Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, hinzu kommen Informationen von den Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“. Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot ( Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und andere ukrainische Quellen
in Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.
Vormittags:
RIA.de: Die Ukraine trägt nach Ansicht von Russlands Präsident Wladimir Putin Verantwortung für das Unglück mit der Boeing 777 der malaysischen Fluggesellschaft am Donnerstag. „Zweifellos trägt der Staat, über dessen Territorium das geschehen ist, Verantwortung für diese furchtbare Tragödie“, sagte der russische Staatschef am späten Donnerstagabend in einer Beratung zu Wirtschaftsfragen. Auf seinen Vorschlag begann die Sitzung mit einer Schweigeminute. „Diese Tragödie hätte sich nicht ereignet, hätte in diesem Land Frieden geherrscht und wenn die Kampfhandlungen im Südosten der Ukraine nicht wiederaufgenommen worden wären“, betonte Putin. Putin beauftragte die russische Regierung, alles nur Mögliche zu tun, um ein objektives Bild der Katastrophe zu bekommen. „Ich bitte die Regierung Russlands, über die Möglichkeiten der zivilen Behörden alles für eine gründliche Untersuchung dieses Vorfalls zu unternehmen. Wir müssen alles von uns Abhängende tun, damit sowohl unsere Öffentlichkeit, als auch die Öffentlichkeit der Ukraine und der ganzen Welt ein objektives Bild des Ereignisses bekommt.“ Wie Putin mitteilte, hat er den militärischen Behörden Russlands seine Anweisungen erteilt, damit „diese die notwendige Hilfe bei der Ermittlung dieses Verbrechens erweisen“. Der Präsident sprach im Namen der Staatsführung und der Regierung Russlands den Angehörigen der Toten sowie den Regierungen der Länder, von denen Bürger im Flugzeug waren, Mitgefühl aus.
Interfax: Premier Jazeniuk kündigte an, dass die Ukraine den Handel mit Russland komplett einstellen werde.
Dnr-news: Großbritannien will in den UN-Sicherheitsrat den Antrag auf Einsatz internationaler Friedenstruppen in der Ostukraine einbringen. Die ukrainischen Medien sind sich sicher, dass die Blauhelme kommen werden, und bringen dies in Zusammenhang mit Poroschenkos Ankündigung einer veränderten Taktik der ukrainischen Militärs.
RIA.de: Die OSZE hat eine Videokonferenz mit der ukrainischen Volkswehr abgehalten und diese aufgerufen, den Ort des Absturzes der Boeing 777 der Malaysia Airlines abzuriegeln, meldet Reuters unter Berufung auf Quellen in der OSZE. Via Twitter teilte die Organisation mit, dass derzeit eine Expertengruppe zum Unglücksort unterwegs sei, um die notwendigen Untersuchungen vorzunehmen. Zuvor hatte die OSZE mitgeteilt, dass die Volkswehr den Beobachtern und den internationalen Ermittlungsbeamten Sicherheit am Unglücksort im Osten der Ukraine sowie freien Zugang dazu garantiert habe.
RIA.de: Nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts Vitali Jarjoma haben die Volkswehr-Milizen bei den Kampfhandlungen gegen die regulären Kräfte keine Fla-Raketenkomplexe erbeutet. „Als das Passagierflugzeug abgeschossen wurde, teilten die Militärs dem Präsidenten mit, dass die Terroristen keine Raketensysteme der Typen Buk und S-300 von uns haben. Solche Waffen wurden nicht erbeutet“, erklärte Jarjoma in einem Interview für „Ukrainskaja Prawda“.
ITAR-TASS: 90 russische Staatsbürger wurden aus dem Rostower Gebiet aufgrund des wiederholten Beschusses des russischen Territoriums evakuiert.
RIA.de: Als „dumm“ hat der Pressesekretär des Präsidenten Russlands, Dmitri Peskow, Mutmaßungen bewertet, laut denen Russland mit dem Absturz der malaysischen Boeing über der Ostukraine in Verbindung stehen könnte. In einem Gespräch mit der Zeitung „The Guardian“ erklärte er außerdem, dass der Kreml keine weiteren Erklärungen zu der Tragödie abgeben werde, weil vorerst „niemand weiß“, wer diese zu verantworten habe. Die Boeing 777 war in der Nähe des Ortes Sneschnoje im ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Es wird vermutet, dass die Maschine, die in mehr als 10 000 Meter Höhe flog, mit einem Fla-Raketensystem Buk abgeschossen wurde.
ITAR-TASS: Der Verteidigungsminister der DVR Strelkow hält einen Waffenstillstand zur objektiven Untersuchung der Absturzursache der Boeing für unnötig. Er sagte, dass der Absturzort tief im Gebiet der DVR liege und somit keinerlei Gefährdung für die internationale Untersuchungskommission vorhanden sei. Jedoch würden die an verschiedenen Orten eingekreisten Kiewer Truppen von einer solchen Waffenruhe durchaus profitieren.
