Aber was ist es dann?", fragten die Schüler. „Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“
Jüdische Spruchweisheit: „Des Menschen Denk- und Ausdrucksweise verrät dir seine Herkunft.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Auf alle Fälle führt die Hoffnung weiter als die Furcht.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Dreieinig sind das Wort, die Freiheit und der Geist.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Jeder Mensch hat seine guten Seiten. Man muss nur die schlechten umblättern.“
Jünger, Ernst (1895-1998), deutscher Schriftsteller, Offizier und Insektenkundler: „Man muß den Punkt kennen, bis zu dem man zurückweichen kann.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, im Brief an Oskar Pollak am 27. Januar 1904: „Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben. Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar. Man schämt sich nicht mehr, sterben zu wollen; man bittet, aus der alten Zelle, die man hasst, in eine neue gebracht zu werden, die man erst hassen lernen wird. Ein Rest von Glauben wirkt dabei mit, während des Transportes werde zufällig der Herr durch den Gang kommen, den Gefangenen ansehen und sagen: »Diesen sollt ihr nicht wieder einsperren. Er kommt zu mir.«“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendet-Sein: Das Licht auf dem zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Wahrheit ist unteilbar, kann sich also selbst nicht erkennen; wer sie erkennen will, muss Lüge sein.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Betrachtung über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg: „Die Sprache kann für alles außerhalb der sinnlichen Welt nur andeutungsweise, aber niemals auch nur annähernd vergleichsweise gebraucht werden, da sie, entsprechend der sinnlichen Welt, nur vom Besitz und seinen Beziehungen handelt.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Brief an Felice Bauer, 18/19. Februar 1913: „Ich bin nicht der Meinung, dass einem jemals die Kraft fehlen kann, das, was man sagen oder schreiben will, auch vollkommen auszudrücken. Hinweise auf Schwäche der Sprache oder Vergleiche zwischen der Begrenztheit der Worte und der Unendlichkeit des Gefühls sind ganz verfehlt. Das unendliche Gefühl bleibt in den Worten genau so unendlich, wie es im Herzen war. Das, was im Innern klar ist, wird es auch unweigerlich in Worten. Deshalb muss man niemals um die Sprache Sorge haben, aber im Anblick der Worte oft Sorge um sich selbst. Wer weiß denn aus sich selbst heraus, wie es um einen steht. Dieses stürmische oder sich wälzende oder sumpfige Innere sind ja wir selbst, aber auf dem im geheimen sich vollziehenden Weg, auf dem die Worte aus uns hervorgetrieben werden, wird die Selbsterkenntnis an den Tag gebracht, und wenn sie auch noch immer verhüllt ist, so ist sie doch vor uns und ein herrlicher oder schrecklicher Anblick.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in: Sämtliche Erzählungen, Gespräch mit dem Beter: „Denn mein Unglück ist ein schwankendes Unglück, ein auf einer dünnen Spitze schwankendes Unglück, und berührt man es, so fällt es auf den Frager.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Felice Bauer, am 14./15. Januar 1913: „Einmal schriebst Du, Du wolltest bei mir sitzen, während ich schreibe; denke nur, da könnte ich nicht schreiben [...]. Schreiben heißt ja sich öffnen bis zum Übermaß; die äußerste Offenherzigkeit und Hingabe, in der sich ein Mensch im menschlichen Verkehr schon zu verlieren glaubt und vor der er also, solange er bei Sinnen ist, immer zurückscheuen wird - denn leben will jeder, solange er lebt - diese Offenherzigkeit und Hingabe genügt im Schreiben bei Weitem nicht. Was von dieser Oberfläche ins Schreiben hinübergenommen wird [...] ist nichts und fällt in dem Augenblick zusammen, in dem ein wahres Gefühl diesen obern Boden zum Schwanken bringt. Deshalb kann man nicht genug allein sein, wenn man schreibt, deshalb kann es nicht genug still um einen sein, wenn man schreibt, die Nacht ist noch zu wenig Nacht. Deshalb kann nicht genug Zeit einem zur Verfügung stehn, denn die Wege sind lang, und man irrt leicht ab, man bekommt sogar manchmal Angst und hat schon ohne Zwang und Lockung Lust zurückzulaufen [...], wie erst, wenn man unversehens einen Kuss vom liebsten Mund bekäme!“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Felice Bauer, am 26. Juni 1913: „Ich brauche zu meinem Schreiben Abgeschiedenheit, nicht ‚wie ein Einsiedler‘, das wäre nicht genug, sondern wie ein Toter. Schreiben in diesem Sinne ist ein tieferer Schlaf, also Tod, und so wie man einen Toten nicht aus seinem Grabe ziehen wird und kann, so auch mich nicht vom Schreibtisch in der Nacht.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Felice Bauer am 2. Januar 1914: „Ich liebe Dich, Felice, mit allem, was an mir menschlich gut ist, mit allem, was an mir wert ist, dass ich mich unter den Lebendigen herumtreibe. Ist es wenig, so bin ich wenig. Ich liebe Dich ganz genau so, wie Du bist, das, was mir an Dir gut scheint, wie das, was mir nicht gut scheint, alles, alles. So ist es bei Dir nicht [...]. Du bist mit mir nicht zufrieden, Du hast an mir Verschiedenes auszusetzen, willst mich anders haben, als ich bin. Ich soll ‚mehr in der Wirklichkeit‘ leben, soll mich ‚nach dem, was gegeben ist, richten‘ usf. Merkst Du denn nicht, dass Du, wenn Du solches aus wirklichem Bedürfnis willst, nicht mehr mich willst, sondern an mir vorüber willst? Warum Menschen ändern wollen, Felice? Das ist nicht recht. Menschen muss man nehmen, wie sie sind oder lassen, wie sie sind. Ändern kann man sie nicht, höchstens in ihrem Wesen stören.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Felice Bauer am 19. Januar 1913: „Liebste, nimm mich zu Dir, halte mich, lass Dich nicht beirren, die Tage werfen mich hin und her, bringe Dir zu Bewusstsein, dass du niemals reine Freude von mir haben wirst, reines Leid dagegen, soviel man nur wünschen kann, und trotzdem - schick mich nicht fort. Mich verbindet nicht nur Liebe mit Dir, Liebe wäre wenig, Liebe fängt an, Liebe kommt, vergeht und kommt wieder, aber diese Notwendigkeit, mit der ich ganz und gar in Dein Wesen eingehakt bin, die bleibt. Bleibe auch, Liebste, bleibe!“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Milena Jesenská, Ende März 1922: „Die leichte Möglichkeit des Briefeschreibens muss - bloß theoretisch angesehn - eine schreckliche Zerrüttung der Seelen in die Welt gebracht haben. Es ist ja ein Verkehr mit Gespenstern, und zwar nicht nur mit dem Gespenst des Adressaten, sondern auch mit dem eigenen Gespenst, das sich einem unter der Hand in dem Brief, den man schreibt, entwickelt oder gar in einer Folge von Briefen, wo ein Brief den andern erhärtet und sich auf ihn als Zeugen berufen kann. Wie kam man nur auf den Gedanken, dass Menschen durch Briefe miteinander verkehren können! Man kann an einen fernen Menschen denken und man kann einen nahen Menschen fassen, alles andere geht über Menschenkraft. Briefe schreiben aber heißt, sich vor den Gespenstern entblößen, worauf sie gierig warten. Geschriebene Küsse kommen nicht an ihren Ort, sondern werden von den Gespenstern auf dem Wege ausgetrunken. Durch diese reichliche Nahrung vermehren sie sich ja so unerhört. Die Menschheit fühlt das und kämpft dagegen, sie hat, um möglichst das Gespenstische zwischen den Menschen auszuschalten, und den natürlichen Verkehr, den Frieden der Seelen zu erreichen, die Eisenbahn, das Auto, den Aeroplan erfunden, aber es hilft nichts mehr, es sind offenbar Erfindungen, die schon im Absturz gemacht werden, die Gegenseite ist soviel ruhiger und stärker, sie hat nach der Post den Telegrafen erfunden, das Telefon, die Funkentelegrafie. Die Geister werden nicht verhungern, aber wir werden zugrunde gehn.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Milena Jesenská am 14. September 1920: „Auch ist es vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, dass Du mir das Liebste bist; Liebe ist, dass Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Milena Jesenská im September 1920: „Dir wird ängstlich beim Gedanken an den Tod? Ich habe nur entsetzliche Angst vor Schmerzen. Das ist ein schlechtes Zeichen. Den Tod wollen, die Schmerzen aber nicht, das ist ein schlechtes Zeichen. Sonst aber kann man den Tod wagen. Man ist eben als biblische Taube ausgeschickt worden, hat nichts Grünes gefunden und schlüpft nun wieder in die dunkle Arche.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller, in einem Brief an Minze Eisner im März 1920: „Jeder hat seinen beißenden Nächtezerstörenden Teufel in sich und das ist weder gut noch schlecht, sondern es ist Leben: Hätte man den nicht, würde man nicht leben. Was Sie in sich verfluchen, ist also Ihr Leben. Dieser Teufel ist das Material (und im Grunde ein wunderbares), das Sie mitbekommen haben und aus dem Sie nun etwas machen sollen.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Der hat am besten für die Zukunft gesorgt, der für die Gegenwart sorgt.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Die verbitterten Gesichtszüge eines Mannes sind oft nur die festgefrorene Verwirrung eines Knaben.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Ein Buch muss uns als Axt dienen für das zugefrorene Meer in unserem Inneren.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen sich alle anderen ableiten: Ungeduld und Lässigkeit. Wegen der Ungeduld sind die Menschen aus dem Paradiese vertrieben worden, und wegen der Lässigkeit kehren sie nicht zurück.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird immer jung bleiben.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Liebe ist alles, was unser Leben steigert, erweitert, bereichert. Nach allen Höhen und Tiefen. Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Verbringe deine Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keins da.“
Kafka, Franz (1883-1924), deutschsprachiger Schriftsteller: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Kahn, Herman (1922-1983), US-amerikanischer Stratege, Kybernetiker, Futurologe: „Aus der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute kommt es darauf an, aus der Zukunft zu lernen.“
Kaléko, Mascha (1907-1975), jüdische, in Galizien geborene deutschsprachige Lyrikerin: „Mein schönstes Gedicht?/ Ich schrieb es nicht./ Aus tiefsten Tiefen stieg es./ Ich schwieg es.“
Kandinsky, Wassily (1866-1944), russischer Maler, Grafiker, Kunsttheoretiker, Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der blaue Reiter“, Lehrer am Weimarer Bauhaus: „Die Notwendigkeit schafft die Form.“
Kant, Hermann (*1926), deutscher Schriftsteller, in: Eine Übertretung“: „Euer Leben wird ganz besonders anstrengend sein, denn ihr werdet beteiligt werden an der kräftezehrendsten Hebeübung, die es je in der Menschheitsgeschichte gegeben hat: Ihr sollt unsere Gesellschaft auf eine neue Stufe heben, in den Kommunismus.“
Kant, Hermann (*1926), deutscher Schriftsteller, in: „Wie ich lesen lernte“: „Literatur ändert uns, weil sie uns zu Abenteuern holt, die wir ohne Änderung nicht bestehen können.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Anthropologie: „Dichtkunst ist ein Spiel der Sinnlichkeit, durch den Verstand geordnet, Beredsamkeit ein Geschäft des Verstandes, durch Sinnlichkeit belebt.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Anthropologie I, 1, 3: „Der Freier könnte eine gute Heirat machen, wenn er nur über eine Warze im Gesicht oder eine Zahnlücke seiner Geliebten wegsehen könnte. Es ist aber eine besondere Unart unseres Attentionsvermögens [Aufmerksamkeitspräferenz; vgl. auch: Attentismus, lat. fr. = abwartende Haltung], gerade darauf, was fehlerhaft an anderen ist, auch unwillkürlich seine Aufmerksamkeit zu heften.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Anthropologie III: „Witz hascht nach Einfällen; Urteilskraft strebt nach Einsichten. Witz geht mehr nach der Brühe, Urteilskraft nach der Nahrung.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Grundlegung der Metaphysik der Sitten: „Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, das hat seine Würde.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik der praktischen Vernunft, Kategorischer Imperativ: „Handle so, dass der Beweggrund deines Willens jederzeit zugleich als Grundsatz einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Kritik der Urteilskraft 2, 31: „Alles Gute, das nicht auf moralisch gute Gesinnung gepfropft ist, ist nichts als Schein und schimmerndes Elend.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Metaphysik der Sitten: „Wenn die Gerechtigkeit untergeht, so hat es keinen Wert mehr, daß Menschen leben auf Erden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph, in: Religion innerhalb der Grenzen der bösen Vernunft: „Man nennt einen Menschen böse nicht darum, weil er Handlungen ausführt, welche böse sind, sondern weil diese so beschaffen sind, dass sie auf böse Maximen schließen lassen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Alle Stärke wird nur durch Hindernisse erkannt, die sie überwältigen kann.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist eigentlich gar nicht abzuhelfen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Der Staat ist ein Volk, daß sich selbst beherrscht.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Durch Verstand sind wir imstande zu erlernen (Regeln zu erfassen), durch Urteilskraft vom Erlernten Gebrauch zu machen (Regeln in concreto anzuwenden), durch Vernunft zu erfinden, Prinzipien für mannigfache Regeln auszudenken.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Eines der größten Probleme der Erziehung ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit, sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Freiheit ist die Würde der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissen ist das Bewusstsein eines inneren Gerichtshofes im Menschen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Gewissenlosigkeit ist nicht Mangel des Gewissens, sondern der Hang, sich an dessen Urteil nicht zu kehren.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Ich verstehe unter einer Idee einen notwendigen Vernunftbegriff, dem kein kongruierender Gegenstand in den Sinnen gegeben werden kann.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern durch das, was man in Würde zu entbehren weiß. Und es könnte sein, daß die Menschheit reicher würde, indem sie ärmer wird, und gewinnt, indem sie verliert.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Verstand ist die Erkenntnis des Allgemeinen. Urteilskraft ist die Anwendung des Allgemeinen auf das Besondere. Vernunft ist das Vermögen, die Verknüpfung des Allgemeinen mit dem Besonderen einzusehen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph: „Wenn die Menschen gewohnt wären, unter das Getümmel ihrer Geschäfte und Zerstreuungen bisweilen ernsthafte Augenblicke der Betrachtung zu mengen, so würden ihre Freuden vielleicht weniger rauschend sein, aber die Stelle derselben würde eine ruhige Heiterkeit der Seele einnehmen, der keine Zufälle mehr unerwartet sind. Und selbst die sanfte Schwermut, dieses zärtliche Gefühl, davon ein edles Herz aufschwillt, wenn es in einsamer Stille die Nichtswürdigkeit alles dessen erwägt, was bei uns allgemein für groß und wichtig gilt, würde mehr wahre Glückseligkeit enthalten als die ungestüme Belustigung des Leichtsinnigen und das laute Lachen des Toren.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung, in: Die Metaphysik der Sitten: „Liebe ist eine Sache der Empfindung, nicht des Wollens, und ich kann nicht lieben, weil ich will, noch weniger aber, weil ich soll (zur Liebe genötigt werden); mithin ist eine Pflicht zu lieben ein Unding.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung, in: Kritik der praktischen Vernunft: „Mit einem Worte: Wissenschaft (kritisch gesucht und methodisch eingeleitet) ist die enge Pforte, die zur Weisheitslehre führt, wenn unter dieser nicht bloß verstanden wird, was man tun, sondern was Lehrern zur Richtschnur dienen soll, um den Weg zur Weisheit, den jedermann gehen soll, gut und kenntlich zu bahnen, und andere vor Irrwegen zu sichern.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Das Recht muss nie der Politik, wohl aber die Politik jederzeit dem Recht angepasst werden.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Der ziellose Mensch erleidet sein Schicksal, der Zielbewusste gestaltet es.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Dichtkunst: ein Spiel der Sinnlichkeit, durch den Verstand geordnet.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Die Lüge ist der eigentliche faule Fleck in der menschlichen Natur.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Gottes Wille ist es nicht nur, daß wir glücklich sein sollen, sondern, daß wir uns selbst glücklich machen.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Ohne Achtung gibt es keine wahre Liebe.“
Kant, Immanuel (1724-1804), deutscher Philosoph der Aufklärung: „Recht ist die Einschränkung der Freiheit eines jeden auf die Bedingung ihrer Zusammenstimmung mit der Freiheit von jedermann, insoferne diese nach einem allgemeinen Gesetz möglich ist.“
Karl V. (1500-1558), deutscher Kaiser von 1519-1556, hat das erste allgemeine Strafgesetzbuch im Heiligen Römischen Reich erlassen: „Der Sieg sollte nie ohne Übung der Barmherzigkeit sein.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht, Das kluge kleine Land: „Hochmut lässt sich köpfen: Stolz beugt sich der Stunde, die vergeht.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht, Gefischtes: „Wie man seinen Charakter, daß er nicht zu nackt daherkomme, mit Manieren bekleiden soll, so die Wahrheit mit Konzilianz.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht, Lob der List: „Falschheit ohne List zu begegnen, ist nicht ehrenhaft, sondern leichtsinnig.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Abel, gib acht; Halbzeit der Emanzipationen: „Die Humanität erreichte mehr, wenn sie, statt die Gleichheit zu loben, zum Respekt vor dem Wunder der Vielfalt riete.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker, in: Revolutionäre sind Reaktionäre: „Das Alter ist ein Aussichtsturm.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker: „Die Straße des geringsten Widerstandes ist nur im Anfang asphaltiert.“
Kasper, Hans (Dietrich Huber, 1916-1990), deutscher Schriftsteller, Aphoristiker, Dramatiker: „Heiterkeit und Lachen sind untrügliche Zeichen, die nur die Menschlichkeit setzt.“
Kast, Verena (*1943), Professorin für Psychologie, Psychotherapeutin, Schriftstellerin: „Sich aufeinander verlassen können, ist ein zentraler Wert in allen menschlichen Beziehungen.“
Keeffe, Georgia O’ (1887-1986), eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts: „Niemand sieht eine Blume wirklich - sie ist so klein, dass es Zeit erfordert - wir haben keine Zeit - und zu sehen erfordert Zeit, so wie es Zeit erfordert, einen Freund zu haben.“
Keil, Johann Georg (1781-1857), deutscher Dichter und Romanist, in: Lyra und Harfe: „Vergangenheit lass deine Lehrerin sein,/ in die Gegenwart streue den Samen ein;/ ob die Zukunft belebe den zarten Keim, das stelle Gott anheim.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Das Wohlergehen des Einzelnen ist verankert im Wohlergehen aller.“
Keller, Helen Adams (1880-1968), taubblinde amerikanische Schriftstellerin: „Wir könnten nie lernen, mutig und geduldig zu sein, wenn es nur Freude in der Welt gäbe.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller, in: Nachfolge Christi II, 1: „Wer in seinem Inneren geordnet und wohlbestellt ist, der kümmert sich nicht um das sonderbare und verkehrte Treiben der Menschen.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller: „Mit zwei Flügeln erhebt sich der Mensch vom Irdischen: Der Einfalt und der Lauterkeit.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller: „Nirgendwo habe ich mehr Ruhe gefunden als in Wäldern und in Büchern.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftstellerr, in: Nachfolge Christi I, 20: „Es ist leichter zu schweigen, als sich im Reden zu mäßigen.“
Kenko, Yoshida (Urabe no Kaneyoshi, um 1283-1350), japanischer Höfling, Dichter und buddhistischer Mönch: „Ein Tag Leben ist wertvoller als ein Berg Gold.“
Kennedy, John F. (1917-1963), US-amerikanischer Politiker, 35. Präsident der USA: „Vergib deinen Feinden, aber vergiss niemals ihren Namen.“
Kepler, Johannes (1571-1630), deutscher Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe. Optiker und evangelischer Theologe: „Allein, es schafft keine geringe Erleichterung, wenn ich bedenke, dass wir uns nicht so über die ungeheure, geradezu unendliche Weite des äußersten Himmels wundern müssen, als vielmehr über die Kleinheit von uns Menschen, die Kleinheit dieses unseres so winzigen Erdkügelchens.“
Kerner, Justinus Andreas Christian von (1786-1862), deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller: „Gott schickt am End uns Leiden,/ auf dass uns diese Welt, wenn wir nun von ihr scheiden,/ nicht mehr so mächtig hält.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Das Edle liegt in der Art, wie einer Pflicht genügt wird.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe II: „Der echte Charakter liebt die Entscheidung; er legt sich fest, und zwar durch die Tat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe V.: „Bei furchtbaren Schicksalsschlägen das ganz Gewöhnliche tun, das hilft uns über den Abgrund.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker, in: Gegengabe VI: „Einen Schuß Wüste braucht der Mensch – um des Glücks der Oase willen.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „An einem Kunstwerk ist alles verständlich und selbstverständlich außer der Kraft, die es hervorgebracht hat.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Die Statistik ist das Märchen der Vernunft.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Kunst ist das, was übrig bleibt, nachdem alles an ihr bis ins Letzte analysiert worden ist.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Willst Du wissen, woraus die Menschheit besteht? Aus denen, die sich nicht um Dich kümmern.“
Kessel, Martin (Pseudonym: Hans Brühl, 1901-1990), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Wo wir lieben, gedeiht auch unser Talent.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland vertrieben: „Der größte Irrtum junger Menschen ist ihre Vorstellung vom Alter. Ein gesunder alter Mann liebt wie mit zwanzig.“
Kesten, Hermann (1900-1996), als Verleger und deutscher Schriftsteller ein Hauptvertreter der literarischen Neuen Sachlichkeit, wurde er wegen seines jüdischen Glaubens aus Deutschland vertrieben: „Je mehr einer die Menschen und ihre Welt liebt, um so mehr will er sie verbessern.“
Khan, Hazrat Inayat (1882-1927), Gründer des Internationalen Sufi-Ordens und der Internationalen Sufi-Bewegung: „Die Worte, die die Seele erleuchten, sind wertvoller als Edelsteine.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des Verführers: „Die Liebe hat viele Mysterien, und dies erste Verliebtsein ist auch ein Mysterium, wenn es auch nicht das größte ist - die meisten Menschen sind in ihrer Leidenschaft wie wahnsinnig, sie verloben sich oder machen andre dumme Streiche, und in einem Augenblick ist alles zu Ende, und sie wissen weder, was sie erobert, noch was sie verloren haben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Das Tagebuch des Verführers: „Was liebt die Liebe? - Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort, ein Garten gegen Osten? - Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring - man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem Umgebung - am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch eines unruhigen Gedankens - und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. - Man wendet sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge aus. - Was liebt die Liebe? - Unendlichkeit. - Was fürchtet die Liebe? - Eine Grenze!“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Die Krankheit zum Tode: „Die Sorge ist das Verhältnis zum Leben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-oder: „Der ausgebildeten Sprache liegt die Reflexion zugrunde; deshalb vermag die Sprache nicht, das Unmittelbare auszusagen. Die Reflexion tötet das Unmittelbare; [...]. Das Unmittelbare ist nämlich das Unbestimmbare; darum kann die Sprache es nicht in sich aufnehmen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-oder: „Verheirate dich, du wirst es bereuen; verheirate dich nicht, du wirst es auch bereuen. Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen. Verlache die Torheiten der Welt, du wirst es bereuen; beweine sie, beides wirst du bereuen. Traue einem Mädchen, du wirst es bereuen; traue ihm nicht, du wirst auch dies bereuen. Fange es an, wie du willst, es wird dich verdrießen. Hänge dich auf, du wirst es bereuen; hänge dich nicht auf, beides wird dich gereuen. Dieses, meine Herren, ist der Inbegriff aller Lebensweisheit.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Was die Philosophen von der Wirklichkeit sagen, ist oft geradeso täuschend, wie wenn man bei einem Trödler auf einem Schilde liest: ‚Hier wird gerollt.‘ Käme man nun mit seiner Wäsche, um sie gerollt zu bekommen, so wäre man angeführt: denn das Schild steht da bloß zum Verkaufe.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, der heiße Schmerzen in seinem Herzen trägt, dessen Lippen aber so geartet sind, dass, während Seufzer und Geschrei ihnen entströmen, diese dem fremden Ohr wie schöne Musik ertönen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus, in: Entweder-Oder: „Wie leer und bedeutungslos ist das Leben! - Man begräbt einen Menschen, begleitet ihn zu Grabe, wirft drei Spaten voll Erde auf seinen Sarg. Dabei fährt man in der Kutsche hinaus, fährt in der Kutsche nach Haus, und tröstet sich damit, dass noch ein langes Leben vor einem liege. Wie lang ist es denn, wenn’s auf 7x10 Jahre hinauskommt? Warum macht man’s nicht lieber auf einmal ab? Warum bleibt man nicht draußen und steigt mit hinab ins Grab, und wirft das Los darüber, wem das Unglück widerfahren soll, der Letztlebende zu sein, welcher die letzten drei Spatenwürfe besorge für den letzten Toten?“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Die Menschen scheinen die Sprache nicht empfangen zu haben, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, dass sie keine Gedanken haben.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Es ist nicht zu glauben, wie schlau und erfinderisch wir Menschen sind, um Entscheidungen aus dem Weg zu gehen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Haß ist gescheiterte Liebe.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Jede Anfechtung verschönert den Menschen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man kann die Elastizität eines Menschen an seiner Kunst zu vergessen messen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Man kann sich auf 2 Arten irren: Indem man glaubt, was nicht wahr ist. Oder indem man sich weigert zu glauben, was wahr ist.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Nichts zu riskieren, das hieße seine Seele aufs Spiel zu setzen.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Sich um die Liebe zu betrügen ist der fürchterlichste Betrug; es ist ein ewiger Verlust, der sich nie ersetzen läßt, weder in der Zeit noch in der Ewigkeit.“
Kierkegaard, Søren (Søren Aabye Kierkegaard, 1813-1855), dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller, gilt als Wegbereiter des Existentialismus: „Was ist Freude, und wann ist man froh? Wenn man sich selbst in Wahrheit gegenwärtig ist. Daß man ist, heute ist, das ist Freude.“
Kindererziehung: „Man schlägt sieben Teufel hinein, wenn man einen herausschlagen will.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Die Liebe auch zu unseren Feinden ist der Schlüssel, mit dem sich die Probleme der Welt lösen lassen.“
King, Martin Luther (1929-1968), US-amerikanischer Baptistenpastor und Bürgerrechtler: „Wir Menschen haben gelernt, wie Vögel zu fliegen und wie Frosche zu schwimmen, aber noch immer nicht die einfache Kunst der Brüderlichkeit.“
Kingsley, Charles (1819-1875), anglikanischer Geistlicher, Theologe und Schriftsteller und Vertreter des sogenannten Christian Socialism: „Beschäme niemals einen Menschen, so töricht und unwissend er auch sein mag.“
Kingsley, Peter (*1953), britischer Philosoph: „Für die meisten ist Heilen etwas, das uns Wohlgefühl verschafft und den Schmerz lindert. Und doch ist gerade das, wovon wir geheilt werden wollen, sehr oft das, was uns heilt.“
Kirschner, Josef (*1931), österreichischer Autor und Fernsehjournalist: „Es ist besser, Lösungen bei sich selber aufzuspüren, statt unaufhörlich andere danach zu fragen.“
Kishon, Ephraim (Ferenc Hoffmann, 1924-2005), israelischer Satiriker ungarischer Herkunft: „Wenn du Gott lachen sehen willst, dann versuche nur, dein Leben zu planen.“
Kivaro: „Hat man 24 Stunden früher als die übrigen Menschen recht, so gilt man 24 Stunden lang für närrisch.“
Klee, Paul (1879-1940), deutscher Maler und Grafiker, dessen Werk dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und Surrealismus zugeordnet wird: „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“
Kleist, Ewald Christian von (1715-1759), deutscher Dichter, Freimaurer, preußischer Offizier, im Krieg gefallen: „Der Schmerz macht, daß wir die Freude fühlen, so wie das Böse macht, daß wir das Gute erkennen.“
Kleist, Ewald Christian von (1715-1759), deutscher Dichter, Freimaurer, preußischer Offizier, im Krieg gefallen: „Wäre kein Schmerz in der Welt, so würde der Tod alles aufreiben. Wenn mich eine Wunde nicht schmerzte, würde ich sie nicht heilen, und daran würde ich sterben.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: Amphitryon I, 5, Merkur: „Wärst du ein wenig minder Frau von Ehre/ und risset mir dafür die Ohren nicht/ mit deinen ew’gen Zänkereien ab!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: Das Kätchen von Heilbronn I, 1, Friedeborn: „Ich erlitt in dreiundfünfzig Jahren, da ich lebe, soviel Unrecht, dass meiner Seele Gefühl nun gegen seinen Stachel wie gepanzert ist.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: Der Bewunderer des Shakespeare: „Narr, du prahlst, ich befried’ge dich nicht! Am Mindervollkommnen / sich erfreuen zeigt Geist, nicht am Vortrefflichen, an!“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in: „Die Familie Schroffenstein“, IV, 1, Eustache: „... Denn nie besser ist/ Der Mensch, als wenn er es recht innig fühlt,/ Wie schlecht er ist.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in einem Brief an Wilhelmine von Zenge, am 15. August 1801: „Ja, wahrlich, wenn man überlegt, dass wir ein Leben bedürfen, um zu lernen, wie wir leben müssten, dass wir selbst im Tode noch nicht ahnden, was der Himmel mit uns will, wenn niemand den Zweck seines Daseins und seine Bestimmung kennt, wenn die menschliche Vernunft nicht hinreicht, sich und die Seele und das Leben und die Dinge um sich zu begreifen, wenn man seit Jahrtausenden noch zweifelt, ob es ein Recht gibt - - kann Gott von solchen Wesen Verantwortlichkeit fordern? [...] Tausendfältig verknüpft und verschlungen sind die Dinge der Welt, jede Handlung ist die Mutter von Millionen andern, und oft die schlechteste erzeugt die beste - Sage mir, wer auf dieser Erde hat schon etwas Böses getan? Etwas, das böse wäre in alle Ewigkeit fort? Und was uns auch die Geschichte von Nero, und Attila, und Cartouche, von den Hunnen und den Kreuzzügen und der spanischen Inquisition erzählt, so rollt doch dieser Planet immer noch freundlich durch den Himmelsraum, und die Frühlinge wiederholen sich, und die Menschen leben, genießen, und sterben nach wie vor. - Ja, tun, was der Himmel sichtbar, unzweifelhaft von uns fordert, das ist genug - Leben, solange die Brust sich hebt, genießen, was rundum blüht, hin und wieder etwas Gutes tun, weil das auch ein Genuss ist, arbeiten, damit man genießen und wirken könne, andern das Leben geben, damit sie es wieder so machen und die Gattung erhalten werde - und dann sterben - Dem hat der Himmel ein Geheimnis eröffnet, der das tut und weiter nichts. [...] Genießen! Das ist der Preis des Lebens! Ja, wahrlich, wenn wir seiner niemals froh werden, können wir nicht mit Recht den Schöpfer fragen, warum gabst Du es mir? Lebensgenuss seinen Geschöpfen zu geben, das ist die Verpflichtung des Himmels; die Verpflichtung des Menschen ist es, ihn zu verdienen. Ja, es liegt eine Schuld auf den Menschen, etwas Gutes zu tun [...].“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in einem Brief an Wilhelmine von Zenge am 15. August 1801: „Ohne Wissenschaft zittern wir vor jeder Lufterscheinung, unser Leben ist jedem Raubtier ausgesetzt, eine Giftpflanze kann uns töten - und sobald wir in das Reich des Wissens treten, sobald wir unsre Kenntnisse anwenden, uns zu sichern und zu schützen, gleich ist der erste Schritt zu dem Luxus und mit ihm zu allen Lastern der Sinnlichkeit getan.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in Penthesilea 9, Penthesilea: „Staub lieber als ein Weib sein, das nicht reizt.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in seinem Abschiedsbrief an Marie von Kleist am Tage seines Freitods, am 21. November 1811: „Meine liebste Marie, wenn Du wüsstest, wie der Tod und die Liebe sich abwechseln, um diese letzten Augenblicke meines Lebens mit Blumen, himmlischen und irdischen, zu bekränzen, gewiss Du würdest mich gern sterben lassen. Ach, ich versichre Dich, ich bin ganz selig. Morgens und abends knie ich nieder, was ich nie gekonnt habe, und bete zu Gott; ich kann ihm mein Leben, das allerqualvollste, das je ein Mensch geführt hat, jetzo danken, weil er es mir durch den herrlichsten und wollüstigsten aller Tode vergütigt. Ach, könnt ich nur etwas für Dich tun, das den herben Schmerz, den ich Dir verursachen werde, mildern könnte! [...] - Ach, meine teure Freundin, möchte Dich Gott bald abrufen in jene bessere Welt, wo wir uns alle, mit der Liebe der Engel, einander werden ans Herz drücken können. - Adieu.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist, in seinem Abschiedsbrief an Ulrike von Kleist am Tage seines Freitods, am 21. November 1811: „Ich kann nicht sterben, ohne mich, zufrieden und heiter, wie ich bin, mit der ganzen Welt, und somit auch, vor allen anderen, meine teuerste Ulrike, mit Dir versöhnt zu haben. [...] Du hast an mir getan, ich sage nicht, was in Kräften einer Schwester, sondern in Kräften eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war. Und nun lebe wohl; möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit, dem meinigen gleich: das ist der herzlichste und innigste Wunsch, den ich für Dich aufzubringen weiß.“
Kleist, Heinrich von (Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist, 1777-1811), deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist: „Nicht durch Worte, aber durch Handlungen zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“
Klemperer, Victor (1881-1960), deutscher Romanist und Politiker jüdischer Herkunft, bedeutender Chronist der Zeit vor, während und nach der nationalsozialistischen Diktatur, in: LTI (Lingua Tertii Imperii = Sprache des Dritten Reiches): „Die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein - im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen.“
Knapp, Jorst: „Die Illusionen von heute sind die Enttäuschungen von morgen.“
Knebel, Karl Ludwig von (auch: Carl Ludwig von Knebel, 1744-1834), deutscher Lyriker und Übersetzer, bedeutender Charaktergeber der Weimarer Klassik, auch ‚Urfreund Goethes‘ genannt, in: Elegien des Properz: „Aller Stolz ist defensiv, ein Verteidiger der Stelle, die leer ist.“
Knuth, Gustav Adolf Karl Friedrich (1901-1987), deutscher Schauspieler: „Denk daran: Es ist leichter, den Mund zu halten als ein Versprechen.“
Kokoschka, Oskar (1886-1980), österreichischer Maler, Grafiker und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, im Spiegel Nr. 44, 1966: „Was heißt moderne Malerei? Es gibt moderne Krawatten, moderne Schuhe, moderne Autos, aber Kunst unterliegt niemals den Ansprüchen auf Mode.“
Kolbenheyer, Erwin Guido (1878-1962), österreichisch-deutscher Romanautor, Dramatiker, Lyriker, in: Klaas Y, der große Neutrale: „Die ungelösten Probleme erhalten einen Geist lebendig und nicht die gelösten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph, Lün-jü 2, 17: „Wie können die niederträchtigen und verworfenen Menschen dem Fürsten dienen? Diese Menschen werden, ehe sie ihr Amt empfangen haben, von der Furcht gequält, sie möchten es nicht empfangen, und wenn sie es empfangen haben, werden sie von der Furcht gequält, es zu verlieren. Von Stund an, wo sie von der Furcht gequält werden, ihre Ämter zu verlieren, gibt es nichts, wozu sie nicht fähig wären.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Auch wenn er sich in Sicherheit wähnt, vergißt der überlegene Mensch nicht, daß Gefahr kommen kann. Im Zustand der Sicherheit vergißt er nicht die Möglichkeit des Ruins. Wenn alles in Ordnung ist, vergißt er nicht, daß Unordnung kommen kann. Somit ist seine Person nicht gefährdet, und auch seine Staaten und seine Sippen bleiben erhalten.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Bewältige eine Schwierigkeit und du hältst hundert andere von dir fern.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Der sittliche Mensch liebt seine Seele, der gewöhnliche sein Eigentum.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Ehrerbietung ohne Einhaltung der Form wird Kriecherei. Vorsicht ohne Einhaltung der Form wird Feigheit. Mut ohne Einhaltung der Form wird Auflehnung. Aufrichtigkeit ohne Einhaltung der Form wird Grobheit.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Stillstand ist Rückschritt, Aufhören des Strebens geistiger Tod.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun läßt, das verstehe ich.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn die Namen nicht stimmen, sind die Worte nicht wahr.“ – Oder auch in dieser vollständigen Fassung: „Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist;/ ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist, so kommen die Werke nicht zustande;/ kommen die Werke nicht zustande, so gedeihen Moral und Kunst nicht;/ gedeihen Moral und Kunst nicht, so trifft das Recht nicht;/ trifft das Recht nicht, so weiß die Nation nicht, wohin Hand und Fuß setzen;/ also dulde man keine Willkürlichkeit in den Worten;/ das ist es, worauf alles ankommt.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn du einen Würdigen siehst, dann trachte ihm nachzueifern. Wenn du einen Unwürdigen siehst, dann prüfe dich in deinem Inneren.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wenn ich einen Satz auswählen sollte, um meine ganze Lehre zusammenzufassen, würde ich sagen: Laß nichts Böses in deinen Gedanken sein!“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wer ständig glücklich sein möchte, muß sich oft verändern.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wer wirklich gütig ist, kann nie unglücklich sein; wer wirklich weise ist, kann nie verwirrt werden; wer wirklich tapfer ist, fürchtet sich nie.“
Konfuzius (latinisiert aus: Kong Fuzi oder Kung Fu Tse, 551-479), chinesischer Philosoph: „Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen.“
Kosorin, Pavel (*1964), tschechischer Aphoristiker: „Wenn man Hindernisse zu genau kennt, verliert man den Mut.“
Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und russischer Generalkonsul: „Ein Geschenk aus der Hand der Liebe: Da darf es der Bettler mit dem Fürsten aufnehmen.“
Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und russischer Generalkonsul: „Freundschaft ist die Blüte eines Augenblicks und die Frucht der Zeit.“
Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von (1761-1819), deutscher Dramatiker und Schriftsteller und russischer Generalkonsul: „Wahrheit ist eine widerliche Arznei; man bleibt lieber krank, ehe man sich entschließt, sie einzunehmen.“
Krag, Gillian Pederson: „Kunst macht das Leben erträglich. Sie ist kein Luxus. Wie unsere Fähigkeit zu verstehen und unsere Erfahrung von Liebe, so ist sie ein lebensnotwendiger Teil des Lebens.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Das Gefährliche an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Der Aufrichtige vermeidet Situationen, die ihn zwingen, unaufrichtig zu sein, und noch mehr solche, die ihn zwingen, aufrichtig zu sein...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Die meisten Menschen sind, um glücklich zu sein, entweder nicht gescheit oder nicht dumm genug.“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme...“
Krailsheimer, Hans (1888-1958), deutscher Schriftsteller: „Zur richtigen Entscheidung kam es oft nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war...“ (Dazu schrieb jemand: Kein Ausweg ist auch einer.)
Krattiger, Ursula ‚Ursa‘ (*1946), Schweizer Historikerin und Journalistin: „Fürchte dich nicht, geh über die Brücke, überschreite, überwinde die Angst, und du wirst leben.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Aphorismen: „Hass muss produktiv machen. Sonst ist es gleich gescheiter, zu lieben.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel, der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Der Philosoph denkt aus der Ewigkeit in den Tag, der Dichter aus dem Tag in die Ewigkeit.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel, der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Die Sprache tastet wie die Liebe im Dunkel der Welt einem verlorenen Urbild nach. Man macht nicht, man ahnt ein Gedicht.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte, in: Ich bin der Vogel, der sein Nest beschmutzt, Aphorismen, Sprüche und Widersprüche: „Man muss jedes Mal so schreiben, als ob man zum ersten und zum letzten Male schriebe. So viel sagen, als ob’s ein Abschied wäre, und so gut, als bestünde man ein Debüt.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Bildung ist das, was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Das Leben ist eine Anstrengung, die einer besseren Sache würdig wäre.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Eine umfassende Bildung ist eine gut dotierte Hausapotheke. Aber es besteht keine Sicherheit, dass nicht für Schnupfen Zyankali gereicht wird.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „In der Kunst kommt es nicht darauf an, dass man Eier und Fett nimmt, sondern dass man Feuer und Pfanne hat.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Kunst ist das, was Welt wird, nicht, was Welt ist.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Liebe und Kunst umarmen nicht, was schön ist, sondern was eben dadurch schön wird.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Man glaubt gar nicht, wie schwer es ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Und wenn wir Deutschen Gott und sonst nichts in der Welt fürchten, so respektieren wir selbst ihn nicht um seiner Persönlichkeit willen, sondern wegen des Geräusches seiner Donner.“
Kraus, Karl (1874-1936), einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts; er trat als Dramatiker, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker hervor, als Sprach- und Kulturkritiker, Publizist, Förderer junger Autoren und war zudem ein exzellenter und scharfer Kritiker des Hetzjournalismus bzw. der Journaille, wie er es nannte: „Wissenschaft ist Spektralanalyse. Kunst ist Lichtsynthese.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin, Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich die Welt, An der Hand der Mutter: „Es gibt kein menschenwürdiges Leben ohne innere Erneuerung und Bereicherung - es wird kein Mensch ohne LESEN.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin, Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich die Welt, Ein Jubiläum: „Später erst, viele Jahre und Bitternisse später, lernte ich wissen um die Priorität des Inhalts und die erschöpfende Mühe des Schreibens; ohne Inhalt und ohne Verantwortung tragende Mühe ist das herrlichste Wort und das schönste Satzbild eine taube Nuss: ob sie auch kunstvoll vergoldet sein mag - sie mundet keinem.“
Kraze, Hanna-Heide (1920-2008), deutsche Schriftstellerin, Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, in: Im Regentropfen spiegelt sich die Welt, Zur Liebe: „Gemeinsam Wein zu trinken ist angenehm - gemeinsam Wasser trinken zu können: ist Liebe.“
Krenzer, Rolf (1936-2007), deutscher Liedtexter und Kinderbuchautor: „Wann fängt Weihnachten an: Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,/ wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,/ wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,/ wenn der Laute bei dem Stummen verweilt/ und begreift, was der Stumme ihm sagen will,/ wenn das Leise laut wird und das Laute still,/ wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,/ das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,/ wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht/ Geborgenheit, helles Leben verspricht/ und Du zögerst nicht sondern du gehst/ so wie Du bist darauf zu, dann,/ ja dann fängt Weihnachten an.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor, spiritueller Lehrer: „Nach immer reicheren, tieferen transzendentalen Erfahrungen zu suchen ist eine Form der Flucht aus der aktuellen Wirklichkeit, daraus, was ist, und das sind wir selbst, unser eigener begrenzter Geist. Warum sollte ein Geist, der wach, intelligent, frei ist, überhaupt irgendeine ‚Erfahrung‘ brauchen oder haben? Licht ist Licht, es verlangt nicht nach mehr Licht.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor, spiritueller Lehrer: „Stille und Weite gehören zusammen. Die Unermeßlichkeit der Stille ist die Unermeßlichkeit des Geistes, wo es keine Mitte gibt.“
Kruppa, Hans (*1952), deutscher Lyriker und Schriftsteller: „Gelobt sei, was zart macht.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker. „Alt werden heißt sich selbst ertragen lernen.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Abschied ist die innigste Form menschlichen Zusammenseins.“
Kudszus, Hans (1901-1977), deutscher Schriftsteller und Aphoristiker: „Das Recht ist eine Gewalt, die der Gewalt das Recht streitig macht.“
Kyrene, Kallimachos von (zwischen 320 und 303 - nach 245 v. Chr.), hellenistischer Dichter, Gelehrter, alexandrinischer Bibliothekar, gilt als Begründer der wissenschaftlichen Philosophie, in: Das dauernde Vergnügen: „Alle die Kränze der Lust, womit ich die Schläfe mir schmückte,/ jede Salbe, die einst zierte mein lockiges Haar,/ ist verflogen, o Freund; die Kränze sind alle verwelket./ Auch der Zunge Genuss, jegliche niedliche Kost,/ ging mit der Stunde dahin. Nur was die Seele mir schmückte,/ was durch’s Ohr ich dem Geist schenkte, das hab ich, o Freund.“
Kästner, Erhart (1904-1974), deutscher Schriftsteller und Bibliothekar, in: Ölberge, Weinberge; Rhamnus: „So hat das Kind ein königliches Verhältnis zur Zeit, nämlich keins, wenn es spielt. Das ist es, was wir an der Kindheit bewundern: Ausstieg aus Zeit, Paradies.“
Körner, Theodor (Carl Theodor Körner, 1791-1813), deutscher Dichter und Dramatiker: „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. / Vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott! / Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, / dann richtet das Volk und es gnade Euch Gott!“
Kügelgen, Wilhelm von (1802-1867), deutscher Porträt- und Historienmaler, Schriftsteller der Frühromantik, Hofmaler und Kammerherr am herzoglichen Hofe Anhalt-Bernburg: „Es steht immer einer neben uns, der unsere Liebe braucht.“
Kühner, Axel (1941), deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Aus gutem Grund: „Wer die Sehnsucht nach dem Großen verliert, handelt sich die Sorgen um das Kleine ein. Wer keine Sehnsucht mehr nach der Güte Gottes hat, hat die Sorgen um seine Güter.“
Kühner, Axel (1941), deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Zuversicht für jeden Tag: „Sich amüsieren, heißt eigentlich von der Wortgeschichte her: die Muse loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen ohne Kunst und Verstand, ohne Inspiration und Weisheit, der Spaß der Hohl- und Plattköpfe.“
Küng, Hans (*1928), Schweizer Theologe, römisch-katholischer Priester, Autor, in: das Judentum: „Es wird keinen Frieden zwischen den Völkern geben, wenn es keinen Frieden gibt zwischen den Religionen.“
Lagarde, Paul Anton de (ursprünglich: Paul Anton Bötticher, 1827-1891), deutscher Theologe, Kulturphilosoph, Orientalist, in: Kunstwart, Hg. Ferdinand Avenarius, 2. Aprilheft 1906, S. 83: „Gott fragt, damit du Antwort gebest. / Gott drückt, damit du dich erhebest. / Wenn vor dir ein Geheimnis schweigt, / So heißt das nur: du sollst ergründen. / Wenn Ecke sich auf Ecke zeigt, / Ist’s deine Pflicht, sie abzuründen. / Was deiner Zeit und deinem Kreise fehlt, / Ist deines Amts hinzuzufügen. / Nicht Unglück ist es, was die Menschen quält: / Untätigkeit allein schafft Ungenügen.“
Lakota-Indianer: „Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht dort, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamantene Glitzern des Schnees, wenn ihr erwacht, in der Stille am Morgen, dann bin ich für euch verborgen, ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht dort, nein ich schlafe nicht.“
Lakota-Indianer: „Wenn man im Herbst die kleine Welt der Insekten betrachtet und nun sieht, wie das eine sich sein Bett bereitet, um zu schlafen, den langen, erstarrenden Winterschlaf; das andere sich einspinnt, um als Puppe zu überwintern und einst, im Frühling, verjüngt und vervollkommnet zu erwachen; endlich die meisten, als welche ihre Ruhe in den Armen des Todes zu halten gedenken, bloß ihrem Ei sorgfältig die geeignete Lagerstätte anpassen, um einst aus diesem erneuet hervorzugehn; - so ist dies die große Unsterblichkeitslehre der Natur, welche uns beibringen möchte, dass zwischen Schlaf und Tod kein radikaler Unterschied ist, sondern der Eine so wenig wie der Andere das Dasein gefährdet. Die Sorgfalt, mit der das Insekt eine Zelle, oder Grube, oder Nest bereitet, sein Ei hineinlegt, nebst Futter für die im kommenden Frühling daraus hervorgehende Larve, und dann ruhig stirbt, - gleicht ganz der Sorgfalt, mit der ein Mensch am Abend sein Kleid und sein Frühstück für den kommenden Morgen bereitlegt und dann ruhig schlafen geht, - und könnte im Grunde gar nicht statthaben, wenn nicht, an sich und seinem wahren Wesen nach, das im Herbste sterbende Insekt mit dem im Frühling auskriechenden eben so wohl identisch wäre, wie der sich schlafen legende Mensch mit dem aufstehenden.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker, in: Geschichte der Girondisten: „Das Königtum ist die nach dem Bilde Gottes gemachte Regierung.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker, in: Girondisten, Vorwort: „Die Dichtkunst ist die Erinnerung und die Ahnung der Dinge: Was sie feiert, ist noch nicht tot, was sie singt, lebt schon.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker: „Ich habe Gott überall gesehen und nie verstanden.“
Lame Deer (Archie Fire Lame Deer, auch: Tahka Ushte, 1935-2001), Häuptling und Medizinmann der Miniconjou-Lakota-Indianer, Aktivist für die indianische Kultur in Amerika: „Bevor unsere weißen Brüder kamen, um zivilisierte Menschen aus uns zu machen, hatten wir keine Gefängnisse. Aus diesem Grund hatten wir auch keine Verbrecher. Ohne ein Gefängnis kann es keine Verbrecher geben. Wir hatten weder Schlösser noch Schlüssel, und deshalb gab es bei uns auch keine Diebe. Wenn jemand so arm war, dass er kein Pferd besaß, kein Zelt oder keine Decke, so bekam er all dies geschenkt. Wir waren viel zu unzivilisiert, um großen Wert auf persönlichen Besitz zu legen. Wir strebten Besitz nur an, um ihn weitergeben zu können. Wir kannten kein Geld, und daher wurde der Wert eines Menschen nicht nach seinem Reichtum bemessen. Wir hatten keine schriftlich niedergelegten Gesetze, keine Rechtsanwälte und Politiker, daher konnten wir einander nicht betrügen. Es stand wirklich schlecht um uns, bevor die Weißen kamen, und ich kann es mir nicht erklären, wie wir ohne die grundlegenden Dinge auskommen konnten, die - wie man uns sagt - für eine zivilisierte Gesellschaft so notwendig sind.“
Lame Deer (Archie Fire Lame Deer, auch: Tahka Ushte, 1935-2001), Häuptling und Medizinmann der Miniconjou-Lakota-Indianer, Aktivist für die indianische Kultur in Amerika: „Ihr verbreitet den Tod, ihr kauft und verkauft Tod, aber ihr verleugnet ihn; ihr wollt ihm nicht ins Gesicht sehen. Ihr habt den Tod steril gemacht, unter den Teppich gekehrt, ihn seiner Würde beraubt. Wir Indianer jedoch denken noch an den Tod, denken viel über ihn nach. Auch ich tue es. Heute wäre ein guter Tag zum Sterben - nicht zu heiß, nicht zu kalt -, ein Tag, an dem etwas von mir zurückbleiben könnte, um noch ein wenig hier zu verweilen. Ein vollkommener Tag für einen Menschen, der an das Ende seines Weges kommt. Für einen Menschen, der glücklich ist und viele Freunde hat.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 44: „An Habe gewinnen heißt an Sein verlieren.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 61: „Wie das Weib den Mann durch Sanftmut besiegt, durch Hingabe gewinnt, so gewinnen die Großen durch Dienen die Kleinen und die Kleinen die Großen. Dienen läßt gewinnen; Dienen macht überlegen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 63: „Wer nicht aufs Kleine schaut, scheitert am Großen. Weil der Weise unbefangen das Ende am Anfang sieht, das Große im Kleinen, wird auch das Verfänglichste und Schwerste ihm leicht.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 65: „Die alten Weisen, Täter des Tao, brachten den Menschen nicht die Vielfalt des Wissens, sondern lehrten die Einfalt der Weisheit. Denn Vielwisser sind Zielungewisse und schwer zu leiten. Wer die Menschen nur durch Wissensvermehrung fördern will, führt sie ins Verderben.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 67: „Wen der Himmel bewahren will, den erfüllt er mit Güte.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 78: „Weiches überwindet Hartes,/ Sanftes überwindet Starres,/ jeder weiß es,/ niemand verwirklicht es.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 78: „Wer anderer Not löst, ist der Erlöste.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Alle Welt weiß: Wenn Schönheit schön sein will, wandelt sie sich in Hässlichkeit. Wenn Güte als gut gelten will, wird sie zu Ungutem. So nah sind Sein und Nichtsein.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Es gibt ein chaotisch gestaltetes Wesen, das war schon vor Himmel und Erde. Still und leer steht es allein und verändert sich nicht, kreist es und erschöpft sich nicht. Vielleicht ist es die Mutter der zehntausend Dinge. Ich kenne seinen Namen nicht. Daher nenne ich es den Weg. Ich finde keinen besseren Namen und bezeichne es als groß. Es ist groß, und es fließt dahin, es fließt immer weiter, und auch wenn es wegfließt, kommt es zurück. Der Weg ist groß, der Himmel ist groß, die Erde ist groß und auch der Mensch ist groß. Dies sind die vier großen Kräfte des Universums, und der Mensch ist eine davon. Der Mensch folgt der Erde, die Erde folgt dem Himmel, der Himmel folgt dem Weg, der Weg folgt seiner eigenen Natur.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Klar sieht, wer von ferne sieht, und nebelhaft, wer Anteil nimmt.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Pflicht ohne Liebe macht verdrießlich./ Verantwortung ohne Liebe macht rücksichtslos./ Gerechtigkeit ohne Liebe macht hart./ Wahrheit ohne Liebe macht kritiksüchtig./ Klugheit ohne Liebe macht betrügerisch./ Freundlichkeit ohne Liebe macht heuchlerisch./ Ordnung ohne Liebe macht kleinlich./ Sachkenntnis ohne Liebe macht rechthaberisch./ Macht ohne Liebe macht grausam./ Ehre ohne Liebe macht hochmütig./ Besitz ohne Liebe macht geizig./ Glaube ohne Liebe macht fanatisch.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Wer handelt, verdirbt die Welt, wer festhält, verliert sie.“ (Laotses ‚Nicht-tun‘, das er auf diese Erkenntnisse lehrte, ist nicht gleichbedeutend und nicht zu verwechseln mit ‚Nichtstun‘!)
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, darin, 24: „Wer sich auf die Zehen stellt, steht nicht fest.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Also der Erwachte: Weil er nicht scheinen will, leuchtet er. Weil er von sich absieht, wird er beachtet. Weil er nichts für sich will, hat er Erfolg. Weil er nichts aus sich macht, hat er Macht. Weil er nicht widersteht, widersteht ihm nichts.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem ersten Schritt.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Auf der Welt gibt es nichts, was weicher und dünner ist als Wasser. Doch um Hartes und Starres zu bezwingen, kommt nichts diesem gleich. Dass das Schwache das Starke besiegt, das Harte dem Weichen unterliegt, jeder weiß es, doch keiner handelt darnach.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Die größte Offenbarung ist die Stille.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Güte in den Worten erzeugt Vertrauen, Güte beim Denken erzeugt Tiefe, Güte beim Verschenken erzeugt Liebe.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Mach dich leer, so wirst du erfüllt. Verbrauche alles und mach Raum für Neues!“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit für deine Sorgen - und in dieser Zeit mache ein Schläfchen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte werden all dessen, was Ruhe sucht.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Reich ist, wer weiß, dass er genug hat.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer andere erkennt, ist gelehrt./ Wer sich selbst erkennt, ist weise./ Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte./ Wer sich selbst besiegt, ist stark./ Wer zufrieden ist, ist reich./ Wer seine Mitte nicht verliert, der dauert.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer das Gute, Schöne und Wahre in seinem Herzen wohl begründet hat, dem wird es so leicht nicht entrissen werden.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer Menschen führen will, muss hinter ihnen gehen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wunschlosigkeit führt zu innerer Ruhe.“
Lapide, Pinchas (1922-1997), jüdischer Religionswissenschaftler: „Wer ist der Mächtigste im ganzen Land? Wer die Liebe seines Feindes gewinnt.“
Lars: „Ich will nicht mittun, ich will nur zuschauen.“
Lassalle, Ferdinand (1825-1864), Schriftsteller, Hauptinitiator und Präsident der ersten sozialdemokratischen Bewegung in Deutschland, starb bei einem Duell: „Was der Sozialismus will, ist nicht Eigentum aufheben, sondern im Gegenteil individuelles Eigentum, auf Arbeit gegründetes Eigentum erst einführen.“
Lateinisches Sprichwort: Das Einfache ist das Zeichen des Wahren.
