Presseschau vom 8. Juni, Teil 1
Befehl des Maidan an Poroschenko - Slawjansk ohne Wasser - 48 weiße Tauben in Odessa
Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru,, hinzu kommen Informationen aus der städtischen Onlinezeitung von Slawjansk Slavgorod und Slawjansk Delowoj. Neu hinzu kommen das Portal „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“.
Wir beziehen teilweise auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur Unterscheidung russischer und ukrainischer Nachrichten sind ukrainische Medien farblich, in Rot (Slavgorod, Slawjansk Delowoj, Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Timer) gekennzeichnet.
- Novorossia.su: Die ukrainische Armee lässt keine humanitären Hilfslieferungen mehr nach Slawjansk und Kramatorsk hinein.
- ITAR-TASS: Der Vater eines der verhafteten russischen Journalisten bittet Poroschenko, bei der Freilassung seines Sohnes zu helfen.
- ITAR-TASS: Bei Beschuss von Slawjansk gestern Abend fing die Lackiererei eines Betriebes Feuer. Außerdem wurde das Forschungsinstitut für Hochspannung sowie eine Autowaschanlage getroffen, berichtet die Volksmiliz. Besorgniserregend sei die fehlende Trinkwasserversorgung. Die beschädigte Leitung sei noch nicht repariert, in vielen Gebieten gebe es keinen Strom. Wasser haben nur die, die sich Flaschen gefüllt oder die einen eigenen Brunnen haben.
- ITAR-TASS: Auf der regulären Versammlung des Maidan wurde ein persönliches Treffen mit dem Präsidenten Poroschenko und dem Kiewer Bürgermeister Klitschko gefordert. An den Präsidenten wurde ein Forderungskatalog aus 16 Punkten aufgestellt und Rechenschaftslegung nach 100 Tagen im Amt festgelegt. In den Forderungen heißt es, der Präsident sei „Erster unter Gleichen, nicht ein alleinherrschender Zar… Wir geben dir den Befehl, die Moral und Spiritualität der Ukraine zu bewahren, den Frieden so schnell wie möglich herbeizuführen und dauerhafte Sicherheit.“ Weitere Forderungen sich eine Verfassungsreform, Dezentralisierung der Macht und die Stärkung der Regionalverwaltungen. Der Präsident erschien nicht auf dem Maidan.
- RIA: Mehr als 10.000 Ukrainer haben seit Beginn der Gefechte zwischen der Regierungsarmee und den Volksmilizen laut UN-Angaben ihre Häuser im Osten des Landes verlassen müssen. „Die Menschen fliehen vor den Gefechten in den Gebieten Donezk und Lugansk“, zitierte den Sender NHK den UN-Flüchtlingsbeauftragten in der Ukraine, Oldrich Andrysek. Andrysek warnte vor einem Anstieg des Flüchtlingsstroms, sollte sich die Situation im Osten der Ukraine in absehbarer Zeit nicht verbessern. Rund 3000 Flüchtlinge halten sich ihm zufolge Kiew auf. Viele von ihnen haben in der ukrainischen Hauptstadt weder Angehörige noch Bekannte und seien mit Problemen konfrontiert. Nach russischen Angaben treffen täglich bis zu 8000 ukrainische Flüchtlinge in den Grenzgebieten Russlands ein. Das südrussische Gebiet Rostow hat in dieser Woche den Notstand ausgerufen.
Einige Fotos hier: http://de.ria.ru/photolents/20140606/268696425.html
- RIA: Die ukrainische Armee nimmt die östliche Protesthochburg Slawjansk weiter unter massiven Beschuss. Neben der Artillerie werden vermutlich Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Haubitzen und Mörser beschießen am Sonntag sowohl das Stadtzentrum als auch die Vororte Jampol und Semjonowka, erfuhr RIA Novosti aus der Volkswehr. Am Freitag schlug ein Geschoss in der Lackfabrik „Betonmasch“ ein und löste einen Großbrand aus. Bei den Angriffen auf Nikolajewka und Semjonowka würden vermutlich Mehrfachraketenwerfer vom Typ "Grad" eingesetzt, wie russische Medien am Sonntag unter Verweis auf die Milizen berichten. Demnach gibt es in Semjonowka keine Zivilisten mehr, alle Einwohner haben ihre Häuser verlassen. Der Vizekommandeur der Slawjansker Volkswehr Fjodor Beresin sagte zu RIA Novosti, dass die Angaben über den Grad-Einsatz noch „überprüft“ werden müssen. In dieser Woche hatte die ukrainische Armee bereits in einem Vorort von Slawjansk die „Grad“ eingesetzt.
- RIA: Vom Führer des „Rechten Sektors“ Jarosch wird ein neues Freiwilligen-Bataillon „Donbass“ aufgestellt, das den Guerilla-Kampf im Gebiet Donezk aufnehmen soll.
- Novorossia.su: Beim Beschuss mit „Grad“-Mehrfachraketenwerfern starben drei Menschen in Slawjansk.
- novorossia.su: In Slawjansk begingen die Gläubigen trotz des Beschusses der Stadt den Feiertag der Dreifaltigkeit.
- Novorossia.su: In Krasny Liman attackierten Volksmilizen eine Straßensperre der die Stadt kontrollierenden ukrainischen Armee.
- Timer: Zu einer Gedenkveranstaltung versammelten sich hunderte Menschen auf dem Schnepfenfeld vor dem Gewerkschaftshaus. Es sprachen Angehörige der 48 Toten vom 2. Mai und 48 weiße Tauben stiegen in den Himmel auf. Im Vorfeld hatte die Polizei versucht, die Veranstaltung zu behindern, indem sie die Zufahrten zum Platz mit Betonblöcken versperrt und Aktivisten mit einem Georgsband den Zutritt zur Veranstaltung versperrt.
Mehr Fotos: http://timer.od.ua/news/panihida_po_jertvam_mayskoy_boyni_onlayn_translyatsiya_460.html