Nachmittags:
RIA.de: Im US-Senat wurde der Vorschlag unterbreitet, die Ukraine, Georgien und Moldawien zu einem Militärbündnis ohne Nato-Mitgliedschaft zusammenzuschließen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag. US-Senator Bob Corker (Bundesstaat Tennessee) hatte diesen Vorschlag bereits im Mai geäußert. Kiew zweifelt daran, dass der Entwurf angenommen wird, schließt jedoch nicht aus, dass Washington einen neuen Versuch unternehmen wird, ein Bündnis an der Grenze zu Russland zu schaffen. Während GUAM (Georgien, Ukraine, Aserbaidschan und Moldawien) als Wirtschaftsbündnis konzipiert wurde, könnten die Ukraine, Polen und Litauen plus die GUAM-Länder eine Art Verteidigungsbündnis bilden. Senator Corker forderte einen Ausbau der militärtechnischen Zusammenarbeit mit den postsowjetischen Ländern, vor allem mit der Ukraine, Moldawien und Georgien. Zudem sollen die demokratischen Institutionen in allen postsowjetischen Ländern gefördert werden. Corkers Initiative enthält auch Sanktionen gegen Russland. Wie die ukrainische Presse schreibt, könnten bei einer Annahme dieses Gesetzentwurfs die nicht zur Nato gehörenden Verbündeten der USA finanzielle, technische und organisatorische Unterstützung erhalten. Die ukrainische Regierung darf in diesem Fall mit Antipanzer- und Flugabwehrwaffen, Munition, Kommunikations- und Schutzmitteln sowie auf die Hilfe von Nato-Ausbildern rechnen.
RIA.de Die malaysische Boeing 777, die am Donnerstag über der Ukraine abgestürzt ist, ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im Wirkungsbereich von fünf ukrainischen Fla-Batterien geflogen. Nach Angaben aus Moskau war ein ukrainischer Flugabwehr-Radar am Donnerstag unweit vom Absturzort in Betrieb. „Russische funktechnische Mittel haben am 17. Juli den Betrieb der Radarstation Kupol registriert“, teilte die Behörde am Freitag mit. Diese Radarstation gehöre zur ukrainischen Batterie der Fla-Raketensysteme Buk-M1, die im Raum Styla, 30 km südlich von Donezk stationiert sei. „Die technischen Eigenschaften von Buk-M1 ermöglichen einen Datenaustausch zwischen mehreren Batterien über Luftziele. Deshalb hätte die Rakete von jeder der Batterien abgefeuert werden können, die in Awdejewka (acht km nördlich von Donezk) oder Grussko-Sorjanskoje (25 km östlich von Donezk) stationiert sind", so das Verteidigungsministerium Russlands.
RIA.de: Im ostukrainischen Lugansk sind am Freitag nach Angaben der Stadtbehörden mindestens 20 Zivilisten durch einen andauernden Beschuss getötet worden. „Lugansk steht heute unter intensivem Beschuss“, teilte das Rathaus auf seiner Webseite mit. „Geschosse schlagen in allen Stadtteilen ein. Nach vorläufigen Informationen sind mehr als 20 Zivilisten seit heute Morgen getötet worden.“ In der Region liefern sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner seit Monaten heftige Gefechte. http://de.ria.ru/images/26904/55/269045501.jpg
RIA.de: Die malaysische Boeing 777, die am Donnerstag mit 298 Insassen an Bord über der Ost-Ukraine abstürzte, war auf Forderung der ukrainischen Flugsicherung tiefer geflogen, wie Huib Gorter, Vizepräsident der betroffenen Fluggesellschaft Malaysia Airlines, mitteilte. Laut Plan hätte die Verkehrsmaschine in 10.660 Meter Höhe fliegen müssen, sagte Gorter am Freitag in Amsterdam. Auf Forderung der Fluglotsen seien die Piloten auf 10.050 Meter niedergegangen. Gorter betonte, dass das Flugzeug völlig intakt gewesen sei und dass alle Systeme zuletzt am 11. Juli überprüft worden seien.