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung, in: Denken verdirbt den Charakter: „Je höher das Piedestal ist, auf das der Zwerg sich hinaufturnt, desto besser sieht man, was für ein Zwerg er ist.“
Laub, Gabriel (1928-1998), tschechisch-, polnisch-, russisch- und deutschsprachiger Journalist, Satiriker und Aphoristiker jüdischer Abstammung: „Als absurd bezeichnen wir, was nicht möglich ist und trotzdem passiert; was möglich ist, aber nicht passiert, bezeichnen wir als typisch.“
Lavater, Johann Caspar (1741-1801), reformierter Schweizer Pfarrer, Schriftsteller und Philosoph in der Zeit der Aufklärung: „Treue im Kleinsten macht die Treue dir leicht im Großen.“
Laxness, Halldór (1902-1998), isländischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1955: „Fortschritt findet man meist dort, wo Menschen in einer bestimmten Situation beschließen, den Gehorsam zu verweigern.“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Der Mensch, der sich seiner Stellung zum Ganzen der Welt bewusst ist, begreift auch zugleich das Verhältnis, in welches er sich gerechterweise zu seinen Mitmenschen stellen muss, um auch ihnen die Freiheit der Bewegung zu garantieren. Er begreift, dass Freiheit nur bestehen kann in vernünftiger Unfreiheit, dass nur die gehorsame Unterwerfung unter das Gesetz freizumachen vermag. Diese Einsicht macht uns gerecht, tolerant, neidlos, friedliebend, sie erhebt uns so hoch über jene düsteren Zeiten, in denen schon eine Verschiedenheit der metaphysischen Überzeugung genügte, die wildesten und zerstörendsten Affekte zu entfesseln.“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Diese Rolle eben, welche die Künstler jetzt spielen, werden künftighin die Physiologen übernehmen. Wenn ihr mit euren Kunstwerken die Menschen in eine Stimmung versetzen wollt, kommt ihr mir vor wie ein Arzt, der die Aufgabe hat, einen Patienten von einer unverdaulichen Speise zu befreien, und ihn zu diesem Zwecke eine Seereise unternehmen lässt, damit er die Seekrankheit bekomme. Wie würde dir ein solcher Arzt gefallen? Du würdest sagen, warum gibt der Mann nicht lieber ein direktes Brechmittel? Ihr Künstler seid in derselben Lage, nur kennt ihr eben das einfache, von innen wirkende Mittel nicht. Wir werden es auffinden, das heißt, wir werden zeigen, wie man das Gehirn unmittelbar in jenen Zustand versetzen kann, den ihr nach großer Mühe vermittels der Sinne durch eure Kunstwerke hervorzurufen versucht.“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Entspricht nicht tatsächlich jedem Empfindungsvorgang ein äußerer Bewegungsvorgang, welcher nur das Spiegelbild von jenem inneren ist, erzeugt durch unsere äußere Sinnesauffassung in Raum und Stoff? Hebe die Möglichkeit auf, dass das entsteht, was wir organisierte Wesen mit Zentralorganen des Bewusstseins nennen, und du hast auch das Bewusstsein in seinen höheren Formen aufgehoben. Glaubst du, dass der innere Bewusstseinsinhalt einer Welt, welche einem äußeren Zuschauer, wie uns, nur als eine unzählbare Summe geradlinig nebeneinander durch den Raum ziehender Atome erscheinen würde, dass dieser Bewusstseinsinhalt noch eine Welt genannt werden kann?“
Laßwitz, Kurd (Carl Theodor Victor Kurd Laßwitz, benutzte auch das Pseudonym: L. Velatus, 1848-1910), deutscher Schriftsteller, gilt als Begründer der deutschsprachigen Science Fiktion, in: Im Pyramidenhotel: „Sind wir es denn nicht, die in diesem unentfliehbaren Mechanismus uns den Rest von Freiheit bewahren, der allein das Leben erträglich macht? Sind wir es nicht, die der Menschheit die Rettung aus der niederdrückenden Schwere der Wirklichkeit in das heitere Reich des Ideals allein ermöglichen, indem wir alle edleren und zarteren Regungen des Gemütes leiten und beherrschen? Nur durch die Kunst ist es möglich, Stimmung zu erzeugen, das heißt einen Gesamtzustand unseres Seelenlebens hervorzurufen, in welchem wir in dem Lustgefühl des in sich abgeschlossenen Empfindens gewissermaßen erfahren, was es heißt zu sein.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Die meisten Menschen sind Mörder. Sie töten einen Menschen. In sich selbst.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Es gibt so große leere Worte, dass man darin ganze Völker gefangen halten kann.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Gedankenlosigkeit tötet. Andere.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker, in: Unfrisierte Gedanken: „Hat ein Kannibale das Recht, im Namen dessen zu sprechen, den er gefressen hat?“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Analphabeten müssen diktieren.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Die Uhr schlägt. Alle“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Du musst gegen den Strom schwimmen, um zur Quelle zu kommen.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Marionetten lassen sich sehr leicht in Gehenkte verwandeln. Die Stricke sind schon da.“
Lec, Stanislaw Jerzy (1909-1966), polnischer Lyriker und Aphoristiker: „Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“
Lehár, Franz (1870-1948), österreichischer Komponist ungarischer Herkunft: „Ich bin nicht auf der Welt, um das Leben zu genießen, sondern um anderen Freude zu bereiten.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der Aufklärung, in: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand: „So ist das Glück in seinem ganzen Umfang genommen die größte Lust, deren wir fähig sind, und das Unglück ebenso genommen der größte Schmerz, den wir fühlen können. Und der unterste Grad dessen, was man Glück nennen kann, ist derjenige Zustand, wo man, von jedem Schmerze frei, ein solches Maß gegenwärtiger Lust genießt, dass man mit einem geringeren nicht zufrieden sein kann.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der Aufklärung: „Das Vermögen, welches die Verbindung der Wahrheiten untereinander einsieht, heißt im eigentlichen Sinne Vernunft.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der Aufklärung: „Der ewige Friede passt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.“
Leibniz, Gottfried Wilhelm (gelegentlich auch ‚Leibnitz‘ geschrieben, 1646-1716), deutscher Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Diplomat, Physiker, Historiker, Politiker, Bibliothekar und Doktor des Kirchenrechts, universaler Geist und Vordenker der Aufklärung: „Jeder Moment, in dem du glücklich bist, ist ein Geschenk an den Rest der Welt.“
Leisewitz, Johann Anton (1752-1806), deutscher Schriftsteller und Jurist, in: Julius von Tarent, 3. Akt: „Glaubst du denn, [...] dass man die Liebe an- und ausziehen könne wie einen Harnisch? Ob ich will - ob ich will - wer liebt, will lieben und weiter nichts - Liebe ist die große Feder in dieser Maschine; und hast du je eine so widersinnig künstliche Maschine gesehn, die selbst ein Rad treibt, um sich zu zerstören, und doch noch eine Maschine bleibet?“
Leiter, Karin E.: „Verbunden sein, ohne gebunden sein - das ist die Kunst des Lebens.“
Leitka Hoh, Mary, Weisheit der Indianer: „Ich sage immer, was ich in meinem Herzen für wahr halte. Darum geht es. Wenn alle das verstehen könnten, würden sie wissen, wie ich mich fühle. Wenn andere Menschen sich ihre Kultur bewahren und weiter danach leben würden, wüssten sie um diese Dinge. Manchmal sagen die Leute, ich würde wieder Indianer spielen. Oh, das ist traurig. Ich glaube nicht, dass ich Indianer spielen oder mich wie eine Indianerin aufführen muss. Ich bin eine. Ich bin so. Ich bin, wer ich bin. Und ich bin stolz.“
Leixner, Otto von (Otto Leixner von Grünberg, 1847-1907), österreichisch-deutscher Schriftsteller, Literaturkritiker, Journalist und Historiker, in: Aus meinem Zettelkasten 1: „Begeisterung ist ein Feuer, das die Innenwelt in Fluss erhält. Aber Vernunft muss ihr die Gussform richten, in die sich das geschmolzene Metall ergießt.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern wächst.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Die unbequemste Art der Fortbewegung ist das In-sich-Gehen.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Im Himmel gibt es kein Fernsehen. Bei der Hölle bin ich mir nicht sicher.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Kritik ist der Versuch, Kurven mit einem Lineal zu messen.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Lebenskünstler verstehen es, um die Dinge gebeten zu werden, die sie gerne machen.“
Lemper, Ute Gertrud (*1963), deutsche Musicaldarstellerin, Chansonsängerin, Schauspielerin, Malerin: „Ich male verzerrte Gesichter. Ich will nichts Romantisches produzieren.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, 1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 14. Juni 1837 von Löwenthal am 22. Oktober 1836: „Unsere Liebe ist einmal gewissermaßen eine unglückliche, und wir wollen unverdrossen und mutig die stille heimliche Tragödie, in der niemand spielt und zuschaut als unsere blutenden Herzen, bis an unser Ende fortführen. [...] Ich habe Augenblicke, in welchen ich vergehen möchte vor Schmerz über unser Los; aber ich habe auch andere, wo mir unser Unglück teuer ist, weil ich mir denke, Du würdest mich vielleicht weniger lieben, wenn Dein Gefühl nicht unter Gefahren und Schmerzen aufgewachsen wäre. Vielleicht müssen zwei Herzen erst aufgeschnitten werden, wenn sie ganz zusammenwachsen sollen? Wir haben unsere blutenden Stellen aneinandergelegt und müssen so festhalten, wenn wir uns nicht verbluten wollen. O ich will Dich halten. Du wirst mich auch halten, ich weiß es.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, 1802-1850), österreichischer Lyriker, in einem Brief an Sophie von Löwenthal am 22. Oktober 1836: „Ich habe in Deinem Umgang mehr Bürgschaft eines ewigen Lebens gefunden, als in allem Forschen und Betrachten der Welt. Wenn ich in einer glücklichen Stunde glaubte, jetzt sei das Höchste der Liebe erreicht und die Zeit zum Sterben gekommen, weil ja doch nichts mehr Schöneres nachfolgen könne: so war es jedes Mal eine Täuschung, und es folgte eine noch schönere Stunde, da ich Dich noch höher liebte. Diese immer neuen, immer tieferen Abgründe des Lebens verbürgen mir meine Ewigkeit. Ich habe heut in Deinem schönen Auge die ganze Fülle des Göttlichen erblickt. Ich war glücklich wie nie zuvor. Recht deutlich ward mir heute wieder, dass im Schwellen und Sinken des Auges die Seele atmet. In einem so schönen Auge wie das Deinige zeigt sich uns der Stoff, aus welchem einst unser ewiger Leib gemacht sein wird, wie in einer prophetischen Hieroglyphe.“
Lenau, Nikolaus (N. Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, 1802-1850), österreichischer Lyriker: „So tönt kein Lied in kummervollen Stunden, als wenn der Freund das rechte Wort gefunden.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus: „Die Menschen waren in der Politik stets die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen, politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen, die Interessen dieser oder jener Klasse zu suchen.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker, in: Über den Staat: „Der Staat ist eine Maschinerie zur Aufrechterhaltung der Herrschaft einer Klasse über eine andere.“
Lenin, Wladimir Iljitsch (1870-1924), russischer Politiker, Revolutionär, marxistischer Theoretiker: „Schlimmer als blind sein ist nicht sehen wollen.“
Leo, Maxim (*1970), deutscher Journalist, in: Haltet euer Herz bereit - Eine ostdeutsche Familiengeschichte: „Einmal fragt Gerhard den Vater, warum sie nur so ein normales Auto haben, während der Nachbar, ein Bonbonfabrikant, einen riesigen chromverzierten Wagen fährt. Da sagt Wilhelm: >Wissenschaftliche, künstlerische Verdienste fallen ins Gewicht, Geld zählt nicht.<“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Der Mensch [...] kommt nicht zur Welt, um sich des Lebens zu freuen, sondern nur um den Fortgang des Lebens zu sichern, um es anderen, die auf ihn folgen, weiterzugeben, um es zu erhalten. Weder er selbst noch das Leben noch sonst irgendetwas auf Erden ist eigentlich für ihn da, sondern er ist im Gegenteil nur für das Leben da. [...] Die Seienden sind da, weil man da ist, der einzelne Seiende kommt zur Welt und ist da, auf dass man weiterhin da sei und das Dasein in ihm und anderen nach ihm erhalten bleibe.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Die Menschen wären glücklich, hätten sie nicht versucht und versuchten sie nicht, es zu sein.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Es scheint widersinnig und ist doch völlig wahr: Da alles Wirkliche ein Nichts ist, gibt es nichts Wirkliches, nichts, was Bestand hat auf dieser Welt, als die Einbildungen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Gesetze, Strafen, Dogmen, Lehren, Bildung, Ermahnungen, Drohungen, Versprechungen, Jenseits-Hoffnungen und -Befürchtungen, nichts hat genügt, nichts genügt, nichts wird jemals genügen, um den einzelnen Menschen in irgendeiner wie auch immer geordneten Gesellschaft dahin zu bringen - dass er [...] davon absteht, einen Vorteil, den er über andere hat, zu missbrauchen [...], davon absteht, mehr als die anderen haben und sie übertrumpfen zu wollen, kurz, die ganze Gesellschaft so sehr wie möglich auf seinen Nutzen oder Genuss hinzulenken, was nicht ohne Schaden, nicht ohne Verdruss der Andern geschehen kann.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „In die Worte schließen, schmelzen gleichsam die Ideen sich ein, wie Edelsteine in Ringe; ja, sie werden Fleisch in ihnen wie die Seele im Leib und machen sie sich zu eigen wie eine Person.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Ungezählte Gesellschaftsformen sind unter den Menschen aufgekommen, aus den verschiedensten Ursachen, unter den verschiedensten Umständen. Alle waren sie schlecht; und alle, die heute bestehen, sind es ebenso sehr. [...] Ich verstehe unter einer vollkommenen Gesellschaft nichts weiter als eine Form von Gesellschaft, in welcher die Einzelwesen, die sie bilden, gerade dank der Gesellschaft einander nicht schaden oder es nur aus Zufall und nicht aus Notwendigkeit tun; eine Gesellschaft, in der die Einzelnen nicht unablässig und unvermeidlich bestrebt sind, einander Böses zu tun.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Was ist das Leben? Die Wanderschaft eines Lahmen und Kranken, welcher mit einer schweren Last auf dem Rücken die steilsten Berge und unwegsamsten Gebiete bei Schnee und Eis, Regen und Wind, unter brennender Sonne bei Tag und Nacht überquert, ohne sich jemals Ruhe zu gönnen, und viele Tagereisen zurücklegt, um schließlich an einen Abgrund, an eine Schlucht zu gelangen und dort unweigerlich in die Tiefe zu stürzen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Wozu wären wir denn wohl geboren, als um zu erkennen, wie glücklich wir wären, nicht geboren zu sein?“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „Zwei Wahrheiten, welche die Menschen nie glauben werden: dass sie nichts wissen und dass sie nichts sind. Man füge eine dritte hinzu, die sehr von der zweiten abhängt: dass es nach dem Tod nichts zu hoffen gibt.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Gedankenbuch: „[...] all die Entdeckungen, welche sich auf die reine Beobachtung der Tatsachen gründen, bestehen in kaum etwas anderem als im Nachweis, dass wir uns irrten und dass wir mit unserem eigenen natürlichen oder herangebildeten oder (wie man sagt) angelernten Denken irrige Vorstellungen entworfen, gestaltet, geschaffen haben. Darüber hinaus geht es nicht. Jeder Schritt der modernen Wissenschaft tilgt einen Irrtum; er pflanzt keine Wahrheit.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Das Massaker der Illusionen: „Der Mensch hasst von Natur aus notwendig den anderen Menschen und ist folglich [...] für die Gesellschaft ungeeignet. Und da die Natur niemals bezwungen werden kann, sehen wir deshalb, dass kein Staat, kein Herrschaftssystem und keine Regierungsform, keine Gesetzgebung und keine Ordnung, kein Mittel der Moral, der Politik oder Philosophie, keine Überzeugung, keine Gewalt [...] jemals bewirken konnten oder bewirken werden, dass die Gesellschaft sich wunschgemäß entwickelt und dass die wechselseitigen Beziehungen unter den Menschen nach den Regeln dessen vonstattengehen, was man soziale Rechte und Pflichten des Menschen nennt.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Nachtgesang eines Hirten: „So viele Fackeln? Was soll der unendliche Äther und jene unendliche klare Tiefe? Diese unmessbaren Einsamkeiten, was bedeuten sie uns? Und ich, was bin ich? So frage ich mich und bedenke des Raumes erhabene unermessliche Weiten und die unzählbaren Scharen seiner Geschöpfe, dann all das vielfache Regen, sich Fortbewegen der Köper am Himmel, auf Erden, die rastlos kreisen und immer dorthin, von wo sie kamen, zurückkehren werden, und errate nicht, wem das nützt, wozu das fruchtet.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter: „Die Menschen schämen sich nicht des Unrechts, das sie tun, sondern dessen, das sie leiden.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, eine Duplik, 1778: „Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vervollkommnung bestehet. Der Besitz macht ihn ruhig, träge, stolz.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Laokoon, II: „Der Endzweck der Wissenschaft ist Wahrheit, der Endzweck der Künste hingegen ist Vergnügen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Minna von Barnhelm, Tellheim: „Die Dienste der Großen sind gefährlich und lohnen der Mühe, des Zwanges, der Erniedrigung nicht, die sie kosten.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Minna von Barnhelm III, 7, Werner: „Wir haben, solange unser Freund hat.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Miss Sara Sampson, III, 5, Sara: „Die Verstellung bleibt immer kalt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Nathan der Weise II, 6, Nathan: „Nur das Gemeine verkennt man selten.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: Nathan der Weise III, 4, Saladin: „Was hätt’ ein Weiberkopf erdacht, das er nicht zu beschönen wüßte.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: „Philotas“, III, Aridäus: „Die beste Anbetung, Prinz, ist dankende Freude.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in einem Brief an Eva König am 12. Februar 1771: „Freilich kostet es Kunst, sich selbst zu überreden, dass man glücklich ist: aber welches Glück besteht denn auch in etwas mehr als in unser Überredung?“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in einem Brief an Matthias Claudius: „Jeder sage, was ihn Wahrheit dünkt, und die Wahrheit selbst sei Gott empfohlen.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in Emilia Galotti I, 4, Conti: „Die Kunst muss malen, wie sich die plastische Natur - wenn es eine gibt - das Bild dachte: Ohne den Abfall, welchen der widerstrebende Stoff unvermeidlich macht; ohne das Verderb, mit welchem die Zeit dagegen ankämpft.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Der Wunder höchstes ist, dass uns die wahren, echten Wunder so alltäglich werden können.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Die Wunder, die Christus und seine Jünger taten, waren das Gerüst und nicht der Bau. Das Gerüst wird abgerissen, sobald der Bau vollendet ist.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Nur die Sache ist verloren, die man selbst aufgibt.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Ordnung muss auch ohne Regierung bestehen können, wenn jeder Einzelne sich selbst zu regieren weiß.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Was die Meister der Kunst zu befolgen für gut finden, das sind Regeln.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Alles echte Menschenleben ist Tanz auf Messers Schneide.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Alles ist sinnlos von vornhinein, alles wird sinnvoll von nachhinein.“ (Vgl. auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Die Natur ist weder grausam noch gut. Sie hat das Leben überall an Wollust geknüpft.“
Lessing, Karl Theodor Richard (1872-1933), deutscher jüdischer Philosoph, politischer Publizist, Kulturkritiker: „Wir sind kulturgetarnte Raubaffen.“ (Vgl. auch sein Hauptwerk: „Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen“.)
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter, Journalist, Übersetzer, in: An einen Fatalisten: „Spiegel der Zukunft sei das Vergangene? Doch die Geschichte wirkt ins Gewebe der Zeit nimmer das nämliche Bild.“
Leuthold, Heinrich (1827-1879), Schweizer Dichter, Journalist, Übersetzer, in seinen Sprüchen, 34: „Willst Du zeigen, daß Du von ganzem Holz, / sei nach unten bescheiden, nach oben stolz!“
Levi, Graziadio Carlo (1902-1975), italienischer Schriftsteller, Arzt, Maler, Politiker: „Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht.“
Lewald, Fanny (1811-1889), deutsche Schriftstellerin, in: Diogena: „Die Liebe ist das Einssein von zweien; ich höre auf zu sein, um in einem anderen erst wieder zu werden. Es ist eine Regeneration, es ist ein Aufgehen in dem Geliebten, dessen ganzes Wesen dafür mein eigen wird, mein eigen ganz und gar. Ein Mensch allein durchdringt das Geheimnis des Daseins nicht; aber zwei vereint zu einer Liebe, die durchdringen es. Die wirbeln sich empor mit der Lerche, im Frühlicht der Sonne entgegen, die lauschen dem schweigenden Pulsschlag der Erde in träumerischer Nacht, die beherrschen mit mächtigem Zauberstab die ganze Skala der Gefühle, dass alle Akkorde des menschlichen Daseins sich vor ihrem Willen zusammenfügen zu der wahren Sphärenharmonie, deren ewiger Text das eine Wort ist, ‚Liebe‘!“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus: „Die größten Denker, die mir vorgekommen sind, waren gerade unter allen Gelehrten die, welche am wenigsten gelesen hatten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Der Mensch ist vielleicht halb Geist und halb Materie, so wie der Polyp halb Pflanze und halb Tier. Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt, weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Aphorismen: „Mich dünkt immer, die ganz schlechten Schriftsteller sollte man immer in den gelehrten Zeitungen ungeahndet lassen; die gelehrten Zeitungsschreiber verfallen in den Fehler der Indianer, die den Orang-Utan für ihresgleichen und seine natürliche Stummheit für einen Eigensinn halten, von welchem sie ihn durch häufige Prügel vergeblich abzubringen suchen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Bemerkungen vermischten Inhalts 16: „Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Beobachtungen über den Menschen: „In allen Geschäften sei geduldig und übereile nie! Man hat Geduld den zweiten Verstand genannt. Das heißt: Wieviel Verstand ein Mensch auch haben mag, so wird er doch, wenn er alle seine Besorgungen mit Geduld und Bedächtigkeit verrichtet, seinen Verstand verdoppeln.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Beobachtungen über den Menschen: „Jedes Mädchen ist die Verwalterin der weiblichen Mysterien. Es gibt Stellen, wo Bauernmädchen aussehen wie Königinnen; das gilt von Leib und Seele.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Betrachtungen über den Menschen: „Das Gefühl von Gesundheit erwirbt man sich nur durch Krankheit.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe, in einem Brief an Marija W. Kisseljowa am 14. Januar 1887: „[...] ein Schriftseller ist doch kein Konditor, kein Kosmetiker, kein Spaßmacher; er ist ein Mensch mit Pflichten, der sich dem Bewusstsein seiner Verpflichtung und seinem Gewissen gegenübergestellt sieht; [...] er ist verpflichtet, seinen Widerwillen zu bezwingen, seine Fantasie mit dem Schmutz des Lebens zu besudeln ... [...] Für die Chemiker gibt es auf Erden nichts Unsauberes. Der Schriftsteller muss genauso objektiv sein wir der Chemiker; er muss auf die Subjektivität des Alltags verzichten und muss wissen, dass die Misthaufen in der Landschaft eine sehr achtbare Rolle spielen und dass die bösen Leidenschaften dem Leben genauso eigen sind wie die guten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Eine seltsamere Ware als Bücher gibt es wohl schwerlich in der Welt. Von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von Leuten, die sie nicht verstehen, und nun gar geschrieben von Leuten, die sie nicht verstehen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll!“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Schriften und Briefe: „Wir fressen einander nicht, wir schlachten uns bloß.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in: Sudelbücher: „Das Doktorwerden ist eine Konfirmation des Geistes.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’, in seinen Aphorismen: „Rede eines Selbstmörders, kurz vor der Tat aufgesetzt: [...] Es ist dies keine Anwandlung einer tollen Verzweiflung, ich kenne die Kette meiner Tage aus den wenigen Gliedern, die ich gelebt habe, zu wohl. Ich bin müde, weiterzugehen; hier will ich ganz ersterben oder doch wenigstens über Nacht bleiben. Hier nimm meinen Stoff wieder, Natur, knete ihn in die Masse der Wesen wieder ein, mache einen Busch, eine Wolke, alles, was du willst, aus mir, auch einen Menschen, aber mich nicht mehr.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „An nichts muss man mehr zweifeln als an Sätzen, die zur Mode geworden sind.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalog von verbotenen Büchern.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Der Mensch liebt die Gesellschaft und sollte es auch nur die eines brennenden Kerzchens sein.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die geschnitzten Heiligen haben in der Welt mehr ausgerichtet als die lebendigen.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die großen Begebenheiten in der Welt werden nicht gemacht, sondern finden sich ein.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die letzte Hand an sein Werk legen heißt es vernichten.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die meisten Poeten kommen erst nach ihrem Tode zur Welt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die Menschen sind in ihren Anlagen alle gleich, nur die Verhältnisse machen den Unterschied.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die unterhaltsamste Fläche auf der Erde für uns ist die vom menschlichen Gesicht.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es gibt hundert Witzige gegen einen, der Verstand hat.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es gibt in Rücksicht auf den Körper gewiss wo nicht mehr, doch ebenso viele Kranke in der Einbildung als wirkliche Kranke, in Rücksicht auf den Verstand ebenso viele, wo nicht sehr viel mehr Gesunde in der Einbildung als wirklich Gesunde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es gibt Leute, die glauben alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „In dem Hause, wo ich wohnte, hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten hölzernen Treppe gelernt und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir wollte, schlug, und, ich muß gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem Paar Füßen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurde.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt und die er solange wie möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert; und mehr als das Blei in der Flinte, jenes im Setzkasten des Druckers.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Unsere meisten Ausdrücke sind metaphorisch. Es steckt in denselben die Philosophie unserer Vorfahren.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), deutscher Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Viele Spötter meinen reich an Geist zu sein und sind nur arm an Takt.“
Lichtenberg, Georg Christoph (1742-1799), Mathematiker, Professor der Naturwissenschaften, Begründer des Aphorismus’: „Die gemeinsten Meinungen und was jeder für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden.“
Lichtwer, Magnus Gottfried (der Jüngere, 1719-1783), deutscher Jurist und Fabeldichter in der Zeit der Aufklärung, Freimaurer, in: Die seltsamen Menschen: „Wenn sie nicht hören, reden, fühlen, noch sehen, was tun sie denn? Sie spielen.“
Ligne, Charles Joseph Fürst von (1735-1814), österreichischer Feldmarschall, Diplomat, Staatsmann, Freimaurer, Schriftsteller: „Zerstreutheit ist ein Zeichen von Klugheit und Güte. Dumme und boshafte Menschen sind immer geistesgegenwärtig.“
Limpach, Erich (1899-1965), deutscher Lyriker und Aphoristiker: „Das Unwichtige zu vergessen ist eine der bedeutendsten Voraussetzungen, das Wesentliche zu entdecken.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Die meisten Menschen sind in dem Maße glücklich, wie sie es sich selbst gestatten.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, daß alle Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer er auftreten möge.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mensch auf die Erde hinabblickt und behauptet, es gebe keinen Gott. Aber es will mir nicht in de Sinn, dass einer zum Himmel hinaufschaut und Gott leugnet.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Kein Mensch ist gut genug, einen anderen Menschen ohne dessen Zustimmung zu regieren.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Man kann nicht in den Menschen den Charakter und den Mut ausbilden, wenn man ihnen die Initiative und die Unabhängigkeit nimmt.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Süßer ist, was sauer verdient ist.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.”
Lindbergh, Anne Morrow (1906-2001), Flugpionierin, Schriftstellerin, Ehefrau, Kopilotin und Navigatorin des US-amerikanischen Piloten Charles A. Lindbergh: „Während wir sprechen, ändern sich die Dinge und entgleiten uns.“
Lionel, Frédéric (1908-1999), französischer Schriftsteller, Philosoph, Mystiker: „Lebenskunst erfordert eine ständige Anpassung der Mittel und Fähigkeiten an die Erfordernisse des Augenblicks.“
Lippmann, Walter (1889-1974), einlussreicher US-amerikanischer Publizist, Schriftsteller, Medienkritiker und Chefredakteur der New York World: „Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger in die Geschichtsbücher der Besiegten Einzug gehalten hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen angesehen werden.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Das Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Ein Lächeln ist ein Licht, das Leben und Hoffnung sichtbar macht.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Gerade der schwächste Mensch darf die größte Hoffnung auf die größten Gnaden haben, weil sich Gott dem Elend der Menschen anpasst [weil Gott dem Elend der Menschen am nächsten ist].“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Gedanken über die Erziehung 9, 93: „Der Erzieher muß also vor allem feine Lebensart besitzen; denn ein junger Mensch, dem von seinem Erzieher nur diese Eigenschaft mitgeteilt worden, hat schon sehr viel voraus.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Versuch über den menschlichen Verstand, Drittes Buch, Über die Worte: „Da Gott den Menschen zu einem geselligen Wesen bestimmt hatte, so gab er ihm nicht bloß eine Neigung, ja Notwendigkeit, mit seinesgleichen zu verkehren, sondern versah ihn auch mit einer Sprache, welche das große Werkzeug und gemeinsame Band der Gesellschaft werden sollte. Der Mensch hat deshalb von Natur so eingerichtete Organe, daß er artikulierte Laute bilden kann, die Worte heißen. Doch reicht dies zur Sprache nicht hin; denn auch Papageien und anderen Vögeln kann das Bilden von artikulierten Lauten angelernt werden, obgleich sie auf keine Weise der Sprache fähig sind. [...] Es war also außerdem noch die Fähigkeit erforderlich, die Laute als Zeichen innerer Auffassungen zu gebrauchen und sie zu Zeichen von Vorstellungen zu machen, die anderen dadurch erkennbar würden, damit die Menschen ihre Gedanken einander mitteilen konnten.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Versuch über den menschlichen Verstand: „Viele Kinder schieben die in der Schule erlittenen Strafen auf die Bücher, wegen deren sie die Strafen bekommen hatten; es verbinden sich beide Vorstellungen so miteinander, daß jedes Buch sie anekelt und sie sich ihr ganzes Leben lang nicht zum Studium und Gebrauch der Bücher entschließen können.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung, in: Versuch über den menschlichen Verstand: „Was sich die Menschen einbilden, ist gleichgültig. Lediglich die Erkenntnis der Dinge ist von Bedeutung. Sie allein macht unsere Schlussfolgerungen wertvoll.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Gute Eigenschaften sind die wahren Kleinode des Geistes, aber sie müssen sozusagen erst in gute Lebensart gefaßt werden, und wer sich selbst beliebt machen will, muß nicht mit Festigkeit und Kraft, sondern auch mit Grazie handeln.“
Locke, John (1632-1704), englischer Arzt und Philosoph, Vordenker der Aufklärung: „Nichts macht auf den Geist des Menschen einen sanfteren und tieferen Eindruck als das Beispiel.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Allengefallenheit: „Daß allen er gefallen kann, / geht schwerlich, glaub ich, jedem an / als dem, bei dem hat gleichen Preis / Gott, Teufel, recht, krumm, schwarz und weiß.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Die Wahrheit: „Andre Weiber hätten Spott, / wenn sie sollten nackend gehen, / Wahrheit aber färbt sich rot, / wenn sie soll in Kleidern stehn.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Schmeichler sind wie Sonnenblumen, / blicken nach dem Himmel hin, / wurzeln aber in der Erde, / suchen Vorteil und Gewinn.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Epigramme: „Sich selbst bekämpfen ist der allerschwerste Krieg. / Sich selbst besiegen ist der allerschönste Sieg.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter, Jungferntränen: „Der Liebsten Tränen sind’s, die oft den klügsten Mann / betören, daß er schwarz von weiß nicht sondern kann.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der durch Waffen überwunden,/ hat noch lange nicht gesieget./ Friedemachen hat erfunden,/ dass der Sieger unten lieget.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der Frühling ist zwar schön, doch wenn der Herbst nicht wär’,/ wär’ zwar das Auge satt, der Magen aber leer.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Der Tugend Lohn // Durch die Ehr und reichen Lohn kann die Tapferkeit erwachen, / aber Ehr und reicher Lohn kann die Tapferkeit nicht machen.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Die Weltgunst ist ein Meer: Darin versinkt, was schwer; was leicht ist, schwimmt daher.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Es säuft sich voll für sich kein unvernünftig Tier./ O, hätten sie Vernunft, sie tränken auch wie wir!“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Ist ein Esel zu erstreiten, ei, so suche dir zur Hand/ einen Richter, der nicht selbsten ist dem Esel anverwandt!“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Leichter träget, was er träget,/ wer Geduld zur Bürde leget.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Was macht die edlen Stein’ und klare Perlen wert? / Ihr Wert nicht, sondern das, daß man sie so begehrt.“
Logau, Friedrich Freiherr von (1605-1655), schlesischer Barockdichter: „Wer gar zu bieder ist, bleibt zwar ein redlich Mann,/ bleibt aber, wo er ist, kommt selten höher an.“
Lohberger, Leo: „Das Richtige im rechten Augenblick zu tun, nennt man Erfolg.“
Lorenz, Konrad Zacharias (1903-1989), österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger (1973), gehört zu den Gründervätern von ‚Tierpsychologie‘ und Verhaltensforschung: „Der Übergang vom Affen zum Menschen – das sind wir.“
Lowell, James Russel (1819-1891), US-amerikanischer Dichter und Kritiker: „Habt ihr euch jemals überlegt, was die bloße Fähigkeit des Lesens bedeutet?“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 111: „Der Neger in seinem primitiven Glauben an seinen Fetisch und der erhabenste Philosoph sind trotz aller Fernen ihres Seelenlebens einander inniger verwandt im Vergleich zu ihrer Wesensverschiedenheit von allen jenen, die da glauben, das nüchterne Nützlichkeitsgesetz sei das letzte Geheimnis des Lebens, die zweckbeherrschte Endlichkeit sei das einzig Wirkliche, das innere Erlebnis des Unsichtbaren aber sei unhaltbare Fantasie unklarer, unreifer Denker.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 171: „Wenn wir uns auch, wie erwähnt, die rein mechanistische Entstehung dieser Eigenschaften zur Not vorstellen können, so ist aber selbst hier viel wahrscheinlicher, dass ein Wille die Erbanlage schuf und die Selektion erst nachträglich weiterhalf. Angesichts dieser unleugbaren Tatsachen müssen wir der >Selektion< in der Entwicklung vom Einzeller zum Menschen nur eine erleidende, dem Unsterblichkeitwillen (oder Selbsterhaltungwillen) aber die handelnde Rolle der Formenwandlung zusprechen./ So können wir also im wissenschaftlichen Sinne sagen: der große entscheidende Entschluss war gefasst unterschiedliche Zellarten zu schaffen und die Somazellen von der Fortpflanzung, damit aber auch von der Unsterblichkeit auszuschließen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 198: „Die mechanistische Erklärung der Entwicklung erkannten wir als Irrtum. Für alle wesentlichen Fortschritte zur Bewusstheit wurde die Tatsache, dass ein Wille, zielgerichtet, in den Lebewesen, wenn auch ihnen selbst unbewusst, sich die Form erzwang, und so hat uns die Entwicklungsgeschichte die herrliche Möglichkeit gegeben, nicht wie die Vergangenheit zu sprechen: ich glaube an einen Gott, sondern sagen zu dürfen: ich weiß, dass jedes Lebewesen, ja alle Erscheinung des Weltalls die Erscheinung unsichtbaren Gehaltes, des Göttlichen ist, dass dieses sich in den sterblichen Somazellen der Vielzeller die Formwandlungen, die Entwicklung aus dumpfester Unbewusstheit zur höchsten Bewusstheit des Menschen erzwang.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 249: „ ... aber es lässt sich gar nicht leugnen, dass man den meisten Kunstwerken sehr leicht ansieht, inwieweit der Schöpfer seinen Willen zum Guten entfaltet hat. Diese Genialität möchte ich, wenn ein Bild aus der Erscheinungswelt, aus der Chemie, zum Vergleich herangezogen werden darf, den Katalysator* der Genialität des Denkens und der Genialität der Wahrnehmung nennen. (*Das ist eine Substanz, deren Anwesenheit einen chemischen Vorgang beschleunigt, an dem sie im übrigen unbeteiligt bleibt.) Aber entsprechend dieser schöpferischen Befruchtung, die sie ausübt, erfährt sie dann durch die Gestaltung der Schöpfung selbst wieder einen weiteren, höheren Grad der Entfaltung. So befruchtet der Wunsch zum Guten das Kunstwerk, das selbst seinerseits wieder den Wunsch zum Guten im Schaffenden stärkt und entfaltet. Das Kunstwerk selbst aber redet für den Beschauer eine deutliche Sprache über die Art und den Grad dieser befruchtenden und fördernden Wechselwirkung. Beethoven hat dies Bettina von Arnim gegenüber in die Worte gefasst: >Auch der Musik liegen die hohen Zeichen des Moralsinns zugrunde, wie jeder Kunst; alle echte Erfindung ist ein moralischer Fortschritt.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 250: „Das Erleben der Genialität ist jedem möglich, solange er sich selbst die Seele noch nicht erstickte, nicht etwa nur dem genialen Menschen und dem Genie. Er wird hierzu um so eher gelangen, je vollkommener er die Wünsche der Genialität von Zweckgedanken fernhält. Bei den meisten heute lebenden Menschen bedarf es, bis dies erreicht ist, noch einer gründlichen Erlösung von dem Christentum und seinen unseligen Lohn- und Straflehren. Erst von dem Augenblicke an kann sich ihre Genialität voll entfalten, in welchem sie aus innerster Überzeugung sagen können: >Ich tue das Gute, erforsche das Wahre, liebe oder hasse nach göttlicher Wahl und ersehne das Schöne, nicht um mir die Seligkeit nach dem Tode oder Güter im Diesseits, aber auch nicht, um mir geistige Glücksbereicherung und inneren Frieden zu erringen, nein, es ist mein der Vernunft unbegreiflicher, grundloser, zweckloser Wille.<“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 251: „Segnet denn nicht die Genialität das Leben mit einem unsagbar inneren Reichtum, der doch wohl von allen angestrebten Glücksgütern an erster Stelle diesen Namen verdient? Welch reiches, glückseliges Erleben ist nicht das Versenken in ein herrliches Kunstwerk! Wie schrumpfen daneben alle Glücksgefühle der Diesseitsmenschen zusammen! Dies scheint so wahr und wird dadurch noch so wahrscheinlich, dass der Mensch, der zu Erlebnissen im Bereiche der Genialität fähig ist, dabei aber die Diesseitsfreuden alle kennt und erlebt, niemals mit einem Menschen tauschen möchte, dessen verkümmerte Genialität unberücksichtigt bleibt. - - Es scheint so wahr und ist dennoch ein Irrtum! Wer je das Reich der Genialität betritt, wer je sein Leben ihren Wünschen unterstellt, wir dadurch nicht etwa allein an Glück reicher. Gewiss, er erlebt ein unendlich vertieftes und bereichertes Glücksgefühl, wie es nur das Reich der Genialität zu geben vermag, aber noch öfter erlebt er ein Leid, das die letzten Tiefen seiner Seele erschüttert, ein Leid, wie es der stumpfen Genialität ewig fern bleibt. Was die Diesseitszwerge Leid, was sie Trauer nennen, dünkt ihm im Vergleich mit seinem Erleben Missvergnügen oder eine oberflächliche Traurigkeit; ganz ebenso wie ihr Glück, an seinem Maßstabe gemessen, nur die Bezeichnung Vergnügen verdient. Da die Stunden des tiefsten Leids bei den unsagbar häufigen Verwundungen, die die Genialität im Dasein erfährt, so viel zahlreicher sind, als die Stunden des Glückes, so können wir sicher nicht behaupten, dass die Entfaltung der Wünsche der Genialität das Glück fördert.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 254: „Das geniale Erlebnis ist eine gänzlich anders geartete höhere Stufe des Bewussteins, die sich ein Mensch, der sie nicht erlebt hat, ebenso wenig vorstellen kann, wie ein Tier die Bewusstseinsstufe des Diesseitserlebens. Mit dieser Unfähigkeit hängt natürlich auch die Urteilslosigkeit aller Menschen, die nie die Genialität, oder wie wir im Bilde auch sagten, das >Jenseits< erlebten, über den Wert eines Kunstwerks, das uns ja zum Jenseitserleben führen kann, zusammen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 255: „Erst wenn es den Menschen vollbewusst ist, dass wahre Kunst ein zur Erscheinung gestaltetes Jenseitserleben ist, wird es ihr Kunsterleben vertiefen können, wenn sie sich mit den Vernunftforschungen über die Gesetze von Rhythmus, Form, von Licht- und Schallwellen dieser Erscheinungen beschäftigen. Der Kunsterlebende dagegen ist unerschütterlich sicher in seinem Urteil und unbekümmert um die Meinung der Umwelt, und je höher sich in ihm die Genialität entfaltet, um so rascher erkennt er, ob ein seelisch Toter das Werk schuf, und ob es seelisch Tote sind, die über Kunst reden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 255: „Es ist nun für manchen vielleicht erstaunlich, aber sehr begreiflich, dass sich derartige vollständige Urteilslosigkeit  in Bezug auf das Wesentlichste so sehr häufig unter den >Kunstfreunden<, den >Kunstverständigen< findet. Der letztgenannte Name ist äußerst sinnreich gewählt und verrät den Grund dieser Erscheinung! Sie wollen Genialität mit dem Verstande erfassen. Die Beschäftigung mit der theoretischen Kunstwissenschaft wurde ihnen zum Verhängnis. Sie half ihnen nicht zum genialen Erleben, sondern sie machte sie unfähig dazu, unfähiger, als es vielleicht eine Bäuerin ist, die in einem seltnen Augenblick ihres Daseins das Erstaunliche erlebte, in der Betrachtung eines Bildes dem Diesseits vollkommen entrückt zu werden!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 296: „Diese Tatsache führt uns zu der Gegensätzlichkeit der Wünsche der Sexualität und Genialität und ihrer Überwindung. Auch sie wird in ähnlicher Weise herabgemindert durch das Schweigen des Triebes in Zeiten des Jenseitserlebens. Aber eine weit wichtigere Behebung des Zwiespaltes ist die immer umfangreichere Verwebung dieses Triebes mit der Genialität selbst. Mehr und mehr wird die Minnebegeisterung abhängig davon, ob der geliebte Mensch die Wünsche der Genialität verletzt oder befriedigt. Bei voll entfalteter Verwebung ist somit der Zwiespalt vollständig beseitigt, der Paarungswille erlischt da, wo seine Erfüllung der Entfaltung der Genialität schädlich wäre, ohne dass der Mensch diesen Vorgang anders als eine Selbstverständlichkeit empfindet. Mit dieser Unterordnung durch die Verwebung mit den Wünschen der Genialität ist aber die Sexualität zur Minne vergeistigt und sogar ein Helfer derselben geworden, denn eine mit der Genialität verwobene sexuelle Begeisterung wird in gar vielen Fällen der Anlass einer wunderbar kraftvollen Entfaltung der vorher noch halb schlummernden Genialität, und zwar nicht nur im Erleben des Glückes, sondern auch oft durch das Erleben des Leides.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 384: „Aber ein Tröstliches bleibt, dass der gottwache Mensch sich nicht durch diesen Berg der Philosophaster durcharbeiten muss, bis er zu dem Lebendigen vordringt! Da die Philosophie das Wirken der Genialität des Denkens im Jenseits ist, verrät sich der Jenseitstote fast in jedem Satze, den er niederschreibt und den ein Lebendiger gar nicht denken könnte. Wer aber als Philosoph nur einen solchen verräterischen Satz geschrieben hat, der sich mit dem Jenseitserleben nicht vereinen lässt, der ist ein Toter, und wir stören seine Totenruhe nicht durch Weiterblättern in seinem Werke!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 387: „Die Verwirklichung des Schönen in der Erscheinung und in allen Lebensäußerungen, die bei so vielen Menschen durch die christlichen Vorstellungen vernachlässigt war, wurde den geistig Tiefen verleidet, weil sich als einzige die >Gesellschaftmoral< ihrer angenommen hatte. Diese aber geht von dem vollkommen gottfernen Beweggrunde aus, auf die Mehrheit des gleichen Gesellschaftskreises günstig zu wirken, und so lässt sie sich denn auch weit öfter von der >Mode< als von dem göttlichen Wunsch des Schönen leiten. Da sie überdies noch so unmoralisch ist, den Schein für das Wichtige zu halten, die Wahrheit des geäußerten Gefühles usw. durchaus nicht zu verlangen, ja sie meist überhaupt gar nicht anzunehmen, hat sie alle gottlebendigen Menschen abgestoßen. Es sind in unserem Volke dank dieser >Gesellschaftsmoral< heute unheilvolle Wertungen wirksam: Ein Trachten nach schöner Erscheinung der eigenen Person ist >gefallsüchtig und oberflächlich<, hässliche, geschmacklose, äußere Erscheinung ist gleichbedeutend mit >Vergeistigung<, Ernst, Frömmigkeit. Maßvolle, schöne Ausdrucksbewegungen sind >Gemachtheit und Unwahrhaftigkeit<; ungeschlachtes, maßloses, ja grobes Verhalten ist der Beweis der Wahrhaftigkeit und unbestechlichen Gesinnung!“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 389: „So wären wir denn durch diese Erinnerung an die Gegenwartskunst zu einer ganz anderen Auswirkung des Wunsches zum Schönen gekommen, von dem Schaffen zu dem Genießen des Schönen. Für den Menschen, der das einzige Bewusstsein Gottes sein kann, für den der Wunsch zum Schönen eine Offenbarung seines Wesens neben den anderen Wünschen der Genialität ist, ist das bewusste Wahrnehmen, das >Genießen<, des Schönen ein >Gottesdienst< im tiefsten Sinne dieses Wortes. Wenn schon der Anblick all der unbewusst gestalteten Schönheit in der Natur zum >Gottesdienste< werden kann, so noch in weit höherem Grade die Versenkung, in ein vom bewussten Erleben gestaltetes Kunstwerk.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 391: „Diese dritte, höchste Stufe der Kunst ist das Heiligtum der Seltenen, nur denen im Schaffen und Erleben zugänglich, die bewusste klare Gotterkenntnis erleben. Die Tatsache der Übertragung des Erlebens in Formen, farben, Rhythmen und Klänge bildet den einzigen Zusammenhang dieser Kunst mit dem Diesseits, mit der Erscheinungswelt. Es ist die Kunst der Genialität für die Genialität, die ein Diesseitserleben überhaupt nicht wiedergibt. So entspricht diese Kunst dem Heiligtum der Wissenschaft, der lebendigen Philosophie. Sie stellt ausschließlich die religiöse Erschütterung oder die religiöse Versenkung dar. Beispiel für diese Stufe ist die Musik Sebastian Bachs.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 416: „Der unermessliche Kosmos, die Erscheinung Gottes, erschauert in Freude an dem Tage, an dem der Mensch sich erfüllt, an dem er erkennt, ich allein erlebe das Wünschen des Gottes bewusst, ich, der Mensch, bin das einzige Bewusstsein des Gottes. Aber der gewaltige Kosmos in seinen unermesslichen Weiten, alle die stumm-kreisenden Welten werden erschauern in Ehrfurcht, wenn der Mensch, der einzige, der schuldig werden kann, im Dasein den Weg der Heiligung schritt und am Abende seines Lebens sich sagen kann: Ich bin vollkommen, so vollkommen wie alle nicht-bewusste Erscheinung des Alls und darf diese Vollkommenheit bewusst erleben.“
Ludwig, Emil (1881-1948), deutsch-schweizerischer Schriftsteller und psychologischer Biograf: „Jeder, der redet, verschweigt etwas und meistens das Beste.“
Ludwig, Otto (1813-1865), deutscher Dichter des Poetischen Realismus: „Alles Unwahre ist unschön.“
Luhmann, Sehr gute Formulierung von Niklas (1927-1998), dem deutschen Soziologen und Gesellschaftstheoretiker: dass nämlich Vertrauen grundsätzlich die Komplexität einer Sache reduziert!
Luisser, Alois: „Christus ist auferstanden, aber Millionen Menschen hängen noch am Kreuz und viele ihr ganzes Leben lang.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Drei Dinge machen einen Theologen: Die Meditation, das Gebet und die Anfechtung.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Nach dem Zeugnis und der Erfahrung aller Frommen ist die größte Anfechtung, keine Anfechtung zu haben.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Reichtum ist das geringste Ding auf Erden und die allerkleinste Gabe, die Gott dem Menschen geben kann. Darum gibt unser Herrgott gemeiniglich Reichtum den groben Eseln, denen er sonst nichts gönnt.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Wer an seinem Nächsten vorübergeht, der geht auch an Gott vorüber.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus, in: ‚Schriften über Literatur und Kunst‘, in einem Brief an Mathilde Wurm, am 28.12.1916: „Dann sieh, daß Du Mensch bleibst, Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter, trotz allem und alledem, denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche. Mensch sein heißt, sein ganzes Leben ‚auf des Schicksals großer Waage‘ freudig hinwerfen, wenn’s sein muß, sich zugleich aber an jedem hellen Tag und jeder schönen Wolke freuen.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des Proletarischen Internationalismus: „Mir imponieren nur Ratschläge und Grundsätze, die die Rat gebenden selbst beherzigen.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des „proletarischen Internationalismus“, in einem Brief an Hans Diefenbach am 12. Mai 1917: „Kann man ‚erklären‘, worin der Zauber des Lebens besteht, wenn es jemand nicht selbst aus den kleinsten und alltäglichen Dingen heraushört oder richtiger: in sich selbst trägt? Ich [...] bin der Meinung, dass schon viel zu viel Bücher geschrieben sind; vor lauter Literatur vergessen die Menschen auf die schöne Welt zu schauen.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des „proletarischen Internationalismus“, in einem Brief an Luise Kautsky am 26. Januar 1917: „Diese Dimensionen imponieren mir gar nicht, ich bin abgebrüht. Aber eine Sorge habe ich: ein Zentrum, um das sich ‚Alles‘ bewegt, verwandelt das Weltall in eine Kugel. Nun finde ich es von vollendeter Abgeschmacktheit, mir das Universum als eine Kugel - eine Art großen Kartoffelkloß oder Eisbombe - vorzustellen. [...] Sodann aber geht doch dabei nicht mehr und nicht minder wie die Unendlichkeit des Universums flöten. Denn eine ‚kugelförmige Unendlichkeit‘ ist doch Blech. Und ich muss mir zu meinem geistigen Komfort unbedingt noch irgendetwas außer der menschlichen Dummheit als unendlich denken können!“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des „proletarischen Internationalismus“, in einem Brief an Robert Seidel am 23. November 1898: „Ich weiß - die Welt ist ja eine andere, und andere Zeiten wollen andere Lieder haben. Aber eben ‚Lieder‘, unser Geschreibsel ist ja meistens kein Lied, sondern ein farbloses und klangloses Gesurr, wie der Ton eines Maschinenrades. Ich glaube, die Ursache liegt darin, dass die Leute beim Schreiben meistenteils vergessen, in sich tiefer zu greifen und die ganze Wichtigkeit und Wahrheit des Geschriebenen zu empfinden. Ich glaube, dass man jedes Mal, jeden Tag, bei jedem Artikel wieder die Sache durchleben, durchfühlen muss.“
Lyons, Oren, Weisheit der Indianer: „Wer die Erde nicht respektiert, zerstört sie, wer nicht alles Leben so wie das eigene respektiert, wird zum Mörder. Der Mensch glaubt manchmal, er sei zum Besitzer, zum Herrscher erhoben worden. Das ist ein Irrtum. Er ist nur ein Teil des Ganzen. Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines Ausbeuters. Der Mensch hat Verantwortung, nicht Macht. Wir denken bei jeder Entscheidung an die siebte der kommenden Generationen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen nach uns, die noch ungeborenen Generationen, eine Welt vorfinden, die nicht schlechter ist als die unsere - und hoffentlich besser.“
Lüpertz, Markus (*1941), deutscher Bildhauer und Bühnenbildner: „Kunst ist ein Synonym für Revolution. >Revolutionäre Kunst< ist falsch, denn Kunst ist Revolution.“
Macaulay, Thomas Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay, 1800-1859), britischer Historiker, Dichter, Politiker:„Kein Mensch, der über die Vergangenheit genau Bescheid weiß, wird die Gegenwart düster oder verzagt sehen.“
Macaulay, Thomas Babington (1. Baron Macaulay of Rothlay, 1800-1859), britischer Historiker, Dichter, Politiker: „Manche Politiker unserer Zeit pflegen es als einen sich von selbst verstehenden Satz hinzustellen, daß kein Volk frei sein dürfe, bis es fähig sei, sich seiner Freiheit zu bedienen. Dieser Grundsatz ist des Toren in der alten Geschichte würdig, der beschloß, nicht eher ins Wasser zu gehen, als bis er schwimmen gelernt hätte.“
Machiavelli, Niccolò di Bernardo dei (1469-1527), florentinischer Philosoph, Politiker, Diplomat, Chronist und Schriftsteller, in: Florentiner Geschichte VIII: „Zwang und Not, nicht geschriebene Verträge und Verpflichtungen treiben den Herrscher dazu, sein Wort zu halten.“
Madariaga, Salvador de (1886-1978), nationalliberaler spanischer Diplomat und Schriftsteller, in seinem Buch „Portrait Europas“, Stuttgart, 1939: „Deutschland bildet das Herzstück Europas, ist im Mittelpunkt seines Körpers, am Gipfel seines Geistes, in den innersten Räumen seines bewußten und unbewußten Wesens: die Quelle seiner erhabensten Musik, Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichte, Technik - sie alle sind undenkbar ohne Deutschland. Wenn Deutschland fällt, so fällt Europa. Wenn Deutschland verrückt wird, so wird auch Europa verrückt. Die moralische Gesundheit des deutschen Volkes ist eine der Hauptbedingungen für die moralische Gesundheit Euro­pas, ja für seine Existenz selbst.“
Magdeburg, Mechthild von (um 1207-1282), deutsche christliche Mystikerin, in: Das fließende Licht der Gottheit I, 28: „Das ist der Toren Torheit: Sie leben ohne Herzeleid.“
Magritte, René Francois Ghislain (1898-1967), belgischer Maler des Surrealismus: „Kunst ruft das Geheimnis wach, ohne das die Welt nicht existieren würde.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Ein voller Widerhall aus dem Herzen des Empfangenden ist dem Schaffenden ein Bedürfnis.“
Mahler, Gustav (1860-1911), österreichischer Komponist und Dirigent: „Wie unsinnig ist es nur, sich vom brutalen Lebensstrudel so untertauchen zu lassen! Sich selbst und dem Höheren über sich selbst nur eine Stunde untreu zu sein!“
Mahlmann, Siegfried August (1771-1826), deutscher Dichter, Schriftsteller, Verleger: „Das wahre Große in der Welt / ist immer nur das, was nicht gleich gefällt. / Und wen der Pöbel zum Gotte weiht, / der steht auf dem Altar nur kurze Zeit.“
Maistre, Joseph de (Joseph Marie, Comte de Maistre, 1753-1821), savoyischer Staatsmann, Schriftsteller, politischer Philosoph der Gegenaufklärung: „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient!“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des russischen Zweigs des Futurismus, in: Hören Sie zu!: „Die Liebe lässt sich durch keinerlei ‚muss‘ und keinerlei ‚darf nicht‘ regeln, sondern einzig und allein durch den freien Wettbewerb mit dem Universum.“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des russischen Zweigs des Futurismus, in seinem Abschiedsbrief kurz vor seinem Freitod am 12. April 1930: „An ALLE!/ Dass ich sterbe, dürft ihr keinem zur Last legen, und bitte - macht keinen Klatsch daraus. So was ist dem Verstorbenen furchtbar unlieb gewesen. Mutter, Schwestern und Genossen, verzeiht - das ist keine Art (empfehle sie keinem), doch ich habe keine Auswege mehr./ Lilja - ich liebe dich./ Genosse Regierung, meine Familie sind Lilja Brik, meine Mutter, meine Schwestern und Veronika Witoldowna Polonskaja. Wenn du ihnen ein leidliches Leben bereitest - danke. Die angefangenen Verse gebt Briks, sie kennen sich aus:/ Wie man so sagt - /«der Fall ist gepfeffert»,/ der Liebeskahn/ ist am Alltag zerschellt./ Ich bin quitt mit dem Leben,/ kein Aufrechnen nötig/ der einander verpassten/ Schmerzen,/ Leiden/ und Beleidigungen./ Lebt wohl.“
Majakowski, Wladimir Wladimirowitsch (1893-1930), sowjetischer Dichter und führender Vertreter des russischen Zweigs des Futurismus: „Dichten ist wie Uran gewinnen: Arbeit ein Jahr, Ausbeute ein Gramm.“
Makarenko, Anton Semjonowitsch (1888-1939), Pädagoge und Schriftsteller, gilt als der bedeutendste russische Pädagoge: „Erzieherische Arbeit ist vor allem organisatorische Arbeit.“
Maloo, May: „Seien wir uns darüber klar, wenn wir Unheil einladen: Es nimmt meistens an.“
Manet, Édouard (1832-1883), französischer Maler des Impressionismus, Wegbereiter der Moderne: „Es gibt nur eine Wahrheit: sofort das auszuführen, was man direkt wahrnimmt. Denn wenn etwas da ist, ist es da. Und wenn es nicht da ist, fängt man noch einmal von vorne an. Der Rest ist Schwindel.“
Mann, Heinrich (1871-1950), deutscher Dichter und Essayist: „Solange es menschliche Gesellschaften gibt, haben sie ihren gefährlichsten Feind im Geist gesehen. Sie haben ihn eingeschränkt, gebunden zu Religionen. Sie sind, sobald er sich freimachte, in Scharen, in Legionen, in Katarakten von Körpern über ihn hergefallen, wie die Heere des Xerxes über Griechenland.“ 
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929, in: Doktor Faustus XXV, Teufel: „Der Künstler ist der Bruder des Verbrechers und des Verrückten.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929, zum zehnten Jahrestag der Bücherverbrennung 1943: „Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929: „Das Wort, selbst das widersprechendste, ist so verbindend. Aber die Wortlosigkeit vereinsamt.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1929: „Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Romancier, Essayist, Nobelpreis 1929: „Ausdruck macht Eindruck.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller, Romane, Essays, Novellen, 1929 Nobelpreis, in: Betrachtungen eines Unpolitischen: „Ich bekenne mich tief überzeugt, dass das deutsche Volk die politische Demokratie niemals wird lieben können, aus dem einfachen Grunde, weil es die Politik selbst nicht lieben kann, und dass der viel verschriene >Obrigkeitsstaat< die dem deutschen Volk angemessene, zukömmliche und von ihm im Grunde gewollte Staatsform ist.“
Mann, Thomas (1875-1955), deutscher Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, in: Adel des Geistes - Goethe und Tolstoi: „Der Gegensatz von Egoismus und Altruismus [Selbstlosigkeit] ist in der Liebe restlos aufgehoben.“
Manzoni, Alessandro Francesco Tommaso (1785-1873), einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Opportunismus ist die Kunst, mit dem Wind zu segeln, den andere machen.“
Marcel, Gabriel (1889-1973), französischer Philosoph und führender Vertreter des christlichen Existentialismus: „Es gibt ein Stückchen Welt, das man bessern kann – sich selbst.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Demut soll nie etwas anderes sein als die Verneinung von Hochmut. Sonst wird sie Kleinmut.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Der Nichtgenormte wird als Verrückter genormt.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Gepriesen sei der Zufall. Er ist wenigstens nicht ungerecht.“
Marcuse, Ludwig (1894-1971), Philosoph, Literaturkritiker und Schriftsteller: „Manche Rezensenten können schreiben, aber nicht lesen.“
Marquis, Donald Bagley (Pseudonym: ‚Don Marquis‘, *1935), US-amerikanischer Philosoph, Schwerpunkt Medizinethik: „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nicht wissen, was sie wollen, aber alles tun, um es zu bekommen.“
Marsais, César Chesneau Du (1676-1756), französischer Philosoph und Grammatiker und einer der Autoren der Encyclopédie, in: Essay über die Vorurteile: „Was wahr ist, kann nicht schlecht sein; was schlecht ist, kann nicht wahr sein; was gut ist, kann nicht auf Unwahrheit beruhen; was schädlich ist, kann nur das Werk des Betrugs und des Wahnsinns sein und demzufolge nicht die Wertschätzung des Weisen verdienen. Die Weisheit taugt nichts, wenn sie nicht zum Glück führt.“
Marshall, George Catlett, Jr. (1880-1959), US-amerikanischer Armeegeneral und Staatsmann, nach ihm wurde der ‚Marshallplan‘ benannt, für den er 1953 den Friedensnobelpreis erhielt: „Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.“
Marti, Kurt (1921), Schweizer Pfarrer und Schriftsteller: „Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht.“
Martialis, Marcus Valerius (Martial, 40-104 n. Chr.), römischer Dichter, bekannt vor allem durch seine Epigramme: „Wer so lebt, daß er mit Vergnügen auf sein vergangenes Leben zurückblicken kann, lebt zweimal.“
Marx, Karl (1818-1883), Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, Journalist, geistiger Führer der Arbeiterbewegung, entwickelte zusammen mit Friedrich Engels die sozialistische und kommunistische Theorie des 19. Jahrhunderts, in den ökonomisch-philosophischen Manuskripten aus dem Jahre 1844: „Setze den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen Vertrauen etc. Wenn du die Kunst genießen willst, musst du ein künstlerisch gebildeter Mensch sein; wenn du Einfluss auf andre Menschen ausüben willst, musst du ein wirklich anregend und fördernd auf andere Menschen wirkender Mensch sein. Jedes deiner Verhältnisse zum Menschen - und zu der Natur - muss eine bestimmte, dem Gegenstand deines Willens entsprechende Äußerung deines wirklichen individuellen Lebens sein. Wenn du liebst, ohne Gegenliebe hervorzurufen, d. h., wenn dein Lieben als Lieben nicht die Gegenliebe produziert, wenn du durch deine Lebensäußerung als Hebender Mensch dich nicht zum geliebten Menschen machst, so ist deine Liebe ohnmächtig, ein Unglück.“
Maugham, William Somerset (1875-1965), als englischsprachiger Erzähler und Dramatiker einer der meistgelesenen des 20. Jahrhunderts: „Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist das einzige vollkommen selbstlose Gefühl.“
Maugham, William Somerset (1875-1965), als englischsprachiger Erzähler und Dramatiker einer der meistgelesenen des 20. Jahrhunderts: „Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich ließe sich damit leben.“
Mauriņ, Zenta; a (1897-1978), lettische Schriftstellerin: „Blumen und Sträucher sind Sendboten Gottes aus einer andern, vollkommenen Welt.“
Mauriac, François (1885-1970), französischer Schriftsteller, katholisch-sozial orientierter Romancier, Nobelpreis für Literatur 1952: „Echte Leidenschaft ist in keinem Alter lächerlich. Ich sehe nichts Komisches in Goethes letzter Liebe.“
Maurier, Daphne du (1907-1989), britische Schriftstellerin: „Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste aller Geschenke.“
Maurier, Daphne du (1907-1989), britische Schriftstellerin: „Große Tugenden sind achtenswert, kleine Untugenden sind liebenswert.“
Maurisches Sprichwort: „Jede wichtige Sache, die du beginnst, ohne Gott zu erwähnen, ist gelähmt.“
Maurois, André (Émile Salomon Wilhelm Herzog, 1885-1967), französischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Historiker: „Altern ist eine schlechte Gewohnheit, die ein beschäftigter Mann gar nicht erst aufkommen lässt.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Am Jenseits, El Kanz el A’da: „Die Liebe hört nie auf. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, sowohl in räumlicher als auch in zeitlicher Beziehung; also kann es außer ihr nichts anderes geben. Sie erfüllt das Sonnenstäubchen und den Weltenraum, die kurze Sekunde des irdischen Zeitmaßes und auch die ganze Ewigkeit. Sie lässt sich nicht einteilen in Eltern, Kindes, Gatten, Freundes- und allgemeine Menschenliebe. Wer sie so zerstückeln zu können meint, dem ist sie unbekannt. Unser Erkennen und unser Weissagen ist solches Stückwerk, vor der Liebe aber, die das Vollkommene ist, hört jedes Stückwerk auf.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Himmelsgedanken: „Die Menschheit ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und auch hätte leben können.“
May, Karl Friedrich (1842-1912), einer der meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache, in: Himmelsgedanken: „Die Weltgeschichte ist zu neun Zehnteln Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwicklung geworden ist, dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht!“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer, Bassist der Beatles: „Einfache Dinge sichern mir die innere Zufriedenheit.“
McCartney, Paul (Sir James Paul McCartney, *1942), britischer Musiker, Komponist, Song-Writer, Bassist der Beatles: „Wenn Schlachthöfe Glasfenster hätten, wäre jeder Mensch Vegetarier.“
McKenzie, John Charles (1860-1941), US-amerikanischer Politiker: „Wenn Jesus uns überhaupt etwas gelehrt hat, so war es zu sterben, nicht zu töten.“
McNamara, Robert Strange (1916-2009), US-amerikanischer Manager, Politiker, Verteidigungsminister, Weltbankpräsident: „Management ist die Kunst, Talente richtig einzusetzen.“
Mead, Margaret (1901-1978), US-amerikanische Ethnologin, vertrat die Auffassung, dass Sozialverhalten formbar und kulturbestimmt sei: „Wir müssen ein System schaffen, indem der Friede stärker belohnt wird als der Krieg.“
Meir, Golda (1898-1978), israelische Politikerin: „Ich kann ehrlich sagen: Die Frage nach dem Erfolg eines Unternehmens hat mich nie beeinflusst. Wenn ich fühlte, es war die richtige Sache, dies zu tun, ging ich dieser Sache nach, ohne Rücksicht auf das Ergebnis.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer Komödiendichter, in: Fragmente, 602: „Kein Mensch ist mir fremd, wenn er tüchtig ist.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer Komödiendichter: „Bildung ist ein unentreißbarer Besitz.“
Menandros (latinisiert: Menander, 342/341 v. Chr.-291/290 v. Chr.), griechischer Komödiendichter: „Einen Tropfen Glück möchte ich haben oder ein Fass Verstand.“
Mencken, Henry Louis (1880-1956), US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Kolumnist, Kulturkritiker, Satiriker: „Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, sauber und falsch ist.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der Aufklärung, Wegbereiter der Haskala (hebräisch: Bildung): „Auch die Begriffe von Tugend und Sittlichkeit sind der Mode unterworfen, und wer sich nicht nach den Modebegriffen seines Jahrhunderts schmiegen kann, der wird von den Zeitgenossen verkannt und verschrien.“
Mendelssohn, Moses (1729-1786), deutscher Philosoph der Aufklärung, Wegbereiter der Haskala (hebräisch: Bildung): „Nach Wahrheit forschen, Schönheit lieben, Gutes wollen, das Beste tun - das ist die Bestimmung des Menschen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Der Mensch sollte nicht ohne Scham sein. Scham über schamloses Betragen ist der sicherste Weg, Beschämendem zu entgehen.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Die Verantwortung für sich selbst ist die Wurzel jeder Verantwortung.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Ein edler Mensch kann nie sein kindliches Herz verlieren.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Ein großer Mensch, wer sein Kinderherz nicht verliert.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „In meinem Herzen bereit sind alle Dinge. Keine Freude ist größer, als Aufrichtigkeit zu finden, blickt man sich selbst ins Herz.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Was der Mensch kann, ohne es erlernt zu haben, sind seine ihm angeborenen >guten Fähigkeiten<. Was der Mensch weiß, ohne darüber nachgedacht zu haben, ist sein ihm angeborenes >gutes Wissen<.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Wer seine eigene Natur kennt, kennt den Himmel.“
Menuhin, Yehudi (Baron Menuhin of Stoke d’Abernon, 1916-1999), US-amerikanischer, Schweizer und britischer Geiger, Bratschist und Dirigent, gehört zu den größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts: „Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“
Merici, Angela (zwischen 1470 und 1474 geboren, gestorben 1540), Gründerin der Compagnia di Sant’ Orsola (heute: Orden der Ursulinen): „Mache dich selbst zuerst zu dem, wozu du andere machen willst.“
Merton, Thomas Feverel (1915-1968), christlicher Mystiker: „Das Leben ist nicht ein Problem, das gelöst, sondern ein Geheimnis, das gelebt werden muss.“
Merton, Thomas Feverel (1915-1968), christlicher Mystiker: „Mitgefühl ist das wache Bewußtsein, daß alle Dinge voneinander abhängen.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister, in: Denkwürdigkeiten: „Nur auf dem Begriff von >Ordnung< kann jener der >Freiheit< ruhen.“
