Presseschau vom 20.08.2014

Soldatenmütter rufen ukraineweit zu Massenaktion auf






Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Wir beziehen manchmal auch ukrainische Medien, z.B.  BigMir, UNIAN, Ukrinform, KorrespondenT und die Online-Zeitung Timer aus Odessa ein.
Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) und andere ukrainische Quellen in Blau (BigMir, Ukrinform, UNIAN, KorrespondenT und Timer) gekennzeichnet.
Die Übersetzung russischer Medien erfolgt in schwarzer Farbe.




 

Vormittags:

RIA.de: Am Dienstag ist um 17.00 Uhr  (Moskauer Zeit) eine Aktion zur Unterstützung unseres Kollegen Andrej Stenin gestartet worden. Russische Prominente, Journalisten, Fotografen, Blogger und alle, denen das Schicksal des vermissten Pressefotografen nicht gleichgültig ist, haben auf ihren Accounts in den sozialen Netzwerken die Bilder mit den Hashtags #освободитеАндрея und #freeAndrew gepostet. Mit der Aktion soll die Öffentlichkeit  auf das Verschwinden von Andrej Stenin in der Ukraine aufmerksam gemacht werden. Der bekannte Fotograf gilt seit dem 5. August als vermisst.
Mit der Aktion soll in den sozialen Netzwerken über das Verschwinden Stenins informiert werden. Alle, denen das Schicksal des vermissten Bildjournalisten Andrej Stenin nicht gleichgültig ist, können ihr Profilfoto- bzw. Konterfei in den sozialen Netzwerken ändern.
Sie können an der Aktion teilnehmen, indem Sie in das Profilbild (Konterfei) Ihres Accounts die Bilder der Hashtags #освободитеАндрея und #freeAndrew hochladen.
Die Aktion wird solange laufen, bis Andrej Stenin freigelassen wird.

Novorosinform.org: Transnistrien wird Teil der Russischen Förderation. Das erklärte am Dienstag der Beauftragte des russischen Präsidenten für die Krim und Sewastopol beim Besuch des internationalen Jugendforums „Tawrida“.
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RIA.de: Das polnische Außenministerium hat die Informationen über eine Teilnahme seiner Bürger als Söldner an der Sonderoperation in der Süd-Ukraine dementiert.
Der polnische Außenamtssprecher Marcin Wojciechowski  verwies darauf, dass das Söldnertum im Ausland in Polen mit Freiheitsentzug geahndet wird.
In einer Reihe von Medien tauchten Berichte auf, wonach polnische Söldner auf der Seite der ukrainischen Armee kämpfen. Unter anderem veröffentlichte dpa eine Meldung darüber am 16. August. Zuvor hatte das ukrainische Militär selbst die Teilnahme von Bürgern anderer Länder an der Sonderoperation bestätigt. Zugleich wurde dabei nicht konkretisiert, ob es unter ihnen polnische Bürger gibt.

Novorosinform.org: In Russland gibt es Radiosender, die auf Mittelwelle senden und damit auch das gesamte Gebiet der Ukraine abdecken. Jetzt startete ein Experiment – in Odessa ist der Empfang hervorragend. Deshalb schnell einen entsprechenden Empfänger kaufen, solange die Faschisten in Kiew den Verkauf nicht verbieten“
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=gmwvDTRmm9E&w=640&h=360]

Rusvesna.su: Im Gebiet Dnepropetrowsk wurden 120 Fälle von Fahnenflucht bekannt. Nach Angaben der Gebietsadministration wurden vom März bis zum 19. August ungefähr 6.600 Wehrpflichtige mobilisiert.
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Novorosinform.org: Allein am 19. August starben bei den Kämpfen vor Donezk 483 ukrainische Militärangehörige, geht aus Abgehörten Gesprächen der Armee hervor. Dies sagte der Parlamentsvorsitzende von Novorossia Oleg Zarjow. Aus den Gesprächen gehe auch hervor, dass es dort über 700 Verwundete gab.

