Anmerkungen zu diesem Bericht:
          Wenn der Patient mit seinen
          Knieproblemen, Übergewicht, Bluthochdruck und mit leichtem Diabetes
          an einen wirklichen Arzt im Sinne des vielbeschworenen Hippokrates
          geraten wäre, hätte dieser dem Patienten folgendes erklärt:
          
            "Ihr Übergewicht, Ihr
            Bluthochdruck und Ihr beginnender Diabetes haben alle die selbe
            Ursache: Ihre bisherige, wenn auch durchaus übliche, aber
            denaturierte und teils nicht artgerechte Ernährungsweise. Durch das
            Übergewicht von 105 kg sind außerdem Ihre Knie überlastet,
            weshalb Sie mit einem Knie Probleme bekommen haben. Wir werden jetzt
            Ihre Ernährung auf eine natürliche, artgerechte Kost umstellen.
            Diese wird Ihren Blutdruck, Ihren Blutzuckerspiegel und auch Ihr
            Körpergewicht normalisieren. Dadurch werden auch Ihre Knie
            entlastet, und das erkrankte Knie wird dadurch ausheilen
            können."
          
          Der Patient ist aber an eine übliche
          Schulmedizinerin geraten. Die hat den Gesamtzusammenhang entweder
          nicht erkannt oder ignoriert, den Fall in seine einzelnen
          "behandlungsfähigen" Probleme zerlegt und Folgendes
          unternommen:
          
            
              - Das Knie hat sie zur Operation
                überwiesen.
 
              - Gegen den erhöhten
                Blutzuckerspiegel hat sie 3 x täglich Glucophage verschrieben.
 
              - Gegen den erhöhten Blutdruck hat
                sie Ramipril comp 5mg / 25 mg verordnet.
 
              - Das Übergewicht hat sie nicht als
                behandlungsbedürftiges Problem wahrgenommen.
 
            
          
          Das Ergebnis dieser glorreichen, für
          die Schulmedizin typischen Denk- und Behandlungsweise für den
          Patienten: "Mattigkeit, starke Konzentrationsschwierigkeiten, die
          zum Schluss immer stärker wurden (häufige Fehler in der Arbeit),
          Vergesslichkeit. Unbefriedigende körperliche Leistungsfähigkeit
          trotz 1 x Kampfsport pro Woche und täglich zur Arbeit mit dem Fahrrad
          (40-60 Minuten Hin + Rückweg)." 
          Ich weise in diesem Zusammenhang erneut
          auf die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen massenhafter ähnlicher
          Behandlungsergebnisse angesichts der ca. 25 Millionen Erwachsener mit
          Bluthochdruck in Deutschland hin.
          Der Patient erkannte, dass es sich bei
          seiner Ärztin um eine "klassische Schulmedizinerin"
          handelt, und begann mit der bislang vergeblichen Suche nach einem
          besseren Arzt.
           Wichtiger noch: Er recherchierte
          selber nach besseren Möglichkeiten, wieder gesund zu werden, wurde
          fündig und nahm die Sache selber in die Hand. Angesichts der erst 8
          Wochen geänderter Ernährung bis zur Abgabe dieses Berichtes hat er
          damit schon beachtliche Erfolge zu verzeichnen: Er ist bereits
          körperlich leistungsfähiger, viel wacher, hat wieder eine bessere
          Konzentrationsfähigkeit, und konnte sein Gewicht bereits um 4 kg
          reduzieren.
          Dass der Blutdruck nach Absetzen der
          Medikamente erst noch einmal etwas anstieg, ist logisch. Denn die
          Medikamente haben den Organismus vorher daran gehindert, mit dem
          Blutdruck zu arbeiten, der für die jeweilige Kreislauf- und
          Arbeitssituation optimal ist. Das körpereigene Regulationssystem
          musste also einen Gegendruck gegen diese Unterdrückung aufbauen. Als
          die Unterdrückung durch das Absetzen der Medikation plötzlich weg
          war, wirkte der dagegen aufgebaute Gegendruck zunächst noch nach, so
          dass der Blutdruck nach oben ging. Das körpereigene Regulationssystem
          ist indessen sehr effektiv und anpassungsfähig, so dass es sich sehr
          bald auf die wiedergewonnene Autonomie einstellt und den Blutdruck so
          reguliert, wie er jeweils gebraucht wird.
          Die mit der Ernährungsumstellung
          aufgetretenen Blähungen und Bauchschmerzen sind ein Hinweis darauf,
          dass wahrscheinlich die Darmbakterienflora durch die Verabreichung von
          Antibiotika bei der Knieoperation geschädigt worden ist. Dieser
          Schaden lässt sich relativ leicht beheben, indem ein paar Wochen lang
          zu den Mahlzeiten Mutaflor und Omniflora eingenommen werden (in
          Apotheken ohne Rezept erhältlich).
          Blähungen haben außerdem zwei weitere
          mögliche Ursachen: Sie können auftreten, wenn "richtig"
          und "falsch" durcheinander gegessen wird (was sich mehrere
          Tage lang auswirkt), und wenn Mahlzeiten unter Stress und Zeitdruck
          eingenommen werden müssen. Es ist also wichtig, die Mahlzeiten in
          Ruhe ungestört einzunehmen - was nicht immer einfach einzurichten
          ist.
          Friedrichshafen, im Jahr 2007  Dr. Johann Georg Schnitzer