Presseschau vom 15.06.2014
Massaker in Schastje
Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru,, hinzu kommen Informationen aus den städtischen Onlinezeitungen von Slawjansk Slavgorod und Slawjansk Delowoj. Hinzu kommen das Portal „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“. Wir beziehen teilweise auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Slavgorod, Slawjansk Delowoj, Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.
- Dnr-news: Beim Beschuss von Slawjansk wurden eine Krankenschwester und ein 6jähriges Mädchen getötet. Mehrere Menschen wurden verletzt.
- RIA: Die ukrainische Luftwaffe bombardierte eine Wasseraufbereitungsanlage in der DVR. Volksmilizen gab es in der Gegend keine, über den Zustand der Anlage liegen momentan noch keine Informationen vor.
- RIA: Im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine ist keine Lösung in Sicht: Die neuen Gespräche unter Teilnahme der EU sind in der Nacht zum Sonntag in Kiew ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Moskau fordert die Tilgung offener Rechnungen für bereits geliefertes Gas. Kiew will zunächst einen Präferenzpreis aushandeln sowie fordert die Erlaubnis, russisches Erdgas weiter verkaufen zu dürfen. Die Gespräche seien ohne Ergebnis zu Ende gegangen, ein neuer Termin stehe nicht fest, teilte Sergej Kuprijanow, Sprecher des russischen Energiekonzerns Gazprom, am Sonntag mit. Gazprom erwartet, dass die Ukraine bis 16. Juni 10.00 Uhr 1,9 Milliarden US-Dollar für bereits geliefertes Gas überweist. Zahlt Kiew nicht, liefert Gazprom weiteres Erdgas nur noch gegen Vorkasse. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sieht noch Chancen auf eine Einigung. Nach seinen Worten werden die dreiseitigen Gespräche am Sonntag weitergehen.
- ITAR-TASS: Der russische Außenminister Lawrow rief seinen amerikanischen Amtskollegen in einem Telefoninterview dazu auf, zur Einstellung der Militäroperation im Südosten der Ukraine auf Kiew einzuwirken.
- ITAR-TASS: Der ukrainische Präsident Poroschenko wies die Grenztruppen an, die Kontrolle über die Grenze zu Russland wieder herzustellen.
- ITAR-TASS: Wieder sind zwei Journalisten des russischen Fernsehsenders „Swjesda“ verhaftet worden. Sie befanden sich offiziell in der Ukraine und wollten gerade vom Flughafen Dnepropetrowsk nach Moskau fliegen.
- ITAR-TASS: Poroschenko machte in einem Telefongespräch mit Frankreichs Staatsoberhaupt deutlich, dass er Sanktionen der EU gegen Russland im Bereich der militärtechnischen Zusammenarbeit erwarte.
- ITAR-TASS: Der Presseoffizier der Militäroperation sagte, dass humanitäre Korridore zur Evakuierung der Zivilbevölkerung eingerichtet seien.
- ITAR-TASS: Die Verbindung zum Abgeordneten der Staatsduma Zhurawljow, der im Lugansker Gebiet die humanitäre Hilfe begleitet, ist abgerissen.
- ITAR-TASS: Eine spontane Aktion fand heute Nacht vor der ukrainischen Botschaft in Moskau statt. Etwa 200 Menschen forderten die Freilassung der in der Ukraine festgehaltenen russischen Journalisten und ein Ende des Blutvergießens in der Ukraine. Außerdem wurde Losungen gegen den Angriff auf die russische Botschaft in Kiew und gegen den Faschismus in der Ukraine gerufen. Die Idee zur Kundgebung war spontan in sozialen Netzwerken entstanden. An der Aktion nahm auch der Generaldirektor des Fernsehsenders „Swjesda“ teil.
- ITAR-TASS: Der UNO-Generalsekretär rief alle Seiten des Konflikts in der Ukraine dazu auf, die Genfer Vereinbarungen vom 17. April zu erfüllen und die militärischen Handlungen einzustellen.
- ITAR-TASS: Der Vorsitzende des Obersten Sowjets der DVR erklärte, dass keiner der von Kiew verkündeten humanitären Korridore existieren. Im Gegenteil, es werden immer neue Wohnsiedlungen vom ukrainischen Militär angegriffen.
- ITAR-TASS: Auch der Pressedienst der LVR erklärte, dass es keine Informationen über die Realisierung eines humanitären Korridors auf dem Gebiet der Lugansker Volksrepublik gebe.
