das 10. gebot

werner may   im paradies   17309 fahrenwalde   werner(at)paradies-auf-erden.de

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Das 10. Gebot


















































































































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"Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib."


Dieses Gebot ist rein geistig und daher bis jetzt ganz falsch verstanden worden; denn es ist bereits im sechsten Gebote die Andeutung auf die allgemeine Unzucht gegeben, daher ist es Hier nur eine Wiederholung des sechsten Gebotes, wenn das geistige Wort "Weib" ein Fleischweib bezeichnen würde; allein dem ist hier nicht eigentlich so, man kann zwar auch das materielle Weib darunter verstehen, wie es in „der geistigen Sonne“1 einmal geschieht, allein Ich gab ein anderes Mal die Erklärung, dass darunter hauptsächlich die Liebe des Nächsten zu verstehen sei, die man nicht missbrauchen soll.

Die Liebe des Nächsten ist sein Wohlwollen, seine Barmherzigkeit, sein Mitleid, seine Dienstbereitschaft für dich, sein Glaube und Vertrauen auf deine Worte; diese Tugenden sind es, die du nicht begehren, oder in gewinn- oder genußsüchtiger Absicht missbrauchen sollst und darfst, wenn es dir nicht wahrhaft Not und Elend ist, welches dich zwingt den Anlauf zu deinem mildtätigen Bruder zu nehmen. Denn tust du das, und du hast nicht Not es tun zu müssen, so missbrauchst du seine Liebe zu dir und begehst eine Sünde, die nach Unten zieht, da du in die Sündergattung dich begibst, die man Lügner, Schwindler und Betrüger, und auch gemeine Ausbeuter des Nächsten bezeichnet, und für solche gibt es weder Paradies noch Himmel.

Man lasse die Liebe des Nächsten frei tätig wirken, und das mitleidige Wohlwollen soll in keiner Weise gefordert und missbraucht werden; daher darf dies auch nicht durch Schmeicheleien, Lobrederei über die Person oder in einer anderen unlauteren Weise beeinflusst und erschlichen werden.

Dass hier unter Weib tatsächlich nicht das Weib des Nächsten verstanden wird, erseht ihr aus der Tatsache, weil dieses Gebot mit dem neunten Gebot zusammen gegeben wurde und daher hier von der Unzucht nicht die Rede sein kann, weil Haus, Weib, Acker, Knecht, Esel, Magd und Ochs zusammen geschrieben stehen, die im neunten Gebote nach ihrem geistigen Sinne erklärt sind; die Unzucht ist aber schon im sechsten Gebot allseitig verboten, also kann es hier nicht wiederholt sein.

Die Absonderung dieses Gebotes aus dem neunten Gebote und dessen Aufstellung in ein zehntes Gebot kommt daher, weil diese Gebote die zehn Worte oder Dekalogus heißen.

Die Gebote sieben, neun und zehn untersagen das Verlangen nach fremdem Gut und liebtätigem Geist und verbieten das eigenmächtige, weil unberechtigte Nehmen von allem dem, was des Nächsten ist.


Erstes Gebot der Liebe.

Jahr 32, am 9. September, Jerusalem. Ich Jesus erklärte das größte und vornehmste Gebot im Gesetze Mosis, indem Ich sagte: "du soll den Herrn deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit deinem ganzen Gemüt lieben."


1902, 24. Januar, Graz. Vaterwort durch Franz Schumi: 
Gott ist in Sich die reinste Liebeund diese Liebe ist der Rückstrahl Seiner Göttlichkeit. Die ganze Schöpfung ist der Wiederschein Seiner Liebe; denn aus Liebe ging sie hervor und durch die Liebe wird sie gepflegt.

Der Mensch als Kind Gottes ist ein Wesen Seiner Liebe und ist aus Ihm hervorgegangen wie eine Krone der Schöpfung und ist in Ihm als ein Edelstein Seiner Liebe an Sein väterliches Herz gewachsen.

Daher soll der Mensch Mich, seinen Gott und Vater, aus seiner ganzen Kraft und über Alles lieben. Er soll Mich überall sehen, er soll Mich überall vor seinen Augen haben, er soll nie vergessen, dass Ich sein wahrer, ihn liebender Vater bin. Daher soll er alles geringer schätzen als Mich und mag es das Liebste sein, was er besitzt, Weib und Kind nicht ausgenommen.

Wenn der Mensch Mich so lieben wird, dann wird er trachten nur das zu tun, was er billigermaßen als Mir wohlgefällig betrachten wird; und Meine Liebe wird bei ihm weilen und ihn führen über alle Klüfte und Hindernisse des irdischen Lebens an Mein ihn liebendes Herz.

Liebt daher Mich über Alles, damit ihr durch diese Liebe gekräftigt, allen Versuchungen des Lebens Stand halten werdet, und daher euch nichts von dem Wege der Liebe ablenken wird. Die Liebe aber wird euch leiten in alle Geheimnisse des Lebens und ihr werdet stets gerüstet gegen alle Sünden stehen, die in Meinen Augen die gerechte Missbilligung erfahren.

Wenn ihr gerüstet steht gegen Alles, was Mir nicht gefällt, so ist Meine Liebe stets mit euch und ihr fühlt Meine Nähe, Mein Wohlwollen und Meinen Segen, der fort und fort euch im Guten stärkt und zu Besserem aneifert. Haltet euch würdig stets diesen heiligen Segen über euch strömend, wirken zu lassen, damit ihr bald aus der Welt der Sünde, des Todes und der Hölle zu Mir, dem Vater der Liebe, der Heiligkeit des Himmels gelangt und an Meinem Herzen den Sitz einnehmt, den Ich euch aus Meiner Liebe als Kinder Meines Herzens seit undenklichen Zeiten schon vorbereitet habe.

