Presseschau vom 17.08.2014

 Bomben, Hochzeiten und Grenzschutz in Novorossia






Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien, z.B.  BigMir, UNIAN, Ukrinform, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein. Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Ukrinform, UNIAN, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet. Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.




 

Vormittags:

ITAR-TASS: Die OSZE kann Kiews Vorwurf, eine russische Militärkolonne habe die Grenze überschritten, nicht bestätigen.

Interfax: Die Ukraine hat den russischen Konvoi als humanitäre Lieferung anerkannt. Nun wird erwartet, dass die Mission des Roten Kreuzes in der Ukraine den Transport über den Grenzübergang „Donezk“ begleitet.

novorossia.su: Partisanen in Charkow vernichteten einen Jeep mit polnischen Söldnern und eine Haubitze. Der Fahrer des Jeeps überlebte. Ein zweiter Wagen konnte entkommen.

RIA.ru: Das vierseitige Treffen zum Ukrainekonflikt, an dem Russland, Deutschland, die Ukraine und Frankreich teilnehmen, findet heute in Berlin statt.

RIA.ru: Die ukrainische Armee beschießt die Stadt Lugansk mit ballistischen Raketen des Systems „Totschka-U“. In einem der Wohngebiete wurden Reste einer solchen Rakete gefunden.

rusvesna.su: In Charkow werden weiter Symbole der Ukraine mit an Blut erinnernde rote Farbe beschmiert. So äußern die Menschen ihren Protest gegen das blutige Handeln der Kiewer Machthaber im Donbass. Ähnliche Aktionen gibt es in Mariupol, Odessa Saporoshe, Nikolajew und anderen Städten des Süd-Ostens.
ckzholdydpk_0
harkov_0

RIA.de: Mindestens zehn Zivilisten sind am Samstag bei den Kämpfen zwischen Militär und Volksmilizen im ostukrainischen Donezk nach Angaben der Stadtleitung getötet worden. „Am 16. August sind zehn friedliche Einwohner bei den Kämpfen in Donezk umgekommen, acht weitere haben Verletzungen erlitten“, teilte das Rathaus der Kohleindustrie-Metropole am Sonntag mit. „Nach den Informationen der Stadteinwohner sind in allen Stadtvierteln Schüsse schwerer Geschützen zu hören.“ Durch den nächtlichen Artilleriebeschuss seien im Stadtbezirk Petrowski Wohnhäuser in sechs Straßen  zerstört worden, so das Rathaus. Bergungskräfte des ukrainischen Katastrophenschutzes räumen die Trümmer auf. Rund 50 Elektrizitätswerke seien beschädigt worden, weshalb die Stromversorgung der Bergarbeitersiedlungen Abakumowo und Trudowskaja vorübergehend ausgefallen sei. Die Reparaturen haben bereits begonnen. Der öffentliche Verkehr arbeite ohne Beeinträchtigung, hieß es.

Novorossia.su: Im Gebiet Lugansk schoss die Volksmiliz eine feindliche MiG-29 ab. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten.

Rusvesna.su: Der „Rechte Sektor“ hat sich gestern in einem Schreiben an Präsident Poroschenko gewandt, in dem ihre Forderungen formuliert sind. So fordern sie die Säuberung des Innenministeriums von allen Vertretern antiukrainischer Kräfte und deren Strafverfolgung. Außerdem sollen alle von den Sicherheitsorganen  „ungesetzlich festgenommenen“ Mitglieder des „Rechten Sektors“ freigelassen, die Verfahren gegen sie eingestellt und die „ungesetzlich eingezogenen Waffen“ zurückgegeben werden. Sollten diese Forderungen bis zum Ablauf von 48 Stunden nicht erfüllt werden, so drohen sie damit, alle ihre Einheiten von der Front abzuziehen, alle Reservebataillone zu mobilisieren und nach Kiew zu ziehen, um die Reformen schnell durchzuführen. Dies veröffentlichte der Führer der Faschisten Jarosch auf seiner Facebook-Seite.

novorossia.su: In Lugansk fand gestern die 5. Hochzeit nach den Gesetzen der LVR statt. Die Zeremonie fand aus Sicherheitsgründen im Stab statt. Anwesend waren auch die Kampfgefährten des Bräutigams, der Mitglied der Volksmiliz ist. Statt der traditionellen Ringe tauschte das Paar Ringe mit der symbolischen Aufschrift: „Rette und schütze!“
peprngosh_0

Novorosinform.org: Die LKW-Kolonne mit der humanitären Hilfe aus Russland setzte sich Richtung Grenze in Bewegung, nachdem die Ukraine sie als humanitär anerkannt hatte.