Metternich, Klemens Wenzel Lothar von (1773-1859), führender Diplomat und Staatsmann im Dienste Österreichs, Außenminister: „In meinem ganzen Leben habe ich nur zehn oder zwölf Menschen gekannt, mit denen zu sprechen eine Freude war. Sie hielten sich an das Thema, wiederholten sich nicht, sprachen nicht von sich selbst, hörten nicht auf die eigenen Worte, waren zu gebildet, um sich in Gemeinplätze zu verlieren, und hatten genügend Takt und guten Geschmack, nicht die eigene Person über das Thema zu stellen.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 1. Kapitel: „Als er sich gleich darauf wieder emporriß, hatte er die Empfindung, eine überwältigende Menge innerer Aufschlüsse bekommen zu haben; aber nur ein einziger dürrer Satz war als Quintessenz in seinem Bewußtsein zurückgeblieben, – eine phantastische Verkettung von kürzlich erlebten Eindrücken und fortgesponnenen Gedanken: >Schwerer ist es, das ewige Lächeln zu erringen, als den Totenschädel in den abertausend Gräbern der Erde herauszufinden, den man in einem früheren Leben auf den Schultern getragen; erst muß der Mensch sich die alten Augen aus dem Kopf weinen, bevor er die Welt mit neuen Augen lächelnd zu betrachten vermag.<“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 5. Kapitel, der Mystiker Swammerdam zu Eva van Druysen: „Ich begreife sehr wohl, daß das, was Sie vorhin mit angehört haben, Sie verwirren muß. Dennoch können Sie großen Nutzen daraus ziehen, wenn Sie es als erste Lehre auffassen und geistige Unterweisung nicht bei andern suchen, sondern in sich selbst. Nur die Belehrungen, die der eigene Geist uns schickt, kommen zur rechten Zeit und für sie sind wir reif. Für die Offenbarungen an andern müssen Sie taub und blind werden. Der Pfad zum ewigen Leben ist schmal wie die Schärfe eines Messers; Sie können andern weder helfen, wenn Sie sie taumeln sehen, noch dürfen Sie Hilfe von ihnen erwarten. Wer auf andere schaut, verliert das Gleichgewicht und stürzt ab. Hier gibt’s kein gemeinsames Vorwärtsschreiten wie in der Welt, und so unbedingt nötig auch ein Führer ist: er muß aus dem Reich des Geistes zu Ihnen kommen. Nur in irdischen Dingen kann ein Mensch Ihnen als Führer dienen und seine Handlungsweise eine Richtschnur sein, um ihn zu beurteilen. Alles, was nicht aus dem Geist kommt, ist tote Erde, und wir wollen zu keinem andern Gott beten, als zu dem, der sich in unsrer eigenen Seele offenbart. … – Der eine erlebt eine Welt, und dem anderen erscheint’s eine Nußschale. Wenn Sie im Ernst wollen, daß Ihr Schicksal galoppiert, müssen Sie – ich warne Sie davor und rate es Ihnen zugleich, denn es ist das einzige, was der Mensch tun soll, und gleichzeitig das schwerste Opfer, das er bringen kann! – müssen Sie Ihren innersten Wesenskern, d e n Wesenskern, ohne den Sie eine Leiche wären, (und sogar nicht einmal das), anrufen und Ihm – b e f e h l e n, daß Er Sie den kürzesten Weg zu dem großen Ziel führt, – dem einzigen, das des Erstrebens wert ist, so wenig Sie es jetzt auch erkennen, – erbarmungslos, ohne Rast, durch Krankheit, Leiden, Tod und Schlaf hindurch, durch Ehren, Reichtum und Freude hindurch, immer hindurch und hindurch wie ein rasendes Pferd, das einen Wagen vorwärts reißt über Äcker und Steine hinweg und an Blumen und blühenden Hainen vorbei! Das nenne ich: Gott rufen. Es muß sein wie ein Gelöbnis vor einem lauschenden Ohr!“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 7. Kapitel, Baron Pfeill: „…Die Welt, in der wir leben, ist eine Welt der Wirkungen. – Das Reich der wahren Ursachen ist verborgen; wenn es uns gelingt, bis dorthin vorzudringen, werden wir zaubern können. … Vorläufig zaubern wir Menschen noch mit Maschinen; ich glaube, die Stunde ist nahe, wo wenigstens einige es mit bloßem Willen zustande bringen werden. Das bisher so beliebte Erfinden von wundervollen Maschinen war nichts weiter als ein Pflücken von Brombeeren, die neben dem Wege zum Gipfel wachsen. – Wertvoll ist nicht die ‚Erfindung‘, sondern das Erfindenkönnen, wertvoll ist nicht ein Gemälde, höchstens kostbar, wertvoll ist nur das Malenkönnen. Das Gemälde kann vermodern, das Malenkönnen kann nicht verlorengehen, auch wenn der Maler stirbt. Es bleibt als vom Himmel geholte Kraft bestehen, die vielleicht für lange Zeit schlafen gehen mag, aber immer wieder aufwacht, wenn das geeignete Genie geboren wird, durch das sie sich offenbaren kann. Ich finde es sehr tröstlich, daß die wertgeschätzte Kaufmannschaft dem Erfinder quasi nur das Linsengericht abschwätzen kann und nicht das Wesentliche.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 10. Kapitel: „Jetzt erst begriff Sephardi in voller Klarheit die Worte Eidotters: >Alles, was ein Mensch glaubt, solang die Lichter in ihm noch nicht umgestellt sind, ist falsch, und wenn’s noch so richtig ist – es ist so grundfalsch, daß man es gar nicht erfassen kann. Man glaubt, man nimmt, statt dessen gibt man; man glaubt, man bleibt stehen und wartet, statt dessen geht man und sucht.<“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 11. Kapitel, Hauberisser liest in der seltsamen Rolle: „Der Schlüssel zur Macht über die innere Natur ist verrostet seit der Sintflut. Er heißt: – – Wachsein. / Wachsein ist alles. / … Wenn du auf dem Weg des E r w a c h e n s das Reich der Gespenster durchquerst, wirst du allmählich erkennen, daß es nur Gedanken sind, die du plötzlich mit den Augen sehen kannst. Das ist der Grund, weshalb sie dir fremd und wie Wesen erscheinen; denn die Sprache der Formen ist anders als die Sprache des Gehirns. / D a n n ist der Zeitpunkt gekommen, wo sich die seltsamste Wandlung vollzieht, die dir geschehen kann: aus den Menschen, die dich umgeben, werden – Gespenster werden. Alle, die dir lieb gewesen, werden plötzlich Larven sein. Auch dein eigener Leib. / Es ist die furchtbarste Einsamkeit, die sich ausdenken läßt, – ein Pilgern durch die Wüste, und wer die Quelle des Lebens in ihr nicht findet, verdurstet. / Alles, was ich dir hier gesagt habe, steht auch in den Büchern der Frommen jedes Volkes: das Kommen eines neuen Reiches, das Wachen, die Überwindung des Körpers und die Einsamkeit, – und doch trennt uns von diesen Frommen eine unüberbrückbare Kluft: sie glauben, daß ein Tag naht, an dem die Guten in das Paradies eingehen und die Bösen in den Höllenpfuhl geworfen werden, – wir w i s s e n, daß eine Zeit kommt, wo viele erwachen werden und von den Schlafenden getrennt sein wie die Herren von den Sklaven, weil die Schlafenden die Wachen nicht begreifen können, – wir wissen, daß es kein Böse und kein Gut gibt, sondern nur ein ‚Falsch‘ und ein ‚Richtig‘; sie g l a u b e n, daß ‚wachen‘ ein Offenhalten der Sinne und Augen und ein Aufbleiben des Körpers während der Nacht sei, damit der Mensch Gebete verrichten könne, – wir w i s s e n, daß das ‚Wachen‘ ein Aufwachen des unsterblichen Ich’s bedeutet und die Schlummerlosigkeit des Leibes eine natürlich Folge davon ist; – sie g l a u b e n, der Körper müsse vernachlässigt werden und verachtet, weil er sündig sei; wir w i s s e n: es gibt keine Sünde, der Körper ist der Anfang, mit dem wir zu beginnen haben, und wir sind auf die Erde herabgestiegen, um ihn in Geist zu verwandeln; – sie g l a u b e n, man solle mit dem L e i b in die Einsamkeit gehen, um  den Geist zu läutern; wir w i s s e n, daß zuerst unser G e i s t in die Einsamkeit gehen muß, um den Leib zu verklären.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 12. Kapitel, Chidher Grün: „Willst du in das Reich der Toten gehen, um die Lebendigen zu suchen? – Glaubst du, ‚drüben‘ ist die Wirklichkeit? Es ist nur das Land vergänglicher Wonnen für blinde Gespenster, so wie die Erde das Land vergänglicher Schmerzen für die blinden Träumer ist! Wer nicht auf der Erde das ‚Sehen‘ lernt, drüben lernt er’s gewiß nicht! – Meinst du, weil ihr Körper wie tot liegt, könne sie nicht mehr auferstehen? Sie ist lebendig, n u r  d u bist noch tot. Wer einmal lebendig geworden ist wie sie, kann nicht mehr sterben, – wohl aber kann einer, der tot ist wie du, lebendig werden. … Eva hat sich nach u n v e r g ä n g l i c h e r Liebe gesehnt: ich habe sie ihr gegeben – und werde sie um ihretwillen auch dir geben. Die vergängliche Liebe ist eine gespenstische Liebe. / Wo ich auf Erden eine Liebe keimen sehe, die über die Liebe zwischen Gespenstern hinauswächst , da halte ich meine Hände wie schirmende Äste über sie zum Schutz gegen den früchtepflückenden Tod, denn ich bin nicht nur das Phänomen mit dem grünen Gesicht – ich bin auch Chidher, der ewig Grünende Baum.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „Unsere Schulen sind die Hexenküchen, in denen der Verstand so lange verbildet wird, bis das Herz verdurstet ist. Wenn das glücklich gelungen ist, bekommt man das Zeugnis der Reife.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Der weiße Dominikaner, Gespräch um Mitternacht, Baron: „…Auch haben Sie ganz recht, wenn Sie sagen, alle Architekten, Maler, Bildhauer, Goldschmiede und Ziseleure damaliger Zeit sind Freimaurer gewesen. Aber, und darauf kommt es hier an: sie kannten nur die äußeren Riten und begriffen sie bloß im ethischen Sinne; sie waren nur Werkzeuge jener unsichtbaren Macht, die Sie als Katholik irrtümlicherweise für den Meister der ›Linken Hand‹ halten; Werkzeuge waren sie, nichts sonst, zu dem einzigen Zweck, gewisse Geheimnisse in symbolischer Form der Nachwelt aufzubewahren, bis die Zeit reif sein wird. Doch sie blieben stecken auf dem Wege und kamen nicht vorwärts, weil sie immer hofften, ein Menschenmund könne ihnen den Schlüssel geben, der das Tor aufsperrt; sie ahnten nicht, daß er in der Betätigung der Kunst selber vergraben liegt; sie begriffen nicht, daß Kunst einen tiefern Sinn birgt, als bloß Bilder zu malen oder Dichtwerke zu schaffen, nämlich den: eine Art überfeinerten Tast- und Wahrnehmungsgefühls im Künstler selbst zu erwecken, dessen erste Kundgebung ›richtiges Kunstempfinden‹ heißt. Auch ein heute lebender Künstler, sofern sich ihm durch seinen Beruf die inneren Sinne erschließen für die Einflüsse dieser Macht, wird in seinen Werken jene Symbole wieder auferstehen lassen können; er braucht sie durchaus nicht aus dem Munde eines Lebenden erfahren zu haben, braucht keineswegs in diese oder jene Loge aufgenommen zu sein! In Gegenteil: tausendmal klarer als Menschenzunge spricht der ›unsichtbare Mund‹. Was ist wahre Kunst denn anderes als das Schöpfen einer aus dem ewigen Reiche der Fülle?! / Wohl gibt es Menschen, die mit vollem Recht den Namen ›Künstler‹ führen dürfen und doch nur besessen sind von einer finsteren Kraft, die Sie von Ihrem Standpunkt aus ruhig als ›der Teufel‹ bezeichnen dürfen. Was sie schaffen, gleicht aufs Haar dem Höllenreich Satans, wie es sich der Christ vorstellt; ihre Werke tragen den Hauch des eisigen, erstarrenden Nordens, wohin doch schon das Altertum den Sitz der menschenhassenden Dämonen verlegte; die Ausdrucksmittel ihrer Kunst sind: Pest, Tod, Irrsinn, Mord, Blut, Verzweiflung und Verworfenheit. – – / Wie sollen wir uns nun solche Künstlernaturen erklären? Ich will es Ihnen sagen: ein Künstler ist ein Mensch, in dessen Hirn das Geistige, das Magische das Übergewicht über das Materielle erlangt hat. Das kann auf zweierlei Weise geschehen: bei den einen – nennen wir sie die ›teuflischen‹ – ist das Gehirn durch eine Ausschweifung, durch Lustseuche, durch ererbte oder angewöhnte Laster im Begriffe zu entarten; dann wiegt es sozusagen leichter auf der Waagschale des Gleichgewichtes, und das ›Schwerer- oder Offenbarwerden in der Erscheinungswelt‹ und das Herabsinken des Magischen tritt von selber ein: die Waagschale des Geistigen senkt sich herab, nur weil die anderen leichter und nicht, weil sie selber schwerer wird. In diesem Falle haftet dem Kunstwerk der Geruch der Fäulnis an. Es ist, als trüge der Geist ein Kleid, leuchtend im Phosphorschein der Verwesung. / Bei den anderen Künstlern – ich will sie die ›Gesalbten‹ nennen – hat sich der Geist, wie der Ritter Georg, die Macht über das Tier erkämpft: bei ihnen senkt sich die Waage des Geistes in die Erscheinungswelt hernieder kraft eines eigenen Gewichtes. Dann trägt der Geist das goldene Gewand der Sonne. / In beiden aber ist das Gleichgewicht der Waage verschoben zugunsten des Magischen; beim Durchschnittsmenschen hat nur das Tier Gewicht; die ›Teuflischen‹ wie die ›Gesalbten‹ werden bewegt vom Winde des unsichtbaren Reiches der Fülle, der eine vom Nordwind, der andere vom Hauch des Morgenrots. Der Durchschnittsmensch hingegen bleibt ein starrer Klotz. Wer ist nun jene Macht, die sich der großen Künstler bedient wie eines Werkzeugs, das den Zweck hat, die symbolischen Riten der Magie der Nachtwelt aufzubewahren? Ich sage Ihnen: es ist dieselbe, die einst die Kirche schuf. Sie baut zwei lebendige Säulen zu gleicher Zeit, die eine weiß, die andere schwarz. Zwei lebendige Säulen, die einander so lange hassen werden, bis sie erkennen, daß sie nur die Pfeiler für einen künftigen Triumphbogen sind.“
Miehe, Brunhilde (*1947), deutsche Aphoristikerin: „Zu Demut und Güte kommt man über den Weg zu sich selbst.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der einflussreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts, in: Über Freiheit, 4: „Wenn geniale Menschen einen starken Charakter besitzen und ihre Fesseln sprengen, so macht die Gesellschaft, der es nicht gelungen ist, sie zur Trivialität herabzudrücken, Warnungszeichen aus ihnen, auf die man mit feierlichem Schauder als auf Beispiele wilder Verirrungen hinweist.“
Mill, John Stuart (1806-1873), englischer Philosoph, Volkswirt, sozialer Reformer, einer der einflußreichsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts: „Ein Mann mit einer Überzeugung ist stärker als neunundneunzig andere, die nur Interesse haben.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und Choreografin: „Leben ist eine Form des Nicht-sicher-Seins, des nicht Wissens, was als Nächstes kommt oder wie es kommt. In dem Augenblick, in dem Du weißt wie, beginnst Du ein wenig zu sterben. Der Künstler weiß nie ganz genau. Wir raten. Wir haben vielleicht unrecht, aber wir machen einen Sprung nach dem anderen in die Dunkelheit hinein.“
Mille, Agnes de (1905-1993), US-amerikanische Tänzerin und Choreografin: „Suche die Leidenschaft!“
Miller, Henry Valentine (1891-1980), US-amerikanischer Schriftsteller und Maler: „In jeder Bewegung ist die Richtung wichtiger als die Schnelligkeit.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter: „Des vernünftigen Mannes Scherze sind vernünftigen Leuten eine lehrreiche Unterhaltung.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter: „Die Meinung im guten Menschen ist Wissen im Werden.“
Milton, John (1608-1674), englischer Dichter, politischer Denker und Staatsbediensteter: „Es gibt keine Pflicht, die nicht der Heiterkeit bedürfte, um recht erfüllt zu werden.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte sich an der Französischen Revolution, sagte vor der Nationalversammlung: „Es ist schon Intoleranz, von Toleranz zu sprechen.“
Mirabeau, Marquise de (Honoré de Gabriel de Requeti, comte de Mirabeau, 1741-1791), französischer Politiker, Physiokrat, Publizist, Schriftsteller der Aufklärung, beteiligte sich an der Französischen Revolution: „Es ist immer verkehrt zu befehlen, wenn man des Gehorsams nicht gewiß ist.“
Mirandola, Giovanni Pico Conte della (1463-1494), italienischer Philosoph der Renaissance, hat die Willensfreiheit des Menschen als sein charakteristisches Merkmal hervorgehoben: „Wir sind unter der Bedingung geboren, das zu sein, was wir wollen.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „Die Harmonie ist das Echo der Stille.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „In schlimmen Zeiten sind Denkende anders Denkende.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Ach, diese Intellektuellen haben es gut. Sie machen sich bloß die Köpfe schmutzig.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Demokratie ist, wenn jeder sagen kann, was er denkt. Selbst wenn er gar nicht denken kann.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der Intellektuelle überdachte das Problem und machte es sich anschließend bequem darunter.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Der Pluralismus hat mich völlig verunsichert. Ich bin inzwischen nicht mal mehr sicher, ob ich wirklich weiß, dass ich nichts weiß.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Die meisten Ärzte, die ich in meinem Leben aufgesucht habe, waren auch bloß - Simulanten.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Er schwamm kühn gegen den Strom; aber es ärgerte ihn, dass dieser ständig seine Richtung wechselte.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Prostitution hat in der Bundesrepublik kaum noch mit Sex zu tun.“
Mocker, Wolfgang (1954-2009), deutscher Satiriker, Kolumnist und Aphoristiker: „Wir leben in einer perfekten Marktwirtschaft: Die Schlechteren werden nach und nach alle verdrängt. An die Spitze.“
Modersohn-Becker, Paula (1876-1907), deutsche Malerin des frühen Expressionismus: „Belohnt und bestraft werden wir für alles schon auf Erden.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886), deutscher Aphoristiker und Erzähler, Schulrektor in Frankfurt, in seinen Aphorismen: „Die höchste sittliche Schönheit entdecken wir doch immer in den einfachsten anspruchslosesten Handlungen der Menschen.“
Mohr, Johann Jakob (1824-1886), deutscher Aphoristiker und Erzähler, Schulrektor in Frankfurt: „Wer die Werke der Philosophie gelesen hat und nun glaubt, er kenne die Welt, wäre dem zu vergleichen, der die Abbildungen vieler Münzen besäße und sich darum für reich hielte.“
Molière (Jean-Baptiste Poquelin, 1622-1673), französischer Dramatiker, Schauspieler, Theaterdirektor, gehört zu den Klassikern der französischen Theaterliteratur, stellte in der Rezeptionsgeschichte die Komödie der Tragödie als gleichwertige Gattung gegenüber: „Die lächerlichsten aller Träume sind die Träumereien der Weltverbesserer.“
Moltke, Helmut Karl Bernhard von (1800-1891), ab 1870 Graf von Moltke, preußischer Generalfeldmarschall: „Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens und das treue Beharren in der Pflicht, auch der geringscheinenden, wird den Wert eines Menschenlebens entscheiden.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19. Jahrhunderts, 1902 erhielt er den Literaturnobelpreis für seine „Römische Geschichte“, in: Römische Geschichte 1, 7: „Wenn der Mensch keinen Genuss mehr an der Arbeit findet und nur arbeitet, um so schnell wie möglich zum Genuss zu gelangen, so ist es nur ein Zufall, wenn er kein Verbrecher wird.“
Mommsen, Christian Matthias Theodor (1817-1903), deutscher Historiker, gilt als einer der bedeutendsten Altertumsforscher des 19. Jahrhunderts, 1902 erhielt er den Literaturnobelpreis für seine „Römische Geschichte“: „Es ist die tiefste und herrlichste Wirkung der musischen Künste und vor allem der Poesie, dass sie die Schranken der bürgerlichen Gemeinden aufheben und aus den Stämmen ein Volk, aus den Völkern eine Welt erschaffen.“
Mondrian, Piet (1872-1944), niederländischer Maler der klassischen Moderne: „Die Position des Künstlers ist bescheiden. Er ist im Wesentlichen ein Kanal.“
Monroe, Marilyn (Norma Jeane Baker, 1926-1962), US-amerikanische Filmschauspielerin, Fotomodell, Sängerin, Filmproduzentin: „Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik, in: Essays: „Das Glück tut uns weder wohl noch übel: es gibt uns dazu bloß den Stoff und den Samen, die unsre Seele, die mächtiger ist als das Glück, nach ihrem Gefallen bearbeitet und anwendet; denn nur sie allein ist Urheberin und Schöpferin ihres glücklichen oder unglücklichen Befindens.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik, in seinen Essays: „Auf den Tod sinnen heißt auf Freiheit sinnen.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Der beste Beweis für Weisheit ist beständige gute Laune.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Niemand ist so rechtschaffen, dass er, wenn er alle seine Handlungen und Gedanken dem Gesetz unterwürfe, nicht zehnmal hängen müsste.“
Montaigne, Michel de (Michel Eyquem de Montaigne, 1533-1592), Jurist, Politiker, Philosoph, Humanist, Skeptiker, Begründer der Essayistik: „Wer die Menschen sterben lehrt, lehrt sie leben.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Der Geist der Gesetze 6, 9: „Die glücklichsten und die allerunglücklichsten Menschen sind im gleichen Maße zur Härte geneigt.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken, Über das Glück: „Wenn man nur glücklich sein wollte, das wäre bald getan. Aber man will immer glücklicher sein als die andern, und das ist fast immer schwierig, weil wir die andern für glücklicher halten, als sie sind.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken, Über das Glück: „Wenn man nur glücklich sein wollte, das wäre bald getan. Aber man will immer glücklicher sein als die andern, und das ist fast immer schwierig, weil wir die andern für glücklicher halten, als sie sind.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie, in: Meine Gedanken: „Zwei Arten von Menschen: Die einen denken, die andern amüsieren sich.“
Montesqieu, Baron de (Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède et de Montesqieu, 1689-1755), französischer Schriftsteller, Philosoph, Staatstheoretiker, Vordenker von Aufklärung und Soziologie: „Die meisten Dinge, die uns Vergnügen bereiten, sind unvernünftig.“
Montessori, Maria (1870-1952), italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Misanthropin, auf sie geht das Konzept der Montessori-Pädagogik zurück: „Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Das Charakteristikum der Intelligenz ist Ungewissheit. Tasten ist ihr Werkzeug.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Frauen scheinen weniger der Liebe im eigentlichen Sinn zu bedürfen, als der Zuneigung und der Zärtlichkeit.“
Montherlant, Henry de (1895-1972); französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist: „Im Dunkeln mit einer Frau zärtlich sein ist das gleiche wie im Dunkeln Rauchen: Es schmeckt nicht.“
Moore, Henry (1898-1986), englischer Bildhauer und Zeichner: „Ich suche nicht die Schönheit im Sinne der Griechen und der Künstler der Renaissance. Es besteht ein funktioneller Unterschied zwischen der Schönheit des Ausdrucks und der Macht des Ausdrucks. Die erste will gefallen, die zweite will eine geistige Vitalität widerspiegeln.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger, in: Utopia V: „Der Senat befolgt sogar den Brauch, kein Geschäft an dem Tage zu besprechen, an dem es zum ersten Male vorgelegt wird: Er verschiebt es auf die nächste Sitzung, damit nicht ein Redner, der unüberlegt gesagt hat, was ihm gerade in den Mund kam, nachher eifriger auf die Rechtfertigung seiner Meinung als auf das Interesse des Staats bedacht sei.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Des Menschen Wünsche sind sein Himmelreich.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Je vollkommener jemand ist, desto milder und nachsichtiger geht er mit anderen um.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Die einzige Zeit, die wir wirklich beherrschen, ist die Zukunft. Sie können wir nach unseren Wünschen formen.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Ein guter Rat in spaßiger Form ist oft besser als ernste Belehrung.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Ein schöner Rückzug ist ebenso viel wert wie ein kühner Angriff.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Es ist verkehrt, wenn man sich das zu Herzen nimmt, was man in den Wind schlagen sollte.“
Morales, Baltasar Gracián y (1601-1658), spanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Jesuit: „Viele verlieren nicht den Verstand, weil sie keinen haben.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Brief an eine Unbekannte vor seinem Tode: „Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft freier Mensch kann krank sein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloss, Kosmogonie: „Oft auch ist mir,/ ein mächtig gewölbter/ kristallener Spiegel/ sei dieser Himmel,/ und was wir staunend/ Gestirne nennen,/ das seien Millionen/ andächtiger Augen,/ die strahlend/ in seinem Dunkel sich spiegeln.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloss, Zwischen Weinen und Lachen: Zwischen Weinen und Lachen/ schwingt die Schaukel des Lebens./ Zwischen Weinen und Lachen/ fliegt in ihr der Mensch.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloß, Das Hohelied: Erden werden zu Eis erstarren/ und ineinander stürzen,/ Sonnen die eigene Brut verschlingen,/ tausend Geschlechter und aber tausend/ werden in Staub und Asche fallen:/ aber von Ewigkeit zu Ewigkeit/ bricht aus unzähliger Lebenden Brüsten/ dreimal heilig und hehr das hohe Lied,/ dreimal heilig des Lebens Preisgesang:/ Auf allen Sternen ist Liebe!“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme, Aphorismen, Notizen: „Ein Dichter muss 77mal als Mensch gestorben sein, ehe er als Dichter etwas wert ist.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme, Aphorismen, Notizen: „Erst das Wort reißt Klüfte auf, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Sprache ist in unsere Termini zerklüftete Wirklichkeit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme, Aphorismen, Notizen: „Man verliebt sich oft nur in einen Zustand des anderen, in seine Heiterkeit oder in seine Schwermut. Schwindet dieser Zustand dann, so ist damit auch der feine besondere Reiz jenes Menschen geschwunden. Daher die vielen Enttäuschungen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Sprüche, Epigramme, Aphorismen, Notizen: „Möglichst viel Glück, sagt man. Aber wie, wenn die höchste Glücksempfindung einen Menschen voraussetzte, der auch Allertiefstes gelitten haben muss? Wenn Glücksgefühl überhaupt erst möglich wäre in einem durch Lust und Unlust gereiften Herzen? Wer möglichst viel Glücksmöglichkeiten fordert, muss auch möglichst viel Unglück fordern, oder er negiert ihre Grundbedingungen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Erkennen, 1906: „Eine Wissenschaft aber, die vergißt, daß sie eine seltene, wunderbare Blume auf dem Boden des Mysteriums ist, ja, die vergißt, das sie selbst Mysterium ist, die fällt mit der übelsten Schwarmgeisterei in eins zusammen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Erkennen, 1907: „Betrachte den Fühler dieses feingliedrigen Käfers. Was ist der Mensch anderes als solch ein Fühler, von unbekannter Urkraft ausgestreckt, tastend sich über die Dinge zu unterrichten suchend, zuletzt forschend zurückgekrümmt auf sich selbst - ? Der Mensch, ein Taster Gottes nach Sich selbst.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Erkennen: „Inmitten unzähligem Hin- und Herredens der Einzelnen wächst still und groß das ewige Weisheitsgut der Menschen weiter.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1907: „Es können nur einigermaßen gleiche Naturen ihrem ganzen Umfang einander erklären und abschätzen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1910: „Es gibt nur einen Fortschritt, nämlich den in der Liebe.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Ethisches, 1912: „Wir leben heute noch recht wie Kinder, noch nicht wie erwachsene bewusste Menschen. Wir essen und trinken ruhig, während Mitmenschen neben uns verhungern und verdursten, wir gehen fröhlich in Freiheit herum, während Mitmenschen neben uns in Kerkern verderben. Wir können uns in jeder Weise freuen, während um uns in jeder Weise gelitten wird, und wenn wir selbst leiden, so haben wir die Unbefangenheit, mit dem Schicksal darum zu hadern. O, dass unser Herz und Geist mit den Zeiten verwandelt würde und diese bittere Hässlichkeit von uns abfiele und wir aus Kindern Erwachsene würden.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, In me ipsum, 1907: „Es ist viel Glück in mir, Glück, das mir meine Grenzen verschleiert und Glück, das sie mir ins Unbestimmte hinausrücken zu dürfen scheint. Ich habe viel Talent zum Leben - wenn das Leben nur mehr Talent zu mir hätte. Aber manchmal weht doch ein Windstoß alle die warme schützende Illusion fort und dann sehe ich flüchtig meinen Umriss und - schaudere.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Lebensweisheit, 1905: „Dem Steigenden werden Gärten der Schönheit zu Wüsten der Unbedeutendheit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Natur, 1905: „Die Verschwendung der Natur ist zu groß. Und das ist das Bitterste: Unsere anklagenden Gedanken, und seien sie noch so erhaben, sind nur wie namenlose gleichgültige Vögel, die gegen ein kristallumpanzertes Feuer prallen, um ohnmächtig und ruhmlos in die Nacht hinabzufallen, vertan, verschwendet wie das Wesen, das sie gebar.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Natur: „Die Sterne lauter Noten. Der Himmel die Partitur. Der Mensch das Instrument.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Politisches: „Der Preuße hat keinen anderen Weg zur Kunst als den der Einfachheit. Pracht wird bei ihm zu Schwulst, Luxus zu Unsittlichkeit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Psychologisches, 1906: „Wir sind alle hart und äußerlich zueinander, auch wenn wir noch so sehr aufeinander einzugehen trachten; aber wenn wir getrennt in unsern Zimmern liegen und nachts der Regen herniederfließt, dann suchen wir uns im Geiste mit zärtlicher bereuender Teilnahme, dann drängen wir uns aneinander wie unwissende und zusammenschauernde Preisgegebne auf dunklem Meer, dann liebkosen und trösten sich unsere Seelen, die der erkältende Tag wieder verstocken und verhärten wird, dann lieben wir wirklich einander mit einer tiefen schwermütigen, unbezwinglichen Liebe.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Psychologisches: „Der gesunde Mensch ist schön und sein Zustandekommen erstrebenswert. Aber es muß ein bißchen irgendwelcher Krankheit in ihn kommen, daß er auch geistig schön werde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Ich werde erst sterben, wenn ich erfüllt haben werde, was ich erfüllt haben konnte. Gott stirbt nicht vor der Zeit. Er wacht hier auf und schläft dort ein, wie es gut ist. Was sträubst du dich gegen das, was du dein Schicksal nennst? Siehe dir selbst ins Antlitz: Dein Schicksal ist, dass du Gott bist. Ich sage: Gott! Aber wo uns die Wirklichkeit dieses Wortes fasste, da wäre unser Herz und Hirn auch schon dahin, wie ein Bologneser Glas, das, getroffen, zu Staub zerspringt. Gott schauen ist Tod, das wussten alle Völker. Gott erraten ist Leben.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Tagebuch eines Mystikers: „Glaube ist nur wahrer Glaube als von keinem Gedanken entweihtes Gefühl Gottes.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Anstieg, 1905: „Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Betrachte den Sternenhimmel - alles versinkt um dich her. Wer ist er, wer bist du. Dein Denken schweigt. Du fühlst dich wie hinweggehoben, zerflattern ... Wer bist du, wer ist er, wenn nicht - Es. Das unfassbare Selbst, Gott, das Mysterium. Und dies Mysterium fragt in sich selbst: wer bin ich, wer bist du. Gott fragt sich selbst in sich selbst - und weiß keine Antwort, erstummt in sich selbst ...“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Philosophie und Religion ist für den Menschen vielleicht nur der Gefrierpunkt gegen den Wahnsinn. Vor der Kälte des Universums zieht sich das Wasser als Haut zusammen, so vor der Kälte des Unbegreiflichen der Geist zur Weisheit, das Herz zum Glauben.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen: Zeitkritisches: „Ein wirklich eigener Gedanke ist immer noch so selten wie ein Goldstück im Rinnstein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Wir fanden einen Pfad: „Die zur Wahrheit wandern, wandern allein.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Alle Geheimnisse liegen in vollkommener Offenheit vor uns. Nur wir stufen uns gegen sie ab, vom Stein bis zum Seher. Es gibt kein Geheimnis an sich, es gibt nur Uneingeweihte aller Grade.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Das Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Einander kennenlernen heißt lernen, wie fremd man einander ist.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Enthusiasmus ist das schönste Wort der Erde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Erde, die uns dies gebracht, Sonne, die es reif gemacht:/ Liebe Sonne, liebe Erde, Euer nie vergessen werde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Es gibt nur einen Fortschritt, nämlich den in der Liebe.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Es ist schmerzlich, einem Menschen seine Grenzen anzusehen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Gespräch ist gegenseitige distanzierte Berührung.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Glaube mir, daß eine Stunde Begeisterung mehr gilt als ein Jahr einförmig dahinziehenden Lebens.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Ich definiere den Humor als die Betrachtungsweise des Endlichen vom Standpunkt des Unendlichen aus. Oder: Humor ist das Bewusstsein des Gegensatzes zwischen Ding an sich und Erscheinung und die hieraus entspringende souveräne Weltbetrachtung, welche die gesamte Erscheinungswelt vom Größten bis zum Kleinsten mit Mitgefühl umschließt, ohne ihr jedoch einen anderen als relativen Gehalt und Wert zugestehen zu können.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Ich habe heute ein paar Blumen für dich nicht gepflückt, um dir ihr Leben mitzubringen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Ich möchte glücklich sein, um glücklich machen zu können. Kein Glück ohne Gast.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „In dem Maße, wie der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik steigen, hebt sich auch das Niveau der Kritik am anderen.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Jeder von uns hat etwas Unbehauenes, Unerlöstes in sich, darin unaufhörlich zu arbeiten seine heimlichste Lebensaufgabe bleibt“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Je mehr du für das Allgemeine getan haben wirst, desto mehr hast du für dich selbst getan.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Nirgends kann das Leben so roh wirken, wie konfrontiert mit edler Musik.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Nur in Versuchungen immer wieder fallend, erheben wir uns.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Was mir ‚Patriotismus‘ ist? / Ein Gefühl das zehn andere frißt.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Zugleich aus dem Leben gegriffen und zugleich typisch - das ist höchste Kunst.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Schriftsteller, Übersetzer: „Das ist meine allerschlimmste Erfahrung: Der Schmerz macht die meisten Menschen nicht groß, sondern klein.“
Mors, Silke: „Wer Kraft aus der Stille schöpft, spart manche Medizin.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia, Vorrede: „Man trifft auf so schiefe Urteile, daß derjenige sicher das bessere Teil erwählt, der lustig und heiter draufloslebt, als wer sich müht und quält, um etwas zu veröffentlichen, das andern entweder Nutzen oder Vergnügen spenden könnte. Sie rümpfen ja doch nur die Nase.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia: „Wo alle an alles das Geld als Maßstab anlegen, wird kaum jemals eine gerechte und glückliche Politik möglich sein, es sei denn, man will dort von Gerechtigkeit sprechen, wo gerade das Beste immer den Schlechtesten zufällt, oder von Glück, wo alles unter ganz wenige verteilt wird und [...] der Rest aber ein elendes Dasein führt.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Denen, die ein Vergehen ehrlos gemacht hat, hängen von den Ohren goldene Ringe herab, umgibt Gold die Finger, umfaßt eine Goldkette den Hals und umspannt ein Goldstreifen den Kopf. So sorgen sie auf jede Art dafür, daß bei ihnen Gold und Silber in Verruf stehen.“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt, in: Utopia II: „Wer weiß nicht, dass Betrug, Diebstahl, Raub, Streit, Tumult, Beleidigung, Empörung, Totschlag, Verrat und Giftmord - durch die üblichen Strafen mehr geahndet als verhütet - ausstürben, wenn das Geld erwürgt wäre?“
Morus, Thomas (engl. Thomas More, 1478-1535), englischer Staatsmann, humanistischer Autor, wird von der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer und Heiliger verehrt: „Nichts wird gut und vollkommen sein, ehe die Menschen selbst gut und vollkommen geworden sind.“
Mosala, Bernadette: „Wenn Männer unterdrückt werden, ist es eine Tragödie. Wenn Frauen unterdrückt werden, ist es Tradition.“
Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791), weltberühmter Salzburger Musiker und Komponist der Wiener Klassik, Wunderkind: „Genie ohne Herz ist ein Unding.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung, in: Unfug des Lebens und des Sterbens: „Niemals etwas tun - was ein anderer für uns tun kann. Alle Kraft sparen, für das, was nur wir tun können.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Der Habitus des Gemüts ist es allein, der Gedeihen, Schönheit und Freude herbeizieht.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Je mehr das Wesen des Baumes, Vogels, Tieres in uns lebendig wird, desto mehr gewinnen wir Anteil an den lebendigen Kräften. Die höchste Liebe zu allem Lebendigen ist also ein Weg zum Leben selbst, das wie aus tausend Batterien in uns zurückfließt, nicht nur aus Baum und Vogel und Insekt - aus den wirbelnden Schneeflocken und Sturm und Meer.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Ich habe das Bedürfnis, einen Aufruf an die gesamte Menschheit, an alle Brüder und Schwestern zu verfassen und sie aufzufordern, die Dinge in ihre eigenen Hände zu nehmen; denn das Volk ist der Wahrheit näher als seine Regierungen.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Wenn ich am frühen Morgen meine Gedanken zu Papier bringe, erfüllt mich ein Gefühl von immenser Freude und Liebe. Das Schreiben kann eine Form des Gebets sein, eine Möglichkeit, Gott für das wunderbare Geschenk des Lebens zu danken.“
Muller, Robert (1925-1998), deutscher Autor, Journalist, Philosoph, Pazifist, zuletzt stellvertretender Generalsekretär der Vereinten Nationen, in: Planet der Hoffnung: „Zu schreiben bedeutet, sich selbst gegenüber absolut ehrlich zu sein. Dies ist die reinste Form des Lebens.“
Murphy, Joseph (1898-1981), irisch-amerikanischer Autor der Neugeist Bewegung, Philosoph und Psychologe: „Entspannung ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Murphy, Joseph (1898-1981), irisch-amerikanischer Autor der Neugeist Bewegung, Philosoph und Psychologe: „Wer Misserfolg fürchtet, muss sein Denken auf Erfolg konzentrieren.“
Murrow, Edward Roscoe (1908-1965), Rundfunkpublizist: „Viele Leute glauben, dass sie denken, während sie in Wirklichkeit nur ihre Vorurteile umschaufeln.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker, in: Der Mann ohne Eigenschaften: „Kunst ist Liebe; indem sie liebt, macht sie schön, und es gibt vielleicht auf der ganzen Welt kein anderes Mittel, ein Ding oder Wesen schön zu machen, als es zu lieben.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „Alles, was wir denken, ist entweder Zuneigung oder Abneigung.“
Musil, Robert (1880-1942), österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker: „In der Nacht hat der Mensch nur ein Nachthemd an, und darunter kommt gleich der Charakter.“
Mutter Teresa (geb. Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien, erhält 1979 den Friedensnobelpreis: „Lasst uns stets mit einem Lächeln zusammentreffen! Denn ein Lächeln ist der Anfang von Liebe.“
Mutter Teresa (geb. Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien, erhält 1979 den Friedensnobelpreis: „Wer voller Freude ist, predigt, ohne zu predigen.“
Mérimée, Prosper (1803-1870), französischer Schriftsteller: „Das Leben ist ein Spieltisch, an dem sich nur in dem Maße vergnügt, als man ein gewagtes Spiel spielt.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, das Gedicht: Septembermorgen: „Im Nebel ruhet noch die Welt,/ noch träumen Wald und Wiesen./ Bald siehst Du, wenn der Schleier fällt,/ den blauen Himmel unverstellt,/ herbstkräftig die gedämpfte Welt,/ in warmem Golde fließen.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, in einem Brief an Luise Rau: „Die Liebe eng verbundener Freunde, wie wir es sind, ist ein Wunder.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur, in einem Brief an Luise Rau am 18. Februar 1830: „[...] ich, der Einzelne, an dem sich das Füllhorn überschwänglicher Wonne erschöpft zu haben scheint, bin doch der kleinste Teil nur in einer ganzen unendlichen Schöpfung, auf welche sich Ströme der Liebe stürzen. Es flutet eine Welt voll Seligkeit in mir auf und nieder; sie ist ein Tropfen, der im All verschwindet, und doch so mächtig fühl ich mich in ihr, dass ich mir nichts gleich mehr glaube von allem, was außer mir und außer uns beiden lebt; ja wenn der Lobgesang aus tausend glücklichen Kehlen sich in einem breiten Strome himmelan schwänge, - ich könnte zweifeln, ob er der Empfindung meines einzelnen Glücks gleichkäme, und doch fühlte von den Tausenden ein jeder vielleicht dasselbe, was ich und was Du.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur: „Herr, schicke, was Du willst,/ ein Liebes oder Leides,/ ich bin vergnügt, dass beides/ aus Deinen Händen quillt./ Wollest mit Freuden/ und wollest mit Leiden/ mich nicht überschütten./ Doch in der Mitten/ liegt holdes Bescheiden.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur: „Man muß immer etwas haben, worauf man sich freut.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Eine Gegenwart, die die Vergangenheit nicht verdaut hat, ist für die Zukunft nicht zu brauchen.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Nicht die Not ist das Schlimmste, sondern dass sie ertragen wird! Denn das Hinnehmen von Armut, während es Reichtum gibt, ist geistiges Versagen, ist Unempfindlichkeit der Seele, gegen die Beleidigung.“
Mühsam, Erich (1878-1934), deutscher Schriftsteller: „Sich Fügen heißt lügen.“
Müller, Friedrich von (1779-1849), Kanzler in Weimar: „Wir kamen auf seine Kupferstichsammlungen zu sprechen, wie er denn auserlesene Blätter daraus alle Sonntagmorgen jenem kunstliebenden Freunde und mir vorzuzeigen und zu erläutern pflegte. >Mir ist der Besitz nötig<, äußerte Goethe, >um den richtigen Begriff der Objekte zu bekommen. Frei von den Täuschungen, die die Begierde nach einem Gegenstand unterhält, läßt erst der Besitz mich ruhig und unbefangen urteilen.<“
Müller, Johann Ludwig Wilhelm (1794-1827), deutscher Dichter, Komponist, Philologe, Vater des Sprachforschers Friedrich Max Müller, in: Die Kunst zu leben: „Fragst du nach der Kunst zu leben?/ Lern mit Narr und Sünder leben!/ Mit dem Weisen und dem Guten,/ wird es sich von selber geben.“
Müller, Johann Ludwig Wilhelm (1794-1827), deutscher Dichter, Komponist, Philologe, Vater des Sprachforschers Friedrich Max Müller, in: Lehre und Beispiel: „Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand ist, dich zu führen:/ In des Guten weisem Beispiel wirst du einen Flügel spüren.“
Nachmanovitch, Stephen: „Das Substantiv von Selbst wird zu einem Verb. Dieser Siedepunkt der Schöpfung im gegenwärtigen Augenblick ist der Punkt, an dem Arbeit und Spiel verschmelzen.“
Nachmanovitch, Stephen: „Kreative Arbeit ist Spiel. Sie ist freies Nachdenken unter Verwendung der Materialien, die einem die gewählte Form zur Verfügung stellt.“
Naevius, Gnaeus (265-201 v. Chr.) römischer Dramatiker und Epiker: „Male parta male dilabuntur. - Unrecht Gut gedeiht nicht.“
Nair, Keshavan: „Mit Mut wirst Du es wagen, Risiken einzugehen; du wirst die Stärke haben, Mitgefühl zu zeigen und die Weisheit, bescheiden zu sein. Mut ist die Grundlage der Integrität.“
Navajo, Gesang der Navajo, auch Navaho oder Diné genannt, das zweitgrößte indianische Volk in den vereinigten Staaten: „Im Haus des Langen Lebens, dort lebe ich./ Im Haus des Glücks, dort lebe ich./ Schönheit unter mir, dort lebe ich./ Schönheit über mir, dort lebe ich./ Schönheit rings um mich her, dort lebe ich./ Ins Alter reisend, mit ihm lebe ich./ Auf dem guten Pfad bin ich, auf ihm lebe ich.“
Nevelson, Louise (Leah Berliawsky, 1899-1988), US-amerikanische Bildhauerin und Malerin: „Wahre Stärke ist zart.“
Newman, John Henry (1801-1890), englischer Schriftsteller und Kardinal der römisch-katholischen Kirche, 2010 seliggesprochen: „Gott nimmt uns die Last des Lebens nicht ab, aber er gibt uns die Kraft zum Tragen.“
Newton, Isaac (1643-1727), englischer Naturforscher, Philosoph und Verwaltungsbeamter: „Sein und Wissen ist ein uferloses Meer: Je weiter wir vordringen, um so unermesslicher dehnt sich aus, was noch vor uns liegt; jeder Triumph des Wissens schließt hundert Bekenntnisse des Nichtwissens in sich.“
Newton, Isaac (1643-1727), englischer Naturforscher, Philosoph und Verwaltungsbeamter: „Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Wenn ich fähig war, weiter zu sehen als andere, dann deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker, Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Die Spekulation will uns das Warum des Darum lehren und zeigt uns immer ein neues Warum unseres Darums, das nicht das rechte Darum ist; aber mit alledem wird unser Geist weder weise noch lebendig. Ich prüfe einen Menschen, der sich einer Weisheit rühmt, ob er für seine Nebenmenschen etwas empfindet, oder vielmehr, ob er etwas für sie tut. Ist dies nicht, so besteht seine Weisheit bloß aus schönen, dunklen Worten, und wenn sie auch noch so zierlich zusammengeschnürt wäre.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker, Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Prüfen Sie sich, [...] ob Sie Kräfte entwickeln können und wollen zum Besten anderer, so wird Ihnen nichts fehlen an der Fähigkeit, glücklich zu sein und glücklich zu machen. Der Grad des Glücks wird bestimmt durch den Grad der Fähigkeit, für andere und in anderen zu leben.“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker, Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Sollte nicht jede wechselseitige Neigung, wodurch ein der Zärtlichkeit offenes Herz das andere beglückt, indem es eben dadurch beglückt wird, Liebe sein? [...] Es gibt Stufen in der Liebe, aber jede Sprosse gehört zur Leiter, und wer auf einer steht, kann die höchste erreichen, sobald in ihm dazu Kraft und Sinn liegt. Wohl dem, welcher die höchste ersteigen kann! Und welches ist die höchste? Sie lässt sich in der Imagination sehr hoch denken. Aber wo ist sie in der wirklichen Welt, und wie lange dauert sie?“
Nicolai, Christoph Friedrich (1733-1811), deutscher Schriftsteller, Verlagsbuchhändler, Kritiker, Hauptvertreter der Berliner Aufklärung, in: Vertraute Briefe: „Wären wir bloß in der Welt um des Genusses willen, so wäre zum Seelenglücke ein Bedürfnis genug: das Bedürfnis nach gegenseitiger Liebe. Aber unsere Glückseligkeit ist auch an Ausübung geselliger Pflichten gebunden, und so entstehen für uns der Bedürfnisse mehrere. Wir brauchen Kultur, Arbeit, Sorgen, müssen uns helfen lassen und helfen.“
Niebergall, Friedrich (1866-1932), deutscher evangelischer Theologe, gilt als Vertreter der Praktischen Theologie: „Der gebildete Mensch soll kein Echo sein, sondern eine Stimme.“
Niebuhr, Reinhold (1892-1971), amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler (nach anderen Zuschreibungen könnten auch D. Bonhoeffer, Bischof F. Hengsbach, F. v. Assisi oder I. v. Loyola Urheber dieses ‚Gelassenheitsgebetes‘ sein): „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Als Kain den Abel erschlug, begann die Geschichte der Menschheit.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Der Deutsche ist am sympathischsten mit siebzehn, der Engländer mit dreißig, der Franzose mit sechzig Jahren.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Die Kinder haben mehr für die Entwicklung der Moral getan als alle Prediger zusammen.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Was gerecht ist, erkennt nur das Herz.“
Niederreuther, Thomas (1909-1990), deutscher Kaufmann, Maler, Schriftsteller, in seinen Aphorismen: „Wer die Uniform erfunden hat, wollte keine Gesichter mehr sehen.“
Niemöller, Martin (1892-1984), evangelischer Theologe: „Als sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme hätte erheben können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, im Nachlaß: Fragmente Ende 1874: „Sprechen- und Schreibenkönnen heißt frei werden: zugegeben, daß nicht immer das Beste dabei herauskommt; aber es ist gut, daß es sichtbar wird, daß es Wort und Farbe findet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Die Reden Zarathustras, Vom Lesen und Schreiben: „Es ist wahr: wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern weil wir ans Lieben gewöhnt sind. Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Ende Kapitel 91, Zarathustras Rundgesang: „Oh Mensch! Gib acht! / Was spricht die tiefe Mitternacht? / Ich schlief, ich schlief -, / aus tiefem Traum bin ich erwacht: - / Die Welt ist tief, / und tiefer als der Tag gedacht. / Tief ist ihr Weh -, / Lust - tiefer noch als Herzeleid; / Weh spricht: Vergeh! / Doch alle Lust will Ewigkeit - / will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, I., Vom Lesen und Schreiben: „Schreibe mit Blut, und du wirst erfahren, daß Blut Geist ist.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, I., Von den Verächtern des Leibes: „Es ist mehr Vernunft in deinem Leibe als in deiner besten Weisheit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, IV., Vom höheren Menschen, 9: „Gründe machen den Pöbel mißtrauisch. Und wenn da einmal Wahrheit zum Siege kam, so fragt Euch mit gutem Mißtrauen: >Welch starker Irrtum hat für sie gekämpft?<“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Also sprach Zarathustra, Kapitel 6: „Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können./ Ich sage euch: ihr habt noch Chaos in euch.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Der Antichrist 10: „Definition des Protestantismus: Die halbseitige Lähmung des Christentums und der Vernunft.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Der Wanderer und sein Schatten: „Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Es macht mich glücklich zu sehen, dass die Menschen den Gedanken an den Tod durchaus nicht denken wollen! Ich möchte gern etwas dazu tun, ihnen den Gedanken an das Leben noch hundertmal denkenswerter zu machen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat, - als das wahnwitzige Tier, als das lachende Tier, als das weinende Tier, als das unglückselige Tier.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir die Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Dionysos-Dithyramben 99: „Sie sind kalt, diese Gelehrten!/ Dass ein Blitz in ihre Speisen schlüge/ und ihre Mäuler lernten Feuer fressen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Ecce Homo: „Ich kenne keine Art mit großen Aufgaben fertig zu werden, als das Spiel.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Götzendämmerung, Die ‚Vernunft‘ in der Philosophie: „Wir besitzen heute genau so weit Wissenschaft, als wir uns entschlossen haben, das Zeugnis der Sinne anzunehmen, - als wir sie noch schärfen, bewaffnen, zu Ende denken lernten. Der Rest ist Missgeburt und Noch-nicht-Wissenschaft: will sagen Metaphysik, Theologie, Psychologie, Erkenntnistheorie. Oder Formal-Wissenschaft, Zeichenlehre: wie die Logik und jene angewandte Logik, die Mathematik. In ihnen kommt die Wirklichkeit gar nicht vor, nicht einmal als Problem; ebenso wenig als die Frage, welchen Wert überhaupt eine solche Zeichen-Konvention, wie die Logik ist, hat.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Götzendämmerung: Die vier großen Irrtümer: „Niemand ist dafür verantwortlich, dass er überhaupt da ist, dass er so beschaffen ist, dass er unter diesen Umständen, in dieser Umgebung ist. Die Fatalität seines Wesens ist nicht herauszulösen aus der Fatalität all dessen, was war und was sein wird.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Götzendämmerung: Streifzüge eines Unzeitgemäßen: „Dies Verwandeln-Müssen ins Vollkommene ist - Kunst. Alles, selbst was er nicht ist, wird ihm trotzdem zur Lust an sich; in der Kunst genießt sich der Mensch als Vollkommenheit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, 170: „Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Neuntes Hauptstück, Was ist vornehm?: „Welche Sachen schreiben und malen wir denn ab, wir [...] Verewiger der Dinge, welche sich schreiben lassen. Was vermögen wir denn allein abzumalen? Ach, immer nur Das, was eben welk werden will und anfängt, sich zu verriechen! Ach, immer nur abziehende und erschöpfte Gewitter und gelbe späte Gefühle! Ach, immer nur Vögel, die sich müde flogen und verflogen und sich nun mit der Hand haschen lassen - mit unserer Hand! Wir verewigen, was nicht mehr lange leben und fliegen kann, müde und mürbe Dinge allein!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Siebentes Hauptstück, Unsere Tugenden: „Die Zucht des Leidens, des großen Leidens – wißt ihr nicht, daß nur diese Zucht alle Erhöhungen des Menschen bisher geschaffen hat? Jene Spannung der Seele im Unglück, welche ihr die Stärke anzüchtet, ihre Schauer im Anblick des großen Zugrundegehens, ihre Erfindsamkeit und Tapferkeit im Tragen, Ausharren, Ausdeuten, Ausnützen des Unglücks, und was ihr nur je von Tiefe, Geheimnis, Maske, Geist, List, Größe geschenkt worden ist – ist es nicht ihr unter Leiden, unter der Zucht des großen Leidens geschenkt worden? Im Menschen ist Geschöpf und Schöpfer vereint: im Menschen ist Stoff, Bruchstück, Überfluß, Lehm, Kot, Unsinn, Chaos; aber im Menschen ist auch Schöpfer, Bildner, Hammer-Härte, Zuschauer-Göttlichkeit und siebenter Tag – versteht ihr diesen Gegensatz?“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Viertes Hauptstück, Sprüche und Zwischenspiele: „Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse, Viertes Hauptstück, Sprüche und Zwischenspiele: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei selbst zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Jenseits von Gut und Böse 8, 244: „Als ein Volk der ungeheuerlichsten Mischung und Zusammenführung von Rassen, vielleicht sogar mit einem Übergewicht des vorarischen Elementes, als >Volk der Mitte< in jedem Verstande, sind die Deutschen unfassbarer, umfänglicher, widerspruchsvoller, unbekannter, unberechenbarer, überraschender, selbst erschrecklicher, als es andere Völker selbst sind: Sie entschlüpfen der Definition.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Erstes Hauptstück, Von den ersten und letzten Dingen: „Das Schiff der Menschheit, meint man, hat einen immer stärkeren Tiefgang, je mehr es belastet wird; man glaubt, je tiefer der Mensch denkt, je zarter er fühlt, je höher er sich schätzt, je weiter seine Entfernung von den anderen Tieren wird, - je mehr er als das Genie unter den Tieren erscheint, - um so näher werde er dem wirklichen Wesen der Welt und deren Erkenntnis kommen: dies tut er auch wirklich durch die Wissenschaft, aber er meint dies noch mehr durch seine Religionen und Künste zu tun. Diese sind zwar eine Blüte der Welt, aber durchaus nicht der Wurzel der Welt näher, als der Stängel ist: man kann aus ihnen das Wesen der Dinge gerade gar nicht besser verstehen, obschon dies fast jedermann glaubt.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Fünftes Hauptstück, Anzeichen höherer und niederer Kultur: „Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sklaven und Freie; denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, I. 531: „Wer davon lebt, einen Feind zu bekämpfen, hat ein Interesse daran, daß er am Leben bleibt.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Neuntes Hauptstück, Der Mensch mit sich allein: „Das Leben besteht aus seltenen einzelnen Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen Intervallen, in denen uns besten Falls die Schattenbilder jener Momente umschweben. Die Liebe, der Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge, der Mond, das Meer - Alles redet nur einmal ganz zum Herzen: wenn es überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn viele Menschen haben jene Momente gar nicht und sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Neuntes Hauptstück, Der Mensch mit sich allein: „Niemand stirbt jetzt an tödlichen Wahrheiten: es gibt zu viele Gegengifte.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches, Zweites Hauptstück, Zur Geschichte der moralischen Empfindungen: „Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit sich beschäftigt, um boshaft zu sein.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: Erstes Hauptstück, Von den ersten und letzten Dingen: „Die Bedeutung der Sprache für die Entwicklung der Kultur liegt darin, dass in ihr der Mensch eine eigene Welt neben die andere stellte, einen Ort, welchen er für so fest hielt, um von ihm aus die übrige Welt aus den Angeln zu heben und sich zum Herrn derselben zu machen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: Viertes Hauptstück, Aus der Seele der Künstler und Schriftsteller: „Jeden Schriftsteller überrascht es von Neuem, wie das Buch, sobald es sich von ihm gelöst hat, ein eigenes Leben für sich weiterlebt; es ist ihm zu Muthe, als wäre der eine Theil eines Insectes losgetrennt und ginge nun seinen eigenen Weg weiter. Vielleicht vergisst er es fast ganz, vielleicht erhebt er sich über die darin niedergelegten Ansichten, vielleicht selbst versteht er es nicht mehr und hat jene Schwingen verloren, auf denen er damals flog, als er jenes Buch aussann: währenddem sucht es sich seine Leser, entzündet Leben, beglückt, erschreckt, erzeugt neue Werke, wird die Seele von Vorsätzen und Handlungen - kurz: es lebt wie ein mit Geist und Seele ausgestattetes Wesen und ist doch kein Mensch.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches: „Dicht neben dem Wehe der Welt, und oft auf seinem vulkanischen Boden, hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt; [...] überall wird er etwas Glück neben dem Unheil aufgesprosst finden - und zwar um so mehr Glück, je vulkanischer der Boden war -, nur wäre es lächerlich, zu sagen, dass mit diesem Glück das Leiden selbst gerechtfertigt wäre.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches II, 2, 301: „Jemand sagte: >Über zwei Personen habe ich nie gründlich nachgedacht: Es ist das Zeugnis meiner Liebe zu ihnen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Menschliches Allzumenschliches II, Der Wanderer und sein Schatten: „Bei einem längeren Gespräch wird auch der Weiseste einmal zum Narren und dreimal zum Tropf.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Anfang 1880: „Die Wissenschaft zu verwünschen, weil ihre Art bisweilen wehe tut, wäre so klug als das Feuer zu verwünschen, weil ein Kind oder eine Mücke sich daran verbrannt hat. In der Tat verbrennen sich jetzt nur Mücken und Kinder an der Wissenschaft - ich meine die Schwärmer.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Frühjahr 1881: „Der Mensch entdeckt zuletzt nicht die Welt, sondern seine Tastorgane und Fühlhörner und deren Gesetze - aber ist deren Existenz nicht schon ein genügender Beweis für die Realität? Ich denke, der Spiegel beweist die Dinge.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Herbst 1881: „Die lange Liebe ist deshalb möglich - auch wenn sie glücklich ist - weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist - es tun sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. - Aber die Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente November 1882 bis Februar 1883: „Der Mensch soll die Mitte zwischen der Pflanze und dem Gespenste sein.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer-Herbst 1882: „Der Mensch allein widerstrebt der Richtung der Gravitation: er möchte beständig nach oben - fallen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1878: „Die Wahrheit soll wie die Sonne nicht zu hell sein: sonst flüchten die Menschen in die Nacht und machen es dunkel.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1882: „Seltsames Los des Menschen! Er lebt 70 Jahr und meint, etwas Neues und Niedagewesenes während dieser Zeit zu sein - und doch ist er nur eine Welle, in der die Vergangenheit der Menschen sich fortbewegt, und er arbeitet immer an einem Werke von ungeheurer Zeitdauer, so sehr er sich auch als Tagesfliege fühlen mag. Denn: er hält sich für frei, und ist doch nur ein aufgezogenes Uhrwerk, ohne Kraft, dieses Werk auch nur deutlich zu sehen, geschweige denn, es zu ändern, wie und worin er wollte.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1883: „Der Mensch ist das Tier mit roten Backen: der Mensch ist das Tier, welches sich oft hat schämen müssen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1883: „Euer Blick nach fernen Meeren, eure Begierde, den Felsen und seine Spitze zu betasten - eine Sprache ist es nur für eure Sehnsucht. Menschen sucht nur euer Blick und eure Begierde, und das, was mehr ist als Mensch!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass, Fragmente Sommer 1883: „Warum sieht der Mensch die Dinge nicht? Er steht sich selber im Wege; er verdeckt die Dinge.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Anfang 1871: „Der Staat, von schmählicher Geburt, für die meisten Wesen eine fortwährend fließende Quelle der Mühsal, in häufig wiederkommenden Perioden die fressende Fackel des Menschengeschlechts - und dennoch ein Klang, bei dem wir uns vergessen, ein Schlachtruf, der zu zahllosen wahrhaft heroischen Taten begeistert hat, vielleicht der höchste ehrwürdigste Gegenstand für die blinde und egoistische Masse, die auch nur in den ungeheuren Momenten des Staatslebens den befremdlichen Ausdruck von Größe auf ihrem Gesichte hat!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Mai-Juni 1883: „Cultur ist nur ein dünnes Apfelhäutchen über einem glühenden Chaos.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente März 1875: „Die meisten Menschen sind offenbar zufällig auf der Welt: Es zeigt sich keine Notwendigkeit höherer Art in ihnen. Sie treiben dies und das, ihre Begabung ist mittelmäßig. Wie sonderbar! [...] eine rührende Bescheidenheit der Menschen: Sie sagen damit, wir sind berufen, unseresgleichen zu nützen und zu dienen, und der Nachbar ebenfalls und dessen Nachbar auch; und so dient jeder dem anderen, keiner hat seinen Beruf, seiner selbst wegen da zu sein, sondern immer wieder anderer wegen; so haben wir eine Schildkröte, die auf einer anderen ruht und diese wieder auf einer und so fort. Wenn jeder seinen Zweck in einem anderen hat, so haben alle keinen Zweck an sich, zu existieren; und dies ‚füreinander existieren‘ ist komischste Komödie.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Sommer-Herbst 1882: „Unter friedlichen Umständen fällt der kriegerische Mensch über sich selber her - in Ermangelung von anderen Feinden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Nachlass: Fragmente Sommer 1875: „Der Tod wird erst furchtbar durch den Hintergrund, den man ihm gibt. Wie die Liebe eine beseligende Traumwelt, so erzeugt die Furcht eine höllische Traumwelt. Der irregeleitete Verstand erzeugt die Schrecken. Man soll den Tod nicht überwinden, aber wohl bestehen lernen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unschuld des Werdens 2: „Wenn die Selbstsucht erst einmal größer, klüger, feiner erfinderischer geworden ist, wird die Welt selbstloser aussehen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Als ob man sich fürchtete, an sich selber durch Ekel und Stumpfheit zugrunde zu gehen, ruft man alle bösen Dämonen auf, um sich durch diese Jäger wie ein Wild treiben zu lassen: man lechzt nach Leiden, Zorn, Hass, Erhitzung, plötzlichem Schrecken, atemloser Spannung und ruft den Künstler herbei als den Beschwörer dieser Geisterjagd. Die Kunst ist jetzt in dem Seelen-Haushalte unserer Gebildeten ein ganz erlogenes oder ein schmähliches, entwürdigendes Bedürfnis, entweder ein Nichts oder ein böses Etwas. Der Künstler, der bessere und seltenere, ist wie von einem betäubenden Traume befangen, dies alles nicht zu sehen, und wiederholt zögernd mit unsicherer Stimme gespenstisch schöne Worte, die er von ganz fernen Orten her zu hören meint, aber nicht deutlich genug vernimmt; der Künstler dagegen von ganz modernem Schlage, kommt in voller Verachtung gegen das traumselige Tasten und Reden seines edleren Genossen daher und führt die ganze kläffende Meute zusammengekoppelter Leidenschaften und Scheußlichkeiten am Strick mit sich, um sie nach Verlangen auf die modernen Menschen loszulassen: diese wollen ja lieber gejagt, verwundet und zerrissen werden, als mit sich selber in der Stille beisammenwohnen zu müssen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Die Kämpfe, welche sie zeigt, sind Vereinfachungen der wirklichen Kämpfe des Lebens; ihre Probleme sind Abkürzungen der unendlich verwickelten Rechnung des menschlichen Handelns und Wollens. Aber gerade darin liegt die Größe und Unentbehrlichkeit der Kunst, dass sie den Schein einer einfacheren Welt, einer kürzeren Lösung der Lebens-Rätsel erregt. Niemand, der am Leben leidet, kann diesen Schein entbehren, wie niemand des Schlafes entbehren kann. Je schwieriger die Erkenntnis von den Gesetzen des Lebens wird, um so inbrünstiger begehren wir nach dem Scheine jener Vereinfachung, wenn auch nur für Augenblicke, um so größer wird die Spannung zwischen der allgemeinen Erkenntnis der Dinge und dem geistig-sittlichen Vermögen des Einzelnen. Damit der Bogen nicht breche, ist die Kunst da.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Und hier wird auch mit einem Male die Aufgabe der modernen Kunst deutlich: Stumpfsinn oder Rausch! Einschläfern oder betäuben! Das Gewissen zum Nichtwissen bringen, auf diese oder die andere Weise! Der modernen Seele über das Gefühl von Schuld hinweghelfen, nicht ihr zur Unschuld zurück verhelfen! Und dies wenigstens auf Augenblicke! Den Menschen vor sich selber verteidigen, indem er in sich selber zum Schweigen-müssen, zum Nicht-hören-können gebracht wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen, IV, Richard Wagner in Bayreuth: „Überall ist hier die Sprache erkrankt, und auf der ganzen menschlichen Entwickelung lastet der Druck dieser ungeheuerlichen Krankheit. Indem die Sprache fortwährend auf die letzten Sprossen des ihr Erreichbaren steigen musste, um [...] das dem Gefühl Entgegengesetzte, das Reich des Gedankens zu erfassen, ist ihre Kraft durch dieses übermäßige Sich-Ausrecken in dem kurzen Zeitraume der neueren Zivilisation erschöpft worden: so dass sie nun gerade Das nicht mehr zu leisten vermag, wessentwegen sie allein da ist: um über die einfachsten Lebensnöte die Leidenden miteinander zu verständigen./ Der Mensch kann sich in seiner Not vermöge der Sprache nicht mehr zu erkennen geben, also sich nicht wahrhaft mitteilen: Bei diesem dunkel gefühlten Zustande ist die Sprache überall eine Gewalt für sich geworden, welche nun wie mit Gespensterarmen die Menschen fasst und schiebt, wohin sie eigentlich nicht wollen; sobald sie mit einander sich zu verständigen und zu einem Werke zu vereinigen suchen, erfasst sie der Wahnsinn der allgemeinen Begriffe, ja der reinen Wortklänge, und in Folge dieser Unfähigkeit, sich mitzuteilen, tragen dann wieder die Schöpfungen ihres Gemeinsinns das Zeichen des Sich-nicht-Verstehens, insofern sie nicht den wirklichen Nöten entsprechen, sondern eben nur der Hohlheit jener gewaltherrischen Worte und Begriffe: so nimmt die Menschheit zu allen ihren Leiden auch noch das Leiden der Konvention hinzu, das heißt des Übereinkommens in Worten und Handlungen ohne ein Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Unzeitgemäße Betrachtungen II, Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben: „Der moderne Mensch schleppt zuletzt eine ungeheure Menge von unverdaulichen Wissenssteinen mit sich herum, die dann bei Gelegenheit auch ordentlich im Leibe rumpeln, wie es im Märchen heißt. Durch dieses Rumpeln verrät sich die eigenste Eigenschaft dieses modernen Menschen: der merkwürdige Gegensatz eines Inneren, dem kein Äußeres, eines Äußeren, dem kein Inneres entspricht, ein Gegensatz, den die alten Völker nicht kennen. Das Wissen, das im Übermaße ohne Hunger, ja wider das Bedürfnis aufgenommen wird, wirkt jetzt nicht mehr als umgestaltendes, nach außen treibendes Motiv und bleibt in einer gewissen chaotischen Innenwelt verborgen, die jener moderne Mensch mit seltsamem Stolze als die ihm eigentümliche ‚Innerlichkeit‘ bezeichnet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Vermischte Meinungen und Sprüche: „Was ist denn Liebe anders als verstehen und sich darüber freuen, dass ein andrer in andrer und entgegengesetzter Weise als wir lebt, wirkt und empfindet? Damit die Liebe die Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie dieselben nicht aufheben, nicht leugnen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra I, Vom Lesen und Schreiben: „Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber immer auch etwas Vernunft im Wahnsinn.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra I, Von den Hinterwäldlern: „Leiden war’s und Unvermögen - das schuf alle Hinterwelten, und jener kurze Wahnsinn des Glücks, den nur der Leidendste erfasst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra I, Von der Keuschheit: „Wie artig weiß die Hündin Sinnlichkeit um ein Stück Geist zu betteln, wenn ihr ein Stück Fleisch versagt wird!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra II, Von den Mitleidigen: „Es ist schwer, mit Menschen zu leben, weil schweigen so schwer ist.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Zarathustra III, Vom Geist der Schwere 2: „Allgenügsamkeit, die alles zu schmecken weiß, das ist nicht der beste Geschmack. Ich ehre die widerspenstigen, wählerischen Zungen und Mägen, die ‚Ich‘ und ‚Ja‘ und ‚Nein‘ sagen lernten.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: „Fröhliche Wissenschaft“: „Der Fanatismus ist die einzige >Willensstärke<, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: „Fröhliche Wissenschaft“: „Du sollst der werden, der du bist.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten: „Die Aufgabe der Gebildeten: Wahrhaftig zu sein und sich wirklich in ein Verhältnis zu allem Großen zu setzen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn: „Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht ‚Formen‘, ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen. Dazu lässt sich der Mensch nachts, ein Leben hindurch, im Traume belügen, ohne dass sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte [...]. Was weiß der Mensch eigentlich von sich selbst!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn: „Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauche einem Volke fest, canonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen in Betracht kommen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne: „Verschweigt die Natur ihm nicht das Allermeiste, selbst über seinen Körper, um ihn, abseits von den Windungen der Gedärme, dem raschen Fluss der Blutströme, den verwickelten Fasererzitterungen, in ein stolzes, gauklerisches Bewusstsein zu bannen und einzuschließen! Sie warf den Schlüssel weg: und wehe der verhängnisvollen Neubegier, die durch eine Spalte einmal aus dem Bewusstseinszimmer heraus und hinabzusehen vermöchte, und die jetzt ahnte, dass auf dem Erbarmungslosen, dem Gierigen, dem Unersättlichen, dem Mörderischen der Mensch ruht, in der Gleichgültigkeit seines Nichtwissens, und gleichsam auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängend. Woher, in aller Welt, bei dieser Konstellation der Trieb zur Wahrheit!“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in verschiedenen Fassungen: Unzeitgemäße Betrachtungen 2,9; Aus dem Nachlaß, Fragmente, Sommer-Herbst 1873: „Wozu die Menschen da sind, wozu ‚der Mensch‘ da ist, soll uns gar nicht kümmern: aber wozu Du da bist, das frage dich: Und wenn Du es nicht erfahren kannst, nun so stecke Dir selber Ziele, hohe und edle Ziele und gehe an ihnen zugrunde! Ich weiß keinen besseren Lebenszweck als am Großen und Unmöglichen zugrunde zu gehen: animae magnae prodigus.“ [Lat. in etwa: ‚groß die Seele, die sich hingibt‘ oder auch: ‚verschwenderisch, wie eine große Seele‘.]