Rusvesna.su: In Folge der schweren Kämpfe um Ilowaisk wurden erneut Kämpfer des „Donbass“-Bataillons getötet, unter ihnen ein amerikanischer Söldner… Wie ukrainische Medien berichten, hieß der Amerikaner Mark Paslawsky, er war 55 Jahre alt und hatte unlängst die ukrainische Staatsbürgerschaft angenommen, um in den Reihen des „Donbass“-Bataillon zu kämpfen.
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Novorosinform.org: Die erfolgreichen Handlungen der Partisanen in der Ukraine  zwangen den Gegner dazu, Einheiten zur Partisanenbekämpfung aufzubauen. Eine dieser Einheiten entstand aus dem Bataillon „Kiew-2“. Geleitet wurde sie vom Maidankommandeur Pidgorny.
Als Grundlage der Taktik zur Partisanenbekämpfung dienten die Instruktionen der deutschen Hitlerfaschisten. Danach sollte die Einheit etwa 15 Mann stark sein, die vor Ort den Partisanen auf ihren Rückzugswegen Fallen stellen sollten.
Jedoch auch die strikte Einhaltung der Vorschriften ihrer ideologischen Vorgänger rettete die Gruppe nicht vor den Patrioten von Novorossia. Im von der ukrainischen Armee kontrollierten Dorf Tschernuchino gerieten die Partisanenbekämpfer selbst in einen Hinterhalt. In einem kurzen Kampf wurden drei von ihnen getötet und 11 verletzt.

Rusvesna.su: Militärrevolte – In Shitomir versammeln sich seit einigen Tagen die Soldaten der 30. Brigade und ihre Angehörigen zu Protestkundgebungen. Am 9. August riefen sie sehr emotional ihre Stabsoffiziere, die Verantwortlichen der Region, den Kriegskommissar und sogar den Gouvernneur dazu auf, auf ihre Fragen zu antworten. Und Fragen haben sie viele: Warum erhalten sie in ihre Militärausweise keinen Vermerk für die Teilnahme an Kampfhandlungen? Warum wurden sie in den Krieg geschickt ohne medizinische Versorgung? Warum waren sie ein halbes Jahr im Donbass anstelle der 45 Tage? Warum haben ihre Offiziere sie im Stich gelassen? Warum verheimlicht man die großen Verluste? Und als Wichtigstes: Warum lässt man sie nicht nach Hause, sondern droht ihnen mit Strafverfolgung wegen Fahnenflucht. Bis jetzt haben sie keine Antworten erhalten.

Novorossia.su: Die Reparaturbrigaden haben die Stromversorgung der Wasseraufbereitungsanlage für die Versorgung von Donezk wieder in Gang gesetzt. Darüber informierte heute die Regierung der DVR.

RIA.de: Moskau hat an das bulgarische Außenministerium eine Protestnote im Zusammenhang mit der Schändung eines Denkmals für die im Kampf gegen den Faschismus gefallenen Sowjetsoldaten gerichtet. Es wurde gefordert, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.
Zuvor war mitgeteilt worden, dass Skulpturen und die Wand mit den Namen der Gefallenen an mehreren Stellen mit roter Farbe beschmiert wurden.
„Wir sind tief empört über die Schändung des Denkmals - einer Grabstätte für gefallene sowjetische Befreiungssoldaten im Stadtviertel Losenez von Sofia – in der Nacht auf den 18. August durch unbekannte Vandalen“, heißt es am Mittwoch in einer Mitteilung des russischen Außenamtes.
In der Note werde gefordert, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen und das Denkmal wieder in Ordnung zu bringen, hieß es.

Nachmittags:

Ria.de: Die Schweiz hat sich geweigert, europäischen Erzeugern von Fleisch- und Milchprodukten dabei zu helfen, das russische Embargo zu umgehen, berichtet die „Wall Street Journal“ unter Berufung auf das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft. Wie die Behörde mitteilte, wollten einige Lebensmittel-Unternehmen die Alpenrepublik als Transitland für ihre Ausfuhren nach Russland nutzen. Die Schweiz lehnte dieses Ansinnen jedoch ab.

Novorossia.su: Im Gebiet Krasnodon gibt es schwere Kämpfe. Besonders schwierig ist die Lage in Perwomaisk, wo es eine große Zahl ziviler Opfer gibt. Die Leichen liegen auf der Straße und können wegen des pausenlosen Beschusses durch die ukrainische Artillerie nicht geborgen werden. Jetzt wird eine Gruppierung, die in einen Kessel bei Krasnodon geriet, vernichtet. Die Faschisten sperrten Menschen in einer Kirche ein und verminten diese. Nun verhandeln sie mit der Volksmiliz über einen Korridor aus dem Kessel heraus gegen eine Freilassung ihrer Geiseln.

