Teil 2 der Presseschau 04.06.14

Luftangriffe, zerstörte Infrastruktur und Flüchtlingsströme







Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru,, hinzu kommen Informationen aus der städtischen Onlinezeitung von Slawjansk Slavgorod und Slawjansk Delowoj. Neu hinzu kommen das Portal „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „lugansk-online“.
Wir beziehen teilweise auch ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segodnja und die Online-Teitung Timer aus Odessa ein.
Zur Unterscheidung russischer und ukrainischer Nachrichten sind ukrainische Medien farblich, in Rot (Slavgorod, Slawjansk Delowoj, Portal Novorossia, dnr-news, lugansk-online) und Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Timer) gekennzeichnet.




 

• RIA: Antifaschisten aus aller Welt kommen in den Südosten der Ukraine, um auf der Seite der Volkswehr zu kämpfen, wie der Vorsitzende des Obersten Rates der „Volksrepublik Donezk“ (VRD), Denis Puschilin, am Mittwoch in einem Interview für den lettischen Radiosender Baltkom sagte.
Laut früheren Medienberichten waren Freiwillige aus Polen in Donezk eingetroffen.
„Hier versammeln sich Menschen aus anderen Ländern, für die eine faschistische Einstellung unzulässig ist“, so Puschilin. Ihm zufolge soll es auch Einwohner Lettlands unter den Volkswehrangehörigen geben.

• RIA: Bei Gefechten im ostukrainischen Krasny Liman sind mehr als 25 Patienten eines Krankenhauses getötet worden. Die Volksmilizen machen die Kiew-treue Nationalgarde für das Massaker verantwortlich. Die Nationalgarde weist jede Verwicklung zurück.
„Die ukrainischen Soldaten haben mehr als 25 Menschen im Krankenhaus in Krasny Liman getötet“, teilte der Vorsitzende des Obersten Rates der nicht anerkannten „Donezker Volksrepublik“ via Twitter mit. Das Presseamt der Donezker Eisenbahn teilte seinerseits mit, dass bei einem ukrainischen Luftangriff auf das Krankenhaus der Bahn in Krasny Liman drei Patienten und ein Chirurg verletzt worden seien. Durch den Beschuss wurden die Intensivstation, die chirurgische Abteilung aber auch das Polyklinikum und das Labor schwer beschädigt.
Die ukrainische Nationalgarde bestreitet ihre Verwicklung in die Tötung der Verletzten. „Das Kommando der Nationalgarde der Ukraine weist diese Information als absurd und falsch zurück“, teilte die Nationalgarde mit. In Krasny Liman gebe es keine Truppen der Nationalgarde. Ende Mai hatte die Volkswehr im ostukrainischen Lugansk behauptet, dass die Nationalgardisten in einem Krankenhaus in der Ortschaft Priwolje Verletzte erschossen hätten. Die Nationalgarde wies ihre Verwicklung damals ebenfalls zurück.

• RIA: Trotz der jetzigen Krise mit dem Westen hält Russlands Außenminister Sergej Lawrow einen Rückfall in den Kalten Krieg für unmöglich.
„Eine Neuauflage des Kalten Krieges ist in der heutigen globalen Welt aus mehreren Gründen nicht möglich“, sagte Lawrow am Mittwoch in Moskau. „Erstens weil Europa kein unbestrittenes Zentrum der Weltpolitik mehr ist und nicht mehr so tun kann, als ob die Ereignisse in anderen Regionen irrelevant seien“. Lawrow verwies darauf, dass das Pentagon in seiner vierjährigen Übersicht die Vereinigten Staaten als eine „vorwiegend pazifische Macht“ eingestuft habe. Der zweite Grund sei, dass die Ukraine-Krise die Zusammenarbeit zwischen Russland und anderen Staaten im Kampf gegen globale Herausforderungen wie Syrien, das iranische Atomprogramm oder Afghanistan nicht beeinträchtigt habe, so der russische Minister weiter. Russland sei weiter bereit, zur Lösung der grenzübergreifenden Probleme wie Terrorismus, Drogenhandel oder Klimawandel konstruktiv beizutragen, jedoch auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und der Gleichberechtigung.
Er hoffe, dass die jetzige Krise „wie ein erfrischendes Gewitter“ wirken und die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen fairer machen werde, sagte Lawrow. Anstatt „quälend über die Suche nach gemeinsamen Werten zu diskutieren“, sollten Russland und der Westen „gegenseitig das Recht darauf anerkennen, anders zu sein.“ Eine Rückkehr zum bisherigen, „von Doppelmoral getragenen Modell der Beziehungen“ ist laut Lawrow nicht mehr möglich.