- ITAR-TASS: In Folge des nächtlichen Artilleriebeschusses wurden mehrere Wohnhäuser in Slawjansk zerstört, ein Mensch starb, mehrere wurden verletzt.
- ITAR-TASS: Die Abgeordneten der Partei „Rodina“ in der russischen Staatsduma schlagen eine außerordentliche geheime Sitzung des Gremiums zur Erörterung der Lage in der Ukraine vor.
- Interfax: Im Zentrum von Donezk, wo die neu gebildete „rechtgläubige Armee“ der DVR stationiert ist, ist ein Schusswechsel zu hören.
- Interfax: Die vermissten OSZE-Beobachter befinden sich nach Aussage des Premiers der DVR Borodai in Sewerodonezk. Weitere Informationen habe er nicht, in dem Gebiet wird heftig gekämpft.
- RIA: Die Journalisten des russischen Fernsehsenders „Swjesda“ werden vom ukrainischen Geheimdienst in Dnepropetrowsk gefangen gehalten.
- RIA: Der Außenminister der Ukraine Deschiza solidarisierte sich gestern Nacht vor der russischen Botschaft mit den Protestierenden und stieß an die Adresse des russischen Präsidenten gerichtete obszöne Beleidigungen aus, die von den Anwesenden mit Applaus und Zustimmung aufgenommen wurden.
- RIA: Der Kommandeur des Bataillons „Donbass“ der Nationalgarde wandte sich mit dem Vorschlag an den ukrainischen Präsidenten, eine Einrichtung zur erbarmungslosen Verfolgung von Verrätern in den eigenen Reihen ins Leben zu rufen.
- RIA: Nach Auswertung von Videoaufzeichnungen zum Abschuss des Transportflugzeuges beim Landeanflug auf dem Lugansker Flughafen kommt die Volksmiliz zu dem Schluss, dass nicht sie das Flugzeug vom Himmel geholt haben. Die Rakete, die das Flugzeug traf, kam vom Territorium des Flughafens selbst, der durch ukrainisches Militär kontrolliert wird. „Auf dem Video ist zu sehen, dass die Rakete vom Gelände des Flughafens aus abgefeuert wurde und dem Flugzeug entgegen flog“, kommentierte am Sonntag ein Vertreter der Lugansker Volkswehr. „Wenn die Volksmilizen die Rakete abgefeuert hätten, wäre die Rakete auf ‚Einhol-Kurs‘ hinter dem Flugzeug hergeflogen.“ „Der Flughafen ist von den Kiew Truppen besetzt. Dort gibt es keine Volksmilizen.“ Als Anlass für den Abschuss könnte ein Konflikt zwischen Soldaten aus dem westukrainischen Lwow und ihren Kameraden aus dem östlichen Dnjepropetrowsk dienen, mutmaßte der Volkswehr-Sprecher. „An Bord der anfliegenden Iljuschin-76 waren Fallschirmjäger aus Dnjepropetrowsk. Die Soldaten aus Lwow wollten womöglich verhindern, dass ihre Dnjepropetrowsker Kollegen eine Verstärkung bekommen.“ Ein gefangengenommener ukrainischer Soldat habe bestätigt, dass es auf dem von der Kiewer Armee kontrollierten Flughafen zuvor zu einem Konflikt und einem Schusswechsel zwischen Soldaten aus Lwow und Dnjepropetrowsk gekommen sei und dass eine Gruppe von Soldaten daraufhin den Flughafen verlassen habe.
- RIA: Russlands Regierung fordert vom Präsidenten Poroschenko die Absetzung des ukrainischen Außenministers Deschiza, der sich vor der russischen Botschaft mit den Protestlern solidarisiert und den russischen Präsidenten obszön beleidigt hatte.
- RIA: Nach den Ausschreitungen gegen die russische Botschaft in Kiew hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow den Präsidenten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter, aufgefordert, neue Provokationen gegen die russische Vertretung zu verhindern. Lawrow habe Burkhalter „inständig gebeten“, hierfür alle Möglichkeiten der OSZE zu nutzen, teilte das Moskauer Außenamt mit. Burkhalter habe versichert, er werde sich unverzüglich dieser Angelegenheit annehmen.