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in Zarathustra I, Von den Lehrstühlen der Tugend: „Aber schlecht schläft es sich ohne einen guten Namen und einen kleinen Schatz.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Das Werk aller Erziehung ist, bewußte Tätigkeiten in mehr oder weniger unbewußte umzubilden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Feminismus ist nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern der Kampf des missratenen Weibes gegen das wohlgeratene.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Grad der Furchtsamkeit ist ein Gradmesser der Intelligenz.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Der Zuwachs an Weisheit lässt sich genau nach der Abnahme der Galle bemessen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die eigentlichen Epochen im Leben sind jene kurzen Zeiten des Stillstands, mitten inne zwischen dem Aufsteigen und Absteigen eines Gedankens oder Gefühls. Hier ist wieder einmal Sattheit da: alles andere ist Durst und Hunger – oder Überdruß.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die Empörung über das Unglück des anderen ist der männliche Bruder des Mitleidens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die großen Ideen kommen auf Taubenfüßen daher.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die Welt in ihrer Tiefe verstehen, heißt den Widerspruch verstehen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Die wertvollsten Einsichten werden am spätesten gefunden, aber die wertvollsten Einsichten sind die Methoden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Es ist mit dem Menschen, wie mit dem Baume. Je mehr er hinauf in die Höhe und Helle will, um so stärker streben seine Wurzeln erdwärts, abwärts, ins Dunkle, Tiefe, Böse.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Geduld, die List, die Verstellung, die große Selbstbeherrschung und alles, was Mimikry ist.“ [Mimikry: griechisch-englisch ‚Nachahmung, Anpassung‘]
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Im Gebirge der Wahrheit kletterst du nie umsonst: Entweder du kommst schon heute weiter hinauf oder übst deine Kräfte, um morgen höher steigen zu können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „In der Natur fühlen wir uns so wohl, weil sie kein Urteil über uns hat.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „In Wahrheit heißt etwas wollen ein Experiment machen, um zu erfahren, was wir können.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Jedes Wort ist ein Vorurteil.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Konvention heißt Übereinkommen in Worten und Handlungen ohne Übereinkommen des Gefühls.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Kunst kommt von Können. Käme es von Wollen, so hieße es Wulst.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Man ist um den Preis Künstler, dass man das, was alle Nicht-Künstler Form nennen, als Inhalt, als die Sache selbst empfindet.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Man soll sich beim Eingehen einer Ehe die Frage vorlegen: Glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins Alter hinein gut zu unterhalten? Alles andere in der Ehe ist transitorisch [kurzlebig, vorübergehend], aber die meiste Zeit des Verkehrs gehört dem Gespräche an.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Man verlernt die Menschen, wenn man unter Menschen lebt: Zuviel Vordergrund ist an allen Menschen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Schön ist es, miteinander zu schweigen, schöner, miteinander zu lachen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Sieh hinaus! Sieh nicht zurück! Man geht zugrunde, wenn man immer nur zu den Gründen geht.“ (Unbekannte Quelle, F. N. zugeschrieben; vgl. Gottfried Benn: „Es geht zugrund, wer immer zu den Gründen geht.“)
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Toleranz ist ein Beweis des Mißtrauens gegen sein eigenes Ideal.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Warten, geduldig sein, das heißt denken.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wen nennst du schlecht? Den, der immer beschämen will.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wenn man klug ist, ist einem allein darum zu tun, daß man Freude im Herzen habe.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wer sich tief weiß, bemüht sich um Klarheit. Wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um Dunkelheit.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Wir müssen die Dinge lustiger nehmen, als sie es verdienen, zumal wir sie lange ernster genommen haben, als sie es verdienen.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Überzeugungen sind Gefängnisse.“
Nin, Anaïs (1903-1977), US-amerikanische Schriftstellerin: „Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind.“
Ning-yüan, Ku (um 1570), chinesischer Maler: „Nach der Meisterschaft (shu) sollte Frische (sheng) das Ziel in der Malerei sein. Aber es ist schwer frisch (spontan) zu sein, wenn man Meisterschaft errungen hat. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen der bequemen Vertrautheit und gezügelter Meisterschaft. Diese kann sich die Ursprünglichkeit bewahren. Unbeholfenheit (in der Strichführung) ist besser als Geschicklichkeit, aber es ist schwer, unbeholfen (naiv) zu sein, wenn man es zu Gewandtheit gebracht hat. Doch, wenn ein Bild ohne Anstrengung originell ist, kann es unbeholfen und dennoch vollendet sein.“
Nizami (1141-1202), persischer Schriftsteller („Leila und Madschnun“): „Die Strebenden, die mit Verstand begabt sind,/ was suchen anders sie als schließlich Ruhe?“
Novak, Michael (*1933), US-amerikanischer Philosoph, Journalist und Diplomat: „Die Tradition lebt, weil immer wieder junge Leute kommen, die ihren Zauber erfassen und ihr neuen Glanz verleihen.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Die Kunst Bücher zu schreiben ist noch nicht erfunden. Sie ist aber auf dem Punkt, erfunden zu werden. Fragmente dieser Art sind literarische Sämereien. Es mag freilich manches taube Körnchen darunter sein - indes wenn nur einiges aufgeht.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Unsre Sprache ist entweder – mechanisch – atomistisch – oder dynamisch. Die echt poetische Sprache soll aber organisch lebendig sein. Wie oft fühlt man die Armut an Worten – um mehrere Ideen mit Einem Schlage zu treffen.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Vielen wahren Büchern geht es wie den Goldklumpen in Irland. Sie dienen lange Jahre nur als Gewichte.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub: „Die Bezeichnung durch Töne und Striche ist eine bewundernswürdige Abstraktion. Vier Buchstaben bezeichnen mir Gott; einige Striche eine Million Dinge. Wie leicht wird hier die Handhabung des Universums, wie anschaulich die Konzentrizität des Geisterreichs. Ein Kommandowort bewegt Armeen; das Wort Freiheit Nationen.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Man sucht mit der Poesie, die gleichsam nur das mechanistische Instrument dazu ist, innere Stimmungen und Gemälde oder Anschauungen hervorzubringen - vielleicht auch geistige Tänze.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie = Gemütserregungskunst.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie ist die Darstellung des Gemüts - der inneren Welt in ihrer Gesamtheit.“
Novalis (Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Dichter, Schriftsteller, Essayist, Philosoph, Jurist, Bergbauingenieur: „Poesie ist die große Kunst der Konstruktion der transzendentalen Gesundheit. … Die Poesie mischt alles zu ihrem großen Zweck der Zwecke – der Erhebung des Menschen über sich selbst. Der Sinn für Poesie hat viel mit dem Sinn für Mystizismus gemein. Er ist der Sinn für das Unbekannte, Geheimnisvolle, zu Offenbarende, das notwendig Zufällige. Er stellt das Undarstellbare dar. Er sieht das Unsichtbare, fühlt das Unfühlbare. Der Poet ist der transzendentale Arzt.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Aphorismen und Fragmente 1798-1800: „Tadle nichts Menschliches. Alles ist gut, nur nicht immer, nur nicht überall, nur nicht für alle.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Aphorismen und Fragmente: „Nur ein Künstler kann den Sinn des Lebens erraten.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Das Beste an den Wissenschaften ist ihr philosophisches Ingredienz - wie das Leben am organischen Körper. Man dephilosophiere die Wissenschaften - was bleibt übrig - Erde, Luft und Wasser.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Der Mensch besteht in der Wahrheit. Gibt er die Wahrheit preis, so gibt er sich selbst preis. Wer die Wahrheit verrät, verrät sich selbst. Es ist hier nicht die Rede vom Lügen - sondern vom Handeln gegen Überzeugung.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Wir suchen überall das Unbedingte, und finden immer nur Dinge.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Wir träumen von Reisen durch das Weltall - Ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unsers Geistes kennen wir nicht - Nach Innen geht der geheimnisvolle ihren Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten - die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist die Schattenwelt - Sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint’s uns freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos - Aber wie ganz anders wird es uns dünken - wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper hinweggerückt ist - Wir werden mehr genießen als je, denn unser Geist hat entbehrt.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Fragmente 414/5: „Der Maler malt eigentlich mit dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Lyrik, Roman, Essay 414, 5: „Eine gewisse Einsamkeit scheint dem Gedeihen der höheren Sinne notwendig zu sein, und daher muß ein zu ausgebreiteter Umgang der Menschen miteinander manchen heiligen Keim ersticken.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Das Individuum, als solches, steht seiner Natur nach unter dem Zufall. In der vollkommenen Demokratie steh ich unter sehr vielen, in repräsentativer Demokratie unter Wenigern, in der Monarchie unter Einem willkürlichen Schicksale.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Politische Aphorismen: „Wären die Menschen schon das, was sie sein sollten und werden können - so würden alle Regierungsformen einerlei sein - die Menschheit würde überall einerlei regiert, überall nach den ursprünglichen Gesetzen der Menschheit.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Sophie, oder über die Frauen: „Der Liebe geht’s wie der Philosophie - sie ist und soll allen alles und jedes sein. Liebe ist also das Ich - das Ideal jeder Bestrebung.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten, 1798: „Wir sind auf einer Mission: Zur Bildung der Erde sind wir berufen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Der Mensch ist eine Sonne. Seine Sinne sind seine Planeten.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten: „Spielen ist Experimentieren mit dem Zufall.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des Universums.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Moralität des Weibes ist im Gefühl wie die des Mannes in der Vernunft begründet.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Philosophie ist eigentlich Heimweh, Trieb, überall zu Hause zu sein.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Synthese von Seele und Leib heißt Person. Die Person verhält sich zum Geist wie der Körper zur Seele. Sie zerfällt auch einst und geht in veredelter Form wieder hervor.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Geduld ist zweierlei: ruhige Erwägung des Mangels, ruhiges Ertragen des Übermaßes.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Hypothesen sind Netze; nur der wird fangen, der auswirft.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Kinder sind Hoffnungen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Nachdenken: Es enthält eine unerschöpfliche Quelle von Trost und Beruhigung.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Neigungen zu haben und sie zu beherrschen, ist rühmlicher, als sie zu meiden.“
Novalis (oder auch: Georg Friedrich Phillip Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher frühromantischer Schriftsteller, Philosophen und Bergbauingenieur: „Jedes Geschäft muss künstlerisch behandelt werden, wenn es sicher und dauernd und durchaus zweckmäßig gelingen soll.“
NT, 1. Brief des Johannes 4, 7-8: „Wir wollen füreinander da sein. Denn das Dasein für den anderen kommt von Gott und entspricht seinem Wesen. Wer für den anderen da ist, hat Leben von Gott und erkennt ihn. Wer nicht für den anderen da ist, hat Gott nicht erkannt. Denn Gott ist Dasein für andere.“
NT, 1. Brief des Johannes 4, 16-18, unbekannter Übersetzer: „Leidenschaftlich, Leiden schaffend ist also nur der Affekt, dem der Enthusiasmus, das Beseelte, das von Gott erfüllte Sein, die Liebe, der Friede, der Wille des Himmlischen fehlt.“
NT, 1. Kor 13:4-7: Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
NT, 1. Korinther 15, 33: „Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt die Sitten. (Oder auch: Dummes Geschwätze verdirbt gute Sitten.)“
NT, 1. Korintherbrief 13, Das Hohelied der Liebe: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle./ Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts./ Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze./ Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles./ Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird./ Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk./ Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören./ Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war./ Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin./ Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
NT, Apostelgeschichte des Lukas, 18, 9-10: „Der Herr sprach durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht!“ - Oder auch in dieser Fassung: Herr, unser Gott, du bist mit denen, die dir vertrauen. Wir danken dir für die Zeugnisse von Menschen, die ohne Angst gesprochen haben, wenn du sie gerufen hast. Sie sind Sprachrohr der Sprachlosen geworden und haben das Heil verkündet, das du für uns bestimmt hast. Wir wollen es tun wie sie, bitte öffne uns den Mund.
NT, Galater, 5, 15 (Ursprung: AT, 3. Mose, 19, 18): „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
NT, Galater 2, 19-20 bzw. Römer 6, 1-11: „Vom Gesetz befreit, dient der Gläubige Gott im Geist.“
NT, Johannes 4, 14: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geb, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben hinein fließt.“
NT, Johannes 8, 7: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“
NT, Lukas 6, 21: „Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet bald vor Freude jubeln!“
NT, Lukas 11, 9: „Bittet Gott, und er wird euch geben. Suchet, und ihr werdet finden. Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet.“
NT, Lukas 16, 10: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“
NT, Lukas 16, 15: „Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.“
NT, Lukas 18,16: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Schickt sie nicht weg! Denn für Menschen wie sie ist das reich Gottes bestimmt.“
NT, Markus 4, 26-27: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Samen, den ein Bauer auf sein Feld sät. Nach der Arbeit geht er nach Hause, schläft, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Im Laufe der Zeit wächst die Saat ohne sein Zutun heran.“
NT, Markus 9, 23b: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“
NT, Markus 11, 24: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr‘s empfangen werdet, so wird‘s euch zuteilwerden.
NT, Matthäus 6, 22-23: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“
NT, Matthäus 7, 13-14: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.“
NT, Matthäus 7, 16: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?“
NT, Matthäus 13, 12/16/23: „Denn, wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat./ Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören./ Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach , der dritte dreißigfach.“
NT, Philipperbrief 2:3-5, Lutherbibel: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“
NT, Römerbrief 15, 1: „Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Unvermögen tragen und nicht uns selber zu Gefallen leben.“
NT. Brief des Paulus an die Römer, 15, 1-2: „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben./ Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung.“
NT Johannes, Kapitel 1: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen.“
Nyncke, Gerlinde: „Das süße Leben stößt mit der Zeit sauer auf.“
Nyncke, Gerlinde: „Jemanden verstehen und sein Handeln billigen ist zweierlei.“
Oberlin, Johann Friedrich (1740-1826), evangelischer Pfarrer und Sozialreformer aus dem Elsass, Vordenker in der Frühpädagogik und Mitbegründer des Kindergartens: „Lernen muss man mit dem ganzen Körper.“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Die einzige Sicherheit, die ein Mensch haben kann, ist die Erkenntnis seiner inneren Kraft und Berufung und eine starke Reserve an Wissen, Erfahrung und Können.“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Ein entschlossener Mensch wird mit einem Schraubenschlüssel mehr anzufangen wissen, als ein unentschlossener mit einem Werkzeugladen.“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Erfolgreich sind wir nur, wo wir nützen, nicht wo wir ausnützen.“
Oesch, Emil (1894-1974), Schweizer Schriftsteller und Verleger: „Wer sein Leben auf Dienst aufbaut, hat nie umsonst gelebt.“
Oldenburg, Claus: „Kunst ist ein Kommunikationsmittel. Das Bild ist die vollständigste Technik jeder Kommunikation.“
Opitz, Martin (Opitz von Boberfeld, 1597-1639), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der schlesischen Dichterschule, bedeutender Theoretiker des Barock, in seinen Epigrammen: „Kein Weiser, glaube mir, spricht: >Morgen will ich leben.< / Der Morgen ist zu spät; heut ziemt sich’s anzuheben.“
Ordensgruß der Trappisten (ursprünglich: der ‚Zisterzienser der strengeren Observanz‘), ein Orden der römisch-katholischen Kirche, 1892 gegründet: „Memento mori! - Gedenke des Todes!“
Orlowski, Hans Otto (1894-1967), deutscher Maler und Holzschneider: „Kunst entsteht, wenn Schönheit Verstand bekommt.“
Orth, Elisabeth (1921-1976), deutsche Politikerin: „Lasst die Träumer Sehnsucht haben und die Realisten Angst - vielleicht erhält uns die Mischung am Leben.“
Osborn, John James (1929-1994), britischer Dramatiker: „Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“
Osho (Rajneesh Chandra Mohan Jain, 1931-1990), indischer Philosoph und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung (von spiritueller Suche bestimmte Lebensart): „Ich nehme euch euer Leiden nicht ab, es ist nur eine Maske. Eure wahre Natur ist Ekstase.“
Ossietzky, Carl von (1889-1938), deutscher Schriftsteller, Journalist, Pazifist, Herausgeber der Zeitschrift ‚Die Weltbühne‘, 1935 Friedensnobelpreis: „Einmal wird die Zeit von uns Rechenschaft fordern, was wir all die Jahre getan haben.“
Overbeck, Franz Camille (1837-1905), Kirchenhistoriker, Professor für evangelische Theologie, Freund und Briefpartner Nietzsches, in: Trost für mancherlei Tränen: „Lasst uns besser werden! Gleich wird’s besser sein.“
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter, in: Heroiden 2, 63: „Leicht zu gewinnender Ruhm ist’s, gläubige Mädchen zu täuschen.“
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Etwas gerne tun, macht jede Last leichter.“
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Gönn dir genug Ruhe! Ein ausgeruhter Acker trägt reichere Frucht.“
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Warten gibt Stärke. Es läßt die Trauben, und was nur sprossender Keim war, reifen.“
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr.-17 n. Chr.), römischer Dichter: „Welches auch die Gaben sein mögen, mit denen du erfreuen kannst: Erfreue!“
Padmasambhava (zu Deutsch: ‚der Lotosgeborene‘, zwischen dem 8. und 9. Jh.), gilt als Begründer des Buddhismus in Tibet: „Im unendlichen Mandala des Raums haben alle Dinge leicht Platz,/ sie haben leicht Platz,/ und da ist immer noch Weite./ Im unendlichen Mandala der Geistessenz haben alle Gedanken und Gefühle leicht Platz,/ sie haben leicht Platz,/ und da ist immer noch Weite.“
Pagnol, Marcel (1895-1974), französischer Schriftsteller, Dramaturg und Regisseur: „Und außerdem steckt in einem Mädchen von zwölf Jahren soviel Geist und List wie in einem Jungen von siebzehn.“
Pannwitz, Rudolf (1881-1969), deutscher Schriftsteller und Philosoph, in: Kulturphilosophische Schriften: „Das Recht ist die Form der Macht. Es begrenzt die Macht wie die Form ihren Inhalt.“
Paris, Ronald (*1933), deutscher Maler: „Wenn man alles für Wert hält, schmälert man das Wertvolle.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken 257: „Die Gerechtigkeit ist ohnmächtig ohne die Macht; die Macht ist tyrannisch ohne die Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit erfährt viel Widerspruch, wenn sie keine Macht hat, weil es immer böse Menschen gibt; die Macht wird angeklagt, wenn sie nicht gerecht ist. Man muß also die Gerechtigkeit und die Macht vereinigen, und dazu muß man bewirken, daß das mächtig sei, was gerecht ist, oder daß gerecht sei, was mächtig ist.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da die Menschen nicht Tod, Elend und Unwissenheit heilen konnten, sind sie, um sich glücklich zu machen, auf den Einfall gekommen, nicht daran zu denken.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Da man nicht erreichen kann, dass man gewaltsam der Gerechtigkeit gehorchen muss, hat man erreicht, dass es gerecht ist, der Gewalt zu gehorchen. Da man der Gerechtigkeit nicht Gewalt verleihen kann, hat man die Gewalt gerechtfertigt, damit Gerechtigkeit und Gewalt vereint sind und Frieden herrscht, der das höchste Gut ist.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Denn was ist schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich mit dem Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen nichts und allem, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu begreifen; [...] Er ist gleichermaßen unfähig, das Nichts zu sehen, dem er entrissen wurde, und das Unendliche, das ihn verschlingt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber er ist ein denkendes Schilfrohr. Das ganze Weltall braucht sich nicht zu waffnen, um ihn zu zermalmen; ein Dampf, ein Wassertropfen genügen, um ihn zu töten. Doch wenn das Weltall ihn zermalmte, so wäre der Mensch nur noch viel edler als das, was ihn tötet, denn er weiß ja, dass er stirbt und welche Überlegenheit ihm gegenüber das Weltall hat. Das Weltall weiß davon nichts. Unsere ganze Würde besteht also im Denken. Daran müssen wir uns wieder aufrichten und nicht an Raum und Zeit, die wir nicht ausfüllen können. Bemühen wir uns also, gut zu denken: das ist die Grundlage der Moral.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Der Mensch ist weder Engel noch Tier; und das Unglück ist, dass, wer Engel sein will, Tier wird.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Die Wissenschaften haben zwei Extreme, die einander berühren, das erste ist die reine Unwissenheit, in der sich alle Menschen bei der Geburt befinden, das andere Extrem ist jenes, zu dem die großen Geister gelangen, nachdem sie alles hinter sich gebracht haben, was die Menschen wissen können, erkennen, dass sie nicht wissen und sich wieder in der gleichen Unwissenheit befinden, von der sie ausgegangen waren; das aber ist eine kluge Unwissenheit, die sich selbst kennt. Diejenigen zwischen den beiden Extremen, die aus der natürlichen Unwissenheit hervorgetreten sind und nicht zu der anderen gelangen konnten, haben eine oberflächliche Kenntnis der ausreichenden Wissenschaft und spielen die Klugen. Diese bringen die Welt in Aufruhr und urteilen über alles schlecht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Ich sehe diese entsetzlichen Weiten des Weltalls, die mich einschließen, und ich finde mich an einem Winkel dieses gewaltigen Raums gefesselt, ohne dass ich weiß, warum ich an diesem Ort und nicht vielmehr an einen anderen gestellt bin und warum die kurze Frist, die mir zu leben gegeben ist; mir gerade zu diesem Zeitpunkt und nicht vielmehr zu einem anderen der ganzen Ewigkeit, die auf mich folgt, bestimmt ist. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen, der nur einen unwiederbringlichen Augenblick lang dauert.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was die Welt und ich selbst sind; ich bin schrecklich unwissend in allen Dingen; ich weiß nicht, was mein Körper, meine Sinne, meine Seele und selbst jener Teil meines Ichs sind, der denkt, was ich sage, der über alles und über sich selbst Betrachtungen anstellt und sich nicht mehr als das übrige erkennt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wahrheit, eine Kloake der Ungewissheit und des Irrtums, Ruhm und Abschaum des Weltalls.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wenn ich die kurze Dauer meines Lebens betrachte, das von der vorhergehenden und der darauffolgenden Ewigkeit aufgesogen wird [...] und den kleinen Raum, den ich ausfülle, und den ich noch dazu von der unendlichen Unermesslichkeit der Räume verschlungen sehe, die ich nicht kenne und die mich nicht kennen, so gerate ich in Schrecken und erstaune, mich eher hier als dort zu sehen, denn es gibt keinen Grund, warum es hier als dort ist, warum jetzt und nicht viel früher. Wer hat mich dorthin gebracht? Durch wessen Gebot und Führung sind dieser Ort und diese Zeit mir bestimmt worden?“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wenn ich die Verblendung und das Elend des Menschen sehe, wenn ich bedenke, wie das ganze Weltall stumm ist und der Mensch ohne Erkenntnisvermögen sich selbst überlassen bleibt und sich in diesen Winkel des Weltalls gleichsam verirrt hat, ohne zu wissen, wer ihn dahin gebracht hat, wozu er dorthin gekommen ist, was aus ihm nach seinem Tode wird, so gerate ich, jeglicher Erkenntnis unfähig, in Schrecken wie ein Mensch, den man schlafend auf eine wüste und grauenerregende Insel gebracht hätte und der erwachte, ohne sich zurechtzufinden und ohne Möglichkeit, von dort wegzukommen. Und darauf erstaune ich, wie man denn angesichts eines solch elenden Zustands nicht in Verzweiflung gerät.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wir halten uns nie an die Gegenwart. Wir rufen uns die Vergangenheit zurück; wir greifen der Zukunft vor, als käme sie zu langsam und als wollten wir ihr Eintreten beschleunigen, oder wir rufen uns die Vergangenheit zurück, als wollten wir sie festhalten, da sie zu schnell vorübereilte, wir sind so unklug, dass wir in Zeiten umherirren, die nicht die unsrigen sind, und nicht an die einzige denken, die uns gehört, und wir sind so eitel, dass wir an jene denken, die nichts sind, und uns unüberlegt der einzigen entziehen, die weiter besteht. Das kommt daher, weil die Gegenwart uns meistens wehtut. Wir verbergen sie unserem Blick, weil sie uns betrübt, und wenn sie uns angenehm ist, bedauern wir, sie entschwinden zu sehen. Wir bemühen uns, sie durch die Zukunft abzusichern, und meinen die Dinge zu ordnen, die nicht in unserer Macht stehen, und das für eine Zeit, die zu erreichen für uns ganz ungewiss ist.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wir sehnen uns nach der Wahrheit und finden in uns nur Ungewissheit. Wir streben nach dem Glück und finden nur Elend und Tod. Wir sind unfähig, uns nicht nach Wahrheit und Glück zu sehnen, und wir sind der Gewissheit wie des Glücks unfähig. Dieses Verlangen ist uns erhalten geblieben, um uns empfinden zu lassen, von welchem Ort wir herabgesunken sind.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alle Gedanken der Welt zusammen sind nicht so viel wert wie die kleinste Regung der Liebe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Allein ist der Mensch ein unvollkommenes Ding; er muss einen zweiten finden, um glücklich zu sein.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alles Elend des Menschen erweist seine Größe. Es ist das Elend eines großen Herrn, das Elend eines entthronten Königs.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Das ganze Glück des Lebens besteht darin, bei anderen Achtung zu genießen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Das Letzte, was man findet, wenn man ein Werk schreibt, ist, zu wissen, was man an den Anfang stellen soll.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Das Wichtigste im Leben ist die Wahl eines Berufes. Der Zufall entscheidet darüber.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der eigentliche Sinn des Reichtums ist, freigiebig davon zu spenden.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Geist glaubt von Natur, und der Wille liebt von Natur, und so müssen sie sich an falsche Objekte hängen, wenn wahre fehlen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Der Mensch ist nur ein Rohr, das schwächste der Natur, aber ein denkendes Rohr ... Unsere ganze Würde beruht auf dem Denken. Bemühen wir uns also gut zu denken: Das ist das Prinzip der Sittlichkeit.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Die erste Wirkung der Liebe besteht darin, uns eine große Ehrfurcht einzuflößen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es gibt für uns noch einen anderen Ursprung des Irrtums, nämlich die Krankheiten. Sie verderben uns Urteil und Sinn.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es gibt Größe, die auf menschlicher Konvention beruht, und natürliche Größe.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es ist nicht auszudenken,was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Falsche Bescheidenheit ist ebenfalls Hochmut.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Ich sehe nicht ein, warum es schwieriger sein sollte, die Auferstehung des Fleisches, die Empfängnis der Jungfrau zu glauben als die Schöpfung.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Jeder trägt in sich das Urbild der Schönheit, deren Abbild er in der großen Welt sucht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Kalte Worte lassen Menschen erstarren, hitzige Worte schmerzen sie. Bittere Worte machen sie bitter, und zornige Worte machen sie zornig. Freundliche Worte bringen gleichfalls ihr Abbild im Gemüt des Menschen hervor: Sie erheitern, besänftigen und trösten ihn.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Man erlebt die Liebe nie miteinander, nur aneinander.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wenn man nicht glaubt, ist man verloren, deswegen ist man auf der besseren Seite, wenn man glaubt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wer den Glauben besitzt, ist immer in Gefahr, ihn zu verlieren; nur der Suchende wird ihn gewinnen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wie die Mode das Vergnügen bestimmt, so bestimmt sie auch das Recht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wieviel jemand auf Erden auch besitzen mag, welcher Gesundheit und wahrhafter Annehmlichkeiten er sich auch erfreuen mag, er ist nicht zufrieden, wenn er bei den Menschen keine Achtung genießt. Dies geht soweit, dass selbst diejenigen, welche den Menschen am meisten verachten und ihn den Tieren gleichsetzen, doch noch von ihm bewundert sein wollen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Während wir uns immer nur in Bereitschaft halten, glücklich zu werden, ist es unvermeidlich, daß wir es niemals richtig sind.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1958: „Christus mußte kommen, damit die nachfolgenden Jahrhunderte und Generationen aufatmen konnten.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1958: „Wir alle sind nur insoweit Menschen geworden, als wir Menschen liebten oder zu lieben Gelegenheit hatten.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Aphorismen: „Großen Seelen ziehen die Schmerzen nach wie den Bergen die Gewitter. Aber an ihnen brechen sich auch die Wetter, und sie werden zur Wetterscheide der Ebene unter ihnen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Aphorismen: „Wenn nur eine erste Liebe recht glühend da war: so schadet ihr Untergang, ihr Töten mit Wasser nichts; ewig ragen die Türme der überfluteten Stadt empor.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, 2. Bd., Februar 1793: „Es ist leichter, die Menschen zu lieben, als zu ertragen - viele heftig zu lieben, als keinen zu hassen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd. 2, Februar 1793: „Jede Freude füllt, jeder Schmerz leert dich, aber in jener hat noch Sehnsucht Platz, in diesem noch Zuversicht.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Bemerkungen über uns närrische Menschen, Bd. 2, Februar 1793: „Liebe ist ein Auszug aus allen Leidenschaften auf einmal.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biografische Belustigungen: „Die Menschen sind einsam. Wie Tote stehen sie nebeneinander auf einem Kirchhofe, jeder allein, ganz kalt, mit geballter Hand, die sich nicht öffnet und ausstreckt, um eine fremde zu nehmen. Nicht einmal ihr Körper hält das warme Sehnen nach Liebe aus, aber den Hass wohl; an jenem zerfällt er, sie sind Pflanzen aus einem kalten Klima, die den größten Frost, aber keine Hitze ausdauern.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biografische Belustigungen: „Nein, zwischen zwei Seelen, die sich einander die Arme öffnen, liegt gar zu viel, so viele Jahre, so viele Menschen, zuweilen ein Sarg und allezeit zwei Körper. Hinter Nebeln erscheinen wir einander - rufen einander beim Namen - und eh’ wir uns finden, sind wir begraben. Und wenn man sich findet, ist’s denn der Mühe, des Namens der Liebe wert, die paar glühenden Worte, unsre kurzen Umarmungen?“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Biografische Belustigungen: „Und so spiegelt jedes Gefühl und jede Liebe uns eine erlogne Ewigkeit vor: ein Scherz, ein Schlaf, eine verlorne Unze Blut, ach! eine Stunde erwürgt die Liebe. So steht überall und überall, wo eine Menschenbrust an der andern liegt, die Zeit und schiebt sie auseinander wie Marmorplatten, weil sie sie nicht auseinanderreißen kann.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Clavis Fichtiana: „Da nicht in der Sprache, wie in der Mathematik, Identität des Zeichens und Objektes stattfindet, ja da die Worte nicht einmal Schattenbilder, [...] sondern willkürliche, nichts malende Schnupftuchsknoten der Besinnung sind: so ist für den Philosophen, der immer das Ei früher ausbläset als ausbrütet, die Sprache gerade ein unentbehrliches Werkzeug.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Die unsichtbare Loge, Ausläuten: „Die Menschen bewohnen und bewegen das große Tretrad des Schicksals und glauben darin, sie steigen, wenn sie gehen ...“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Die unsichtbare Loge: „Gegen 4 Uhr morgens konnte er uns nicht mehr sehen, obgleich die Morgenröte schon in der Stube war - die Augen blickten versteinert vor sich hin - eine Gesichtszuckung kam auf die andre - den Mund zog eine Entzückung immer lächelnder auseinander - Frühlings-Fantasien, die weder dieses Leben erfahren, noch jenes haben wird, spielten mit der sinkenden Seele - endlich stürzte der Todesengel den blassen Leichenschleier auf sein Angesicht und hob hinter ihm die blühende Seele mit ihren tiefsten Wurzeln aus dem körperlichen Treibkasten voll organisierter Erde ... Das Sterben ist erhaben; hinter schwarzen Vorhängen tut der einsame Tod das stille Wunder und arbeitet für die andre Welt, und die Sterblichen stehen da mit nassen, aber stumpfen Augen neben der überirdischen Szene ...“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Dämmerungen: „Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in Stürmen der Gegenwart.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Fragmente: „Der Tyrann fällt den Geist früher als den Körper an. Ich meine, er versucht seine Sklaven vorher dumm zu machen, ehe er sie elend macht, weil er weiß, dass Leute, die einen Kopf haben, ihre Hände damit regieren und sie gegen den Tyrannen aufheben.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Herbst-Blumine I.: „Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Inneren hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Hesperus: „Das Schicksal gibt dem Menschen oft den Wundbalsam früher als die Wunde.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Levana 3, 6: „Man soll in den ersten sechs Jahren keinem Kinde befehlen, etwas zu verschweigen, und wäre es eine Freude, die man einem geliebten Wesen heimlich zubereitet. Den offenen Himmel der kindlichen Offenherzigkeit darf nichts verschließen, nicht einmal die Morgenröte der Scham. An euren Geheimnissen werden sie sonst bald eigne verstecken lernen. Die Heldentugend der Verschwiegenheit fordert zu ihrer Übungszeit die Kraft der angreifenden Vernunft. Nur die Vernunft lehrt schweigen; das Herz lehrt reden.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Levana I, 1, 2: „Ungleich dem Süden ist der Deutsche weniger ein redseliges als ein schreibseliges Volk, wie seine Registraturen und Bücherschränke ansagen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum, Bruchstücke aus der ‚Kunst, stets heiter zu sein‘: „Der Mensch steckt voll lauter täuschender Erwartungen und Hoffnungen, wie voll geistiger Eingeweidewürmer; jede davon zeugt in einigen Minuten eine größere; morgen erzeugen sich wieder andere, übermorgen ganz andere. Jeden Tag sticht er sich eine neue Himmelkarte seines künftigen Himmels, und darnach, sagt er, sollen sich Erd- und Himmelkörper richten, oder ich will kein ehrlicher Mann sein. Und letztes hält er auch oft.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum, Sedez-Aufsätze, Das Welt-Rätsel: „Der Mensch sieht nur das Spinnrad des Schicksals, aber nicht die Spindel; daher sagt er: seht ihr nicht den ewigen, leeren Kreislauf der Welt?“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum: „Ein verdrüßlicher Gott wäre ein Widerspruch, und das Seligsein ist um eine Ewigkeit älter als das Verdammtsein.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Ich ging durch die Welten, ich stieg in die Sonnen und flog mit den Milchstraßen durch die Wüsten des Himmels; aber es ist kein Gott. Ich stieg herab, soweit das Sein seine Schatten wirft, und schauete in den Abgrund und rief: ‚Vater, wo bist du?‘, aber ich hörte nur den ewigen Sturm, den niemand regiert, und der schimmernde Regenbogen aus Wesen stand ohne eine Sonne, die ihn schuf, über dem Abgrunde und tropfte hinunter. Und als ich aufblickte zur unermesslichen Welt nach dem göttlichen Auge, starrte sie mich mit einer leeren bodenlosen Augenhöhle an; und die Ewigkeit lag auf dem Chaos und zernagte es und wiederkäuete sich.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Starres, stummes Nichts! Kalte, ewige Notwendigkeit! Wahnsinniger Zufall! Kennt ihr das unter euch? Wann zerschlagt ihr das Gebäude und mich? - Zufall, weißt du selber, wenn du mit Orkanen durch das Sternen-Schneegestöber schreitest und eine Sonne um die andere auswehest, und wenn der funkelnde Tau der Gestirne ausblinkt, indem du vorübergehest? - Wie ist jeder so allein in der weiten Leichengruft des Alles!“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Wir fieberhaften, von eignen und von fremden Mängeln abgetriebnen und von ewigem Sehnen wieder zusammengeführten Menschen, in welchen eine Hoffnung von fremder Liebe nach der andern verdurstet, und in denen die Wünsche nur zu Erinnerungen werden!“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Alles wahre Wunderbare ist für sich poetisch.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das größte unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das Lesen nimmt so gut wie das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopf.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das Schöne am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das stille, häusliche Glück ist darum das edelste, weil wir es ununterbrochen genießen können. Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die Freude ist nach einer guten Tat am süßesten, das Osterfest nach einer Passionswoche.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „In wessen Herz die Kunst sich niederliess,/ der ist vom Sturm der rauhen Welt geschieden,/ dem öffnet sich, durchwallt von süßem Frieden,/ im ewigen Lenz ein stilles Paradies.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Nicht unser Hirn, sondern unser Herz denkt den größeren Gedanken. Unser Herz aber oder unsere Seele oder der Kern unserer Persönlichkeit ist ein Funke aus dem Lebenslichtmeer Gottes.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Ohne Lächeln kommt der Mensch, ohne Lächeln geht er. Drei fliegende Minuten lang war er froh.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Schätze sparen heißt Gegenwart opfern und verschwenden; dazu muntert aber nicht gefürchtete Zukunft auf, sondern gehoffte.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Solange ein Mensch ein Buch schreibt, kann er nicht unglücklich sein.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Um zur Wahrheit zu gelangen, sollte jeder die Meinung seines Gegners zu verteidigen suchen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Unbeständigkeit gegen seinen Vorsatz heißt sich selber das Wort brechen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Und wenn uns die Menschen verlassen und verwunden, so breitet ja auch immer der Himmel, die Erde und der kleine blühende Baum seine Arme aus und nimmt den Verletzten darin auf.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Was man übersetzen kann, ist des Übersetzens nicht wert.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer nichts fröhlich beginnt, kann auch nichts Fröhliches schaffen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer nicht zuweilen zuviel und zu weich empfindet, der empfindet gewiß immer zuwenig.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Wer Rügen und Strafen mit einem Gefühle austeilt, als bekomme er sie selber, der kann seiner Gerechtigkeit versichert sein.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Die Inschrift auf dem Findling, 1956: „Es lässt sich schwer ein Beispiel größerer Selbstentsagung im Namen der Kunst finden als das Leben van Goghs. Sein Traum war, in Frankreich eine >Malerbruderschaft< zu gründen, eine Art Kommune, in der nichts die Maler vom Dienst an der Malerei ablenken sollte./ Van Gogh hat viel gelitten. In seinen >Kartoffelessern< und dem >Anstaltshof< ist er in die tiefsten Tiefen der menschlichen Verzweiflung hinabgestiegen. Er sah die Aufgabe des Künstlers darin, den Leiden mit seiner ganzen Kraft, mit seinem ganzen Talent entgegenzutreten./ ... Er war bettelarm, stolz und unpraktisch. Er teilte das letzte Stück Brot mit dem Obdachlosen und wusste aus eigener, leiblicher Erfahrung, was soziale Ungerechtigkeit ist. Er machte sich nichts aus billigem Erfolg./ Gewiss, er war kein Kämpfer. Sein Heroismus bestand in dem tiefen, unerschütterlichen Glauben an eine schöne Zukunft der tätigen Menschen - der Landleute und der Arbeiter, der Dichter und der Gelehrten. Er konnte kein Kämpfer sein, aber er wollte zu den Schätzen der Zukunft das Seine beitragen - seine Gemälde, die die Erde besingen. Und er hat es geschafft.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine Kunst, 1956: „Das stille, vom matten Glanz nachgedunkelter Vergoldung belebte Dämmerlicht der Ermitage war mir immer wie etwas Heiliges erschienen. Die Ermitage war für mich eine Schatzkammer des menschlichen Genies. Hier habe ich zum ersten Mal, noch als Jüngling, das Glück empfunden, Mensch zu sein. Ich begriff, dass der Mensch groß und gut sein kann.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, Sehen ist eine Kunst, 1956: „Deshalb ist die Hetze gegen die Impressionisten völlig unverständlich. Sie wurde eingeleitet von finsteren Heuchlern, die der Meinung sind, dass die Malerei nur für kleinlich-utilitäre Ziele da ist und nicht zur Vervollkommnung des Menschen. Manchmal gewinnen leider solche Ideen die Oberhand über die große Idee, nach der es notwendig ist, für die sozialistische Gesellschaft einen vollwertigen, gefühlsreichen, hochgebildeten Menschen zu erziehen.“
Paustowski, Konstantin Georgijewitsch (1892-1968), russischer Schriftsteller und Journalist, in: Die goldene Rose, Gedanken über die Arbeit des Schriftstellers, sehen ist eine Kunst, 1956: „Es liegt viel Wahres in den Worten Wladimir Odojewskis: >Die Poesie ist der Vorbote jenes Zustandes der Menschheit, in dem sie aufhört zu erringen und beginnt, sich des Errungenen zu freuen.<“
Pearce, Joseph Chilton, amerikanischer Neurobiologe und Forscher auf dem Gebiet der Transpersonalen Psychologie: „Wir müssen akzeptieren, dass dieser kreative Herzschlag in uns Gottes eigener Herzschlag ist.“
Penzoldt, Ernst (1892-1955), deutscher Schriftsteller unter dem Pseudonym ‚Fritz Fliege‘, Bildhauer, Maler, Zeichner, Karrikaturist: „Ich erwarte nichts. Es kommt doch, wie’s kommt. Ist es nicht herrlich, sich überraschen zu lassen?“
Perez, Schimon (*1923), israelischer Politiker, Staatspräsident, Friedensnobelpreis 1994: „Alle Mächtigen, die ich näher beobachtet habe, sind ungeduldig und intolerant geworden, haben eitel das Maß ihrer Möglichkeit überschätzt und Prinzipien sowie Freunde selbstherrlich aufgegeben.“
Perikles (um 490-429 v. Chr.), in der griechischen Antike führender Staatsmann Athens: „Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“
Pessoa, Fernando (geb. Fernando Antonio Nogueira de Seabra Passoa, 1888-1935), gehört zu den bedeutendsten portugiesischen Lyrikern und Schriftstellern des 20. Jahrhunderts: „Sich nicht nähern - das ist adlige Gesinnung.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: Abendstunde eines Einsiedlers: „Glaube an dich selbst, Mensch, glaube an den inneren Sinn deines Wesens, so glaubst du an Gott und die Unsterblichkeit.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters: „Ihr kennt kein Völkerrecht ohne ein Volksrecht und kein Volksrecht ohne ein Menschenrecht.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: Der natürliche Schulmeister 3: „Wer es in etwas, sei es noch so gering, zur Vollkommenheit bringt, der ist für sein Leben geborgen.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: „Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung im Menschengeschlecht“: „Der Grund der Unterwerfung ist Selbstsorge.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: Über den Aufenthalt in Stans: „In der Welt lernt der Mensch nur aus Not oder Überzeugung.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Der Mensch muß sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Die echte Freiheit ist nicht eine Freiheit von etwas, sondern eine Freiheit zu etwas.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Die Wahrheit ist eine Arznei, die angreift.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker: „Entschlossenheit im Unglück ist immer der halbe Weg zur Rettung.“
Petan, Žarko (1929-2014), jugoslawischer bzw. slowenischer Schriftsteller, Regisseur, Journalist, Aphoristiker: „Jedes Ziel ist der Anfang des nächsten Rennens.“
Petan, Žarko (1929-2014), jugoslawischer bzw. slowenischer Schriftsteller, Regisseur Journalist, Aphoristiker: „Das Dogma ist eine Zwangsjacke für das Hirn.“
Petrarca, Fracesco (1304-1374), italienischer Dichter und Gelehrter: „Sagen zu können, wie man liebt, heißt wenig lieben.“
Petrarca, Fracesco (1304-1374), italienischer Dichter und Gelehrter: „Wohlbehagen ermattet den Geist, Schwierigkeiten erziehen und kräftigen ihn.“
Pfalz, Liselotte von der (Elisabeth Charlotte, Prinzessin von der Pfalz, 1652-1722), Herzogin von Orléans, Schwägerin von König Ludwig XIV, hat einen kulturgeschichtlich wertvollen Briefwechsel hinterlassen: „Wer sein Glück nicht in sich selber finden kann, wird es unnötigerweise woanders suchen.“
Piaf, Édith (Édith Giovanna Gassion, 1915-1963), weltberühmte französische Chansonsängerin: „Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues und man glaubt, man sei im Himmel.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Gewalt kränkt den Künstler in mir.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Picasso, Pablo (Pablo Ruiz Picasso, 1881-1973), berühmter spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer: „Man braucht sehr lange, um jung zu werden.“
Pieper, Josef (1904-1997), deutscher christlicher Philosoph: „Die unsicheren Zeiten sind die sichersten; man erfährt, woran man ist mit der Welt.“
Pilgrim, Peace (Mildred Lisette Norman, 1908-1981), amerikanische nicht-konfessionelle spirituelle Lehrerin, Mystikerin, Friedensaktivistin: „Das spirituelle Leben ist das wirkliche Leben; der Rest ist Einbildung und Täuschung. Nur diejenigen, die einzig an Gott hängen, sind wirklich frei.“
Pindar (Pindarus, 518-446 v. Chr.), griechischer Lyriker: „Der Brauch ist der Herrscher in allem.“
Piperek, Max (oder Maximilian?): „Innere Konzentration ist die oberste Voraussetzung des Erfolges und Lebensglückes.“
Planck, Max (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik, Nobelpreisträger 1918: „Die Wahrheit triumphiert nie; ihre Gegner sterben nur aus.“
Planck, Max (1858-1947), deutscher Physiker, Begründer der Quantenphysik, Nobelpreisträger 1918: „Je erstaunlicher eine wissenschaftliche Entdeckung ist, desto stärker wird sie von der Wissenschaft bekämpft.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Die verhängnisvolle Gabel IV: „Die Tugend großer Seelen ist Gerechtigkeit.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Lebensregeln 73: „Von gemeinen Menschen, von Leuten ohne Erziehung, halte dich in kalter, obgleich nicht stolzer Entfernung; denn, wie ein morgenländischer Spruch sagt, Kälte bändigt den Schlamm, damit er den Fuß nicht beschmutze.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Lebensregeln: „Der Zweck deines Lebens sei Vervollkommnung im Guten. Gut ist alles, was zur Gesundheit deines eigenen Körpers und Geistes wie jener anderer Menschen beiträgt.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter, in: Tristan: „Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, / ist dem Tode schon anheimgegeben, / wird für keinen Dienst auf Erden taugen.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter: „Bemerke, höre, schweige, urteile wenig - frage viel.“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter: „Denken, was wahr ist!/ Fühlen, was schön ist!/ Wollen, was gut ist!“
Platen (August Graf von Platen, Graf Platen oder vollständig: Karl August Georg Maximilian Graf von Platen-Hallermünde, 1796-1835), deutscher Dichter: „Ein Scherz hat oft gefruchtet, wo der Ernst nur Widerstand hervorzurufen pflegte.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des Sokrates: „Eine Demokratie entsteht, denke ich, alsdann bekanntlich, wenn die Armeen nach gewonnenem Siege einen Teil der anderen Partei ermorden, einen Teil verbannen und dann die Übriggebliebenen gleichen Anteil an der Staatsverwaltung und den Staatsämtern nehmen lassen [...].“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Die Apologie des Sokrates: „Wir wollen uns aber auch auf folgende Weise zu Gemüt führen, wie viele Hoffnung da ist, dass Sterben etwas Gutes sei: Eins von beiden muss der Tod sein: entweder er ist wie ein Nichts-Sein, und der Gestorbene hat keine Empfindung weiter von irgendetwas, oder nach der gewöhnlichen Annahme, ist er eine Verwandlung und eine Versetzung der Seele aus diesem in einen anderen Ort. Ist er nun ‚keine Empfindung weiter‘, sondern gleichsam ein Schlaf, in dem der Schlafende nicht einmal einen Traum sieht [...], so nenne ich ihn einen Gewinn; und alle Zeit vor uns scheint auf diese Weise nur Eine lange Nacht zu sein. Wenn aber der Tod ein Auswandern ist, aus diesem nach einem anderen Ort, und es ist wahr, was gesagt wird, dass alle, die gestorben sind, sich dort befinden, welche Glückseligkeit könnte größer sein als diese!“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Gastmahl, Phaidros: „Man schämt sich nur, wenn man liebt.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Gorgias, Sokrates: „Und war wiederum einer ein Sträfling und trug bei Lebzeiten Spuren der Schläge oder Narben von Peitschenhieben oder andere Wunden an seinem Körper, dann wird man diese auch am Körper des Toten sehen können. Oder wenn jemand im Leben gebrochene oder verrenkte Glieder hatte, dann ist das auch am Toten sichtbar. Mit einem Wort: Wie jemand in leiblicher Beziehung zu sein sich bemühte, so ist alles oder doch das meiste eine Zeitlang auch am Toten sichtbar. Ich glaube nun aber, Kallikles, daß es mit der Seele ganz dasselbe ist. Wenn sie vom Körper befreit ist, dann wird an ihr alles sichtbar, sowohl ihre natürliche Anlage als auch die Merkmale, die der Mensch durch Beschäftigungen aller Art in seiner Seele empfangen hat. Wenn sie nun zum Richter kommen, so die aus Asien zu Rhadamanthys, so läßt dieser sie vor sich hintreten und betrachtet die Seele eines jeden, ohne zu wissen, wem sie gehört. Da hat er vielleicht die Seele des Perserkönigs oder sonst eines Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr, sondern findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen und die ihm jede seiner Taten in die Seele eingeprägt hat, und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Kriton 6, Sokrates: „Von je ist es meine Art, das ich von meinen Regungen keiner anderen folge als dem Gedanken, der sich mir beim Nachdenken als der beste erweist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Protagoras 15, Protagoras: „Ein ähnliches Ziel verfolgen auch die Lehrer des Saitenspiels; denn ihre Absicht ist auf Maß und Sittsamkeit gerichtet, sowie darauf, dass die Knaben nicht auf falsche Wege geraten. Zudem legen sie ihnen, wenn sie das Zitherspielen erlernt haben, auch Werke von Dichtern vor, und zwar von lyrischen Dichtern, sie der Melodie anpassend. Die Lehrer versäumen nichts, um den Seelen der Knaben den Sinn für Takt und Harmonie fest einzuprägen, auf dass sie sanfter, taktvoller, und harmonischer werden und dadurch tauglicher zum Reden und Handeln.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Staat, VIII, 7: „Siehst du also irgendwo in einem Staat Bettler, so steht fest, daß sich dort auch Diebe, Beutelschneider, Tempelräuber und Meister in allen anderen Schandtaten versteckt halten.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in seinem Gastmahl, Sokrates: „Glücklich sind die Menschen, wenn sie haben, was gut für sie ist.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Es gibt kein Gebiet, worüber der rednerisch Gebildete vor der Menge nicht überzeugender sprechen könnte als irgendein Fachmann.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Ist der Mensch mäßig und genügsam, so ist auch das Alter keine schwere Last; ist er es nicht, so ist auch die Jugend voller Beschwerden.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph: „Sei gütig, denn alle Menschen, denen du begegnest, kämpfen einen schweren Kampf.“
Plotin (latinisiert: Plotinus, 205-270), antiker Philosoph, Begründer des Neuplatonismus, in: Die Enneaden: „So ist also wohl alles in Wirklichkeit und wesenhaft, und alles auch Wirklichkeit? Oder wie sonst? Wenn demnach jene Natur mit Recht als ‚schlaflos‘ bezeichnet ist, als Leben und bestes Leben, so dürften dort die schönsten Wirklichkeiten sein. Folglich ist alles in Wirklichkeit und Wirklichkeit und alles Leben, und der Ort daselbst ist der Ort des Lebens und in Wahrheit Prinzip und Quelle der Seele und des Geistes.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller, Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, in: Gastmahl der sieben Weisen: „Ein Fürst ist am glücklichsten, wenn er es dahin bringt, dass die Untertanen nicht ihn, sondern für ihn fürchten.“
Plutarch (um 45 bis 125), griechischer Schriftsteller, Geschichtsschreiber und Philosoph, Lehrer Hadrians in Rom, über Kindererziehung: „Wohnst Du neben einem Lahmen, so wirst Du hinken lernen.“
Polgar, Alfred (Alfred Polak, 1873-1955), österreichischer Schriftsteller, Aphoristiker, Kritiker, Übersetzer in der Wiener Moderne: „Liebe ist ein privates Weltereignis.“
Poliakoff, Serge (1900-1969), russischer Maler, bedeutender Vertreter der École de Paris: „Stille ist ein Schweigen, das den Menschen Augen und Ohren öffnet für eine andere Welt.“
Popper, Karl (Sir Karl Raimund Popper, 1902-1994), österreichisch-britischer Sozial- und Geschichtsphilosoph, begründete den kritischen Rationalismus: „Der Vorzug der Demokratie ist, dass ihre Fehler korrigierbar sind, dass Fortschritt über Fehlschritte möglich ist.“
Popper, Karl (Sir Karl Raimund Popper, 1902-1994), österreichisch-britischer Sozial- und Geschichtsphilosoph, begründete den kritischen Rationalismus: „Die einzige Weisheit, die zu erwerben ich hoffen konnte, war das sokratische Wissen von der Unendlichkeit meines Nichtwissens.“
Pritchard, Tom: „Angst ist die Dunkelkammer, in der Negative entwickelt werden.“
Protagoras (485-415 v.Chr.), antiker griechischer Philosoph, bedeutender Sophist, in Schiffbruch: „Von jeder Sache gibt es zwei einander widersprechende Auffassungen.“
Proudhon, Pierre-Joseph (1809-1865), französischer Ökonom, Sozialist, Soziologe, Vertreter des ‚solidarischen Anarchismus‘, vielzitiert von ihm auch: „Eigentum ist Diebstahl“: „Kommunismus: Ausbeutung der Starken durch die Schwachen.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und Kritiker: „Das Verlangen lässt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.“
Proust, Marcel (1871-1922), französischer Schriftsteller und Kritiker: „Glücksgefühle sind wohltätig für den Körper, aber die Kräfte des Geistes werden durch Kummer entwickelt.“
Prudhomme, Sully (René François Armand Prudhomme, 1839-1907), französischer Schriftsteller, Dichter, erster Nobelpreisträger für Literatur: „Warten ist die grausamste Vermengung von Hoffnung und Verzweiflung, durch die eine Seele gefoltert werden kann.“
Pulitzer, Joseph (1847-1911), ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger, Stifter des nach ihm benannten Pulitzer-Preises: „Was immer Du schreibst:/ Schreibe kurz, und sie werden es lesen./ Schreibe klar, und sie werden es verstehen./ Schreibe bildhaft, und sie werden es im Gedächtnis behalten.“
Pulitzer, Joseph (1847-1911), ungarisch-amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger, Stifter des nach ihm benannten Pulitzerpreises: „Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich, und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekanntmachung allein genügt vielleicht nicht; aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller, in: Sprung über den Schatten: „Wie die Partei sich am besten zu nützen vermöchte? Sie nütze selbstlos dem Staat, und sie ist unentbehrlich dem Volk.“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller: „Besser als >Machet die Erde euch untertan!< stünde geschrieben: >Gäste in Meinem Haus seid ihr. Benehmt euch danach!<“
Puntsch, Eberhard (*1923), deutscher Schriftsteller: „Schafen die Seelen miteinander, enthüllen, umschlingen, schauen, begreifen sich – zählt, ob ihre Körper vereint? / Suchend, deutend verschiedene Welten, tasten sie Trennendes, fürchten, verschweigen sich – zählt, daß ihre Körper vereint?“
Pygmäenweisheit: „Wo eine Wunde ist, bleibt eine Narbe.“
Quoist, Michel (1921-1997), französischer Priester und Autor: „Tugendhaft sein heißt nicht, niemals fallen. Es heißt immer wieder aufstehen und weitergehen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle: „Auf leisen Sohlen wandeln die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Gedanken und Einfälle: „Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation wiederfindet.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Halb Mahr, halb mehr: „O du heiliges Unglück, welch einen Zauber lässest du aufleuchten, wenn deine geheimnisvolle Hand eine reine schuldlose Stirn berührt.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Notizen und Lebensrückblick: „Die interessantesten Zeiten des Menschendaseins sind nicht die, in welchen man sich der Illusion hingibt, sein Leben selbst führen zu können, nach rechts oder links abzuweichen, zu beharren oder aufzugeben, sondern die, in denen man den Flügelschlag des Schicksals deutlich über seinem Kopf rauschen hört. Und trotz aller möglichen Unruhe und Aufregung sind die letztern auch, so paradox es klingen mag, die normalen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Der Herr lässt Gras wachsen auf den hohen Bergen. Aber als lieber Gott hat er seinen schönen Blumen den Aufenthalt doch mehr im Tal angewiesen.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Die größten Wunder gehen in der größten Stille vor sich.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Diejenigen, welche mit heiterem Lächeln den uralten bitteren Kampf führen, können in der rechten Stunde und zumal in der Stunde des Sieges ernst genug sein. Sie vor allen anderen Erdenbürgern werden am wenigsten es wagen, des Lebens rätselhafte Tiefen durch leichtsinnigen Scherz zu überbrücken.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Goethe ist der deutschen Nation gar nicht der Dichterei usw. wegen gegeben, sondern dass sie aus seinem Leben einen ganzen vollen Menschen von Anfang bis zum Ende kennenlerne. Keinem anderen Volk ist je ein solches Geschenk von den Himmlischen gemacht worden.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht, in seinen Essays: „Ein guter Jurist kann nur der werden, der mit einem schlechten Gewissen Jurist ist.“
Radbruch, Gustav (1878-1949), deutscher Rechtsphilosoph, Rechtshistoriker, Biograph, Essayist und Reichsjustizminister in der Weimarer Republik; für Radbruch ist das Recht eine wertbezogene, an der Idee der Gerechtigkeit auszurichtende Realität, die zum Gebiet der Kultur gehört und damit zwischen Natur und Ideal steht: „Das Unrecht ist um so viel älter als das Recht, wie der Angriff älter ist als die Verteidigung. Und wie jeder Verteidigung durch den Angriff, so wird dem Recht durch das Unrecht die Weise seines Verhaltens unentrinnbar vorgeschrieben.“
Radecki, Sigismund von (Pseudonym: Homunculus, 1891-1970), deutscher Schriftsteller und literarischer Übersetzer: „Durch die Unterwerfung der Natur wird eigentlich nur der Mensch unterworfen.“
Raimund, Ferdinand (Ferdinand Jakob Raimann, 1790-1836), österreichischer Schauspieler und Dramatiker, in: Verschwender: „Einem Menschen, dem ich Dank schuldig bin, der kann mir gar nicht fremd werden.“
Ramakrishna, Shri (1834-1886), indischer Heiliger: „Solange wir alles nur von unserem Standpunkt aus betrachten, werden wir die Wahrheit nie erkennen.“
Ramakrishna, Shri (1834-1886), indischer Heiliger: „Wie Wasser ohne Aufenthalt unter einer Brücke hindurchfließt, so rinnt das Geld durch die Hände der Freien, ohne jemals von ihnen angehäuft zu werden.“
Ranke, Franz Leopold von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates, Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Es gibt nichts, wofür man Zeit findet. Wenn man Zeit haben möchte, muss man sich welche schaffen.“
Ranke, Franz Leopold von (1795-1886), deutscher Historiker, Historiograph des preußischen Staates, Hochschullehrer und königlich-preußischer Geheimrat: „Zwischen Gelingen und Mißlingen, in Streit, Anstrengung und Sieg bildet sich der Charakter.“
Ransmayr, Christoph (*1954), österreichischer Schriftsteller, in einem ND-Interview: „Wer in der Barbarei nicht glänzen will, arbeitet vielleicht nicht an der Rettung, aber doch an einer leichten, einer nur federleichten Verbesserung der Welt.“
Rappl, Franz (Franz Joseph Rappl, 1894-1970), deutscher Poet und Dichter geistlicher Schriften: „Beharrlichkeit ist mehr als Kraft. Beharrlichkeit ist die Summe und Königin der Kräfte.“ (Auf der Netzseite www.archiv-swv.de finden Sie weitere Informationen über Franz Rappl wie auch seine Werke.)