Abends:
RIA.de: Außenminister Sergej Lawrow hat Behauptungen zurückgewiesen, laut denen Russland die Flugschreiber der in der Ost-Ukraine abgestürzten Boeing 777 weggebracht haben soll. Westliche Medien hatten berichtet, dass die Flugschreiber bereits auf dem Weg nach Moskau seien. „Entgegen den Informationen aus Kiew haben wir nicht vor, diese Flugschreiber an uns zu nehmen“, sagte Lawrow in einem Interview für den Nachrichtensender Rossija 24. Das wäre nämlich ein Verstoß gegen die internationalen Regeln. „Wir wünschen, dass internationale Experten schnellstens am Absturzort eintreffen und die Flugschreiber bergen“, sagte Lawrow. Nach seinen Worten obliegen die Ermittlungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO und den unmittelbar betroffenen Staaten Niederlande, Malaysia und Ukraine. Wie ein Korrespondent der RIA Novosti vor Ort berichtet, sind gut 24 Stunden nach der Katastrophe immer noch keine ukrainischen Ermittler am Absturzort eingetroffen. Die Volksmilizen, die diese Gegend militärisch kontrollieren, hatten zugestimmt, dass ukrainische Ermittler und 17 OSZE-Experten zur Absturzstelle kommen.
Dnr-news: Der Parlamentssprecher der DVR Denis Puschilin hat seinen Rücktritt ohne Angabe von Gründen erklärt. Puschilin befindet sich zur Zeit in Moskau.
RIA.de: Eine Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist am Freitag zur Absturzstelle der malaysischen Passagier-Boeing in der Ostukraine eingetroffen. Das berichtete ein RIA-Novosti-Korrespondent vor Ort.Zur Abordnung gehören rund 20 Experten. Sie haben bereits Kontakt zu den Rettungsdiensten aufgenommen und besichtigen die Absturzstelle.
RIA.de: Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat die Aufzeichnung eines Telefongesprächs nach Expertenansicht gefälscht, in dem Volksmilizen mit dem Abschuss der malaysischen Passagiermaschine prahlen. „Die Aufzeichnung wurde nach meiner Erkenntnis grob montiert“, sagte der Vorsitzende des Parlaments von Noworossija, Oleg Zarjow, am Freitag in einem RIA-Novosti-Gespräch. . Möglicherweise sind einige Stellen des Gesprächs echt, wo es um einen Su-Kampfjet geht, der am gleichen Tag abgeschossen wurde“, sagte Zarjow. Der Kiewer Sicherheitsdienst behauptete, dass er die Stimme des Kommandeurs einer Volkswehreinheit in Gorlowka des Gebiets Donezk, Igor Besler, aufgezeichnet hatte. Besler habe seinem Gesprächspartner mitgeteilt, dass die malaysische Passagiermaschine von seinen Leuten abgeschossen worden sei. Besler selbst bestätigte das Telefonat, bei dem allerdings nicht um die Boeing, sondern um einen von den Volksmilizen abgeschossenen Su-Kampfjet ging. Zudem versichern Vertreter der Volkswehr, dass sie nicht über Waffen verfügen, die ein Flugziel in einer Höhe von 10 000 Metern zerstören könnten. Zarjow Stellvertreter Alexander Kofman teilte RIA Novosti mit, dass die Volkswehr schon längst auf einem anderen Territorium gekämpft hätte, hätte sie Flugabwehrsysteme vom Typ „Buk“ gehabt. „Auf dem Territorium der Republiken Donezk und Lugansk gibt es keine intakten ‚Buk‘-Systeme“, sagte er.
Novorossia.su: Auf dem Gebiet des Donezker Flughafens sind Detonationen zu hören. Die Volksmiliz fordert alle im Umkreis von 5 km lebenden Einwohner, zu Hause zu bleiben und sich von den Fenstern fernzuhalten.
RIA.de: Der ukrainische Parlamentspräsident Alexander Turtschinow hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, Kiew verstärkte militärische Hilfe für den Kampf gegen die Milizen im Osten zu erweisen. „Es ist an der Zeit, die Aggression zu stoppen“, erklärte Turtschinow am Freitag in Kiew. „Es ist an der Zeit, dass die gesamte Weltgemeinschaft sich mit der Ukraine liiert und uns hilft, die Terroristen zu vernichten, ganz egal, wo sich diese befinden. Dafür sollen moderne Waffen und Kampftechnik an uns geliefert werden“, wurde Turtschinow von seinem Pressedienst zitiert. „Moderne Mittel zur Ortung von Zielen sowie Präzisionswaffen hätten geholfen, die Startanlagen der Milizen binnen wenigen Tagen zu zerstören. Sie hätten auch den Absturz der (malaysischen) Boeing verhindert sowie das Leben vieler Ukrainer gerettet“, sagte Turtschinow.
ITAR-TASS: Die Volksmilizen der LVR informierten darüber, dass sie den Versuch der ukrainischen Truppen, nach Lugansk durchzubrechen, unterbunden haben.
ITAR-TASS: Der Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko, erklärte die Zeltstadt auf dem Maidan zu einem gefährlichen Ort. Explosionen und Schüsse, Verletzte, zusammengeschlagene Journalisten – die Einwohner Kiewer müssen den Platz umgehen, um nicht in unangenehme Geschichten hineingezogen zu werden. http://videocdn.itar-tass.com/width/744_b12f2926/tass/m2/uploads/i/20140718/3798870.jpg