Presseschau vom 8. Juni, Teil 2
Umsiedlungspläne in Häuser getöteter oder vertriebener Volksmilizionäre - humanitäre Katastrophe in Slawjansk - möglicher Einsatz von Chemiewaffen in Kramatorsk
Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru,, hinzu kommen Informationen aus der städtischen Onlinezeitung von Slawjansk Slavgorod und Slawjansk Delowoj. Neu hinzu kommen das Portal „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“.
Wir beziehen teilweise auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur Unterscheidung russischer und ukrainischer Nachrichten sind ukrainische Medien farblich, in Rot (Slavgorod, Slawjansk Delowoj, Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Timer) gekennzeichnet.
- RIA: In der Ukraine ist ein weiteres Journalistenteam aus Russland von den Kiew-treuen Kräften gefangen genommen worden. Die Redaktion des russischen TV-Senders Zvezda hatte am Freitagabend Kontakt zu Kameramann Andrej Suschenkow und Toningenieur Anton Malyschew verloren. Die Reporter waren zur Vereidigung des neuen ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko unterwegs, als sie von der Nationalgarde aus ungeklärten Gründen festgenommen und dem Inlandsgeheimdienst SBU übergeben wurden. Am Sonntag bestätigte ein SBU-Sprecher gegenüber dem Sender, dass die Reporter in Gewahrsam seien. „Sie sind am Leben und wohlauf“, sagte der Sprecher. Er weigerte sich weitere Kommentare abzugeben. Das russische Außenministerium verurteilte das Vorgehen der Kiewer Behörden und forderte eine Freilassung der Reporter. Die Leitung des betroffenen TV-Senders bat den neuen ukrainischen Staatschef, Pjotr Poroschenko, die Journalisten freizulassen. Der TV-Sender Zvezda wird vom russischen Verteidigungsministerium finanziert.
- RIA: Die Vereinigten Staaten haben weitere 48 Millionen Dollar Hilfe für die Ukraine bewilligt. Seit dem Februar-Umsturz in Kiew hat die US-Hilfe für die Ukraine damit bereits 184 Millionen Dollar betragen. US-Vizepräsident Joe Biden, der am Samstag der Vereidigung des neuen ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko beiwohnte, kündigte an, dass die bereitgestellten 48 Millionen Dollar für die Reformen in der Ukraine und die Verstärkung des Grenzschutzes bestimmt seien. Auch sollen mit dem Geld „Vertrauensmaßnahmen im Osten und Süden der Ukraine“ finanziert werden, wie das Weiße Haus mitteilte. Zudem kündigte Biden an, dass Moldawien acht Millionen für die Förderung „demokratischer Institute“ bekommen werde. Darüber hinaus stellen die USA dem Kaukasus-Staat Georgien fünf Millionen Dollar bereit, um georgischen Bürgern den Zugang „zu objektiven Informationen“ aus den ehemaligen Provinzen Abchasien und Südossetien zu verbessern.
- Novorossia.su: Der Beschuss der Stadt Slawjansk wird erneut intensiviert. Eine Granate traf die Kuppel der Stadtkirche während des Gottesdienstes. Ein kleines Mädchen starb bei einem Raketeneinschlag in ein Wohnhaus. Weitere Zivilisten starben, es gibt zahlreiche Verletzte. RIA: Transnistrien hat sich für eine “zivilisierte Trennung“ von Moldawien ausgesprochen. Im Falle des Freihandelsabkommens Moldawiens mit der und die Ausnahme des Landes in die EU werde das negative Folgen für die Region haben. Deshalb strebe man die Unabhängigkeit und die internationale Anerkennung als Staat an. novorossia.su: Die ukrainische Armee greift in breiter Linie Slawjansk an. Mit Artillerie und Raketenwerfern werden sowohl die Industriegebiete als auch das Stadtzentrum beschossen. Die Bevölkerung ist panisch, da niemand damit rechnete, dass nach der Vereidigung Poroschenkos die Kämpfe intensiviert werden.
- Novorossia.su: In Donezk wurde durch eine Gesundheitsbehörde die Order an alle Krankenhäuser herausgegeben, alle Patienten, auch schwerkranke, zu entlassen, um Betten für die Verwundeten freizuhaben, die beim Sturm auf die Stadt erwartet werden. Daraufhin entließ man 600 Patienten, wichtige Operationen wurden abgesagt. Die Regierung der DVR geht von einer Provokation aus. Es werde ermittelt, sagte ein Regierungssprecher.