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl, 1927-2014), deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen die postmoderne Kunst: „Gute Künstler haben immer im Gegenständlichen abstrahiert. Das heißt, sie haben auf Wesentliches hingearbeitet, den Kern herausgeholt und konzentriert. Abstraktion ist ein Mittel zur stärkeren Sichtbarmachung, zur Konzentration.“
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl, 1927-2014), deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen die postmoderne Kunst: „Verachtung des Gegenständlichen in der Kunst ist zugleich auch eine Verachtung des Seelenhaften. Es ist Flucht vor der Anstrengung des Fühlens. Die Angst vor seinen eigenen Ängsten, vor dem Offenbarwerden von Mängeln, der Verwahrlosung der seelischen Wirklichkeit. ... Kunst ist Träger und Vermittler von Kultur, und ich denke, dass darin auch Auftrag und Verantwortung liegen.“
Rasputin, Walentin Grigorjewitsch (*1937), russischer Schriftsteller und Umweltaktivist, in: Leb und vergiss nicht“, 1974: „Der Mensch altert nicht, wenn er alt wird, sondern wenn er aufhört, Kind zu sein.“
Rasputin, Walentin Grigorjewitsch (*1937), russischer Schriftsteller und Umweltaktivist: „Die Natur kann uns Weisheit lehren. Jeder Baum ist unser Lehrer.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alle Künste sind androgyn. Außer der Kunst des Denkens.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Alles Abbild des Essentiellen, des Transzendenten und Ewigen im Spiegel des menschlichen Geistes ist unveränderlich und gleich, von Mose bis Plato, von Lionardo bis Goethe: Hier waltet keine Originalität. Originell ist nur das Menschliche: Die Trübung.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Das Lachen, dem vitalen Menschen ein reiner Naturlaut der Freude, ist dem Klugen nur eine Reaktion auf Witzempfindung. Das heißt: Auf schnell erkannte Inkongruenz in der Maske der Identität: Eine halbe Schadenfreude.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Das zweckhafte Weib ist das fruchtbarste aller Zwitterwesen.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Den Tadel der Menschen nahm ich solange gern an, bis ich einmal darauf achtete, wen sie loben.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Eleganz ist gemeisterte Verschwendung.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „In Deutschland entscheiden über einen Menschen nicht Vorzüge, sondern die Einwände. ‚Einwandfrei‘ muss der Mensch sein und seine Sache ‚tadellos‘ machen. - Einwandfrei ist aber nur die klare runde, tadellose Null.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Kunst ist unbewusste, wirksame Betrachtung des Göttlichen.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Vornehmheit ist Entsagen.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Was in sich widerspruchslos und innerlich wahr ist, das ist so einfach, dass ein Kind es versteht.“
Rathenau, Walther (1867-1922), als deutscher Außenminister ermordet: „Was ist Erfüllung? Vernichtung des Wünschens. Dies begreifet nur recht, so werdet ihr nicht ein sattes Jenseits begehren, sondern euch des Todes der edelsten Erfüllung getrösten.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Das Bedürfnis zeuget die Gewohnheit und die Gewohnheit zeuget das Gesetz.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Der hat die Macht, an den die Menge glaubt.“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Die Kunst erfreut, es nützt die Wissenschaft./ Wo aber ist ein Nutzen ohne Freude,/ wo eine Freude die nicht nützlich ist?“
Raupach, Ernst (Ernst Benjamin Salomo Raupach, 1784-1852), deutscher Schriftsteller und Dramatiker: „Wer fühlt, dass er als Satz nicht gelten kann,/ der will als Gegensatz sich wichtig machen.“
Reed, John (John Silas Reed, 1887-1920), US-amerikanischer Journalist und 1919 Begründer und Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei der USA: „Friede ist die Achtung vor dem Recht des anderen.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller, in Stilkunst, Die Bedeutung der Sprache: „Mit dem Zauberstab des Wortes bildet der Mensch aus der Formlosigkeit und Bewegtheit der Welt die ordnenden Gestalten der Begriffe.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller, in Stilkunst I, 5: „Durch bloßes Lesen erwirbt man kein Stilgefühl, sowenig wie man durch Spazierengehen in Bildergalerien das Malen lernt.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller, in Stilkunst II, Satzbau: „Das Indogermanische kannte nur die Beiordnung, also die Anreihung von Hauptsätzen; ähnlich steht es im Altgriechischen und im Latein der Zwölftafelgesetze. Die ältesten isländischen Sagas – die einzige germanische Prosa, die vom Lateinischen unbeeinflußt ist – enthalten kaum Nebensätze. Auch im Althochdeutschen sind Nebensätze selten. Noch um 1500 überwiegt der Hauptsatz.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller: „Des Meisters ruhigste Linie ist meisterhaft durch die Unruhe, die sie verbergend verrät. Das gute Kunstwerk stellt nicht etwa Gegensätze nebeneinander, sondern es lässt uns das Gegensätzliche in einem unsichtbaren Hintergrunde ahnen. In dem Leichten ist das Schwere mitgegenwärtig. Das Wesen des Kitsches ist dagegen, dass in ihm das Süße nur süß ist.“
Reiners, Ludwig (1896-1957), deutscher Kaufmann und Schriftsteller: „Niemand lernt schreiben, der nicht sehen gelernt hat.“
Remarque, Erich Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, daß es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.“
Remarque, Erich Maria (Erich Paul Remark, 1898-1970), deutscher Schriftsteller: „Vergessenkönnen ist das Geheimnis ewiger Jugend. Wir werden alt durch Erinnerung.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 10. April 1894: „Der Mensch ist ein Tier, das zum Himmel aufschaut und doch nur die Spinnweben an der Decke sieht.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 14. Juni 1889: „Haben wir das Schicksal? Sind wir frei? Wie ärgerlich, das nicht zu wissen!/ Wieviel Ärger aber erst, wüssten wir es.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 16. Dezember 1904: „Endlich weiß ich, was den Menschen vom Tier unterscheidet: Geldsorgen.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 16. Mai 1894: „Es genügt nicht, selbst glücklich zu sein; die anderen müssen dazu noch unglücklich sein.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 17. Oktober 1899: „Die Worte bilden so etwas wie ein Gewölbe über unseren unterirdischen Gedanken.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 19. Juni 1899: „Sterne. Bei Gott brennt Licht.“
Renn, Ludwig (Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, 1889-1979), deutscher kommunistischer Schriftsteller und Spanienkämpfer: „Ein Kompromiss ist die Kunst, einen  Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.“
Reuter, Fritz (Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter, 1810-1874), gilt als einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, in: Aus meiner Festungshaft, I., 2: „Was war das für ein freundliches, hübsches Gesicht! Wie traurig und wie lieb sahen die schönen Augen aus! Und diese schönen Augen hatten mir nachgesehen! Was ist nun schöner, ein Frühlingstag oder ein paar schöne Augen? ... >Na, wir wollen man nach Hause gehen!< sagte ich und folgte dem jungen Mädchen aus der Ferne nach; aber in ihre Augen sah ich niemals wieder, und das war gut. Wenn einer lange im Schatten gesessen hat, und er sieht dann plötzlich in die liebe Gottessonne, dann kann er blind werden; und wenn einer seinen Tag im Keller herumhantiert hat, und kommt heraus und sieht in den blauen Himmel, dann flirrt es ihm vor den Augen und er kann wirr im Kopf werden und kann es bleiben sein Leben lang./ Das größte Elend, das meines Wissens noch keiner von den Herrn Romanschreibern ausführlich beschrieben hat, ist, wenn sich so ein armer, junger, eingesperrter Student in eine Kommandantentochter verliebt. Wie das tut, das weiß keiner; aber wir wissen Bescheid, wir haben das durchgemacht.“
Rich, Adrienne (1929-2012), US-amerikanische Feministin, Dichterin, Dozentin und Autorin.: „Das Unbewusste will Wahrheit. Es hört auf, zu denen zu sprechen, die etwas anderes dringlicher wollen als die Wahrheit.“
Rich, Adrienne Cecile (1929-2012), US-amerikanische Feministin, Dichterin, Dozentin, Autorin: „Gelogen wird mit Worten und auch mit Stille.“
Richards, M. C.: „Poesie tritt oft durch das Fenster der Unwesentlichkeit ein.“
Richter, Horst-Eberhard (1923-2011), deutscher Psychoanalytiker, Psychosomatiker, Sozialphilosoph und Autor: „Wer Angst hat, denkt nicht, wer Angst hat, lernt nicht.“
Rickover, Hyman George (1900-1986), Admiral der US-Navy: „Von Reife zeigt die Fähigkeit, auf die Annehmlichkeiten eines unverrückbar festen Standpunktes zu verzichten.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, im: Schlußstück: „Der Tod ist groß/ Wir sind die Seinen/ lachenden Munds./ Wenn wir uns mitten im Leben meinen,/ wagt er zu weinen/ mitten in uns.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Das Stunden-Buch: „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,/ die sich über die Dinge ziehn./ Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,/ aber versuchen will ich ihn.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Arbeit der Liebe: „Die Leute haben, wie so vieles andere, auch die Stellung der Liebe im Leben mißverstanden. Sie haben sie zu Spiel und Vergnügungen gemacht, weil sie meinten, daß Spiel und Vergnügungen seliger denn Arbeit sei. Es gibt aber nichts Glücklicheres als die Arbeit. Und Liebe, weil sie das äußerste Glück ist, kann nichts anderes als Arbeit sein. / Wer also liebt, der muß versuchen, sich zu benehmen, als ob er eine große Arbeit hätte: Er muß viel allein sein und in sich gehen und sich zusammenfassen und sich festhalten, er muß arbeiten!“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Kap. 70: „Geliebtsein heißt aufbrennen. Lieben ist: Leuchten mit unerschöpflichem Öle. Geliebtwerden ist vergehen, Lieben ist dauern.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Duineser Elegien: „O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter? Ach, sie verdecken sich nur miteinander ihr Los.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: einem Brief an Franz Xaver Kappus am 14. Mai 1904: „Auch zu lieben ist gut: denn Liebe ist schwer. Liebhaben von Mensch zu Mensch: das ist vielleicht das Schwerste, was uns aufgegeben ist, das Äußerste, die letzte Probe und Prüfung, die Arbeit, für die alle andere Arbeit nur Vorbereitung ist. Darum können junge Menschen, die Anfänger in allem sind, die Liebe noch nicht: sie müssen sie lernen. Mit dem ganzen Wesen, mit allen Kräften, versammelt um ihr einsames, banges, aufwärts schlagendes Herz, müssen sie lieben lernen.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in: Kunstwerke: „Unsere Lampen endlich sind weitsichtig geworden, unsere Instrumente reichen über Morgen und Übermorgen, wir entziehen mit den Mitteln der Forschung kommende Jahrhunderte der Zukunft und machen sie zu einer Art noch nicht begonnener Gegenwart. Die Wissenschaft hat sich aufgerollt wie ein weiter, unabsehbarer Weg, die schweren und schmerzhaften Entwicklungen der Menschen, der einzelnen und der Massen, füllen die nächsten Jahrtausende als eine unendliche Aufgabe und Arbeit aus.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Aber weil Hiersein viel ist, und weil uns scheinbar alles das Hiesige braucht, dieses Schwindende, das seltsam uns angeht. Uns, die Schwindendsten. Ein Mal jedes, nur ein Mal. Ein Mal und nichtmehr. Und wir auch ein Mal. Nie wieder. Aber dieses ein Mal gewesen zu sein, wenn auch nur ein Mal: irdisch gewesen zu sein, scheint nicht widerrufbar.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Denn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach wir atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut geben wir schwächern Geruch. Da sagt uns wohl einer: ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der Frühling füllt sich mit dir ... Was hilfts, er kann uns nicht halten, wir schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind, o wer hält sie zurück? Unaufhörlich steht Anschein auf in ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem Frühgras hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem heißen Gericht. O Lächeln, wohin? O Aufschaun: neue, warme, entgehende Welle des Herzens -; weh mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum, in den wir uns lösen, nach uns?“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in den Duineser Elegien: „Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam, die Wünsche nicht weiterzuwünschen. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im Raume flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, dass man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Claire Goll am 22. Oktober 1923: „Siehst Du, ich meine, dass Du nun, da Dir zum ersten Mal zugemutet wird, im Tod des unendlich Nächsten den Tod zu erleiden, den ganzen Tod [...], dass jetzt der Augenblick da ist, da Du am Fähigsten bist, das reine Geheimnis wahr-zu-nehmen, das, glaub es mir, nicht des Todes, sondern des Lebens ist./ Jetzt heißt es [...] den Tod [...] zum Leben hinzuzunehmen, als ein nicht mehr Abzulehnendes, nicht länger Verleugnetes. Reiß es an Dich, dieses Entsetzliche, [...] schreck es nicht ab, indem Du vor ihm (wie alle anderen) erschrickst. Geh mit ihm um, oder [...] halt wenigstens still, sodass es ganz nahe kommen kann, das immer verjagte Wesen des Todes, und sich dir anschmiege. Denn dies ist, siehst Du, der Tod geworden bei uns, dies immer Verscheuchte, das sich nie mehr zu erkennen geben konnte.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 12. August 1904: „Wir aber sind nicht Gefangene. Nicht Fallen und Schlingen sind um uns aufgestellt, und es gibt nichts, was uns ängstigen oder quälen sollte. [...] Wir haben keinen Grund, gegen unsere Welt Misstrauen zu haben, denn sie ist nicht gegen uns. Hat sie Schrecken, so sind es unsere Schrecken, hat sie Abgründe, so gehören diese Abgründe uns, sind Gefahren da, so müssen wir versuchen, sie zu lieben.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 12. August 1904: „Wir müssen unser Dasein so weit, als es irgend geht, annehmen; alles, auch das Unerhörte, muss darin möglich sein. Das ist im Grunde der einzige Mut, den man von uns verlangt: mutig zu sein zu dem Seltsamsten, Wunderlichsten und Unaufklärbarsten, das uns begegnen kann.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Franz Xaver Kappus am 17. Februar 1903: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil: Es gibt kein anderes. Darum, sehr geehrter Herr, wusste ich Ihnen keinen Rat als diesen: in sich zu gehen und die Tiefen zu prüfen, in denen Ihr Leben entspringt; an seiner Quelle werden Sie die Antwort auf die Frage finden, ob Sie schaffen müssen.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker, in einem Brief an Nanny Wunderly-Volkart am 2. April 1924: „Und dass es die Welt ist, in die man fällt, unter Sterne, zu Mädchen, Kindern, Hunden und Abfällen, dass es nichts Unklares gibt in den Verhältnissen, in die man geraten kann; zwar zu Großes oder zu Böses, zu Listiges oder einfach Verhängnisvolles; aber man hat es entweder mit anderen Würfeln zu tun, oder mit den Würfen, mit den Geistern, die die Becher schütteln und ein Ihriges wagen dabei. Es ist ein lauteres Spiel, unabsehlich und immer neu aufgenommen, über einen hinaus, aber doch so, dass keiner in keinem Augenblick wertlos sei, oder schlecht oder schmählich; denn wer kann dafür, dass er so oder so aus dem Becher fällt?“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Künstler steht es zu, aus vielen Dingen eines zu machen und aus dem kleinsten Teil eines Dings eine Welt.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Dem Schaffenden ist Gott die letzte, tiefste Erfüllung.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Der Anfang der Kunst ist Frömmigkeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Die große Kunst ist ein Stück Zukunft, und wer sie jetzt schon hat, hat noch kein Leben dazu und ist heimatlos und fremd in der Zeit.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Ein Kunstwerk ist gut, wenn es aus Notwendigkeit entstand. In dieser Art seines Ursprungs liegt sein Urteil. Es gibt kein anderes.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Kunst ist Kindheit. Kunst heißt, nicht wissen, dass die Welt schon ist und eine machen, nicht zerstören, was man vorfindet, sondern einfach nichts Fertiges finden, lauter Möglichkeiten, lauter Wünsche. Plötzlich Erfüllung sein, Sommer sein, Sonne haben, ohne dass man darüber spricht, unwillkürlich, niemals vollendet.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Mag auch die Spiegelung im Teich oft uns verschwimmen: Wisse das Bild./ Erst im Doppelbereich werden die Stimmen ewig und mild.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Revolution hieße für mich ein einfaches reines Ins-Recht-Setzen des Menschen und seiner gern gewollten und gekonnten Arbeit. Jedes Programm, das nicht dieses Ziel sich ans Ende setzt, scheint mir ebenso aussichtslos, wie irgendeins der vorigen Regierungen und Herrschaften.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Sei jedem Abschied voraus!“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Wenn man die Fragen lebt, / lebt man vielleicht allmählich, / ohne es zu merken, / eines fernen Tages / in die Antworten hinein.“
Ringel, Erwin (1921-1994), österreichischer Arzt, Vertreter der Individualpsychologie: „Das wirksamste Mittel für das Reifwerden der Persönlichkeit heißt: vertiefte Selbsterkenntnis.“
Ringelnatz, Joachim (Hans Gustav Bötticher, 1883-1934), deutscher Poet, Schriftsteller Kabarettist und Maler, in: Vom Schenken: „Schenke groß oder klein,/ aber immer gediegen./ Wenn die Bedachten die Gabe wiegen,/ sei dein Gewissen rein./ Schenke herzlich und frei./ Schenke dabei,/ was in dir wohnt/ an Meinung, Geschmack und Humor, / sodass die eigene Freude zuvor/ dich reichlich belohnt./ Schenke mit Geist und ohne List./ Sei eingedenk,/ dass dein Geschenk -/ du selber bist.“
Ritt, Martin (1914-1990), amerikanischer Filmregisseur: „Die Reflexion ist der Feind der Originalität in der Kunst.“
Ritte, Emil (1834-1897), deutscher Kaufmann und Lyriker: „Der Dornen viel und wenig Blüten/ hat mir gebracht des Lebens Mai,/ und ohne Blitz und Sturmeswüten/ zog auch mein Sommer nicht vorbei./ Nicht immer reiften mir die Trauben,/ draus süßen Labetrank man presst,/ doch meiner Seele Sonnenglauben/ trotz alledem - ich hielt ihn fest.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Diejenigen, die nach Wundern verlangen, werden nicht gewahr, daß sie damit der Natur eine Unterbrechung ihrer Wunder abverlangen.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Die Philosophen sind eher Anatomen als Ärzte; sie zerlegen und heilen nicht.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Die Sprache ist äußeres Denken, das Denken innere Sprache.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Ein geringes Maß von Ehrlichkeit und öffentlicher Moral leuchtet noch in dieser Welt. Ein Schuft wagt noch nicht, als solcher gelten zu wollen. Er nennt einen anderen so. Alles wäre verloren, wagte er laut zu sagen: Ich bin ein Schuft.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „In den Wörterbüchern gibt es abgebrauchte Wörter, die auf den großen Schriftsteller warten, der ihnen ihre Energie zurückerstattet.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Unter zehn Personen, die über uns sprechen, sagen uns neun Böses nach, und die einzige, die Gutes sagt, sagt es schlecht.“
Robert, Spaemann (*1927), deutscher Philosoph: „Alles Humane ist, wie jede Struktur des Lebendigen, dem universalen Trend abgerungen.“
Roberthin, Robert (1600-1648), deutscher Dichter des Barock: „Der Mensch allein, der Schöpfung Haupt,/ vergräbet sich in Sorgen,/ ist immer seiner selbst beraubt,/ lebt immer nur für morgen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Das Vertrauen gibt dem Gespräch mehr Stoff als der Geist.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Die menschliche Anmut ist eine Geschlossenheit des Wesens, deren Gesetze man nicht kennt: eine geheime Sympathie aller Züge untereinander und jedes einzelnen Zuges mit dem Ganzen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Es ist mit der Dankbarkeit wie mit der Redlichkeit der Kaufleute: Sie hält den Handel aufrecht. Wir bezahlen nicht, weil es gerecht ist, unsere Schulden zu bezahlen, sondern um leichter wieder Leute zu finden, die uns borgen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Keinem erscheint das Schicksal so blind wie dem, den es nicht begünstigt.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Man muss es mit dem Schicksal halten, wie mit dem Befinden des Körpers: Es genießen, wenn es gut ist, sich gedulden, wenn es schlecht ist, und nur in der äußersten Not starke Heilmittel anwenden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Man sollte einen Menschen nicht nach seinen Vorzügen beurteilen, sondern nach dem Gebrauch, den er davon macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Was Edelmut scheint, ist oft nur verkleidete Ehrsucht, die kleine Vorteile verachtet, um großen nachzugehen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Absicht, niemals zu täuschen, bringt uns in Gefahr, oft getäuscht zu werden.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Die Tugenden verlieren sich im Eigennutz, wie die Ströme sich im Meer verlieren.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist, in seinen Reflexionen: „Ehe man sehnsüchtig etwas wünscht, sollte man das Glück dessen prüfen, der es besitzt.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist: „Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Natur gibt einem Menschen die Fähigkeiten, und das Glück bringt sie zur Wirkung.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist: „Körperliche Arbeit befreit von seelischen Schmerzen, und das ist es, was den Armen glücklich macht.“
Rochefoucauld, Francois La (1613-1680), französischer Moralist: „Wenn man seine Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Die Menschen würden nicht lange in Gesellschaft leben, wenn sie nicht Betrüger und Betrogene zugleich wären.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Es ist schwer zu definieren, was Liebe ist. Nur dies weiß man von ihr: In der Seele ist sie eine Leidenschaft, die herrschen will; im Geist Sympathie; im Körper nur der heimliche Drang, nach allem Versteckspiel ans Ziel seiner Wünsche zu gelangen.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in: Reflexionen: „Mit der wahren Liebe ist es wie mit Gespenstererscheinungen: alle Welt spricht davon, aber wenige haben sie erlebt.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist, in Reflexionen: „Wenn es Menschen gibt, deren Lächerlichkeit nie sichtbar geworden ist, dann hat man zu wenig danach gesucht.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Bescheidenheit ist eine Tugend, die man vor allem an anderen schätzt.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Bescheidenheit ist nichts anderes als Faulheit, Mattigkeit und Mangel an Mut, so daß man mit Recht sagen kann, daß die Bescheidenheit für die Seele eine Erniedrigung ist.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Die Hoffnung dient dazu, uns das Leben zu erwärmen, zu erhalten.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Man fällt anderen oft lästig, wenn man glaubt, ihnen nie zur Last fallen zu können.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), französischer Moralist: „Um in der Gesellschaft etwas zu gelten, setzt man alles daran, so zu tun, als gelte man dort schon etwas.“
Rochefoucauld, François VI. de La (1613-1680), politisch aktiver Adliger, französischer Moralist und Aphoristiker: „Eigennutz macht die einen blind, die anderen sehend.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Der Künstler bietet ein großes Beispiel. Er vergöttert seine Arbeit; köstlicher Lohn ist ihm die Freude, sie recht zu machen. Die Menschheit wird erst glücklich sein, wenn alle Menschen Künstlerseelen haben werden, das heißt, wenn allen ihre Arbeit Freude macht, wenn alle ihrem Leben einen Inhalt geben.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Die Zeit ist weise. Ihre Einwirkung auf unsere Werke nützt dieselben ab, doch während sie die Einzelheiten abwäscht, fügt sie den Flächen eine neue Größe hinzu.“
Rodin, Auguste (1840-1917), französischer Bildhauer: „Es kommt darauf an, bewegt zu sein, zu lieben, zu hoffen, zu schaudern und zu leben.“
Roethke, Theodore: „Ein zu aktiver Geist ist überhaupt kein Geist.“
Roethke, Theodore: „Ich lerne, indem ich dorthin gehe, wohin ich gehen muss.“
Roethke, Theodore: „In einer dunklen Zeit beginnt das Auge zu sehen.“
Roethke, Theodore: „Was erschüttert das Auge mit Ausnahme des Unsichtbaren?“
Rolland, Romain (1866-1944), französischer Schriftsteller, Musikkritiker, Biograf und Pazifist, 1915 Nobelpreis für Literatur: „Das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, ist nicht die Stärke des Bösen, sondern die Schwäche des Guten.“
Romains, Jules (Louis Henri Farigoule, 1885-1972), vielseitiger französischer Schriftsteller, der sich in seinen zahlreichen Werken ebenso ästhetischen wie moralphilosophischen und gesellschaftskritischen Themen zuwandte: „Damit ein Mensch übermenschlich erscheine, muß viel von ihm vergessen werden.“
Roman, Sanaya: „Alles, was man tun muss, um Führung zu bekommen, ist, darum zu bitten und dann zu lauschen.“
Roman, Sanaya: „Wenn Sie sich wertlos, ärgerlich oder ausgelaugt fühlen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass andere Menschen für ihre Energie nicht offen sind.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Heimgärtners Tagebuch: „Die vielen Wohltaten sind ein Zeichen des bösen Gewissens. Wenn die Leute einander nicht so viel Böses antäten, brauchten sie einander nicht so viel Gutes zu tun.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, in: Waldheimat: „Der Kinder Herzen sind wie Wachs, und ein Stück Wachs läßt sich um die Finger wickeln, wenn es erwärmt wird.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller, „Wünsche zum neuen Jahr“: Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit./ Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid./ Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass./ Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was./ Statt soviel Unrast ein bisschen mehr Ruh./ Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du./ Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut./ Und Kraft zum Handeln - das wäre gut./ In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht./ Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht./ Und viel mehr Blumen, solange es geht./ Nicht erst an Gräbern - da blüh’n sie zu spät./ Ziel sei der Friede des Herzens./ Besseres weiß ich nicht.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Die Leute meinen, die Freundschaft müsse in der Gleichartigkeit bestehen. Sie sind zu ungeduldig, um die schöne Wirkung abzuwarten, die aus zwei redlichen Gegensätzen hervorgehen kann.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Jeden Morgen sich in Sterben hineindenken, das lehrt uns den neuen Tag richtig schätzen - nicht zu gering, weil er ein köstliches Geschenk ist, nicht zu hoch, weil er heute noch vergeht.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Nicht alles, was wahr ist, müssen wir sagen, aber alles, was wir sagen, muß wahr sein.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Weisheit entspringt nicht so sehr aus dem Verstande als aus dem Herzen.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Wer Vertauen hat, erlebt jeden Tag Wunder.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Wie unser Forschen erlahmt, in der Unendlichkeit des Großen, so erlahmt es auch in der Unendlichkeit des Kleinen, und zuletzt wissen wir gar nicht, was groß oder klein ist, oder wie es kommt, dass sich gerade der Mensch angemaßt hat, das Maß zu sein und die Dinge zu bestimmen, die er nicht kennt und nicht imstande ist zu fassen.“
Rostand, Edmond Eugène Alexis (1868-1918), französischer Theaterschriftsteller: „Wer in Gefahr ist, Pessimist zu werden, sollte eine Rose betrachten.“
Rothschild, Lionel Nathan (Baron Lionel de Rothschild, 1808-1879), britischer Bankier und Politiker, in einem Brief an US-Senatoren 1863: „Die Wenigen, die das System verstehen, werden so sehr an seinen Profiten interessiert und so abhängig von der Gunst des Systems sein, dass aus deren Reihen nie eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, mental unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne zu mutmaßen, dass das System ihren Interessen feindlich ist.“
Rotspoon: „Es bleiben aber mindestens drei große Vergnügungen: Körper und Geist für sich und seine Nächsten fit halten, täglich mit Gewinn in die eigene vertrackte Vergangenheit reisen und unermüdlich Segel nähen für die Fahrt in eine bessere Welt, die immer schon begonnen hat.“
Rotterdam, Erasmus von (1469-1536), bedeutender niederländischer Gelehrter des europäischen Humanismus, Philosoph, Theologe, Philologe und Autor zahlreicher Bücher: „Dort ist meine Heimat, wo ich meine Bibliothek habe.“
Rotterdam, Erasmus von (1469-1536), niederländischer Gelehrter des europäischen Humanismus, Philosoph, Theologe, Philologe und Autor zahlreicher Bücher: „Der Höhepunkt des Glücks ist es, wenn der Mensch bereit ist, das zu sein, was er ist.“
Rougemont, Denis de (1906-1985), Schweizer politischer Philosoph und Vorkämpfer der europäischen Integration, 1950-1985 Gründer und Präsident des europäischen Kulturzentrums in Genf: „Es gibt gewisse Grunderscheinungen, die spezifisch europäischen Charakter tragen: Die systematische und kritische Auflehnung gegen alle Gesetze eines sakrosankten [vermeintlich: ‚hochheiligen, unverletzlichen‘] Kollektivs; den Begriff des Individuums, der Persönlichkeit, der persönlichen Berufung im Gegensatz zu allen irrationalen Riten und Gebräuchen und zu guter Letzt die Überzeugung, daß in der Mannigfaltigkeit der Sprache, der Parteien, der Nationen und selbst der Religionen die Grundvoraussetzung jedes schöpferischen und erfinderischen Geistes enthalten sei.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emile 4: „Läge im Herzen des Menschen nichts Moralisches, woher käme ihm die begeisterte Bewunderung heldenhafter Taten, die liebende Hinwendung zu den großen Seelen, der Enthusiasmus für die Tugend?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Émile 1: „Der Reiz des Familienlebens ist das beste Gegengift gegen den Verfall der Sitten.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Émile IV., Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars: „Wo sind die Theologen, die ihre Ehre in der ungeschminkten Aufrichtigkeit suchen?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in seinen Aphorismen: „Das große Geheimnis der Erziehung besteht darin, daß die Übungen des Geistes und des Körpers einander wechselseitig entspannen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das Gewissen ist die Stimme der Seele. Die Leidenschaften sind die Stimmen des Körpers.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Der Charakter offenbart sich nicht an großen Taten, an Kleinigkeiten zeigt sich die Natur des Menschen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Edel denken ist sehr schwer, wenn man nur denkt, um Brot zu gewinnen.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Kann eine von der Liebe bereitete Mahlzeit jemals unschmackhaft sein?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist im Zeitalter der Aufklärung: „Geduld ist bitter, aber sie trägt süße Früchte.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag: „>Finde eine Form des Zusammenschlusses, die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermögen jedes einzelnen Mitgliedes verteidigt und schützt und durch die doch jeder, indem er sich mit allen vereinigt, nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor.< Das ist das grundlegende Problem, dessen Lösung der Gesellschaftsvertrag darstellt.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Der Gesellschaftsvertrag: „Nimmt man den Begriff in der ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung, dass die Mehrzahl regiert und die Minderzahl regiert wird.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder Über die Erziehung: „Die Schwäche des Menschen macht ihn gesellig; die Leiden, die uns allen gemeinsam sind, ziehen uns zum Menschengeschlechte hin. Wir würden demselben nichts schulden, wenn wir nicht Menschen wären. Jede Anhänglichkeit ist ein Zeichen der eigenen Unzulänglichkeit. Bedürfte niemand der anderen, so würde auch niemand daran denken, sich ihnen anzuschließen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder Über die Erziehung: „Im allgemeinen sprechen die Leute, welche wenig wissen, viel, während die Leute, welche viel wissen, wenig reden. Es hängt sehr einfach zusammen, dass ein unwissender Mensch alles, was er weiß, für höchst wichtig hält und es vor aller Welt ausposaunt. Allein ein unterrichteter Mann öffnet nicht leicht die Fundgrube seines Wissens; er hätte zu viel zu sagen und weiß nur zu wohl, dass auch nach ihm noch weit mehr zu sagen wäre. So schweigt er denn.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Absolutes Glück oder Unglück kennen wir nicht. Alles ist in diesem Leben gemischt; man genießt darin kein Gefühl ganz rein, verharrt nicht zwei Augenblicke in demselben Zustand. Geistig wie körperlich befinden wir uns in fortwährenden Schwankungen. Gutes wie Böses ist unser gemeinsames Erbteil, wenn auch in verschiedenem Maße. Der Glücklichste ist derjenige, welcher am wenigsten Not und Sorgen zu erfahren hat, der Unglücklichste, wer am wenigsten Freude empfindet. Trotz aller Verschiedenheit des Erdenloses ist es doch darin bei allen gleich, dass wir mehr bittere als freudvolle Stunden durchzumachen haben. Hienieden ist deshalb das Glück des Menschen nur ein negativer Zustand; man kann es lediglich nach der geringeren Anzahl der zu erduldenden Übel bemessen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Jedes Alter wird von seinen besonderen Triebfedern in Bewegung gesetzt. Der Mensch aber bleibt stets derselbe. Im zehnten Jahre lässt er sich durch Kuchen lenken, im zwanzigsten durch eine Geliebte, im dreißigsten durch Vergnügungen, im vierzigsten durch Ehrgeiz, im fünfzigsten durch Habsucht.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern derjenige, welcher sein Leben am meisten empfunden hat.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Emil oder über die Erziehung: „O Mensch, suche dein wahres Glück in dir selbst, und du wirst dich nicht mehr elend fühlen! Halte an dem Platz aus, den dir die Natur in der Kette anweist, dann wird nichts dich aus demselben zu entfernen vermögen. Sträube dich nicht gegen das harte Gesetz der Notwendigkeit und erschöpfe nicht im törichten Versuch, ihr Widerstand entgegenzusetzen, die Kräfte, die dir der Himmel nicht zur Erweiterung, sondern nur zur Erhaltung deines Daseins, wie es ihm gefällt und so lange es ihm gefällt, gegeben hat. Deine Freiheit und deine Macht erstrecken sich nur über das Gebiet deiner natürlichen Kräfte und nicht darüber hinaus, alles Übrige ist nur Sklaverei, Illusion, Blendwerk.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das Geld, das man besitzt, ist das Mittel zur Freiheit, dasjenige, dem man nachjagt, das Mittel zur Knechtschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Der Erste, welcher ein Stück Landes umzäunte, sich in den Sinn kommen ließ zu sagen: dieses ist mein, und einfältige Leute antraf, die es ihm glaubten, der war der wahre Stifter der bürgerlichen Gesellschaft.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Die Jugend ist die Zeit, Weisheit zu lernen. Das Alter ist die Zeit, sie auszuüben.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Körperliche und geistige Übungen sollen sich wechselseitig zur Erholung dienen.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Lasst uns lieben, um zu leben!“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Um anderen gegenüber gerecht sein zu können, muss man sich selbst gegenüber ehrlich sein.“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Welche Weisheit kannst du finden, die größer ist als Güte?“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Wieviel Unrecht kann die Umarmung eines Freundes wieder gut machen!“
Rousseau, Jean Jacques (1712-1778), französischsprachiger Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Wollen wir im Frieden leben, muss der Friede aus uns selber kommen.“
Roux, Joseph (wahrscheinlich der französische Kartograf, 1725-1793): „Die Wissenschaft ist für jene, die lernen; die Dichtkunst für jene, die wissen.“
Roy, Suzanna Arundhati (*1961), indische Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Essayistin, Globalisierungskritikerin, in: Wahrheit und Macht: „Ich glaube, daß meine Leidenschaft aus meinem Intellekt entsteht. Ebenso wie die Art, wie ich liebe, aus meiner Denkweise erwächst. Aus dem Denken entsteht eine wunderbare Fähigkeit zu lieben. Ich halte nichts von der künstlichen Grenze zwischen dem Intellekt und dem Herzen. Sie sind nicht so voneinander getrennt, wie es uns Literatur und die Poesie immer glauben machen wollen. Ihre Vereinigung ist das Geheimnis, das Künstler und Schriftsteller ausmacht. Ich bin davon überzeugt, daß man sich der Schönheit der Gefühle hingeben muß, und ich glaube, auch an die Unnachgiebigkeit des Intellekts. Ich halte nichts von übertriebener Leidenschaft, aber für meine Begriffe gibt es nichts Schöneres als eine unerschütterliche intellektuelle Begeisterung.“
Rubinstein, Arthur (1887-1982), weltberühmter polnischer Pianist, zählt zu den bedeutendsten Pianisten und Chopininterpreten des 20. Jahrhunderts: „Das Glück findet sich nur ein, wenn man keine Bedingungen stellt.“
Rufus, Marcus Pinarius (wahrscheinlich auch: Lucius Pinarius Mamercinus Rufus, * 3. Jahrhundert v. Ch.), um 472 v. Ch. Konsul in Rom: „Ut sementem feceris, ita metes. - Wie du gesät hast, wirst du ernten.“
Ruland, Jeanne (*1966), deutsche spirituelle Autorin, unterrichtet schamanische Heiltechniken: „Als Wunder definiere ich, wenn die Innere Welt und die Äußere Welt zusammentreffen und eine erfahrbare Übereinstimmung bilden. Es bringt nichts, nur in einer Traumwelt zu leben, genauso wenig bringt es etwas, nur in der materiellen Welt umherzulaufen. Wir bleiben Gefangener der Welten, wenn wir diese trennen. In der Synthese der Welten liegt der Schlüssel. Wenn sie übereintreffen und sich vereinigen, werden Träume wahr und das Unfaßbare erlebbar. Der Glaube versetzt Berge. Spontanheilungen und Wunder können geschehen. Himmel und Erde werden eins. - Alles ist möglich. Alles ist vorhanden: Ich segne das Jetzt.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients, in „Maghiribi“, Die Persischen Sufis: „Keiner findet den Weg, der zu Ihm führt, aus eigener Kraft./ Gehst du zu Ihm, so schreitest du auf Seinen Füßen./ Keine Seele bräche auf, die Liebe in Seinem Antlitz zu schauen,/ fiele nicht zuerst der Glanz Seiner Liebe auf sie./ Mein Herz spürt nicht das leiseste Sehnen zu Ihm,/ käme nicht von Ihm der Sog, der an meinem Herzen wirkt./ Seit ich erfahren habe, dass Er sich nach mir sehnt,/ verlässt mich mein Sehnen nach Ihm nicht für den Schlag eines Augenlids.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Raum. Dort werden wir uns treffen.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Nur wenn der Mensch des Äußeren beraubt wird wie Winter, besteht Hoffnung, dass sich ein neuer Frühling in ihm entwickelt.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Was rauh ist, Liebe macht es weich, / macht Heldenseelen zag, / den Feigen kühn, den Armen reich / und wandelt Nacht in Tag.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in: Gedankenfäden: „Theoretiker stellen ein Argument zur Diskussion,
um es im Feuer der Einwände zu härten.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker, in: Nebentöne: „Das Gefühl für die Freiheit entwickelt sich am Sinn für die Zufälle.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Gedanken ordnen sich um eine Erfahrung wie Eisenspäne um den Magneten.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Liebe ist Sehnsucht nach Fraglosigkeit.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Moral dient oft als Mantel, um die eigenen Schwächen zu verhüllen, statt dazu, andere vor der Kälte zu schützen.“
Rumpf, Michael (*1948), deutscher Germanist, Philosoph, Autor, Herausgeber, Aphoristiker: „Um sich zu erkennen, muß man in die Gesichter der anderen sehen.“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Ein guter Lehrer macht mit Beispielen Schule.“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Freut euch des Gebens!“
Rupert Schützbach, Autor, Rezensent: „Ordnung soll nicht herrschen, sondern dienen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Gesundheit ist das wichtigste Gut, sie gehört neben Heiterkeit und Weisheit zu den Dingen, die glücklich machen.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Relativ zum Wissen ist die Gesellschaft dümmer als im Mittelalter, und wenn alle dumm sind, steht man hinter keinem zurück.“
Rupkalwis, Bruno (1942-2012): „Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht!“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille dazu, um ein Ding besser zu machen.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Ruhe ist das >Ich bin< des Schöpfers im Gegensatz zu dem >Ich werde< alles Geschaffenen.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischt, Wind kräftigt, Schnee erheitert. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur verschiedene Arten von gutem.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Um Frieden zu finden, wann immer wir wollen, bauen wir ein eigenes Nest aus angenehmen Gedanken.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950, in: unpopuläre Betrachtungen: „Ein Demokrat braucht nicht zu glauben, daß eine Mehrheit immer eine weise Entscheidung treffen wird. Woran er glauben soll, ist die Notwendigkeit, daß der Mehrheitsbeschluß, ob klug oder unklug, angenommen werden muß, bis die Mehrheit einen anderen Beschluß faßt.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten voller Zweifel.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Keine durch Furcht veranlasste Einrichtung kann auf die Dauer leben. Hoffnung, nicht Furcht, ist das schöpferische Prinzip in menschlichen Dingen.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Mathematik besitzt nicht nur die Wahrheit, sondern auch überragende Schönheit.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Wer seine Gedanken und Hoffnungen auf etwas richten kann, das jenseits des Ichs liegt, wird einen gewissen Frieden inmitten der unvermeidlichen Lebenssorgen erringen. Das ist den reinen Egoisten unmöglich.“
Russell, Bertrand (Bertrand Arthur William Russel, 3. Earl Russel, 1872-1970), britischer Philosoph, Mathematiker, Logiker, Literaturnobelpreis 1950: „Zynismus ist das Ergebnis einer Verbindung von Bequemlichkeit mit Machtlosigkeit.“
Rá, Bó Yin (Joseph Anton Schneiderfranken, 1876-1943), deutscher Schriftsteller, Maler und Philosoph: „Jedes Leid ist einer späteren Freude vorgesandtes, geheimnisvolles Zeichen.“
Röck, Friedrich: „Das Gültige ist leise,/ Das Laute: Tand und Rausch./ Flüstern ist Gottes Weise,/ Drum Seele: schweig und lausch!“
Röck, Friedrich: „Ex oriente lux (lat.: aus dem Osten [kommt das] Licht): Ursache? Grund! Gerade? Kreis! Starre? Puls! Hart? Weich! Same? Ei! Mann? Weib! Nehmen? Geben! Chronos? Kairos! E-volution? In-volution! Fort-Schritt? Heimkehr! Gier? Sinn! Wachstum? Reife! Zeitlich? Ewig! Absicht? Einsicht! Hölle? Himmel! Ich? Es! Böse? Gut! Mensch? Gott! Leid? Freude! Sterben? Leben! Werden? Sein! Alles ist und sei gerecht gerichtet, denn es ruht und ist erlöst in dir. Amo Ergo Sum (lat.: Ich liebe also bin ich).“
Röck, Friedrich: „Frei ist nicht, wer tun kann, was er will, sondern wer werden kann, was er soll.“
Röck, Friedrich: „Jede Grenze irrt! Das Wahre (das Eine, das Ganze, das All) kennt keine De-finition.“
Röck, Friedrich: „Nichts erblüht und lebt, als was aus deiner Mitte (deiner Seele, deinem Wesen) kommt!“
Röck, Friedrich: „Parteien-Wahn? Stimm-Abgabe? Wahlen? Das Leben-Wollende hat keine Wahl und bleibt bei schöner, kräftiger Stimme,/ das Eine ehrend, das Wahre pflegend, den Wahn scheidend! (Mehrheit ist Unsinn! Sinn und Maß finden sich nur im Bezug zum Einen, zum Ganzen!)“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 1: „Die Demut ehre du, und zu der Demut Ehren/ sei gegen Stolze stolz, um Demut sie zu lehren.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Die Weisheit des Brahmanen 3: „Zwar unvollkommen fühlst du dich, o Mensch, auf Erden, / doch auch den Trieb in dir, vollkommener zu werden.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: die Weisheit des Brahmanen 16, 5: „Dem Müßiggänger fehlt es stets an Zeit zum Tun / und nie an einem Grund, warum er’s lasse ruhn.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Die Weisheit des Brahmanen III: „Wenn du erkennen willst den Ruhm in seiner Blöße, / vergleich am Himmel ihn mit Sternen erster Größe! / Die letzter Größe, sind sie etwa minder groß? / Sie scheinen kleiner dir durch ihre Höhe bloß. / Drum lächle, rückt man dich zum letzten Range nieder, / und rückt man dich empor zum ersten, lächle wieder!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland, Gewahrter Anstand: „Und wo ein Weiser streitet und ein Tor,/ schiebt jener leis auch einen Riegel vor./ Doch wo zwei Toren miteinander zanken,/ da tobt der Kampf, und niemand setzt ihm Schranken.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Dass sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank./ Dem Himmel sag’ für Schmerz, der dich veredelt, Dank!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen. Wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Der Prüfstein trügt dich nie: Gut ist, was wohl dir tut, / und das ist schlimm, o Herz, wobei dir schlimm zumut.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Kehr in dich still zurück, ruh in dir selber aus, so fühlst du höchstes Glück.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist / du einen bis daher in dir gebundenen Geist.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Nicht was du bist, ist, was dich ehrt. Wie du es bist, bestimmt deinen Wert.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Ob ich’s erflieg, ob erreite, / ob ich’s erkriech, ob erschreite, / ob erstreit, ob erspiel, / ist eins am Ziel.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Schlägt dir die Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen! Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen.“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Wirke! Nur in seinen Werken kann der Mensch sich selbst erkennen.“
Saadi (Muscharraf ad-Din Abdullah, um 1184-um 1283), herausragender persischer Dichter und Mystiker, volkstümlicher Poet, in: Rosengarten 1: „Wer sich am Unglückstag der Hilfe will erfreuen,/ muß edelmütig sich zur Zeit des Glückes zeigen.“
Saadi (Muscharraf ad-Din Abdullah, um 1184-um 1283), herausragender persischer Dichter und Mystiker, volkstümlicher Poet, in: Rosengarten I: „Ein Guter ließ sich einst von einem Bösen schmähn./ Er trug es still und sprach: >Mög’ es dir glücklich gehn./ Viel schlimmer bin ich noch, als du es ausgesprochen;/ denn besser ja als du weiß ich, was ich verbrochen.<“
Saar, Ferdinand Ludwig Adam von (1833-1906), österreichischer Dramatiker, Lyriker, Schriftsteller: „So zum schönsten der Symbole wird das frohe Osterfest,/ dass der Mensch sich Glauben hole, wenn ihn Mut und Kraft verlässt.“
Sacharow, Andreij Dimitrijewisch (1921-1989), russischer Physiker, Dissident, Friedensnobelpreisträger: „Es ist eine Sache, etwas zu wissen und eine andere, es mit ganzer Seele in seiner Bedeutung für Leben und Tod zu empfinden.“
Sachs, Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin, Nobelpreis für Literatur 1966, Einwilligung: „Einwilligend in den Wechsel/ Wirst du beständig./ Einwilligend in Leid/ Kann Freude Wurzeln schlagen./ Einwilligend in Gebundensein/ Erfährst du Freiheit.“
Sachs, Nelly (1891-1970), jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin und Lyrikerin, Nobelpreis für Literatur 1966: „Viel Unglück und Unverbesserlichkeit komme daher, daß Menschen lieber glücklich sein wollen als gut.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und Bestsellerautorin: „Mein liebster Zeitvertreib ist, die Zeit vergehen lassen, Zeit haben, sich Zeit lassen, Zeit verlieren.“
Sagan, Françoise (eigentlich: Françoise Quoirez, 1935-2004), französische Schriftstellerin und Bestsellerautorin: „Niemand kann allein die Welt verändern. Aber jeder von uns muss auf seine Weise ungebärdig sein; keiner darf sich fügen.“
SAID (*1947), deutsch-iranischer Schriftsteller und Dichter; er sagte sinngemäß in den Sternstunden Philosophie vom Juli 2012: „Meine schönste und wichtigste Erinnerung an meine Kindheit im Iran war die Langsamkeit. Durch das Tempo heute, durch die zunehmende Geschwindigkeit, mit der die Menschen heute leben, in der sie denken und handeln, durch die fehlende Langsamkeit ist für mich etwas Entscheidendes verloren gegangen: die Betrachtung - ein Wort, das heute nicht mehr gebraucht und verstanden wird. Das Tempo ist für mich das Entscheidende, und das Tempo hat Wesentliches verschlungen.“
Saikaku, Ihara (eigentlich: Hirayama Togo, 1642-1693), japanischer Schriftsteller und Gesellschaftskritiker: „Begrenzt ist das Leben, doch unerschöpflich ist die Liebe.“
Sailer, Johann Michael (1751-1832), katholischer Theologe und Bischof von Regensburg: „Allwissenheit ist das Auge, Güte das Herz, Wahrheit der Mund, Allmacht die Hand Gottes.“
Sailer, Johann Michael (1751-1832), katholischer Theologe und Bischof von Regensburg: „Lerne warten, denn entweder ändern sich die Dinge oder dein Herz.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Der Geist bewegt die Welt, nicht die Intelligenz.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Eine auf den Profit beruhende Industrie ist bestrebt, Menschen für den Kaugummi und nicht Kaugummi für die Menschen hervorzubringen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Es gibt keinen Fortschritt ohne eine Bejahung des Bestehenden.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Liebe besteht nicht darin, einander anzustarren, sondern in die gleiche Richtung zu blicken.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Was die Zukunft betrifft, so ist deine Aufgabe nicht, sie vorauszusehen, sondern sie zu ermöglichen.“
Saint-Exúpery, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller: „Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet.“
Sales, Franz von (François de Sales, 1567-1622), Fürstbischof von Genf, Ordensgründer, Kirchenlehrer und Mystiker: „Freude öffnet das Herz. Traurigkeit verschließt es.“
Sales, Franz von (François de Sales, 1567-1622), Fürstbischof von Genf, Ordensgründer, Kirchenlehrer und Mystiker: „So sehr verlangen wir manchmal Engel zu werden, dass wir vergessen, gute Menschen zu sein.“
Sallust (Gaius Sallustius Crispus, 86 v. Chr. - 35 v. Chr.), römischer Geschichtsschreiber und Politiker: „Concordia domi, foris pax! - Eintracht daheim, draußen Friede!“
Sand, George (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Ich habe viele Arten der Liebe kennengelernt: die Künstlerliebe, die Liebe als Frau, als Schwester, als Mutter, die Liebe zu Gott, die Dichterliebe und was weiß ich nicht alles. Manch eine Liebe ist noch am gleichen Tag, an dem sie das Licht der Welt erblickt hatte, gestorben, ohne sich demjenigen zu offenbaren, der sie erweckt hatte. Manch eine hat mein Leben zur Qual gemacht und mich in eine Verzweiflung gestürzt, die dem Wahnsinn nahe war. Einer anderen zuliebe führte ich jahrelang in der Abgeschiedenheit ein völlig dem Metaphysischen zugewandtes Leben. Mit alledem habe ich es wirklich ernst gemeint.“
Sand, George (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in einem Brief an Albert Grzymala, Ende Mai 1838: „Man sollte alle [...] aufhängen, die [...] die achtbarste und heiligste Sache der Schöpfung herabwürdigen, das göttliche Geheimnis, den Schöpfungsakt und zugleich die erhabenste Lebensäußerung im Universum. Der Magnet zieht Eisen an, die Tiere hängen aneinander, getrieben von der Verschiedenheit der Geschlechter. Die Pflanzen sind der Liebe gehorsam, und der Mensch, dem allein es auf dieser Erde von Gott verliehen wurde, mit Entzücken zu fühlen, was die Pflanzen und Metalle nur stofflich empfinden können, - der Mensch, bei dem sich die elektrisierende Anziehungskraft in eine Anziehung gefühlsmäßiger Art verwandelt, [...] der Mensch allein betrachtet dieses Wunder [...] wie eine armselige Notwendigkeit, und er spricht mit Verachtung, Ironie und Hass darüber. Das ist wirklich sonderbar.“
Sand, George (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in einem Brief an ihren Sohn Maurice am 17. Dezember 1850: „Unser Glück in der Ehe, in der Liebe, in der Freundschaft, in allen nur erdenklichen Liebesbeziehungen und menschlichen Bindungen kann nicht das Werk, die Angelegenheit, die Wohltat, das Wunderwerk nur einer Seite sein. Man darf nicht damit rechnen, dass irgendein Mensch auf dieser Welt, trotz bestem Willen, uns völlig und in allen Dingen zufriedenstellen kann, wenn wir ihm nicht dabei helfen mit all unserem Wollen und Tun. Es braucht zwei, um das Glück zu schmieden, so wie zwei nötig sind, ein Kind zu zeugen.“
Sand, George (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in einem Brief an Marie d’Agoult am 25. Mai 1836: „Mein Glück besteht darin, das Glück anderer Menschen nicht zu stören.“
Sand, George (Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804-1876), französische Schriftstellerin, in einem Brief an Michel de Bourges am 8. Mai 1837: „Es gibt nur Dich, mein alter Löwe, dessen Feueratem und dessen gierige Klauen meine Lebensgeister wiedererwecken können, und Dein Schnauben auf meinem Kopfkissen ist süßer als der Gesang der Nachtigall. Komm, komm, denn nur an meiner Seite kannst du leben und wieder jung werden, auch Du. Komm, mein Ein und Alles, vergessen wir die Welt und seien wir glücklich. Komm, komm, komm, komm, komm - wie im letzten Brief - zehnmal auf einer Seite.“
Sanskrit, aus dem Sanskrit: „Unter all den Räuschen ist der Herrschaftsrausch der schlimmste. Wer vom Herrschaftsrausch befallen ist, erwacht nicht vor seinem Sturze.“
Santayana, George de (Jorge Augustin Nicolás Ruiz de Santayana, 1863-1952), spanischer Philosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker: „Den Wechsel der Jahreszeiten bewusst mitzuerleben ist besser, als hoffnungslos in den Frühling verliebt zu sein.“
Santayana, George de (Jorge Augustin Nicolás Ruiz de Santayana, 1863-1952), spanischer Philosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker: „Weisheit kommt nach der Enttäuschung.“
Saroyan, William (1908-1981), US-amerikanischer Schriftsteller: „Das größte Glück, das dir zuteilwerden kann, ist das Bewusstsein, dass du nicht unbedingt Glück brauchst.“
Sartre, Jean Paul (1905-1980), französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist: „Wenn ihr eure Augen nicht braucht, um zu sehen, werdet ihr sie brauchen, um zu weinen.“
Schack, Adolf Friedrich Graf von (1815-1894), deutscher Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker: „Der Genuss des Schönsten vermag nicht zu befriedigen, wenn ich ihn für mich allein haben soll.“
Scheel, Mildred (geb. Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Es sind nicht die großen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen. Es sind die vielen Taten der Einzelnen.“
Scheel, Mildred (geb. Mildred Wirtz, 1931-1985), deutsche Ärztin und Begründerin der Deutschen Krebshilfe, Frau von Walter Scheel: „Kultur ist kein Privileg für wenige, sondern ein Angebot für alle.“
Schefer, Leopold (Pseudonym: Pandira, 1784-1862), deutscher Lyriker, Komponist, Redakteur und Herausgeber: „Eine gute Tat getan zu haben, beschützt wie eine Götterhand den Menschen, führt ihn durch Unheil ruhig bis zum Tode.“
Schefer, Leopold (Pseudonym: Pandira, 1784-1862), deutscher Lyriker, Komponist, Redakteur und Herausgeber: „Erst Ruhe und Würde machen das Leben schön“.
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: Ideen zu einer Philosophie der Natur: „Mit dem ersten Bewusstsein einer Außenwelt ist auch das Bewusstsein meiner selbst da, und umgekehrt, mit dem ersten Moment meines Selbstbewusstseins tut sich die wirkliche Welt vor mir auf. Der Glaube an die Wirklichkeit außer mir entsteht und wächst mit dem Glauben an mich selbst; einer ist so notwendig als der andere; beide - nicht spekulativ getrennt, sondern in ihrer vollsten, innigsten Zusammenwirkung - sind das Element meines Lebens und meiner ganzen Tätigkeit.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: System des transzendenten Idealismus: „Nehmt, kann man sagen, der Kunst die Objektivität, so hört sie auf zu sein, was sie ist, und wird Philosophie; gebt der Philosophie die Objektivität, so hört sie auf Philosophie zu sein, und wird Kunst. - Die Philosophie erreicht zwar das Höchste, aber sie bringt bis zu diesem Punkt nur gleichsam ein Bruchstück des Menschen. Die Kunst bringt den ganzen Menschen, wie er ist, dahin, nämlich zur Erkenntnis des Höchsten, und darauf beruht der ewige Unterschied und das Wunder der Kunst.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus, in: Vom Ich als Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen: „Um Wahrheit zu finden, musst du ein Prinzip aller Wahrheit haben: setze es so hoch als du willst, es muss doch im Lande der Wahrheit liegen, im Lande, das du erst suchen willst. Wenn du aber alle Wahrheit durch dich selbst hervorbringst, wenn der letzte Punkt, an dem alle Realität hängt, das Ich ist, und dieses nur durch sich selbst und für sich selbst ist, so ist alle Wahrheit und alle Realität dir unmittelbar gegenwärtig. Du beschreibst, indem du dich selbst als Ich setzt, zugleich die ganze Sphäre der Wahrheit, der Wahrheit, die nur durch dich und für dich Wahrheit ist. Alles ist nur im Ich und für das Ich.“
Schelling, Friedrich (Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling, 1775-1854), deutscher Philosoph, einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus: „Die Vernunft ist das Prinzip der allgemeinen Gleichheit, der Verstand ist das Prinzip der Ungleichheit unter den Menschen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, an Goethe geschrieben: „Es gibt gegen eine Stunde des Muts und Vertrauens immer zehn, wo ich kleinmütig bin.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, an Wilhelm Freiherr von Humboldt, am 09.11.1795: „Goethe verlangt von einem schönen Gebäude, dass es nicht nur auf das Auge berechnet sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, Das Höchste: „Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. / Was sie willenlos ist, sei du es wollend – das ist’s!