- Novorossia.su: Der Oberkommandierende der Volksmilizen der DVR meldet starken nächtlichen Beschuss zweier Dörfer im Umkreis von Slawjansk, u.a. wurden Splitter-Brandbomben eingesetzt. Ein Volksmilizionär sei getötet worden, zwei verletzt. Auf dem Berg Karatschun sei neue Verstärkung für die Nationalgarde eingetroffen.
- Novorossia.su: Der Kosakenführer Babai stellte den Militärangehörigen auf dem Karatschun bei Slawjansk ein Ultimatum. Er übermittelte ihnen eine Telefonnummer, unter der sie sich ergeben können. Er sagte, nach allem, was sie getan hätten, wäre das ihre letzte Möglichkeit am Leben zu bleiben. Dieses Angebot sei gültig für 72 Stunden.

- Rusvesna.su: Serbische Tschetniks verstärken die Reihen des antifaschistischen Widerstandskampfes in der DVR. Ein Mitglied der Bewegung sagte gegenüber einer serbischen Zeitung, dass sie auf Einladung der Kosaken kommen und vorerst die Sicherung des Transports von humanitären Hilfslieferungen übernehmen werden.
- Dnr-News: Das Dorf Amwrosiewka, in dem keine Volksmilizen stationiert sind, wurde heute von Grad-Raketenwerfern der Nationalgarde beschossen. Drei Menschen starben. Die Folgen des Beschusses sieht man in diesem Video: [youtube https://www.youtube.com/watch?v=OcRnsXldK2o&w=640&h=360]
- Ukrinform: Der Außenminister der Ukraine Deschiza erklärte Moskau seine obszöne Beleidigung. Er sei vor die Botschaft gekommen, um die Leute zu beruhigen. Die Bemerkung habe dazu gedient, die Masse davon abzubringen die Botschaft zu stürmen.
- Novorossia.su: Alle Truppenteile in Lugansk und östlich von Lugansk sind auf die Seite der LVR übergelaufen, mit Ausnahme der auf dem Flughafen stationierten. Mit ihren werde zur Zeit verhandelt, erklärte das Oberhaupt der LVR Bolotow.
- Novorossia.su: Nach Aussage der Bewohner der Siedlung Schastje haben die ukrainischen Militärs nach deren Einnahme auf die Zivilbevölkerung geschossen, insbesondere auf Männer. Es soll mehr als 100 Tote gegeben haben.
- RIA: Nach der Attacke von Demonstranten auf die russische Botschaft in Kiew hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow den ukrainischen Behörden Untätigkeit vorgeworfen und sich besorgt über die ausbleibende Reaktion des Westens geäußert.
- RIA: Knapp vier Monate nach dem Umsturz in der Ukraine haben sich am Sonntag wieder Tausende Menschen auf dem Kiewer Hauptplatz Maidan Nesaleschnosti zu einer „Volksversammlung“ eingefunden, berichtete der ukrainische Fernsehsender „5 Kanal“.
- ITAR-TASS: Bei schweren Kämpfen vor der Stadt Slawjansk wurden heute zwei Mitglieder der Volksmiliz getötet und etliche verletzt.
- ITAR-TASS: In den letzten 24 Stunden flüchteten 13.000 Menschen vor dem Bürgerkrieg über die ukrainisch-russische Grenze ins Gebiet von Rostow.
- ITAR-TASS: Das Außenministerium Russlands hat in einer Note die Kiewer Regierung aufgefordert, die Schuldigen des Überfalls auf die russische Botschaft in Kiew zu bestrafen. Der Botschafter hatte erklärt, die Aktion sei gut geplant gewesen.
- ITAR-TASS: Das Verteidigungsministerium der Ukraine erklärte, dass beabsichtigt sei, in der nächsten Woche die Grenze zu Russland vollständig zu schließen.
- ITAR-TASS: Laut Aussage des ukrainischen Verteidigungsministeriums könnte zum Abschuss der Transportmaschine bei Lugansk ein Verrat der Fluglotsen beigetragen haben. Diese Version sei bei Ermittlungen zum Vorfall aufgetaucht und werde geprüft. Außerdem wurde der Leiter des operativen Generalstabes der bewaffneten Streitkräfte entlassen.
- RIA: Im Gebiet Donezk wurden heute durch die Volksmiliz acht Fallschirmjäger gefangen genommen, die dort als Diversanten abgesetzt worden waren.