- RIA: Victoria Nuland traf heute in Odessa mit dem Bürgermeister Paliza sowie mit dem Oligarch und Gouverneur von Dnepropetrowsk Kolomoiski zusammen. Sie berieten die Lage in der Ukraine. (zur Erinnerung: Kolomoiski finanziert eine Privatarmee gegen den Südosten des Landes, setzt lukrative Kopfgelder sowohl auf bestimmte Personen als auch auf vernichtete „Terroristen“ aus und lässt entsprechende Werbespots ausstrahlen.)
- Kprf.ru: Die Kommunisten der Südregionen Russlands schickten am 7. Juni eine Ladung humanitärer Hilfsgüter nach Novorossia. Auf einem Transparent forderten sie die Anerkennung von Novorossia und das Abschließen eines Vertrages mit diesem Staat.
- RIA 21:28 MSK Das Ministerkabinett der Ukraine hat ein Programm zur Umsiedlung von Bewohnern der Westukraine in den Südosten des Landes entwickelt Diese teilte ein Vertreter der Spionageabwehr der Lugansker Volksrepublik mit. "Die Abteilung für Spionageabwehr der Lugansker Volksarmee erhielt geheime Informationen aus einer zuverlässigen Quelle in der Regierung (Arsenij) Jazenjuk, dass das ukrainischen Kabinett unter direkter Beteiligung von US-Experten ein geheimes Programm entwickelt hat, das im November dieses Jahres umgesetzt werden soll.", sagte der Gesprächspartner der Agentur. Er erklärte, der Kern sei es, "eine schrittweise Verlagerung von 250.000 Einwohnern der westlichen Ukraine, vor allem aus Dörfern und Kleinstädten, in den Südosten des Landes, zunächst in die Regionen Donezk, Lugansk und Nikolaev zu organisieren." Das Programm sehe vor, an die Migranten Eigentum an Ferienwohnungen, privaten Häusern und Grundstücken der "getöteten und aus diesen Gebieten vertriebenen" Angehörigen der Milizen und ihrer Familienangehörigen zu übertragen. Zusätzlich solle jede der umgesiedelten Familien eine finanzielle Unterstützung von 25000 Griwna erhalten.
- novorossia.su 22:22 Ortszeit Slawjansk am Rande einer humanitären Katastrophe Die ukrainische Armee hat einen dichten Ring um die Stadt gebildet und lässt auch keine Frauen und Kinder heraus. Fahrzeuge mit humanitärer Hilfe werden nicht in die Stadt gelassen. In Slawjansk werden die Lebensmittel knapp. Die Wasserversorgung funktioniert nicht, in der gesamten Stadt gibt es keine Stromversorgung. Slawjansk und Kramatorsk sind fortgesetzten Angriffen schwerer Artillerie ausgesetzt. [youtube https://www.youtube.com/watch?v=t7PemnpgAlg&w=640&h=360]
- novorossia.su 23:01 Ortszeit: Einwohner von Kramatorsk befürchten, dass die ukrainische Armee gegen die Stadt Chemiewaffen einsetzen wird. Nach Angaben von Bewohnern wurden Am Flughafen Behälter mit dem Warnschild für chemische Gefahrenstoffe entladen, die Container stehen unter Bewachung der Armee. Was genau in ihnen ist, ist nicht bekannt. Nach weiteren Aussagen von Bewohnern der Stadt steht auf dem Abstellgleis unweit der Stadt seit einigen Tagen ein Zug mit versiegelten Waggons. Die Waggons seien von drei Reihen mit Stacheldraht geschützt, auf einer Seite rage eine steile Felswand, auf der anderen sei ein Minenfeld angelegt. Man könne nicht herankommen, auch nicht fotografieren, überall sitzen Scharfschützen.
- lugansk-online: Der Spionageabwehr der LVR ist es gelungen, einen Geheimplan von ukrainischem Militär, Nationalgarde und einer verräterischen Einheit der Volksmiliz zu entschlüsseln. Demnach sollte diese Einheit den Weg für die ukrainischen Militärs nach Lugansk freimachen, indem sie von hinten die Straßensperren der Volksmiliz liquidiert.