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, Die Ideale: „Erloschen sind die heitern Sonnen, / die meiner Jugend Pfad erhellt; / die Ideale sind zerronnen, / die einst das trunkne Herz geschwellt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, im Vierzeiler „Das Glück“: „Auf dem geschäftigen Markt, da führte Themis die Waage,/ und es messe der Lohn streng an der Mühe sich ab:/ Aber die Freude ruft nur ein Gott auf sterbliche Wangen,/ wo kein Wunder geschieht, ist kein Beglückter zu sehn.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Denn wo das Strenge mit dem Zarten,/ wo Starkes sich und Mildes paarten,/ da gibt es einen guten Klang./ Drum prüfe, wer sich ewig bindet,/ ob sich das Herz zum Herzen findet!/ Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Das Lied von der Glocke: „Von der Stirne heiß,/ rinnen muss der Schweiß,/ soll das Werk den Meister loben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Das Mädchen von Orleans: „Krieg führt der Witz auf ewig mit dem Schönen,/ er glaubt nicht an den Engel und den Gott./ Dem Herzen will er seine Schätze rauben;/ den Wahn bekriegt er und verletzt den Glauben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Es ist nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört, daß das Publikum die Kunst herabzieht. Der Künstler zieht das Publikum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunst verfiel, ist sie durch die Künstler gefallen. Das Publikum braucht nichts als Empfängnis, und diese besitzt es.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Unter der Hülle aller Religionen liegt die Religion selbst, die Idee eines Göttlichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Geschlechter: „Gönne dem Knaben, zu spielen, in wilder Begierde zu toben. / Nur die gesättigte Kraft kehret zur Anmut zurück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Jungfrau von Orleans I, 2, Karl: „Edle Sänger dürfen / nicht ungeehrt von meinem Hofe ziehn. / Sie machen uns den dürren Zepter blühn, / sie flechten den unsterblich grünen Zweig / des Lebens in die unfruchtbare Krone, / sie stellen herrschend sich den Herrschern gleich, / aus leichten Wünschen bauen sie sich Throne, / und nicht im Raume liegt ihr harmlos Reich. / Drum soll der Sänger mit dem König gehen, / sie beide wohnen auf der Menschheit Höhen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Räuber V, 2, Franz Moor: „O über mich Narren, der ich wähnte, die Welt durch Gräuel zu verschönern und die Gesetze durch Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten! Ich nannte es Rache und Recht! Ich maßte mich an, o Vorsicht, die Scharten deines Schwerts auszuwetzen und deine Parteilichkeit gut zu machen - aber - o eitle Kinderei - da steh’ ich am Rand eines entsetzlichen Lebens und erfahre nun mit Zähnklappern und Heulen, dass zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zu Grund richten würden. Gnade - Gnade dem Knaben, der dir vorgreifen wollte - dein allein ist die Rache!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die schwere Verbindung: „Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen? / Jener fürchtet die Kraft, dieses verachtet den Zaum.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua III, 1, Verrina: „Es gibt Taten, die sich keinem Menschenurteil mehr unterwerfen -/ - nur den Himmel zum Schiedsmann erkennen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Don Carlos III, 10, König: „Das Überraschende macht Glück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Drei Worte des Glaubens: „Und was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt das kindliche Gemüt.“ – Einfalt – reine Seele…
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Kabale und Liebe, V., 7, Ferdinand: „Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Maria Stuart I, 6, Mortimer: „Wie wurde mir, als ich ins Innre nun/  der Kirchen trat und die Musik der Himmel/ herunterstieg und der Gestalten Fülle/ verschwenderisch aus Wand und Dekke quoll,/ das Herrlichste und Höchste, gegenwärtig,/ vor den entzückten Sinnen sich bewegte,/ als ich sie selbst nun sah, die Göttlichen,/ den Gruß des Engels, die Geburt des Herrn,/ die heil’ge Mutter, die herabgestiegene/ Dreifaltigkeit, die leuchtende Verklärung/ - als ich den Papst drauf sah in seiner Pracht/ das Hochamt halten und die Völker segnen!/ O, was ist Goldes, was Juwelen Schein,/  womit der Erde Könige sich schmükken!/ Nur er ist mit dem Göttlichen umgeben./ Ein wahrhaft Reich der Himmel ist sein Haus,/ denn nicht von dieser Welt sind diese Formen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Prolog zu Wallensteins Lager: „Im engen Kreis verengt sich der Sinn,/ es wächst der Mensch mit seinen größeren Zwecken.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Turandot II, 4, Altoum: „Je näher/ dem Gipfel, desto schwerer ist der Fall.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallenstein, Prolog: „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod I, 4, Wallenstein: „Sei im Besitze und du wohnst im Recht, / und heilig wird’s die Menge dir bewahren.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod II, 2, Wallenstein: „Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort, / das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide. / Aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck / der Dinge Maß, die nur sich selber richten.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod III, 13, Wallenstein: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 2, Gordon: „Denn um sich greift der Mensch, nicht darf man ihn/ Der eignen Mäßigung vertraun. Ihn hält/ In Schranken nur das deutliche Gesetz/ Und der Gebräuche tiefgetretne Spur.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wallensteins Tod IV, 6, Gordon: „Das Leben wagt der Mut, nicht das Gewissen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 1, Ruodi: „Vom sichern Port lässt sich’s gemächlich raten.“ (Oder auch in dieser Version: ‚Vom sichern Port lässt sich’s trefflich streiten.‘)
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 2, Gertrud: „Die Unschuld hat im Himmel einen Freund.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 3, Stauffacher: „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: „Wilhelm Tell“: „Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Über Anmut und Würde, Würde: „Würde wird mehr im Leiden, Anmut mehr im Betragen gefordert und gezeigt; denn nur im Leiden kann sich die Freiheit des Gemüts und nur im Handeln die Freiheit des Körpers offenbaren.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Über Matthissons Gedichte: „Nur in Wegwerfung des Zufälligen und in dem reinen Ausdruck des Notwendigen liegt der großer Stil.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Demetrius I., Sapieha: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen! / Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? / Mehrheit ist der Unsinn. / Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. / Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? / Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? / Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt, / um Brot und Stiefel seine Stimm’ verkaufen. / Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. / Der Staat muß untergehn, früh oder spät, / wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod, Die Piccolomini II, 6, Illo: „Die hohe Flut ist’s, die das schwere Schiff, / vom Strande hebt – und jedem einzelnen / wächst das Gemüt im großen Strom der Menge.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in Wallensteins Tod, Die Piccolomini III, 3, Max: „O der ist aus dem Himmel schon gefallen,/ der an der Stunden Wechsel denken muß./ Die Uhr schlägt keinem Glücklichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, über die Wissenschaft: „Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern/ eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Alle Kunst ist der Freude gewidmet.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Auch ist ein Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und äußert eine zurückstoßende Kraft, statt dass er die Aufmerksamkeit der Leser fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so wenig anhaltende moralische Dissonanzen wie das Ohr das Gekritzel eines Messers auf Glas.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Aus der Kräfte schön vereintem Streben erhebt sich wirkend erst das Leben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Das Genie ist schamhaft, weil dies die Natur immer ist.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Dem Nächsten muss man helfen. Es kann uns allen Gleiches ja begegnen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Den Deutschen muss man die Wahrheit so derb sagen als möglich.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Der Siege göttlichster ist das Vergeben.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Des Menschen Wille, das ist sein Glück.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Es ist einmal so die Mode in der Welt, dass die Guten durch die Bösen schattiert werden und die Tugend im Kontrast mit dem Laster das lebendigste Kolorit erhält. Wer sich den Zweck vorgezeichnet hat, das Laster zu stürzen und Religion, Moral und bürgerliche Gesetze an ihren Feinden zu rächen, ein solcher muss das Laster in seiner nackten Abscheulichkeit enthüllen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Leicht gezimmert nur ist Thephis’ Wagen,/ und er ist gleich dem acheront’schen Kahn:/ Nur Schatten und Idole kann er tragen,/ und drängt das rohe Leben sich heran,/ so droht das leichte Fahrzeug umzuschlagen,/ das nur die flücht’gen Geister fassen kann./ Der Schein soll nie Wirklichkeit erreichen,/ und siegt die Natur, so muß die Kunst/ entweichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Nichts Heiliges gibt es als die Wahrheit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Obgleich die Kunst unzertrennlich und eins ist und beide, Phantasie und Empfindung, zu ihrer Hervorbringung tätig sein müssen, so gibt es doch Kunstwerke der Phantasie und Kunstwerke der Empfindung, je nachdem sie sich einem dieser beiden ästhetischen Pole vorzugsweise nähern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Solche wähle zu Begleitern auf des Lebens Bahn, die Dein Herz und Deinen Geist erweitern.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Sprache. – Warum kann der lebendige Geist dem Geist nicht erscheinen? / Spricht die Seele, so spricht, ach! schon die Seele nicht mehr!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Was unsterblich im Gesang soll leben, muß im Leben untergehn.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Wenn jeder Mensch alle Menschen liebte, besäße jeder einzelne die Welt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Wenn kein Mensch mehr die Wahrheit suchen und verbreiten wird, dann verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind Gerechtigkeit, Frieden und Leben!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Zwei Blumen Blüten für den weisen Finder: Sie heißen Hoffnung und Genuß.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph, in: Theosophie des Julius: „Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph, in Wilhelm Tell: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, / wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Der Augenblick ist kostbar – wie das Leben eines Menschen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Die wahre Kunst hat es nicht bloß auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr ernst damit, den Menschen nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern ihn wirklich und in der Tat freizumachen und dieses dadurch, dass sie eine Kraft in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Einsamkeit, Abgeschiedenheit von Menschen, äußere Ruhe um mich her und innere Beschäftigung sind der einzige Zustand, in dem ich noch gedeihe.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich spiegelt -/ Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum;/ aber die Well’ entführet der Strom, durch die glänzende Straße/ drängt eine andre sich schon, schnell wie die erste zu fliehn -/ so beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen:/ Nicht er selbst, nur der Ort, den er durchwandelte, glänzt.“
Schine, Cathleen (*1953), US-amerikanische Schriftstellerin: „Meine Aufgabe ist es, nach der Wahrheit zu suchen; nicht, sie zu finden.“ - „Die Wahrheit stellt für ein ungerechtes und verlogenes Regime eine Bedrohung dar. Die Wahrheit ist revolutionär. Und muss es immer sein.“
Schirrmann, Richard (1874-1961), Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes: „Der Mensch verträgt eher Kritik an dem, was er meisterlich beherrscht, als an dem, was er mangelhaft leistet.“
Schlegel, August Wilhelm von (1767-1845), deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph, gilt zusammen mit seinem Bruder Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel als Begründer der Romantik, in einem Brief an Frau von Stael am 25. Dezember 1811: „Die heutigen Wissenschaftler haben den Sinn für die Wissenschaft verloren, sie tappen im Dunkeln, so wie Seidenwürmer ihre Kokons spinnen: wer sehen kann, mag hinterher ihr schönes Oval bewundern, aber sie selbst wissen nichts davon.“
Schlegel, August Wilhelm von (1767-1845), deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph, gilt zusammen mit seinem Bruder Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel als Begründer der Romantik: „Literatur ist Unsterblichkeit der Sprache.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in: Athenaeum, 1798: „Denke dir ein Endliches ins Unendliche gebildet, so denkst du einen Menschen.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in: Ideen: „Der Mensch ist ein schaffender Rückblick der Natur auf sich selbst.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in: Kritische Fragmente: „Folgendes sind allgemeingültige Grundgesetze der schriftstellerischen Mitteilung: 1) Man muss etwas haben, was mitgeteilt werden soll; 2) man muss jemand haben, dem man’s mitteilen wollen darf; 3) man muss es wirklich mitteilen, mit ihm teilen können, nicht bloß sich äußern, allein; sonst wäre es treffender, zu schweigen.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in: Kritische Fragmente: „Je mehr man schon weiß, je mehr hat man noch zu lernen. Mit dem Wissen nimmt das Nichtwissen in gleichem Grade zu, oder vielmehr das Wissen des Nichtwissens.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik: „Der Künstler möge den Gang und die Gesetze der vernünftig denkenden Vernunft aufheben.“ ... Aufgabe des Kunstwerkes sei es, „in die schöne Verwirrung der Fantasie, in das ursprüngliche Chaos der menschlichen Natur zu versetzen.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik: „Die romantische Poesie ist eine progressive Universalphilosophie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen.“
Schleich, Carl Ludwig (1859-1922), deutscher Chirurg und Schriftsteller: „Das Gefühl der Freude entsteht durch eine plötzliche Bejahung des Lebens.“
Schleich, Carl Ludwig (1859-1922), deutscher Chirurg und Schriftsteller: „Ein Mensch ist so stark, wie er lustig sein kann.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik, in: Monologe: „Ist es wahr, daß wir alle auf Erden abhängig wandeln, und ungewiß der Zukunft? daß ein dichter Schleier dem Menschen, was er sein wird, verbirgt, und daß des Schicksals blinde Macht [...] mit unsern Entschlüssen wie mit unseren Wünschen spielt? O freilich, wenn Entschlüsse nur Wünsche sind, so ist der Mensch des Zufalls Spiel! Wenn er nur im Wechsel flüchtiger Empfindungen und einzelner Gedanken [...] sich selbst zu finden weiß; wenn er im ungewissen Haben äußerer Gegenstände, im schwindelnden Betrachten des ewigen Wirbels [...] sein ganzes Leben hindurch begriffen ist, und niemals tiefer in sein eigenes Wesen dringt; wenn er [...] immer nur Einzelnes und Äußeres sieht und betreiben und besitzen will, wie ihm die Empfindung des Augenblicks gebietet: dann kann ihm das Schicksal feindselig rauben, was er begehrt [...]. Denn schrecklich muß es den Menschen ergreifen, wenn er nimmer dazu gelangt sich selbst zu fassen; wenn jeder Lichtstrahl, der in die unendliche Verwirrung fällt, ihm klarer zeigt, er sei kein freies Wesen, sei eben nur ein Zahn in jenem großen Rade, das ewig kreisend sich, ihn und alles bewegt. Nur Hoffnung, immer wieder aller Erfahrung, allem Bewußtsein zum Trotz erneute Hoffnung auf glücklichen Wechsel oder auf endliches Erbarmen muß seine einzige Stütze sein.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik, in: Über Religion. An die Gebildeten unter ihren Verächtern: „Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern jener, der einer solchen Schrift nicht bedarf und notfalls selbst eine solche machen könnte.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik: „Kinder sind nicht nur freundliche Lichtstrahlen und Gottesgrüße, sondern auch ernste Fragen aus der Ewigkeit und schwere Aufgaben für die Zukunft.“
Schlieffen, Alfred Graf von (1833-1913), preußischer Offizier, zuletzt Generalfeldmarschall: „Wer sich nach allen Seiten richtet, verliert die Richtung.“
Schmidt, Aurel, Schweizer Schriftsteller: „Wer die Spielregel aufstellt, gewinnt auch. Das ist der Sinn der Spielregel.“
Schmidt, Karl Otto (1904-1977), deutscher Buchautor der Neugeist-Bewegung: „Mag man Ungutes getan, veranlasst oder gebilligt haben, mag es von Begierde, Zorn oder Unwissenheit herrühren, die Folge ist immer Leiden. Darum muss die Gegenmacht erweckt werden./ Das ist ein für die seelische Selbstentgiftung überaus wichtiger Wink.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Das was, respektive das, worüber wir etwas wissen, macht gewiss nur einen geringen Teil aus von dem, worüber wir nichts wissen und worüber wir zum größten Teil niemals etwas wissen werden. Aber darum auch das geringe Wissen, das wir uns im Laufe der Jahrhunderte erworben anzuzweifeln, zu verhöhnen oder geradezu aus der Welt zu leugnen, ist gegen jede Vernunft. Leugnet man auch die - meinetwegen relativen - Erkenntnisse, die uns aus dem Gebrauch unserer Sinne und unseres Verstandes erwachsen, so ist es besser, jedes Forschen, ja jede Diskussion ein für alle Mal zu unterlassen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Die Sehnsucht ist es, die unsere Seele nährt und nicht die Erfüllung; und der Sinn des Lebens ist der Weg und nicht das Ziel. Denn jede Antwort ist trügerisch, jede Erfüllung zerfließt uns unter den Händen, und das Ziel ist keines mehr, sobald es erreicht wurde.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Es gibt keine neuen Wahrheiten auf Erden; und gerade in diesen kleinen Sätzen dachtest du sie zu finden?“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Lebensklugheit bedeutet: alle Dinge möglichst wichtig, aber keines völlig ernst zu nehmen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Man steht im Leben immer wieder vor der Wahl, es sich selbst leicht und den anderen schwer zu machen - oder umgekehrt. Aber hat man denn die Wahl?“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Nur Richtung ist Realität, das Ziel ist immer eine Fiktion, auch das erreichte - und dieses oft ganz besonders.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Schmerzlicher, als dass wir niemals die Wahrheit zu hören bekommen, ist, dass wir sie auch beim besten Willen niemals aussprechen können. Denn was wir auch sagen, der andere hört die Wahrheit nicht, die wir ihm vermitteln wollten. Was von unseren Lippen kam und was in des anderen Seele dringt, ist niemals das gleiche. Es ist schon im nächsten Augenblick nicht dasselbe mehr: [...] es kommt darauf an, was der andere hören wollte, wie er zu dir steht und so weiter. Und die Wahrheit um ihrer selbst willen ist kein Wert, so wenig wie ein Geldstück in einem Land, wo es keinen Kurs hat.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Sehnsucht macht die Dinge und die Menschen unwirklich. Darum ist alles Erreichte so anders als das Ersehnte. Nicht schlechter oder besser, aber anders.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Was wir Illusion nennen, ist entweder Wahn, Irrtum oder Selbstbetrug - wenn sie nicht eine höhere Wirklichkeit bedeutet, die als solche anzuerkennen wir zu bescheiden, zu skeptisch oder zu zaghaft sind.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Wir reden um unsere Gedanken herum, weil wir keine Gedanken in Worten völlig auszudrücken vermögen, sonst wäre die Verständigung - mindestens zwischen Verständigen - längst erfolgt. Aber wir denken auch um die Worte herum, und das ist das Bedenkliche. Hätten wir die Kraft oder den Mut oder die Möglichkeit, von den Worten vollständig wegzudenken, wir wären weiter als wir sind.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen: „Worte sind gewiss nicht alles, es gibt immer noch etwas zwischen den Worten, hinter den Worten - aber all dies Unaussprechliche bekommt ja erst einen Sinn dadurch, dass die Worte da sind, und durch die verschiedene Distanz, das verschiedene Verhältnis, das es eben zu den Worten hat.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen und Betrachtungen: „Alle Spekulation, vielleicht alles Philosophieren, ist nur ein Denken in Spiralen; wir kommen wohl höher, aber nicht eigentlich weiter. Und dem Zentrum der Welt bleiben wir immer gleich fern.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Aphorismen und Betrachtungen: „Kein Gespenst überfällt uns in vielfältigeren Verkleidungen als die Einsamkeit, und eine ihrer undurchschaubarsten Masken heißt Liebe.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne, in: Der einsame Weg, 4. Akt, 8. Szene, Sala: „Was hat das, was unsereiner in die Welt bringt, mit Liebe zu tun? Es mag allerlei Lustiges, Verlogenes, Zärtliches, Gemeines, Leidenschaftliches sein, das sich als Liebe ausgibt - aber Liebe ist es doch nicht ... Haben wir jemals ein Opfer gebracht, von dem nicht unsere Sinnlichkeit oder unsere Eitelkeit ihren Vorteil gehabt hätte? ... Haben wir je gezögert, anständige Menschen zu betrügen oder zu belügen, wenn wir dadurch um eine Stunde des Glücks oder der Lust reicher werden konnten? [...] Und glauben Sie, dass wir von einem Menschen - Mann oder Weib - irgendetwas zurückfordern dürften, was wir ihm geschenkt hatten? Ich meine keine Perlenschnur und keine Rente und keine wohlfeile Weisheit, sondern ein Stück von unserm Wesen - eine Stunde unseres Daseins, das wir wirklich an sie verloren hätten, ohne uns gleich dafür bezahlt zu machen, mit welcher Münze immer. Mein lieber Julian, wir haben die Türen offen stehen und unsere Schätze sehen lassen - aber Verschwender sind wir nicht gewesen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Der Mut muss sich nur nach einer Front schützen, die Feigheit nach allen Seiten.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Die Leute sind am schlimmsten dran, die mehr Temperament haben als Mut.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Misstrauisch bist du? Ich verstehe dich: Du willst dir die Mühe sparen, die Menschen kennenzulernen.“
Schnitzler, Arthur (1862-1931), österreichischer Erzähler und Dramatiker, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne: „Stärke des Charakters ist oft nichts anderes als eine Schwäche des Gefühls.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit, IV.: „Der Rum, welcher zum Nachruhm werden will, gleicht einer Eiche, die aus ihrem Samen sehr langsam hervorwächst, der leichte, ephemere Ruhm den einjährigen, schnell wachsenden Pflanzen und der falsche Ruhm gar dem schnell hervorschießenden Unkraute, das schleunigst ausgerottet wird.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit, V., 31: „Wer andere bekrittelt, arbeitet an seiner Selbstbesserung. Also die, welche die Neigung und Gewohnheit haben, das äußerliche Benehmen, überhaupt das Tun und Lassen der andern im Stillen, bei sich selbst, einer aufmerksamen und scharfen Kritik zu unterwerfen, arbeiten durchaus an ihrer eigenen Besserung und Vervollkommnung; denn sie werden entweder Gerechtigkeit oder doch Stolz und Eitelkeit genug besitzen, selbst zu vermeiden, was sie so oft strenge tadeln. Von den Toleranten gilt das Umgekehrte.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Jede Nation spottet über die andern, und alle haben recht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit V, 29: „Die Wilden fressen einander, und die Zahmen betrügen einander.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Kunst zu beleidigen, C. H. Beck Verlag, 2. Auflage, 2003, S. 31: „Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, daß ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwenglichen Dummheit verachte, und mich schäme, ihr anzugehören.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, 1819, Bd. I, 4. Buch: „Das ganze Wesen der Welt abstrakt, allgemein und deutlich in Begriffen zu wiederholen, und es so als reflektiertes Abbild in bleibenden und stets bereitliegenden Begriffen der Vernunft niederzulegen: dieses und nichts anderes ist Philosophie.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Band I, Kapitel 10, Paragraph 8: „Obwohl oft gesagt worden, dass man der Wahrheit nachspüren soll, auch wo kein Nutzen von ihr abzusehen, weil dieser mittelbar sein und hervortreten kann, wo man ihn nicht erwartet; so finde ich hier doch noch hinzuzusetzen, dass man auch ebenso sehr bestrebt sein soll, jeden Irrtum aufzudecken und auszurotten, auch wo kein Schaden von ihm abzusehen, weil auch dieser sehr mittelbar sein und einst hervortreten kann, wo man ihn nicht erwartet: Denn jeder Irrtum trägt ein Gift in seinem Innern. Ist es der Geist, ist es die Erkenntnis, welche den Menschen zum Herrn der Erde macht; so gibt es keine unschädlichen Irrtümer, noch weniger ehrwürdige, heilige Irrtümer. Und zum Trost derer, welche dem edlen und so schweren Kampf gegen den Irrtum, in irgend einer Art und Angelegenheit, Kraft und Leben widmen, kann ich mich nicht entbrechen, hier hinzuzusetzen, dass zwar so lange, als die Wahrheit noch nicht dasteht, der Irrtum sein Spiel treiben kann, wie Eulen und Fledermäuse in der Nacht: aber eher mag man erwarten, dass Eulen und Fledermäuse die Sonne zurück in den Osten scheuchen werden, als dass die erkannte und deutlich und vollständig ausgesprochene Wahrheit wieder verdrängt werde, damit der alte Irrtum seinen breiten Platz nochmals ungestört einnehme. Das ist die Kraft der Wahrheit, deren Sieg schwer und mühsam, aber dafür, wenn einmal errungen, ihr nicht mehr zu entreißen ist.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung: „Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, dass sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung I, 3: „Was ist denn Bescheidenheit anderes als geheuchelte Demut, mittels welcher man in einer von niederträchtigem Neide strotzenden Welt für Vorzüge und Verdienste die Verzeihung derer erbetteln will, die keine haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Neue Paralipomena, 7: „Die Dummen sind meistens boshaft, und zwar aus dem Grunde, warum die Hässlichen und Ungestalteten es sind.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Neue Paralipomena 21: „Den Anfechtungen Deiner Sinnlichkeit sehe lachend so zu wie der Ausführung eines gegen dich verabredeten, dir aber gesteckten Schelmenstreichs!“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Paregra und Palimomena: „Es gibt keine andere Offenbarung als die Gedanken der Weisen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, 23: „Zunächst ist die Wirkung eines Schriftstellers dadurch bedingt, daß er den Ruf erlangt, man müsse ihn lesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, 24, 295: „Neun Zehntel unserer ganzen jetzigen Literatur haben keinen anderen Zweck, als dem Publiko einige Taler aus der Tasche zu spielen. Dazu haben sich Autor, Verleger und Rezensent fest verschworen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel 31: „Die Pein des unerfüllten Wunsches ist klein gegen die der Reue; denn jene steht vor der stets offenen unabsehbaren Zukunft, diese vor der unwiderruflich abgeschlossenen Vergangenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel XXII, § 259: „Im Grunde haben nur die eigenen Grundgedanken Wahrheit und Leben: Denn nur sie versteht man recht eigentlich und ganz. Fremde, gelesene Gedanken sind die Überbleibsel eines fremden Mahles, die abgelegten Kleider eines fremden Gastes. Zum eigenen, in uns aufsteigenden Gedanken verhält der fremde, gelesene, sich wie der Abdruck einer Pflanze der Vorwelt im Stein zur blühenden Pflanze des Frühlings.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, XXIX, § 377: „Demgemäß ist Simplizität stets ein Merkmal nicht allein der Wahrheit, sondern auch des Genies gewesen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II, Über die Weiber: „Mit dem Mädchen hat es die Natur auf das, was man im dramaturgischen Sinne einen Knalleffekt nennt, abgesehen, indem die dieselben auf wenige Jahre mit überreichlicher Schönheit, Reiz und Fülle ausstattete, auf Kosten ihrer ganzen übrigen Lebenszeit, damit sie nämlich während jener Jahre der Phantasie eines Mannes sich in dem Maße bemächtigen können, daß er hingerissen wird, die Sorge für sie auf zeitlebens in irgendeiner Form ehrlich zu übernehmen; zu welchem Schritte ihn zu vermögen die bloße vernünftige Überlegung keine hinlänglich sichere Bürgschaft zu geben schien.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Die Ehre ist das äußere Gewissen und das Gewissen die innere Ehre.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph, in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit IV: „Die wohlfeilste Art des Stolzes ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „>Weder lieben, noch hassen< enthält die Hälfte aller Weltklugheit: >nichts sagen und nichts glauben< die andere Hälfte.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht Mitleid ist, ist Selbstsucht.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Als die einfachste und richtigste Definition der Poesie möchte ich diese aufstellen: Daß sie die Kunst ist, durch Worte die Einbildungskraft ins Spiel zu versetzen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit. Bei großen Talenten ist sie Heuchelei. Darum ist diesem offen ausgesprochenen Selbstgefühl und unverhohlenes Bewusstsein ungewöhnlicher Kräfte gerade sowohl anständig als jenen ihre Bescheidenheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und des Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Daß uns der Anblick der Tiere so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, daß es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Der wahre, tiefe Friede des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Die eigene Erfahrung hat den Vorteil völliger Gewißheit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Es kann soweit kommen, dass manchem die Welt, von der ästhetischen Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag wohl nichts drin sein, aber es mildert die Stöße des Lebens.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Im Alter versteht man besser, die Unglücksfälle zu verhüten, in der Jugend, sie zu ertragen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Lesen heißt, mit einem fremden Kopf statt dem eigenen zu denken. Nun ist aber dem eigenen Denken, aus welchem allemal ein zusammenhängendes Ganzes, ein, wenn auch nicht streng abgeschlossenes System sich zu entwickeln trachtet, nichts nachteiliger als ein vermöge beständigen Lesens zu starker Zustrom von Gedanken.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Was dem Herzen widerstrebt, lässt der Kopf nicht ein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Wenige schreiben, wie ein Architekt baut, der zuvor seinen Plan entworfen und bis ins einzelne durchdacht hat, vielmehr die meisten nur so, wie man Domino spielt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Wie die reichste Bibliothek, wenn ungeordnet, nicht so viel Nutzen schafft, wie eine kleine, aber wohlgeordnete, ebenso ist die größte Menge von Kenntnissen, wenn nicht eigenes Denken sie verarbeitet hat, weniger wert als eine geringere, die vielfältig durchdacht wurde.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Zwei so verschiedenen Herren wie der Welt und der Wahrheit, die nichts als die Anfangsbuchstaben gemein haben, läßt sich zugleich nicht dienen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph in: Parerga und Paralipomena II, Kapitel XXII, § 260: „Lesen ist ein bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man lässt dabei seine Gedanken von einem Andern am Gängelbande führen. Zudem taugen viele Bücher bloß, zu zeigen, wie viel Irrwege es gibt und wie arg man sich verlaufen könnte, wenn man von ihnen sich leiten ließe. Den aber der Genius leitet, d. h. der selbst denkt, freiwillig denkt, richtig denkt, - der hat die Bussole, den rechten Weg zu finden. - Lesen soll man also nur dann, wann die Quelle der eigenen Gedanken stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall sein wird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist. Man gleicht alsdann dem, der aus der freien Natur flieht, um ein Herbarium zu besehen, oder um schöne Gegenden im Kupferstiche zu betrachten.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Im Ganzen genommen, liegt [...] die Welt im Argen: die Wilden fressen einander und die Zahmen betrügen einander und das nennt man den Lauf der Welt. Was sind denn die Staaten, mit aller ihrer künstlichen, nach außen und nach innen gerichteten Maschinerie und ihren Gewaltmitteln anderes, als Vorkehrungen, der grenzenlosen Ungerechtigkeit der Menschen Schranken zu setzen?“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Aphorismen zur Lebensweisheit: „Wir verleben unsre schönen Tage, ohne sie zu bemerken: Erst wenn die schlimmen kommen, wünschen wir jene zurück. Tausend heitere, angenehme Stunden lassen wir, mit verdrießlichem Gesicht, ungenossen an uns vorüberziehen, um nachher, zur trüben Zeit, mit vergeblicher Sehnsucht ihnen nachzuseufzen. Stattdessen sollten wir jede erträgliche Gegenwart, auch die alltägliche, welche wir jetzt so gleichgültig vorüberziehen lassen, und wohl gar noch ungeduldig nachschieben, - in Ehren halten, stets eingedenk, dass sie eben jetzt hinüberwallt in jene Apotheose der Vergangenheit, wo selbst sie fortan, vom Lichte der Unvergänglichkeit umstrahlt, vom Gedächtnisse aufbewahrt wird.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2: „Was wir im Tode fürchten, ist keineswegs der Schmerz: Denn teils liegt dieser offenbar diesseits des Todes; teils fliehn wir oft vor dem Schmerz zum Tode [...]. Wir unterscheiden also Schmerz und Tod als zwei ganz verschiedene Übel: Was wir im Tode fürchten, ist in der Tat der Untergang des Individuums, als welcher er sich unverhohlen kundgibt, und da das Individuum der Wille zum Leben selbst in einer einzelnen Objektivation ist, sträubt sich sein ganzes Wesen gegen den Tod.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II: „Das Leben selbst ist ein Meer voller Klippen und Strudel, die der Mensch mit der größten Behutsamkeit und Sorgfalt vermeidet, obwohl er weiß, dass, wenn es ihm auch gelingt, mit aller Anstrengung und Kunst sich durchzuwinden, er eben dadurch mit jedem Schritt dem größten, dem totalen, dem unvermeidlichen und unheilbaren Schiffbruch näherkommt, ja gerade auf ihn zusteuert, - dem Tode: Dieser ist das endliche Ziel der mühseligen Fahrt und für ihn schlimmer als alle Klippen, denen er auswich.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II: „Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II: „Im unendlichen Raum und unendlicher Zeit findet das menschliche Individuum [...] nie ein absolutes Wann und Wo seines Daseins: denn sein Ort und seine Dauer sind endliche Teile eines Unendlichen und Grenzenlosen. [...] Die Gegenwart aber wird beständig unter seinen Händen zur Vergangenheit: die Zukunft ist ganz ungewiss und immer kurz. So ist sein Dasein [...] ein stetes Hinstürzen der Gegenwart in die tote Vergangenheit, ein stetes Sterben. [...] so ist offenbar, dass wie bekanntlich unser Gehn nur ein stets gehemmtes Fallen ist, das Leben unsers Leibes nur ein fortdauernd gehemmtes Sterben, ein immer aufgeschobener Tod ist: Endlich ist eben so die Regsamkeit unsers Geistes eine fortdauernd zurückgeschobene Langeweile. Jeder Atemzug wehrt den beständig eindringenden Tod ab, mit welchem wir auf diese Weise in jeder Sekunde kämpfen, und dann wieder, in großen Zwischenräumen, durch jede Mahlzeit, jeden Schlaf, jede Erwärmung usw. Zuletzt muss er siegen: Denn ihm sind wir schon durch die Geburt anheimgefallen, und er spielt nur eine Weile mit seiner Beute, bevor er sie verschlingt. Wir setzen indessen unser Leben mit großem Anteil und vieler Sorgfalt fort, solange als möglich, wie man eine Seifenblase so lange und so groß als möglich aufbläst, wiewohl mit der festen Gewissheit, dass sie platzen wird.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II: „Wir fühlen den Schmerz, aber nicht die Schmerzlosigkeit; wir fühlen die Sorge, aber nicht die Sorglosigkeit; die Furcht, aber nicht die Sicherheit. Wir fühlen den Wunsch, wie wir Hunger und Durst fühlen; sobald er aber erfüllt worden, ist es damit wie mit einem genossenen Bissen, der in dem Augenblick, da er verschluckt wird, für unser Gefühl da zu sein aufhört. Genüsse und Freuden vermissen wir schmerzlich, sobald sie ausbleiben: Aber Schmerzen, selbst wenn sie nach langer Abwesenheit ausbleiben, werden nicht unmittelbar vermisst. - Daher werden wir der drei größten Güter des Lebens, Gesundheit, Jugend und Freiheit, nicht als solcher inne, solange wir sie besitzen; sondern erst, nachdem wir sie verloren haben. - Dass Tage unseres Lebens glücklich waren, merken wir erst, nachdem sie unglücklicheren Platz gemacht haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. IV: „Das Leben stellt sich dar als ein fortgesetzter Betrug, im Kleinen, wie im Großen. Hat es versprochen, so hält es nicht; es sei denn, um zu zeigen, wie wenig wünschenswert das Gewünschte war: So täuscht uns also bald die Hoffnung, bald das Gehoffte. Hat es gegeben; so war es, um zu nehmen. [...] Das Glück liegt demgemäß stets in der Zukunft, oder auch in der Vergangenheit, und die Gegenwart ist einer kleinen dunkeln Wolke zu vergleichen, welche der Wind über die besonnte Fläche treibt: vor ihr und hinter ihr ist Alles hell, nur sie selbst wirft stets einen Schatten. Sie ist demnach allezeit ungenügend, die Zukunft aber ungewiss, die Vergangenheit unwiederbringlich. Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwärtigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung vereitelnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, dass es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu sein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung: „Der Tod [...] gleicht dem Untergange der Sonne, die nur scheinbar von der Nacht verschlungen wird, wirklich aber, selbst Quelle alles Lichtes, ohne Unterlass brennt, neuen Welten neue Tage bringt, allezeit im Aufgange und allezeit im Niedergange. Anfang und Ende trifft nur das Individuum, mittelst der Zeit, der Form dieser Erscheinung für die Vorstellung.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung: „Wenn, was uns den Tod so schrecklich erscheinen lässt, der Gedanke des Nichtseins wäre; so müssten wir mit gleichem Schauder der Zeit gedenken, da wir noch nicht waren. Denn es ist unumstößlich gewiss, dass das Nichtsein nach dem Tode nicht verschieden sein kann von dem vor der Geburt, folglich auch nicht beklagenswerter. Eine ganze Unendlichkeit ist abgelaufen, als wir noch nicht waren; aber das betrübt uns keineswegs. Hingegen, dass nach dem momentanen Intermezzo eines ephemeren Daseins eine zweite Unendlichkeit folgen sollte, in der wir nicht mehr sein werden, finden wir hart, ja unerträglich. Sollte nun dieser Durst nach Dasein etwa dadurch entstanden sein, dass wir es jetzt gekostet und so gar allerliebst gefunden hätten?“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung: „Wenn wir nun, nach diesen Betrachtungen, zu uns selbst und unserm Geschlechte zurückkehren und dann den Blick vorwärts, weit hinaus in die Zukunft werfen, die künftigen Generationen, mit den Millionen ihrer Individuen, in der fremden Gestalt ihrer Sitten und Trachten uns zu vergegenwärtigen suchen, dann aber mit der Frage dazwischenfahren: Woher werden diese Alle kommen? Wo sind sie jetzt? - Wo ist der reiche Schoß des weltenschwangeren Nichts, der sie noch birgt, die kommenden Geschlechter? - Wäre darauf nicht die lächelnde und wahre Antwort: Wo anders sollen sie sein, als dort, wo allein das Reale stets war und sein wird, in der Gegenwart und ihrem Inhalt, also bei Dir, dem betörten Präger, der, in diesem Verkennen seines eigenen Wesens, dem Blatte am Baume gleicht, welches im Herbste welkend und im Begriff abzufallen, jammert über seinen Untergang und sich nicht trösten lassen will durch den Hinblick auf das frische Grün, welches im Frühling den Baum bekleiden wird, sondern klagend spricht: »Das bin ja Ich nicht! Das sind ganz andere Blätter!« - O törichtes Blatt! Wohin willst du? Und woher sollen andere kommen? Wo ist das Nichts, dessen Schlund du fürchtest? - Erkenne doch dein eigenes Wesen, gerade Das, was vom Durst nach Dasein so erfüllt ist, erkenne es wieder in der innern, geheimen, treibenden Kraft des Baumes, welche, stets eine und die selbe in allen Generationen von Blättern, unberührt bleibt vom Entstehn und Vergehn.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Die Welt als Wille und Vorstellung II, 1, 6: „Den individuellen Irrtum muss, wer ihn hegt, einmal büßen und oft teuer bezahlen. Dasselbe wird im Großen von gemeinsamen Irrtümern ganzer Völker gelten. Daher kann nicht zu oft wiederholt werden, dass jeder Irrtum, wo man ihn auch antreffe, als ein Feind der Menschheit zu verfolgen und auszurotten ist und dass es keine privilegierten oder sanktionierten Irrtümer geben kann.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Kleinere Schriften: „Der Staat, dieses Meisterstück des sich selbst verstehenden, vernünftigen, aufsummierten Egoismus aller, hat den Schutz der Rechte eines jeden in die Hände einer Gewalt gegeben, welche, der Macht jedes Einzelnen unendlich überlegen, ihn zwingt, die Rechte alle andern zu achten. Da kann der grenzenlose Egoismus fast aller, die Bosheit vieler, die Grausamkeit mancher sich nicht hervortun: der Zwang hat alle gebändigt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena I: „Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena I: „Was aber die Leute gemeiniglich das Schicksal nennen, sind meistens nur ihre eigenen dummen Streiche.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Arbeit, Plage, Mühe und Not ist allerdings ihr ganzes Leben hindurch das Los fast aller Menschen. Aber wenn alle Wünsche, kaum entstanden, schon erfüllt wären; womit sollte dann das menschliche Leben ausgefüllt, womit die Zeit zugebracht werden? Man versetze dies Geschlecht in ein Schlaraffenland, wo alles selbst wüchse und die Tauben gebraten herumflögen, auch jeder seine Heißgeliebte alsbald fände und ohne Schwierigkeit erhielte. - Da werden die Menschen zum Teil vor Langeweile sterben oder sich aufhängen, zum Teil aber einander bekriegen, würgen und morden und so sich mehr Leid verursachen, als jetzt die Natur ihnen auferlegt. - Also für ein solches Geschlecht passt kein anderer Schauplatz, kein anderes Dasein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Alles wirkliche Dichten und Denken ist gewissermaßen ein Versuch, den kleinen Leuten einen großen Kopf aufzusetzen: kein Wunder, dass er nicht gleich gelingt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Das Recht an sich selbst ist machtlos: von Natur herrscht die Gewalt. Diese nun zum Rechte hinüberzuziehn, sodass mittelst der Gewalt das Recht herrsche, dies ist das Problem der Staatskunst - und wohl ist es ein schweres.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Der Mensch ist im Grunde ein wildes entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt; daher erschrecken uns gelegentlich die Ausbrüche seiner Natur. Aber wo und wann einmal Schloss und Kette abfallen und Anarchie eintritt, da zeigt sich, was er ist.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Parerga und Paralipomena II: „Der wirksamste Trost bei jedem Unglück, in jedem Leiden ist, hinzusehn auf die andern, die noch unglücklicher sind als wir: Und dies kann jeder.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in: Über die Grundlage der Moral: „Die einzige Welt, welche jeder wirklich kennt und von der er weiß, trägt er in sich, als seine Vorstellung, und ist daher das Zentrum derselben. Deshalb eben ist jeder sich Alles in Allem; er findet sich als den Inhaber der Realität und nichts wichtiger kann ihm sein, als er selbst.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in Aphorismen zur Lebensweisheit: „Man bestreite keines Menschen Meinung; sondern bedenke, dass wenn man alle Absurditäten, die er glaubt, ihm ausreden wollte, man Methusalems Alter erreichen könnte, ohne damit fertig zu werden.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in „Aphorismen zur Lebensweisheit V 29: „Wer erwartet, dass in der Welt die Teufel mit Hörnern und die Narren mit Schellen einhergehen, wird stets ihre Beute oder ihr Spiel sein.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph, in „Aphorismen zur Lebensweisheit“ V, 9: „In der Einsamkeit fühlt der Jämmerliche seine ganze Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „An einem jungen Menschen ist es in intellektueller und auch moralischer Hinsicht ein schlechtes Zeichen, wenn er im Tun und Treiben der Menschen sich recht früh zurechtzufinden weiß, sogleich darin zu Hause ist und wie vorbereitet in dasselbe eintritt: Es kündigt Gemeinheit an. Hingegen deutet in solcher Beziehung ein befremdetes stutziges, ungeschicktes und verkehrtes Benehmen auf eine Natur edlerer Art.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Das Wesen der Poesie wie aller Kunst besteht im Auffassen der Platonischen Idee, d. h. des Wesentlichen und daher der ganzen Art Gemeinsamen, in jedem einzelnen, wodurch jedes Ding als Repräsentant seiner Gattung auftritt und ein Fall für tausende gilt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen, denn sie kommt nie zur unrechten Zeit.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Ein jedes Problem durchläuft bis zu seiner Anerkennung drei Stufen: In der ersten wird es lächerlich gemacht, in der zweiten bekämpft, in der dritten gilt es als selbstverständlich.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Schreibt ihr Plattheiten und Unsinn in die Welt, so viel es euch beliebt, das schadet nicht, denn es wird mit euch zu Grabe getragen; ja, schon vorher. Aber die Sprache lasst ungehudelt und unbesudelt: Denn die bleibt.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen und gelten zu lassen, muss man eigenen haben.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), deutscher Philosoph: „Wer etwas Sagenswertes zu sagen hat, braucht es nicht in preziöse Ausdrücke, schwierige Phrasen und dunkle Anspielungen zu verhüllen; sondern er kann es einfach, deutlich und naiv aussprechen, und dabei sicher sein, dass es seine Wirkung nicht verfehlen wird.“
Schorlemmer, Friedrich (*1944), deutscher evangelischer Theologe und Bürgerrechtler: „Ich bin Kain, der den anderen nicht erträgt. Ich bin Absolom, der Vatermörder. Ich bin das blöde Volk. Ich bin Petrus, der Treue schwört und dann als erster Jesus verleugnet, einen Moment depressiv wird, dann sofort wieder obenauf ist, erneut in der Rechthaberpose. Ich bin froh, dass ich das alles nicht durchleben muss. Und alles durchlebe ich doch - in meiner Seele.“
Schroeter, Werner (1945-2010), Schauspieler, Regisseur, Schauspiellehrer: „Jedes Kunstwerk ist eine Befreiung von den Fesseln des Nachgemachten.“
Schumann, Gerhard (1911-1995), deutscher Dichter und Schriftsteller mit weitreichender kulturpolitischer Wirkung in der Zeit des Nationalsozialismus, im Nachkriegsdeutschland als Verleger tätig, in: Stachelbeeren-Auslese, Enttäuschungen: „Enttäuschungen sind das Normale. / Zieh deinen Beutel und zahle!“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Der gebildete Musiker wird an einer Raffaelschen Madonna mit gleichem Nutzen studieren können wie der Maler an einer Mozartschen Symphonie. Noch mehr! Dem Bildhauer wird jeder Schauspieler zur ruhigen Natur, diesem die Werke jenes zu lebendigen Gestalten. Dem Maler wird das Gedicht zum Bild; der Musiker setzt die Gemälde in Töne um.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Die Abrüstung der Geister muss der Abrüstung der Waffen vorausgehen.“
Schumann, Robert (1810-1856), deutscher Komponist der Romantik: „Licht senden in die Tiefen des menschlichen Herzen – des Künstlers Beruf!“
Schutz, Frère Roger (franz. Frère = Bruder, 1915-2005), Gründer und lebenslanger Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé: „Blickt auf zu Gott, und euer Gesicht wird leuchten, fern aller Bitterkeit.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis, in: Aus meinem Leben und Denken 7: „Den Unterschied zwischen den beiden Sprachen empfinde ich derart, als ob ich mich in der französischen auf den wohlgepflegten Wegen eines schönen Parkes erginge, in der deutschen mich aber in einem herrlichen Walde herumtriebe.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das große Geheimnis des Erfolges ist: Man muß durch das Leben schreiten als ein Mann, der sich nicht vernutzen und verbrauchen läßt.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Dass jeder in seiner Lage um wahres Menschentum ringt, davon hängt die Zukunft der Menschen ab.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Demokratie beginnt in der Familie.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Ein freundlicher Blick durchdringt die Düsternis wie ein Sonnenstrahl.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung gegen alles, was lebt.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Jahre runzeln die Haut, aber den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Viel Kälte ist unter den Menschen, weil wir nicht wagen, uns so zu geben, wie wir sind. Unsere Natur ist Liebe. Nur wenn wir dem Verstand den Vorsitz geben, sieht es so aus, als wäre Kälte unsere Natur. Aber das können wir jederzeit wieder ändern: Wir lassen das Herz die Ziele formulieren, und geben dem Verstand die Verantwortung für die Umsetzung.“
Schwind, Moritz Ludwig von (1804-1871), östereichischer Maler und Zeichner der Spätromantik: „Wenn einer an ein schön’s Bäumle sein Lieb’ und Freud’ hat, so zeichnet er all sein Lieb’ und Freud’ mit, und’s schaut ganz anders aus, als wenn’s ein Esel schön abschmiert.“
Schwitters, Kurt (1887-1948), deutscher Maler, Dichter und Werbegrafiker: „Ein Spiel mit ernsten Problemen. Das ist Kunst.“
Schöffl-Pöll, Elisabeth: „Halt nicht Ausschau nach dem großen Schweifstern am Firmament, sondern folge dem kleinen Licht in dir.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter, Erfinder: „In der Kunst sollte es keine Aufgeregtheit geben. Wahre Kunst ist kalt.“
Schönberg, Arnold (1874-1951), österreichischer Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, Dichter, Erfinder: „Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen.“
Scorell, Alf, deutscher Autor, Aphoristiker, in: „Die Schotenplantage“: „Mancher versteht dreimal so viel über seine Arbeit zu reden, wie über sie zu sagen wäre.“
Scorell, Alf, deutscher Autor, Aphoristiker, in: „Kurz und grob“: „Mancher hat viel damit zu tun, so zu tun, als ob er viel zu tun hätte.“
Seemann, Margarete (Pseudonym: Margarete Margmann, 1893-1949), österreichische Roman-, Kinder- und Jugendbuchautorin: „Das Schicksal kann mir eine Weg aufzwingen, aber niemals ein Ziel.“
Segantini, Giovanni (Giovanni Battista Emanuele Maria Segatini, 1858-1899), österreichischer Maler des realistischen Symbolismus, aus seinen Aufzeichnungen: „An manchem Morgen, während ich minutenlang die Berge betrachte, ehe ich zum Pinsel greife, fühle ich den Drang, mich vor ihnen niederzuwerfen, als wären sie unter dem Himmel aufgerichtete Altäre.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius (2), des Empfängers der „Epistulae morales“: „Du wirst selber zugeben, daß das Lesen vieler Schriftsteller und der verschiedenartigsten Bücher vage und unstet macht.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius, des Empfängers der „Epistulae morales“: „Unsere Söhne halten wir in strenger Disziplin. Nimm nun das Gleiche von Gott an: Er verzärtelt den guten Menschen nicht, er legt ihm Prüfungen auf, er lässt ihn durch harte Proben hindurchgehen, er formt ihn nach seiner Idee.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius: „Je mehr wir in uns aufnehmen, desto größer wird unser geistiges Fassungsvermögen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius: „Was ist groß am Menschen? Nicht, daß er mit seinen Flotten die Meere erfüllt und am Gestade des roten Meeres seine Feldzeichen aufpflanzt, nicht, daß er auf der Suche nach Unbekanntem auf dem Ozean umherirrt, weil er auf dem Festland nicht genug Unrecht tun kann – sondern groß ist die klare Beurteilung alles dessen und die Überwindung der eigenen Fehler.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Abhandlungen: „Das ist das höchste Verdienst, das sich die Natur um uns erworben hat: Daß die Tugend in alle Herzen ihr Licht hineinsendet. Auch wer ihr nicht nachgehen will, sieht sie doch.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den Zorn, 2, 27: „Wer kann sagen, er habe sich gegen keines der Gesetze verfehlt? Und gesetzt, du könntest es? Was ist es doch für eine beschränkte Unschuld, vor dem Gesetze gut zu sein? Wie geht doch der Anfang der Pflichten so viel weiter als die Regel des Rechts! Wie vieles fordert die Frömmigkeit, die Menschenliebe, die Freigebigkeit, die Gerechtigkeit, die Treue, was alles auf den Tafeln der bürgerlichen Gesetze nicht steht!“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Drei Bücher über den Zorn, 3, 6: „Es gibt keinen zuverlässigeren Beweis von Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Tractatus politikus: „Ich habe mich eifrig darum bemüht, der Menschen Tun weder zu belachen noch zu beweinen noch zu verabscheuen, sondern es zu begreifen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Alle Menschen sind an das Schicksal angekettet, nur haben die einen eine goldene und weite Kette, die andern eine enge und rostige. Aber was ist das für ein Unterschied? Die gleiche Gefangenschaft umgibt alle; diejenigen, die andere gefesselt haben, sind selber auch gefesselt.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Denn was ist ausgenommen von der Gefahr des Wechsels? Die Erde nicht, der Himmel nicht, auch nicht das Ganze aller Dinge. Es wird nicht immer diesen gleichen Gang haben; es wird einmal der Tag kommen, der alles aus seiner Bahn wirft. Alles verläuft in bestimmten Zeiträumen; es muss werden, wachsen, vergehen. Die Gestirne, die Du über Dir ihren Weg ziehen siehst, und diese Erde, mit der wir verwachsen sind und auf der wir wie auf festem Grund zu stehen glauben, werden dahingerafft werden und vergehen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Der Tod bedeutet Nichtssein. Was dies ist, weiß ich schon. Dies wird der Zustand nach meiner Existenz sein, wie er schon vor meiner Existenz war. Wenn darin etwas Schlimmes liegt, so muss es auch darin gelegen haben, ehe wir das Licht der Welt erblickten. Doch wir haben damals keinen Schmerz gefühlt. Wäre es wohl nicht töricht, glauben zu wollen, es sei schlimmer für die Lampe, wenn sie erloschen ist, als bevor sie angezündet wird. Auch wir werden angezündet und erlöschen wieder; in der Zwischenzeit empfinden wir Schmerz; vorher und nachher aber ist tiefe Ruhe.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Fordert die Natur das zurück, was sie uns zuallererst geliehen hat, so werden wir auch in diesem Falle sagen: Nimm meinen Geist wieder hin, besser als du mir ihn gabst; ich fliehe nicht und weigere mich nicht; da hast du wieder, was du mir gabst, ohne dass ich es wusste; willig gebe ich es zurück; nimm es! Dahin zurückkehren, woher man kam, was ist daran Schweres? Schlecht lebt jeder, der nicht gut zu sterben weiß.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Ich halte dich für unglücklich, weil du nie Unglück hattest; du bist ohne Kampf durchs Leben gegangen; niemand weiß, was du hättest leisten können, nicht einmal du selbst.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „In nichts hat die Natur es besser mit uns gemeint, als dass sie, das Elend kennend, in das wir hineingeboren werden, uns als Linderungsmittel des Unglücks die Gewohnheit gab, die uns das Schwerste bald vertraut macht. Wenn das Unglück in der Fortdauer gleich stark wäre wie beim ersten Anprall, so würde es niemand aushalten.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Suchen wir etwas, das nicht nur gut scheint, sondern gehaltvoll ist und sich gleich bleibt und auf der Seite, die man nicht sieht, noch schöner ist. Das wollen wir aufsuchen; und es liegt nicht so weit ab, man kann es finden; wissen muss man nur, wo man hingreifen muss. Jetzt gehen wir wie in Finsternis am Nächstliegenden vorüber und rennen gerade gegen das an, was wir ersehnen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Vor allem denke immer daran, den Dingen ihr Beängstigendes zu nehmen und darauf zu sehen, was in Wahrheit an ihnen ist; Du wirst erkennen, dass ihnen selbst nichts Beängstigendes innewohnt, sondern dass unsere Furcht allein es ist, welche sie beängstigend macht.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Wer sich zu den Wissenschaften zurückzieht, der entgeht allem Lebensüberdrusse und wird nicht aus Ekel am Tageslicht die Nacht herbeiwünschen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Wohlan! solange meinen Augen der Anblick, dessen sie nicht satt werden, nicht entzogen wird, solange ich den Mond anschauen darf und die Sonne, solange mein Auge an den übrigen Gestirnen haften kann, ihren Auf- und Untergang, ihre Entfernungen erforschend und die Gründe, warum sie schneller oder langsamer dahineilen, solange ich in der Nacht die Menge der leuchtenden Sterne betrachten darf [...]: solange ich mich damit beschäftigen und mich, soweit es Menschen vergönnt ist, in den Himmel aufschwingen kann, solange ich den Geist über die Erde halten kann, der danach trachtet, verwandte Naturen zu schauen - was liegt daran, wo mein Fuß auftritt!“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Wozu unzählige Bücher und Büchersammlungen, von denen der Besitzer in seinem ganzen Leben kaum die Titelverzeichnisse liest? Die Masse ist für’s Lernen lästig, nicht fördernd; viel nützlicher ist es, mit wenigen Schriftstellern sich eingehend zu beschäftigen, als viele durchzublättern.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Von der Gemütsruhe, 15: „Wenn nicht Spiel und Scherz ein natürliches Vergnügen enthielten, würde nicht eine so heftige Begierde der Menschen nach ihnen streben.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, inhaltlich etwa: ‚Die Absicht der Dinge ist entscheidend, nicht ihr Erfolg vor den Augen der Welt.‘
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Die Begehrlichkeit kennt keine Schranke, nur Steigerung.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Die Dekadenz der Freiheit kündigt sich damit an, daß sie so lüstern wird, sich auch ihren Feinden hinzugeben.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Einzig hoch und erhaben ist die sittliche Vollkommenheit, und nichts ist groß, wenn es nicht zugleich von Gelassenheit erfüllt ist.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Errare humanum est; in errore perseverare stultum. - Irren ist menschlich; im Irrtum aufgrund eigenen Entschlusses beharren dumm, teuflisch, schlechthin böse.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Habe Vertrauen zum Leben - und es trägt dich lichtwärts. Vertraue auf dein Glück - und du ziehst es herbei.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr.- Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Nie ist wenig, was genug ist.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Ohne Gefährten ist kein Glück erfreulich.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Selten tritt dem Weisen das Schicksal in den Weg.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Weise Lebensführung gelingt keinem Menschen durch Zufall. Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker: „Wenn du klug bist, so mische eines mit dem anderen: Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Himmel hat uns die Erde verdorben.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Der Staat sollte vorzüglich nur für die Ärmeren sorgen, die Reichen sorgen leider nur zu sehr für sich selbst.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Die Schlechten sind tätig und verwegen, die Besseren - denn Gute kann man sie nicht nennen - sind träge und furchtsam. Das erklärt den meisten Unsinn, den wir in der Welt sehen.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Einige leben vor ihrem Tode, andere nach ihrem Tode. Die meisten Menschen leben aber weder vor noch nach demselben; sie lassen sich gemächlich in die Welt herein und aus der Welt hinausvegetieren.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Es ist oft ein Glück für die Menschheit, dass die größeren Verbrecher die kleineren in Furcht halten. Wie dabei Vernunft und moralische Weltregierung bestehen, weiß ich freilich noch nicht zu entziffern.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit Faulheit des Geistes.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Wer den Tod fürchtet, hat das Leben verloren.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Apokryphen: „Wer die Krankheit hat, keine Ungerechtigkeiten ertragen zu können, darf nicht zum Fenster hinaussehen und muss die Stubentür zuschließen. Vielleicht tut er auch wohl, wenn er den Spiegel wegnimmt.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter, in: Der Spaziergang nach Syrakus: „Wo keine Gerechtigkeit ist, ist keine Freiheit, und wo keine Freiheit ist, ist keine Gerechtigkeit.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter: „Der beste Weg zur Gesundheit ist der Fußweg.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter: „Misstrauen kommt nie zu früh, aber oft zu spät.“
Seume, Johann Gottfried (1763-1810), deutscher Schriftsteller und Dichter: „Wer nichts fürchtet, kann leicht ein Bösewicht werden, aber wer zu viel fürchtet, wird sicher ein Sklave.“
Seurat, Georges Pierre (1859-1891), französischer Maler des Pointilismus: „Kunst ist Harmonie. Harmonie ist die Analogie gegensätzlicher und ähnlicher Elemente.“
Sewera, Michael: „Ein klares Nein hilft mehr als ein unverlässliches Ja.“
Sewera, Michael: „Warum zählen wir unsere Erde nicht zu den Weltwundern?“
Shakespeare, Hamlet, III., 2, Hamlet: „Alles, was so übertrieben wird, ist dem Vorhaben des Schauspiels entgegen, dessen Zweck sowohl anfangs als jetzt war und ist, der Natur gleichsam den Spiegel vorzuhalten: Der Tugend ihre eignen Züge, der Schmach ihr eignes Bild und dem Jahrhundert und Körper der Zeit den Abdruck seiner Gestalt zu zeigen. Wird dies nun übertrieben oder zu schwach vorgestellt, so kann es zwar den Unwissenden zum Lachen bringen, aber den Einsichtsvollen muß es verdrießen.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: König Lear, IV, 4, Arzt: „Die beste Wärterin der Natur ist Ruhe.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Perikles I, 1, Perikles: „Mord ist der Wollust nah wie Rauch dem Feuer.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Romeo und Julia II, 3, Lorenzo: „In Laster wandelt sich selbst Tugend, falsch geübt,/ wie Ausführung auch wohl dem Laster Würde gibt.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Wie es euch gefällt, I, 3, Rosalinde: „Schönheit lockt Diebe schneller noch als Gold.“
Shakespeare, William (1564-1616), englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Wie es euch gefällt, VI, 1, Jacques: „Es ist doch hübsch, traurig zu sein und nichts zu sagen.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Der Kaufmann von Venedig V, 1, Portia: „Wie weit die kleine Kerze Schimmer wirft!/ So scheint die gute Tat in arger Welt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Die lustigen Weiber von Windsor V, 4, Falstaff: „Oh, allmächtige Liebe, die auf gewisse Weise das Vieh zum Menschen macht und auf andre den Menschen zum Vieh!“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet I, 4, Polonius: „Weiß ich doch/ wenn das Blut kocht, wie das Gemüt der Zunge/ freigebig Schwüre leiht.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet II, 2, Hamlet zu Polonius: „Ja, Herr, ehrlich sein heißt, wie es in dieser Welt hergeht:/ Ein Auserwählter unter Zehntausenden sein.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet II, 2: „Das Schauspiel sei die Schlinge,/ in die den König sein Gewissen bringe.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet III, 1: „Sterben - schlafen -/ Schlafen! Vielleicht auch träumen! - Ja, da liegt’s:/ Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,/ wenn wir den Drang des Ird’schen abgeschüttelt,/ das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,/ die Elend lässt zu hohen Jahren kommen./ Denn wer ertrüg’ der Zeiten Spott und Geißel,/ des Mächt’gen Druck, des Stolzen Misshandlungen,/ verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,/ den Übermut der Ämter und die Schmach,/ die Unwert schweigendem Verdienst erweist,/ wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte/ mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten/ und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh’?/ Nur dass die Furcht vor etwas nach dem Tod -/ das unentdeckte Land, von des Bezirk/ kein Wanderer wiederkehrt - den Willen irrt,/ dass wir die Übel, die wir haben, lieber/ ertragen, als zu unbekannten fliehn.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Hamlet III, 4, Hamlet: „Übung kann/ fast das Gepräge der Natur verändern;/ sie zähmt den Teufel oder stößt ihn aus/ mit wunderbarer Macht.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Julius Cäsar III, 1, Brutus: „Wir wissen, daß wir sterben werden. / Frist und Zeitgewinn nur ist der Menschen Trachten.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: König Heinrich V., IV, 1, König Heinrich: „Es ist ein Geist des Guten in dem Übel,/ zög’ ihn der Mensch nur achtsam da heraus.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: König Lear, IV., 1, Gloster: „‘s ist Fluch der Zeit, daß Tolle Blinde führen.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Lady Macbeth I, 5: „Groß möchtest du sein./ Bist ohne Ehrgeiz nicht, doch fehlt die Bosheit,/ die ihn begleiten muss.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Othello III, 3, Jago: „Merk’ auf, o Welt!/ Aufrichtig sein und redlich bringt Gefahr.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Troilus und Cressida III, 3, Achilles: „Keinen Menschen gibt’s / der, weil er Mensch ist, irgend Ehre hat: / Er hat nur Ehre, jener Ehre halb, / die Zutat ist als Reichtum, Rang und Gunst.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Viel Lärm um nichts II, 1, Claudio: „Schweigen ist der beste Herold der Freude. Ich wäre nur wenig glücklich, wenn ich sagen könnte, wie sehr ich es bin.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in: Was ihr wollt II, 4, Narr: „Das Vergnügen macht sich über kurz oder lang immer bezahlt.“
Shakespeare, William (1564-1616) englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler, in der Komödie der Irrungen II, 2, Adriana: „Es gab ’ne Zeit, da schwurst Du ungefragt:/ Kein Wort sei wie Musik in Deinem Ohr,/ kein Gegenstand erfreulich Deinem Blick,/ kein Fühlen je willkommen Deiner Hand,/ kein Maß von Wohlgeschmack für Deinen Gaum,/ wenn ich nicht Blick, Wort, Hand und Becher tauschte.“
Shastri, Lal Bahadur (Devanagari Lalbahadur Sastri, 1904-1966), zweiter Premierminister des unabhängigen Indiens und wichtiger Beteiligter in dessen Unabhängigkeitskampf: „Es gibt kein besseres Vorzimmer zur Macht als die Zelle eines politischen Gefängnisses.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925, in: Major Barbara III, Undershaft: „Haß ist die Rache des Feiglings dafür, daß er eingeschüchtert ist.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Der vernünftige Mensch passt sich der Welt an, der Unvernünftige versucht beharrlich, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom Unvernünftigen ab.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Die Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir verdienen.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Die Tugend besteht nicht im Verzicht auf das Laster, sondern darin, dass man es nicht begehrt.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Es ist frech, neugierig zu fragen, aber unmenschlich gleichgültig zu sein, als läge einem nichts daran.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit; aus diesem Grund fürchten sich die meisten Menschen vor der Freiheit!“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Halte dich sauber und hell: Du bist das Fenster, durch das du die Welt sehen musst!
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Ihr seht und sagt: Warum? Aber ich träume und sage: warum nicht?“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Kunst ist die reinste Form der Liebe.“
Shaw, George Bernard (1856-1950), irisch-britischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker, Pazifist, Vordenker vieler nationaler und internationaler Sozialisten und grandioser Verfechter der Eugenik um durch staatlich-erzieherische Maßnahmen Erbanlagen und menschliche Befähigungen zu verbessern; Literaturnobelpreis 1925: „Wenn ein Mensch einen Tiger umbringen will, nennt er es Sport. Wenn ein Tiger ihn umbringen will, nennt der Mensch es Grausamkeit.“
Shea, Michele: „Kreativität ist, ... etwas zu sehen, das noch nicht existiert. Du musst herausfinden, wie Du es ins Leben bringen und so ein Spielgefährte Gottes sein kannst.“
Shrimad Bhagavatam, Kommentarschrift zu den Veden, den religiösen Leittexten des Hinduismus: „Schöpfung ist nur das Übertragen in eine Form von dem, was bereits existiert.“
Sieburg, Friedrich (1893-1964), deutscher Schriftsteller und Lyriker: „Es hat nie Privilegien gegeben, die nicht auf Kosten anderer genossen wurden.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Der gute Tausch: „Mensch, gibst Du Gott dein Herz, er gibt dir seines wieder:/ Ach, welch ein wertrer Tausch! Du steigest auf, er nieder.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Miß dir doch ja nichts zu: „Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehn: / Man muß aus einem Licht fort in das andre gehn.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Zufall und Wesen: „Mensch, werde wesentlich; denn wenn die Welt vergeht,/ so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht!“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann: „Der Glaub allein ist tot; er kann nicht eher leben / als bis ihm seine Seel, die Liebe, wird gegeben.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann: „Mensch, steig’ nicht allzu hoch, bild’ dir nichts übriges ein!/ Die schönste Weisheit ist: Nicht gar zu weise sein.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann IV: „Der Weise suchet Ruh und findet Getümmel, sein Elend ist die Welt, sein Vaterland der Himmel.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der cherubinische Wandersmann V: „Nicht alles Gut’ ist gut; Mensch, überred dich nicht!/ Was nicht im Lieb-Öl brennt, das ist ein falsches Licht.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in Der cherubinische Wandersmann, Die Unruh’ kommt von dir: „Nichts ist, das dich bewegt, du selber bist das Rad,/ das aus sich selbsten läuft und keine Ruhe hat.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in Der Cherubinische Wandersmann, Wie die Person, so das Verdienst: „Die Braut verdient sich mehr mit einem Kuss um Gott,/ als alle Mietlinge mit Arbeit bis in’n Tod.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter: „Wer in sich Ehre hat, der sucht sie nicht von außen./ Suchst du sie in der Welt, so hast du sie noch draußen.“
Sirach, Jesus (aus dem Buch Jesus Sirach, 6, 14, verfasst um 180 v. Chr.): „Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden.“
Sirius, Peter: „Witz ist glitzernder Schaum der Oberfläche. Humor ist die Perle aus der Tiefe.“
Sirius, Peter: „Zu den Blitzen des Genies machen die Talente den Donner.“
Sloterdijk, Peter (*1947), deutscher Philosoph, Kulturwissenschaftler, Buchautor, in: Zeilen und Tage – Notizen 2008-2011: „Von der Volkskrankheit Depression spricht das Feuilleton jede Woche, während man über die Volkskrankheiten Bedeutungslosigkeit und Erfolglosigkeit wenig hört – vermutlich deswegen, weil diejenigen, die kompetent darüber schreiben könnten, selbst zu sehr daran leiden, als daß sie das Thema aufbringen wollten. Von dem depressiven Dreieck sieht man darum nur die Spitze, die durch die klinische Bezeichnung einen offiziellen Status erhalten hat. Von dem unterirdischen Teil erfährt man nur indirekt durch das Verhalten der Betroffenen im Umgang mit allem, was nicht bedeutungslos und erfolglos ist.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer, in: Der Charakter 6, Die Selbstbeherrschung: „Wer seine Absicht nicht für sich behalten kann, der wird nie etwas Bedeutendes ausführen.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer, in: Die Sparsamkeit 6, Methoden der Sparsamkeit: „Liegt schon in dem großen Bemühen, für einen guten Zweck zu sparen, Würde, so erzeugt Sparsamkeit auch ein wohlgeregeltes Gemüt; sie gewährt der Klugheit einen Triumph über die Ausschweifung, gibt der Tugend allmählich die Herrschaft über das Laster und stellt die Leidenschaft unter Aufsicht.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer, in: Die Sparsamkeit 6: „Es war tiefe Weisheit, wenn die Römer Tapferkeit und Tugend mit einem und demselben Wort bezeichneten. Es gibt in der Tat keine Tugend, die mit Recht so genannt wird, ohne Sieg über uns selbst.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer: „Der sittliche Mut ist es, der die höchste Stufe der Menschlichkeit kennzeichnet: Der Mut, die Wahrheit zu suchen und zu sagen. Der Mut, gerecht und rechtschaffen zu sein. Der Mut, der Versuchung zu widerstehen und seine Pflichten zu erfüllen.“
Smiles, Samuel (1812-1904) schottischer Moralschriftsteller und Reformer: „Keinem ist das Leben so süß wie dem, welcher jede Todesfurcht verloren hat.“
Soham (früher: Samarpan, bürgerlich: Sam Golden, *1941), amerikanischer spiritueller Lehrer, der heute vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffentliche Satsangs hält, hier aus einem Satsang vom September 2017: „Vertrauen ist Wissen, daß alles richtig ist.“
Soham (früher: Samarpan, bürgerlich: Sam Golden, *1941), amerikanischer spiritueller Lehrer, der heute vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffentliche Satsangs hält: „Liebe ist der Stein der Weisen. Sie ist reine Alchemie, denn sie transformiert alles womit sie in Berührung kommt. Gift wird zu Nektar, Gewöhnliches wird außergewöhnlich, und der Mensch wird zu Gott. Liebe ist Magie – sie erschafft ihre eigene Welt und sie ist die einzige kreative Kraft im Universum. Normale, zwischenmenschliche Liebe gibt dir das Gefühl gebraucht zu werden. Doch wenn die Liebe Flügel bekommt und universell wird, dann erfährst du: ich bin in Einklang mit Allem was ist. Sie verleiht dir ungeheure Zuversicht und Vertrauen in dich selbst, und dieses Vertrauen bringt Schönheit,Befriedigung, Entspannung und Zentriertheit.“
Sokrates (469-399 v. Chr.), griechischer Philosoph, der das abendländische Denken bestimmend mitprägte, hier zitiert nach Platon: „Es ist besser, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun.“
Sokrates (469-399 v. Chr.), griechischer Philosoph, der das abendländische Denken bestimmend mitprägte: „Wenn du etwas weitersagen willst, so seihe es zuvor durch drei Siebe: Das erste lässt nur das Wahre hindurch. Das zweite lässt nur das Gute hindurch und das dritte lässt nur das Notwendigste hindurch. Was durch alle drei Siebe hindurchging, das magst du weitersagen.“
Sokrates (469-399 v. Chr.), griechischer Philosoph, der das abendländische Denken bestimmend mitprägte… beim Gang über den Markt: „Wie zahlreich sind doch der Dinge, derer ich nicht bedarf.“
Sokrates zuerst zugeschrieben: „Siegen macht dumm.“
Solms-Wildenfels, Gisela Gräfin zu (Gisela Klementine Christophora Karola, 1891-1976): „Kämpfe, wenn einem Tier ein Leid geschieht, als ginge es um deinen Bruder.“
Solms-Wildenfels, Gisela Gräfin zu (Gisela Klementine Christophora Karola, 1891-1976): „Nur nicht zaghaft dem neuen Jahr entgegenstreben,/ wir müssen stets aufs Neue am Lebensteppich weben.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter, in: Ajax 550: „Das angenehmste Leben führen die, die nichts denken.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter, in: Ödipus in Kolonos 1022: „Durch Betrug erlistet ist noch nicht gewonnen.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter, in seiner Antigone: „Unverstand ist es, über seine Kräfte zu tun.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter: „Es gibt viele Wunder auf dieser Welt, aber das größte ist doch der Mensch.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter: „Schau und du wirst es finden - was nicht gesucht wird, das wird unentdeckt bleiben.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), klassischer griechischer Dichter: „Immer ist Zeus groß prahlendem Stolz/ Überaus unhold.“
Spencer, Herbert (1820-1903), englischer Philosoph, Soziologe, Begründer des Evolutionismus, bekannt geworden durch das Konzept des ‚survival of the fittest‘: „Selbstlosigkeit ist ausgereifter Egoismus.“
Spiecker, Stefan: „Brücken zwischen Menschen zu bauen wird erst dann notwendig, wenn die Verbundenheit verloren gegangen ist. Wie schön wäre es, wenn wir keine Brücken mehr bauen müssten.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph, in: Theologisch-politische Abhandlung: „Wären daher die Menschen von Natur so angewöhnt, dass sie nur das wahrhaft Vernünftige verlangten, so brauchte die Gesellschaft keine Gesetze, sondern es genügte die Unterweisung der Menschen in den moralischen Lehren, um freiwillig und von selbst das wahrhaft Nützliche zu tun. Allein die menschliche Natur ist ganz anders beschaffen; denn alle suchen zwar ihren Vorteil, aber nicht nach Vorschrift der gesunden Vernunft, sondern sie begehren in der Regel nur die Dinge im Antrieb von Lüsten und Affekten der Seele, ohne Rücksicht auf die Zukunft und andere Dinge; und sie entscheiden sich danach über den Nutzen. Deshalb kann keine Gesellschaft ohne oberste Gewalt und Macht und folglich nicht ohne Gesetze bestehen, welche die Begierden der Menschen und die zügellose Hast mäßigen und hemmen.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph, in Ethik, III, 49: „Begierde ist des Menschen Wesen selbst.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „Der höchste Stolz und der höchste Kleinmut ist die höchste Unkenntnis seiner selbst.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „In einem freien Staat muß jedem erlaubt sein, zu denken, was er will, und zu sagen, was er denkt. Ein Staat, dessen Friede von der Feigheit der Untertanen abhängt, die nämlich gleichsam wie das Vieh geleitet werden, um an Untätigkeit sich zu gewöhnen, hieße richtiger Stall als Staat.“
Spinoza, Baruch de (1632-1677), jüdischer niederländischer Philosoph: „Weine nicht; werde nicht ungehalten. Verstehe.“
Spitteler, Carl Friedrich Georg (Pseudonym: Carl Felix Tandem, 1845-1924), Schweizer Schriftsteller, Kritiker, Dichter, Essayist, Literaturnobelpreis 1919, in: Olympischer Frühling: „Die ganze Welt ist eitel Truggefüge! / Willkommen Weib, du einzig lebenswerte Lüge!