RIA.de: Die Volkswehr der selbsterklärten Donezker Volksrepublik (DVR) verfügt über Angaben, die die Informationen über Aktivitäten mehrerer Diversionsgruppen der ukrainischen Armee auf der geplanten Route des russischen Hilfskonvois in der Ostukraine bestätigen, teilte ein Sprecher des Volkswehr-Stabes  RIA Novosti am Mittwoch mit.
„In diesem Zusammenhang ergreifen Volkswehr-Formationen von Donezk und Lugansk die erforderlichen Maßnahmen zum Aufspüren und Vernichten dieser Gruppen. Die Volkswehr verstärkt auch ihre Einheiten an den Checkpoints zur Gewährleistung der Sicherheit der Bewegung der Autokolonne mit Hilfsgütern“, sagte er.
Der DVR-Vizepremier Andrej Purgin hat erklärt, dass die Republik den Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), die den Hilfskonvoi aus Russland begleiten, die Sicherheit garantiert.
Zugleich gelingt es vorläufig nicht, von der Ukraine die notwendigen Sicherheitsgarantien für die Bewegung des Hilfskonvois und die darauf folgende Verteilung der humanitären Hilfe zu erhalten.
Nach OSZE-Angaben müssen die Lastkraftwagen mit russischen Hilfsgütern für die Ukraine einen IKRK-Stützpunkt in Lugansk erreichen, wonach die Fracht in weitere Städte geschickt werden soll. Per Mittwoch, den 20. August, stehen die ersten 16 KamAZ vor dem russischen Grenzkontrollpunkt „Donezk“.

Rusvesna.su: Der Vizepremier der DVR Purgin erklärte heute: „Die Verluste dieses Bürgerkrieges wird man noch jahrelang zählen. Bis jetzt kann die Rede sein von 2.000-3.000 Menschen auf unserer Seite und, wahrscheinlich, von 10.000 Mann auf der ukrainischen Seite. Sie haben mehr Verluste, weil die Verluste der Verteidiger immer geringer sind als die der Angreifer.“
Nach seinen Worten findet in dem von den ukrainischen Kräften kontrollierten Gebieten ein Partisanenkrieg statt.

RIA.de: Der Verteidigungs- und Sicherheitsrat in Kiew weist Berichte ukrainischer Medien zurück, laut denen eine russische Panzerkolonne in Lugansk im Osten der Ukraine vorgerückt sein soll, um die dortigen Milizen zu unterstützen. Der ukrainische Nachrichtendienst hat keine Panzer entdeckt.
„Diese Meldungen sind ausgesprochen zweifelhaft“, sagte der Sprecher des ukrainischen Verteidigungs- und Sicherheitsrat, Andrej Lyssenko, am Mittwoch. „Wir haben keine offizielle Bestätigung vonseiten unserer Aufklärung dafür, dass diese Kolonne existiert.“

Novorosinform.org: Die „Soldatenmütter der Ukraine“ informierten heute über die Vorbereitung einer Massenaktion in der gesamten Ukraine. Sie wollen überall Fakten und Berichte sammeln zu den im Südosten Gefallenen. Am 1. September sollen dann diese Fakten an die Oberste Rada und Präsidenten Poroschenko übergeben werden.
Ziel sei es, die Staatsmacht zu zwingen, den Frauen und Müttern Auskunft zu geben, wo ihre Angehörigen kämpfen und im Fall des Todes eine Ausgleichzahlung vorzunehmen.

Rusvesna.su: Die Abgeordneten der KPRF in der russischen Staatsduma stellen eine „schwarze Liste“ auf mit ukrainischen Künstlern, die die Strafoperation unterstützen. Ihnen sollen Auftritte in Russland und in russischen Sendungen verboten werden.

Rusvesna.su: In ukrainischen Medien werden Werbespots zum Energiesparen gezeigt. So wird empfohlen, abends eine Kerze anzuzünden statt des Lichts und mit kaltem Wasser zu duschen.

RIA.de: Kiew hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) ersucht, bis Ende 2014 die dritte und die vierte Hilfstranche von insgesamt 2,2 bis 2,3 Milliarden Dollar in einem Paket bereitzustellen, wie der ukrainische Finanzminister Alexander Schlapak am Mittwoch mitteilte.
„Wir möchten die dritte und die vierte Tranche zusammenlegen. Somit rechnen wir mit einem Betrag von etwa 2,2 bis 2,3 Milliarden Dollar, den wir bis zum Ende des laufenden Jahres erhalten möchten“, sagte Schlapak am Mittwoch Journalisten.

