WERKARCHIV
der Malerin Violanthe Rappl.
Details zum Gebrauch des Bildarchivs sowie zum photographischen Verfahren.
Im Werkarchiv werden (bis auf einige Installationen und Keramiken) alle bildnerischen Arbeiten der Künstlerin Violanthe Christiane Rappl zur Ansicht gebracht.
Frau Rappls Wunsch war es, ihre Bilder und Schriften
der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen und kraft ihrer Kundgaben den Menschen anzuregen,
sich
den wundervollen
Möglichkeiten seiner höheren Bestimmung zuzuwenden. Natürlich wünscht sich dieses Bedürfnis des Künstlers auch
in 'Wert und Nachfrage' seiner Arbeiten niederzuschlagen. Beide
Begehren stehen in Widerspruch zueinander: denn Nachfrage und privater Verkauf führen in aller Regel
zum Gegenteil öffentlicher Verfügbarkeit, was wiederum dem Verlangen des Künstlers nach vielseitiger Übertragung und Vermittlung seiner intentionalen Motive entgegenwirkt.
Als Beauftragter zur Verwaltung des Nachlasses von Frau Rappl habe ich auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen allen Aspekten der Verfügungen Violanthes und dem öffentlichen und privaten Umgang mit ihren Werken zu achten. Aus diesem Grund kann nur ein sehr kleiner Teil ihrer Bilder zum Privatankauf freigegeben werden. Insbesondere bleibt der Jungfrauen-Zyklus vollständig der Präsentation eines Museums oder einer Galerie vorbehalten. Bei Interesse sowohl für den Ankauf als auch als Kurator oder Galerist können Sie sich mit mir über das Kontaktformular in Verbindung setzen.
Das Bildarchiv umfaßt derzeit etwa 460 Photographien. Noch nicht photographiert werden konnten alle Kleinplastiken und Installationen, soweit sie noch erhalten sind. Die schriftstellerischen Werke Violanthe Rappls sind hier verfügbar.
Ursprünglich wurde jedes Gemälde in drei Formaten archiviert: 1. in der Gesamtansicht ohne Photobearbeitung, wobei Größe, Zustand und Farbverhältnisse original dokumentiert sind, 2. als maximaler Bildausschnitt mit Photobearbeitung und 3. in einer Makroaufnahme eines Bildausschnitts zur Detailansicht von Material und Technik mit Photobearbeitung. Der Vereinfachung wegen ist in dieses Archiv von jedem Bild lediglich der maximale Ausschnitt eingestellt worden. Interessenten erhalten auf Anforderung die originalen Bilddateien, in allen drei Varianten oder auch eine vollständige Werkschau auf DVD.
Jede technische Reproduktion verfremdet das Original. Die Empfindung, die ein Bild bei unmittelbarer Betrachtung
hervorruft, wird immer stärker sein als jede noch so genaue Reproduktion:
Die Authentizität des Originals macht alle farblichen Schwächen oder technologischen Ungeschicklichkeiten spielend wett! Andererseits führt die
visuelle Aufwertung aller Objekte, von der wir medial täglich angefüttert
werden, in unserer sinnlichen Wahrnehmung auch dazu, aufgepeppte
Couleurs und effektvolle Kontrastierungen der ursprünglichen Farbwiedergabe
vorzuziehen. So geschieht es mitunter, daß Bilder nach
Bearbeitung in den elektronischen Systemen scheinbar eindrucksvoller wirken
als im Original. Auf dieses Phänomen muß insbesondere der Kaufinteressent
hingewiesen werden, zumal Farben und Strukturen auf jeden Menschen eine andere
psychologische Wirkung haben. Vor einem Kaufabschluß empfiehlt sich daher grundsätzlich die persönliche Inaugenscheinnahme des einzelnen Werkes.
Nicht also nur, weil wir alle anders sehen und erfassen, sondern vor allem weil sich die Verfälschung abzubildender Objekte kaum vermeiden läßt, habe ich jeweils verschiedene Aufnahmemodi gewählt - damit zwischen diesen unterschiedlichen Perspektiven die eigene imaginäre Fassung entstehen kann. So habe ich bei der 2. - hier im Archiv zur Ansicht gebrachten - Aufnahme die Tiefenschärfe leicht angehoben und die Farbintensität dezent abgesengt, weil die Farbtöne selbst in den unbearbeiteten Originalaufnahmen oft kräftiger wirken, als sie bei natürlicher Betrachtung erscheinen. Durch diese Abstimmungen werden zum einen die tieferen Strukturen und damit auch handwerkliche Aspekte des Bildes sichtbarer gemacht, zum anderen wird die teilweise divergierende Farbwiedergabe diskret ausgeglichen. In der 3. Aufnahme jeweils ein frei gewählter Makroausschnitt mit gleicher Photobearbeitung. (Die Photos wurden im Automatikmodus unter warmem Kunstlicht mit der PowerShot A720 IS von Canon aufgenommen. Das dritte Photo im Makromodus. Für Bild 2 und 3 werden folgende Werte verändert: Schärfung +8, Entfärbung -4; Vertiefen: schwach; Aufhellen schwach.)
