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Unser täglich Brot

von Dr. Johann Georg Schnitzer

Brot ist weit mehr als Brot. Es ist seit Jahrtausenden Sinnbild von Nahrung, körperlicher und seelischer Kraft, Lebenskraft. Das findet seinen Ausdruck z.B. im Gebet: "Unser täglich Brot gib uns heute" (Matth.6,11), im Abendmahl Jesu: "Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot , segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: 'Nehmt und esst, dies ist mein Leib!'" (Matt.26,26) - und in Zielsetzungen wie "Brot für die Welt".
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     Brot wird aus Getreiden hergestellt. Die Getreide waren es, welche der Menschheit ihre Entwicklung auf ihre heutige Anzahl erlaubt haben. Das ist naturwissenschaftlich ebenso erwiesen wie auch biblischer Auftrag: "Und Gott sprach: 'Siehe, ich habe euch alles samentragende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samentragende Baumfrucht ist; es soll euch zur Nahrung dienen'" (Genesis, 1.Mose 1,29).
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     Das "samentragende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist", sind die Gräser. Nur sie wachsen auf der ganzen Erde in jedem Klima. Noch heute ist ein Gräsersamen, T'eff, Hauptnahrungsgrundlage dort, wo wahrscheinlich die Wiege der Menschheit stand: in Äthiopien. Aus T'eff wird das äthiopische Fladenbrot Enjera hergestellt. Aus Gräsersamen hat der Mensch durch Auslese und Züchtung die verschiedenen Getreidearten entwickelt (Dinkel, Emer, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Hirse, Sorghum, Amaranth, Reis, Mais u.a.m.).
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     Samen, Getreidekörner sind "lebende Konserven", die in grossen Mengen angebaut, geerntet und vorrätig gehalten werden können. Das erlaubt nicht nur die Überbrückung der unfruchtbaren Wintermonate, sondern bei kluger Vorratshaltung auch das Überleben unfruchtbarer Jahre. Das wusste schon Josef, Statthalter des Pharao in Ägypten, als er dessen Traum von den sieben fetten und sieben mageren Kühen richtig deutete und den Aufbau eines grossen Getreidevorrats für die kommenden sieben mageren Jahre anordnete. Nur mit Hilfe der Getreide konnten auf diese Weise drastische Dezimierungen der Menschheit durch Missernten und Hungersnöte vermieden werden, sodass die Menschheit sich auf ihre heutige eindrucksvolle Zahl entwickeln konnte.
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     Diese Samen und Getreide haben noch einen anderen Vorzug. Sie enthalten wie kein anderes "Lebens"mittel die meisten lebens- und gesundheitsnotwendigen Wirkstoffe, Energieträger, genetischen Informationen und biochemischen Werkzeuge, um neues Leben zu entwickeln. Das nutzen viele höhere Lebewesen, nicht nur der Mensch, um Zellvermehrung (in der Entwicklungsphase vom befruchteten Ei bis zum erwachsenen Organismus) und Zellersatz (ständige Zellverjüngung im Erwachsenenalter) in Gang zu halten.
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     Solange der Mensch diese "Lebensgemeinschaft mit den Getreiden" (Titel eines Buches von Prof. Dr. Werner Kollath, der diese Zusammenhänge erforschte) aufrecht erhielt, ging es ihm gut. Als er sie aber aufkündigte, indem er nur noch den Stärkeauszug aus den Getreiden ("Auszugsmehle") zur Herstellung von Brot benutzte, und die Getreide an Tiere verfütterte, um deren Fleisch zu verzehren, setzten die massenhaften chronischen Zivilisationskrankheiten ein - mit einem Verzögerungsfaktor von etwa 20 Jahren, der von den Forschern Cleave und Campbell nachgewiesen wurde.
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     Eine Rückkehr zur Grundversorgung der Menschen mit Vollgetreiden und Vollkorn-Nahrungsmitteln aus frisch gemahlenen Getreiden würde nicht nur die meisten chronischen Zivilisationskrankheiten in den "hochzivilisierten" Ländern zum Verschwinden bringen, sondern gleichzeitig den Hunger und Hungertod von Kindern und Erwachsenen in den "Entwicklungsländern".
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     Die Welterzeugung an Getreiden reicht aus, die Welternährung zu sichern. Jeder der - jetzt, seit Oktober 1999, über 6 Millarden - auf der Erde lebender Menschen könnte täglich mit fast 1 kg Getreide versorgt werden, woraus z.B. 1,5 kg wertvolles Vollkornbrot hergestellt werden können. Das ist mehr als genug für 1 Person; niemand auf der Welt müsste hungern.