Spitteler, Carl Friedrich Georg (Pseudonym: Carl Felix Tandem, 1845-1924), Schweizer Schriftsteller, Kritiker, Dichter, Essayist, Literaturnobelpreis 1919: „In der Tat lässt sich die ganze Weisheit der Weltgeschichte in einem einzigen Satz zusammenfassen: Jeder Staat raubt, soviel er kann. Punktum. Mit Verdauungspausen und Ohnmachtsanfällen, welche man Frieden nennt.“
Spitzweg, Franz Carl (1808-1885), Apotheker, deutscher Maler und Aphoristiker: „Leben ist die Lust, zu schaffen!“
Spitzweg, Franz Carl (1808-1885), Apotheker, deutscher Maler und Aphoristiker: „Und wird die Welt auch noch so alt,/ der Mensch er bleibt ein Kind!/ Zerschlägt sein Spielzeug mit Gewalt,/ wie eben Kinder sind!
Spranger, Eduard (Franz Ernst Eduard Schönenbeck, 1882-1963), deutscher Philosoph, Pädagoge, Psychologe, vgl.: „Dritter Humanismus“: „Alle Erziehung ist nur Handreichung zur Selbsterziehung.“
Sprichwort, Armenisches: „Auch die Tiere verstehen zärtliche Worte.“
Sprichwort, Kanadisches: „Auf der Universität des Lebens gibt es keinen Abschluss.“
Sprichwort: Ein Mensch ohne Bildung ist ein Spiegel ohne Politur.
Sprichwort: „Das Wahre währt.“
Sprichwort: „Kunst ist Kräutlein,/ nicht für alle Leutlein.“
Sprichwort: „Mitleid sieht die Not, nicht die Ursache.“
Sprichwort: „Ne Jupiter quidem omnibus. - Nicht einmal Jupiter kann es allen recht machen.“
Sprichwort: „Torheit und Stolz/ wachsen auf einem Holz.“
Sprichwort: „Tout comprendre c’est tout pardonner: Alles verstehen, heißt alles verzeihen.“
Sprichwort: „Wem nicht zu raten ist, dem ist nicht zu helfen.“
Sprichwort: „Wo Glaube, da Liebe; / wo Liebe, da Friede; / wo Friede, da Gott; / wo Gott keine Not.“
Sprichwort aus Angola: „Verlache den kleinen Kern nicht, eines Tages wird er eine Palme sein.“
Sprichwort aus Angola: „Viele kleine Leute, die in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können die Welt verändern.“
Sprichwort aus der Slowakei: „Wer in Frieden zu leben wünscht, muss Feuer in der einen und Wasser in der anderen Hand tragen.“
Sprüche Salomos, 26, 28: „Ein Heuchelmaul richtet Verderben an.“
Staeck, Klaus (*1938), deutscher Grafiker, Verleger, Kolumnist: „Für mich ist finanzielle Unabhängigkeit die wirkliche Unabhängigkeit; alles andere ist Gerede.“
Staedtler, Gustav: „Ohne Wahrheit ist und bleibt man der ewige Verlierer. Wer die Wahrheit hasst, der ist verflucht.“
Stahl, Arthur (Melanie Henriette Charlotte Caroline Valeska Bolgiani, geb. Müller, auch Valeska Voigtel-Bolgiani, 1830-1876), deutsche Schriftstellerin, veröffentlichte ihre Werke unter dem Pseudonym ‚Arthur Stahl‘: „Selbstbeherrschung ist der erste Schritt zur Beherrschung anderer.“
Stanilslawski, Konstantin Sergejewitsch (1863-1938), russisch-sowjetischer Schauspieler, Regisseur, Schauspiellehrer, Theaterreformer, Vertreter der naturalistischen Schule: „Das Äußere wirkt auf das Innere, und das Innere wirkt auf das Äußere.“
Staël, Frau von (Anna Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische Schriftstellerin mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der Literatursoziologie und vergleichenden Literaturwissenschaft, in einem Brief an ihren Sohn August, am 31. Dezember 1805: „Ach! welch schrecklicher Gedanke, dass wir sterben müssen und welche ewiges Wunder, dass wir das immer wieder vergessen können!“
Staël, Frau von (Anna Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische Schriftstellerin mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der Literatursoziologie und vergleichenden Literaturwissenschaft: „Das Genie hat kein Geschlecht.“
Staël, Frau von (Anna Louise Germaine de Staël-Holstein, 1766-1817), französische Schriftstellerin mit Schweizer Abstammung, gilt als Begründerin der Literatursoziologie und vergleichenden Literaturwissenschaft: „Liebe ist Eigenliebe zu zweit.“
Steffensky, Fulbert (*1933), deutscher Theologe, Religionspädagoge, Erziehungswissenschaftler, in seinem Vortrag: Die Angst, keinen Namen zu haben: „Ob ein Volk eine Einheit und ein Bewusstsein mit sich selbst hat, eine Identität, zeigt sich daran, wie es mit seinen Schwächsten umgeht.“
Stehr, Hermann (1864-1940), deutscher Schriftsteller: „Wenn ein Vogel auf der Spitze des äußersten Baumzweiges sitzt, so erlebt er nur die Bewegungen des Zweiges. Rückt er tiefer hinein auf den Ast, so umfaßt er die Bewegungen von hundert Zweigen und schwankt doch nur wenig. Wählt er aber seinen Platz im Kroneninneren, hart am Stamm, so erlebt er die Bewegungen des ganzen Baumes und wird selbst nicht mehr erschüttert. Noch mehr wie diesem Vogel geschieht es einem Menschen, der bis in die Tiefe seiner Seele sinkt.“
Stehr, Hermann (1864-1940), deutscher Schriftsteller: „Wer in seinem Herzen daheim ist, dem erscheinen alle Orte der Erde gleich gut.“
Steinbeck, John Ernst (1902-1968), einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts, zeitweilig auch als Journalist tätig, Nobelpreis für Literatur 1962: „Eine selbstbewusste Gesellschaft kann viele Narren ertragen.“
Steindl-Rast, David (*1926), österreichisch-US-amerikanischer Benediktinermönch, spiritueller Lehrer und Autor: „Ein wirklich erwachsener Mensch hat seine Kindheit nicht abgelegt, sondern sie auf einer höheren Ebene wiedererlangt.“
Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (1861-1925), österreichischer Publizist und Esoteriker, Begründer der Anthroposophie, in: Kunst der Erziehung, Kunst des Lebens (in veränderter Reihenfolge): „... Denn es muss für das Volksschulalter und noch lange über das Volksschulalter hinaus (...) der ganze Unterricht durchfeuert und durchglüht sein vom künstlerischen Element. ... Seele muss die Erziehung haben! ... Nicht die Pädagogik, die den Lehrer nur gescheit macht, ist die richtige, wohl aber diejenige, die den Lehrer innerlich regsam macht, ihn mit seelischem Lebensblut erfüllt ... Richtige Menschenkenntnis macht den Menschen zum Erzieher. ... Das >Kind<, das wir in uns haben, ist für den Menschen das Allerwichtigste. ... Hineinpfropfen können wir nichts in den Menschen durch Unterricht und Erziehung. Das gibt es gar nicht. Aber wir können dasjenige tun, wodurch der Mensch wirklich dazu kommt, als Heranwachsender die Anlagen, die in ihm sind, selber hervorzuholen. Das können wir. ... Die pädagogische Aufgabe besteht darin, dass wir die Kinder nicht nur zu dem Grad der Gescheitheit bringen, den wir selber haben, sondern zu dem, der in ihnen veranlagt ist. ... Nur wenn das Kind unser Erzieher wird, indem es Botschaften aus der geistigen Welt herunterbringt, wird sich das Kind auch bereitfinden, die Botschaften, die wir ihm aus dem Erdenleben entgegenbringen, entgegenzunehmen. ... Es steckt ja im Kind drinnen schon immer ein Gescheiterer als der Lehrer! ... Haben wir denn überhaupt eine Empfindung dafür, wenn wir einem Menschen gegenübertreten, was uns dieser Mensch sein kann? ... Denn in Wahrheit nimmt der Erzieher, wenn er nur ein ganzer Mensch ist, vom Kind ebenso viel für sich, als er dem Kinde gibt.“
Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (1861-1925), österreichischer Publizist und Esoteriker, Begründer der Anthroposophie: „Denn es müssen in Zukunftszeiten die Menschen füreinander sein, und nicht einer durch den anderen. Nur so wird das Weltenziel erreicht, wenn jeder in sich selber ruht, und jeder jedem gibt, was keiner fordern will.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe 1, 27: „Die Blicke sind die große Waffe der tugendsamen Koketterie. Man kann mit einem Blick alles sagen und kann doch immer einen Blick ableugnen.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe: „Die Liebe ist eine köstliche Blume, aber man muss den Mut haben, sie vom Rande eines schauerlichen Abgrundes zu pflücken. Neben Lächerlichkeit droht der Liebe stets die verzweifelte Aussicht, von dem geliebten Wesen verstoßen zu werden, und dann bleibt für den Rest des Lebens nur mehr eine unausfüllbare Lücke.“
Stendhal (eigentlich Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller, in: Über die Liebe: „Wahre Liebe macht den Gedanken an den Tod zu etwas Gewöhnlichem, Erträglichem, des Schreckens Barem, zu einem einfachen Gleichnis oder zu einem Preis, den man für gewisse Dinge gerne zahlt.“
Stendhal (Marie-Henri Beyle, 1783-1842), französischer Schriftsteller: „Der Mensch hat nicht die Freiheit, sich zu weigern, das zu tun, was ihm mehr Vergnügen bereitet als jede andere erdenkliche Handlung.“
Steppe, Mongolische Weisheit der: „Nicht ewig freut man sich der Ruhe und des Friedens, und doch ist Unglück und Zerstörung nicht das Ende. Wenn das Gras vom Steppenfeuer verbrannt ist, sprosst es im Sommer neu.“
Sterne, Laurence (1713-1768), englischer Schriftsteller der Aufklärung und Vikar der Anglikanischen Kirche, in: Trisram Shandy: „Was ist des Menschen Leben? Ein Schwanken hierhin - dorthin - von Sorge zu Sorge. Ein Loch stopft man zu, - ein anderes ist gleich wieder da.“
Stevenson, Robert Louis Balfour (1850-1894), berühmter schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters, schrieb Essays, Lyrik, Abenteuerliteratur, Reiseerzählungen: „Wenn deine Grundsätze dich traurig machen, verlass’s dich darauf: Sie sind falsch.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, aus dem Album für Emilie von Schlechta, 1847: „Das Große geschieht so schlicht wie das Rieseln des Wassers, das Fließen der Luft, das Wachsen des Getreides…“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der Nachsommer: „Der wahre Künstler stellt sich die Frage nicht, ob sein Werk verstanden wird oder nicht.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der Nachsommer: „Ich dachte mir, dass ich, so lange ich lebe, und sollte mein Leben bis an die äußerste Grenze des menschlichen Alters oder darüber hinaus gehen, mit jedem Tropfen meines Blutes, mit jeder Faser meines Herzens sie lieben werde, sie möge leben oder tot sein, und dass ich sie fort und fort durch alle Zeiten in der tiefsten Seele meiner Seele tragen werde. Es erschien mir als das süßeste Gefühl, sie nicht nur in diesem Leben, sondern in tausend Leben, die nach tausend Toden folgen mögen, immer lieben zu können. Wie viel hatte ich in der Welt gesehen, wie viel hatte mich erfreut, an wie vielem hatte ich Wohlgefallen gehabt: und wie ist jetzt alles nichts, und wie ist es das höchste Glück, eine reine tiefe, schöne menschliche Seele ganz sein eigen nennen zu können, ganz sein eigen.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Der Waldbrunnen: „Und der Wald, wenn ihr in ihm herumgehen werdet, hat köstliche Dinge in sich. Da ist der ganze Boden, auf dem er steht, ein ungeheurer zerklüfteter Stein, ein Stein, der Hunderte von Meilen lang ist, viele Meilen breit und manche Meile tief. Er hat Risse und Spalten und Gänge und Öffnungen, in welche die Wurzeln der Bäume eindringen, und über welchen der schwarze Boden liegt, auf dem die Gräser und Blumen und Beeren des Waldes wachsen. Und das Wasser, welches von den Wolken des Himmels niederregnet, sinkt hinein und sinkt immer tiefer, und sinkt tiefer, und reinigt sich und sammelt sich in dem Steine wie in einem blanken Kruge, weil der Stein fest ist wie eine glatte Schale. Und dann quillt es irgendwo hervor und macht ein kleines Bächlein oder in der Steinmulde ein Brünnlein, so hellen Wassers, daß du nicht weißt, wo die Luft aufhört und das Wasser anfängt, und ein Wasserfädlein rinnt von der Mulde fort, und tausend Wasserfädlein rinnen, und überall rieselt es emsig und still, und das Rieselnde findet sich zusammen, und es rauscht dann in der Tiefe, und die vielen, vielen Bächlein gehen in die Länder hinab...“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Mein Leben: „Und dann sind die Planeten, die wie unsere Erde als andere Erden in dem ungeheuren Raume schweben, der uns zunächst an uns durch sie geoffenbart wird. Dann sind weiter außer ihnen die Fixsterne, die in dem noch viel größeren Raume, den sie darstellen, bestehen, und deren Größe sowie die Größe des Raumes wir durch Zahlen ausdrücken, aber in unserem Vorstellungsvermögen nicht fassen können. Dann geht, wie unsere Fernrohre zeigen, der körpererfüllte Raum fort und fort. Wir nennen das alles die Welt und heißen sie das größte Wunder. Aber auf den Dingen der Welt ist ein noch größeres Wunder, das Leben. Wir stehen vor dem Abgrund dieses Rätsels in Staunen und Ohnmacht. Das Leben berührt uns so innig und hold, dass uns alles, darin wir es zu entdecken vermögen, verwandt, und alles, darin wir es nicht sehen können, fremd ist, dass wir seine Zeichen in Moosen, Kräutern, Bäumen, Tieren liebreich verfolgen, dass wir sie in der Geschichte des menschlichen Geschlechts und in den Darstellungen einzelner Menschen begierig in uns aufnehmen, dass wir Leben in unseren Künsten dichten und dass wir uns selber ohne Leben gar nicht zu denken vermögen.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Zwei Schwestern, 1845: „Meine Erfahrung hat mich gelehrt, daß der Schmerz und das, was wir im gewöhnlichen Leben ein Übel nennen, eigentlich nur ein Engel für die Menschen ist, ja der heiligste Engel, indem er den Menschen ermahnt, ihn über sich selbst erhebt oder ihm Schätze des Gemüts zeigt und darlegt, die sonst ewig in der Tiefe verborgen gewesen wären.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in einem Brief an Gustav Heckengast am 12. Juni 1856: „Wie es sein wird, wenn wir die Grenze dieses Lebens betreten haben, wenn sein letzter Atemzug vorbei ist - wer kann es sagen? Dass alles, was göttlich ist, nicht untergehen kann, ist gewiss: Geht doch nicht einmal ein Sandkorn verloren, nicht einmal ein Wassertropfen, wir wissen es und wir sehen es, dass beides nicht Nichts werden könne, sondern dass es nur die Gestalt wechselt [...] Was in uns denkt, fühlt, liebt, hasst, Gott anbetet, ins Jenseits übergreift, ist sogar ein ganz und gar Unwandelbares [...]. Es ist, wir können sein Nichtsein nicht denken und [...] wie dasselbe ohne menschlichen Körper ist, können wir nicht fassen, weil wir nur durch den Körper fassen, wie der, welcher von einer Seite eines Berges sieht, nie, solange er sich dort befindet, sehen kann, was hinter dem Rücken des Berges ist; aber was auch sein möge hinter jener Grenze, die unsere Augen schließt: es ist das Beste, Herrlichste und Weiseste, dessen dürfen wir gewiss sein, das lehrt uns das Stück Leben, welches wir Diesseits nennen, hinreichend [...].“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in einem Brief an Louise von Eichendorff am 28. Dezember 1858: „Wenn uns ein Gegenstand der Liebe aus diesem Leben entrückt ist, so empfindet das Herz oft eine unermessliche Vereinsamung. Trostgründe sind da unrecht angebracht, sie füllen die Leere nicht aus; aber Liebe, die uns entgegenkommt, verhüllt doch wenigstens den Abgrund.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in einem Brief vom 12.06.1856 an seinen Verleger und Buchhändler Gustav Heckenast: „Wie es sein wird, wenn wir die Grenze dieses Lebens betreten haben, wenn sein letzter Atemzug vorbei ist – wer kann es sagen? Daß alles, was göttlich ist, nicht untergehen kann, ist gewiß; geht doch nicht einmal ein Sandkorn verloren, nicht einmal ein Wassertropfen; wir wissen es und wir sehen es, daß beides nicht Nichts werden könne, sondern daß es  nur die Gestalt wechselt, was wir ja auch tun, nur langsamer und nicht so sichtlich, wie es bei einem Wassertropfen oft der Fall ist, der als Dunst in die flüssige Luft geht…“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Das Beste, was ein Mensch für einen anderen tun kann, ist doch immer das, was er für ihn ist.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Dichter gibt es sehr wenige auf der Welt; sie sind die hohen Priester, sie sind die Wohltäter des menschlichen Geschlechts; falsche Propheten aber gibt es sehr viele.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Die Klarheit seines Innern ist für den Menschen das höchste Gut.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Die Kunst ist die irdische Schwester der Religion. Wenn wir ein Herz haben, sie zu vernehmen, dann werden wir erhoben und beseligt.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Es ist ein sanftes Gesetz der Schönheit, das uns zieht. Aber ich musste die ganze Welt durchziehen, bis ich lernte, dass sie im Herzen liegt.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Es regnet viele Tropfen, ehe man Einsicht gewinnt, und Jahre vergehen, ehe man weise wird.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier: „Ich brauche Ruhe und Heiterkeit der Umgebung und vor allem Liebe, wenn ich arbeite.“
Stirner, Max (eigentlich: Johann CasparSchmidt, 1806-1856), deutscher Philosoph und Journalist, in: der Einzige und sein Eigentum 2, 2: „Was die Religion den ‚Sünder‘ nennt, das nennt die Humanität den ‚Egoisten‘.“
Stirner, Max (eigentlich: Johann Caspar Schmidt, 1806-1856), deutscher Philosoph und Journalist, in: Der Einzige und sein Eigentum: „Ein Staat ist vorhanden auch ohne mein Zutun: ich werde in ihm geboren, erzogen, auf ihn verpflichtet und muss ihm ‚huldigen‘. Er nimmt mich auf in seine ‚Huld‘, und ich lebe von seiner ‚Gnade‘. So begründet das selbstständige Bestehen des Staates meine Unselbstständigkeit, seine ‚Naturwüchsigkeit‘, sein Organismus, fordert, dass meine Natur nicht frei wachse, sondern für ihn zugeschnitten werde. Damit er naturwüchsig sich entfalten könne, legt er an mich die Schere der ‚Kultur‘; er gibt mir eine ihm, nicht mir, angemessene Erziehung und Bildung, und lehrt mich z. B. die Gesetze respektieren, der Verletzung des Staatseigentums (d. h. Privateigentums) mich enthalten, eine Hoheit, göttliche und irdische, verehren usw., kurz, er lehrt mich - unsträflich sein, indem ich meine Eigenheit der ‚Heiligkeit‘ (heilig ist alles mögliche, z. B. Eigentum, Leben der andern usw.) ‚opfere‘. Darin besteht die Art der Kultur und Bildung, welche mir der Staat zu geben vermag: er erzieht mich zu einem ‚brauchbaren Werkzeug‘, einem ‚brauchbaren Gliede der Gesellschaft‘.“
Storm, Hans Theodor Woldsen (1817-1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker, Jurist, Vertreter des deutschen Realismus, in: Im Schloss: „Liebe ist nichts als die Angst des sterblichen Menschen vor dem Alleinsein.“
Storm, Hans Theodor Woldsen (1817-1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker, Jurist, Vertreter des deutschen Realismus, in seinen Briefen: „Was mich hauptsächlich beherrscht [...], das ist der Ekel, einer Gesellschaft von Kreaturen anzugehören, die außer den übrigen ihnen von der Natur auferlegten Funktionen des Futtersuchens, der Fortpflanzung etc. auch die mit elementarischer Stumpfheit befolgt, sich von Zeit zu Zeit gegenseitig zu vertilgen.“
Storm, Hyemeyohsts, Weisheit der Indianer: „Wie die Lehrer sagten, gibt es nur eines, das allen Menschen gleichermaßen eigen ist - das ist ihre Einsamkeit. Keine zwei Personen auf der Oberfläche dieser Erde sind sich in irgendetwas gleich, außer in ihrer Einsamkeit. Das ist die Ursache für unser Wachstum, aber es ist auch die Ursache für unsere Kriege. Liebe, Hass, Neid und Großzügigkeit sind alle in unserer Einsamkeit verwurzelt, dem Wunsch, gebraucht und geliebt zu werden. Der einzige Weg, unsere Einsamkeit zu überwinden, ist das Berühren. Nur auf diesem Wege können wir lernen, ganze Wesen zu sein. Gott ist eine Gegenwart dieses Ganzen.“
Stramm, August (1874-1915), Dichter und Dramatiker des deutschen Expressionismus, in: Wunde: „Die Erde blutet unterm Helmkopf/ Sterne fallen/ Der Weltraum tastet./ Schauder brausen/ Wirbeln/ Einsamkeiten./ Nebel/ Weinen/ Ferne/ Deinen Blick.“
Strauß, Ludwig (1892-1953), deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler jüdischer Herkunft: „Etwas vergessen kann heißen: Es verlieren. Aber auch: Es so völlig sich aneignen, daß es mit dem eigenen Sein ununterscheidbar eins wird.“
Straßburg, Gottfried von (gestorben um 1215), einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des Mittelalters: „Lieb ist selig allezeit,/ ein Ringen so voll Seligkeit,/ dass ohne ihre Lehre/ nicht Tugend ist noch Ehre.“
Stresemann, Gustav (1878-1929), Staatsmann der Weimarer Republik, 1923 Reichskanzler, Friedensnobelpreis 1926: „Es gibt ein unfehlbares Rezept, eine Sache gerecht unter zwei Menschen aufzuteilen: Einer von ihnen darf die Portionen bestimmen, und der andere hat die Wahl.“
Strindberg, Johan August (1849-1912), einer der bedeutendsten schwedischen Autoren des 19. Jahrhunderts, schrieb Dramen, Romane, Novellen, in: Inferno: „Die Erde, die Erde ist die Hölle, der von einer höheren Vernunft eingerichtete Kerker, in dem ich nicht einen Schritt gehen kann, ohne das Glück der andern zu verletzen, und die andern nicht glücklich bleiben können, ohne mir wehe zu tun.“
Stuna, Annemarie: „Im alten Menschen ruht ein Schatz, den die Jugend braucht, um ihr Leben meistern zu können.“
Suenens, Leo Jozef Kardinal (1904-1996), Philosoph, Theologe, Erzbischof von Mecheln-Brüssel, Kardinal, Kardinalspriester: „Nichts öffnet das Herz so sehr wie die Aufmerksamkeit, die man einem Menschen schenkt.“
Sunzi (auch: Sun Zsu, Sun Wu oder Sun Tsu, um 544 v. Chr. - 496 v. Chr.), chinesischer General, Militärstratege und Philosoph: „Chancen multiplizieren sich, wenn man sie ergreift.“
Susan Schiefelbein, englischsprachige Journalistin, Buch- und Fernsehautorin, Umwelt- und Gesundheitsaktivistin: „Die erfolgreichsten Rezepte sind die, die der menschliche Körper sich selbst ausstellt.“
Sutter, Bertha von (1843-1914), österreichische Pazifistin, Friedensforscherin, Schriftstellerin, erste weibliche Preisträgerin des Friedensnobelpreises (1905) und Gründungsmitglied des Deutschen Schulvereins: „Nach >lieben< ist >helfen< das schönste Zeitwort der Welt.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in: Aphorismen 49: „Die Selbstliebe mancher Menschen macht sie geneigt, anderen Freude zu bereiten. Die Selbstliebe anderer Menschen wieder beschränkt sich völlig darauf, sich selbst Freude zu bereiten. Dies macht den großen Unterschied zwischen Tugend uns Laster.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in: Aphorismen: „Wo ein Genie auftaucht, verbrüdern sich die Dummkopfe.“
Swift, Jonathan (1667-1745), irischer Schriftsteller und Satiriker der frühen Aufklärung, in: Ausgewählte Werke: „Genaugenommen leben nur wenige Menschen wirklich in der Gegenwart, die meisten haben nur vor, einmal richtig zu leben.“
Syrer, Ephräm der (um 306-373), spätantiker Heiliger, Asket, Kirchenlehrer, Diakon, Schriftsteller: „Wer den Weg der Langmut und Geduld gefunden, der hat den Weg des Lebens gefunden.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind überliefert: „Der Armut mangelt es an vielem, dem Geiz an allem.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind überliefert: „Groß ist die Macht der Gewohnheit.“
Syrus, Publilius (unrichtig: Publius Syrus, 1. Jahrhundert v. Chr.), römischer Mimen-Autor, kam als Sklave nach Rom, wurde freigelassen, insbesondere seine ‚Sententiae‘ sind überliefert: „Wer altes Unrecht hinnimmt, lädt zu neuem ein.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph, Publizist, Journalist, in: Das sogenannte Gute, 16: „Dies ist der Sinn der Ideologiebildung: Den Menschen Taten schmackhaft zu machen, die sich gegen ihre Wünsche und Interessen richten.“
Szczesny, Gerhard (1918-2002), deutscher Philosoph, Publizist, Journalist, in: Das sogenannte Gute, 17: „Es gibt den Revolutionär, den Söldner und Abenteurer, der vor privaten Lebensproblemen in ein Kollektiv, in den Dienst einer Institution oder Idee flieht. Er ist damit den Schwierigkeiten eines Lebens mit einer Familie, den Anforderungen eines Berufes und selbstständiger alltäglicher Entscheidungen enthoben.“
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor, am 03.11.1930: „Ich will meinen Trotz mit meiner ganzen Liebe nähren. Den Trotz gegen das Erstickende um den Funken des Ideals.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor: „Der künstlerische Prozess ist ein Versuch zu verstehen. Das Unbegreifbare, das von außen her auf uns einwirkt, wird von dem Willen des Menschen zu begreifen, eingefangen.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor: „Gott denkt in Gegenständen, ich male in Gegenständen.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Szyszkowitz, Rudolf (1905-1976), österreichischer Maler, wichtigster Repräsentant der steirischen Moderne, Grafiker, leidenschaftlicher Lehrer, Autor: „Man muss das eigene Leid genießen können, wie die eigene Freude. Im Genuss des eigenen Leides sieht man in die Ewigkeit; das steht schon dafür.“ (Weitere Sentenzen und Schriften von R. Szyszkowitz finden sich unter seinem Namen und in der Biografie von Violanthe Rappl auf www.archiv-swv.de.)
Söhler, Karl-Heinz: „Einen Satz trag’ in den Ohren: Wer sich aufregt, hat verloren.“
Sölle, Dorothée (1929-2003), deutsche evangelische Theologin, Literaturwissenschaftlerin, Poetin, Schriftstellerin: „Liebesfähig zu werden ist das Ziel des Lebens.“
Tacitus, Marcus Claudius (um 200-276), römischer Kaiser: „Nicht krank sein genügt durchaus nicht: Wacker, lustig und froh soll der Mensch sein.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Bewusstsein der Seele: „ Der Ichstolz hält die Seele von ihrer eigentlichen Aufgabe zurück: durch Vereinigung mit der Welt und ihrem Gott zur Vollendung zu gelangen.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Bewusstsein der Seele: „Nach der Lehre der Upanischaden ist der Schlüssel zum kosmischen Bewusstsein, zum Gottesbewusstsein, das Bewusstsein der Seele. Unsre Seele zu erkennen, ganz losgelöst von unserem Ich, das ist der erste Schritt zur Verwirklichung der vollkommenen Befreiung.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Bewusstsein der Seele: „Wen immer wir lieben, in dem haben wir unsre eigene Seele im höchsten Sinn gefunden. Hierin liegt die endgültige Wahrheit unseres Daseins beschlossen.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Problem des Selbst: „Denn das Leben ist unsterbliche Jugend, und es hasst das Alter, das seine Bewegungen zu hemmen sucht, das Alter, das nicht wirklich zum Leben gehört, sondern ihm folgt, wie der Schatten der Lampe folgt.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Die Verwirklichung der Schönheit: „>Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit ist Schön­heit< ...“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Die Verwirklichung der Schönheit: „Je mehr wir uns der Harmonie in unsrer Seele bewusst werden, desto umfas­sender begreifen wir die Glückseligkeit des Weltgeistes, und der Ausdruck der Schönheit in unserm Leben strebt in Güte und Liebe dem Unendlichen zu. Dies ist das letzte Ziel unsres Daseins, dass wir uns immer bewusst sind: >Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit ist Schön­heit< ...“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Der Mensch ist sich tief bewußt, daß im Grunde seines Wesens ein Zwiespalt ist, er sehnt sich, ihn zu überbrücken, und irgendetwas sagt ihm, daß es die Liebe ist, die ihn zur endgültigen Versöhnung führen kann.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Die Armut bringt uns in die engste Berührung mit dem Leben und der Welt; denn als Reicher leben, heißt meistens durch Stellvertreter leben und infolgedessen in einer Welt von geringer Wirklichkeit.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Die Stärke der Waffen zeigt die Schwäche der Menschen.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Dumme rennen, / Kluge warten, / Weise gehen in den Garten.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Ein Verstand, der nur Logik ist, ist wie ein Messer, das nur Klinge ist: Die Hand wird blutig beim Gebrauch.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Gib mir die Kraft, die Armen nie zu verleugnen und meine Knie vor frecher Macht nicht zu beugen.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Glaube ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Liebe – ein endloses Geheimnis; es zu erklären, hat sie nichts als sich selbst.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Und Freude gibt es überall - in der grünen Grasdecke der Erde, in der blauen Heiterkeit des Himmels, in der übermütigen Üppigkeit des Frühlings, in der strengen Enthaltsamkeit des grauen Winters.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Wie der Fluss im Meer, so findet unsere Arbeit ihre Erfüllung in der Tiefe der Muße.“
Tai Phe, Li (vielleicht auch: Li Tai Bo, Li Bai oder Li Po, 701-762), bedeutender lyrischer Dichter Chinas: „Die Welt ist voll von kleinen Freuden, die Kunst besteht nur darin, sie zu sehen, ein Auge dafür zu haben.“
Talleyrand-Périgord, Charles-Maurice de (1754-1838), französischer Staatsmann und Diplomat zurzeit der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und auf dem Wiener Kongress: „Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.“
Talleyrand-Périgord, Charles-Maurice de (1754-1838), französischer Staatsmann und Diplomat zurzeit der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und auf dem Wiener Kongreß: „Unwandelbarkeit in der Politik ist nur ein anderer Ausdruck für Mangel an Verstand.“
Tarkowski, Andrei Arsenjewitsch (1932-1986), russischer Filmemacher: „Den größten Fehler begeht, wer andere lehren will, ohne selbst bereit zu sein, zu lernen.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff, 1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur: „Das Militär ist eine Pflanze, die man sorgfältig pflegen muß, damit sie keine Früchte trägt.“
Tati, Jacques (Jacques Tatischeff, 1907-1982), französischer Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur: „Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden.“
Tennyson, Alfred Lord (1809-1892), englischer Dichter: „Selbstachtung, Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung. Diese drei führen das Leben empor zu königlicher Kraft.“
Terenz (Publius Terentius Afer, zwischen 195-184 bis 159-158 v. Chr.), einer der berühmtesten Komödiendichter der römischen Antike und Archaik, in: Phormio 2, 2: „Tute hoc intristi, tibi omne est exedendum. – Du hast es eingerührt, du mußt es auslöffeln.“
Terenz (Publius Terentius Afer, zwischen 195-184 bis 159-158 v. Chr.), einer der berühmtesten Komödiendichter der römischen Antike und Archaik: „Viele ungerechte und böse Dinge werden aus Gewohnheit getan.“
Thales (Thales von Milet, um 624-um 545 v. Chr.), vorsokratischer Naturphilosoph, Geometer, Astronom des archaischen Griechenlands, nach der Liste von Platon einer der Sieben Weisen (neben: Pittakos von Mytilene, Bias von Priene, Solon von Athen, Kleobulos von Lindos, Myson von Chenai und Chilon von Sparta): „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“
Theodor Hieck, deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts: „Wie verschönt es Menschen, wenn sie liebenswürdig sind.“
Thiersch, Heinrich Wilhelm Josias (1817-1885), deutscher evangelischer Theologe und Kirchendiener: „Auf Kinder wirkt das Vorbild, nicht die Kritik.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Ich möchte nicht das Auge eines Tieres sehen, wenn es die Lüge des Menschen begreift.“
Thiess, Frank Theodor (1890-1977), deutscher Schriftsteller: „Wer gerne tadelt, hat seinen Spiegel zerbrochen.“
Thomas Joseph Dunning, Journalist beim ‚Quarterly Reviewer‘, um 1867: „Das Kapital flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel.“ (Dieses Zitat überträgt Karl Marx in sein Werk „Das Kapital“; vgl. Bd. I, S. 801, Dietz-Verlag Berlin, 1961.)
Thoreau, Henry David (1817-1862), amerikanischer Schriftsteller und Philosoph, in der Vorrede zu seinem 1854 erschienenen „Klassiker aller Alternativen“: Walden - oder Leben in den Wäldern: „Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer, es wurde unumgänglich notwendig. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.“
Thoreau, Henry David (1817-1862), amerikanischer Schriftsteller und Philosoph: „Wenn du das Bedürfnis nach Kräftigung empfindest – ziehe dich zurück von der Welt.“
Thukydides (um 454-396 v. Chr.), bedeutender Athener Heerführer und antiker griechischer Historiker, der die geschichtlichen Wirkkräfte von der Natur und den Motiven des Menschen ableitete, in: Der Peloponnesische Krieg 2, 44: „Nur der Ehrgeiz altert nicht, und das, woran sich das tatenlose Alter am meisten freut, ist nicht, wie man behauptet, das Geld, sondern die Ehre.“
Thurber, James Grover (1894-1961), US-amerikanischer Schriftsteller und Zeichner: „Eine Prise Wahrscheinlichkeit ist soviel wert wie ein Pfund Vielleicht.“
Thurber, James Grover (1894-1961), US-amerikanischer Schriftsteller und Zeichner: „Gedanken sind Energie. Durch Denken hast du dein Schicksal in der Hand.“
Tibetische Meister; Weisheitslehre aus den mündlichen Überlieferungen (Menga) großer tibetischer Meister: „Abgesehen von der reinen oder unreinen Wahrnehmung in unserem Geist gibt es nichts, das uns binden könnte oder uns befreien.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: Der junge Tischlermeister: „Es gibt viel Unglück auf Erden - wer zweifelt daran? - aber die Hälfte davon zimmern sich doch die Menschen selbst mit großer Mühe zusammen.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: Peter Lebrecht: „Die Liebe ist bei den meisten Menschen die erste bewegende Kraft, die ihre Fähigkeiten entwickelt, und dem trägen, einförmigen Gange des gewöhnlichen Lebens einen neuen, raschen Schwung gibt. Sie ist überhaupt das größte und notwendigste Rad in der menschlichen Gesellschaft. Was ist es anders, als die Liebe, um welche sich das Interesse der ganzen Welt dreht? Ist sie nicht der eigentliche Mittelpunkt, um welchen alle Wünsche und Plane der Sterblichen laufen?“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William Lovell: „Das Leben ist das Allerlustigste und Lächerlichste, was man sich denken kann; alle Menschen tummeln sich wie klappernde Marionetten durcheinander, und werden an plumpen Drähten regiert, und sprechen von ihrem freien Willen.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William Lovell: „Der Mensch ist ein wahres Kind, er weiß nie recht, was er eigentlich will, er schreit und heult, und eine blecherne Klapper kann ihn zufrieden und glücklich machen; im folgenden Augenblicke wird sie wieder weggeworfen, und er sieht sich um, was er denn nun wohl wünschen könne.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William Lovell: „Jeder Mensch ist im Grunde gescheiter wie der andere, nur will dies keiner von ihnen glauben. Die Ecke des einen greift in die Fuge des andern, und so entsteht die seltsame Maschinerie, die wir das menschliche Leben nennen. Verachtung und Verehrung, Stolz und Eitelkeit, Demut und Eigensinn: alles eine blinde, von Notwendigkeiten umgetriebene Mühle, deren Gesause in der Ferne wie artikulierte Töne klingt. Vielleicht ist es keinem Menschen gegeben, alles aus dem wahren Standpunkte zu betrachten, weil er selbst irgendwo als umgetriebenes und treibendes Rad steckt.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William Lovell: „Wir sind nur darum auf kleine armselige Augenblicke glücklich, um unser Unglück nachher desto schärfer zu fühlen. Es ist der alte Fluch, Glück muss mit Unglück wechseln, und eben darin besteht unser Leben und unser Elend.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik, in: William Lovell: „Wozu sind die Millionen Menschen auf dieser Erde, da so wenige nur einen finden, der sie liebt! - Ach, sie kömmt mir wüst und entvölkert vor, sie ist nur eine große Masse, voller stummer Leichen, die in und auf ihr sind. Sind sich alle die Armseligen selber genug? Haben Sie kein Bedürfnis nach Liebe und Mitempfindung? Sie sterben alle, ohne gelebt zu haben, sie sind Leichen, die sich bewegen, und denn auch diese Fähigkeit an die Natur abgeben und sich hinlegen und verwesen.“
Tieck, Johann Ludwig (Pseudonyme: Peter Lebrecht und Gottlieb Färber, 1773-1853), Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer in der Zeit der Romantik: „Edel nenn’ ich den, der auch im Recht den Eifer zügeln kann.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller, im Tagebuch 1885-1898: „Die Kunst ist das Mikroskop, das der Künstler auf die Geheimnisse seiner Seele einstellt, um diese allen Menschen gemeinsamen Geheimnisse allen zu zeigen.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller, in: Anna Karenina: „Es ist wahr, dass uns der Tod nahe ist und dass das ganze Treiben hier Torheit ist. Ich muss dir aufrichtig sagen: ich lege ja auf meine Pläne und auf meine Arbeit einen hohen Wert; aber wenn man’s ernsthaft überlegt, so ist doch diese unsere ganze Menschenwelt nur so eine Art Schimmelüberzug, der sich auf einem kleinwinzigen Planeten gebildet hat. Und da bilden wir uns ein, es könne bei uns etwas Großes geben, große Pläne, große Taten! All das sind nur Sandkörnchen.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller, in: Krieg und Frieden: „Das Schicksal sucht sich immer den Richtigen. Aber wir räsonieren beständig: das ist nicht gut, und das ist nicht recht. Unser Glück, lieber Freund, ist wie ein Zugnetz im Wasser: wenn man’s schleppt, bauscht es sich auf, dass man sich Wunder was für Hoffnungen macht, und zieht man’s dann heraus, so ist nichts drin. Ja, so ist das.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Der Gedanke ist alles. Der Gedanke ist der Anfang von allem. Und Gedanken lassen sich lenken.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Die Menschen, die berufen sind, den andern durch Geistesarbeit zu dienen, leiden immer in der Ausübung dieser Arbeit; denn die geistige Welt gebiert nur unter Schmerzen und Qualen.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Es gibt eine wichtige Zeit: den Augenblick; sie ist darum die wichtigste, weil man nur in ihr Gewalt über sich hat. Es gibt einen wichtigsten Menschen: den, mit dem du im Augenblick zusammen bist. Und deine wichtigste Aufgabe ist, ihm Gutes zu tun.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Jeder kommt auf seinem Wege zur Wahrheit, eins aber muss ich sagen: Was ich schreibe, sind nicht nur Worte, sondern ich lebe danach, darin ist mein Glück und damit werde ich sterben.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Jeder Mensch hat die Keime aller menschlichen Eigenschaften in sich. Manchmal kommen die einen zum Vorschein, manchmal die anderen.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Jeder Streit, wie belanglos er auch sein mag, bedeutet eine Wunde - der Liebe. Das plötzliche Aufwallen, der Ärger, die Eigenliebe, der Stolz vergehen, eine kleine Schramme aber bleibt für immer, und zwar im Besten, was es auf Erden gibt, in der Liebe.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Man könnte die Unterordnung eines ganzen Volkes unter wenige Leute noch rechtfertigen, wenn die Regierenden die besten Menschen wären. Aber das ist nicht der Fall und kann es nie sein, denn es herrschen meist die schlechtesten, unbedeutendsten, grausamsten, sittenlosesten und besonders die verlogensten Menschen. Und das dem so ist, ist kein Zufall.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationaldichter und Schriftsteller: „Musik ist die Kurzschrift des Gefühls.“
Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf (1828-1910, nach gregorianischem Kalender), russischer Nationalschriftsteller: „Die einzig wahre Revolution besteht darin, die Bürde des Volkes zu teilen.“
Tolstoj, Graf Leo Nikolajewitsch (1828-1910), russischer Schriftsteller und Dichter: „Lebe so, dass Du die Taten deines Lebens nicht zu verheimlichen brauchst, aber auch kein Verlangen hast, sie zur Schau zu stellen.“
Tranxu: „Erst wenn der Bogenschütze schießt, ohne an den Erfolg zu denken, kann er seine ganze Kunst entfalten.“
Troyes, Chrétien de (um 1140 bis um 1190), französischer Autor: „Nur wer auf Abenteuer auszieht, ist auch wirklich ein Mensch.“
Truman, Harry S. (1884-1972), US-amerikanischer Politiker, von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten: „Ein Staatsmann ist ein Politiker, der seit zehn oder fünfzehn Jahren tot ist.“
Truman, Harry S. (1884-1972), US-amerikanischer Politiker, von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten: „Experten sind Leute, die, damit sie Experten bleiben, sich weigern, etwas hinzuzulernen.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke: „Wo Fehler sind, da ist auch Erfahrung.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Alexej S. Suworin am 7. Mai 1889: „Die Wesen höherer Ordnung, die denkenden Menschen sind gleichfalls notwendig Materialisten. Sie suchen die Wahrheit in der Materie, denn anderswo können sie sie nicht suchen, da sie einzig und allein die Materie sehen, hören und fühlen. Sie können die Wahrheit nur dort suchen, wo sie sich der Mikroskope, Sonden und Messer bedienen ... Dem Menschen die materialistische Richtung zu verbieten ist gleichbedeutend mit dem Verbot, die Wahrheit zu suchen. Außerhalb der Materie gibt es keine Erfahrung, kein Wissen und folglich auch keine Wahrheit.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Alexej S. Suworin am 25. November 1892: „Wer nichts will, nichts erhofft und nichts fürchtet, der kann kein Künstler sein.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Iwan L. Leontjew am 22. März 1890: „Ich teile alle Werke in zwei Gruppen: in die, die mir gefallen, und die, die mir nicht gefallen. Ein anderes Kriterium habe ich nicht, [...]. Vielleicht finde ich, wenn ich mit der Zeit klüger geworden bin, ein Kriterium, aber vorläufig ermüden mich nur alle Gespräche über das ‚Künstlerische‘, sie scheinen mir die Fortsetzung derselben scholastischen Gespräche zu sein, die im Mittelalter die Menschen ermüdet haben.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt, gilt als einer der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, publizierte über 600 Werke, in einem Brief an Lidija S. Misinowa am 27. März 1892: „O weh, ich bin schon ein alter junger Mann, meine Liebe ist keine Sonne und macht keinen Frühling, weder für mich noch für den Vogel, den ich liebe! Lika, nicht Dich liebe ich so heiß. Ich liebe in Dir die vergangenen Leiden und meine entschwundene Jugend.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller und Arzt: „Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich fest glauben, daß die Wissenschaft das Wichtigste, das Schönste und das Notwendigste im menschlichen Leben, daß sie die höchste Offenbarung der Liebe ist.“
Tschechow, Anton Pawlowitsch (1860-1904), russischer Schriftsteller und Arzt: „Das Leben stimmt nicht mit der Philosophie überein: Es gibt kein Glück ohne Müßiggang, und nur das Nutzlose bereitet Vergnügen.“
Tschopp, Charles (1899-1982), Schweizer Schriftsteller: „Diskussion ist der Übungsplatz des Geistes.“
Tseng-Kuang, chinesischer Meister: „Der Mensch kann nicht tausend Tage ununterbrochen gute Zeit haben, so wie die Blume nicht hundert Tage blühen kann.“
Tseng Kuang, chinesischer Philosoph: „Über Vergangenes mach dir keine Sorgen, dem Kommenden wende dich zu.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Deutsches Tempo, in: Unart der Richter, 1929: „Eine der unangenehmsten Peinlichkeiten in deutschen Gerichtssälen ist die Überheblichkeit der Vorsitzenden im Ton den Angeklagten gegenüber. Diese Sechser-Ironie, verübt an Wehrlosen, diese banalen Belehrungen, diese Flut von provozierenden, beleidigenden und höhnischen Trivialitäten ist unerträglich.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Deutsches Tempo: „Die Erde ist ein Planet, der kaputt ist; das Ding ist in ewiger Reparatur.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 4: „Der Mensch ist ein Säugetier und benötigt zum Leben Nahrung, Luft und Wasser. Damit ist ihm aber noch nicht alles gegeben. Auf dass ihm wohl sei, braucht er: den Betrieb. Einen schönen, vollen, runden, bewegten Betrieb mit allem, was dazugehört: Organisation, Gruppen, Kollektivehre, Kampf, Platz und Sieg. Über diesen Betrieb vergisst er mitunter den Zweck des Rummels - und wer das zu benutzen versteht, der kann mit ihm alles, alles unternehmen, was er nur will. Sogar Kriege.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 4: „Dies ist, glaube ich, die Fundamentalregel alles Seins: >Das Leben ist gar nicht so. Es ist ganz anders.<“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 4: „Unlust ist keine Waffe, Verärgerung kein Prinzip, Gleichgültigkeit keine Idee.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 7: „In der Kunst gibt es nur ein Kriterium: die Gänsehaut. Man hat es, oder man hat es nicht.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 9: „Erwarte nichts. Heute: das ist dein Leben.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 9: „Was ein richtiges Buch ist, das muss den ganzen Haushalt durcheinanderbringen: die Familie prügelt sich, wer es weiterlesen darf, die Temperatur ist beängstigend, und Mittag wird überhaupt nicht mehr gekocht.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Gesammelte Werke, Bd. 10: „Wenn das Meer rauscht, werden sie nachdenklich - sie fühlen plötzlich Halbvergessnes, einer klopft an die Tür, an eine wenig beachtete, kleine Hintertür ... sie öffnen den Spalt - da kommt es herein: Und drängt sie halb aus dem Haus, mit einem Fuß stehn sie draußen; außer sich. Für Augenblicke sind sie Pflanze geworden, sie wachsen dumpf vor sich hin, auch dieses Wachstum ist manchmal angehalten. Dann steht die Zeit still, und die Urmelodie wird hörbar: das Leid.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Ratschläge für einen guten Redner, 1930: „Hauptsätze. Hauptsätze. Hauptsätze. / Klare Disposition im Kopf – möglichst wenig auf dem Papier. / Tatsachen oder Appell an das Gefühl. Schleuder oder Harfe. Ein Redner sei kein Lexikon. Das haben die Leute zu Hause. / Der Ton einer einzelnen Sprechstimme ermüdet. Sprich nie länger als vierzig Minuten. Suche keine Effekte zu erzielen, die nicht in deinem Wesen liegen. Ein Podium ist eine unbarmherzige Sache – da steht der Mensch nackter als im Sonnenbad.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Republik wider Willen: „Der Staat, so, wie er heute ist, soll sich überhaupt nicht um uns kümmern. Er soll uns zufriedenlassen, seine Straßen beleuchten, die Gefängnisse reformieren und, wenn er ein Übriges tun will, die Aborte der Deutschen Reichsbahn in einen menschlichen Zustand versetzen. Das sind seine Kulturaufgaben. Um den Rest kümmere er sich gar nicht. Es geht ja doch schief.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in: Schnipsel, rororo-Taschenbuch, 1985, Seite 138: „Kein Resultat, kein Ziel auf der Erde wird nach dem logisch geführten Beweis ex argumentis gewonnen. Überall steht das Ziel, gefühlsmäßig geliebt, vorher fest, die Argumente folgen, als Entschuldigung für den Geist, als Gesellschaftsspiel für den Intellekt. Noch niemals hat einer den andern mit Gründen überzeugt. Hier steht Wille gegen Willen...“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in einem Brief an Mary Gerold am 17. August 1918: „Denn es gibt - und das ist Glaube - einen kleinen Rest, außerhalb der Erdenschwere, den man nicht fassen und erklären kann und der vermocht hat, die Menschen, wenigstens die fein empfindenden, so unglücklich zu machen: sie ahnen ganz dumpf, dass das hier nicht das Letzte und Endgültige ist, aber sie kommen nicht von der Scholle. Und ragen mit dem Kopf in die Wolken und wollen fliegen, aber die Füße wollen nicht von der Erde los. So ein Zwitterding: kein Tier, kein Gott. Von beiden etwas.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel, in seinem Abschiedsbrief an Mary Gerold kurz vor seinem Freitod am 19. Dezember 1935: „Liebe Mala, will Ihm zum Abschied die Hand geben und Ihn um Verzeihung bitten für das, was Ihm einmal angetan hat. Hat einen Goldklumpen in der Hand gehabt und sich nach Rechenpfennigen gebückt; hat nicht verstanden und hat Dummheiten gemacht, hat zwar nicht verraten, aber betrogen, und hat nicht verstanden. Und jetzt sind es beinah auf den Tag sieben Jahre, dass weggegangen ist, nein, dass hat weggehn lassen - und nun stürzen die Erinnerungen nur so herunter, alle zusammen. Ich weiß, was ich in Ihm an Ihm klage: unser ungelebtes Leben. [...] Seine liebevolle Geduld, diesen Wahnwitz damals mitzumachen, die Unruhe, die Geduld, neben einem Menschen zu leben, der wie ewig gejagt war, der immerzu Furcht, nein, Angst gehabt hat, jene Angst, die keinen Grund hat, keinen anzugeben weiß, heute wäre sie nicht mehr nötig. Heute weiß. Wenn Liebe das ist, was einen ganz und gar umkehrt, was jede Faser verrückt, so kann man das hier und da empfinden. Wenn aber zur echten Liebe dazu kommen muss, dass sie währt, dass sie immer wieder kommt, immer und immer wieder -: dann hat nur ein Mal in seinem Leben geliebt. Ihn. Es war wie Glas zwischen uns - ich war schuld.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Die Seele jeder Ordnung ist ein großer Papierkorb.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Man muss aus der Stille kommen, um etwas Gedeihliches zu schaffen.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Wenn alle schweigen und einer spricht, das ist deine Chance: Missbrauche sie.“
Tucholsky, Kurt (1890-1935), deutscher Journalist und Schriftsteller, schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger, Ignatz Wrobel: „Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“
Turrini, Peter (*1944), österreichischer Schriftsteller: „Es ist schwer, die Wahrheit zu sagen, wenn man gelernt hat, mit Freundlichkeit zu überleben.“
Twain, Mark (1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen Wort ist derselbe, wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.“
Twain, Mark (1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Im Zweifelsfalle sprich die Wahrheit.“
Twain, Mark (1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Nur wenige Menschen wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Es ist besser, Ehrungen zu verdienen und nicht geehrt zu sein, als geehrt zu sein und es nicht zu verdienen.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Freude lässt sich nur voll auskosten, wenn sich ein anderer mitfreut.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“
Twain, Mark (Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910), US-amerikanischer Schriftsteller: „Wenn du sonst kein Kompliment bekommen kannst - mach dir selbst eines!“
Türkisches Sprichwort: „Eine Stunde Gerechtigkeit geübt, gilt mehr als 70 Jahre Gebet.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Da Du nicht wie irgendein anderes Wesen bist, das seit dem Anbeginn der Zeit erschaffen wurde, bist Du unvergleichlich.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Ich werde Ihnen sagen, was ich selbst gelernt habe: Mir hilft ein langer Spaziergang von acht oder neun Kilometern. Und man muss alleine und jeden Tag gehen.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Sie sehen also, die Fantasie erfordert die entsprechende Laune - langes ineffizientes, glückliches Untätigsein, Herumtrödeln und Heimwerkeln.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Stelle Dir Dich selbst als eine hell strahlende Kraft vor, erleuchtet und vielleicht für immer im Gespräch mit Gott und seinen Boten.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Warum sollten wir alle unsere kreative Kraft nutzen ...? Weil es nichts gibt, das Menschen so großzügig, so froh, so lebendig, so mutig und so mitfühlend werden lässt, so gleichgültig dem Kämpfen gegenüber und der Anhäufung von Gütern und Geld.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Der Dienst der Freiheit ist ein strenger Dienst, / Er trägt nicht Gold, er trägt nicht Fürstengunst, / Er bringt Verbannung, Hunger, Schmach und Tod; / Und doch ist dieser Dienst der höchste Dienst. / Ihm haben unsre Väter sich geweiht, / Ihm hab’ auch ich mein Leben angelobt, / Er hat mich viel gemühet, nie gereut.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Heilig achten wir die Geister,/ aber Namen sind uns Dunst./ Würdig ehren wir die Meister,/ aber frei ist nur die Kunst.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Man rettet gern aus trüber Gegenwart/ sich in das heitere Gebiet der Kunst,/ und für die Kränkungen der Wirklichkeit/ sucht man sich Heilung in des Dichters Träumen.“
Uhland, Johann Ludwig (auch: Louis Uhland, 1787-1862), deutscher Dichter, Literaturwissenschaftler, Jurist, Politiker: „Nicht das Freuen, nicht das Leiden / stellt den Wert des Lebens dar. / Immer nur wird das entscheiden, / was der Mensch dem Menschen war.“
Ulene, Art, amerikanischer Gesundheitsaktivist: „Ohne seelisch-geistige Gesundheit gibt es kein wirkliches Wohlbefinden.“
unbekannt, Autor: „Es gibt so etwas wie einen heiligen Leichtsinn. Man könnte es auch Vertrauen nennen.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin, Literaturnobelpreis 1928: „Die Verantwortung wird nicht geringer dadurch, dass dieser oder jener auch etwas tun könnte.“
Undset, Sigrid (1882-1949), norwegische Romanautorin, Novellisten und Essayistin, Literaturnobelpreis 1928: „Wer fühlt, dass er die Pflicht hat, etwas zu tun, muss dieser Pflicht nachkommen.“
Ustinov, Peter (Sir Peter Alexander Baron von Ustinov, 1921-2004), britischer Autor, Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur: „Erst dann wird etwas böse, wenn es nicht mehr komisch ist.“
Valéry, Paul (Ambroise Paul Toussaint Jules Valéry, 1871-1945), französischer Lyriker, Philosoph und Essayist: „Dass ich Grab oder Schatz sei,/ Ob ich spreche oder schweige,/ Dies hängt von dir ab,/ Der du vorbeigehst./ Freund, tritt nicht wunschlos ein.“
Valéry, Paul (Ambroise Paul Toussaint JulesValéry, 1871-1945), französischer Lyriker, Philosoph und Essayist: „Politik ist die Kunst, die Leute daran zu hindern, sich um das zu kümmern, was sie angeht.“
Varè, Daniele (1880-1956), italienischer Diplomat und Schriftsteller, dessen literarisches Werk von der chinesischen Geschichte und Kultur inspiriert worden war, der aber auch der Kolonialisierung und faschistischen Ideologie unterstützend gegenüberstand: „Wer viel sehen will, braucht nur ein Auge zuzudrücken.“
Vater Unser, empfangen und übertragen von der früheren Sängerin und österreichischen Autorin esoterischer Schriften Penny McLean (Gertrude Wirschinger, *1946): „Herrscher aller Himmel,/ Dessen Name von allen in Ehrfurcht genannt wird./ Lasse Deine Vollkommenheit in uns erstrahlen,/ Lasse uns reifen durch Deinen göttlichen Willen,/ Der in allem und durch alles wirkt./ Lass unsere Arbeit gute Früchte tragen,/ Und lasse uns nicht schuldig werden,/ Noch anderen ihre Schuld zur Last legen./ Gib uns die Kraft, der Versuchung zu widerstehen,/ Und die Kraft das Böse zu überwinden,/ Um Deiner würdig zu werden in Ewigkeit./ AMEN.“
Vaterunser - übertragen aus dem Aramäischen von Neil Douglas-Klotz: „O Gebärer(in)! Vater-Mutter des Kosmos./ Bündele Dein Licht in uns - mache es nützlich:/ Erschaffe Dein Reich der Einheit jetzt./ Dein eines Verlangen wirkt dann in unserem -/ wie in allem Licht, so in allen Formen./ Gewähre uns täglich, was wir an Brot und Einsicht brauchen./ Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,/ wie wir loslassen, was uns bindet/ an die Schuld anderer./ Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen./ sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält./ Aus Dir kommt der allwirksame Wille, die lebendige Kraft zu handeln,/ das Lied, das alles verschönert/ und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert./ Wahrhaftig - Lebenskraft diesen Aussagen!/ Mögen sie der Boden sein, aus dem alle meine Handlungen erwachsen./ Amen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen (Unterdrückte Maximen): „Die Verzweiflung ist der größte unserer Irrtümer.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Alle Lächerlichkeiten der Menschen charakterisieren nur eine schlechte Eigenschaft, nämlich die Eitelkeit.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Großes erreicht der Geist nur sprungweise.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Nachgelassene Maximen: „Lächerlich erscheint der Mensch, der seinen Charakter und seine Kräfte überschreitet.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Beredsam ist, wer, selbst ohne es zu wollen, mit seiner Überzeugung oder Leidenschaft, Geist und Herz anderer erfüllt.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Die Leute haben eine Art von Bildung. Das heißt, sie wissen genug von allen Dingen, um darüber verkehrt reden zu können.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „O Sonne, o Himmel, wer seid ihr? Wir haben das Geheimnis und Gesetz eurer Bewegung erlauscht. Blinde und vielleicht gefühllose Kräfte in der Hand des Wesens aller Wesen; verdient die Welt, über die ihr herrscht, unsere Ehrfurcht? Der Umsturz der Reiche, das wechselnde Antlitz der Zeiten, die Völker, die geherrscht haben, und die Menschen, die das Schicksal dieser selben Völker bestimmt, die wesentlichen religiösen Anschauungen und Gebräuche, die Religion, die Kunst, Moral und Wissenschaft -, all das, als was kann es erscheinen? Ein fast unsichtbares Atom, das man Mensch nennt, das auf der Oberfläche der Erde kriecht, dessen Lebenszeit nur einen Tag währt und das mit einem Blick das Schauspiel des Weltalls zu allen Zeiten umspannt.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Strenge Moral vernichtet die Kraft des Geistes.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „Wer auf einem Ball die Masken beobachtet hat, wie sie verliebt miteinander tanzen, einander an den Händen halten und sich im nächsten Augenblick ohne das geringste Bedauern auf Nimmerwiedersehen trennen, der kann sich eine Vorstellung vom Wesen der Welt machen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in seinen Nachgelassene Maximen: „Die Gaben der Natur und des Glücks sind nicht so selten wie die Kunst, sie zu genießen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Die Vernunft täuscht uns öfter als die Natur.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Die Welt ist mit kalten Geistern bevölkert, die, selbst unproduktiv, sich damit trösten, zu verwerfen, was andere gedacht haben, und sich durch eine zur Schau getragene Verachtung fremder Werke interessant zu machen glauben.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Ein Gedanke, der zu schwach ist, einen einfachen Ausdruck zu ertragen, zeigt damit, dass er nichts taugt. - Klarheit ist Schmuck der Tiefe; Dunkelheit das Reich des Irrtums.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Es dürfte keine Irrtümer geben, die, klar ausgedrückt, nicht von selbst zergingen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Es gibt keinen wahren und echten Geist als jenen, der seine Quelle im Herzen hat.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Geist sichert uns nicht gegen die Albernheiten unserer Laune.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Man darf die Menschen nicht nach dem beurteilen, was sie nicht wissen, sondern nach dem, was sie wissen und wie sie es wissen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Menschlichkeit ist die höchste Tugend.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller: „Nur durch Mut kann man sein Leben in Ordnung bringen.“
Vergil (Publius Vergilius Maro, 70-19 v. Chr.), wichtigster Autor und Epiker der klassisch römischen Antike und der lateinischen Schullektüre, hier in seinem berühmtesten Werk, das zum römischen Nationalepos avancierte, die Aeneis VI, 854: „Parcere subiectis et debellare superbos. - Die Unterworfenen schonen und die Hochmütigen züchtigen.“
Vermutlich: Edna Ferber (1885-1968), amerikanische Schriftstellerin ungarischer Herkunft: „Weihnachten ist weder eine Jahreszeit, noch ist es ein Zeitpunkt. Es ist eine Gefühlslage. Frieden und Wohlwollen in seinem Herzen zu tragen, barmherzig zu sein und Wärme zu schenken, dies ist der wahre Geist von Weihnachten.“
Vesper, Will (1882-1962), deutscher Schriftsteller und Literaturkritiker, in: Rufe in die Zeit: „Der Redliche muß immer einsam streiten, / darf trauen nur des eigenen Schwertes Streichen. / Dem Schuft läuft Beistand zu von allen Seiten. / Er findet aller Orten seinesgleichen.“
Vester, Frederic (1925-2003), deutscher Biochemiker, Kybernetiker, Krebs- und Stressforscher, Verkehrsphilosoph: „Je komplexer ein System ist, und damit ein höheres Ganzes darstellt, desto einfacher sind seine Regeln.“
Viedge, Bruno: „Nachgiebigkeit ist noch keine Güte!“
Viedge, Bruno: „Ordnung hilft uns Zeit gewinnen.“
VIII, Papst Bonifatius (Benedetto Caetani, ca. 1235-1303), bekleidete das Papstamt von 1294-1303: „Qui tacet, consentire videtur. - Wer schweigt, scheint zuzustimmen.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten, in: Die Aphorismen, Rätsel und Prophezeiungen: „Wenn das Glück kommt, pack es mit fester Hand; von vorne aber, denn hinten ist es kahlköpfig.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Die Dummheit schützt vor Schande, gleichwie die Dreistigkeit vor Armut.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Du hast zu zeigen, daß die Erde ein Stern ist, und so den Adel unserer Welt zu erweisen.“
Vinci, Leonardo da (1452-1519), italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph, gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten: „Schlecht steht es um den Schüler, der seinen Meister nicht überflügelt.“
Vinet, Alexandre Rodolphe (1797-1847), französisch-schweizerischer reformierter Theologe und Literaturhistoriker, vertrat die Trennung von Staat und Kirche: „Vielleicht heißt ‚leiden‘ nichts anderes als ein tieferes Leben führen.“
Virtue, Doreen (*1958), US-amerikanische Autorin: „Weisheit ist das Resultat von Innehalten und Lauschen, nicht von hektischer Eile.“
Vischer, Friedrich Theodor (Pseudonyme: Philipp U. Schartenmayer, Deutobold Symbolizetti, Allegoriowitsch Mystifizinsky, 1807-1887), deutscher Literaturwissenschaftler, Theologe, Philologe, Philosoph, Schriftsteller, Politiker, in: Auch Einer I, 25: „Das Moralische versteht sich immer von selbst.“
Vischer, Friedrich Theodor (Pseudonyme: Philipp U. Schartenmayer, Deutobold Symbolizetti, Allegoriowitsch Mystifizinsky, 1807-1887), deutscher Literaturwissenschaftler, Theologe, Philologe, Philosoph, Schriftsteller, Politiker: „Harmonische Musik ist ein Bild der ideendurchdrungenen Welt, des ganzen, großartig nach allen Dimensionen sich ausbreitenden, nach allen Richtungen fest und schön in sich zusammenhängenden und geordneten, überall konkrete Einzelgestaltungen aus seinem Schoße an die Oberfläche hervortreibenden Universums. Die Melodie ist die Einzelgestalt, die Harmonie das Ganze.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902), hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Jede Seele ist ihrem Wesen und Vermögen nach göttlich. - Das Ziel ist die Offenbarung dieses innewohnenden Göttlichen durch Beherrschung der äußeren und der inneren Natur. - Erreiche dies entweder durch Arbeit oder durch Andacht oder durch Kontrolle der seelischen Vorgänge oder durch Philosophie, durch eines oder einige oder alle - und sei frei. - Das ist das Ganze der Religion. Lehrsätze oder Dogmen oder Riten oder Bücher oder Tempel oder Bräuche sind nur nebensächliches Beiwerk.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902), hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Wir finden Vergnügen an gewissen Dingen, und unser Sinn ist wie ein Strom, der darauf zufließt, und dieses Streben gleichsam auf das Lustzentrum zu, nennt man Abhängigkeit. Wir zeigen sie nie dort, wo wir keine Lust empfinden. Wir finden oft an sehr seltsamen Dingen Vergnügen, aber im Prinzip ist es so, dass wir allem anhängen, was Lustgefühle in uns erweckt.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902), hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Wir sollten uns mit dem SELBST identifizieren, das unveränderlich ist. Wenn es unveränderlich ist, wie kann es da einmal glücklich und dann wieder unglücklich sein? Es ist gestaltlos, unendlich, und allgegenwärtig. Was könnte es verändern? Es untersteht keinem Gesetz. Was könnte es beeinflussen? Nichts auf der Welt kann einen Einfluss auf das SELBST ausüben und doch identifizieren wir uns aus Nichtwissen mit der Denksubstanz und glauben, Lust oder Leid zu empfinden.“
Voigt-Diederichs, Helene Theodora (1875-1961), deutsche Schriftstellerin: „Die Liebe will gepflegt sein.“
Volksgut: „Ob ein Mensch / dein Vertrauen verdient, / kannst du nur herausfinden, / wenn du so mutig bist, / es ihm zu schenken.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Aphorismen und Gedankenblitze: „Das Leben ist ein Schiffbruch; rette sich, wer kann!“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Aphorismen und Gedankenblitze: „Der Mensch war im Allgemeinen immer, was er ist. Das bedeutet nicht, dass er immer schöne Städte besaß, 24-Pfund-Kanonen, komische Opern und Nonnenklöster. Aber immer wohnte ihm der Trieb inne, sein Innenleben zu lieben, seine Gefährtin, Kinder und seiner Hände Werk.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Aphorismen und Gedankenblitze: „Ergeben wir uns in das Schicksal, das uns spottet und uns fortreißt. Leben wir solange und so gut wir können. [...] In Wahrheit hängt nichts von uns ab, denn wir sind Uhren, Maschinen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Candid oder Die beste der Welten: „Die Menschen [...] müssen wohl die ursprünglich vollkommene Natur ein wenig verdorben haben; sie sind nicht als Wölfe geboren, sondern sind erst zu Wölfen geworden; Gott hat ihnen weder vierundzwanzigpfündige Kanonen noch Bajonette gegeben: sie haben Bajonette und Kanonen erst erfunden, um sich gegenseitig umzubringen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Philosophisches Wörterbuch: „In Wirklichkeit hat der Mensch überall auf der Erde die Natur eines Lammes. Warum also und auf welche Weise wird er so oft zum Wolf und zum Fuchs? Nun, er kommt weder gut noch böse zur Welt, aber die Erziehung, das gute oder schlechte Beispiel, die Staatsordnung, in die er hineingesetzt wird, kurz, die äußeren Umstände und Gelegenheiten bestimmen ihn zur Tugend oder zum Verbrecher.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Zadik oder die Bestimmung: „Besser, man riskiert, einen Schuldigen zu retten als einen Unschuldigen zu verurteilen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung, in: Über das Gute und das Böse in der physischen und in der moralischen Welt: „Nur dem Menschen gegenüber kann der Mensch schuldig sein. Ein Straßenräuber kann Gott nicht bestehlen. Was liegt dem ewigen Wesen daran, ob eine Handvoll gelben Metalls in Hieronymus’ oder Bonaventuras Händen ist? Wir haben notwendige Wünsche, notwendige Leidenschaften, notwendige Gesetze, um sie zu unterdrücken; und während wir uns auf unserm Ameisenhaufen um einen Strohhalm zanken, geht das Universum seinen Gang nach ewigen und unwandelbaren Gesetzen, denen auch das Atom, was wir Erde nennen, unterworfen ist.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Die Natur ist wie die Natur. Wozu nach Vergleichen für sie suchen?“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Es ist nicht erstaunlicher, zweimal geboren zu werden als einmal. Alles in der Natur ist Auferstehung.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Gäbe es keinen Gott, so müßte man ihn erfinden.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „In der einen Hälfte des Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben; in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Geld von dannen.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist wiederum ein Irrsinn für sich.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Je weniger Aberglaube, desto weniger Fanatismus und je weniger Fanatismus, desto weniger Unheil.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Man fühlt sich stets wohl, wenn man Mäßigkeit übt und sich Bewegung macht.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Man soll vor allem Mensch sein und dann erst Arzt.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Verwendet nie ein neues Wort, sofern es nicht drei Eigenschaften besitzt: Es muss notwendig, es muss verständlich und es muss wohlklingend sein.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Vom ersten Schritt, den du unternimmst, hängt der Rest deiner Tage ab.“
Voodoo-Glaube: „Wer gibt, der verliert nie.“
Vostell, Wolf (1932-1998), deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Mitbegründer der Fluxus-Bewegung, erklärt 1979 den Frieden zum größten Kunstwerk: „Im Idealfall sind meine Bilder Störfeuer, Mahnungen, Drohungen, Proteste, Erinnerungen, Fragezeichen.“ ... Zur Gegenüberstellung von Schönheit - Brutalität, Leben - Tod: „Die Kunst ist nur möglich in der Erkenntnis des Todes. Künstler, die ich schätze, haben ihre Malerei gegen den Tod als Gegenwelt aufgebaut. Ich meine jetzt nicht den Tod als Abbild, keinen Totentanz - die Ambivalenz der Sekunde. Malerei ist eine Medizin: den Tod zu bekämpfen als Prinzip, als Gegengestalt. Zeitlich muss der Tod sein, sonst würden alle Künstler sagen, jetzt machen wir erst einmal ein paar Hundert Jahre Ferien; ich würde gerne erst einmal tausend Jahre nichts machen, erst einmal lernen, tausend Jahre, dann Bilder mahlen. Der innere Druck muss ja durch etwas motiviert werden. Was nun die Thematik angeht: Sex und Krieg als Gegenüberstellung treten ab 1962 bei mir in den Verwischungen auf. Ich bin ein Realist, der aber seine Realismen selbst schafft, durch eine neue realistische Technik. Die Technik ist immer das Prinzipielle, während das Motiv, die Idee oder die Kombination von sich widersprechenden Dingen wie Liebe und Krieg das Universelle ist.“ (Zitiert aus: Wolf Vostell „Ms. America, 1968“, vorgestellt in der 3sat-Serie „1000 Meisterwerke“, 2015, von Evelyn Weiss interpretiert: „Die Macht hat sichtbare Opfer - unterschiedliche Kehrseiten derselben Medaille.“)
Wackenroder, Friedrich Wilhelm Heinrich (1773-1798) Jurist, Schriftsteller, Mitbegründer der Romantik, befreundet mit Ludwig Tieck, in: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders, zitiert hier aus der Eckartschrift 218 >Das Jahrhundert der Romantik< von Georg Hauer: >Es spricht eine tiefe religiöse Einstellung aus Wackenroders Worten, die Überzeugung, dass Kunst und Religion eine Einheit bilden. Der Künstler selbst wird dabei zum Vermittler göttlicher Offenbarung. Der Zugang zur Kunst erfolgt über die Bereitschaft innerer Öffnung: „Nur dann wird eure Seele sich mit den Werken der Künstler zu einem Ganzen vereinigen.“<
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Das Genie entdeckt die Frage, das Talent beantwortet sie.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Man irrt so hartnäckig, weil man selten gänzlich irrt.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Wenn Gott zu dir kommen will, verläßt er dich.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Es gibt nur eine Medizin / gegen große Sorgen: / Kleine Freuden.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir über alle Dinge, die wir nur auf eine Art erklären können, im Irrtum sind.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Gewöhne dich an nichts - und alles wird ungewöhnlich bleiben.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Wir sterben viele Tode, solange wir leben; der letzte ist nicht der bitterste.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jh., in: Als den Hirten der Stern erschien, Die stillste Zeit im Jahr: „….Kindheit und Jugend, das liegt weit zurück. Aber die Christnacht ist noch immer voll von Geheimnissen, sie blieb die Nacht der Offenbarung. Lang vor der Mettenzeit tritt man gern einmal vor die Tür und steht allein unter dem Himmel, nur um zu spüren, wie still es ist, wie alles gleichsam den Atem anhält und auf das Wunder wartet. Auf den Höhen sieht man schwebende Lichter, als hätten sich Sterne vom Firmament gelöst und wanderten nun ins Tal. Das sind die Laternen der Leute, die von den Bergen herab zur Kirche gegen. Einmal fand ich auf dem Weg zur Mette eine erfrorene Kuckucksblume am verschneiten Bach. Unzählige braune Samenkörner rieselten mir in die Hand, und während ich sie wieder verstreute, dachte ich bei mir, wie tröstlich es doch ist, daß sich Gottvater nicht auch von den Errungenschaften der Technik erschrecken läßt, sondern daß er nach wie vor seine altmodischen Kuckucksblumensamen erzeugt.