• RIA: Im Ukraine-Konflikt wirft der Kreml der Regierung in Kiew vor, die Flucht von Zivilisten aus den umkämpften Gebieten nach Russland zu behindern, und fordert die Einrichtung von Fluchtkorridoren.
„Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die ukrainischen Behörden die Abwanderung der Flüchtlinge nach Russland behindern. Es gibt immer mehr solche Fälle und das beunruhigt uns sehr“, sagte Sergej Iwanow, Leiter der Kreml-Administration, am Mittwoch. Es müssten „so genannte humanitäre Korridore eingerichtet werden, durch die Zivilisten, in erster Linie Frauen, Senioren und Kinder sicher nach Russland gelangen könnten“. Russland werde dem „ukrainischen Brudervolk, das jetzt im Bürgerkrieg ist, helfen“, sagte Iwanow.

Slavdelo: Aus Slawjansk flüchten die Einwohner, jedoch nicht so viele, wie erwartet. Viele Bürger sitzen in ihren Kellern fest, weil ihre Wohnviertel unter Dauerbeschuss liegen. Auch wissen man nicht, ob die Busse mit Zivilisten nicht von der ukrainischen Armee beschossen werden.

novorossia.su: Die Bewohner und Selbstverteidiger von Lugansk nahmen heute Abschied von den Toten des Luftangriffs vom 02. Juni.
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• ITAR-TASS: Die Volksmilizen in Slawjansk schossen einen Hubschrauber der Armee ab.

• ITAR-TASS: Die Fraktion der kommunistischen Partei der Ukraine fordert eine Überprüfung der Tätigkeiten der Swoboda-Partei.

• ITAR-TASS: Der Volksbürgermeister von Slawjansk Ponomarjow erklärte, am Dienstag habe die Volksmiliz zwei Militärflugzeuge des Typs SU-25 der ukrainischen Armee abgeschossen.

• ITAR-TASS: In der russischen Grenzregion zur Ukraine Rostow wurde heute der Ausnahmezustand ausgerufen. Grund dafür sei die massenhafte Grenzüberquerung von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsgebiet, allein am heutigen Tag über 7.000 Menschen.

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• ITAR-TASS: Russland ist bereit, alle Bürgerkriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen.

• ITAR-TASS: Nach den letzten Angriffen sind vier Städte und sechs Dörfer in der DVR ohne Wasserversorgung.

• ITAR-TASS: Die Organisatorin der russischen Hilfsorganisation „Bürgerplattform“, genannt Dr. Lisa, ist besorgt über den Bestand der Arzneimittel in Donezk, der etwa noch 3-4 Tage reichen wird. Außerdem stellte sie einen eklatanten Mangel an medizinischem Personal in den heftig umkämpften Städten wie Slawjansk fest.

• ITAR-TASS: Der noch amtierende Präsident der Ukraine Turtschinow lässt die Grenze zu Russland schließen.

• Interfax: Die Regierung der DVR bittet Russland um einen Kredit von mindestens 30 Milliarden Rubel zur Stabilisierung des Staatssystems.

• Interfax: Am heutigen Abend wurde in Lugansk Bombenalarm ausgelöst, über der Stadt fliegt ein Kampfflugzeug.

dnr-news: Das seit Tagen bombardierte Dorf Semenowka in der Nähe von Slawjansk wurde heute erneut von zahlreichen Luftschlägen betroffen.
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dnr-news: Der 8 Monate alte Schenja, der einzige Patient im Krankenhaus von Slawjansk, wird nur durch eine Evakuierung gerettet werden. Dr. Lisa bemüht sich um einen Evakuierungskorridor für den Jungen, der künstlich beatmet werden muss. Sie sagte, dass es dem Kind mit jedem Tag schlechter gehe, da die künstliche Beatmung und ausreichende Medikamentenversorgung unter den Bedingungen der Bombardierungen nicht mehr gewährleistet werden könne.
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