Novorosinform.org: Der französische Staatsbürger und gebürtiger Odessit Jurij Jurtschenko, Dichter, Dramaturg und Korrespondent, der nach Novorossia gekommen war, um die Informationsblockade der westlichen Medien zu durchbrechen, wurde heute in der Stadt Ilowaisk entführt.

RIA.de: Laut dem ukrainischen Innenminister-Berater Anton Geraschtschenko liegen ihm keine Informationen zu dem in der Ostukraine vermissten Fotoreporter der Agentur Rossiya Segodnya Andrej Stenin vor.
„Uns liegen keine Informationen zu Andrej Stenin vor. Ich habe den Chef des Sicherheitsdienst danach gefragt, als diese Frage ein breites öffentliches Echo ausgelöst hatte. Dieser Bürger wird nicht bei SBU festgehalten“, sagte Geraschtschenko am Mittwoch in Kiew.

ITAR-TASS: In Donezk starben in den letzten 24 Stunden 39 Zivilisten. 29 Menschen wurden unterschiedlich schwer verletzt. Die Stadt wird vom ukrainischen Militär aus „Grad“-Raketenwerfern beschossen. In Makejewka starben 10 Zivilisten.

Abends:

ITAR-TASS: In Donezk sind Diversionsgruppen der ukrainischen Militärkräfte aktiv. Heute konnte eine Gruppe liquidiert werden, die Signale für die „richtige“ Zieleinstellung der ukrainischen Artillerie sendete, gab die Regierung der DVR bekannt.

Gefunden bei antimaidan german (facebook): deutschsprachiges Video mit dem Titel „So sieht die russische Unterstützung in der Ukraine tatsächlich aus“
Gezeigt wird die Ausrüstung der Freiwilligen, die zur Volksmiliz gehen.
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=GiaCCsaR9mk&w=480&h=360]

RIA.de: Die Moskauer Abteilung der russischen Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor hat vier McDonald's-Restaurants wegen Hygiene-Verstößen vorübergehend schließen lassen.
Unter anderem wurde das Restaurant in der Bolschaja-Bronnaja-Straße geschlossen, das 1990 als erste McDonald's-Filiale in Russland eröffnet worden war. In den betroffenen Lokalen seien bei Inspektionen vom 18. bis 20. August „zahlreiche Verstöße gegen gesetzliche Hygiene-Anforderungen“ entdeckt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.  Ermittlungen seien eingeleitet worden. Eine Gerichtsklage werde vorbereitet. Rospotrebnadsor kündigte an, die Inspektionen der US-Fastfood-Kette fortzusetzen.

Rusvesna.su: Die 16 weißen LKW, die heute am Grenzkontrollpunkt „Donezk“ standen, mussten wieder auf das russische Territorium zurückfahren, da die ukrainischen Zollbeamten nicht zur Durchsicht der Ladung erschienen und auch nicht zu erreichen waren.

Rusvesna.su: Der französische Außenminister hält es für richtig, dass Russland auf der humanitären Hilfe für den Donbass besteht. Angesichts der schrecklichen Lage der Bevölkerung sei Hilfe dringend nötig.

Novorosinform.org: Mit humanitärer Hilfe aus Russland kehrte heute Denis Puschilin nach Donezk zurück.

Novorosinform.org: Ungeachtet der Drohungen des offiziellen Belgrads haben sich heute 14 Serben der Volksmiliz der DVR angeschlossen, teilte der Premierminister der Volksrepublik Sachartschenko mit.

Rusvesna.su: Die Volksmiliz der LVR meldet den Abschuss eines Kampfflugzeugs sowie den zweier Kampfhubschrauber in der Nähe von Georgijewka.

RIA.de: Mehrere Granaten sind am Mittwoch im Zentrum der ostukrainischen Stadt Donezk eingeschlagen und starke Explosionen ausgelöst, berichtet ein Korrespondent der RIA Novosti vor Ort.
Durch die Einschläge wurden mehrstöckige Wohnblocks beschädigt, mehrere Privathäuser fingen Feuer.

Rusvesna.su: Ilowaisk wurde heute dreimal von ukrainischem Militär angegriffen. Die Volksmiliz konnte jedoch in schweren Kämpfen die Angriffe abwehren.

Novorosinform.org: Der Wirtschaftsminister der Ukraine Scheremeta trat zurück. Gründe hierfür sind bislang nicht bekannt.