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     Was aber geschieht wirklich? Der grössere Anteil der Weltgetreideernte wird an die 15 Milliarden "Nutztiere" verfüttert, um dann deren Fleisch zu verzehren. Jeder Mensch, der eine sogenannte "gemischte Kost" (Vegetabilien plus tierische Nahrungsprodukte) verzehrt, nimmt damit einer ganzen Familie in einem Entwicklungsland ihre Nahrungsgrundlage weg. Die "Strafe" folgt mit der Verzögerung von einigen Jahren: Er wird chronisch krank an einer der "Eiweissmastkrankheiten" (Prof. Lothar Wendt): Herz- Kreislaufkrankheiten mit Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall; Übergewicht, Diabetes II, Gicht, Polyarthritis, Rheuma, Allergien, Nierenversagen usw..
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     Von Regierungen und sogenannten "Gesundheits"ministerien kann hier nicht viel erwartet werden. Sie alle stehen zumindest indirekt unter dem Einfluss von Interessengruppen, die an der Erhaltung der gegenwärtigen Zustände interessiert sind (siehe Abhandlung von Prof. Dr. phil. Dr. jur. Erich Fechner). Ähnliches gilt leider auch für etliche internationale Institutionen.
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     Nur Sie selbst, da Sie auf diese Informationen gestossen sind, können Ihre Verbrauchermacht einsetzen, um etwas zum Guten hin zu verändern.
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     Verlangen Sie, wenn Sie Brot und Gebäck einkaufen, Vollkornbrot und Vollkorngebäck aus frisch gemahlenem Korn. Auch im Hotel, Restaurant, Flugzeug, Speisewagen, in der Mensa, Betriebskantine, in der Klinik und im Krankenhaus sollten Sie immer darauf bestehen. Je öfter Sie dies tun, und je mehr Menschen dies tun, umso eher wird sich etwas ändern.
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     Werden wirklich gute und gesundheitlich hochwertige Vollkornbrote und Vollkorngebäcke zumindest neben den üblichen Weissmehlprodukten angeboten, so erweist sich jedesmal, dass die Vollkornprodukte lieber genommen werden und früher weg sind. Es ist das Diktat der ausschliesslich angebotenen Produkte aus Weissmehl, das viele Menschen zwingt sie zu verzehren, weil nichts anderes da ist. Das können nur Verbraucher und Gäste ändern, die auf Produkten aus frisch gemahlenem Vollkorn bestehen.
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     Achten Sie auch darauf, ob das Getreide für Vollkornbrot und -gebäck frisch gemahlen wird. Denn nur dann gelangen die gesundheitlich wichtigen, sauerstoffempfindlichen Substanzen wirklich bis ins Brot und Gebäck.
     Nachfolgend finden Sie die Geschichte meiner Rezepte für Vollkornbrot und Vollkorngebäck, die auch eine Ahnung von der "Interessenlage" vermittelt.
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     Sie können Ihren Bäcker dazu ermutigen, eine Lizenz meiner Rezepte zu nehmen. Vielleicht drucken Sie diese Seiten aus, um sie ihm zu zeigen. Er tut damit nicht nur Ihnen, sondern auch sich selbst Gutes, weil es den Erfolg und das Ansehen seiner Bäckerei wachsen lässt. Verbunden damit ist die Darstellung seiner Bäckerei in diesem Bereich meiner Internet-Informationen.
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     Über meine E-Mail-Adresse <Dr.Schnitzer@t-online.de> kann Ihre Bäckerei Kontakt aufnehmen. Mit der Motivation Ihres Bäckers leisten Sie Wertvolles für sich selbst und Ihre Familie, Ihre Bäckerei und ausserdem viele weitere Menschen in deren Einzugsbereich.

     Oder backen Sie einfach Ihr gesundes Vollkornbrot selber (s. unten)!

Friedrichshafen, im Jahr 2003,  Dr. Johann Georg Schnitzer

 

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Backen mit Vollkorn  für Hausfrauen und Hobby-Bäcker
10 Lektionen Wissensgrundlagen - 14 Brot- und Gebäckarten

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Um die an leichtes Brot und Gebäck aus Auszugsmehlen gewöhnte Bevölkerung für gesundes Vollkornbrot und -gebäck zu gewinnen, entwickelte Dr. Schnitzer von 1963 an Backrezepte mit frisch fein gemahlenen Vollkornmehlen  Diese fanden viel Interesse. So unterrichtete er erst in Wochenendkursen, später in Fernkursen diese Backkunst. Die so gewonnenen Erfahrungen flossen in dieses Buch ein, das große Verbreitung fand (9 Auflagen, 76 Tausend Exemplare seit 1978) und dann mehrere Jahre vergriffen war. Auf vielfachen Wunsch ist es vom Verfasser überarbeitet worden und wieder erschienen.

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