RIA.de: Die ukrainische Armee soll bei den Kämpfen gegen Regierungsgegner im Osten des Landes erneut ballistische Raketen eingesetzt haben. In Lugansk wurde ein Bruchstück der Rakete gefunden. Lugansk sei mit Raketen vom Typ Totschka-U angegriffen worden, berichtete der russische Nachrichtensender Rossija 24. Der Sender zeigte ein Bruchstück der Rakete, der in einem Stadtviertel lag. Experten bestätigen, dass es sich dabei um einen Teil der  Totschka-U handle.  „Diese Rakete erinnert an das operativ-taktische System Totschka-U, das zur Bewaffnung der ukrainischen Armee gehört“, kommentierte Igor Korotschenko, Chefredakteur der Militärzeitschrift „National Defence“. „Da der ukrainische Generalstab keine digitalen Landkarten der Gegend hat und die Soldaten nur schlecht qualifiziert sind, kann der Einsatz dieser Raketenklasse zu massiven und zielungenauen Zerstörungen ziviler Anlagen und zum Tod von Dutzenden führen.

Gefunden bei Antimaidan german (Facebook): hungerndes Russland, Supermarkt Ekatarinenburg
10603598_833426203364620_4011692914569556831_n

Nachmittags:

RIA.de: Der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin hat die Europäische Union und die Nato um mehr Engagement im Konflikt im Osten des Landes aufgefordert. Sowohl militärische als auch politische Hilfe sei dringend notwendig, sagte er in einem Interview des Deutschlandfunks.

Rusvesna.su: In der letzten Nacht wurde das Städtchen Moslino mit Brandbomben beschossen. Der barbarische Beschuss richtete sich genau gegen ein Gebiet, in dem leicht entflammbare Einfamilienhäuser stehen. Über 40 Häuser brannten faktisch komplett ab. Personenopfer gab es dank des Einsatzes der Bewohner und der Feuerwehr nicht.
3_7
7

RIA.de: Der russische Grenzschutz hat die 17 ukrainischen Soldaten, die am Samstag vor den Kämpfen in ihrer Heimat nach Russland geflohen waren, an die Ukraine übergeben. „Die russischen Grenzbeamten haben heute 17 Armeeangehörige an die ukrainische Seite übergeben“, bestätigte ein Sprecher der Grenzverwaltung im Gebiet Rostow gegenüber RIA Novosti. Die ukrainischen Soldaten seien über den Grenzübergang Weselo-Wosnessenka in ihre Heimat zurückgekehrt.

Novorossia.su: Über der Stadt Krasnodon hat die Volksmiliz der LVR zwei Kampfjets vom Typ Su-25 abgeschossen, die die Stadt bombardierten.

ITAR-TASS: In der Region Odessa wurden in der Nacht zum Sonnabend drei Lenindenkmäler von Unbekannten zerstört. 3822827

Abends:

RIA.de: Der ultranationalistische „Rechte Sektor“ (RS) hat seinen angedrohten bewaffneten Feldzug gegen Kiew abgesagt und versprochen, weiter gegen die Regierungsgegner im Osten des Landes zu kämpfen. RS-Anführer Dmitri Jarosch erklärte den Rückzieher damit, dass die Regierung sein Ultimatum teilweise erfüllt habe. „Uns wurde bekannt, dass alle unsere Waffenbrüder freigelassen wurden und dass die Frage des (Vize-Innenministers Wladimir – Red.) Jewdokimow  jetzt vom Kabinett erörtert wird“, sagte Jarosch am Sonntag in einer Videoansprache. Er hoffe, dass Jewdokimow  entlassen werde. „Das ist ein kleiner Sieg. Deshalb werden wir angesichts der aktuellen Situation an der Front in den Kampfstellungen bleiben.“ Jarosch betonte, dass der „Rechte Sektor“ seine Kämpfer auch weiterhin „mit Entschlossenheit gegen polizeiliche Willkür schützen“ werde.

Novorosinform.org: Bericht von Kommandeur Besler aus dem Gebiet Gorlowka Heute früh hat unsere Einheit, bestehend aus 3 Gruppen, 32 Tanker, einen Grad-Raketenwerfer, weitere Technik und den größten Teil der Soldaten des Bataillons „Dnepr-1“ vernichtet.
w590w1

RIA.de: Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hat die Berichte über angebliche Waffenlieferungen in die Ukraine abermals zurückgewiesen. „Wir haben bereits mehrmals gesagt, dass keine Technik dorthin geliefert wird“, sagte Peskow am Sonntag dem Radiosender Govorit Moskwa. Zuvor hatte Alexander Sachartschenko, Premierminister der nicht anerkannten „Donezker Volksrepublik“ in der Ost-Ukraine behauptet, dass die Volksmilizen, die seit April gegen die Kiewer Regierungsarmee kämpfen, 30 Kampfpanzer und 120 andere Gefechtsfahrzeuge aus Russland bekommen hätten.

Novorosinform.org: Die LKW mit der russischen Hilfslieferung werden mit einem speziellen Tool gescannt. Die ersten 16 weißen Fahrzeuge kamen heute am Grenzkontrollpunkt „Donezk“ an.

Rusvesna.su: Zur Sicherung der Kontrolle über die Grenze von Novorossia beginnt der Aufbau eines eigenen Grenzschutzes.