Anmerkungen zu diesem Bericht von Herrn G. L.:
Zur Pilleneinnahme hat sich dieser Patient nicht nötigen lassen; da hat er
sich dann doch lieber einen anderen Arzt gesucht. Das war eine gute
Entscheidung, sonst hätte das Leben für ihn kaum so unbeschwert
weitergehen können:
"Ich hab' ja noch Kredit-Spielraum auf meinem
Gesundheitskonto, kann also unbesorgt weiter Schulden machen, rauchen,
Bier trinken, fetten Fisch und Fleisch genießen - außerdem esse ich
ja täglich Obst, und das ist die gesündeste Nahrung" -
ungefähr das scheint dieser Patient sagen zu wollen - und ist's
zufrieden, dass er "nur" noch 97 kg wiegt (vorher 107 kg),
kaum noch Hitzewallungen hat und kein Sodbrennen mehr, dafür
belastbarer ist - und das Ganze erreichte er mit nur 45 %, später 50
% Befolgung der gegebenen Ernährungsempfehlungen.
So kann man es natürlich auch sehen - wenigstens oberflächlich
betrachtet.
Geht man allerdings tiefer, so sieht es schon ein wenig anders aus.
Zum Beispiel ist es mit dem Gesundheitskonto ("Reserven bezüglich
Gesundheitsvorsorge") eine ganz erstaunliche Sache, die ich durch
langjährige Erfahrung mit familiären Vorgeschichten herausfand. So
braucht es in einer Familie drei Generationen unter denaturierter und
artfremder Zivilisationskost, bis eine so schwer degenerative
Erkrankung wie die Osteogenesis imperfecta (unvollständige
Knochenbildung, Glasknochen) auftreten kann - die dann von der
Schulmedizin als unheilbar bezeichnet wird, jedoch unter artgerechter
natürlicher frugivorer "zivilisierter Urnahrung" innerhalb
weniger Wochen ausgeheilt werden kann, wie ich herausfinden konnte.
Die Gesundheit ist ein so großes Kapital, dass es ungefähr drei
Generationen braucht, um es gänzlich durchzubringen. So kann z.B. die
erste Generation noch rauchen, trinken, fett und falsch essen und
sonst noch jeden Raubbau mit der Gesundheit treiben - und dabei noch
weitgehend gesund bleiben. Die zweite Generation ist dann schon
anfälliger und bekommt von der gleichen Lebensweise z.B.
Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes Typ II. Richtig ernst wird es
aber in der dritten Generation: Das sind dann anfällige, oft blasse,
zu dünne oder zu dicke Kinder, die häufig chronisch krank sind (Lymphatismus,
Zöliakie, Diabetes Typ I, Neurodermitis, Psoriasis, Osteogenesis
imperfecta, Milchschorf, Hyperaktivität, Antriebsschwäche, usw.
usw.), mit schief stehenden Zähnen, Fehlsichtigkeit, Muskelschwäche,
unharmonisch gewachsenem Skelett, z.B. auch ungleich großen
Gesichtshälften, vorstehendem Oberkiefer (Prognathie) und fliehendem
Kinn ("Vogelgesicht"), oder unterentwickeltem Mittelgesicht,
zu enger Nase und vorstehendem Kinn (Progenie), und mit teils
ernsthaften Beeinträchtigungen der Gehirnfunktionen (Leseschwäche,
Sprechprobleme). Eine vierte Generation gibt es dann oft nicht mehr,
weil auch Unfruchtbarkeit eintritt.
Dieser Patient mag für sich so einigermaßen zurecht kommen,
verspielt aber gleichzeitig Gesundheitskapital der folgenden
Generation - wenn es denn eine gibt.
Das mit dem Obst ist übrigens ein großer Irrtum. Obst ist kein
vollwertiges Lebensmittel. Es dient nur der Verführung durch seinen
Geschmack, damit es gegessen wird, während das eigentlich Wertvolle,
dessen Samen, unversehrt und teils auch noch "gut gedüngt"
irgendwo in der Natur abgesetzt werden. Für diesen Dienst werden auch
ein paar Vitamine und Ballaststoffe mitgeliefert. Die Samen sind
deshalb auch zusätzlich geschützt, teils durch bitteren Geschmack,
teils durch eine steinharte Hülle (Steinobst), teils durch
hochgiftige Blausäure, und teils durch alles gleichzeitig. Außerdem
gibt es den Großteil der heutigen Obsorten erst seit der sehr kurzen
Zeit von einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten. Kirschen (seit ca.
3000 Jahren) und Weintrauben sind mit die ältesten. In der Millionen
von Jahren betragenden Entwicklungsgeschichte des Menschen gab es
diese Obstsorten nicht - also können sie auch nicht von wesentlicher
Bedeutung für seine Gesundheit sein.
Die "frugivore" Urnahrung des Menschen bestand seit
Jahrmillionen aus Gräsersamen, Samen weiterer Pflanzen,
Wurzelknollen, zarten Blattschösslingen, und Nüssen. Daraus hat der
Mensch mit dem Beginn des Ackerbaues die heutigen Getreide,
Leguminosen, Wurzelgemüse, Blattsalate entwickelt. Eine daraus
entwickelte "zivilisierte Urnahrung" entspricht dem noch
heute unveränderten frugivoren genetischen Programm des Menschen,
weshalb eine solche auch zur Ausheilung der meisten chronischen
Zivilisationskrankheiten führt. Eine solche Ernährungsweise findet
sich ausführlich und genau dargestellt in meinem Buch "Schnitzer-Intensivkost,
Schnitzer-Normalkost" .
Friedrichshafen, im Jahr 2005 Dr. Johann Georg Schnitzer