Der von Frau Rappl bevorzugte weiße Malkarton, auf den sie ihre Bilder in Acryl, Öl oder Tusche aufbrachte, hatte die Maße 100x70cm. Die Werke in den Ordnern Akte-Strikes und Monochrome sind meistens auf hellbraunem festeren Papier in der Größe von ca. 80x60cm aufgetragen. Sofern die Bilder nicht selbst schon auf einen Rahmen gespannt sind, was lediglich auf etwa 30 Werke zutrifft, empfehle ich eine verglaste Rahmung: Immer verstärkt sie den Charakter und die physische Präsenz des Gemäldes und sorgt darüber hinaus für Stabilität und Sicherheit. Insbesondere den Werken, die ihre Besonderheit womöglich erst auf den zweiten Blick offenbaren (man könnte sie häufiger in dem Ordner Akte-Strikes zu finden glauben), hilft die verglaste Rahmung, den klassischen Wert auch dieser Bildnisse hervorzuheben. - Bedenken wir immer, wie stark ein künstlerisches Urteil von der Wahrnehmungstiefe des Betrachters abhängt, die emotionalen, ideellen und ästhetischen Intentionen des Künstlers in sich selbst anzuerkennen und auszuzeichnen: Wie weit hat er die Prinzipien meiner eigenen Ideale und meines eigenen metaphysischen Welt- und Daseinsverständnisses auszudrücken und zu verwirklichen gewußt. Merkwürdigerweise tritt der Effekt solch leibhaftigen Nacherlebens der künstlerischen Kraft und des individuellen Ausdrucks im Wesen und im Werk Violanthe Rappls gerade an solchen Arbeiten besonders stark zutage, denen man eine gewisse 'Ungeschicklichkeit' oder 'Flüchtigkeit' vorwerfen könnte. Haben wir sie jedoch physisch vor uns, wirkt die momentane Intention der Künstlerin besonders stark auf uns, erleben wir Befindlichkeit und Idee geradezu so, als wären sie in diesen Versuchen und Studien wie unmittelbar in Harz geronnen festgehalten.
Die meisten Bilder tragen derzeit nur eine Ordnungssignatur, keinen Namen und keine Angaben zu Größe oder Materialien. Sie ist zu lesen, wenn man mit dem Cursor der Maus auf die Miniaturbildchen in den Bildbetrachtern fährt. Es erscheint ein sog. Tooltip mit der Bildbezeichnung. Wechselt das Bild den Besitzer, wird es im Ordner Werke in Privatbesitz archiviert und erhält auch Angaben in seiner Titelunterschrift, wie Maße, Materialien, Signatur, Jahreszahl, Aufenthaltsort. Zugleich bleibt das
Bilddokument im alten Themenordner erhalten.
Der Käufer
erhält eine Kaufurkunde mit Bildabdruck und eine Originalitätsbestätigung.
Ähnlich wie Elisabeth Haich die 22
Bewußtseinsstufen auf den berühmten Tarotkarten der großen Arkana ausgedeutet
hat, so wäre es eine ebenso anspruchsvolle Aufgabe die 28 Gemälde des Jungfrauenzyklus’, zu dem Violanthe bereits selbst grundsätzliche Gedanken in
ihrem gleichnamigen Büchlein beigetragen hat, in ihrem gesamten Symbol- und
Sinngehalt zu erforschen und zu interpretieren.
Die Rechte der Schriftwerke Frau Rappls wie auch aller hier veröffentlichten
privaten und künstlerisch dokumentierenden Photographien liegen beim Autor.
Textteile oder Photos dürfen kopiert und verwendet und in Dokumente eingebunden
werden, sofern es sich um private Verwendung handelt. Wir bitten dann jedoch um
Quellenangabe und Benachrichtigung. Eine kommerzielle Verwendung von Texten,
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schriftlichen Zustimmung. Bitte nehmen Sie in beiden Fällen sowie auch bei
Fragen, Hinweisen, Beanstandungen oder bei Kauf- oder Ausstellungsinteresse mit
uns Kontakt
auf. Mitunter kann sich eine
Beantwortung etwas verzögern - aber sie erfolgt verläßlich.
Vielen Dank für Ihr Interesse, viel Spaß beim Durchblättern und Durchlesen!
Zum Nachlaß Frau Rappls gehörte ein Bild von Martin Lantzsch-Nötzel:
werkvermächtnisse.de:
Rezension einer Monographie.
„Martin
Lantzsch-Nötzel (1894-1986) – Zwischen Expressionismus und Informel“; erschienen
im Wienand Verlag GmbH, Köln, 144 Seiten, ISBN: 978-3-86832-397-9, 2018.