Ihr sollt daher nichts tun, was der Liebe zu Mir und dem Nächsten nicht entspricht oder was Ich verbiete zu begehen, da es zu leiblichen und geistigen Schaden des Menschen ist. Und der Mensch, als Mein Kind, hat Mir, da Ich sein Schöpfer und Vater bin, zu folgen und nicht gegen Meinen Willen zu handeln, weil es gegen seinen zeitlichen und geistigen Nutzen ist!

Alle die im „Gebetbuch“2 angeführten Sünden in der Prophezeiung Daniels, sind auch gegen Mich gerichtet.


Zweites Gebot der Liebe.

Jahr 32, am 9. September, Jerusalem. An diesem Tage erklärte Ich Jesus das zweite höchste Gebot im Gesetze Mosis, indem Ich sagte: Dem ersten Gebote ist das zweite gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." und bemerkte dazu: "In diesen zweien Geboten ist das ganze Gesetz und die Propheten enthalten."


1902, 24. Januar, Graz. Des Vaters Jesus Wort durch Franz Schumi:
Glaube, Mein Kind, dass die Liebe, die du deinem nächsten Bruder aus dem Volke entgegenbringst, sowohl ihm, als auch Mir, Der Ich als Geist Gottes in ihm wohne, gilt; denn wenn du dem Nächsten nicht dein Herz eröffnest, so hältst du es auch gegen Mich zu.

Du magst Mich persönlich lieben, aber wenn du deinen Bruder oder deine Schwester nicht liebst, so liebst du auch Mich nicht; denn dein Bruder verdeckt Mich, aber Ich bin in ihm und bin sein geistiges Liebes-Ich, welches du stets berücksichtigen sollst, wenn auch das materielle Kleid, in dem Ich verhüllt bin, nicht deinen Ansichten entspricht.

Siehe, dein Bruder ist noch ein Wildling, und Ich bin sein Gärtner, Der Ich ihn langsam leite und pfropfe, um einst eine edle Frucht aus ihm zu haben. Und wie du einen jungen wilden Apfelbaum nicht verwirfst, wenn er auch wild und noch unfruchtbar ist, also verwerfe auch deinen noch nicht mit Meiner Lehre und Liebe gepfropften und edle Früchte der Nächstenliebe tragenden Bruder! —

Denke, dass dein Bruder dasselbe von dir wünscht, wenn er in der Not ist, was du von ihm wünschen würdest, wenn du in der Not wärst, daher komme ihm liebreich entgegen und tue deine christliche Pflicht, denn Ich Christus, als Gottes Geist in jedem Menschen — bin der gleichzeitige Empfänger deiner barmherzigen Nächstenliebe.

Wenn du die Liebe deinem Bruder entgegen bringst, so hast du ihm wohlgetan, er dankt dir und Mir; du fühlst eine Zufriedenheit in dir, welche dich weit über das Alltagsleben erhebt.

Warum aber das?

Siehe, Mein Kind, dies kommt von Meiner Liebe in dir, welche Sich glücklich fühlt, von dir ein Zeichen kindlicher Einsicht gegen Mein Kind zu sehen, dass er dein Bruder ist und daher deine Liebe und Berücksichtigung im vollen Maße verdient.

Wenn du mich lieb hast, so kannst du Mich in der Wahrheit nur dann lieben, wenn du Werke der Nächstenliebe übst; denn du sollst Mich im Geiste aus deiner ganzen Kraft lieben, aber du sollst nicht vergessen, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist und dass alles, was du dir entziehst aus Liebe und Barmherzigkeit und es deinem bedürftigen Bruder gibst, dass auch Ich da anwesend bin und wohlwollend die geistige Liebe und Barmherzigkeit, die mit der materiellen Gabe dargereicht wird, freudevoll in Empfang nehme.

Daher seid gegenseitig liebevoll und bedenkt immer, bevor ihr etwas gegen euren Bruder unternehmt, ob es auch in Meinen Augen, als dem Vater dieses eures Bruders angenehm und wohlgefällig sei.

Die Nächstenliebe wird durch das Gebot: "Tue deinem Nächsten dasselbe, was du willst, dass er dir täte" vollkommen entsprechend gekennzeichnet; denn, wenn ein jeder Mensch nur das seinem Nächsten täte, was er wünscht, dass ihm der Nächste gegenüber ins Werk setze, dann wäre der Himmel auf Erden, weil sich jeder nur Gutes, niemand aber Schlechtes wünscht.

Erfüllt Alle die Gebote Gottes, dann wird es nicht nötig sein zu sagen: Die Belohnung erfolgt nach dem Tode im Geisterreich, sondern dann wird das Reich Gottes von selbst sich machen und kein Mensch wird euch mehr bedrücken, knechten, ausbeuten und beherrschen können, weil nach dem Gebote Gottes lebend, der Mensch als Kind Gottes sich selbst zu einem Kind Gottes unter der Herrschaft Seines Vaters erhebt.

Paulus schreibt an die Römer, indem er die zehn Gebote zitiert und sagt am Schluss: Wer seinen Nächsten liebt, der tut ihm nichts Böses, denn die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung.

Also sind auch die im „Gebetbuch“ angeführten Sünden, welche nicht direkt gegen Gott, oder sich selbst gerichtet sind, eben die Sünden gegen den Nächsten. —

(Vergleiche "Die 7 Werke der Nächstenliebe" im „Gebetbuch“)

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1Kundgabe an Jakob Lorber

2Kundgabe an Franz Schumi