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Johannes Kayßer-Schriftzug

Kriegsdienstverweigerung

Allgemeines
Darlegung der Gründe für meine Kriegsdienstverweigerung
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Keine Idee, was Du schreiben kannst? Oder sogar eine Schreibblockade?
Hier kannst Du Dich von meiner Begründung inspirieren lassen, aber Du solltest keine Passagen wortwörtlich übernehmen - dass kann sonst dazu führen, dass du nicht anerkannt wirst!

Mein KDV-Antrag wurde am 30. März 2006 anerkannt.


Darlegung der Gründe für meine Kriegsdienstverweigerung

Ich, Johannes Kayßer, habe mich gründlich mit der Frage auseinander gesetzt, ob ich als Soldat zur Bundeswehr gehen kann und welche Bedeutung der Dienst an der Waffe überhaupt hat. Alle Überlegungen zeigen mir, dass ich den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen verweigern muss, denn er widerspricht meiner persönlichen pazifistischen Einstellung. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, den Waffendienst zu lernen oder gar auf Befehl hin Gewalt gegen andere (seien es Sachen oder Personen) auszuüben.
Hierzu berufe ich mich auf Artikel 4, Absatz 3, des Grundgesetzes, in dem es heißt:
„Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“

Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, bekam die christlichen Wertevorstellungen vorgelebt und wurde gewaltfrei und zur Toleranz erzogen.
Bei meinen Eltern habe ich erlebt, dass Meinungsverschiedenheiten durch intensive Gespräche und Diskussionen gelöst wurden. Auch im Umgang mit meinen zwei jüngeren Geschwistern wurde ich zur gewaltfreien Konfliktlösung angehalten.
Schon früh ging ich körperlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg und suchte stattdessen eine Lösung auf verbalem Wege.

Die christlichen Grundwerte verinnerlichte ich dann weiter während des Religionsunterrichtes in der Grundschule, während der gesamten Gymnasialzeit und vor allem während des zweijährigen Kirchlichen Unterrichts in der Evangelisch-Methodistischen Friedenskirche in Bebra zur Vorbereitung auf meine Einsegnung.

Ich besuche regelmäßig den Gottesdienst der Evangelisch-Methodistischen Friedenskirche in Bebra, die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit christlichen Inhalten und christlicher Lebensführung beeinflusst mein tägliches Denken und Handeln: Ich versuche meine Entscheidungen im Sinne Jesu zu fällen, mich (immer wieder) zu fragen: „Was würde Jesus tun?“

Die christlichen Werte und Gebote stellen für mich die Grundlage meines ethischen Denkens und Handelns dar. Damit unvereinbar ist für mich das Üben des Tötens in der Bundeswehr, weil es eine Verletzung des fünften Gebotes „Du sollst nicht töten.“ darstellt.
Wenn ich doch töten sollte, würde ich große Schuld auf mich laden, und ich wüsste nicht, ob ich damit fertig werden könnte – eher vermute ich, dass ich unter solcher Last zusammenbrechen würde. Allein der Gedanke mit Gewalt gegen einen anderen vorgehen zu müssen, bereitet mir schon jetzt tiefstes Unbehagen und die Vorstellung auf jemanden zielen und ihn verletzen zu müssen, schlaflose Nächte.

Jesus verschärft das alttestamentliche fünfte Gebot durch das Gebot der Nächstenliebe und sogar das der Feindesliebe.
Aus diesem Grund kann ich es auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Töten und auch „nur“ Gewaltanwendung im Allgemeinen als Mittel der Konfliktlösung zu akzeptieren. Denn durch Gewaltausübung kommt es in keinem Falle zu einer Konfliktlösung, sondern im Gegenteil zu einer Eskalation des Konfliktes.

Meine gesamte Lebenseinstellung ist durch (den) Respekt vor den anderen Menschen gekennzeichnet. Für mich ist es nicht vorstellbar, andere Menschen zu verletzen oder sogar zu töten.
Mein Vater ist Bio-Landwirt. Schon früh half ich im landwirtschaftlichen Betrieb mit und lernte auch im Gespräch mit Helfern, Praktikanten und Kollegen die Achtung vor der Schöpfung, der Natur und vor jeglichem Leben. So erlebte ich die schöpferischen und aufbauenden Kräfte. Diese stehen in krassem Gegensatz zu zerstörender Gewalt und Krieg.

Durch die persönlichen Kontakte meiner Eltern mit Menschen, die im Friedensdienst arbeiten, habe ich mitbekommen, dass gewaltfreie Konfliktlösung erfolgreich durchführbar ist.

Im Herbst 2004 nahm ich an einem mehrtägigen Training für gewaltfreies Handeln teil.

Ich hoffe, hiermit genügend meinen Werdegang und die daraus resultierenden Gewissenskonflikte bei einer Ausbildung an der Waffe dargelegt zu haben.
Waffen werden dafür gebaut, Menschen zu verletzen und zu töten. Daher und aus allen bisher genannten Gründen kann ich es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, den Dienst an der Waffe zu leisten und muss das Recht in Anspruch nehmen, den Kriegsdienst an der Waffe zu verweigern.

Ich bin bereit Zivildienst oder einen Ersatzdienst zu leisten und bitte Sie deshalb, mich als Kriegsdienstverweigerer anzuerkennen.



Links

Allgemeine Seiten

Verweigerung.org - Informationen zu Zivildienst und Kriegsdienstverweigerung

Sehr ausführliche Seite von Frieden-schaffen.de

Andere Begründungen

mitglied.lycos.de/Ralf_Hoffrogge/gewissen.htm

Verweigerungsministerium.de - Mehrere Begründungen

korelstar.de/zivi/verweigerung.html

monoklon.de/pub.verweigerung.php