Denn wie ist es in Wahrheit, liebe Freunde? Leben wir nicht in einer Weltzeit des Advent? Scheint uns nicht alles von der aufkommenden Finsternis bedroht zu werden, das karge Glück unseres Daseins? Wir warten bang auf den Engel mit der Botschaft des Friedens und vergessen so leicht, daß diese Botschaft nur denen gilt, die guten Willens sind. Es ist kein Trost und keine Hilfe bei der Weisheit der Weisen und der Macht der Mächtigen. Denn der Herr kam nicht zur Welt, damit die Menschen klüger, sondern damit die gütiger würden. Und darum sind es allein die Kräfte des Herzens, die uns vielleicht noch einmal werden retten können.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jh., in: Fröhliche Armut: „…Denn es ist schon so: Nur ein erfülltes Leben gibt einem Menschen wirklich Wert und Festigkeit in seinem Wesen, nicht Bildung oder feine Lebensart oder was wir sonst noch für wichtig halten, – nur ein erfülltes Leben. Ein Mensch muß ins Ganze wachsen wie ein Baum, der sich streckt bis zum Äußersten seiner Gestalt und keinen Zweig in seiner Krone verkümmern läßt, den ihm der Himmel zu tragen erlaubt. Was uns ansteht, will getan sein, nicht nur gedacht. Wohin führt uns am Ende alles Geschwätz über Gott und die Welt, kann es trösten, zufriedener machen, weiser? Heute noch, wenn ich einmal abends über die Felder laufe, mit meiner Unruhe im Leibe, und ich treffe den Nachbar unterwegs und lehne mich eine Weile neben ihm auf den Zaun, dann ist, was mir der Mann sagen kann, freilich keine Offenbarung für mich. Er hat auch nur Sorgen, denkt an sein Korn, oder eine Kuh wird kalben, darauf läßt sich nichts Geistvolles erwidern. Und doch, es rührt mich an, es ist kein hohler Mund, der da plappert, sondern ein ganzer Mensch redet aus der runden Fülle und Breite seiner Welt. Und mit einem Male bin ich selber nicht mehr so verzagt, ich gehe heim und nehme auch meine Arbeit wieder auf.“
Wagner, Wilhelm Richard (1813-1883), deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent, in seinem Tagebuch aus Venedig am 1. Januar 1859: „Nein! bereue sie nie, diese Liebkosungen, durch die Du mein dürftiges Leben schmücktest! Ich kannte sie nicht, diese wonnigen Blumen, dem reinsten Boden der edelsten Liebe entblüht! Was ich als Dichter geträumt, musste mir einmal so wundervoll wahr werden; auf den gemeinen Boden meines irdischen Daseins musste dieser zartbelebende und verklärende Wonnethau einmal fallen. [...] Nun bin ich geadelt: ich habe den höchsten Ritterschlag erhalten. An Deinem Herzen, in Deinem Auge, von Deinen Lippen - ward ich der Welt enthoben. Jeder Zoll an mir ist nun frei und edel. Wie mit heiligem Grauen vor meiner Herrlichkeit durchschauert mich das Bewusstsein, von Dir in so ganzer Fülle, so süss zärtlich, und doch so innig keusch geliebt worden zu sein! - Ach, noch athme ich ihn, den zauberischen Duft dieser Blumen, die Du mir von Deinem Herzen brächest: das waren nicht Keime des Lebens; so duften die Wunderblumen des himmlischen Todes, des Lebens der Ewigkeit. So schmückten sie einst die Leiche des Helden, ehe sie zu göttlicher Asche gebrannt wurde; in dieses Grab von Flammen und Wohldüften stürzte sich die Liebende, um ihre Asche mit der des Geliebten zu vereinigen. Nun waren sie Eines! Ein Element! Nicht zwei lebende Menschen: ein göttlicher Urstoff der Ewigkeit! - Nein! bereue sie nie! Diese Flammen, sie brannten leuchtend, rein und hell! [...] Deine Liebkosungen - sie sind die Krone meines Lebens, die wonnigen Rosen, die mir aus dem Dornenkranze erblühten, mit dem mein Haupt einzig geschmückt war. Nun bin ich stolz und glücklich! Kein Wunsch, kein Verlangen! Genuss, höchstes Bewusstsein, Kraft und Fähigkeit zu Allem, zu jedem Lebenssturme! - Nein! nein! Bereue sie nicht! Bereue sie nie!“
Wagner, Wilhelm Richard (1813-1883), deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent, in seinem Tagebuch aus Venedig am 29. September 1858: „Der Kampf zwischen Tag und Nacht war stets ein wundervolles Schauspiel am reinen Himmel. Rechts, mitten im dunkelrosigen Äther blinkte traulich hell der Abendstern; der Mond, in voller Pracht, warf sein funkelndes Netz nach mir im Meere aus. Nun wandt’ ich ihm zur Heimkehr den Rücken. Dem Blicke, der dahin schweifte, wo Du weilest, von wo Du nach dem Monde sähest, trat, dicht über dem verwandten Siebengestirn, ernst und hell, mit wachsendem Lichtschweife der Komet entgegen. Mir hatte er nichts Schreckendes, wie mir überhaupt nichts mehr Furcht einflößt, weil ich so gar kein Hoffen, gar keine Zukunft mehr habe; ich musste sogar recht ernst über die Scheu der Leute vor dem Erscheinen solchen Gestirnes lächeln, und wählte es mit einem gewissen übermütigen Trotze zu meinem Gestirn. Ich sah in ihm nur das Ungewöhnliche, Leuchtende, Wunderbare. Bin ich so ein Komet? Brachte ich Unglück?“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Die Kunst ist eine Sonne, die ihre Strahlen entsendet, um das Herz der Welt zu erwärmen.“
Waldmüller, Ferdinand Georg (1793-1865), einer der bedeutendsten österreichischen Maler der Biedermeierzeit: „Überall ist es die Moral, die bessernd, veredelnd wirken soll. Das ist zuvörderst die Aufgabe der Kunst, ohne diese Lösung ist sie unnützer Tand, ja auch von schädlichem Einflusse.“
Wallas, Graham (1858-1932), englischer Schriftsteller, Sozialist, Sozialpsychologe, Pädagoge, Führer der Fabian Society und Mitbegründer der London School of Economics: „Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?“
Walser, Martin Johannes (*1927), deutscher Schriftsteller: „Bücher sind auch Lebensmittel.“
Walser, Martin Johannes (*1927), deutscher Schriftsteller: „Ein Buch ist für mich eine Art Schaufel, mit der ich mich umgrabe.“
Walser, Robert (1878-1956), deutsch-schweizerischer Schriftsteller, in: Bedenkliche Geschichten, Das Theater ein Traum, Beitrag zur Psychologie des Talents: „Ein Talent muss flüssig sein, nicht staubig, glatt, nicht holperig, aber es darf nicht allzu glatt davonfließen, es muss tief und ziemlich schwer sein, aber es darf nicht allzu tief, noch viel weniger darf es schwerfällig sein. Es muss eine gewisse Breite und Ruhe haben, das heißt, es muss warm sein, es muss sich sogar bis in die Hitze hinauf versteigen können, aber es darf niemals hitzig sein, niemals roh, niemals plump. Es muss kalt sein, doch es muss Wärme immer ahnen lassen, es darf nie spitz und dünn sein, wohl aber fein, und doch nicht ausschließlich. Es muss nicht zierlich sein, weil die Zierlichkeit in der Regel als etwas lediglich Äußeres empfunden wird, aber es muss achtsam und ordentlich sein, dann ist es von selber zierlich. Es darf niemals hin- und herschwanken, es sei denn, es befehle sich das, um die Betrunkenheit nachzuahmen, es muss fest sein, aber es muss die Härte vermeiden, es muss feurig sein. Es muss freudig und fleißig sein und bescheiden; wenn es anmaßend ist, ist es nicht es selber mehr, sondern es ist etwas andres und Fremdes, es zerspaltet, zerbricht und verfällt. Wenn es nicht jede Stunde freudig und höchst zuversichtlich an sich arbeitet, ist es anmaßend und so gut wie nichts mehr./ Es muss rasch sein, aber es darf nie galoppieren, es darf keine Sprünge machen, sonst reißt es innerlich. Wenn es aber schleppt, ist es krank, dann stirbt es langsam. Es muss mutig sein, mutig sein bedeutet ihm dasselbe wie: niemals träge sein, aber Gott behüte es vor der Keckheit, diese ist blind und führt in Abgründe hinunter, aus denen es keine Wege ans Licht mehr gibt. Es soll streng gegen sich sein, niemals schroff dem andern gegenüber; das andre hat immer Liebe und Achtung verdient, wenn das Eigene seine Augen immer offen behalten hat. Es soll demütig sein, das wird es stets sein, wenn es stets seiner bewusst ist. Es darf unbewusst sein, aber es darf das nicht wollen, das führt zur Verdummung, die Dummheit aber wohnt in der Nähe der Gemeinheit. Es muss vorsichtig und sparsam sein, damit es etwas zu geben hat, wenn die Stunde des Ausgebens da ist, aber es hüte sich vor der Besitzwut und Knausrigkeit, das sind Eigenschaften, die dem Wucherer ziemen, das Talent aber ist von den Göttern zum Lieben, Mitempfinden und Geben bestimmt. Es soll stolz sein und wissen, dass das das Gegenteil von hochmütig ist. Es soll kühn sein, damit es jederzeit Lust hat, herabwürdigende Angebote abzulehnen. Es soll die Gefahr lieben, es soll leiden, es darf sich nie weigern zu leiden, sonst verflacht es, und dann leidet es erst recht.“
Walser, Robert (1878-1956), Schweizer Schriftsteller: „Wären wir ruhiger, langsamer, so ginge es schneller mit unseren Angelegenheiten voran.“
We, Lü Bu (auch: Lü Buwei, um 300 v. Ch.-235 v. Ch.), chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph, in seinem Werk: Frühling und Herbst des Lü Bu We, 2: „Je rauschender die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährlicher wird das Land, desto tiefer sinkt der Fürst.“
We, Lü Bu (auch: Lü Buwei, um 300 v. Ch.-235 v. Ch.), chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph, in seinem Werk: Frühling und Herbst des Lü Bu We: „Die Feststellung der Begriffe und die Begrenztheit der Befugnisse sind die Zügel der Herrschaft.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos: „Ein Regent ohne besondere Geistesgaben, der zum Thron erzogen worden ist, ist besser als ein Volkssenat.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos III, 14: „Zum Erzieher muss man eigentlich geboren sein wie zum Künstler.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in: Demokritos IV, 24: „Der Geldsack bleibt dennoch, selbst im verjüngten Maßstabe, das Gewicht an der Weltenuhr, an der das Frauenzimmer nur die Unruhe ist.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst Freiherr von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist: „Es ist gewiss, dass keine Musik komponiert, kein Gemälde gemalt und kein Gedicht gedichtet würde, wenn nicht der Trieb, auf andere zu wirken, im Menschen läge.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in einem Brief an Caroline Brandt, Berlin, am 3. September 1814: „Welch ewiger Kreislauf von Anstrengungen und Tätigkeit ist doch mein Leben. Soll da nicht die Maschine bald zugrunde gehn? [...] Manchmal ist es unerträglich, wie man durch diese Beweise von Achtung und Andrängen, Bitten pp., Ehrenbezeugungen und dergleichen gequält wird, und die Geduld so reißt, dass man alle massakrieren könnte. Aber das sind nur Augenblicke, wo man rabiat wird. Der Künstler ist einmal zum Märtyrer des geselligen Lebens erkoren, und wohl dem, der seine Bestimmung erfüllt.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in einem Brief an Caroline Brandt, Dresden, am 1. Juli 1814: „Es ist ordentlich unbegreiflich wie und auf welche Art sich der Gedanke an ein geliebtes Wesen sich in alles mengt; immer die vorherrschende Farbe ist, immer der Maßstab zu allem, kurz, wie ein in das Lebensgewebe gewirkter Faden sich mit allen Krümmungen, Freuden und Leiden desselben vereinigt.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in einem Brief an Caroline Brandt, Dresden, am 9. Juni 1817: „Du wirst einsehen lernen, dass jeder Mensch der Schöpfer seines eigenen Glücks ist, und meistens ungerechterweise das Schicksal anklagt. Wer imstande ist, den Zweck seiner Bestimmung und seines Lebens einzusehen, und daher einig mit sich selbst ist, dem können die widerlichen wie die glücklichen Zufälle des Lebens nur zur weiteren Ausbildung und Beruhigung führen.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist, in einem Brief an Caroline Brandt, München, 29. August 1815: „Mit Freuden, mit innigem Wonnegefühl werde ich so manch unendlich glücklicher Zeit gedenken, wo wir ungetrübt uns selbst lebten. Das Bittere, was unsere beiderseitige Individualität hinein webte, hat mich gelehrt, dass ich nie das Glück eines fühlenden Wesens machen kann, dass der nur zu beklagen ist, den ich mit Liebe umfasse, und dass das Schicksal mit ernstem eisernen Finger mich ganz in mich selbst verweist. Und jene Allgewalt des Gefühls nur bestimmt ist, auf dem Opferaltar der Welt für andere geopfert zu werden, und wie die Fackel leuchtend sich selbst zu verzehren.“
Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826), deutscher Komponist, Dirigent und Pianist: „Die Kunst hat kein Vaterland.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Der Landwirt oder Bauer: „Ackerbau und Viehzucht sind die zwei Brüste, die den Staat sicherer säugen als die Gold- und Silberminen Perus.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Die Liebe: „Die Liebe ist die singende, sich in der Luft tummelnde Lerche. In der Ehe muß der Vogel gebraten auf der Schüssel liegen.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Furcht und Feigheit: „Eine einzige Art der Furcht hat etwas Edles die Schamhaftigkeit.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Grabmal: „Deutsche opferten sich recht eigentlich für die Menschheit, gaben ihren Nationalcharakter preis, um Weltbürgerrollen zu spielen, und wurden - nichts!“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Rede in die zweiunddreißig Winde an Jünglinge und meine Zeit: „Die schönste Rede, die man in unseren Zeiten halten kann, wäre: Über die Kunst, zu Hause zu bleiben.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Rede in die zweiunddreißig Winde an Jünglinge und meine Zeit: „Von oben herab muss reformiert werden, wenn nicht von untern herauf revolutioniert werden soll.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos, Über Bücher: „Die zwei Weisesten der Menschen, Sokrates und Christus, schrieben keine Zeile.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos: „Der große Haufen bekümmert sich wenig um Moral: Der Glaube ist ihm bequemer.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos I, 6: „Es ist ein Unglück, nie Unglück gehabt zu haben.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos I, 28: „Viele halten die Unparteilichkeit ihres Herzens für die ihres Kopfes.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos III, 3: „In der Kindheit beschränkt sich unsere Liebe auf Eltern, Geschwister, Schulkameraden, in der Jugend aufs Geschlecht. Im mittleren Alter lieben wir Vaterland, Ehren, Studien, im Alter die Menschheit.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos III, 11: „Auf einem Berge stehend umfassen wir die Natur wie das Kind, das auf einen Stuhl gestiegen ist, um den Vater desto besser umarmen zu können.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos IV, 8: „Wachsamkeit ist die Tugend des Lasters.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos IV, 10: „Das Ehrgefühl pflegt bei Kleinen oft schärfer zu sein als bei Großen: Weil sie immer fürchten, sie kämen zu kurz.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter: „Das Leben wird gegen Abend, wie die Träume gegen Morgen, immer klarer.“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter: „Leidenschaften sind wie Pferde am Wagen des Lebens; aber wir fahren nur gut, wenn der Fuhrmann Vernunft die Zügel führt.“
Weber, Max (Maximilian Carl Emil Weber, 1864-1920), bedeutender deutscher Soziologe und Nationalökonom, klassischer Vordenker der Kulturwissenschaften und Sozialethik: „In diesem Land kann man keine Politik machen! Da sind ja selbst die Juden dumm!“
Wecker, Konstantin Alexander (*1947), deutscher Liedermacher, Komponist, Autor, Schauspieler: „Chaos ist die Ordnung, die wir nicht verstehen.“
Wedekind, Frank (Benjamin Franklin Wedekind, 1864-1918), einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit, Schriftsteller und Schauspieler, in: Die Büchse der Pandora: „Die Menschen kennen sich nicht - sie wissen nicht, wie sie sind. [...] Jedes Wort, das sie sagen, ist unwahr, erlogen. Das wissen sie nicht, denn sie sind heute so und morgen so, je nachdem ob sie gegessen, getrunken und geliebt haben oder nicht. [...] Wenn sie am glücklichsten sind, dann jammern sie, dann stöhnen sie und im tiefsten Elend freuen sie sich jedes winzigen Happens. Es ist sonderbar, wie der Hunger den Menschen die Kraft zum Unglück nimmt. Wenn sie sich aber gesättigt haben, dann machen sie sich die Welt zur Folterkammer, dann werfen sie ihr Leben für die Befriedigung einer Laune weg. - Ob es wohl einmal Menschen gegeben hat, die durch Liebe glücklich geworden sind? Was ist denn ihr Glück anders, als dass sie besser schlafen und alles vergessen können?“
Wedekind, Frank (Benjamin Franklin Wedekind, 1864-1918), einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit, Schriftsteller und Schauspieler: „Glück ist, seinen Anlagen gemäß verbraucht zu werden.“
Wedekind, Frank (Benjamin Franklin Wedekind, 1864-1918), einer der meistgespielten Dramatiker seiner Zeit, Schriftsteller und Schauspieler: „Man soll die Männer so nehmen, wie sie sind, und die Frauen, wie sie sein möchten.“
Wegner, Dushan (geb. Dušan Grzeszczyk, *1974 in der Tschechoslowakei), deutscher Publizist, Videojournalist, Politikberater: „Wenn abweichende Meinungen nicht mehr gesagt werden dürfen, während die eine erlaubte Meinung eine Lüge transportiert, dann wird die Wahrheit selbst nicht mehr gesagt. Meinungsfreiheit ist mehr als gefühlige Moral und aufgeklärter Selbstzweck. Meinungsfreiheit ist eine Versicherung gegen den dauernden kollektiven Irrtum. Abweichende Meinungen zu schützen bedeutet, all die Wahrheiten zu schützen, deren Zeit noch nicht gekommen ist.“
Wehner, Theo, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis.“
Weil, Simone Adolphine (1909-1943), französische Philosophin und Mystikerin jüdischer Abstammung, war um die Einheit von Politik und Religion bemüht: „Eine Beziehung entsteht nur dann, wenn das Danken sie herstellt.“
Weinhofer, Karl (*1942), ehemaliger SPD-Politiker: „Die Menschen sind grob in drei Kategorien einzuteilen: Die wenigen, die dafür sorgen, dass etwas geschieht, die vielen die zuschauen, wie etwas geschieht und die überwältigende Mehrheit, die keine Ahnung hat, was überhaupt geschieht.“
Weisheit, Chinesische: „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupte kreisen, das kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.“
Weisheit, Chinesische: „Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.“
Weisheit, Chinesische: „Eine Freude vertreibt hundert Sorgen.“
Weisheit, Chinesische: „Freue dich deines Lebens, es ist schon später als du denkst.“
Weisheit, Chinesische: „Tausend und Abertausend Ströme fließen ins Meer, aber das Meer ist nie voll - und könnte der Mensch Stein zu Gold verwandeln, sein Herz ist nie zufrieden.“
Weisheit, Japanische: „Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere.“
Weisheit, Östliche: „Brauchst du dir Gott erst zu beweisen? Zündet man denn eine Fackel an, um die Sonne zu sehen?“
Weisheit aus China: „Wenn Licht in der Seele ist, ist Schönheit im Menschen. Wenn Schönheit im Menschen ist, ist Harmonie im Haus. Wenn Harmonie im Haus ist, ist Ordnung in der Nation. Wenn Ordnung in der Nation ist, ist Frieden in der Welt.“
Weisheit der Dakota-Indianer: „Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.“
Weizsäcker, Carl Friedrich von (1912-2007), deutscher Physiker, Philosoph und Friedensforscher, in: Der Mensch in seiner Geschichte: „Die Welt nötigt uns zur Angst. Angst ist nicht eine Schwäche des Urteils, sondern sie ist eine zutreffende Erkenntnis.“
Weizsäcker, Carl Friedrich von (1912-2007), deutscher Physiker, Philosoph und Friedensforscher: „Beginne jeden Tag mit einem ruhigen Augenblick. Man muss stillhalten, um zu sehen, was sich ‚meldet‘.“
Weiß, Ernst (1882-1940), österreichischer Arzt und Schriftsteller, hier als Hommage und Extrakt der ‚Stifterschen Sittengesetze‘ (vgl. Adalbert Stifter: „Die Narrenburg“), die vom Sinn des Gesprächs und der Macht der sanften Erziehung künden: „Laßt wachsen! Baut Häuser. Lehret die Kinder. Sammelt! Bedeckt die Wunden mit weicher Leinwand, faßt den Menschen mit Behutsamkeit, denn das Edelste ist das am leichtesten Verletzbare. Seid werktätig.“
Weißmann, Karlheinz (*1959), deutscher Historiker, Gymnasiallehrer für Geschichte und evangelische Theologie: „Erst in der Stunde der Gefahr begreifen alle, daß man sich nur auf etwas stützen kann, das Widerstand leistet.“
Welan, Manfried (*1937), österreichischer Politik- und Rechtswissenschaftler, Schriftsteller: „Widersprechen und Widerstand muss man lernen, üben, trainieren.“
Werefkin, Marianne von (1860-1938), russische Malerin, Vorarbeiterin des deutschen Expressionismus: „Die Welt des Künstlers ist in seinem Auge, dass ihm seine Seele schafft. Dieses Auge zu erziehen, um eine feine Seele zu erlangen, ist die höchste Pflicht eines Künstlers.“
Whistler, James Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer Maler: „Ein unter Gemälden verbrachtes Leben macht noch keinen Maler - sonst könnte der Garderobendiener in der Nationalgalerie seine Kunst sehen lassen.“
Whistler, James Abbott McNeill (1834-1903), US-amerikanischer Maler: „Kunst passiert - keine Hütte ist vor ihr sicher, kein Prinz kann sich auf sie verlassen, die größte Intelligenz kann sie nicht hervorbringen.“
Whitman, Ardis: „Gekränktsein beruht weitgehend auf starker Ichbezogenheit.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in: Grashalme: „Worin, glaubt ihr, liegt die Größe der Stürme und Verheerungen, der verlustreichen Schlachten und Schiffbrüche, der wildesten Wut der Elemente und der Gewalt des Meeres und der Kreislauf der Natur, der tiefen Schmerzen menschlichen Sehnens, der Würde, des Hasses und der Liebe? Es ist jenes Etwas in der Seele, das uns sagt: Wüte weiter, wirble fort und fort, wandle hier und überall als Herr - Herr über Zuckungen des Himmels und des Meeres Zerschmettern, Herr über Natur und Leidenschaft und Tod, über alle Schrecknisse, alle Qual.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in seinem berühmtesten Werk ‚Grashalme‘: „Das ganze bekannte Universum hat einen wahrhaft Liebenden, und das ist der größte Dichter. Er verschwendet sich in ewiger Leidenschaft und ist unbekümmert darum, was ihm das Schicksal bringt, welch mögliche Zufälligkeiten an Glück oder Unheil, er erringt täglich und stündlich seinen köstlichen Lohn. Was andere hemmt oder zerbricht - ihm es ist Nahrung nur für das Feuer seines Verlangens [...] Sein Erleben, seine Schauer und Erschütterungen sind nicht umsonst. Nichts kann ihn abschrecken - Leiden nicht noch Finsternis - nicht Tod noch Furcht.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in seinem berühmtesten Werk ‚Grashalme‘: „Die Botschaft großer Dichtungen an alle Menschen lautet: Kommt als Gleichberechtigte zu uns, dann nur könnt ihr uns verstehen. Wir sind nicht besser als ihr; was in uns ist, das ist auch in euch, woran wir uns erfreuen, daran könnt ihr euch auch erfreuen.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in seinem berühmtesten Werk ‚Grashalme‘: „Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft sind nicht getrennt voneinander, sondern vereint. Der größte Dichter gestaltet, was sein wird, folgerichtig aus dem, was ist und war. Er zieht die Toten aus ihren Särgen und stellt sie wieder auf die Füße. Er sagt zur Vergangenheit: Stehe auf vor mir und wandle, auf dass ich dich erkenne!“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in seinem Tagebuch: „Die Himmel über und über von Unsagbarem erfüllt. Die Milchstraße wie eine übermenschliche Symphonie, eine Ode universeller Unbestimmtheit, Wort und Ton verschmähend - eine lodernde Flamme der Gottheit, adressiert an die Seele. Alles still - die unbeschreibliche Nacht und die Sterne - weit weg und still.“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker: „Mag sein, dass alle Kunstwerke in erster Linie nach ihren künstlerischen Qualitäten beurteilt werden müssen, nach ihrer Gestaltungskraft, ihren dramatischen oder malerischen Fähigkeiten, ihrer Kunst, eine Handlung zu schüren. Aber wenn sie den Anspruch erheben, Werke ersten Ranges zu sein, so müssen sie streng und scharf danach beurteilt werden, ob sie - im höchsten Sinn und immer nur mittelbar - in den ethischen Prinzipien wurzeln und deren Ausstrahlung sind und ob sie Kraft haben, zu befreien, zu erheben, zu erweitern.“
Wied, Elisabeth Pauline Ottilie Louise zu (Pseudonym: Carmen Silva, 1843-1916), Königin von Rumänien, Schriftstellerin, Poetin, Übersetzerin: „Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden; die Klugheit tritt zurück, um zu sehen.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher, in: Menander und Glycerion: „Es hat der Natur nun einmal beliebt, zwei so ungleichartige Wesen, als Mann und Weib es sind, durch den Zauberring der Liebe auf längere oder kürzere Zeit aneinander zu ketten. Zwei Wesen, die von keiner einzigen Sache in der Welt dieselbe Vorstellung haben, und keinen einzigen Augenblick dasselbe fühlen; die einander nie verstehen, nie begreifen, nie erraten können, und sich also unaufhörlich aneinander irren müssen, zwei solche Wesen so zusammenzustimmen, dass sie, indem jedes seine eigene Melodie spielt, beide ebendasselbe zu hören glauben, was kann wunderbarer sein?“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Die Stimme der Natur lässt sich nicht überschreien.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Ein Enthusiast sein ist das Liebenswürdigste, Edelste und Beste, was ein Sterblicher sein kann.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Was du mit Glauben und Mut begonnen hast, das hilft dir Gott vollenden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Kybernetik, 1968, S. 51: „Die Antwort ist natürlich, daß wir eine Gesellschaft haben müssen, die auf menschliche Werte gegründet ist und nicht auf Kaufen und Verkaufen. Um diese Gesellschaft zu erreichen, brauchen wir eine Menge von Planungen und Kämpfen, die, wenn es zum besten verläuft, sich auf der Ebene von Ideen abspielt, und wenn nicht – wer weiß, wie?“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 310: „Ich würde aber nicht die starke Individualität meines wissenschaftlichen Stils entwickelt haben, die auf frühen Kontakt mit einem sehr starken und sehr individualistischen Menschen zurückzuführen war. … Was ich tat, das habe ich nicht aufgrund irgendwelcher Anordnungen von außen getan, sondern weil meine Wünsche einem Vorbild folgten, das mir zusagte, und weil die einzelnen Teile meiner Arbeit sich in eine bestimmte und geordnete Richtung zusammenzufügen schienen.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 311: „Wenn ich in das heutige Feudalsystem des Intellekts hineingeboren worden wäre, ich glaube, dann wäre nicht viel aus mir geworden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962, S. 315: „So ist es denn höchstes Schöpfertum nichts weiter als höchste Kritik.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mathematik – Mein Leben, 1962: „ Wir können es uns nicht leisten, die Gehirne unseres Landes ebenso auszulaugen, wie wir unseren Boden ausgelaugt haben. Wir dürfen nicht Leibeigene sein, die in den Büchern unserer Unternehmer als Eigentum aufgeführt werden.“
Wiener, Norbert (1894-1964), US-amerikanischer Mathematiker und Philosoph, Schöpfer der Grundbegriffe der Kybernetik, in: Norbert Wiener, Mensch und Menschmaschine, 1972, S. 45: „In den volkswirtschaftlichen Theorien des freien Handels haben wir ihn [den Ausbeuter der Natur] gepriesen, als hätte er die Reichtümer geschaffen, die er gestohlen und vergeudet hat.“
Wiesel, Elie: „Es mag Zeiten geben, in denen wir zu machtlos sind, Ungerechtigkeiten vorzubeugen. Aber es darf nie eine Zeit geben, wo wir nicht protestieren.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Alle schlechte Dichtung entspringt echtem Gefühl. Natürlich sein, heißt verständlich sein, und verständlich sein, heißt unkünstlerisch sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Das Unerwartete zu erwarten, verrät einen durchaus modernen Geist.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Der Skeptizismus ist der Anfang des Glaubens.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Kunst offenbart die mangelnde Planung der Natur, ihre sonderbare Grausamkeit, ihren durchaus unfertigen Zustand. Die Natur hat gute Absichten, aber sie kann sie nicht ausführen. Die Kunst ist unser ritterlicher Versuch, der Natur ihren richtigen Platz anzuweisen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Die Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Ein ewig heiterer Gesichtsausdruck ermüdet uns auf die Dauer weit mehr als ein ständiges Stirnrunzeln.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Es ist sicherer, von allen Menschen schlecht zu denken, bis man herausgefunden hat, dass sie gut sind, doch das erfordert heutzutage sehr viele Nachforschungen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Kein großer Künstler sieht die Dinge jemals so, wie sie wirklich sind. Täte er das, so würde er aufhören ein Künstler zu sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Nichts ist so aufreizend wie Gelassenheit.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Welt in Bewegung.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Religionen sterben, wenn sie sich als wahr erweisen. Die Wissenschaft ist das Archiv toter Religionen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Wenn man verliebt ist, beginnt man damit, sich selbst zu täuschen, und endet damit, andere zu täuschen. Das nennt die Welt Romantik.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Wir leben im Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung; das Zeitalter, in dem die Menschen so fleißig sind, dass die vollkommen verdummen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Das Bildnis des Dorian Gray 6, Lord Wotton: „Gut sein heißt, mit sich selber im Einklang sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Das Bildnis des Dorian Gray IV, Lord Wotton: „Gute Künstler leben nur in ihren Werken, und sind daher als Persönlichkeit völlig uninteressant. Ein großer Dichter, ein wirklich großer Dichter, ist das unpoetischste Wesen von der Welt, aber untergeordnete Dichter sind höchst anziehend. Je schlechter ihre Reime sind, um so malerischer sie sie selber aus.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Ein idealer Gatte II, Lady Markby: „Nichts ist so gefährlich wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: Nach einem trefflichen Mittagessen ist man geneigt, allen zu verzeihen.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Gewissen macht uns alle zu Egoisten.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Leben imitiert öfter die Kunst als die Kunst das Leben.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das wahre Geheimnis der Welt ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Das Wesen des Altruismus besteht in der Eigentümlichkeit, dass man sich um die Lebensführung der anderen nicht kümmert, sondern diese durchaus ungestört lässt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Dein Erfolg enthält immer etwas, das selbst deinen besten Freunden missfällt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Demokratie ist nichts anderes als das Niederknüppeln des Volkes durch das Volk für das Volk.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die antiken Geschichtsschreiber haben uns wundervolle Dichtungen als Tatsachen überliefert. Die modernen Erzähler langweilen uns mit Tatsachen, welche sie als Dichtung ausgeben.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Kunst darf nie populär sein wollen. Das Publikum muss künstlerisch werden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Leute, die nur einmal im Leben wirklich lieben, sind die wirklich Oberflächlichen. Was sie ihre Treue nennen, nenne ich entweder die erschlaffende Wirkung der Gewohnheit oder einen Mangel an Einbildungskraft.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die meisten Menschen gehen bankrott, weil sie zuviel in die Prosa des Lebens investiert haben. Sich für die Poesie zu ruinieren ist eine Ehre.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Seele kommt alt zur Welt, aber sie wächst und wird jung. Das ist die Komödie des Lebens. Der Leib kommt jung zur Welt und wird alt. Das ist die Tragödie unseres Daseins.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die Tragödie des Alters beruht nicht darin, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Die übelsten Werke sind stets mit den erhabensten Vorsätzen begonnen worden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Eine Idee wird darum nicht wahr, weil jemand sich dafür geopfert hat.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ein Zyniker ist ein Mensch, der von allem den Preis und von nichts den Wert kennt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Erfahrung ist der Name, den die Menschen ihren Irrtümern geben.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Es gibt Bücher, die uns in einer einzigen Stunde mehr erleben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Es ist absurd, die Menschen in gute und schlechte einzuteilen. Sie sind entweder amüsant oder langweilig.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Fragen sind nie indiskret. Antworten sind es manchmal.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Gesegnet jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Ich kann alles glauben. Vorausgesetzt es ist unglaublich.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Immer auf dem Sprunge stehen – das nenne ich Leben. Von Sicherheit eingewiegt werden bedeutet sicheren Tod.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Man sollte stets ein wenig unwahrscheinlich sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Natürlich sein heißt allzu verständlich sein. Und allzu verständlich sein heißt unkünstlerisch sein.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller: „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen zuviel lesen, um weise zu sein, und zuviel denken, um schön zu sein.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, in: Der achte Schöpfungstag, St. Kitts: „Langsam hatte sie seitdem gelernt, daß schöne Dinge nicht zum Besitzen, sondern zum Betrachten da sind.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts: „Das ist alles was wir tun können: Immer wieder von neuem anfangen – immer wieder und wieder.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts: „Der Gelassene nützt seine Chancen besser als der Getriebene.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts: „Die nützlichsten Erfahrungen, die man macht, sind die schlechten.“
Wilder, Thornten (1897-1975), amerikanischer Romancier, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts: „Wer eine fremde Sprache lernt, zieht vor einer anderen Nation den Hut.“
Wilson, Thomas Woodrow (1856-1924), US-amerikanischer Politiker, 28. Präsident der USA, Friedensnobelpreisträger, in: Der Staat: „Direkt oder indirekt beruht die Autorität der Regierenden schließlich auf Gewalt.“
Wittgenstein, Ludwig (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph, in: Tractatus logico-philosophicus: „Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen. In der Welt ist alles, wie es ist, und geschieht alles, wie es geschieht; es gibt in ihr keinen Wert - und wenn es ihn gäbe, so hätte er keinen Wert. Wenn es einen Wert gibt, der Wert hat, so muss er außerhalb allen Geschehens und So-Seins liegen. Denn alles Geschehen und So-Sein ist zufällig. Was es nichtzufällig macht, kann nicht in der Welt liegen, denn sonst wäre dies wieder zufällig. Es muss außerhalb der Welt liegen.“
Wittgenstein, Ludwig (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph, in: Tractatus logico-philosophicus: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen. [...] Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können also auch nicht sagen, was wir nicht denken können.“ (Vieles ist mit Worten nicht auszudrücken, deshalb ist auf Gesten zu achten, das Verhalten im Schweigen. Vielleicht versteht man einander.)
Wittgenstein, Ludwig (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph, in: Tractatus logico-philosophicus: „Die zeitliche Unsterblichkeit der Seele des Menschen, das heißt also ihr ewiges Fortleben auch nach dem Tode, ist nicht nur auf keine Weise verbürgt, sondern vor allem leistet diese Annahme gar nicht das, was man immer mit ihr erreichen wollte. Wird denn dadurch ein Rätsel gelöst, dass ich ewig fortlebe? Ist denn dieses ewige Leben dann nicht ebenso rätselhaft wie das gegenwärtige? Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit.“
Wittgenstein, Ludwig (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph, in: Vermischte Bemerkungen, 1948, Band 8: „Nur wenn man noch viel verrückter denkt, als die Philosophen, kann man ihre Probleme lösen.“
Wolf, Christa (1929-2011), deutsche Schriftstellerin, die zu den bedeutendsten ihrer Zeit zählt: „Die Voraussetzung, andere zu beurteilen, ist die tiefe und vertiefte Erkenntnis seiner selbst, mit allen Abgründen.“
Wolf, Christa (1929-2011), deutsche Schriftstellerin, die zu den bedeutendsten ihrer Zeit zählt: „Jeder Leser arbeitet auch an dem Buch mit, das er liest.“
Wolff, Charlotte (1897-1986), jüdische deutsch-englischsprachige Schriftstellerin, Sexualwissenschaftlerin, Psychiaterin, veröffentlichte grundlegende Werke zur weiblichen Homosexualität: „Alle Dinge enden, wenn ihre Anfänge nicht intakt gehalten werden. Lasst uns nicht Blumen züchten, sondern Knospen.“
Wolsdorff, Gert: „Die Heilkraft des seelischen Gleichgewichts kann Wunder wirken.“
Wood, Edward Frederick Lindley (1881-1959), britischer konservativer Politiker: „Man sollte der Hoffnung die Flügel beschneiden, damit sie nie mehr fortfliege.“
Woolf, Virginia (gebürtig: Adeline Virginia Stephen, 1882-1941), britische Schriftstellerin und Verlegerin, zählt zu den bedeutendsten Autorinnen der klassischen Moderne: „Ihr Frauen - verschafft euch Muße und ein Zimmer für euch allein.“
Yesudian, Selvarajan (1916-1998), aus Südindien stammender Yogalehrer, hat in der Schweiz, zusammen mit Elisabeth Haich, mehrere Yogaschulen gegründet: „Erfahre zuerst die Wahrheit, wer du in Wirklichkeit bist: Geist, dein eigenes Selbst und nicht Materie. Dann wird dich die Unwirklichkeit, die Vergänglichkeit, die Begrenztheit, die Sterblichkeit, die Täuschung dieser Welt nicht mehr stören. Angst, Furcht und Leid werden dich verlassen - sogar der Tod. Wiederhole Tag und Nacht wer du bist: Ich bin Geist, der nie geborene, der nie sterbende, der ewige, der unsterbliche. Das bin ich. Das bin ich. Das bin ich.“ - Auf www.archiv-swv.de, unter: Beiwerke/Literatur/Bewusstsein - Spiritualität findet sich ein originales Übungsmanuskript für Hatha-Yoga, das S. Yesudian um 1980 entwickelt und mit Handzeichnungen versehen hatte, um es seinen Schülern in Ponte Tresa (Schweiz) zur Anleitung auszuhändigen. Ich erhielt es (2015) von einer Dame, die in seinen bzw. den Schulen Elisabeth Haichs Unterricht genommen hatte.
Young, Edward (1683-1765), englischer Dichter, Pfarrer, in: Nachtgedanken I., 139: „Der Aufschub ist der Dieb der Zeit.“
Zen-Buddhismus, Sayutta-Nikaya, Vers 2: „Ehrwürdiger Buddha, ich habe nachgedacht: Spirituelle Freundschaft macht doch sicher das halbe spirituelle Leben aus!“ „Sag das nicht Ananda, oh sag das nicht!“, antwortete der Buddha. „Spirituelle Freundschaft ist das ganze spirituelle Leben!“
Zen-buddhistische Weisheit: „Andere beherrschen erfordert Kraft. Sich selbst beherrschen, erfordert Stärke. Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung. Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte all dessen werden, was Ruhe sucht.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir hinter uns haben.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Es gehört viel Mut dazu, einfach zu erklären, dass der Zweck des Lebens darin besteht, sich seiner zu erfreuen.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen./ Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe./ Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Laute Freunde sind oft leise Feinde.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Reich ist, wer weiß, dass er genug hat.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“
Zen-Paradigma: „Höre auf, daran zu denken und darüber zu sprechen und es gibt nichts, was Du nicht wissen kannst.“
Zen-Sentenz: „Folge nicht den Spuren der Meister. Suche was sie gesucht haben.“
Zen-Weisheit: „Achtsamkeit führt zu tiefer Einsicht und zum Erwachen.“
Zen-Weisheit: „Alles, was man im Herzen fühlt, finde im Gesicht seinen Ausdruck.“
Zen-Weisheit: „Alles Große kommt aus der inneren Stille.“
Zen-Weisheit: „Am wichtigsten ist innerer Friede.“
Zen-Weisheit: „Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.“
Zen-Weisheit: „Andere zu beherrschen erfordert Kraft. Sich selbst zu beherrschen erfordert Stärke.“
Zen-Weisheit: „Auf jeden Grashalm fällt ein Tröpfchen Tau.“
Zen-Weisheit: „Behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest.“
Zen-Weisheit: „Dankbarkeit ist die Tür zu Reichtum.“
Zen-Weisheit: „Dem sind keine Grenzen gesetzt, der sie nicht hinnimmt.“
Zen-Weisheit: „Der Anker des Lebens ist Liebe und Mitgefühl.“
Zen-Weisheit: „Der Kopf muss sich vor dem Herzen verneigen.“
Zen-Weisheit: „Der Weg ist das Ziel.“
Zen-Weisheit: „Die größte Offenbarung ist die Stille.“
Zen-Weisheit: „Ein Augenblick Geduld kann viel Unheil verhüten.“
Zen-Weisheit: „Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir hinter uns haben.“
Zen-Weisheit: „Es gehört viel Mut dazu, einfach zu erklären, dass der Zweck des Lebens ist, sich seiner zu erfreuen.“
Zen-Weisheit: „Folge nicht den Spuren der Meister, suche was sie gesucht haben.“
Zen-Weisheit: „Freude ist die Essenz des Erfolgs.“
Zen-Weisheit: „Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen. Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe. Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.“
Zen-Weisheit: „Jeder Fluss hat eine Quelle. Jeder Baum hat eine Wurzel.“
Zen-Weisheit: „Laute Freunde sind oft leise Feinde.“
Zen-Weisheit: „Lene loszulassen: Das ist der Schlüssel zum Glück.“
Zen-Weisheit: „Nur liebevolle Worte überzeugen.“
Zen-Weisheit: „Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte all dessen werden, was Ruhe sucht.“
Zen-Weisheit: „Reich ist, wer weiß, dass er genug hat.“
Zen-Weisheit: „Stille ist die höchste Errungenschaft des Selbst.“
Zen-Weisheit: „Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tu es jeden Tag.“
Zen-Weisheit: „Wenn du verstehst, dass andere anders sind als du, dann beginnst du weise zu werden.“
Zen-Weisheit: „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“
Zen-Weisheit: „Wer sanft auftritt, kommt weit.“
Zhuangzi (auch geschrieben: Chuang Tzu, Tschuang Tze oder auch Dschuang Dsi, um 365-290 v. Chr.), chinesischer Philosoph und Dichter. Berühmt von ihm wurde „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“, durch Richard Wilhelm, dem deutschen Sinologen, Theologen und Missionar 1912 ins Deutsche übertragen und erläutert: „Wer sich an die Weisheit des Herzens hält und sie als Autorität anerkennt, braucht keine anderen Autoritäten.“
Zigeunerweisheit: „Es ist keiner in der Welt glücklicher, als wer in den Kinderwindeln stirbt.“
Zink, Jörg (*1922), deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer, Publizist, Sprecher der Ökologie- und Friedensbewegung: „Die Liebe kennt keine hoffnungslosen Fälle.“
Zola, Émile (Émile Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier, Schriftsteller, Journalist, in seiner „Rede an die Jugend“, um 1890: „Ich hatte nur einen Glauben, eine Kraft: die Arbeit. Mich hielt nur jene ungeheuere Arbeit aufrecht, die ich mir aufgegeben hatte… die Arbeit, von der ich zu Ihnen spreche, ist eine regelmäßige Arbeit, eine Lektion, eine Pflicht, die ich mir gestellt habe, um in meinem Werke täglich, wenn auch nur um einen Schritt,  vorwärtszukommen… Arbeit! Bedenken Sie, meine Herren, daß sie das einzige Gesetz der Welt ausmacht. Das Leben hat keinen anderen Zweck, keinen anderen Existenzgrund, wir alle entstehen nur dazu, um unseren Anteil an Arbeit zu verrichten und dann zu verschwinden.“
Zola, Émile (Émile Édouard Charles Antoine Zola, 1840-1902), berühmter französischer Romancier, Schriftsteller, Journalist: „Ein Kunstwerk ist ein Stück Natur, gesehen durch ein Temperament.“
Zschokke, Johann Heinrich Daniel (auch: Johann von Magdeburg oder: Johann Heinrich David Zschokke, 1771-1848), deutscher Schriftsteller und Pädagoge, liberaler Volksaufklärer, in: Selbstbiographie: „Es ist unendlich schöner, sich zehn mal betrügen zu lassen, als einmal den Glauben an die Menschheit zu verlieren.“
Zschokke, Johann Heinrich Daniel (auch: Johann von Magdeburg oder: Johann Heinrich David Zschokke, 1771-1848), deutscher Schriftsteller und Pädagoge, liberaler Volksaufklärer: „Es gehört zu den alltäglichen Täuschungen, die Stunden der Vergangenheit und Zukunft reizender zu finden als die Gegenwart.“
Zuckmayer, Carl (1896-1977), US-amerikanischer Schriftsteller deutscher Herkunft: „Aus jeder Stunde des Einklangs, der Wärme, der Überbrückung webt sich ewiges Leben.“
Zulehner, Paul Michael (*1939), österreichischer Theologe, katholischer Priester und Religionssoziologe: „Wenn man erkennt, man kann sich ändern, und tut es doch nicht, dann wird man schuldig.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, hier in >Zitaten< aus den Nachbemerkungen seines Herausgebers Knut Beck, in: Stefan Zweig, Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 240: „Um den Ansatz seiner Kritik besser verständlich zu machen, schaltete er in seine Besprechungen gelegentlich theoretische Erörterungen ein. >Jede echte Novelle ist ebenso wie ein technischer Bau, ein Haus, eine Brücke, eine Maschine<, konstatierte er beispielsweise 1913 in einer Rezension von Raoul Auernheimers ‚Laurenz Hallers Praterfahrt‘, >im letzten doch nur Materialisierung einer Schwergewichtsberechnung, einer geometrischen Gesetzmäßigkeit, wo Druck gegen Spannung, Gewicht gegen Gegengewicht gestellt, ein Schicksal mit der stärksten Tragfähigkeit belastet werden muss, um jenes ästhetische Wohlbehagen zu erzeugen, das immer nur eine Harmonie zwischen Anstrengung und Erfolg verspricht. Jedes Schicksal hat seine natürliche Weite, über die es nicht hinausgetrieben werden darf, ohne innen brüchig zu werden, und dieses richtige Maß der Bedeutung dem Geschehnis und seiner Erörterung abzugrenzen, erfordert nicht nur reproduktives, sondern auch konstruktives Talent.< >Wilde Häufung von Geschehnissen, die flüchtiger Blick für Reichtum halten könnte, die aber [der von Stefan Zweig seit seinen Anfängen so sehr verehrte] Balzac, der weiseste Kenner künstlerischer Ökonomie, als das sicherste Zeichen schöpferischer Ohnmacht gebrandmarkt hat<, lehnte auch er entschieden ab - so 1908 gelegentlich einer Besprechung von Gabriele d’Annunzio’s ‚La Nave‘. >Grazie des Stils< bewunderte er.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 90, Elemente der Menschengröße, (über Rudolf Kaßners Werk ‚Von den Elementen der menschlichen Größe‘, Leipzig, Insel-Verlag): „Bei den großen Meistern der Lyrik ist vor allem ein Phänomen so wunderbar typisch für die ursprüngliche Gewalt ihrer Anschauung, ein seltsamer Vorgang, der noch unendlich bedeutsamer ist als ihre neubildnerische Kraft, nämlich die Fähigkeit, ein gänzlich verbrauchtes und durch allzu häufige, schon automatisch gewordene Benutzung unsinnlich und falsch gewordenes Attribut, ein kaltes gewöhnliches Wort also, plötzlich durch eine unerwartete und vor allem richtige Anwendung wieder sinnlich, neu packend zu gestalten, es gleichsam von dem Missverständnis seiner grob prosaischen Verfälschung wieder in die poetisch reine, kristallklare Form der dichterischen Sinnlichkeit zu erlösen. Ein Phänomen, das jedem Liebhaber der Lyrik hundert jähe Entzückungen geschenkt hat und das in unseren Tagen bei Stefan George und Rilke am eindringlichsten und lautesten zu finden ist. Unversucht hingegen ist bis auf wenige Ausnahmen in unserer Zeit das Bestreben, nicht nur das Wort, sondern auch die Begriffe von der Abgegriffenheit journalistischer und rhetorischer Verwendung zu befreien, sie wieder zurückzuführen in die rein lautere, hier aber gänzlich unsinnliche Atmosphäre, ihre elementare Isoliertheit wieder herzustellen. Und unter den vielen Gesichtspunkten, von denen die Bedeutung Rudolf Kaßners für unsere Zeit aus betrachtet werden könnte, scheint mir diese für sein Werk eine der bedeutendsten.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 160, Einleitung zu einer zusammengefassten Ausgabe von Jean-Jacques Rousseau’s ‚Emil oder Über die Erziehung‘: „Mit wohlverständiger Neugier suchen wir heute die Explosivstoffe in diesem Kunstwerk. Und finden sie nicht. Für uns ist ‚Emile‘ in seiner ungekürzten Form ein sehr langwieriges, umständliches, pädagogisch-philosophisches Werk, das oft entzückt, oft erstaunt, aber niemals revoltiert. Paradox schon durch die Tatsache, dass ein Mensch, der selbst nie Ordnung in sein Leben bringen konnte, nie in einen Beruf sich fand, die erstaunlichsten Theorien der Erziehung mit verführerischer Logik predigt, dass ein Vater, der seine fünf Kinder im Pariser Findelhaus ablegte und dem Zufall für immer überließ, die Sorgfalt für die Jugend als wesentlichste Pflicht des Menschen statuiert. Paradox auch im einzelnen Argument, aber doch blendend in seiner Verwegenheit und ein Meisterwerk der Pädagogie.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 164, Stendhals deutsche Wiederkehr: „Erst um 1880 herum hat er wieder einen guten Leser in Deutschland. Friedrich Nietzsche, der, wie er erzählt, die beiden Romane [Rot und Schwarz, Die Kartause von Parma] 60 oder 70mal gelesen hätte und der ihm nur Dostojewski in der Psychologie überlegen hält.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 170, Anmerkungen zu Balzac: „Wie immer im Talente tränkt die Quelle der größten Vorzüge auch die geheime Kraft der Fehler. Bei Balzac war es das Temperament, dieser Vulkan von Glut, der Licht und Feuer über den erschreckten Himmel gießend mit wunderbarer Schönheit die Gegend erhellt, um sie im nächsten Augenblicke unter starrer Lavaflut zu begraben.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 184, Balzacs Codices vom eleganten Leben: „Und da erkennt man wieder die unendliche Verwandlungsfähigkeit Balzacs, sich selbst mit dem Stoffe zu verändern, leicht zu werden an den leichten Dingen, tragisch an den verworrenen, bedeutsam in seinen philosophischen Erörterungen, jene geheimnisvolle Seelenlosigkeit der ganz Großen, die, wie bei Shakespeare, das Göttliche und Unbegreifliche des vollendeten Künstlers darstellt.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: Begegnungen mit Büchern, Fischer Taschenbuch Verlag, 1983, S. 204, Triumph der Kathedrale, Anmerkungen zu Paul Claudels ‚Verkündigung‘: „Diese isolierte Stellung und dies exemplarische Leben sollten genügen, Paul Claudel die Achtung zu erzwingen, die sein neuartiges Werk verdient - ein Werk, das sich jeder raschen Erörterung versagt, weil es überall die Grundfesten der sogenannten dramatischen Gesetze erschüttert (die immer nur Geltung für den haben, dem nicht die Kraft zuteilward, sie zu zertrümmern).“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in: „Fantastische Nächte“: „Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. Und wer einmal den Menschen in sich begriffen, er begreift alle Menschen.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller, in seinen Erinnerungen: „Am Tage, da ich meinen Pass verlor, entdeckte ich mit achtundfünfzig Jahren, dass man mit seiner Heimat mehr verliert als einen Fleck umgrenzter Erde.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller: „Keine sittliche Ordnung kann durch Gewalt erzwungen werden.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller: „Nur wer früh seine Seele weit auszuspannen gelernt, vermag später die ganze Welt in sich zu erfassen.“